1849 / 223 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

tes endlich, um in leicht zu errathender Absicht in der a, a ,, zu verursachen und zu nähren. Die Kantone

werden aufmerksam gemacht.

Basel, 11. Aug. (O. P. A. 3.) Der Bundes⸗Rath bringt die Ausweisung der Insurgenten- Chefs den Ständen in Erinne— rung, und giebt die genauesten Weisungen über deren Durchpaß durch Frankreich.

Apotheker Rehmann von Offenburg, der von der provisori⸗ schen badischen Regierung mit 40, 000 Fl. Staatspapiere ins Aus— land geschickt worden war, und der schon früher 36, 000 Fl. dem eidgenössischen Kommissär übergeben hatte, hat gestern die letzten 1060 Fl. der hiesigen Behörde abgeliefert.

Italien. Turin, 6. Aug. (Fr. Bl.) Dem Senat und der Deputirtenkammer ist vom Minister Azeglio angezeigt worden, daß der Friede abgeschlossen ist. Das Nähere sollte erst nach der Ratifizirung mitgetheilt werden.

Die Opintone sagt: „Der Gesandte der französischen Re⸗ publik an unserem Hofe läßt durch den Kanzler der Gesandtschaft anzeigen, daß er keinen Antheil an der Verbannung Sterbini's genommen.

Bologna, 4. Aug. (Fr. B.) Garibaldi hat bei Magna—⸗ vacea landen müssen; mehrere der Seinen sind schon ergriffen. Er hat sich ins Gehölz geworfen. s

Ferenzio Mamiani ist in Genua angekommen.

Faenza, 3. Aug. (Fr. B.) Zu Forli wurden 60 Mit— glieder der angesehensten Familien verhaftet, eben so zu Casena und Ravenna. In den Ebenen von Faenza sind am Sonnabend 1200 Oesterreicher angekommen; sie führten mehrere Kanonen mit.

Rom, 2. Aug. (Fr. B.) Man spricht von der Veröffent— lichung dreier Dekrete, Entfernung der ÄAusländer, Absetzung der Beamten vom 16. November und Reduction des Papiergeldes von 100 auf 65.

Die Abgesandten der vier Mächte Oesterreich, Frankreich, Spanien und beider Sicilien sind in Rom angekommen.

Baron Zucchi soll zum Generalissimus der päpstlichen Truppen ernannt worden sein.

1486

Neapel, 31. Juli. (Fr. B.) Es ist ein Minister⸗Staats⸗ Secretair für Sicilien ernannt, nämlich der Staatsrath Gio— vanni Cassio.

Spanien. Madrid, 6. Aug. (Franz. Bl.) Im Fall eines Ministerwechsels wird Herr Narvaez Finanz-Minister. Ge— neral Cordova soll vom Kommando der spanischen Truppen in Ita lien abberufen werden.

Zproz. 2635 P., 7. Aug. Zproz. 253.

Moldau und Walachei. Jassy, 4. Aug. (Lloyd.) Den hier eingetroffenen neuesten Berichten zufolge sind die durch den ojtozer Paß in die Moldau eingedrungenen un— garischen Insurgenten bereits wieder nach Siebenbürgen zu⸗ rückgedrängt worden. Okna und die umliegenden moͤl— dauischen Brtstẽ e enn wo die Insurgenten Posto gefaßt hatten, sind nun von russischen Truppen unter General Moller besetzt wor⸗ den. Ueberdies rücken türkische Truppen aus der Wallachei unter Suliman Pascha vor, um die GHränzwache in der Moldau gegen Siebenbürgen zu verstärken. Die Ungarn waren in die Molvdau in einer Stärke von 8 10,000 Mann eingedrungen. In den von Okna aus verbreiteten Proclamationen in romanischer und ungari⸗ scher Sprache, von Bem unterzeichnet, wird den Romanen, wenn sie sich gegen die Russen erheben würden, türkische Hülfe und ein glücklicher Zustand unter der alleinigen Oberherrlichkeit der Pforte in Aussicht gestellt. Wie die Insurgenten gegen alle der öster— reichischen Dynastie ergebenen Personen jederzeit mit schonungs— loser Grausamkeik vorgehen, haben sie neuerdings an dem Direktor

der Katserlichen Kontumaz⸗A1nstalt zu Ojtotz, Dr. Mayer, bewiesen,

welcher blos, weil er österreichischer Beamter war, von ihnen auf— gehängt wurde.

Türkei. (Eloyd.) Man schreibt aus Slutari in Albanien: „Die unglücklichen Katholiken und Griechen in Antivari sind der schnödesten Willkür von Seiten des dortigen Kommandanten, Selim Bey, ausgesetzt, welcher hierbei von dem Statthalter Mustafa Bey kräftigst unterstützt wird. Durch Geschenk und Geld wissen diese Beiden jede ihrer barbarischen Handlungen beim Wesir von Sku— tari zu vertuschen. Aus letzterer Stadt meldet man ferner vom 1. d. M., daß Selim Bey in der Woche vorher einen gewissen Kersto Maina aus Antivart, griechischer Religion, zu sich habe be—

