1849 / 226 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

ie höchst unkte der nahen dem Schlosse gegenüberliegenden . 363 mit Militair besetzt worden. Die Vorposten und Patrouillen sind auch seit einigen Tagen verschärft. Die ungari⸗ schen Kassen Anweisungen haben seit der neuen Verfügung mehr Kredit und Eingang im Verkehr. Mehrere Einwohner von Schütt⸗ Somerein befinden sich seit zwei Tagen hier als Flüchtlinge.

Pesth, 5. Aug. (Id.) Die Kommission der hiesigen Judenschaft hat vor wenigen Tagen die Repartirung der Kriegssteuer beendet. Die Abgabequoten der ersten Handelshäu er sind: Jos. L. Boscovicʒ 320900 Fl. C. M., Emanuel Boscovicz 14,000, K. Baumgärtner 12,0990, F. Goldberger 12,000, Brüder Kern 6000, Joachim Mandl 2800, Leon Hirschler 20900 Gulden. Die erste Rate wurde bereits ohne Widerstand erlegt; blos das Haus J. L. Boscoviez, das sich zu

hoch besteuert glaubt, ließ es bis zur Execution kommen. Indeß hegt die Gemeide noch die, Hoffnung, daß die ferneren Ratenzahlungen ihr durch die Gnade des Kaisers erlassen oder doch erleichtert würden, und hat zu diesem Zw icke

zwei ihrer Mitglieder, die Herren Löwy und Fleischl, nach Wien gesendet, um ihr Gesuch allerhöchsten Orts zu befürworten. Ein Gegenstück zu dieser Contribulion macht heute als authentisches Faktum die Runde in der Stadt und wird überall mit freudiger Ueberraschung aufgenommen. Als General Schlick nach Körös kam, ließ er einige Juden zu sich bestellen, bei welchen er sich nach der Größe der dortigen Judengemeinde erkundigte. Auf die Er— wiederung, daß sie feine besondere Gemeinde bilden, sondern un— mittelbar unter dem Magistrate stehen, lud er sechs der reichsten Juden aus dem Orte vor sich und forderte ihnen den Erlag von 1409 Fl. in Silberzwanzigern und 2690 Fl, in österreichischen Banknoten ab. Die Summe ward herbeigeschafft; wie freudig waren aber die Kontribuenten überrascht, als ihnen der General eine gleiche Summe Zwangsnoten als Entschädigung einhändigte.

Seit gestern werden die Stadtlinien von Militair bewacht, den Grund davon sucht man in einer strengeren Nachforschung nach Kossuthnoten bei den Ab- und Zurcisenden. Es ist dies auch voll— kommen an der Zeit, nachdem trotz aller Erlässe gegen die Noten der revolutionairen Regierung dieselben noch einen ziemlich hohen Cours haben und namentlich in den letzten Tagen mit 70 56 ge⸗ kauft wurden, während Zwangsnoten gleichzeitig nur gegen 89h. Agio lursiren. Der gemeine Mann wehrt sich immer noch gegen ihre Annahme und trägt seine Erzeugnisse lieber zurück nach Hause, ehe er sie gegen Zwangsnoten hergiebt. Verhaftungen, deren bei ähnlichen Vorfällen auf dem Markte nun täglich eintreten, können kaum mehr denn palliativ wirken; es thut aber eine Radikalkur hier dringend noth. Eben werden auf dem neuen Marktplatze Kossuth-Noten verbrannt, das Sonntags-Publikum eilt neugierig herbei; wie Mancher mag dabei bitter enttäuscht die Hände in die Tasche führen.

Essek, 4. Aug. (Oesterr. C) Nach einer Mittheilung des Kommissärs Grafen Mailath kam Feldzeugmeister Nugent mit 10,000 Mann nach Fünflirchen und schickte Major Dondorf gegen Dondövar und Henriquez gegen Bonjhad. Der sehr verdiente General Neustädter geht zur Armee des Ban, wo er die Division Hartlieb übernehmen soll; an seine Stelle kommt General Dras— kovie. Mit Neustädter gehen auch die beiden aus der Baranya kommenden Gränz- Bataillone vom Banal⸗ und Warasdin⸗Kreuzer⸗ Regiment. Aus Sombor sollen hier Briefe angekommen sein, welche die Flüchtlinge zur Rückkehr nach der Heimat einladen, weil die Stadt vom Feinde frei ist. Aus Vukevar hört man dagegen, daß dort verordnet, wurde, alle Mühlen bis zwei Uhr Nach— mittags auf die hiesige Seite zu überführen, indem man sie sonst durch Kanonen zerstären würde. Aus der ungarischen Ge— fangenschaft heimgekehrte Einwohner der Mur-Insel klagen sehr über die ihnen in Szegedin, wohin man sie geschleppt hatte, ge— wordene sehr harte Behandlung. Vorzugsweise sind ihre Klagen gegen den ehemaligen Turopolser Comes Jozipovic gerichtet. Bas Seminar in Djakovar wird zu einem Spitale eingerichtet, und die zahlreichen Kranken der Südarmee, welche in Essek in Privathäu— sern zu ihrer und der Hausbesitzer Beschwerde vertheilt waren, sollen dort untergebracht werden. Vinkowce, Vukovar u. s. w. sind mit Kranken angefüllt.

