1849 / 226 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

i n gebildet und urtheilt über Nichtpreußen, welche * ad ile e h i genommen haben. Die Bekanntmachung

lautete , r ; * arnung. Darch kriegsrechtliches Erkenntniß vom 19ten d. r e , dan, e, Staatsangehörlge? 4 der 232 der Johann Künitztt aus Möwe, Regierungs Besirk Marlenwry rdet, wegen Betheiligung an dem Kampfe der iran gegen preußische Trkäppen zu dem Verluste der preußischen Nntional-Kokarde min zu fünffähriger, in einem Zuchthause zu verbüßenden Festungs frafez Y) ber Meßzgergeselle Franz Auhl zu Düsseldorf, wegen Be förde⸗ rung der Unternehmungen der Aufrührer gegen preußische Trup⸗ pen? zu dem Verluste der preußischen National- Kokarde und zu sechssähriger Zuchthausstrafe; 3) der Tagelöhner Heinrich Wilhelm aus Heuten, Regierungs-Bezirk Erfurt, wegen desselben Verbrechens zu dem Verluste der preußischen National-Kokarde und zu sechs⸗ sähriger Zuchthausstrafe verurtheilt, dieses Urthefl heute von mir bestäligt und die Strafe sofort in Vollzug gesetzt worden, was hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Hauptquartier Freiburg, den 13. August 1849. Der kommandirende Generalndes ersten Armee⸗-Corps der Königlich preußischen Operations-Armee am Rhein. von Hirsch feld.“ : i, . Aus dem badischen Seekreise, 14. Aug. (O. P. A. 3.) Heute haben die Großherzoglich badischen Offiziere, welche sich noch im Hauptquartier des Generals von Schäffer befanden, dieses ver⸗ lassen, um, dem Befehle der oberen badischen Militairbehörde zu⸗ folge, sich nach Karlsruhe zu begeben. Hessische Offiziere, deren Liebe und Achtung sie sich durch ihr stets tuͤchtiges Benehmen er⸗ warben, begleiteten sie noch eine Strecke weit. Der junge talint⸗ volle Generalstabs⸗-Offizier Oberlieutenant Kraus, einer der Offi⸗ ziere, welche den merkwürdigen Zug zur Rettung der kadischen Geschütze auf so ausgezeichnete Weise machten, und Oberlieutenant Davance werden noch zur Dienstleistung bei dem General von Schäffer verbleiben. an, e . a, ,, In Folge des nunmehr stattgehabten Abmarsches der beiden wütttembergischen Bataillone aus Stockach, Möskirch 2c. in ihre Heimat wird eine neue allgemeine Dislocation der hessischen Divi⸗ sion stattfinden.

Sch leswig⸗Holstein. Schleswig, 14. Aug. (Börs. H.) Bevor in der heutigen Sitzung der Landes-Versammlung zur Ab⸗ stimmung über den mehrerwähnten Antrag gegen den Departements⸗ Ehef Jacobsen geschritten wurde, entspann sich eine kurze Diskussion

über die Zulässigkeit verschiedener Amendements, welche auf moti⸗ virte Tagesordnung gerichtet waren, indeß in die Motive einen mehr oder minder starken Tadel des- Departements⸗Ehefs Jacobsen verwebt hatten, mithin an die Slelle des Anklage -Verfahrens tin Mißtrauens⸗Votum zu setzen bezweckten. Die Versammlung erklärte die Abstimmung über diese Amendements durch Majorität für unzu⸗ lässig. Darauf wurde über den Antrag selbst abgestimmt, bei welchem es sich übrigens zunächst noch nicht um Verfügung der Anklage, sondern blos darum handelte, ob eine Kommission' des Justiz-⸗Ausschusses zu beauftragen sei, die Amtsführung des angeschuldigten Departe⸗ mentschefs zu untersuchen und die Einleitung eines Strafverfah— rens gegen denselben zu begutachten. Der Antrag wurde bei Namens- Aufruf mit 46 gegen 32 Stimmen verworfen. Nach Ver⸗ kündigung des Resultats erklärten indeß 13 von denjenigen Mit— gliedern, welche mit Nein gestimmt hatten, zu Protokoll, daß sie durch ihr Votum die Amtsführung des Departementschefs Ja— cobsen nicht hätten billigen wollen, es vielmehr für nothwendig hielten, daß Jener durch einen Mann von Sachkunde und Energie ersetzt werde. Der Wunsch dieser 13, anscheinend dem Centrum angehörigen Mitglieder scheint denn auch bald in Erfüllung gehen zu wollen; denn man vernimmt, daß der gestern in Rendsburg zum Abgeordneten erwählte, rühmlichst bekannte Major Garrels zum Nachfolger des Departements⸗-Chefs Jacobsen bestimmit ist. Die Neuwahl des Büreau's, welche heute in der Landes⸗Versamm⸗ lung stattfand, fiel auf die bisherigen Mitglieder. Der Pxäsident Bargum erinnerte nach seiner Wledererwählung daran, daß es heute der Jahrestag des ersten Zusammentretens der Landes⸗-Ver⸗ sammlung sei, daß man vor einem Jahre nicht habe vermuthen können, es werde die Versammlung jetzt noch tagen, aber noch weniger, es werde die Lage des Vaterlandes nach einem Jahre eine so bedrohliche sein, wie jetzt anscheinend der Fall sei. Er erklärte ferner, daß er von dem ihm nach dem Reglement zustehen⸗ den Recht der Theilnahme an der Diskussion auch fernerhin mit unter Gebrauch machen, daß er dies Recht aber in Zukunft so wenig mißbrauchen werde, als seiner Meinung nach bisher der Fall gewesen sei. der Versammlung das Lob der Besonnenheit gewiß nicht entstehen werde, dieselbe auch den Ruhm der Entschiedenheit sich erwerben möge. Gegen den Schluß der Sitzung wurde der Bericht des po— litischen Ausschusses eingebracht. .

