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reiche Marodeurs über die Brüdle in die Stadt gezogen. Es
ie in den raaber Spitälern gewesenen Militairs
. ui in Folge einer mit der Rücksendung der Malle⸗ ost in Verbindung stehenden Maßregel hierher gesendet worden
6. Heute stellt es sich heraus, 1 die Insurgenten (ein Theil ber komorner Besatzung, welche einen Ausfall machte und von einem über den Plattensee gekommenen Guerilla-Corps unterstüßt wurde), deren Nähe bei Raab Ihnen bereits gestern bekannt war, vor je⸗ ner Stadt einen Coup aussührten, bei welchem ihnen ein großer Trieb Ochsen, mit Montur beladene Wagen u. A. in die Hände fielen. Die Kriegskasse ist gerettet worden. Man sieht heute noch manchen Trupp kranker oder rekonva⸗ leszenter Soldaten
Gottesdienst dem in den protestan schen ein Te beum für bie nun
in die Stadt kommen, während hingegen
in allen Theilen der letzteren frische Truppen aufgestellt sind, die theils auf der Brünner Eisenbahn, theils mittelst Dampfböten
hierher gekommen und zum Abmarsche nach dem Kriegsschauplatze bestimmt sind. Einem Gerüchte zufolge, hätte sich auch in Sinta
an der Waag ein Guerilla-Corps der Insurgenten gezeigt. Die raaber Post ist heute hier angekommen; nichtsdestoweniger eirkuli⸗
ren hier Gerüchte über Vorfälle, die noch nach dem Abgange der Post von Raab geschehen seien, die ich, ohne ihnen Glauben beizumes⸗
sen, Ihnen nur deshalb andeute, weil sie von einem Theil der hie⸗ als eine wahre Pflicht erscheinen laffen, dieses Gefühl zu überwinden und
zur Herstellung der Wahrheit öffentlich das Wort zu ergreifen. Dahin
sigen Bevölkerung gern geglaubt werden.“ Ferner sagt der Lloyd unterm gestrigen Datum: „Der Ausfall der komorner Besatzung soll durch 4060 Mann, hauptsächlich aus Kavallerie und reitender Artillerie bestehend, bewerkstelligt worden sein. Auf die gestern an⸗ gelangte Meldung des Feldmarschall-Lieutenants Csorich von dem Angriffe der Insurgenten auf die geschwächte Brigade Barco zwi⸗ schen Morsa und Puszta-Herkaly sind sogleich sechs Bataillone,
wovon drei der hiesigen Garnison und drei aus der Umgegend, bestehend aus Jägern, Linien ⸗Infanterie und
sammt zwei Batterien, unter dem Kommando des General ⸗Majors Chizolla, zur Verstärkung der Cer⸗ nirungstruppen in Eilmärschen dahin aufgebrochen. Heute Vor⸗ miltag eingetroffenen verläßlichen Privatberichten aus dem Haupt⸗ quartier des Feldzeugmeisters Baron Haynau zufolge, war Szege⸗ din am 2ten d. M. von den Kaiserlichen Truppen ohne Schwert⸗ streich besetz worden. Die Einwohner kamen den Kaiserlichen Truppen mit Lebensmitteln und Jubelgeschrei entgegen. Ueber 00h weiße Fahnen wehten von den Thürmen und Häusern. Die Magyaren sind unter Dembinski, Meszaros und Deseffy abgezogen. Temeswar wird binnen wenigen Tagen entsetzt sein. Seit acht Tagen sind über 20,900 Honveds und National⸗-Gardisten nach Hause gelaufen, so daß die Armee des Dembinski und Mesznaros sehr zusammengeschmolzen ist.; richt brachte, passirte gestern Morgens 11 Uhr Raab, welches er weder von den Kaiserlichen, noch von den magyarischen Truppen besetzt fand. Heute morgen 4 Uhr rücken die Kaiser⸗ lichen Truppen von Altenburg wieder nach Raab vor.“ Der Soldatenfreund berichtet: Das Centrum unserer Hauptarmee (Feldzeugmeister Baron Haynau) steht nun in Szegedin, der rechte Flügel derselben (drittes Armeecorps) in Theresiopel und wird sich mit der vorrückenden Südarmee in Verbindung setzen: der linke Flügel (erstes Armercorps) hält Szolnok besetzt und ist mit der Hauptarmee des Fürstmarschalls Paskewitsch verbunden. Zur Ver⸗
Kavallerie,
mehrung der Cernirungstruppen um Komorn ist nebst den von
hier aus in Marsch gesetzten Truppen auch das Armeecorps des Kaiserlich russischen Generals Sacken, welches über die Bergstädte herabrückt, bestimmt worden, wodurch der Besatzung jener Festung eine entsprechende Macht entgegengestellt und den kühnen Hand⸗ streichen vorgebeugt werden wird.“ Der heutige loyd aber giebt als Neuestes: „Reisende bringen die Nachricht hierher, welche jedoch noch der Bestätigung bedarf, daß Raab von den Insurgen⸗ ien besetzt sei. Görgey soll mit einer weit geringeren Macht, als man geglaubt hatte, nach der Theiß entkommen sein und eine grö⸗ ßere Garnison, als vermuthet wurde, in Komorn zurückgelassen haben. Von allen Seiten eilen jetzt die Kaiserlichen Truppen nach Preßburg. Der Telegraph ist in fortwährender Thätigkeit. Auch vernehmen wir, daß von Krakau aus russische Truppen sich dort⸗ hin begeben werden. Binnen wenigen Tagen wird ohne Zweifel unsere Macht groß genug sein, um die Insurgenten nach Komorn zurückzutreiben und ihre weiteren Ausfälle zu verhindern.“ Es wäre nur zu wünschen, daß die vorgestern in aller Eil von hier aufgebrochenen Verstärkungen noch zeitlich genug eingetroffen seien, um die großen Vorräthe an Proviant und Monturs⸗Gegenständen, die in Raab liegen, zu retten. Es sollen sich blos an Mehl 100,000 Centner und für 40, 000 Mann Egquipirungsstücke dort befinden. Beim Abzuge der Kaiserlichen aus Raab befanden sich auch viele Schwerverwundete in der Stadt. Die meisten Beamten und alle Kaiserlich Gesinnten haben eiligst die Stadt zu verlassen gesucht. Der ganze raaber ber,. befand sich bereits in Preßburg.“
An der gestrigen Börse war die Nachricht verbreitet, daß Kos⸗ suth die Flucht ergriffen habe und über Belgrad entkommen sei. „Diese Nachricht“, heißt es im Lloyd, „soll, wie gutunterrichtete Personen behaupteten, hierher auf telegraphischem Wege aus Triest
elangt sein, wohin sie eben so wie nach Fiume wahrscheinlich vom Banus durch Courier mitgetheilt wurde, um die Wachsamkeit der dortigen Hafeninspectionen auf den e, zu lenken. Gleich⸗ zeitig hatte man aus Szegedin Briefe vom 2. d., welche die Be⸗ jetzung dieser Stadt durch die Kaiserlichen Truppen bestäligen.“
Aus Triest schreibt man dem Lloyd, daß Flüchtlinge aus Ve⸗ nedig die Nachricht bringen, wie die Kugeln der Kaiserl. Geschütze bereits in der Gegend des Ponte Rialto niederfallen. Die Ent⸗ muthigung der Bevölkerung wird als sehr groß und allgemein ge⸗ schildert.