Semlin, 7. Aug. (Lloyd.) Die Magyaren verschanzen sich bei Neu ⸗Borcsa, Belgrad gegenüber, während der belgrader Pascha, der ihr Unternehmen verhindern könnte, sich ganz neutral verhält. Man ist allgemein der Ansicht, daß die Magyaren die Schanzen aufwerfen, um die Passage von Belgrad nach dem Ba- nate zu sichern, um sich auf diese Weise mit Kolonialwaaren aus der Türkei versehen zu können.

Illyef alva, 28. Juli. (Wien. 3.) Feldmarschall-Lieute⸗ nant Clam⸗-Gallas hat heute aus seinem hiesigen Hauptquartier folgende Proclamation an die Bewohner des treuen siebenbürgischen Sachsenlandes erlassen:

„Der Feind, welcher bis Sepsi Sz.-György vorgedrungen war und Eure Felder, Eure Törfer, Eure Hauptstadt zum Ziele seiner Verwüstung macht hatte, hat sich eilig zuruͤckgezogen. Seit der bedeutungsvollen Schlacht vom 23sten d. M., deren glückliches Resultat die Rettung Eures herrlichen Landes ist, war den Rebellen alle Lust zum weiteren Vorrücken benommen, und meinerseits waren schon die Anstalten getroffen, um sie vollends auf das Haupt zu schlagen. Da fanden sie es für rathsam, von

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ihrer schon gebrochenen Kraft den vernichtenden Schlag durch einen schnellen

ich abzuwenden. Wie groß die Niederlage des Feindes in der Schlacht bei S. Sz. Gpörgy gewesen ist, lönnt Ihr daraus erfehen, daß sich sein Verlust an Todten, Verwundeten und Gefangenen auf mehr als 500 Mann beläuft, während von unserer Seite kaum ein Fünftheil dieser Zahl einge⸗ büßt töurde. Es wurden ihm 6 Kanonen demontirt, und am Schlusse des Gefechtes war fast alle seine Munition ausgegangen. Leider haben da—= mals andere Combinalionen die Verfolgung der Geschlagenen unmöglich gemacht, indessen hoffe ich, sie bald wieder zu ereilen, damit der vollstän— dige Sieg in offener Schlacht zum endlichen Siege der gerechten Sache werde. Zittert nicht, Ihr treuen Sachsen! Auf den Feldern der Ehre, wo der Krieger das Loibeerblatt des Ruhmes pflückt, wird zum Schirme Eures Obdachs und Eurer Habe manches Leben aus der Mitte tapferer Truppen eingesetzt, solcher Truppen, die die Erfolge ihres Blutes und ihrer Mühen nicht in Ungewißheil lassen lönnen.“

Mailand, 7. Aug. Die heutige Gazetta di Milano begznnt mit der Nachricht, daß 106 Kanonenschüsse heute den Be⸗ wohnern von Mailand verkünkelen, daß der Friede zwischen Oester—⸗ reich und Piemont von den bevollmächtigten Ministern beider Mächte unterzeichnet worden ist.

Verona, 8. Aug. (Wien. 3.) Aus Mantua schreibt man uns, daß daselbst Anstalten zur Unterbringung der Gefangenen von Garibaldü's Schaar getroffen werden, welche bei Verucchia, un⸗ gefähr 809 Mann stark, in die Hände der Kaiserlichen Trup⸗ , Wie es heißt, sollen sie vor ein Kriegsgericht gestellt werden.

Frankreich. Paris, 13. Aug. Der Staatsrath hat seine Untersuchung über das Verhalten von Lesseps bei seiner Sendung nach Rom beendigt und über den Diplomaten die Strafe des Ta— dels verhängt. Das Sicle äußert, der vom Staalsrathe über Lesseps verhängte Tadel ehre Letzteren und sei eine Verurtheilung für das Ministerium.

Der Finanz-⸗Minister veranschlagt den reinen Ertrag der von ihm vorgeschlagenen Einkommensteuer von 1 pCt. auf 60 Mill., indem er die Erhebungskosten etwa eben so hoch berechnet. Die Steuer, deren Genehmigung Lurch die gesetzgebende Virsammlung noch bezweifelt wird, würde also ungefähr 125 Mill. abwersen und das Gesammt-⸗Einkommen der 31 Mill. Franzesen nach diesem Maß— stabe 12,000 Mill. betragen, so daß ein Durchschnitts- Einkommen von 347 Fr. auf den Kopf käme.

Die griechische Nation hat, hiesigen Blättern zufolge, aus Dankbarleit für die in dem Befreiungskampfe ihr bewiesene Theil⸗ nahme die Flüchtlinge aller Nationen, die sich für die Befreiung ihres Landes geschlagen haben, feierlich eingeladen, nach Griechen land zu kommen, wo sie einen herzlichen Empfang und die nöthi⸗ gen Unterstützungen finden sollten. Ein Kredit von 109,900 Drach— men sei bereits zu diesem Zweck eröffnet und das Hotel d'Orient zur Verfügung der Flüchtlinge gestellt worden. Die Bewohner der Jonischen Inseln sollen aufgesordert worden sein, diesem Beispiele zu folgen. Achtzig italienische Flüchtlinge waren bereits zu Patras eingetroffen, wo die Behörden und die Bewohner sie aufs freund— lichste empfangen haben sollen.