Der Landes-Versammlung ist nachstehendes Schreiben des preußischen Minister⸗Präsidenten, Grafen von Brandenturg, an die Statthalterschaft der Herzogthümer Schleswig und Holstein vor— gelegt worden: . ͤ

Einer hochlöblichen Statthalteischaft in den Herzogthümern Holstein und Schleswig beehrt der Unterzeichnete sich anzuzeigen, daß die am 109ten d. M. geschlossene Uebereinkunft über die Präliminarien eines künftigen Friedens mit Dänemark und über einen Waffenstillstand auf 6 Monate, die definitive Genehmigung sowobl von Seilen Sr. Masjestät des Königs von Preußen, als von Seiten Sr. Majestät des Königs von Dänemark erhalien, und die Auswechselung der desfallsigen Natifications-Urkunden gestern Abend hier in Berlin statigefunden hat.

Die betreffenden beiden Aktenstücke hat der Unterzeichnete schon die

Ehre gehabt, einer hochlöblichen Staätthalterschaft durch den Major und

Flügesadjutanten Freiherrn von Manteuffel zu übersenden. Er hatte dabei in seinem Schreiben vom 12ten d. M. die Ueberzeugung ausgesprochen,

daß durch die abgeschlossene Ueberkunft ein Justand hergestellt werde, welcher

den wahren Bedürfnissen der Herzogthümer genüge und denselben an,, fache Vortheile gewähre, und daran den Ausdruck des Vertrauens geknüpft, daß die Statthalterschaft auch ihrerseits dazu beitragen werde, daß diese Angelegenheit in befrierigender Weise ihrem Ende zugeführt werde Der Unterzeichnete fann diese Hoffnung auch jetzt nicht aufgeben, wenn= gleich in dem Äntwortschreiben der Siatthalterschaft vom 15ten d. M. sich eine Auffassung kund giebt, welche er, als der wirklichen Sachlage nicht

entsprechend und von irrigen Vorausetzungen ausgehend, nur bedauern

kann. Eine nähere und ruhigere Erwägung wird der Statthalterschaft ohne

Zweifel die Ueberzeugung verschaffen, daß es nur die traurigsten und ver⸗

hängnißvollsten Felgen nach sich zichen würde, wenn dieser Auffassnng Raum gegeben und die Bevölkerung der Herzogthümer dadurch vielleicht zu Schrit— ten verleitet würde, bei welchen es weder im Rechte, noch in der Macht der Königlichen 6 läge, ihnen Schutz und Unterstützung noch ferner zu gewähren. Daß die Königliche Regierung bei den weiteren handlungen sich allt Mühe geben wird, die Bebürfniffe und. Rechte der

Herzogthümer nach Kräften wahrzunehmen, bedarf nicht erst wiederholler

Versicherung,

ö. ; . n ä , 1 37 J J Die erste Bedingung, um dies möglich zu machen, ist die getreue und

geordnete Ausführung des Waffenstillstandes. Sobald diese, stantge funden wird die Königliche Regierung sich in der Lage . e rn gn jf gꝛeig⸗ neter Weise geltend zu machen, um auch währ den Herzogthümern jede mögliche Begünstigung zu erwisten. *

Sollte aber, wider Verhoffen, die Äusführung der Convention von Seiten der Herzogthümer auf thatsächlichen Widerstand stoßen, so wünde die

doch nicht durch die Unzulänglichkeit der Staats- Einnahmen hervorgerufen

Endlich sprach er die Hoffnung aus, daß, so wie

Friedens Unter ·

rend des Wa ffenstillstandes

8 * * 500 .