Württemberg. ,,, , 7. Aug. (Schwäb. Merk.) In der heutigen Sitzung der Stände Versammlung fand die Be⸗ rathung des Berichts der staatsrechtlichen n gr, üher den Antrag des Abgeordneten Schoder, die Departements⸗Chefs in den Anklage ⸗Zustand zu versetzen, statt. (S. Nr. 214 des Preuß. Staats ⸗Anz.) nisterium wegen Verbots und sofortiger Verhinderung weiterer of⸗ fizieller Akte des in nal⸗Versammlung am Iten, beziehungsweise 18. Juni dieses Jahres als unbegründet zur Tagesordnung üÜberzugehen, wurde mit. 68 gegen 17 Stimmen angenommen. Der zweite Theil des Antrags lautet: über den Ankrag Schoders, die angeblich von dem Minlsterium des Innern angeordnete Antastung des Privat⸗Eigenthums der National⸗-Versammlung für , . fertigt zu erklären und darüber als un begründet zur Tages⸗
Der Courier, welcher obige Nach⸗
darüber besser unterrichteten Manne widerstreben muß, au der zahllosen Entstellungen einzugehen, welche so häufig öffentliche Blätter
Der erste Theil des Antrages der Kommission über den Antrag Schoder's 9 Anklage wider das Gesammt⸗Mi⸗
Stuttgart tagenden Theiles der Natio⸗ Kinkel, welches nach Baden an ren Gencral von der Gröben zur
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Laufe dieser Woche zurückkehren. Offtziell ist darüber zwar bis jetzt noch nichts bekannt geworden, es wird aber auch nichts be— kannt werden, da nach hoͤchstem Wunsche alle Empfangsfeierlichkei⸗ ten unterbleiben sollen. Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preu⸗ ßen wird in Lieser Woche gleichfalls hier erwartet.
Gestern Vormittag wurde in allen Kirchen des Landes der einer besonderen solennen Feierlichkeit erhöht, in⸗
antischen Kirchen ein Bee e in den katholi⸗ lücklich vollendete Unterdrückung des Aufstandes gehalten und auch in der Predigt ganz besonders darauf Bezug genommen wurde. Die Offiziere der gegenwärtig hier stationirten preußischen und nassauischen Truppen und die Bürgerwehr⸗Offiziere wohnten der Feierlichkeit in der hiesigen Stadtkirche bei.
Kon stanz, 2. Aug. (Karlsr. Ztg.) Der Befehlshaber der err gg hessischen Division am Bodensee, General⸗Major Freiherr von Schäffer -Bernstein, hat, in Bezug auf die Besetzung von Büsingen folgende Erklärung veröffentlicht;
„So sehr es auch dem im Gange der Ereignisse a e gr, und eine Wirerlegung
leichtsinnig oder auch böswillig bringen, so giebt es doch Fälle, welche es
möchte vor Allem gehören, wenn selbst in wichtigen Aftenstücken von Be⸗ hörden sich solche Enistellungen oder Unwahrheiten einschleichen, darauf ganz inige Angaben gebaut und solgereiche Schlüsse und Maßregeln daraus gezogen und begründer werden. Der schweizerische Bundesrath führt in seinem Kreisschreiben, dat. Bern den 24. Juli 1849 Abends, an sämmtliche eidg. Stände die angebliche Verletzung des schweizerischen Gebiets durch eine Abtheilung deutschtr Reichs ⸗ Truppen, eirca 170 Mann Hessen“, hauptsächlich als den Grund an, daß er 24,000 Mann Eidgenossen zu den Waffen an die Gränze ruft. Er sagt dabei: „daß jene Truppe, während sie das schweizer Gebiet durchschiffte, unter das Verdeck verborgen wurde, woraus hinlänglich eihelle, daß man von der Widerrechtlichkeit der Handlung überzeugt war.“ Dies ist aber eine ganz grundlose Angabe, der ich auf das entschiedenste entge⸗ gentreten muß. Es sind nicht mehr Soldaten unter dem Verdecke gefahren, als der Raum erforderke oder der Capitain des Dampfbools für nöthig hieltz bei weitem der größte Theil, mindestens 2 Drittheile des ungefähr 180 Mann starken Detaschements, aber beständig mit den Waffen in der 6 offen auf dem 14 ganze Expedition, blos zur Unterstützung eines Aktes der Civilge⸗= walt, geschah offen und frei vor Aller Augen, im festen Glauben gu— ten Rechts. Eben so sollte sie auch unvetzüglich nach Vollziehung jenes Altes zurückkehren, offen, am lichten Tage. Wie hätte man auch nur im entferntesten denken können, daß Baden nach einem mehr als a . gen Besitze nicht das Recht eines offenen Weges nach der Enklave Büsin= gen zustehen, daß die Wasserstraße des Rheins nicht frei sein solle? Man konnte dies um so weniger annehmen, als die Schweizer selbst schon diese Straße, und zwar in ganz anderem, nicht zu entschuidigendem Falle, da ihnen andere Wege offen standen, so benutzten, ohne vorherige Anfrage. Thurgauische Truppen z. B, nach Arbon bestimmt, sind im Sonderbundskriege bewaffnet von Dießenhofen durch Konstanz, in dessen Hafen sie anlegten, nach Romanshorn gefahren. Sie haben damals ungehindert die hiesige Rhein= brücke passirt, Neuere Fälle, welcher öffentliche Blätter erwähnen, nicht zu gedenken. Eben so ist es bekannt, daß früher öfters schweizerische Solda—= ten, in den Dienst berufen, mit ihren, Waffen gerade jene Gemeinde Bü⸗ singen passirten. Unbegreiflich eischeint es daher, wie der eidgenössische m n, in dem fraglichen Aktenstücke die Sprache führen mochte, die er geführt hat.