Die Regierung hat mit einem Engländer, Brett, einen Ver— trag abgeschlossen, wonach dieser sich verpflichtet, spätestens bis zum 1. September 1850 einen elektrischen Telegraphen zwischen Calais und Boulogne durch den Kanal hindurch nach Dover zu konstru— iren, von wo aus bereits ein eleltrischer Telegraph bis London geht. Man veispricht sich bedeutende Resultate von der fast augenblick⸗ lichen Communication zwischen beiden großen Städten, so wie von der baldigen Errichtung elektrischer Telegraphen auf allen Eisen- bahn-Linlen in Frankreich, deren Gebrauch gegen eine mäßige Be—

zahlung auch dem Publikum gestattet sein soll.

Der Moniteur zeigt an, daß dem Exminister Duchatel eine Pension von 6000 Fr. bewilligt worden ist.

Der Consäitutionnel macht darauf aufmerksam, daß der Ausschuß zur Vorprüfung aller von Repräsentanten ausgehenden Anträge und Gesetz- Entwürfe einstimmig beschlossen hat, bei der gesetzgebenden Versammlung darauf anzutragen, den von 85 Mon— tagnards unterzeichneten Vorschlag zur Anerkennung der ungarischen Unabhängigkeit und Nationalität gar nicht in Erwägung zu ziehen. Der Constitutionnel meint, es sei wichtig, daß man alsbald in ganz Europa die einstimmige Ansicht eines Ausschusses von 30 Re= präsentanten kenne, welche die überwiegende Mehrheit der franzö⸗ sischen gesetzgebenden Versammlung vertreten.

Die gerichtliche Untersuchung des Ohrfeigen-Skandals hat begonnen, und mehrere Zeugen wurden bereits verhört. Man glaubt, daß die Rathskammer schon in einigen Tagen ihre Entscheidung wird fällen können. Pierre Bonaparte haͤt in mehrere Blätter einen Brief, einrücken lassen, in welchem er den Montagnards vor— wirft, sie hätten ihn zu zwanzig angreifen wollen, allein es nicht gewagt; er sügt die Drohung hinzu, er werde seine Gegner bei jeder Gelegenheit und auf jede Weise gehörig empfangen. Ande⸗ rerseits behauptet Gastier in einem an mehrere Journale gerichte ten Schreiben, daß er Pierre Bonaparte, den er nicht einmal von

Ansehen gekannt, durchaus nicht persönlich gereizt habe.

Ein Journal behauptet, daß man dieses Jahr den unter den Fahnen befindlichen Truppen keinen Urlaub, wie soss alljährlich, bewilligen und daß daher jedes Regiment vollzählig bleiben werde.

Zu Straßburg ist ein Major des dort liegenden 14. Artillerie⸗ Regiments verhaftet und ins Militair⸗Gefängniß abgeführt worden.

V 8 Bekanntmachungen. Berlin⸗Po . . aa Eriebigte Stegbrtefs, 1 Die unter dem bien d. M. hinter den Kausmann . und Gutsbesitzer Karl Ferdinand Wilhelm Hell— wig und den Kaufmann Louis Lövinson erlassenen Steckbriefe sind durch deren inzwischen erfolgte Selbst⸗ gestellung erledigt. Berlin, den 14. August 1849. Königl. Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. Deputation 1X. für Voruntersuchungen.

1

* ö: Am 2.

6 1 *

Von Berlin

l3565!' Edittal-⸗-Citatio n.

„Aluf den Antrag des Direstoriums des hiesigen Kö⸗ niglichen großen Militair-Waisenhauses werden alle Das dicjenigen, welche für Lieferungen oder aus sonst einem

Sonntag en 19. Aug. finden Extrafahrten zu den

bisherigen

Potsdam m dem Wildparke ga. Morgens 8 Uhr, Magdeburg * 6 * Die Rückfahrt geschieht mit allen von 5 Uhr Abends an von Potsdam abgehenden Zügen. den 24. September d. J.

Vor den Assisen der Ober-Garonne ist das öffentliche Mini⸗ sterium mit zwei Anklagen gegen Journale wegen Preßvergehen durchgefallen; hier dagegen würde gestern ein gewisser Leroy wegen eines „Der Ball und die Guillotine“ überschriebenen Gedichts, welches am Tage nach der Hinrichtung von Brea's Mörvdern er- schien und einen Ball bei dem Präsidenten und die Schaffotscene neben einander stellte, zu 6 Monaten Gefängniß und 305 Fr. Geld= strafe verurtheilt.

Die Cholera nimmt wieder auf bedenkliche Weise zu. In den letzten Tagen ist die Zahl der Erkrankungsfälle auf das Dreifache und die der Sterbefälle auf das Doppelte der in den letzten Zeiten beobachteten Durchschnittszahl gestiegen.

In dem Konferenzsaale der gesetzgebenden Versammlung be⸗ sprach man gestern sehr lebhaft ein eben erschienenes Werk: „Got— tes Wort oder die Wiedergeburt der Menschheit durch soziale Or— ganisation.“ Dasselbe hat den sozialistischen Repräsentanten Ro— reau zum Verfasser und vorzugsweise die Steuern und die Arbeit zum Gegenstande. Auch Milglieder der Rechten sprachen sich bei fällig über den praktischen Geist des Buches aus.

Schweiz. Basel, 11. Aug. (E. 3.) Am Tten d. früh gingen 17 pfälzer Flüchtlinge nach Straßburg ab, um von dort weiter nach Weißenburg an die baperische Gränze gebracht zu werden. Der in der Pfalz Kommandirende, Fürst von Thurn und Taxis, hatte vorher die Erklärung gegeben, daß alle nicht besonders Gravirten, welche nur als einfache Militairs im Dienste der Revolution ge⸗ standen, ungehindert in ihre Heimat zurückkehren können; nur ha— ben sie vorher sich mit Pässen zu versehen und dieselben vom baye—⸗ rischen Gesandten visiren zu lassen.