scheiden lassen und ihn a re, ihm drei Beutel Geld (15) Piaster) zu leihen. Kersto Maina entschuldigte sich für den Augenhit, die . ,. Summe nicht zu haben. Se lim Bey beharrte abe auf seinem Begehren, und da er selbes mit drohender Miene un terstützte, erwiederte Jener: „Auch wenn ihr mich umbringen laßt, bin ich nicht im Stande, Euch Geld zu geben, da ich keines be— sitbze. Kaum hatte der geldgierige Selim Bey diese Worte gehör, als er, seiner Pflicht und seines Standes vergessend, nach einer Pistole griff, unter den rohesten Verwünschungen gegen Maina an. schlug und die Waffe abfeuerte. Die Pistole war doppelt geladen, ö jedoch verfehlten beide Kugeln ihr Ziel. Dagegen fiel ein Diener des Bey, von ihnen getroffen, todt zur Erde. Inzwischen gewann Maina Zeit, zu flüchten und sich in ein . des Bey einzu. schließen; die Thür wurde aber von den nacheilenden Satelliten ge= sprengt, so daß das auserkorne Opfer der schändlichsten Grausamkeit genöthigt war, aus Verzweiflung durch das Fenster Rettung zu suchen. Er stürzte sich mit Gefahr des Lebens hinaus und ent— floh. Aber einer der vielen Bravo's verfolgte ihn mit einem Na— tagan, so daß Maina einen zweiten gefährlichen Sprung von einer Mauer herab wagen mußte; doch der Mörder sprang ihm natz, fand aber zum Glücke für den Verfolgten in diesem Wagnisse seli den Tod. Durch eine wunderbare Fügung gerettet, eilte Maim nach Skutari zum Wesir, um Hülfe und Genugthuung zu finden. Bisher ist aber in dieser Beziehung noch nichts geschehen. Selim Bey hat der an ihn ergangenen Vorladung keine Folge geleistet, und man fürchtet, daß Mustafa Bey auch diesen Vorfall mit dem Schleier der Protection zudecken wolle, ja daß man vielleicht gar den Maina als schuldig erklären werde.“

Näönigliche Schauspiele.

Donnerstag, 16. Aug. Im 6 131ste Abonne⸗ ments-Vorstellung: Das Versprechen, Schauspiel in 1 Alt, von Bauernfeld. Hierauf: Der verwunschene Prinz, Lustspiel in 3 Abth, von J. von Plötz. (Frl. Vilatta, im ersten Stück: Genoveva, im zweiten: Evchen, als Gastrollen.) Anfang halb 7 Uhr.

Freitag, 17. Aug. Im Opernhaufe. 9öste Abonnements— Vorstellung. (Neu einstudirt.): Joseph in Aegypten, mu sikazsse Drama in 3 Abth., nach Alexander Duval. Musit von Mehul. Anfang halb 7 Uhr.

M ecksel- Course.

Geld.

Bmet. 143 14. 150 1509 1497 6 236 24 Sisi. s Sim 83 1014 997 995 hh

1053

Kurz

2 Mi. Kurz

2 Mi. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mi. 2 Mt. 8 Tage 2 Mi 2 Mi. 3 Wochen

Anisterdamm -.... .... ...... .. '

wie 20, . 150 FI. Augsburg 1850 FI. 100 Tb.

Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuss. .. 100 Thlr. Frankfurt a. M. züdd. W. Petersburg

Inlũndisce Fonds, Efamndbrig/-, Kommunal- Papiere und Geld- Course.

Brief. Geld. Gem. 10s

993 56 26 1055

100 shboi.

Kriełf. 947

2f. Pomim. Ffdbr. 3 * Kur- u. Nin. do. 3 Schlesiache do. 3 do. Lt. B. gar. do. 3) Pr. Ek-Auth.-Sch

2t. preuse. Frerw. Aul 5 St. Schuld. Seb. 3) Seeh. Präm. Sch. RK. u. N. Schuldv. 3] kerl. Stadt- Ohl. 5 do. do. 3 Westpr. Pfandbr. 33 Grosah. Posten do. 4 do. do. 3 Ostpr. Pfandlir. 3

945 94* 933

83 8 t——

100

114

Frie driched'or. And. Golm. à 5th. Dis conto.

S2 1

2 * X

Auslänclische Fond.

Polu. neue Pfdbr. do. Part. 500 EI. do. do. 306 I. Ham b. Feuer- Can. do. Staats- Pr. Anl Holl. 2336 Int.

Kurh. Pr. O. 40th. Sardin. do. 36 Fx. N. Bad. do. 35 FI.

Russ. Hamb. Cert. do. bei Hope 3.4.8. do. do. 1 Anl. do. Stiegl. 2. 4. A.

do. do. 85. A. do. v. Rthsch. Lst. do. Poln. SchataO. do. do. Cert. L. A. do. do. L. B. 200FI. Pol. a. Pfdbr. a. C.

.

283 163

D ec

ö

90 8 TSI SB 1111 . 111181

9 0 . en.

.

Geld. Gem.

Berliner Börse vom 15. August. Kis enkhbangn - Actienm.

Stamm - Actien. Kapital.

JTuges- Cours. Der Reinertrag wird nach erfolgter Bekanntm. ö in der dazu bestinunten Rubrik ausgefüllt. Die mit 35 pCi. ber. Actien sind v. Siʒaat gar.

Bõrs en- ins- Rechnung

Rein Ertrag. 1848.

Priorit ts Actien. ͤ Aapital.

Tuges - ours.

Zins fus z.

Sämmtliche Prioritäts-Actien werden durch jährliche Verlooz ung à 1 pCt. amortisirt.

S4 v⸗ 69 be. 974 a 98 bæ. 59 6. 1414 b. u. G.