h „Wenn der Bundegrath weiter sagt und als Grund der von ihm be— sohlenen Maßregel der Aufstellung einer eidgenössischen Armee hervorhebt, „daß in Folge jenes Konfliktes größere Truppenmassen auf der deutschen Linie gegen die Schweiz zuziehen“, so ist auch dies ganz irrig. Es sind keine größeren Truppenmassen herangezogen, im Gegentheil war man gerade in letztcrer Zeit mit weitläufigerer Dis lozirung der ja schon seit 3 Wochen anwesenden Truppen beschästigt. Nur ein ohnedies in der Nähe befindliches Bataillon habe ich mjt einer Abtheilung Reiterei und Geschütz an die jener isolirten Compagnie nächste Gränze, nach Gailingen und Randegg, rücken lassen, und wenn ich auch vollkommen auf jede Eventualität gefaßt war, so überließ ich doch gern vorerst, im Bewußtsein unseres guten Rechtes und der uns sür jeden Fall nöthigen Stärke, so wie zur Vermeidung ernstlicher Störung der gegen— seitigen Verhähmnisse, die Beendigung der Sache den eingetretenen diploma tischen Verhandlungen der höheren Bebörden. Die schweizerische Behörde scheint sich denn auch von diesem unseren guten Rechte überzeugt zu haben, da sie nun ganz andere Bedingungen bewilligt hat, als von welchen der Bundesrath im fraglichen , . spricht, da sie das zugestanden hat, warum es sich fi allein handelte: Rücklehr der Compagnie zu den Ihrigen mit vollen Waffen und allen Kriegsehren. — Dieses sst am 30. Juli geschehen im vollsten Sinne des Wortes. Die Com- pagnie marschirte ohne irgeud eine Eskorte, mit. Ober- und Unter— gewehr und aufgepflanztem Bajonnet, so wie mit sortgesetzt gerühr⸗ tem Spiel, ihren Arrestanten in der Mitte, über die Strecke Schweizer⸗ boden, welcher die beiden badischen Gränjen zwischen Büsingen und Gai⸗ lingen trennt und erwiederte nur die militairischen Ehrenbezeugungen und Grüße, welche ihr zuerst von schweizerischet Scite gemacht wurden. Sie ward eben so von ihren an der Gränze bei Gailingen aufgestellten hessischen Waffengefährten mit allen Kriegéehren feierlich empfangen. Diese kurze und getreue Darstellung des- von Seiten der schweizerijchen Behörde und Blätter so enistellten Vorgangs wird genügen, um die von jener Seite verbreiteten Unrichtigkeiten zu widerlegen.
„Mit Vergnügen ergreise ich übrigens diese Veranlassung, öffen!lich an= zuerkennen, wie der eidgenössische Divisions-Kommandant zu Schaffhausen, so wie die Herren Offiziere seines Stabes, Lon denen keinenfalls die Ver—Q anlassung zu der ganzen Differenz ausgegangen war, in dieser in ihrem Ursprung so unbedeutenden, im Verlause aber ernster und verwickelter ge⸗ wordenen Angelegenheit, sich in den Verhandlungen mit mir und meinen Offizieren, die beiderseitige militairische Ehre wahrend, nur mit Würde und in versöhnlichem Sinne zeigten.
Konstanz, den 1. August 1849.
Freiherr von Schäffer⸗Vernstein, General⸗Major und Com‚mmandeur der Großherzoglich hessischen Armee⸗Division.“
Rastatt, 5. Aug. (Karlr. Ztg.) Gestern stand der ehe⸗ malige Professor Kinkel aus Bonn vor dem Kriegsgericht; um halb zehn Uhr begann die Verhandlung und dauerte bis gegen ein Uhr, worauf der Angeklagte wieder in sein Gefängniß zurückge⸗ führt wurde. Die Mitglieder haben sich sodaun noch etwa eine Siunde über das Urtheil berathen und dasselbe ee. zur Bestäti⸗ gung an den kommandirenden General von der Gröben ins Haupt⸗ quartier nach Baden gesendet. Ueber den Inhalt des Urtheils wird
natürlich vor erfolgter Bestäligung nichts bekannt.
Rastatt, 6. Aug. (Karlsr. Ztg.) Das Erkenntniß über
Genehmigung gesendet war, ist, dem Vernehmen nach, unbestätigt
von dort zurückgekommen, weil Kinkel nicht von Truppen des Grö⸗
benschen, sondern des Hirschfeldschen Armeecorps gefangen genom⸗
ordnung überzugehen. Derselbe wird ebenfalls angenominen. End⸗
lich wird der weitere Kommissions Antrag, die Regierung zu bit⸗ ten, die Untersuchung wegen mehrerer bedauerlichen Vorfälle bei der Schl ießung und Ausräumung des Versammlungsorts deutscher Abgeordute ten 3 n . elan fortzusetzen und das Ergeb⸗ niß sofort öffentlich mitzutheilen, von der Kammer abgelehnt.
Baden. Karlsruhe, 6. Aug. (O. P. A. 8.) Se. Königl. Hoheit der Großherzog wird, dem Vernehmen nach, im
men wurde, und demzufolge nunmehr an General von Hirschfeld nach Freiburg zur Bestätigung abgegangen.
Heute wurde das Urtheil über den ehemaligen Major von Biedenfeld gesprochen.
Nassau. Wiesbaden, 6. Alu (O. P. A. 3.) Der Ständeversammlung ist heute folgende Mittheilung der Regierung zugegangen: . ö
„Die landesherrlichen Kommissarien bei der, Ständeversammlung an das Präsidium der Ständeversammlung. Da eine Sitzung der Stände⸗ gersammlung nicht angesetzt ist, so habrn wir den Auftrag erhalten, folgende Mittheilung schristlich an dieselbe durch Vermittelung des verehrlichen Herrn Vorsitzenden gelangen zu lassen. Die Regierung hat bei einzelnen neuer=
Verdeck geblieben. Die
der Landeswohlfahrt noch in fernen künftigen Zeiten.