t 6 5 2 Königliche Regierung ich zu bhrem lebhaften ⸗Bedauern in die Lage versezt 1. kae lf ihre weitere 3 zu entziehen. Es würde ihr als- dann nichts übrig bleiben, als einerseits ihre Truppen gänzlich aus den Herzogihümern zurügzuziehen, ohne noch ferner ein Recht zu haben, sich dem ücken der Dänen in das Herzogthum 8 durch . affensti tand sofern er ausgeführt wird, verhindert ist) ensgegenz Hen, anzererscits sowohl den General v. Bonin als alle in dir schles⸗ 3 gel lch Armee dienenden preußischen Offiziere sofort aus derselben abjub ern sct . 1 Die bochlöbliche Stalthalterschast wird nicht verkennen, in welche ver- bängnißvolle und unabsehbare Verwicklungen eine solche Wendung der Dinge die Herzogthümer führen könnte; und der Unterzeichnete glaubt von der Weisheit und dem Patriotismus derselben erwarten zu dürfen, daß sie alle ihre Kräste aufbieten werden, um ihrem Vaterlande ein solches Unglück i n des, urch auch alle. weiteren Bemühungen der stöniglichen egitrung bei den Friedens- Unterhandlungen vollständig paralisirt werden würden, bedarf kaum der Andeutung. 4 ; ĩ Je größer die Theilnahme ist, welche die Königliche Regierung den Herzogthümern zugenwendet hat und fortwährend denselben widmet, um so lieber giebt sie sich der Hoffnung hin, daß dieselben ihren wahren Vortheil erkennen und mit Besonnenheit und Mäßigung den angebahnten Weg ei⸗ ner friedlichen Lösung einschlagen werden. Berlin, den 18. Juli 1849. 12 2 Der Minister-Präsident (gez) Graf Branden burg. 3 An * *26 1 . die hochlöbliche Statthalterschaft in den Her⸗ . zogthümern Holstein und Schleswig. 221 Anhalt⸗Deßau. Deßau, 15. Aug. (D. A. 3.) Heute um 10 Uhr wurde der vereinigte deßau-cöthensche Landtag durch den Minister Goßler mit folgender, einigemal von Beifallzeichen unterbrochenen Rede eröffnet: . Kw 9 „Meine Herren! Se. Hoheit der ältestregierende Herzog hat Sie zum vereinigten Landtage berufen, um eine Reihe von Gesetzen zu Ihrer Bera- thung gelangen zu lassen, welche den Zweck haben, die Bestimmungen un= serer Verfassung in das praltische Lrben einzuführen. Wir treten hiermit in ein Stadium unserer staatlichen Entwickelungen, welches für das Wohl des Landes von dem enischiedensten Einfluß ist. Eine Verfassungs-Urkunde kann der Natur der Sache nach nur die leitenden Prinzipien enthalten, nach welchen die Regierung des Staats ersolgen soll. Eist die darauf ge⸗ gründete Gesetzgebung kann der Verfassung wirkliches Leben verleihen, erst durch diese Gefetzgebung kann das Volk zum klaren Bewußtsein gelangen über die praktische Bedeutung der in der Verfassung ausgesprochenen Grund⸗ säßze. An Ihnen ist⸗ es daher fetzt, sotgsam zu erwägen, in welchen Be—= ziehungen dieselben eiwa mit den Wünschen und Bedürfnissen des Volks nicht uͤbereinstimmen; von Ihrer Einsicht, von Ihrer Vaterlandsliebe und von der Besonnenheit, mit welcher Sie Ihre gegenwärtige Aufgabe erfül- len, ist es daher wesentlich abhängig, ob das Volk die neue Gestaltung der Verhältnisse dereinst segnen wird. Zu den Gegenständen, welche wir Ihnen zur Berathung vorzulegen haben, gehören zünächst die provisorisch erlassenen Verordnungen und die im Entwurfe a, n, nament⸗ lich: das Gesetz über die Bestrafung der Holzdiebstähle und Forstfrevel, so wie über die Raff und Leseholznußung; die Verordnung über die Bildung von Handels- und , ,, , die Verordnung über die Bildung von Arbeiterkommissionen; das Gesez über die Führung der CEivilstands= register und die Civilehe; das Dienst⸗- und Strafreglement für die Bür— gerwehrz der Gefetzentwurf über Ablösung der Grundlasten. Wir werden He ferner ein Gesetz vorlegen über Allodification der Lehen, eine Feld- Folizeiordnung, ein Gefetz über die Waldnebennußungen, ein Gesetz über den persönlichen Schutz und die Unverletzlichteit der Wohnungen und ein Geseß über die Verhältnisse der Staatsdiener. Außerdem bzabsichtigen wir, Ihnen eine Vorlage zu machen wegen Einführung eines allgemeinen Straf- gesetzbuchs und einer auf. Mündlichkeit, Oeffentlichkeit und Geschworenen⸗ gerichte gegründeten Strasprozeßordnung, so wie eine Vorlage, welche dahin abzielt, die Agrargesetze der drei anhältischn Lande in iebereinstimmung zu bringen. Wir haben ferner die Schuldeputation der Herzogthümer mit Ausarbeitung eines Gesetzes über die Srganisation der Schulen und die Mevizinal⸗Deputation mit Anfertigung einler Medizinal⸗Osrdnung beguftagt und werden auch! diese Gegenstände mit Ihnen bergthen, so weil sie zu Ihrer Kompetenz gehören. Wir hoffen, daß alle diese Gesetze und neuen Linrichtungen in solcher Weife aus Ihren Berathüngen hervorgehen wer⸗ den, daß unsere Verfassung mit kräftigen Wurzeln in das Leben und die Liebe des Volks eindringen und zu einer wahrhast ersprießlichen Ausbil- dung unserer inneren Verhältnisse führen wird. In Beziehung auf die Finanzen der Herzogtbümer sind Ihnen bereits von den Sonderlandtagen die erforderlichen Mittheilungen gemacht worden. Aus denselben ergiebt sich, daß unsere Finanzlage eine vollkommen befriedigende ist. Es ist zwar die Kreitung von Kasfenscheinen beschlossen worden, dieser Beschluß ist je-

worden, sondern lediglich in der Absicht erfolgt, einen Theil der verzinsli⸗ chen Schulden in unverzinsliche zu verwandeln. „Was unsere Verhältnisse zu den anderen Staaten betrifft, so hatte das Ministerium in Uebereinstimmung mit den bei dem ersten vereinigten Landtage gesaßten Beschsüssen die deuifche Reichs verfassung anerkannt. Nach dem aber seitens der größeren deutschen Staaten eine ablehnende Erklärung erfolgt und von Preußen, Sachsen und Hannover ein anderweiter Entwurf zu einer Verfassung für Deutschland emaunirt war, hat das Ministerium in einer an die prenßische Regierung gerichteten Note vom 6. Juni d. J, seine Bereitwilligkei zum Anschlusse au das Bündniß der Könige zu erkennen gegeben, die Zustimmung des Landtags aber vorbehalten. Es ist auch dem= gemäß ein Gesandter in der Person des jetzigen Ministerialraths Viertha⸗ ler beauftragt gewesen, den vorbereitenden Verhandlungen über den gedach · ten Entwurf beizuwohnen, und wir werden nunmeh! auf eine anderweite Vertretung der Herzogthümer bei dem in Berlin errichteten Verwaltungs= Rathe Brdacht nehmen. Meine Herren! Bei der jetzt stattgehabten Eröff- nung der preußischen Kammern hat sich die Thronrede besenders aus führ lich über die deuische Frage verbreitet. Es wird darin die Ansicht ausge⸗ sprochen, daß kein deutscher Staat sich dauernd der Wiedergeburt eines ei⸗ nigen Deuischlands werde entziehen können. Tiese Ansich! theilen wir mit innigster Ueberzeugung. Es findet sich darin ferner die Erklärung. daß reußen die Gründung eines deutschen Bundesstagts als seine wichtigste Aufgabe und als den Schlußstein der von ihm erstrebten staatlichen Ort⸗ nung betrachte; es ist darin zugleich die Versicherung enthalten, daß die Selbstständigkeit der einzelnen deutschen Staaten durch das beabsichtigte Bündniß nicht verletzt werden solle. In diesen Erklärungen erblicken wir

deutschen Einigung festzuhalten, sondern es bieten dieselben auch Garan= tieen, welch es vollkommen rechtfertigen, der von Pieußen, Hannover und Sachsen eingeschlagenen und nunmehr auch bereit, von den meisten anderen