Berl. Anh. Lit. A. B. 6, 000, 000 do. Hambur 8, 000, 000 do. Stettin - Starg. . 4, S24, 000 do. Potsd. Magd... 1, 000, 0090

Magd. Halberstadt .. 1,700, 000

dG. Leipziger 2,360, 000 Halle Thüringer 9, 000, 900 Cöln - Minden 13, 000, 000

do. Aachen . . . ..... 4, 500, 000

Bonn - Cöln. .... 1.051, 200

Düss eld. Elberfeld. . 1.400, 0090

Steele - Vohwinkel .. S300, 000

Niedersehl. Märkisch. 10, 000, 000

do. Zweigbahn 1,500, 000

Oberschl. Lit. Aa. ... 2, 253, 100

do. Litt. B. 2, 400, 000

Cosel - Oderberg. ... 1,200. 000

Breslau - Freiburg. . . 1.700, 000

Krakau- Oberschl. . .. l, 800, 000

Berg. - Närk. .. ...... 4, 600, 000

Stargard- Posen 5, 600, 0600

Brieg - Neisse. . . . . . . . l, 160, 000

. .. 4,500, 000

C N . . Sr

63 ba 89 a * 4823 6.

8 3 .

82 B

32 . 106 B. 103 B. 623 k.

JJ

e ee

.

55 a 4 be u 6G. 5 * a P bz u 6. S2 bz. u. B.

525 a 535 bz. u G6

M

ä c

Quit tungs REogen.

Aachen- Mastricht .. 2,750, 0090

Ausländ. Aclien.

423 135 43 Ua. u. G. 94 6.

Friedr. Wilh. -Nerdb. do Prior. ..

8, 000, 0090

Schluss-Course von Cöln-Minden oS9gy C.

Mecklenburger Thlr.

Berl. Anhalt. .. ...... do. Hamburg do. do. do. Potsd. Magd. .. do. do. . do. do. Litt. D.

, ,, .

eb. Leipziger ..

Nef P . .

Cöln - Minden

do. do.

Rhein. v. Staat gar. do. 1. Priorität .. do. Stamm. Prior.

Düsseldorf-Elberfeld.

Niederschl. n,

o.

III. Serie. JIweigbahn do. do.

Oberschlesische

Krakau- Oberschl. ..

Cosel· Oderberg. ...

Steele - VohwGinkel .. do. do. II. Ser.

Breslau - Freiburg. ..

Berg. Märk. . .. .....

ö

3. 674 50 3. 0 000 1.217.000 2. 187. 2650 I. 2b. n I, h. Mh 14. 175. 000 3. 0b. 00 2. 30h. C00 25, 00 246. 00 b. 309 dbb. hoh 2p. 09 325. 00 375, 060 460. 09 g0b. 0

*

w ao C r w w

Bõrs en- Zinsen Reinertr.

1848

Ausl. Stanim- Act.

2, 050,000 6, 500, 00 4,300, 000

Kiel Altona ö. Amster d. Rotterd. Fl.

1661

31 8

von Preussischen Bank -Antheilen gs; a 3 ba u e

Die Course einiger Actien wurden heute deutend gestiegen.

durch Verkäufe gedrückt, dagegen sind andere Gattungen höher ais gestern Fezasst. Bergisch-Värkische imd Krakhder Ficken gefragt, Stettiner be-

Auswärtige Börsen.

Breslau, 14. Aug. Poln. Papiergeld 9565 G. DOesterr. Banknoten 84 G. Poln. Pfdbr. alte 945 G., do. neue 9335 G. Poln. 300 Fl. 10; G. 500 Fl. 75 G. B. Cert. 200 Fl. 11 G. Russ⸗poln. Sch. Obl. 74 G. Oberschl. A. u. B. 106 Br., 195 G. Freiburg E37 Br., 83 G. Köln⸗Minden 895 G. Niederschl. S835 Br. Neisse⸗Brieg 34 G. Krakau⸗Oberschl. 545 Br., 54 G. Friedrich Wilhelms Nordb. 425 G.

Frankfurt a. M., 13. Aug. Für mehrere Fonds, na⸗ mentlich 35proz. württemberg. und belg. Obligat., 5⸗ und 2iproz. Met., österr. Actien, bad., sard., kurhess. Loose, preuß. Fonds zeigte sich heute willig Begehr. Es ging darin zu steigenden preßt Mehreres um. Vorzüglich für ß. W. Nordbahn⸗Actien war eine günstige Stimmung. Es fanden darin mehrere Einkäufe statt, und deren Preis stellte sich merklich höäher. Alle übrigen Fonds und . bei geringem ümsatz gut preishaltend, zum Theil etwa esser.

Desterr. sproz. Metall. 73 Br., 763 G. Bank- Actien 6. 2 .. , , . 363 . Br., ö. G.

2 285 Br., Darmstadt Partialloose a I. 69 Br., Hot Gld., 3 j g n ́ loose a. 40 Rthlr, preuß. 29; Br., 287 Gld. Sardinien Partial lose a 36 Fr; 238 Gid. Spanien proz. inländ. 27 Br., 25. Gl. Polen 300 Fl. Lyose 102 Gld., do. ptoz. Obiigat. s 60 Ji. 75 Br.,. 5. Gld. Fiiedrich Wilhelms Nordbahn 137 Br., 3 Glw⸗ Beybach 80 Br., 791 . Köln⸗Minden 80 Gld.

ech sel.

Amsterdam 100 Fl. C. H. S. ibn Br., do. 2 M. 99 Br. Augshurg 100 Fl. C. k. S, 1157 G. Berlin 65 Rihlr. C. k. S. 1055 Br. Bremen 69 Rthlr. in Vd. J. S. 985 Br. Ham⸗

Fl. 233 Br., 223 Gld. Hessen Partial⸗

60 Rthlr. C. k. S. 1055 Br. London 10 Pfd. St. k. S. 1203 Bre, do. 2 M. 1205 Br. Lyon 200 Fr. k. S. 957 Br. Paris 200 Fr. f. S. 95 Br., 95 G. Wien 100 Fl. E. M. 20 FI. Fuß 100 Br. Diskonto 15 Br. j

Samburg, 13. Aug. E. R. 102 Br., 101 G. Stiegl. 827 Br., 82) Dän. 68 Br. Ard. 113 Br. Zproz. 26 Br., 255 Gld. Hamburg-Berlin 683 Br., 68 G. Bergedorf 85 G. Magdeb. Wittenberge 51 Br., 51 G. Altona-Külel 957 Br. u. G. Mecklenburg 31 G.