dings , . Gelegenheiten der Ständtversammlung von einer der⸗= maligen Erörterung der Landes- Verfassungs frage abgerathen. Sie hat dabei vor Augen gehabt, daß die jetzige Herbeiführung einer neuen ahr ren n n,, nur kein Bedür fei, sondern daß auch im Einklang mit diesem thatsächlichen Verhältnisse ein folches Gefeß, welches man als die Verfassungs - Urkunde des Herzogthumgs bezeichnen könnte, sich als zur Jeit unthu ich heraus stellen, ein i gewidmeter Aufwand an Zeit und Krästen also ein vergeblicher sen werde. Dit Regierung hat die Einwendungen gegen diese Ansicht wiederholter Prüfung unterzogen, ste indessen ihre Reberzeugung von der Richtigkeit Les erthefsten Ralhs nicht verändert. Ein Bedürfniß der dermaligen Revision der Landes⸗-Verfassung und entsprechenden Ertheilung einer neuen Verfassung besteht wohl um deswillen nicht, weil das Land ein anerkanntes und in ähatsächlicher Wirk— samkeit stehendes Staatsrecht hat, dessen lebendiger Zeuge die Stände⸗ Versammlung, Lie lenden Behandlung aller . ebungsfragen, mit Einschluß der Finanz- Aufgaben, so wie die Form ver ganzen Geseßzts⸗ Vollziehung sind. Unausführbar erscheint die deizkitigt Gründung einer neuen Verfassungs- Urkunde, weil das Herzogthum in berechtigter Erwartung eines nicht fernen Reschslages und einer 6 erforderliche alige⸗ meine Anerkennung findenden Reichs -Verfassung steht, deren Einfluß auf die Landes verfassungen leicht zu ermessen ist, wenn ganz einfach und unbe⸗ fangen die vielen Gegenstände in das Auge gefaßt werden wollen, in wel⸗ chen die Neichsverfassung vom 28. März d. J. sowohl wie der aus ihr hervorgegangene, von den Kionen Preußen, Sachsen und Hannover einge— leitete und ven ihnen und den mitderbündeten Staaten dem bevorstehenden Reichstage vorzulegende Neichs⸗Verfassungsenswurf tief in die Landesverfas⸗= sungen eingreift. an bedenke nur, daß die Reichsverfassung die einen hö- heren oder geringeren Grad von Einklang in Deutschland erheischenden, materitllen Grundsätze des Landes- Staatsrechts entsprechend feslzustellen und ohne Zweifel um der Erlangung einer Gesaimmtverfassung willen wechselsei= lige Opfer zu diesem Zwecke zu fordern hat, daß ferner die Reichswverfassung sich wesentlich mit der Macht der Reichsgewalt, also mit den Gränzen der gesetzgebt⸗ rischen vollziehenden Gewalt der Einzeistaaten beschäftigen muß, daß von die= sen Gränzen dem Reichstage gegenüber insbesondeie der Umfang der Auf— aben der Landtage abhängt, und daß durch den ausgedehnteren oder be⸗ . Beruf der letzteren wiederum deren innere Organisation (ob nach Größe und Beschaffenheit cines Einzelstaats eine oder zwei Kam⸗ mern ꝛc.), die Zahl der Mitglieder, die Art und Weise der Zusammen⸗ setzung und die Geschästsordnung der Stände⸗Versammlungen bedingt wer= den, gleich wie es in allen öffentlichen Angelegenheiten Pflicht und Noth— wendigkeit ist, die Mittel nach dem Zweck und in Verhältniß zu demselben zu wählen. Die Regierung, gleich sehr bauend auf ihre Gesinnungen wie auf diejenigen der Stände ⸗Versammlung, besorgt nicht, daß eine Verfassunge⸗-Bear⸗ beitung dasjenige einträchtige Zusammenwirken stören werde, ohne welches die Rechte und das Wohl des Landes und seiner einzelnen Angehörigen unmöglich zu fördern sind. Die Regierung kann aber nicht umhin, henvorzuheben, daß eine Verfassungs-Urkunde ihrem Wesen und Zweck nach nichts Provi⸗ sorisches sein soll, sondern eiwas zur Dauer Bestimmtes, eine Grundlage Ein Verfassuͤngs⸗ Gesetz soll von anderen Gesetzen sich darin unterscheiden, daß es nur in den wichtigsten Zügen mit dem Landes- Organismus sich beschästigt und dadurch Anspruch auf lange unverbrüchliche Dauer hat. Eine interimisti⸗ sche Verfassung wäre rin Widerspruch mit sich selbst, wäre in der That keine Verfassung. Welche Aussicht wäre also, daß in dermaliger Lage Deutsch⸗ lands und folgeweise des Herzogthums einem neuen Landes ⸗Ver⸗ fassungs⸗Gesetze, läge dieses auch in seinen einzelnen Artikeln mit dem Landtage vereinbait vor, die Herzogliche Sanelion und Verkündi⸗
gung zu Theil werden könnte? Als ein Provisorium während der Vorbe⸗
reitungen zu einem Reichstage und während der demnächstigen Verhandlun⸗ gen eines solchen könnte und dürfte ohne Zweifel ein solches Gesetz nicht genehmigt und publizirt werden. Die Regierung hätte vielmehr die Been⸗ digung der Reichsverfassungs-Arbeiten und den Eintritt der wirklichen Voll= ziehung der Reichsverfassung abzuwarten, bevor über die Sanction einer vorbereiteten Landesverfassung beschlossen werden könnte. Die Stände⸗Ver⸗ sammlung wird weit davon entfernt sein, den unheilvollen, ja, wie sich auf Grund iefliegender Bedürfnisse Deuischlands täglich mehr heraus⸗
stellt, geradez unmöglichen, höchstens ganz ephemeren Fall zu un-
terstellen, daß eine Reichsverfassung nicht rechtzeitig kommen und vorerst ganz unberechenbaren, wenn Kuch kurzen Ueber⸗ gangszuständen weichen könnte. Den Standpunkt der Rrglerung hinsichtlich der Landes-Verfassungs-Arbeiten haben wir der Stände⸗ ersammlung als ein Material bei der Prüfung der Vorfrage, ob der Gegenstand dermalen ig Verhandlung des Landtags zu nehmen sein möchte, hiermit darzulegen. Wies baden, 6. August 1849. (gez.) Lexy.“
Oldenburg. Oldenburg, 6. Aug. (Wes. 3.) Die deutsche Frage ist schon heute an den Landtag gebracht worden. Das Schreiben der Staats⸗Regierung, mit welchem die Vorlage Ter darüber staltgehabten Verhandlungen begleitet war, wurde vom Präsdenten verlesen und enthält im r Folgendes:
Die Erklärung vom 14. April der oldenburgischen Staats Regierung über die Auerkennung der von der National, Versammlung beschfossenen Reichsverfassung sei durch die Betrachtung geleitet worden, daß die Gefah⸗ ren des Nichtzustandelommens der deutschen Einigung sür größer und ver— derblicher für das Vaterland zu erachten seien, als die aus der unter Stür-= men der Zeit zu Stande gekommenen Reichsverfassung zu befürchtenden, und da so viele deutsche Regierungen (28) ihren Beitritt erllärt ge⸗ habt, habe man den Beitritt Preußens um so mehr vorgusgesetzt, als die Vollsstimme in großer Mehrheit sür den Beschluß der Nasional⸗Ver⸗ sammlung sich ausgesprochen habe. Der weitere Entwickelungsgang dieser Angelegenheit sei minder glücklich gewesen. So lange noch irgend eine Hoffnung bestanden, hätten die 28 Regierungen, denen sich auch die von Wuͤrttemberg angeschlossen habe, ihre Zustimmüng zu dem berliner Bündniß verweigert. — Die Ueberzeugung von der verzweifelten Lage des Vaterlandes habe nach und nach mehrere zum Beitritt genöthigt. Nußer von Bayern, und vielleicht auch von Württemberg, sei derselbe von Seiten aller deutschen Staaten in nächster Zukunst zu erwarten, und um so mehr habe die oldenburgische Staats- Regierung den ihrigen nicht länger hinaus⸗= schieben zu dürfen geglaubt, als von dem Beitrüt aller deutschen Staaten die Einverufung des Reichstages abhängig sei. Die Bedingungen, welche die Staats- Regierung gestellt habe, seien dieselben, welche auch von den anderen Regierungen ihren Beitritts, Erklärungen hinzugefügt worden selen.