Ostindien. Bom bay, 25. Juni. (Wan d.) Das Gericht über den Mulradsch von Multan hat begonnen. Aus den Zeugen-Aus— sagen, welche schon bis zum sechsten Gerichtstage veröffentlicht wa— ren, geht eben keine große Schuld zur Last des Angeklagten her— vor, und es scheint, daß er von der Verschwörung der Scheikhs gegen Ende April 1848 keine Kenntniß hatte oder wenigstens nicht im Einverständnisse mit ihnen war. Der Mulradsch fand sich fast unfreiwillig an die Spitze der Bewegung gegen die Engländer ge⸗ setzt, als ein beinahe zufälliger , mit jenem Volke vorkam.

Im Gebiete von Gwalior gab es Unruhen, doch waren die⸗ selben nicht von Bedeutung; dasselbe gilt von den Rohillas an der Gränze des Gebietes von Nizam. .

Der General⸗Gouverneur und Lord Gough waren in Simla, wo man Sir Charles Napier erwartete.

Markt ⸗KRerichte.

Königsberg, 14. Aug. Zufuhr war gering. Weizen 64 bis 73 Sgr. pr. Schfl., Roggen 28 bis 32 Sgr., große Gerste 24 bis 26 Sgr., kleine Gerste 22 bis 24 Sgr., Hafer 17 bis 9 Sgr., graue Erbsen 30 bis 33 Sgr., Kartoffeln 8 bis 16

gr.

Stettin, 16. Aug. Gestern Abend hatten wir einen starken Regenguß; das Wetter klärte sich sofort wieder auf und ist heute bei hoher Temperatur außerordentlich schön.

Von der pommersch- mecklenburgischen Gränze wird uns ge— schrieben: Roggen ist bei uns mit wenigen Ausnahmen eingeärnd—⸗ tet, giebt nicht so viel als im vorigen Jahre, wahrscheinlich aber doch eine Durchschnitts-Aerndte. Weizen wird geschnitten, steht dünn, verspricht aber gute Qualität. Gerste stehl brillant Hafer mittelmäßig. Die Kartoffelkrantheit nimmt in der ' letzten Zeit mehr überhand, allein sie kommt später als im vorigen Jahre und wird daher auch wohl weniger Schaden thun.

Weizen ist zu 54d a 56 Rthlr. da, und es wird heute wohl noch ein Geschäft zu Stande kommen.

Roggen pr. August 263 Rthlr. Br., pr. September Oktober S2pfd. bis 263 Rthlr. abwärts bezahlt, 27 Rthlr. Br., S6pfd. 23! Rihlr; Br.,, pr. Oktober 82pfd. 27 Rthlr. G., pr. Frühjahr ahl . 2 304 Rthlr. bez. u. Bre, 30 Rthlr. G. S4pfd. Il Rthlr. bez.

Gerste 26 Rthlr. für märk. u. pomm. 75— f6pfd. gefordert.

Hafer 18 Rthlr. gef., 174 Rthlr. wohl zu machen.

Rüböl loco 13 3 124 Rihlr. bez., 13 Rthlr. Br., pr. Aug. 13 Rthlr. Br., pr. Sept. Okt. 12 Rthlr. Br., 12 Rihlr. bez. und G., spätere Termine 1243 Rthlr. G.

Spiritus aus zweiter Hand ohne Faß 23 9. Br., mit Fässern 3. ö. . Sept. 243 3. Br., 245 5 G., pr. Frühjahr 235 , Br. 357 Ih G.

Leinöl loco 11 Rthlr. gefordert. Südsee⸗Thran. New⸗Bedford und New⸗London auf Lieferung 1043 Rthlr. bez., 109 Rthlr. gefordert. Schott. Thran 204 Rthlr.

bezahlt.

Berger Vaar-Häring 43 Rthlr., schott. ungestempelt 8 Rthlr. unverst. gefordert.

Pottasche 95 Rthlr. bez. Süße Mandeln 21 Rthlr. unverst. bez.

ermäßigten Preisen nach Wesenberg, den 20. Juli 1849.

Genzken.

4061

Direktorium. und endigt mit

Brande für das Jahr 164 an die Administlations Kasse der Anstalt Anforderungen zu haben , , hierdurch aufgesordert, sich in zerhclb drei Mongtn! be der gedachten Behörde, spätestens aber in Cem auf

ee 26 . ., Vorm. 9 Uhr vor unserem Deputirten, Herrn Kreisgerich ts? R Ciesielsky, anberaumten Termin zu . 3. ö. Ansprücht geltend zu machen, widrigensalle sie zu ge⸗ wärtigen haben, daß sie ihres Anfprüches an bie Kasse für verlustig erklärt und an die Person desjenigen ver⸗ wiesen werden, mit welchem sie koöntrahirt haben.

Potsdam, den 25. Juni 1849. Königl. Kreisgericht. J. Abtheilung.