In Fonds und Eisenbahn-Aetien war heute einiges Geschäft zum Theil zu etwas besseren Preisen.

Paris, 12. Aug. In der Passage d'Opera. Wenig Ge— schäfte, Hproz. zu 838. 0 verlangt, Niemand wollte verkaufen, denn man glaubte, die Courfe würden morgen steigen.

Amsterdam, 12. Aug. (Sonntag.) Effekten⸗Sozie⸗ tät. 45 Uhr. Span. Ard. gr. Piecen 123. Franz. Zproz. 503. Peru 4proz. 50, , , , , 3.

Der Handel zeigte heute kein besonderes Leben. Peru war auf bessere londoner Notlrungen zu höheren Coursen gefragter.

rr , Markt⸗Berichte. Berliner Getraidebericht vom 15. August.

Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 56 60 Rthlr. Roggen loto und schwimmend 265 283 Rihlr. pr. Aug. / Sept. 263 Rthlr. . Sept. MDltbr. 26, 267 u. 263 Rthlr. bez., 264 Br., 26 G.

v Dltbr. sMovbr. 2746 Rthlr. Br., 27 bez. u. G.

36proz. p. C. 82 Br., 817 G. 2 G.

Roggen Novbr. / Dez. 272 Rthlr. bez. pr. Fruͤhjahr 30 Rthlr. Br., 297 a 292 bez. Gerste, gie loco 12 - 243 Rthlr. 5 leine fehlt. Hafer loco nach Qualität 16—- 17 Rthlr. » pr. Sept. Oktbr. 18pfd. 153 Rthlr. Br. pr. Frühjahr 48pf8. 18 Rthlr. Br., 50pfd. 185 Br. Rüböl loco nach Qualität 1337 u. 138 Rthlr. bez. » pr. Aug. 135 Rthlr. bez. u. Br., 1355 a 41 Aug. Sept. 135 Rthlr. Br., 135 G. » Sept. / Oktbr. 1334 Rthlr. Br., 135 bez. u. G. » BOktbr. Movbr. 137 Rthlr. Br., 13 G. » Novbr. /Dezbr. 133 Rthlr. Br., 133 G. Dezbr. Man. 13 Rthlr. Jan. / Febr. dito. Leinöl loco 105 Rthlr. bez. u. Br., » pr. Aug. / Septbr. 107 Rthlr. Br., 10 G. Mohnöl 177 a 17 Rthlr. Br. Hanföl 14 Rthlr. Br. Palmöl 137 Rthlr. Br. Südsee⸗Thran 117 Rthlr. Br., 115 bez. . Lieferung 11 Rthlr. Br. Spiritus lozo ohne Faß 155 a 153 Rthlr. bez. u. Br. » mit Faß pr. Aug. Sept. 15 Rthlr. Br., 145 G. Sept. / Oktbr. 145 a 16 Rthlr. bez. u. G. Okt. Mov. / Dez. 145 Rthlr. G. » Ppr. Frühjahr 155 Rthlr. bez. u. G. 6 Weizen ohne Aenderung. Roggen eiwas höher bezahlt. Rüböl fest. Spiritus besser.

*

Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerti.

Schleswig? Holstein

Großbritanien und Irland.

fangs

Szemeria Linien dadurch

Nachricht eingegangen, Beilage

Beilage zum Preußischen Staats-Anzeiger.

nhalt. Deutschlan d.

DODesterreich. Wien. Stärke der Cernirungs-Truppen vor Komorn.

Benehmen der Magyaren 3 die Serben. Das Treffen bei Szent-⸗

Kiralpy. Konfessionelle Spaltung in Schemnitz. Evangelische Kir⸗

chen-Versammlung. Zwecke der Reise des Minister-Präsidenten.

Fortdauernde iert mn der Communication mit Pesth.

Eckernförde. Veimischtes. Kiel. Rück⸗ kehr der Auswechselung der Ge⸗ fangenen.

Braunschweig. Braunschweig. Kammer-Verhandlungen.

Ausland.

Osterreich. Preßburg. Besestigung des Schlosses und Schanzen arbeiten. Truppenmärsche. 3. in Pesth. Die neue Gen—⸗ daimerie. Die Vorposten der Ungarn. Lemberg. des Gubernial-Erlasses in Betreff der Arbeitsleistung. Agram. Der Banalrathsbeschluß hinsichtlich der octropirten Verfassung. Sem lin. Abreise des Patriarchen nach Wien. Vermischtes. i Verordnung des Landes-Kommissairs Csanpi. Tages⸗

eft em's.

Frankreich. Paris. Reise des Präsidenten. Dekrete über Wieder=

einsetzung von Beamten und Ernennung einer Kommission in Betreff der Emigranten⸗Güler. Zuschuß⸗Vorlagen für das Kriegsbudget. An⸗ trag hinsichtlich Ungarns. Entscheidungen der Anklagekammer. Freilassung von Juni⸗Gefangenen. Vermischtes.

London. Die Expedition zur Auf⸗

ruppen aus Schleswig. Altona.

suchung Fianklin's. Bermischtes.

Niederlande. Aus dem Haag. Vermischtes.

Die schwedischen Truppen. Vermischtes.

Dänemark. Kopenhagen. Bukarest. Die ungarischen Streiszüge

Moldau und Walachei. nach der Moldau. Börsen und Handels⸗-Nachrichten.