Der Landtag beschloß: zuvrderst in den Abihellungen über die Nie dersetzung eines Äusschusses über diefe Vorlage zu berathen.
Eine andere Vorlage der Staats- Regierung betraf die Verweigerung der Abgeordnetenwahl in Birkenfeld. Dieses Fürstenthum, hieß es in dem rg ige ien könne als auf die Wahl verzichtend angefehen werz en; die Stätthastigkeit der Anordnung abermaliger Urwahlen sei in Zweifel zu zie⸗ hen, doch aber durch das Staatsgrundgesetz keinesweges deutlich ausge schlossen, und müsse dem Beschlusse des n g, anheimgegeben werden, aber unter Abänderung in den Wahlbezirken, wie diese in Birkenfeld sehr Hewünscht worden sei. . ede,
Außerdem sanden nur Berathungen über die Geschäftsordnung stalt, in Folge deren die Ausloosung der Mitglieder in fünf vorberathende Ab- theilungen, welche am Schluß lhrer Berathungen über einen dazu verstellten Gegensfand jede ein Mitglied des an die Versammlung bertchtenden Aus—⸗ schuͤsses erwählen sollen, beschlossen wurde, und Wahl der Schriftführer, die auf die Abgeordneten Claussen, Niebour und Tappenbeck siel. Ein Sieno—⸗ graph hatte zum erstenmale in der Versammlung seinen Tisch aufgestellt.
Lippe⸗Detmold. Detmold, 2. Aug. Gestern beant⸗ wortete der Regierungs⸗Kommissar Heldmann eine am 24sten v. M. vom Abgeordneten Leizmann in Betreff Schleswig⸗Holsteins gestellte Interpellation dahin, daß die Regierung den zwischen Preußen und Dänemark n,, . Waffenstillstand nicht genehmigt habe. Hinsichtlich unserer Truppen in Schleswig⸗Holstein habe sie ge⸗ glaubt, folgenden Weg einschlagen zu müssen. Von der Central
zu Stande
Ene, seien unsere Truppen, ein Bataillon, unter den speziellen
deshalb beim oldenburgischen Ministeriüm angefragt, was dieses
in Bezug auf den Waffenstillstand beschlossen habe. Am 31. Juli
24. des oldenburgischen Generals gestellt. Die Regierung habe sei die unter dem Kom⸗
Antwort eingegangen, daß die
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. .
mando des oldenburgischen Generals stehende Brigade, zu der unser Bataillon gehöre, den Befehl erhalten habe, sich vom ,, zu entfernen und am 5. August in Altona einzu⸗ treffen, von wo aus die verschiedenen Kontingente laut ertheilter Anordnungen der Regierungen, in ihre Heimat entlassen werden sollten. Bemzufolge habe sich die lippesche Regierung veranlaßt gesehen, unser Bataillon zurückzuberufen. Dasselbe werde daher spaͤtestens in 8 9 zurückkehren. Die Tagesordnung brachte einen selbststän digen Antrag Leizmann's in Betreff Schleswig⸗Hol⸗ eins. Nach kurzer Debatte wurde der Antrag angenommen. Er autet, der Landtag wolle der Regierung gegenüber vertrauensvoll die Hoffnung aussprechen, dieselbe werde in Gemrinschaft mit an⸗ deren deutschen Regierungen der schleswig⸗holsteinischen Regierung den erbetenen Beistand nicht versagen. .
Frankfurt. Frankfurt a. M., 5. Aug. Die O. P. A. Z. enthält Folgendes: .