orgniß zu folgen. . gn Mi nc Herren! Es ist ruhmvoll, Theil zu nehmen an der Ehre und Macht eines starken Freundes, welcher die Hand zum Bunde reicht, aber schimpflich ist es, in Ohnmacht und Abhängigkeit zu versinken, weil man den Bund mit dem Mächtigen in Verkennung der eigenen Lage ver⸗ schmähte. Wir zweifeln daher nicht, daß Sie der in dieser höchwich= tigen Frage schon von dem frühern Ministerium eingeschla enen Politi 7 Zustimmung geben werden. n f, halten wir dieselbe nicht nur für die allein richtige, sondern in Rüchsicht auf die besonderen Verhältnisse Anhalts auch fuͤr die allein mögliche. 236 engen Zusammenhange hiermit steht die Convention, welche wegen de i cöthenschen Truppen⸗Kontingente an die preußische Armer mit der Krone Preu⸗ ßen abgeschlossen isi. Wir werden Ihnen diese

beseelt sind, daß das Werk der deutschen (ini hn einen gedeihlichen Fort gang haben möge, um so mehr m halten wir es n

lichst enge Verbindung ver drel, anhaltzschen perzogthümer er streben. Nach den obwaltenden eigenthümlichen Verhästnissen 327 wir eg jedoch bisher nicht für statthaft erachtet, auf eine vollstanige Veretnigung der anhaltischen ande hinzuwirken, wir sind vielmehr ver Au icht, daß in die ser Beziehung Anhalt- Bergburgs rigene Wünsche haupifãchtich die Ensscheidung geben milssen. Wir werden aber möglich st / darauf Ved acht nehmen, daß in legis⸗

genstein, den von Mainz die Stabs- und höheren Offiziere aller hier liegenden Truppen—

. im Auftrage des Senals den Beitritt Han

nicht allein den redlichen und beständigen Willen Preußens, das Ziel der

deutschen Siaaten betretenen Bahn mit vollem Verttauen und ohne Ber

Anschlusses der anhalt ⸗deßau⸗

nvention vorlegen und Sie um Ihre JZustimmüng zu derselben erfuchen. Je lebhafter wir von dem Wunsche

ür unsere Pflicht, eine mög

2

der berüchsichtigt und die so wünschenswerthe Uebereinstimmung und Ver= schmelzung der Verhältnisse verselben herbeigefühn werde. In diesem Sinne 1 8 3. tung 3 , , ,. erfolgt, auch 3 ines gemeinsamen Irr eg, eines gemeinsamen Correctionshau ses 3 einer 33 ö 5ᷣ 33 ge⸗ nommen. ren 1 2 . me Cinigung mit der bern ger M erung wegen inks meinschafilichen Mnschlusses der e . e an, is vreijßis e . is sitzt ,, ic, ng . . iervon ei wellen um so mehr abschen zu müssen geglaubt, als der e g fi e Anschluß mit erheblichen finanziellen Opfern sür Anhalt - Beßau und An= halt⸗Cöthen verknüpft gewesen wäre. Es ist Ihnen bekannt, daß ver dä—⸗ nische Krieg durch den geschlossenen Präliminarfrieden vorläufig beendigt ist. Auf Befehl Sr. Hoh. haben wir die anhalt⸗deßauischen und anhalt-cö⸗ ihenschen Kontingente sofort zurückberufen, nachdem 3

nstalt in

zu unserer amtlichen Kenniniß gelangt war. Somit gl wir Ihnen ei= nen eberblick über alle für uns wichtigen politischen Beziehungen und eine An- deutung unserer Richtung und unserer Bestrebungen gegehen zu haben, es ist darin zugleich das ministerielle Programm zu finden, wesches wiederholt von uns verlangt worden ist, und wir können demselben nur noch die all- gemeine Bemerkung hinzufügen, daß wir von dem eifrigen Streben durch— drungen sind, fein von allem schädlichen Idealismus auf versassungsmäßi- gem Wege unsere Verhältnisse nach innen und außen so auszubilden, wie es das praktische Bedürfniß und die dauernde Wohlfahrt des Landes erheischt. Im Namen Sr. Hoheit des ältestregierenden Herzogs erkläre ich nunmehr den vereinigten Landiag für eröffnei und ersuche Sie, die Konstituirung desselben zu bewirken.“ 4

Der Alterg-Präsident Päßler sprach hierauf einige passende Worte und brachte ,, . Herzog ein Lebehoch aus, das von tauschen-

dem Zuruf der Verfammlung und d . begleitet würde. Es wunde

räsidenten und der Schriftführer geschriiten. Bei der Wahl des Präsidenken theilten sich die Stimmen. be= sonders zwischen dem Abgeordneten Wolter, Mitglied der änßeisten Unken und Praͤsident der früheren konstitairenden Versammluͤng, und dem Abge⸗= ordneien Mann, Vice⸗ aeg, g r gu; Sonderlandtags; der Letztere wurde mit 27 Stimmen von 42 gewählt; der Erstere hatte nür 18 und der Abgeordnete Hölemann 2 Stimmen.

Frankfurt. Frankfurt a. M. 16. Aug. (O. P. A. 3.) Se. Königliche Hohelt der Ptinz von n n, fn Nach⸗ mittag die beiden regierenden Bürgermeister unserer freien Stadt, den Großherzoglich hen General- Lieutenant Fürsten von Witt⸗

. von Hüser, Gouverneur von Mainz, und

hierauf zur Wahl des Präsidenten, Vice.

und Waffengattungen zur Tafel gezogen. Abends wohnte der Dan, der Einladung unserer städtischen Autoritäten entsprechend,

in festlich ein n, Loge der Voörstellung im Theater hei und

blieb von Anfang an bis n den Schluß. Roger stellte in dem gedrängt vollen Hause den George Brown in der „weißen Dame“ vor. Rach dem Theater fuhr der Prinz zum Souper bei dem Königl. niederländischen Gesandten, Herrn von Scherff. Heute Nächmittag um 3 Uhr wird Se. Koͤnigliche Hoheit wieder nach Baden zurückkehren.