Uichtamtlicher Theil. . Dent schland.

Oesterreich. Wien, 11. Aug. Die in und um Preßburg kon⸗ zentrirten Truppen, zur Cernirung Komorns bestimmt, belaufen sich nunmehr, nach Angabe des Soldatenfreundes auf 26 27, 006

Mann. Der Kommandant, Felzmarschall-Lieutenant Baron Csorich, so wie der Divisionair Feldmarschall-Lieutenant

ürst Coloredo und Brigade-General Baron Barco, weilen nin e, Feldmar⸗ schall Lieutenant Graf Nobili steht in Wieselburg, die Brigade Pott in Szered, die Liebler's in Sommerein. Das frühere Cer⸗ nirungs- Corps bestand aus dreizehn Bataillonen Infanterie und dem CEivallart⸗Ulanen⸗Regimente. Als Verstärlung find eingerückt: Brigade Chizzola aus Wien (drei Bataillone Infanterie, ein Ba⸗ taillon Jäger, eine Division Kürassiere), die Brigade Lederer auf Körmend (vier Bataillone); aus Wien und den Provinzen kamen ferner neun Bataillone Infanterie, zwei Bataillone Jäger und eine Division Kaiser Kürassiere. Hiernach ist das Cernirungs⸗ Corps

auf die, bedeutende Stärke von neunundzwanzig Infanterie und drei Jäger⸗Bataillonen, zehn Eskadronen Kavallerie und aus⸗ reichender Artillerie gereifen.

gebracht und wird sehr bald die Offensive er— Das gefangen geglaubte dritte Bataillon Paumgarten und einige Abtheilungen Civallart-Ulanen sollen sich durchgeschla— gen und Ofen glücklich erreicht haben.

Aus Syrmüien wird der Südsl. Ztg. vom Aten d. geschrie⸗ ben: „Verläßliche Personen, die aus den benachbarten Orten der Bacska nun hierher kommen, bestätigen die von uns ausgesprochene Vermuthung, daß im Benehmen der Magyaren gegen die Serben eine starse Aenderung eingetreten sei. Ein Major mit 800 Mann Insurgenten kam nach D., wo eine gemischte Bevölkerung von Deutschen und Serben wohnt. Er lud auch den serbischen Drts— pfarrer in das Gemeindehaus ein und empfahl ihm, auf das Volk einzuwirken, daß die Magyaren die Serben nicht als Feinde be— trachten, daß sie Brüder sind. Dagegen sagte er manch hartes Wort der deutschen Bevölkerung und publizirie, daß derjenige, der den Serben ein Leid zufügt, dem Standrecht verfalle. Am Don— nerstag früh, den Aten d., entfernten sich eilends auch die letz en magyarischen Truppen aus Novoselo und Bas und zogen gegen Szegedin ab. Vorgestern rückte das erste und heute soll das zweite Bataillon der Nationalgarde des pozegaer Komitats in Vukovar eingerückt sein.“

Bon Kronstadt berichtet die Bu k. Ztg. folgende Details über das Treffen bei Szent-Kiraly: „Alle Kronstädter waren am 22. und 23. Juli in der größten Bestürzung, indem sie in dem irrigen Wahne standen, daß die österreichische Militairmacht nicht stark ge⸗ nug sei, um dem in Haromßek konzentrirten Insurgenten-Corps Widerstand zu leisten. Die österreichische Truppe hatte sich wirklich von Sepsy Szent György nach Illyfalva und Aldoboly zurückgezo— gen. Noch mehr steigerte sich diese Besorgniß der Kronstädter, als die Kassen und Kriegsgefangenen von Kronstadt nach Hermannstadt abgeführt wurden. Dies geschah aber absichtlich zur Täuschung der vielen ungarischen Spione, um eine vermeintliche Retirade anzudeu⸗ ten und den Feind aus den Wäldern der Csik herauszulocken. Diese Kriegslist gelang. Der Feind drang am 28sten Nachmittags vor und wurde von den Kaiserlich österr. Truppen auf drei Seiten umgan—

gen. Die drei Bataillone von Bianchi und Sidkovich Infanterie meldeten sich

. zum Angriff, und zwar zur Avantgarde. Sie wurden auch vordetaschirt. Am 23. Juli, Nachmittags 5 Uhr, begann der Kampf zwischen Illyfalva und Szent-Kiraly mit einer heftigen Kanonade. Die osterreichische Raketen-Batterie wüthete gleich an⸗ unter den feindlichen Schaaren, welche sodann mit dem Ba— jonnet bis hinter Szemerig gedrängt wurden. Inzwischen war es Nacht geworden. Das österreichische Corps blieb bei Szemeria

stehen. Uum 11 Uhr in der Nacht wurde zuerst das Dorf österreichischerseits angezündet und die feindlichen aufgedeckt, worauf der Kampf neuerdings begann, indem sich der Feind bei Sepsy Szent György festgesetzt hatte. Allein auch Sepsy Szent György würde mit der Racketten= batterie angezündet, der Feind durch einen mörderischen Bajonett⸗

angriff zum Weichen gebracht und auf seinem Rüchuge verfolgt. Die Kaiserl. Truppen betrachteten 6 als eine Ehrensache, bei

diesem hoffentlich letzten Akte des ungarischen Kriegs- Drama's in

vorderster Reihe zu agiren, und so hatten denn ihre Freunde und

Kameraden die Kaiserlich russischen Truppen, obgleich schlagfertig

aufmarschirt, an diesem Tage keinen Theil an dem Kampfe ge⸗ nommen. Am folgenden Tage dauerte die Schlacht fort, und es wurde der Feind noch weiter bis Malnas, an der Gränze der (il zurückgedrängt. Der Feind verlor über 400 Todte und 56 riegsgefangene, nebst vier Ranonen.“