„In verschiedenen Zeitungen ist die Rede davon gewesen, daß in den Bade⸗Orten, wie Wiesbaden, Homburg und Kissingen, trotz des von der deutschen Reichs⸗Versammlung beschlossenen und durch das Reichs⸗Gesetzblatt unterm 25. Januar v. J. verkündeten Ge⸗ setzes wegen Schließung der öffentlichen Spielbanken und Aufhe— bung der Spielpachtverträge, dennoch, wenn auch nicht öffentlich, doch in verschlossenen Räumen gesptelt wirv, und daß das Reichs—⸗ Ministerium dies geschehen lasse, ohne irgend welche Maßregeln dagegen vorzunehmen. Es ist leicht begreiflich, warum das Keichs— Ministerium unter den obwaltenden Verhältnissen keine militairi⸗ schen Executionen vorgenommen hat, um diesem Unfug zu steuern; dasselbe hat aber nicht versäumt, das zu thun, was unter den ob waltenden Verhältnissen allein geschehen konnte. Die nachfolgenden Aktenstücke, deren Mittheilung uns gestattet ist, werden den vom Reichs⸗Ministerium eingehaltenen Weg am besten bezeichnen:
An die Herzoglich nassauische Regierung wurde nachfolgender y, gerichtet, desgleichen ein entsprechender an Homburg und
ayern: ;
„Einem vielfach verbreiteten Gesüchte zufolge, soll die Spielbank zu Wiesbaden seit mehreren Tagen wieder elöffnet worden sein. Nach dem Reichsgeseße vom 29. Januar und der Zuschrift des Heizoglichen Herrn Bevollmächtigten vom 18. Mai J. J. ist das Reichs⸗Ministerlum nicht im Stande, jener Nachricht Glauben zu schenken. Letztere hat indessen eine solche allgemeine Verbreitung gefunden, d das Reichs⸗Ministerium sich
veranlaßt sehen muß, ste zur Kenntuiß der Herzogli ; in⸗ gen und deren Erklärung darüber gf e , , n, Ts zi Köhn
Ich ersuche Sie daher, Herr Bevollmächtigter l lli ö , chtigter, solche geslligst veran Frankfurt, den 21. Juli 1843. Dir Reichs Münister ker Jusliz: gez.) Deim pid. An 3 de el er,, n g bac tlg, n Beantwortung desselben erklärte das Herzo aui nn,, . . de m nnn nech
„Durch das uns übermittelie sehr geehrte Schreiben . nassauischen Bevollmächtigten bei der Centralgewalt vom . n 6 das unterzeichnete Staats. Ministerium ersehen, welche Erläuterung bezüglich des in Wiesbaden bestehenden Spieles von dem Reich s⸗Ministerium der Justiz gewünscht worden ist. Die Existenz des Spieles in Wiesbaden be⸗ ruht auf einer der Kurhaus-Actiengesellschaft daher, welcher die sämmt⸗ lichen Kur -⸗Anlagen gehören, vor länger als 40 Jahren ertheillen Konzession für alle Arten von Hazaidspielen, und daͤ diese Gesellschaft nach der durch das Gesetz vom 20. Januar verfügten Aufhebung der öffentlichen Spielbanken von dem ihr verliehenen Rechte in der Art Gebrauch machte, daß sie ein dem Publilum entzogenes Hazaid—= spiel in geschlossener Gesellschaft eintreten ließ, so konnten bir Herzogl. Be⸗ hördem dem Bestehen dieses dem Neichsgesetze nicht widersprechenden Spie⸗ les um so weniger in den Weg treten, als die Gesellschaft anderenfalls leicht im Wege gerichtlicher Klage den Schutz ihres erworbenen Rechts innerhalb der bezeichneten Schranken winde erlangt haben.
iesbaden, den 27. Inli ts49. Herzoglich nassanisches Staats -⸗Ministe rium. ; (gez.) Wißingerode. An das Neichs⸗Ministerium der Justiz in Frankfurt a. M.“
Von Seiten der anderen Regierungen ist bis jetzt eine Rück— antwort nicht eingegangen Wie wir übrigens gleichzeitig beifügen können, hat das Reichs-Ministerium sich bei dieser nassaulschen Er— klärung nicht beruhigt, sondern eine neue Note erlasfen, die wir hoffentlich nächster Tage mittheilen können.“
Musland.
Frankreich. , . ende Versammlung. Sitzung vom b. August. Präsident Du pin. Die Sitzung beginnt um 13 Uhr. Herr von Mortem art stattet Bericht über vie Wahl des General Grammont in dem Departement Loire ab. Eine Pro— testation ist eingelaufen, weil der General während der Wahl die dortige Militair-Diviston befehligt hat. Die Kommission läßt die⸗ sen Einwurf nicht zu und trägt auf die Zulassung des Generals an. Herr Beaune protestirt gegen die Wahl im Namen des Art. 82. des Wahlgesetzes. „Der General“, sagt er, „war zu gleicher Zeit Prä—= fekt, Kommandant des a, n,, . mit einem . alle Gewalt in seinen Händen. Der General erließ unter dem Belagerungszustande Proelamationen, die zum Bürgerkrieg herausforderten.“ Herr von Gramm ont rechtfertigt selne Aufführung. Ditselbe sei eine Folge der verachtungswerthen Versuche zum Aufstande, die durch Neden hier auf der Tribüne gesprochen, hervorgerufen worden, so wie durch die skandalösen Scenen, die eine gewisse Partei aufge⸗ führt. Einks Wir sind hier nicht unter dem Belagerungszustande.) Zu häufig wollten die, welche über Tyrannel klagten, wie ihrige nur aufbürden, und diese sel wahrlich unerträglich. Es stimmen 396 für die Zulassung, 183 gegen viefelbe. Vie! Wahl wird anerkannt. Ber Minister des! Innern bringt einen Gesetz Entwurf ein über die Aufhebung des Be— lagerungs Justandes in den Departements, welche die erste Divi—⸗ sion umfassen. Der Kriegs- inister verliest einen Vorschlag, der das Dekret vom J7. April 1848, das mehrere hohe Offiziere in Ruhestand versetzt, aufhtbt. Die verlangte Dringlichkeit wird bewilligt., Die Dringlichkeit wird auch für äs vom! erichterstat⸗ , Geseßz über die Organistrung des Justizwesens be— . z. Anfrage über die italienischen Angelegenheiten. Herr Ar⸗ , ö „Bürger! Ich gehöre zu denen, die in den Begebenhei— i nie . ift in Rom vorgehen, eine Verlrtzung, einen Schaden , 69 acht der Kirche sehen. Dem Papste in geistlichen Ange⸗ 6. . en unterworfen, kann ich die Rechte des? Volles denn och ö66n ergessen, 3 dem Zeitgeiste, dem demokratischen, ge⸗ Con ihn ö . nicht unterfuchen, in welchem Geiste die . . e Expedition unternommen, ich kenne nur 6 1 sache: die deutlich an ven Tag gelegte Ab⸗ well g legierung, die römische Republik umzustoßen und die iuant ertscha des Papstes wieder ein setzen. Die Consti⸗ we ba ge die e din nicht bewilligt, hätte sie alle Hebel ge⸗ nationalen ner behandelt vie allgemeine Frage der intär= an, man dürfe s . y,, 18 Jahren trlannte man
; n, Frankreich zu t 2 gegen handeln. Als Jiepublit ging es hin, , . . .