Hamburg. Hamburg, 16. Aug. (Börs. H.) Der gegenwärtig in Berlin beflubliche , Br. Banks, n ubürgs zu dem zwi⸗ chin Preußen, Saͤchsen und Hannover abgeschlbsfenen Bünwnisse erklärt, unter Vorbehalt der Genehmigung der Erbgesessenen Bürgerschaft. 4 , 1 14 nn,

So eben erscheint . Bekanntmachung; „Die nicht ge⸗ nug zu beklagenden Vorfälle vom 13. d. M. haben die Folge ge⸗ habt, daß das bereits hier besͤmndliche Königlich preußeische Militair binnen Kurzem noch , , werden wird. Da viese , n. sich für jetzt nicht abwenden säßt, so wird es nothwendig, die Trup⸗ pen in der Stadt, den Vorstadten und duf dem Landgebiete bei den einzelnen Bürgern und Einwohnern einzuquartieren. Auf be⸗ sondere Requisstion der betreffenden Militair⸗ Chefs wird die Ein⸗ quartierung sich in einem bestimmten Theil der Stadt konzentriren. Ueber die Ausgleichung dieser Einquartierungslast werden weitere Bestimmungen vorbehalten. Ein hoher Rath bringt dies hiermit zur allgemeinen Wissenschaft und zeigt zugleich an, daß die durch den Rath⸗ und Büurgerschluß vom 16. April d. J. angeordnete Central⸗Kommission beauftragt worden ist, sich mit den Königlich preußischen Militair⸗Behörden hinsichtlich der Ausführung in Vernehmen zu setzen und das weiter Erforderliche bekannt zu machen. egen in Unserer Raths⸗Versammlung. 16. August 1849.“ . 14.

Die Einquartierungs Kommission macht über die Verpflegung der preußischen Truppen Folgendes bekannt: „An Veipflegung ist den Truppen zu verabreichen: den Unteroffizieren und Soldaten: Morgens: Kaffee und Butterbrot; Mittags: Suppe, Fleisch und Gemuse; Frühstück und Abends: Butterbrot und Bier; dabei ein reines Lager von Stroh mit Bettlaken und Decke oder, wo es sein kann, ein Bett; der Feldwebel erhält Verpflegung und Quartier in etwas besserem Maßstabe; die Herren Offiziere erhalten: Mor— gens: Kaffee und Butterbrot; angemessenes gelhshl angemesse⸗ nes Mittagsessen und Abendbrot, nebst täglich einer Flasche Wein. An Raum erhält: der Lieuttnant ein Zlminer, der Hauptmann Zimmer und Schlafstube, die höheren Offiziere außerdem, wo es irforderlich, ein Zimmer für einen Schreiber.

Hamburg, den

Uusland. Desterreich. Preßburg, 14. Aug. In Wieselburg kommen far r f aus der raaber Gegend wohlhabende Flüchtlinge an, welche wenigstens ihre bewegliche Habe sichern wollen, so wie Bauern mit ihren

Söhnen, um sich dem Landsturm⸗Rayon der Ungarn zu entziehen. a der ann, lieber Haus und Hof verlassen, als daß sie sich dem ungesetzlichen Aufgebot unterwerfen, wurden auf Befehl des Platz⸗Kommandanten zu Wieselburg den BeLürftigen unter den angekommenen Flüchtlingen freie Kost und Wohnung an ewiesen. Den Weingärten⸗-Besitzern wurde von der Behörde ein chaden⸗ Ersatz zugesichert, falls ihr Grund zu öffentlichen Zwecken in An⸗ spruch genommen würde.

Preßburg, 15. Aug. e,, Die Insurgenten scheinen ein Vorrücken nicht im Schilde geführt, vielmehr eine defensive Stellung angenommen zu haben, Die Nachrichten von der Umge⸗ gend deuten alle gn, hin. Ein Marketender, det bei der jüng- sten Affaire nächst Komorn in magyaische Hände gerathen war, nach mehrtägige, Gefangenschaft wieder mntlassen wurde und hier anlangte, erzählt, wie grausam man die Gefangenen behandele. Der wüthende Hufar drohte den Gefangenen feden Augenblick mit dem Kärdbinct den Garqils zu machen. J der Reisense wird vi⸗ sitirk; einem hie sigen Kaufntgnne fe unter wilden Flüchen ein= lausend und einige hundert Gulden in ö e n und verbrannt, In Komorn sollen vit Cebensmittel sehi wohl ft sein, das Pfund Rindfleisch wird dort mit et. C. M. bezahlt. Abermals ist eine große Lederl eferung zu Patrönkaschen in . Stadt ausgeschricken. Die Befestigungs - Arbeiten im Schlosse dauern noch immer fort. Das Spazierengehen ins Gebirge ist

lativer Beziehung, in Hinsicht auf die Organisation der Behörden und bei

Errichtung öffen licher Anstalien die gemeinsamen Interessen aller drei Län=

wieder gestaltet. Gestern Abends kamen zwei Bataillone vom rech⸗

ten st in bie tert mer begehen sch, ohne ig. rastzn.

. e ,. Heute * 8 .

,, . . go De pututtv Pa Söemrin, 19. Aug. (Eloy d.) Ein Deputatinn aus Pan-

ae de n m . , , ., htayerhoffer er⸗

3 97 , ; . h ganz n, * r „zu verfüg treifs glig ein It dahin ab.

fen is. zu ver en, 9 ,

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mit , . halten oder ; 3

hr dagen. bische Regierung hat g r n, allfälligen Andran . zu verhindern.