Im Lloyd liest man: „Aus der Bergstadt Schemnitz ist die daß dort eine Spaltung unter den verschie⸗

Wirkung

aber mehr als wahrscheinlich,

1487

Donnerstag d. 16. Aug.

denen Glaubensgenossen herrscht. Der größte Theil der katholi— schen Bevölkerung spricht sich entschieden f die österreichische Re⸗ gierung aus, während die protestantische, mit Ansnahme eini— ger Personen, es mit der an der Spitze des Aufruhrs stehenden Partei ihres Glaubensbekenntnisses hält. Diese politische Mei⸗ nungs⸗-Verschiedenheit erstreckt sich auf das weibliche Geschlecht, und während die protestantischen Damen die Honveds bei ihrem Ein⸗ zuge im vergangenen Frühjahre mit Blumen bekränzten, kamen die katholischen Mädchen den Kaiserlich russischen Offizieren mit weißen Blumenkränzen entgegen. Die Kaiserlich Gesinnten sehen mit Erwartung der Ankunft des Königlichen Kommissars entgegen. Da sich dort keine Militair-Besatzung befindet, so soll zur Auf⸗ rechthaltung der Ruhe ein dortiger K. Beamter eine Sicherheits⸗ Garde errichtet haben, welche bereits mehr als hundert Mann zählt, und in welcher nur Katholiken angenommen werden.“

Seit Anfang der vorigen Woche tagt hier die vom Ministe⸗ rium zur Regelung der Verhältnisse zwischen Staat und Kirche berufene Versammlüng der evangelischen Superindenten und deren Vertrauensmänner aus den Kronländern, für welche die Constitu⸗ tion vom 4. März d. J. ertheilt ist. „In derselben“, berichtet der Lloyd, „sind Nieder und Ober⸗-Oesterreich, Böhmen, Mähren, Schlesien, Galizien, Steyermark, Kärnthen und Triest, also alle jene Kronländer vertreten, in welchen sich evangelische Glau⸗ bensgenossen bisher zu Gemeinden vereinigt haben. Obwohl die Einladungen zu diesen Berathungen von den Kaiserl. Konsistorien augsburgischer und helvetischer Konfession besonders an die betreffenden Superintendenten ergangen waren, hatte doch der Umstand, daß sie zu demselben Zwecke, für denselben Tag und an demselben Srle sich einzufinden aufgefordert waren, in sämmtlichen Mitgliedern der Versammlung die Hoffnung aufkommen lassen, beide Konfes⸗ sionen würden sich zu gemeinschaftlicher Berathung vereinigen dür— fen, zumal, da sich vieselben dem Staate gegenüber stets in der gleichen Lage befanden und in neuerer Zeit die Vereinigung zu ein er evangelischen Kirche nach dem Vorgange fast aller übrigen evange⸗ lischen Landeskirchen Deutschlands anstreden. Wie groß war deshalb ihr Erstaunen, als sie sich bei ihrer Ankunft in getrennte Lokalitäten gewiesen sahen! Ihre getäuschte Erwartung sprach sich in dem von beiden Versammlungen einstimmig gefaßten Beschlusse aus, durch eine eigene aus Gliedern beider Konfesstonen zusammengesetzte De⸗ putation die Gestattung gemeinschaftlicher Berathungen von dem Präsidium der Konsistorien oder nöthigenfalls vom hohen Ministe⸗ rium des Innern zu erwirken. Ersteres erklärte sich gegen die Be— putation als inkonipetent, und so wandte sich dieselbe an den Ri— nister des Innern, Dr. Bach, der ihrem Gesuche auch alsbald auf das bexeitwilligste entsprach. Große Freude sprach sich über diese Entscheidung in den wider Willen getrennten Kreisen der Versamm⸗ lung aus; bald ward man über die Grundlagen einig, auf welchen man das neue Verhältniß der evangelischen Kirchen zum Staate gemeinsam aufbauen könnte, und vereinigte sich Mittwoch den 37. Juli zur ersten gemeinschaftlichen Sitzung. Unvergeßlich wird jedem der Anwesenden der Augenblick bleiben, in welchem die Vorstände und Vertrauensmänner der helvetischen Konfession in den Sitzungsfaal ihrer evangelischen Glaubensbrüder eintraten und, auf das herzlichste willkommen geheißen, sich unter sie mischten, um gemeinsam die Hand anzulegen an das ihnen anvertraute Werk. Zum ersten Vorsitzenden ward der hiesige Konsistorial⸗ Rath und Super⸗ intendent Franz, zum zweiten Vorsitzenden Superintendent Haase aus Lemberg, und zu Schriftführern wurden Pfarrer Steinacker und Pfarrer Dr. Buschbeck aus Triest, Pastor lik aus Teschen und Pastor Ruml aus Welim in Böhmen gewählt. Da jedoch das Lokal der protestantischen Lehr-Anstalt für vie vereinigte Versamm— lung zu beschränkt war, wurde beschlossen, in die zu diesem Zwecke angebotene reformirte Kirche hierselbst zu übersiedeln, wo nün die Berathungen täglich stattfinden und einen erfreulichen Fortgang nehmen. Ueber ihre Resultate wird seiner Zeit der Oeffentlichkeit volle Rechnung getragen werden.“