373

der Ausschließung,

Zur Anmeldung und Rechtfertigung aller Ansprüche und Forderungen an das W. Sachs hierselbst auf erfolgte Insolvenz⸗Erklärung desselben und demgemäßer Konluis - Eröffnung ist 1) ein Termin auf den 3. Okt ober d. Ieh 2) zum Versuch einer gütlichen Aufgreifung des De⸗ bitwesens event. zur Prioriläts-Deductson aber ein Termin auf den 24. Oftober d. , angesezt, zu welchem alle Gläubiger des e. hierdurch vor Gericht, Morgens 10 Uhr, unter dem Nachtheise geladen werden, ad J. bei Strafe ad 2. der anzunehmenden Einwilli=

Vermögen des Kaufmanns

34) Außer vorgedachter dreiwö

Sachs delsfsirmen,

zu 50 Thalern verboten.

.

s 3 dn „wer gung in die Gerichtsseiten gemachten oder endlich zu re— tagdeburger gulirenden Vorschläge . des Ausschlusses 7 der Prioritäts⸗-Deductivn, so wie mit der Anzeige, daß der Herr Apotheker Weiß hierselbst einstweilen zum Güter— pfleger bestellt, dem Kridar jede Disposition über sein Vermögen entzogen worden und Zahlungen von Masse— forderungen rechtsgültig nur an den curaror ponorum oder ad depositum judicii geschehen können.

Großherzogliches Stadtgericht.

Bekanntmachung. 1) Die diesjährige Leipziger Michaelismesse beginnt den

Een , dem 13. Oktober d. J. u

2) Während dieser drei Wochen können alle inlän⸗ dischen, so wie die den Zollvereins⸗ Staaten ang ehörenden Fabrikanten und Handwerker, ohne einige Beschränkung von Seiten der hiesigen Innungen, öffentlich hier feil halten und Firmen aushängen.

3) Gleiche Berechtigungen haben alle anderen ausländischen Fabrikanjen und Handels leute. entlicher Frist bleibt der Handel, so wie das Aushängen von Han- a auch aller und jeder sonstiger äußerer, die ch zu erscheinen Stelle der Firmen vertretender Merkmale des Verkaufs, . allen auswärtigen Verkäufern bei einer Geldstrafe bis

Meßwoche, also vom Einlauten bis , e ten gestattet.

*

ö (.

Das Abonnem ent beträgt:

2 Athlr. für ahr. 4 33 ' ahr. 8 Rthlr. ahr.

den Theilen der Monarchie * al hu reis⸗ Erhöhung. Bei einzelnen Nummern wird der Bogen mit 2 Sgr. berechnet.

Staats A

Preusi scher

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M 226.

2 P k

JDnhalt Amtlicher Theil.

Deutschlan d.

. Berlin. Beföiderungen und Abschieds⸗-Bewilligungen in er Armee. Oesterreich. Wien. Gleichzeitiges Vorrücken der Paskewitsch⸗ und

Haynauschen Armer Corps gegen Arad. Nachrichten über Görgeꝝ. Der Frieden mit Sardinien und seine Folgen. Keine Amnestie. ö des Herzogs von Nemours und des Prinzen August von Sach en Kobmng. Bayern. München. ßischer Truppen. Württemberg. Stuttgart. Erklärung. Staatsrath Römer. Baden. Freiburg. Verurtheilungen. Aus dem ba dischen Se e⸗ kreise. Die badischen Offiziere. Dislozirung der hessischen Truppen. Schleswig Holstein. Schleswig. Verhandlungen der Landeg= Versammlung. Schreiben des er if hhen Minister⸗Präsidenten Grafen von Brandenburg an die , , , Sachsen⸗Altenburg. Altenburg. Vertagung des Landtags. Anhalt⸗Deßgu. Deßa n. Eil ann des vereinigten Landtags. Frankfurt. Frankfurt a. M. Aufenthalt des Prinzen von Preußen.

Hamhurg. Ham burg. Bestri itõnias? 7 ö eitritt Hamburgs zum Dreifönigs- Bunde.

Einennung. Speyer. Durchmarsch preu⸗

A u s lan d. Oesterreich. Preßburg. Flüchtlinge aus der Gegend von Raab.“ Defenstv- Stellung der Magyaren bei Komorn.! Semli“. Deputa⸗

tion aus Panesoda. Kossuth. Vene dig. Innere Zuständ e. * Mailgn d. Bekanntmachung hinsichtlich der ,, Kassenscheine. z

Frankreich. Paris. Das Ministerium und die gesctzaebend P lung. Ankunst des General Vaillant. di en 6 d mmm. Havre. Straßburg. Truppenbewegungen. Der Julikomplotts-⸗ Prozeß: = Durchzug ven Flüchtlingen. Die Eisenbahm nach Epernahy.

Großbritanien ünd Irland. Lon don. Unterhandlung wegen ei⸗ r nne s n ihr. 4 . ne, Pension der Mstß.

ustin. Vermischtes. e Königin in ottlanb. = irlän⸗ rische Sta als. rl cen at. n n,,

Schweiz. Bern. Sigel und Germain Metternich.

Italien. Von der ita lienischen Gränze. Haltung der Turiner Kammer. Staatsgüterverkauf in Toscana. Garibaldi. Der 2 Tu rin. Trauer um Karl Albert. Ankunft Saffi's.

o m. Entschuldigungsschreiben des württembergischen Konsuls an Ou- dinot. Eindruck der päpstlichen Verordnungen. Garibaldische Schaa⸗ ren. Niederkunft der Königin von Neapel. Rückkehr Ouvinof's von Gaeta. Von der venetianischen Gränze. Die Bewegungen der Flotte und das Bombardement.