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zerstören, um den demokratischen Geist zu bekämpfen. Frankreich, das seine Regierung auf nationales Recht gegründet, will in Rom die Nationalität eines Volkes niederschlagen. Die Römer hatten ein Recht angewendet, das Allen angehört, die Gewalten ihrer Regie⸗ rung zu trennen. Dies ist ein Fortschritt, der in Europa anerkannt ist. Frankreich, das zuerst das Beispiel dieses Fortschritts gegeben, will ihn in Italien bekämpfen. Das habt Ihr gethan. Wer behaup— tet, die geistliche und weltliche Macht des Papstes sei unzertrenn—⸗ lich, verltumdet die Souverainetät des Volks. Das Volk kennt seine Pflicht, den Gesetzen zu gehorchen, ist sich aber auch seiner Rechte bewußt, und wer diese angreift, sindet einen Rebellen in ihm.“ Der Redner liebt die Religion, aber sie müsse ein Recht, das mit ihr parallel laufe, die Demokratie, achten. Der Redner greift schließlich die auf der Tribune von Pierre Leroux ausgesprochenen Ansichten an; er glaubt nicht, daß die Anschauung der mora— lischen Prinzipien des 19ten Jahrhunderts allein regieren könne. Der Minister des Auswärtigen: „Ich werde der Kammer nur das Nothwendigste mittheilen, denn wir unterhandeln jetzt. Man muß in der Politik sehr unerfahren sein, wenn man dies nicht begreift. Ich beginne meine Auseinandersetzung mit dem Augenblicke, wie ich das Ministerium übernahm.“ Ber Minister verliest mehrere Depeschen des Inhalts, daß die Expedition mehrere Zwecke habe, Anerkennung und Auftechthaltung des Einflusses, der Frankreich in Italien gebührle; Unabhängigkeik des Papstes, um den religiösen Frieden zu erhalten; Sicherstellung der römischen Staaten gegen die früheren Mißbräuche. „Frankreich“, sagt er, „obgleich es die päpstliche ö nicht in Allem unterstützte, war doch ihr Ver— bün deter. om sollte nicht als eroberte Stadt behandelt werden. Der ausländische Einfluß sollte besiegt werden. Rom, einmal ge— nommen, wird von uns bis auf neue Ordre besetzt bleiben, wir wollen jedoch den Römern freie Institutionen sichern.“ Der Mi— nister stellt die drei Prinzipien der Intervention auf: Sicher⸗ stellung des französischen Einflusses, Wiedereinsetzung des Papstes, liberale Regierungsform. Er lobt Lie französische Armee, diese Armee der Civilisation, die für die Unabhängigkeit des Papstes eingeschritten sei und Menschenleben und Denkmäler ge— schont habe. „Die Unabhängigkeit des Papstes, Oesterreich gegen— über“, fährt er fort, „konnte nur gesichert werden, indem man dem Papste eine weltliche Herrschaft gab.“ Einks: sagen sollen,. Der Redner glaubt und
soll Rach der Vertagung geschehen. Herr Jules Favre: „lm die Absicht, die der Expedition zu Geunde lag, zu kennen, hätte
Paxis, b. Aug. Der Moniteur de 1 Armee meldet: Man kündigt die nahe Errichtung eines Lagers im Departement Oberrhein an, zu welchem die Truppen der 5ten Division des Alpenheeres gehören würden. Man prüft gegenwärtig an Ort und Stelle die Frage wegen der den Besitzern der Grundftücke, wo das Lager aufgeschlagen und die Manöver stattfinden sollen, zu zahlenden . die Städte Thann und Cernay, in deren Nähe das Lager verlegt werden dürfte, sollen sich erbolen haben, die Hälfte dieser Entschädigungen zu übernehmen.“
Großbritanien und Irland. London 6. Aug. Eine Proclamation der Königin in der Gazette ermächtigt zur Prägung und zur Ausgabe von silbernen Zweischilling stücken, die den Namen Florin führen sollen.
Ludwig Philipp ist mit seiner Gemahlin aus dem Scebade St. Leonards wieder nach Claremont zurückgekehrt.
Der, offizielle Bericht über die Handelsbewegung Großbrita⸗ niens während der sechs ersten Monate des Jahres 1848 weist eine große Verbesserung in ihren verschiedenen Zweigen nach, nicht blos im Vergleich mit dem vorigen, sondern auch im Vergleich mit den früheren Jahren. Der Werth der Ausfuhr in dem ersten Halb⸗ jahr 1849 hat, sich auf 28,515,139 Pf. St. gehoben und damit eine bei weitem größere Höhe erreicht als in den letzten fünf Jahren. Dieselbe Zunahme zeigt sich in der Einfuhr von Lebensmittein und ieh gen . 1 35 r een,
ie Bank hatte am 28. Juli einen Noten- Umlauf vo 19,196. 800 Pfd. St., 226,535 weniger als vorige uf 1 inen Baarvorrath von 14, 620, 40 Pfd. St., go, s53 weniger als vorige Woche. .
Rußland und Polen. Majestät der Kaiser hat in Thronfolgers in den letzten Tagen hier und in der Um⸗ gegend usterungen über das Leibgarde⸗ Regiment der do— nischen Kosaken, über das Hetman? Regiment, die Division der Kosaken vom Schwarzen Meere und die dazu gehörige Ar⸗ tillerie, über die erste Brigade der ersten Infanterie⸗Bivision, über
Warschau, 7. August. Se. Begleitung des Großfürsten
die dritte Artillerie⸗ Brigade des Grenadier-Corps und über das Sapeur⸗Bataillon dieses Corps abgehalten und die neu ausgeführ⸗ ten Schanzen an der Barriere von Marymont besichtigt. .
Die Flügel⸗Adjutanten Sr. Majestät des Kaisers, Fürst Theodor Paskewitsch und Capitain Issakoff, sind aus Oesterreich, die Adjutanten des Thronfolgers, Capitain Fürst Boris Golizyn und Stabs-Rittmeister Slopzoff, ver Hof⸗Stallmeister und wirkliche Staatsrath Graf Tolstoi, die Ädfutanten des Großfürsten Michael, Stabs-Rittmeister von der Pahlen, Capitain Stempel und Unter⸗ Lieutenant Jurkiewitsch, und die General- Lieulenants Talyschyn und Wilkien von St. Petersburg, die Adjutanten des Thronfol⸗ gers, Oberst Patkul und Capitain Mörder, von Grodno, der Ge⸗ neral der Kavallerie, Graf Kreutz, von Kolo, der General⸗-Lieute⸗ nant Lasareff⸗Stanischtscheff von Suwalki und der General⸗Adju⸗ tant des Kaisers, General Feldmann, von Krakau hier angekommen. Von hier abgereist sind der Bischof von Kalisch, Graf Thaddäus Lubienski, nach Wlozlawek, der Kaiserliche General⸗-A vdjutant, Ge⸗ neral Schülder, nach Ungarn, der Adjutant des Großfürsten Mi⸗ chael, Baron von Tettenborn, nach St. Petersburg, der Kaiserliche Flügel-Adjutant und Garde-Capitain Graf Adlerberg nach dem Gouvernement Augustowo, der General Lieutenant Graf Nesselrode nach Kalisch und der General-Major Berski nach Rußland.