Von der Südarmee berichtet der Soldaten freund: „Am 1. August, Morgens zwei Uhr, wurde unsere Cernirungslinie bei Kameniz alarmirt; der Feind eröffnete aus Peterwardein und den vorliegenden Batterieen eine heftige Kanonade, ohne jedoch einen Ausfall zu wagen. Um acht Uhr Morgens hörte das Feuer auf. Der xitterliche Banus hat die Donau bereits passirt; auch die in Semlin gestandenen Truppen erhielten Marschbefehl auf Tittel. In Essegg sind am 3ten eine Escadron Kürassiere, eine Escadron Dra— goner, zwei Compagnieen Jäger, ein italienisches Infanterie-Bataillon und ein Grenadier-Bataillon, den Feldzeugmeister Nugent an der Spitze, von Fünflirchen eingetroffen. Den Aten bieses rückten wieder 14,099 Mann unter Oberstlieutenant Nugent in der Baranya ein. Die Gränzer vom Banal- und dem Warasdiner Kreuzer-Regimente, die bisher in der Baranya die Besatzung bildeten und Fünfkirchen im Zaume hielten, sind am Aten zur Armee Sr. Excellenz des Banus abmarschirt. Die Magyaren haben die Baeska verlassen und sich nach Szegedin gezogen. Es geht das Gerücht, die Russen seien be⸗ reits bei Kula und Hegyes, welches aber noch der Bestätigung bedarf.“

Wien, 12. Aug. Der Wanderer sagt: „Die Reise des Minister-Präsidenten nach Warschau (wo Fürst Schwar⸗ zenberg bereits eingetroffen) soll sich, mehrfach wiederholten An— deutungen zufolge, auch mit der . gewisser Modificationen in der Oberleitung der gegen Ungarn operirenden Armer beschäf⸗ tigen, und es erscheint wohl nicht unbeachtenswerth, daß Fürst Schwarzenberg sich in Begleitung des Oberst-Lieutenanls von Gablenz, vom Generalstabe des Feldmarschall- Lieutenants Schlick, einem der ausgezeichnetsten Offiziere unserer Armee, an das Hof⸗ lager des Czaren begeben.“

Der heutige Lloyd meldet: „Die Postverbindung zwischen hier und Pesth ist noch immer unterbrochen und auch aus Raab sehlen direkte Nachrichten. Gestern sollte die Briefpost nach Pesth über Fürstenfeld befördert werden. Gestrigen Berichten zufolge, sollen die bei e ung, Wieselburg und Sommer ein konzentrirten Verstärkungstruppen Montag, den 13ten, die Offensiv⸗Operationen beginnen uud gegen Raab marschiren. Die Stärke dieses Corps wird auf 26 27,000 Mann angegeben, soll aber mit den noch nachrückenden Truppen⸗Abtheilungen 30, 000 Mann betragen. Daß die Insurgenten Raab besetzt haben, wird nicht bezweifelt, es ist daß sie sich vor dem Anrücken der K. K. Truppen wieder zurückgezogen haben werden. Dem Verneh⸗ men nach soll auch ein Insurgenten-Eorps in der Richtung von Oedenburg vorgerückt sein, und ihre Vorposten sollen bis zwei Stationen vor Oedenburg stehen. Indessen befindet sich dort eine hinreichende Truppenmacht, um die Insurgenten gebührend zu empfangen.“

Schleswig⸗Holstein. Eckernförde, 10. Aug. (H. C.)

Drei bis vier dänssche Kriegsschiffe liegen noch immer vor unserem Ha⸗

fen, werden aber nach wie vor von den besetzten Schanzen aus beobachtet. 6 709 Mann des I2ten preußischen Linien⸗Regiments sind heute hier eingerückt und werden wohl vorläufig hier bleiben. Segelfertig ist die „Gefion“, an der stark fortgearbeitet wird, noch lange nicht. Die Geschützstücke des „Christian VIII.“ sind nun alle aus dem Wasser heraus und forttransportirt. Jetzt ist man mit der Ber⸗

gung von Schiffsholz beschäftigt.

Kiel, 11. Aug. (Alt. Merk.) Die Zurückziehung unserer Truppen in das Herzogthum Holstein ist gleichzeitig mit der Ge⸗ nehmigung dieser Maßregel durch die Landesversammlung ausge⸗ führt worden. In Folge davon betrug die gestrige Einquartierung hier 3300) Mann und 125 Offiziere, welche letztere Zahl sich dar⸗ aus erklärt, daß nicht nur der Generalstab, sondern auch die Stabs⸗ offiziere der zweiten Infanterie⸗, der Avantgarden- und der Artil⸗ lerie Brigade, das Feldlazareth, Feldpost u. s. w. sich in Kiel be⸗ finden. Man erwartet, daß in den nächsten Tagen mehrere Trup⸗ pen nach Lütjenburg u. a. O. zurückverlegt werden. Da die Um⸗ gegend auch mit Truppen angefüllt ist, es liegen z. B. in Neu⸗ münster das 4te, in Honigsee das Fste, in Landwehr das 9te Ba⸗ taillon, in Surdorf das 1ste, in Rothenhahn das Zte, in Schieren⸗ see das te Jägercorps so findet hier begreiflich ein sehr reges militairisches Leben statt.

Altona, 12. Aug. (Alt. Merk.) Am Nachmittage sind die dänischen Gefangenen, behufs der Auswechselung, von Glückstadt nach Rendsburg transportirt worden. Die Auswechselung selbst wird dem Vernehmen nach bei Düppel stattfinden. In Folge die⸗ ser Anordnung kam bereits mit dem Abendzuge der aus der Ge⸗ fangenschaft entlassene dänische Exminister Orla Lehmann. Ferner langten 47 Mann größtentheils Hannoveraner an.