Venedig, r nc iktator ernannt. 6 e,, . ei. 9 an Schießpulver, Speise und Trank, ja e . und Heexizlnalien. Mgismehl Lürfle noch auf uünf, höchstens vierzehn Tege erräthig sein,. Man sieht. ber“ nächsten Zukunft entgegen, während schon die Gegen— wart sich uns schrecklich darstellt. Der Tag, é Palast des 6 235 6 noch trostloseren Zelt bezeichnet werden. Die Stun— den schleichen uns in banger Erwartung langsam dahin und dün⸗ ken ung Jahre zu sein. Die demoralisirten Truppen haben nun gleichsam aus Jnstinlt das Bedürfniß, zu rauben. Im Ganzen liegen hier 9000 Soldaten, 3509 sind krank, und etwa nur 4000 im Stande, einen Ausfall zu machen. Tomiaseo eifert die Marine fortwährend zum Kriege an. Die Journale, wie Überhaupt, die Exaltirten, sprengen allerlei lügenhafte und böswillige Gerüchte uber Oesterreich aus. Das bethörte Volk ist schwach genug, Alles zu glauben, was man ihm vorspiegelt. Die Projektile trafen einer seits bis zur Fenice, andererseits bis S. Lio, bringen aber das Volk nicht zur Brstnnung. Das Elend zu erhéhen, greift. auch noch die Cholera um sich. In Venedig sterben täglich 40 60, in Chioggia 30-40 Menschen an dieser Krankheit. Die Finanzen sind erschöpft und ohne alle Hülfsquellen. Das Papiergeld ist um 5 pEt. im Werthe gesunken. Die Kaufläden, die Werkstätten sind verödet. BVlele Familien sind brod⸗ ünd vbdnchlos. Greise Finder, schwan⸗ gere Frauen wankend jammernd und klagend einher und haben von Glück zu sagen, wenn sie in einer Kirche, im Dogenpalaste eine Zuflucht finden. Das Herz bricht bel solchem Anblicke. Was bis⸗ her geschehen ist, war vorauszusehen. Keiner wagt es, die Stimme gegen den herrschenden Unfug zu erheben. Der Patriarch hatte zuerst dazu den Muth und mußte es mit der Ausplünderung sei⸗ nes Palastes büßen. Die Offiziere wollen Manin zu einer Rekru⸗ tirung in Masse bewegen. Eine Kundmachung fordert das Volk auf, um Mitternacht mit den Waffen auf dem Platze zu erscheinen. Nichts als Kindereien! Anstatt sich mit dringenden Äugelegenhei⸗ ten zu beschäftigen, dekretirt die lern l. T feelin reß⸗ und Wechsel⸗Gesetze, thut überhaupt Alles, was ihre gegenwärtige Si⸗ tuation nicht betrifft. Die Kugeln fliegen einerseits von S. Ma— ria Zobenigo fast bis S. Giovanni und Paolo auf der anderen Seite, und Alles verfammelt sich in Castello, wo die Cholera schau— derhafte Verheerungen anrichtet. Die niedere Volksklasse wird von der Regierung bezahlt und ist bereit, über Jeden herzustürzen, der von Uebergabe spricht. Neulich las M. Giurati vor vem Café Florian mit lauter Stimme eine Liste derjenigen, die er für Reactionaire ausgiebt. Die Nenge stürzte hierauf nach dem Hause eines gewissen Gulrini zu S. Maria Formosa, unter dem Vorwande, sie wolle zum Patriar⸗ chen gehen. und plünderte Alles. Das ganze Haus wurde zerstört, und die Möbel zum Fenster hinausgewor fen. Glücklicherweise ha⸗ ben wir nur für vierzehn Tage Lebensmittel, und dann werden die Chefs ihre Haut reften und' die Stadt sich auf Discretion er⸗ geben. Manin ist ein Komödiant und ein Betrüger, und die, welche ihn umgeben, sind es nicht weniger.

Berichten aus Ravenna vom Tten zufolge, wäre es Garibaldi und dem Reste seiner Schaar gelungen? sich den Nachforschungen der, Kaiserl. Ssterreichischen Truppen zu entziehen. „Er hielt sich“, berichtet der Lloyd, „in der Nähe von Comachio versteckt und i , ere hn Individuen, darunter der Geistliche Basst und der Sohn eines sehr reichen mailän der Banquiers, fielen je⸗

doch in die Hände u , nserer Truppen und wurden nach Bologna

Mailand, 7. Aug. Der bevollmächtt sserliche Kommissaä— Aug. vollmächtigte Kaiserliche Kommissär . ,,, hat unterm ten l. I i n r. . n ah rn , ö. der lombardisch venetlanischen Kassenscheine an⸗ „Um möglichen Bigliettĩ del Tesoro

is ausgegebenen oder noch aus ugeben ·

6 ge eee, Kennzeichen ö. mit

r fel n weir, 3 mit der ,,

* . w und der zweite mit der Aufschrift: Eemraltaffn n a ü re, dn, ,., ö . 1 and t ö ] ch na ie⸗ ie, ,, ,, ; ; die bez öwei Stempel aufgedrü ö O n e be von Kassenscheinen werden ö n e, r ö ran, ,, . Kassenscheine, welche nach Borschrjft des vorhergehenden ufer mild hen ittlerweile wird die Centrallasse in Mailand die einzelne n zureichen den Votrathe von gestempelten gtassenscheinen verfehen,

z 4 die Umwechselung besorgen zu lönnen. 4) Nach

ptember l. J. können dee Privaten nicht verhalten

die nicht mit dem doppelten Stempel

nei ind. 3 gi der ungestempelten

hes hrehatg, Eipiembel i. J. bei den u Fall no 3 behält sich bie Regierung ble Entscheidung alls sich ö. nach einer genauen Üntersuchung ihren 6. geben sollte, die Einleitung treffen, daß

m d , ge hempelt werden. 5 Von 7 zu pe lan der Handelskammer einen Aus⸗ senb sch w vanrzianischen Königreiche eirku=

. em Pub itun , Diese Circulation, wird von Seiten Redaetionen der amtlichen und . Mittheilung an die Börse und an helannt. gegeben werden. 6) Bie des dandeis zeitungen des Königreiches Verbrennen findet nach dem riwahn nichtung der Kassenscheine mittelst April von drei zu drei Monaten san tie 6 vier Kundmachung vom 22. 1850, nach Maßgabe der in die Ei und wird im Verwaltungs - Jahre

enz Köffuth mit General grünem Fevertuscht auf dem Kopfe. fa,, Einwohner aufgefordert e

f weder Ja noch

mendrig bis Gierdap aufstellen lassen, um dem e ves fliehenden Feindes den Uebergang nach

Eloy d.) Manin ist zum unumschränk⸗ Das Elend hat einen hohen Grad erreicht.

eizenmehl auf Man sieht mit Furcht

t an welchem Patriarchen geplündert wurde, kann als der Partei von gehässiger und anmaßender Ohnmacht.