Türkei. Konstantinope. Maßregeln hinsichtlich politischer Flücht⸗ linge. Die Prüfungen in der Ackerbaͤuschule. Finanzminister Husni Efendi 4 und Nachfolger desselben. Vermischtes.

Börsen⸗ und Handels Nachrichten.

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben am 15ten d. M. Mittags auf dem Schlosse zu Charlottenburg dem hiesigen Kaiserlich brasiliani—= schen Gesandten, Brigade⸗General Barboza da Silva, eine Privat⸗-Audienz zu gewähren und von ihm das Schreiben seines Souverains entgegenzunehmen geruht, durch welches derselbe von seinem hiesigen Posten abberufen worden ist.

Se, Majestät der König haben Allergnädigst geruht;

Dem General⸗Lieutenant von Prittwitz den Militair-Ver⸗ dienst⸗Orden und dem General⸗-Major von Bonin den Rothen Adler⸗Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub und Schwertern zu ver⸗ leihen;

. Die seitherigen Regierungs⸗Assessoren Behrnauer, Brunne— mann, Keßler, von Perbandt, Mothes und Dechend zu Regierungs⸗Räthen zu ernennen.

Dem in den Ruhestand übergegangenen Regierungs-Secretair . f zu Köslin den Charakter als Rechnungs-Rath zu verleihen. .

Dem beim Baue der Ostbahn beschäftigten Ober⸗Wegebau⸗ Inspektor Gerhardt den Charakter als Baurath beizulegen.

Se. Königliche Hoheit der Prinz Adalbert ist von Danzig hier wieder eingetroffen.

Potsdam, den 18. August 1849. Seine Hoheit der Herzog von Nassau ist gestern, von Stettin kommend, auf Schloß Sanssouci eingetroffen.

Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Nachdem des Königs Majestät die anderweite Organisation der Allgemeinen Bauschule, welche fortan die Benennung: König⸗ liche Bau⸗Aka demie zu Berlin“ führen wird, zu genehmigen geruht haken, ist das Direktorium der Bau-Atademie dem Geheimen Ober⸗Baurath Bu sse, dem Geheimen Ober-Baurath Stüler und dem Ober⸗-Bauralh⸗ Hartwich übertragen und ver Erstere zum ausführenden Vorstand bestellt worden.

Das Direktorium der Bau⸗Akademie wird auch die Leitung der Bau⸗ und Gewerbeschule ferner führen.

Bekanntmachung.

Die fortgesetzt an mich gerichteten vielen Gesuche um Anstel⸗ lung in den Büreaus der ziweiten Kammer veranlassen mich, hier— durch zur öffentlichen Kenntniß zu bringen, daß bereits alle Stellen, als Kanzlei- oder Expeditions⸗ 2c. Beamte sowohl, wie als Büreau⸗ Diener und dergleichen, vollständig besetzt sind, und daß fernere Bewerbungsgesuche nicht berücksichtigt werden können.

Der Drang der Geschäfte erlauht es auch nicht, nach Publi— cation dieser Bekanntmachung den sich etwa später meldenden Bitt— stellern speziell zu antworten.

Berlin, den 17. August 1849.

Der Präsident der zweiten Kammer. Graf von Schwerin.

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Uichtamtlicher Theil. Deutschland.

Preußen. Berlin, 18. Aug. Nach dem heutigen Militair⸗ Woch enblatte ist der Hauptmann von Wussow vom 12ten In⸗ fanterie⸗Regiment zum Major ernannt, der Hauptmann von Wy— schetz ki vom Zten Jäger-Bataillon mit Pension zur Disposition ge— stelltn, und dem General-Lieutenant zur Disposition Kowalzig, zu— letzt Kommandant in Danzig, mit seiner bisherigen Pension der Äb— schied bewilligt worden.

Oesterreich. Wien, 16. Aug. Die heutige Wiener Zeitung meldet: „Vermöge so eben aus Warschau angelangten amtlichen Mittheilungen hat Feldmarschall Fürst Paskewitsch am Aten d. M. aus seinem damaligen Hauptquartiere Debreczyn an Se. Majestät den Kaiser von Rußland berichtet, daß das dritte Armee⸗Corps unter den Befehlen des Generals von Rüdiger Groß⸗ wardein ohne Schwertstreich besetzt und sich hierauf, nachdem es noch eine Verstärkung von 9 Kavallerie-Regimentern an sich gezo⸗ gen, gegen Arad in Bewegung gesetzt habe. Der r . selbst gedachte mit der Haupt- Armer dieselbe Richtung einzuschla⸗ gen. Die Vorposten des Genekals von Rüdiger standen bereits einen Tagesmarsch jenseits Großwardein, und Oberst Krusoff war mit einer starken Truppen⸗Abtheilung entsendet worden, um eine Verbindung mit den österreichischen Streitkräften herzustel⸗ len. Derselbe Bericht erstattet auch die Anzeige von dem glänzenden Siege, welchen der Fe m dzeugmeister ö von Haynau am 5ten d. M. über den bei Szegedin durch starke Verschanzungen gedeckten Feind errungen hat, und in Folge dessen unsere tapfere Armee den Uebergang uͤber die Theiß an meh⸗ reren Punkten erzwungen hat, um sich in raschem Zuge auf Arad zu werfen. Der Feldmarschall hat zu Debreczyn in derselben pro— testantischen Kirche, in welcher die Rebellen das Haus Habsburg⸗ Lothringen des Thrones verlustig zu erklären gewagt hatten, einen feierlichen Gottesdienst abhalten lassen. Die Bevölkerung zeigt einen verherrschend guten Geist und hat sich an den Feldmarschall gewendet, um durch seine Fürsprache die Vergebung ihres Landes fürsten zu erbitten. Diese glänzenden Erfolge der vereinten Kai— serlichen Heere wurden zu ö am 136ten d. durch 101 Ka⸗ nonenschüsse verkündet, und am folgenden Tage sollten in dem gro— ßen Lager nächst Warschau durch einen Feld-Gottesdienst dem Herrn der Heerschaaren Danksagungen für den Beistand darge— bracht werden, welchen Er den Waffen der Verbündeten gewährt hat.“ Der Lloyd bemerkt; „Die Nachricht von der Entsetzung von Temesvar Lurch die Kaiserlichen Truppen hat sich vorläufig noch nicht bestätigt. Indessen war Feldzeugmeister Haynau am 19ten nur noch einen Tagemarsch von der Festung entfernt. Der Courier, dessen wir gestern erwähnten, war nichk direkt von dort, sondern vom Banus gesendet.“