Italien. Turin, 31. Juli. (Lloyd.) Der Corrięere Mextantile bringt drei verschiedene Varianten über eine Stelle der Thronrede des Königs von Sardinien, und beim Vergleiche dieser Lesarten stellt sich ein ganz anderer Sinn heraus. Nach der einen Version sagt der König: „Die Unterhandlungen mit Oester⸗ reich scheinen das Ende erreicht zu haben“; während es nach einer anderen Version lautet: „Das Parlament erhält von meinen Mi⸗ nistern Mittheilungen über den mit Oesterreich geschlossenen Trak⸗ tat.“ Endlich heißt es nach einer dritten Lesart: „Die Verhand⸗ lungen mit Oesterreich scheinen zu Ende gelangt zu sein, und er⸗ hält das Parlament, sobald die Verhandlungen geschlossen sein wer⸗ den, von meinen Ministern Mittheilungen uber den Friedenstraktat mit Oesterreich.“ Es zeigt diese Nachlässigkeit in der Auffassung eines so höchstwichtigen Gegenstandes, daß das Institut der Ste⸗ nographen in Sardinien noch bedeutenderen Verbesserungen entge⸗ gensehen dürfte, um nicht ferner das Ausland sowohl als das ei⸗ gene Land, welches den Verhandlungen der Kammer mit Aufmerk- samkeit folgt, irre zu führen.
In Genua gehen die Buchhändler mit der Gründung eines Vereins um, welcher Verträge mit den bedeutendsten Schriftstellern Frankreichs wegen des Wiederabdruckes ihrer Werke in Genua ab⸗ zuschließen beabsichtigt, um auch in diesem Zweige des Handels⸗ verkehrs die verhaßte französische Manufaktur auszuschließen. Man will zu solchem Behufe 5090 Actien zu je 500 Lire emittiren und hofft, mit diesem Kapital dem französischen Buchhandel eine em— pfindliche Wunde zu schlagen.
Turin, 1. Aug. (Fr. B.) Kammersitzung. Präsident Advokat Fraschini. Alterspräsident. Es werden 84 Wahlen geprüft und anerkannt. Unter anderen die des Lombarden Bianchi Giovini. Dieser Deputirte erwiederte Herrn Demarchi, der die Wahl bean— standet wissen wollte, er begriffe einen Einwurf gegen sich als Lombarden nicht, weil die Vereinigung beider Königreiche dem Ge— setze nach bestände. Nur Wenige der äußersten Rechten erheben sich gegen die Wahl für eine Beanstandung. Die Tribünen klat—⸗ schen der Zulassung des Lombarden Beifall. Der Legge bemerkt, daß der anwesende Minister⸗-Präsident gegen Bianchi gestimmt.
Die Opinione bemerkt, daß der König von Neapel die öster— reichische Flotte vor Venedig unterstütze. Frankreich habe zwar nicht offen, aber stillschweigend seine Zustimmung gegeben.
Ilorenz, 29. Juli. (Lloyd.) Gestern Vormittag traf der Großherzog von Toscana (wie schon erwähnt) sammt der ganzen Großherzoglichen Familie hier ein. Auf der letzten Eisenbahn⸗ Station wurde er von einer zahllosen Menschenmenge erwartet, und er hielt in deren Begleitung durch die festlich geschmückten Dörfer einen wahrhaften Triumphzug. Der Großherzog von Tos⸗ cang hat ein Amnestie-Dekret erlassen, welches einen schönen Be⸗ weis seiner Herzensgüte liefert, denn in einer Stelle diefes Akten stückes heißt es: „In Erwägung, daß die öffentliche Meinung sich durch die Vergessenheit, in welche Wir, dem Gefühle Unseres Herzens folgend, Alles, was gegen Uns gesagt oder geschrieben wurde, gern versenken wollen, nicht verletzt sein werde, begnügen wir Uns mit dem Bewußtsein, welches die Ge= wißheit eines reinen Gewissens verleiht u. s. w.“ Die Amnestie erstreckt sich über alle Preßvergehen, auf alle Deserteurs, wenn anders nicht bereits die Cassationsstrafe von den Kriegsgerichten über sie verhüngt worden, oder wenn sie nicht im Laufe von drei Monaten freiwillig zurückkehren, über Verheimlichung der Waffen und noch über viele andere zumeist lokale Verhältnisse. ⸗
Livorno, 30. Juli. Eloyd.) Nach Rom wurden vier Offiziere der Banden Garibaldi's gebracht und dem Platzkommando übergeben. Sie waren in Orvielo zurückgeblieben und erhielten von den Behörden Pässe nach Rom, wo über ihr weiteres Schick⸗ sal entschieden wird. Es ging bisher so langsam mit der Vernich⸗ tung dieser Bande, daß ein so unbedeutender Fang Erwähnung verdient. Auch General Morres, Kommandant der mobilen Ko? lonne, hat gegen zwanzig Mann eingefangen.
Rieti, 20. Juli. (Lloyd.) Hier sind 4000 Spanier an— gekommen, die morgen wieder fortgehen. Man erwartet noch an⸗ dere 109 Mann. Die Truppen wurden mit Musik empfangen, und das Velk riß, ihnen zu Ehre, alle Freiheitsbäume nieder. Ihre Absicht ist, hier das päpstliche Banner aufzupflanzen.
Bologna, l. Arg. (Eloyd.) Das Gerücht, daß Pius IX. sich auf einige Zeit nach Benevento begeben und Amnestte erthei⸗ len wolle, wird von der hiesigen, von Gaeta zurückgekehrten Depu⸗ lation bestätigt. Von der Amnestie werden jedoch Viele ausge⸗ schlossen scin, unter Anderen die zweihundert Mitglieder der Con—⸗ stituante, die Vorsteher in den Provinzen, so wie Alle, welche in der Abwesenheit des Papstes Sitz im Ministerium hatten. Ein Theil der Deputirten ist bereits entkommen.
Unsere Stadt hat nur eine geringe österreichische Besatzung. Die Truppen liegen größtentheils außerhalb der Stadt. Es herrscht hier eine ungewohnte Stille.
Civitavecchia, 28. Juli. (Lloyd.) Hier wird gegen⸗ wärtig unter den Emigranten für Algier geworben; wenige haben jedoch bisher Lust dazu gezeigt. Im Gegentheil wollen viele lom— . und piemontesische Flüchtlinge in ihre Heimat zurück ehren. .
Aus Ravenna wird geschrieben, daß dort eine bedeutende Trup⸗ penbewegung bemerkt worden sei. Man behauptet, es seien , . Garibaldi's, welche sich von hier nach Venedig begeben wollen.
Rom, 29. Juli. (Lloyd.) Bei einer in der vorgestrigen
Nacht ausgebrochenen Feuersbrunst haben die Franzosen sehr wacker