1661

Zusaß⸗ Steger, welche zu diesem Behufe angeordnet , ,, begonnen werden. 7) Wie e' . * nr meer der Tohrrole der Präschür des Moenzs Lower, gm, m einer gon ver Provinzial ongregation, von Mailand zu wählenden Buär= ger Rommifsion, auch im Bfisein einer von der Handelskammer äabzuordnenden Kommission vor sich fbr. Diese letztere darf, wenn sie es für nothwendig erachtei, auf Gruntlage ein ihrer fogleich zu erfolgenden / Abschrift des Protokolls über den Thatbestand der Vertilgung eine Verglei⸗ . der Menge und des Betrages einer jeden Gattung der auf diese Weise zur Vertiigung zelenshen Kassenscheine anstellen. 8) Die Voꝛschrij⸗ ten und Förmlichkeiten, welche hei dem Verbrennen der Kassenscheine zu beobachten sind, weden dem Publikum noch vor der Bestimmung des Ta⸗ ges, an welchem die Veibrennuͤng beginnen soll, bekannt gegeben werden.“

Frankreich. Paris, 14. Aug. Dem Courrier de la Som me wird aus Paris geschrieben: „Nach Allem, was verlau“ tet, scheint der vom Präsidenten der Republik mit Berufung seiner

politischen Feinde ins Ministerium gemachte Versuch seinem Ende nahe zu sein. Die Hindernisse aller Art, welche die Verwaltung Dufaure / der gemäßigten Partei bereitet hat, haben gegen die⸗ selbe so viele begründete Abneigungen erweckt, daß sie die Gewalt nicht mehr behalten kann. Dies würde offenbar für das Land, für die Regierung Louis Bonaparte's und für die ihn unter⸗ stüͤzende Majorttät gefährlich sein. Das Kabinet wird im Sinne der Gleichartigkeit und der Sympathieen der Majorität umge⸗ staltet werden. Die Debatte über die römischen Angelegenhei— ten hat, durch ihr Ergebniß die Entwickelung der ministeriellen Kri⸗ sis erleichtert; diese wird rasch ihre Lösung finden, und der „Tiers— Parti“, von dem man umsonst eine gule politische oder Verwaltungs⸗ maßregel erwartete, wird definitis verworfen werden, als eine ei vo Es soll nichts Zweideutiges mehr geben; die Männer des Handelns, des Frei⸗ muthes und der Energie werden ans Ruder kommen, und das Wohl des Landes wird zur Erfüllung gelangen können. Man erwartet eine sehr nahe Entwickelung.“ Die Assemblee Ra— tionale stellt Betrachtungen über die Vertagung der gesetzgeben⸗ din Versammlung an und bemerkt dabei unter Anderem: Die Repräsentanten werden bei ihrem Aufenthalte mitten in den Departements wenigstens eine unbestreitbare Wahrheit erkennen, daß nämlich die gesetzgebende Versammlung, was das Allgemeine ihres politischen Benehmens betrifft, keinesweges der wahre Aus⸗ Druck des Landes ist. Wenn Lie Majorität etwas Gutes thun will, wenn sie unser unglückliches Land retten will, so muß sie von ihren Reisen den energischen Willen mitbringen, der wahren Po⸗ litit Frankreichs den Sieg zu verschaffen.“ Die permanente Kom— mission der Fünfundzwanziger und die Budget⸗Kommission wer⸗ den sich morgen in den Büreaus der National-Versammlung berathen.

Der Ingenieur⸗General Vaillant ist gestern von Rom wieder hier eingetroffen.

Paris, 15. Aug. Der Präsident der Republik ist vorgestern Abend wieder hier eingetrofsen. In Havre wurde er von der BGeistlichkeit empfangen, und mindestens 50,00 Personen hatten sich versammelt. Die Straßen, welche er durchritt, waren mit Fah⸗ nen, Guirlanden und Spalieren von Orangerie-Bäumen reich ge— schmückt. Ueberall begrüßten ihn Vivats, was auch bei der Mu— sterung der Fall war, welche auf den Quais stattfand. Nach derselben wohnte er der Regatta und am Abend einem Ban- kett im Stadthause bei, wohin ihn alle in Havre befindlichen fremden Konsuln in Uniform begleiteten. Auf den Toast des Maire erwiederte der Präsident, der ziemlich ermüdet war, mit we— nigen Worten. Später war Feuerwerk und Ball. Man rechnet, daß etwa 100,000 Personen aus der Umgegend nach Havre ge— kommen waren. Gestern früh 8 Uhr reiste Louis Bonaparte von Havre ab und hielt unterweges Musterung über die Nationalgar— den von Elbeuf und Louviers. Auf der ganzen Hin- und Herreise wurde der Präsident von der Bevölkerung mit lautem Jubel em— pfangen. Es wurden jedoch, namentlich zu Havre, neben den Vi— vats für Napoleon und den Präsidenten auch viele Rufe für die Republik und die Verfassung vernommen. Der Berichterstatter des Journal des Débats sagt nach den Mittheilungen über den ersten Theil des Empfanges Louis Bonaparte's in Havre: „Das wahrhafte Ereigniß des Ta— ges war die Rede, die der erste Adjunkt der Mairie, Herr Bertin, bei dem Bankett hielt, und die Antwort des Präsidenten der Re— publik. Die bezeichnenden Stellen jener Rede sind folgende: „„Sie sagen wie wir, Herr Präsident: Genug mit den Revolutionen! Frankreich hat seit 60 Jahren politische Experimente gemacht, die es erschöpfen und demoralisiren. Es ist Zeit, einzuhalten. Das letzte Ziel der politischen Revolutionen, die Republik, ist für das Land erreicht. Das älteste Glied in der Familie der europäi- schen Staaten, hat das Land seine politische Mündigkeit erlangt. Es fühlt sich stark genug, um sich selbst zu regieren: die Republik hat also in sich ihren Grund, zu existiren. Sie haben uns ver— bürgt, daß Emporungen auf keinen Erfolg rechnen können. Wir hoffen es. Sie werden auch nicht dulden, daß irgend eine politi— sche Partei an der Wiege der Republik eine unmögliche dynastische Resurrection versuche. Seien Sie der erste regelmäßige Gründer der Republik! Die Liebe Frankreichs wird Ihre Krone und Ihr Ruhm unsterblich sein. Washington hat keinen anderen Ruhm, und doch wird sein Andenken ewig leben. Es lebe der Präsident der Republik!““ Louis Bonaparte, der den Sinn dieser Rede recht wohl begriffen hatte, erhob sich sofort und antwortete mit fester Stimme und unverkennbarer Lebhaftigkeit etwa Folgendes: „„Ich trinke auf das Wohl der Stadt Havre und das Gedeihen ihres Handels. Die Bevölkerung dieser Stadt wird sich mit jedem Tage mehr überzeugen, daß der Handel nicht gedeihen lann ohne Ordnung und Stabilität. Nein, außerhalb der Ordnung und Stabilität ist die öffentliche Wohlfahrt nicht möglich. Ich trinke auf das Wohl der Stadt Havre!““ Nach dim Evenement haben die Strapazen der Reise die Gesundheit des Präsidenten etwas angegriffen, so daß ihm die Aerzte auf zwei oder drei Tage die unbedingteste Ruhe vorgeschrieben haben. Man glaube daher, daß die angekündigte Revue für jetzt nicht statthaben werde, und wolle wis⸗