Der Oe sterr. Correspondent enthält folgende Nachricht: „Ein xussisches Armee Bülletin berichtet über einen vierstündigen Kampf, den General-Adjutant Grabbe am 28. Juli bei Keszkely mit den Insurgenten (wahrscheinlich unter Görgey) bestand. Grabbe hatte von Paskewitsch den Befehl, nach Tokay zu marschiren und sich daselbst unter die Befehle des Generals der Kavallerie, Sacken, zu stellen. General Grabbe wußte nicht genau, welche Stärke der hinter dem Flusse Hernad aufgestellte Feind habe, setzte sich jedoch in pünktlicher Vollziehung der erhaltenen Ordre am 28sten gegen das Dorf Kesztely in Bewegung. Im Dorfe Onod fanden die Kosaken ungarische Husaren und vertrieben sie am linken Flügel der feindlichen Stellung; am Rande des Waldes begann das Feuer. General⸗ Adjutant Grabbe schickte zwei Divisionen Ulanen mit zwei Kavallerie= Geschützen dahin und rückte mit den übrigen Truppen vor. Die Rebellen empfingen die Abtheilung mit dem Feuer aus 40 größtentheils Positions- Geschützen. Gegen diese wurden auf einer erhabenen Fläche eine auf dem linken Flügel der Russen befindliche leichte Batterie und am rechten eine Kavallerie—⸗ Batterie aufgeführt. Beide Batterieen operirten in der größten Ordnung und mit der größten Kaltblütigkeit, insbesondere die er⸗ stere, welche in einem ungewöhnlich starken Kreuzfeuer zweier feind⸗ lichen Batterieen stand. Nachdem sich General Grabbe nach vier⸗ stündigem Kampfe überzeugt hatte, daß bei der vort eilhaften, vom Feinde behaupteten Stellung und dem Kaliber der e rr. Ge⸗ schüͤtze es unmöglich sei, mit einer schwachen Abtheilung das von einem ganzen Corps vertheidigte Dorf mit Sturm zu nehmen, stellte er den Artllleriekampf ein und nahm eine starke Possttion zwischen dem Dorfe Onod und Miskolez. Die Bewe ung wurde in musterhafter Ordnung und mit Kaltbluͤtigkeit aus ang. Nicht lange darauf entdeckten die Patrouillen, daß die in en, Abtheilung die Desi⸗ leen auf der Südstraße von Miskolcz nach Gorombola . habe. Nach erhaltener Nachricht davon zog' sich General Grabbe' in der

nzeiger.

Berlin, Sonntag den 195. Au gu st

Alle Post⸗Anstalten des 7 und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition des Preuß. Staats- Anzeigers:

Behren⸗Straße Ur. 57.

isag.

Nacht in das Dorf Peter zurück und ging nach Putnok, wo er am 29sten früh ankam. In dem Gefechte bei Kesztely verloren die

Russen an Todten 2 Oberoffiziere und 45 Gemeine; an Verwun⸗

deten 48 Gemeine; Kontusionen erhielten 4 Oberoffiziere.“

Görgey soll, wie der Lloyd berichtet, von den russischen Corps

hart gedrängt, im szabolczer Komitat in geringer Entfernung von der Gränze Siebenbürgens stehen und, den letzten Nachrichten zu⸗ folge, in Nagy⸗Karoly gewesen sein. „Anderen Berichten zufolge“, sagt dies Blatt, „stand er noch immer auf dem rechten Theißufer und war von den russischen Generalen Sacken und Grabbe fort⸗ während verfolgt. Der Insurgentenchef soll im Ganzen nur noch 15 20, 000 Mann, jedoch mit einer zahlreichen Artillerie, zählen.“ Einer Mittheilung des Vice-Admirals Dahlrup vom 11. Au⸗ gust zufolge, . das venetianische Geschwader sich in aller Eil unterhalb der Batterieen von Malamocco zurückgezogen, woselbst es, wie früher, vor Anker liegt. Neuesten Nachrichten aus Triest zufolge, ist am 13ten d. M. ein französisches Dampfschiff von Triest nach Venedig abgesegelt und wird den Venetianern über den zwischen Oesterreich und Sar— dinien abgeschlossenen Frieden Mittheilung machen. „Wie wir ver⸗ nehmen“, heißt es im Lloyd, „hat der Capitain des Dampfschiffes den Auftrag, den in Venedig befindlichen Lombarden und Venetia⸗ nern, welchen in dem abgeschlossenen Friedens-Traktate Amnestie gewährt ist, und die keinen Gebrauch davon machen wollen, Asyl am Bord seines Schiffes oder Abzug zu gewähren, überhaupt Flüchtlinge, welche Venedig verlassen wollen, aufzunehmen. Man hofft in Triest, daß diese Friedens ⸗Mission, welche die Gewalthaber in Venedig unmöglich verheimlichen können, vom besten Erfolg in Bezug auf die Uebergabe von Venedig sein dürfte. Das Beneh⸗ men Frankreichs in Betreff der gänzlichen Pacification Italiens, welches sich durch diese Mission neuerdings bewährt, hat natürlich nicht verfehlt, in Triest eine freudige Sensation zu machen.“