Braunschweig. Braunschweig, 12. Aug. (D. R. 3.) Abgeordneter Henneberg motivirt in der heutigen Sitzung der Abgeordneten einen auf Ermäßigung der Diäten gerichteten Antrag. Die Auswärtigen sellen danach 2, die am Orte der Versammlung Wohnenden 1 Thlr., und stehen sie in festem Gehalte, jene 1 Thlr. diese gar nichts erhalten. Der Antrag wird unterstützt und an die Verfassungs-Kommission zur Begutachtung überwiesen. Es wird sodann zur Berathung der Regierungsproposition, betreffend die Verwilligung eines außerordentlichen Kredits auf herzogliche Leih⸗ hauskasse zu 100, )00 Thaler behufs Bestreitung der diesjährigen Feldzugskosten, geschritten. Die Kommission hat sich für die Ge— nehmigung der Proposition ausgesprochen mit Vorbehalt der dem— nächstigen Justification der stattgehabten Verwendungen. Die Versammlung tritt ohne Debatte dem Antrage der Kommission bei. Es folgt sodann die Berathung über den Kommissionsbericht, den Beitritt des Herzogthums zu dem Bündnisse vom 26. Mai 1849 betreffend. Abgeordneter Stockfisch beantragt: Die Versamm— lung wolle beschließen, daß eventuell bei der Genehmigung der Pro— posilion der Vorbehalt gemacht werde, daß die frankfurter Grund— rechte in Geltung bleiben. Bei der Abstimmung wird zuvörderst über den Antrag der Minorität abgestimmt und dieser bei nament⸗ licher Abstimmung mit 31 gegen 21 Stimmen abgelehnt. Dieselben Stimmen erheben sich bei der Abstimmung über den Majoritätsantrag, 31 für, 21 gegen denselben. Abgeordneter Hollandt erhebt da— gegen Einspruch, daß bei diesem Resultate der Antrag als ange⸗ nommen gelte, da eine Verfassungs-Veränderung in dem Beitrftte zum Bündnisse enthalten sei und daher verfassungsmäßig zwei Drittel Stimmen Majorität erforderlich sei. Ueber diese Frage er⸗ hebt sich eine längere Debatte, und wird zuletzt über den Antrag des Abgeordneten Hollandt, den Antrag für abgelehnt zu erklären, ebenfalls namentlich abgestimmt und derselbe abgelehnt. Da hier⸗ bei auf der Galerie sich ein lauter Tumult erhebt, wird die Sitzung bis um 11 Uhr vertagt. ö

Ausland.

ster Preßburg, 9. Aug. Abends. Heute wird in unserem Schlosse die ganze Nacht gearbeitet, auf

Oesterreich. (Lloyd.) hohen Befehl müssen bis morgen fruͤh einige Dachtheile dieses Gebäudes abgetragen und an mehreren Stellen Kanonen aufge⸗ führt sein; viele hundert Personen sind hiermit beauftragt.

Ununterbrochen dauern die Truppenmärsche wieder fort. Ein Theil des in unserer Gegend operirenden K. K. Armee⸗Corps zieht nach Uingarisch⸗Altenburg, ein anderer gegen Schütt⸗Szerdahelly. In, Bruck ist ein bedeutendes Lager, und in jedem Hause der an⸗— gränzenden Dörfer sind zwanzig bis dreißig Mann K. K. Militair als Reserve einquartirf. Weder nach Raab, noch nach Szerdahelly werden von hier Pässe visirt; daß in erste⸗ rem Orte bereits die Ungarn eingerückt sind, kann mit Gewißheit angegeben werden, und auch in Szerdahelly sollen sich vier Husa⸗ ren als Quartiermacher gezeigt haben, die auf öffentlichem Mankte das Landvolk sich ruhig zu verhalten aufforderten und dringend baten, daß Niemand etwa aus übertriebener Furcht flüchten möge, indem sie Niemand ein Haar krümmen wollen. Trotz dieser Ver= sicherung gehen hier viele Kaufleute von dort, die zufällig hier waren und nun abgesperrt sind, in angstvoller Erwartung herum, was während ihrer Abwesenheit wohl mit ihrer Familie und ihrer Habe und Gut geschehen sein möge.

Reisende, die auf Umwegen von Pesth hierher kamen, erzählen, welch trauriges Leben in der dortigen Handelswelt herrscht. Der diesjährige Augusti⸗Markt dürfte schwerlich gehalten werden, es sind his jetzt kaum noch alle Verkaufsläden offen. Auch berichten dieselben ferner, daß sie unterweges auf der Hierherreise von einer ungarischen Streif-Patrouille angehalten und umringt wurden; ein Offizier durchsah ihre Pässe und vidirte sie. Graf Louis Ka⸗ roli, der wegen seiner dem Kaiserhause erwiesenen Treue und An hänglichkeit von den Ungarn gehaßt wird, ist in die Hände seiner Feinde gerathen; er glaubte sich dadurch zu retten, daß er, eine günstige Minute benutzend, seinen Paß unvermerkt zerriß, aber ein Honved, der den Grafen kannte, und ein zweiter, der“ ein Stück des Passes aufhob, verriethen ihn, der hierauf nach Komorn in Haft gebracht wurde. Ein Bruder desselben ist hier im Schlosse wegen Betheiligung an der ungarischen Sache in Haft.

Die hier neu errichtete Gendarmerie entwickelt, in Anbetracht ihres kurzen Bestehens, schon große Thätigkeit; sie ist von der hie— sigen Behörde mit der Bewachung unserer Stadt und der Sorge fuͤr Ruhe und Ordnung betraut.

Preßburg, 10. Aug. (Lloyd.) Gestern in den späten Abendstunden wurde plötzlich den hiesigen Einwohnern das Schan⸗ zengraben auf morgen angeordnet. Es stellte sich jedoch heute her= aus, daß, nachdem vom Lande bereits eine entsprechende Anzahl

Arbeiter zu diesem Behufe aufgenommen war, einstweilen nur