Der Lloyd sagt: „Die von mehreren Tagesblättern verbrei⸗ tete Nachricht, daß das bevorstehende er rte fe Sr. Majestät des Kaisers durch eine Amnestie und durch Verleihung von Auszeich— nungen verherrlicht werden soll, entbehrt, wie versichert werden

kann, aller Begründung.“

Mit dem am 13. d. aus Linz eingetroffenen Dampfboote sind der Herzog von Nemours und der Prinz August von Sachsen-Koburg— Gotha hier angekommen. ;

Bayern. München, 14. Aug. (A. 3.) der König hat den Herrn Reichsrath ihrn. Schenk von Stauffen⸗ berg für die Dauer des auf den 3. September l. J. einberufenen

Landtages zum ersten Präsidenten der Kammer der Reichsräthe er— nannt.

Speyer, 11. Aug. (Münch. Ztg.) Das Königlich preu—⸗ ßische Bataillon, welches in der Reichsfestung Landau ur einiger Zeit garnisonirte, kam gestern hier durch und wurde feierlichst durch die Königlich bayerische Generalität und das Offizier Corps zum Thore hinein begleitet. ;

Württemberg. Stuttgart, 14. Aug. Der Schwäb. Merk. enthält Folgendes: „In einem Korrespondenz- Artikel der Karlsruher Zeitung vom 19. August wird von Stuttgart aus geschrieben, daß es schon bei der Frage wegen der Anerkennung der Reichs-Verfassung im Monat April zu einem Ausbruch in Würt— temberg gekommen wäre, wenn nicht die Gemäßigten dabei ihre Hand im Spiel gehabt hätten, und daß gegen diesen Ausbruch bei der damaligen gaͤnzlichen Unzuverläfsigkeit des Militairs,

stand möglich gewesen waͤre. Die ser Ausspruch ist, so weit er das Militair betrifft, ganz unrichtig. Allerdings gab es zu jener Zeit auch unter dem württembergischen Militair, wie in demjenigen bei⸗ nahe aller Staaten, Einzelne, welche angesteckt von der herrschenden Begriffsverwirrung in politischen Dingen, aufgereizt von schamlosen Tagesblättern und verführt von demokratischen Hel⸗ den, die kein auch noch so schlechtes Mittel der Bestechung unver—⸗ sucht ließen, sich Ordnungswidrigkeiten erlaubten, und deshalb der gerechten Strafe verfielen. Aber auch diese Wenigen waren meist längst übel prädizirte Subjekte, die auf die eine oder andere Weise das Maß ihrer Vergehen gefüllt hätten. Unter den Waffen zeigte kein Truppenthell je die geringste Widersetzlichkeit und fan⸗ den nirgends Vorfälle statt, die auch nur im entfern⸗ testen an die Meutereien unter den badischen Truppen erin—⸗ nern könnten; im Gegentheil haben Alle bei jeder Gelegen⸗ heit auf das unzweideutigste 4 erkennen gegeben, daß sie mit freudigem Muthe ihrer Pflicht zu genügen bereit sein und für die Aufrechthaltung der Gesetze einstchen würden, wobei nicht unbemerkt bleiben kann, daß die Unzufriedenheit eines großen Theiles der Soldaten nur darin ihre Quelle hatte, daß nach ihrer Ansicht nicht früher schon gegen die Ruhestörer eingeschritten wor⸗ den sei. Wahrlich, jene Voltsführer, die mit unerhörter Frechheit die Verführungs⸗Versuche der Soldaten in den Biergärten leite⸗ ten und deren Bittschriften verfaßten, welche letztere meistens un⸗ gelesen unterschrieben wurden, hätten bei einem etwaigen Ausbruch vielleicht zuerst empfunden, daß der württembergische Soldat der⸗ artige Freunde in den ihm gegenüberstehenden Reihen nicht mehr erkennt!“ ö Staatsrath Römer Bodensee angetreten.

Baden. Karlsruhe, 14. Aug. (Karlsr. 3.) Heute erschien hier nachstehende Bekanntmachung, welche einige Urtheile desjenigen Kriegsgerichts enthält, welches zur Aburtheilung preußi= scher Staats-Angehörigen, die sich an dem Aufruhr betheiligt ha— ben, gebildet worden ist. Es bestehen hier nämlich zwei Kriegsge— richte, das eine ist nach den preußlschen Gesetzen gebildet und uͤr— theilt nur über preußische Unterthanen, welche den Kampf gegen ihre Landsleute mitgemacht haben; von diesem sind die Nachbenann⸗

hat eine kurze Erholungsreise an den

ten und früher Dortu verurtheilt worden. Das andere ist nach

Se. Majestät

wie sie im Monat darauf so grell ans Licht getreten, kein Wiver?