sen, daß diese Revue und die Vertheilung von Ordenskreuzen auf

den 25sten verschoben seien. Nach einigen Ruhetagen werde der Präsident seine Reisen fortsetzen und wahrscheinlich am Sonntage zur Eröffnung der Eisenbahn nach Epernay abgehen. Dagegen meldet die Patrie: „Der Präsident ist von der leichten Unpäßlich⸗ keit, die ihm während der Reise befiel, vollkommen hergestellt. Mit urecht hat man das Gerücht von einer großen Revue für heute, 165. August, ausgesprengt. Wir können versichern, daß keine Feier—

6 leit diefer Art stattsinden wird, und daß nie davon die Rede war.

In der er g wird heute im Beisein des Präsiden⸗ ten der Republik und der Minister eine stille Messe gelesen werden.“

- 15. Aug. (Frkf. J.) Man erwartet in den nächsten Tagen Truppen aus dem oberrheinischen Departement. Dieselben sollen in der Umgegend einquartiert werden. Ein Theil der neuerdings aus dem südblichen Frankreich nach dem Ober⸗Elsaß keorderten Militair-Abtheilungen hat Befehl erhalten, im Rhone?

aats - Kassen zur Einzahlung der

Departement zu bleiben. Wahrscheinlich wird diese Maßregel ver⸗

anlaßt, weil di iz ei il i 2 1 23 e Schweiz einen Theil ihrer Truppen von der Gränze s Angelegenheit des Juni-Komplottes kömmt nun, statt hier 9. R, ,, . ä 8 Cassationshof ziel ga e. . Flmar genehmigt hat. Die im ober ,,, ; ö . in De ss ist über diese Maßregel, welche die reef e berg e err ff i,. , . nicht wenig ungehalten. ;

ie Zahl, der aus der Schweiz nach Deutschland ü renden Ilüchtlinge ist noch immer sehr stark. 6 rer, . reise im Unter⸗Elsaß zeigen sich die Bewohner überaus menschen— freundlich und mildthätig. Sehr viele haben sich aus ihrer Hei— . r rg, i reisen direkt nach Havre, um sich dort ach Amerika einzuschiffen. Es ist dieses namentlich bei fäl⸗ , n n ii st dies mentlich bei den Pfäl⸗

Der regelmäßige Dienst der Paris⸗Straßburger Eis⸗ ;

9g ge Ji ger Eisenbahn b Epernay beginnt am 22sten d. M. und noch im Laufe des a . Monats werden die Fahrten bis Chalons ausgedehnt. Eine Be? schleunigung des Post- und Messageriedienstes zwischen hier und der Hauptstadt tritt mit demselben Tage ins Leben.

Großbritanien und Irland. London, 14. Li mehrere Blätter melden, unterhandelt die ͤsterreichische . mit dem Haus Rothschild eine Anleihe von 2 Mill. Pfd. St. 21 Mill. Fl.), und zwar mit aller Aussicht auf Erfolg, da die piemontesischen Kriegsentschädigungsgelder als Unterpfand gebo— ten sind. j Unlängst landeten in Chatham 500 durch den letz tie im Pendschab die nstuu tan ict or d d. re, . . weiten Weg um das Cap gekommen. Dagegen sind in letzter Zeit von Lort mehrere PVerstärkungen nach Indien abgesegelt. 7 Herr Horace Smith, der befannse Novellist, erst ein Nach⸗ ahmer Walter Scott's (E„Brambletye⸗ Haus“, „Tor Hill“ u s. w.) dann mit minderem Glück der Dickensschen Manier Jane Loinax⸗ Adam Brown“ ꝛ(.), desgleichen Verfasser vieler halb fentimentalen, halb lustigen Verse in Campbell's New Monthly Magazine, ist, ö . e. zu . gestorben. ;

Unter mehreren Pensionen, welche die Königin in le ĩ auf, die Civilliste verliehen, ist 3 von 100 3R. 3. ö Mistreß Sarah Austin, die bekannte fleißige Uebersetzerin gediege⸗ e i uishhe Werle, besonders Geschichtswerke (z. B. der Ranke?

en).

Ein neues System der Lebensversicherung gegen Unfälle auf der Eisenbahn ist jetzt auf mehreren großen Hehe! ai, . ö Leben getreten. Ohne Rücksicht auf die Strecke, die man reisen will, versichert man sich in erster Wagenklasse gegen ein Aufgeld . 5 ö. fin 6 . St., in . Klasse gegen ein Aufgeld

2 D. für 5 St., in der du llasse n D pffren f dritten Klasse gegen 1 P.

London, 15. Aug. Die Königin traf gestern Vormi nach ziemlich sürmische ueber hn n m . ö ans Land. Von da reiste Ihre Majestät nach Perth, und heute früh wollte sie sich nach Balmoral begeben. Sir R. Peel befindet sich mit seiner Familie jetzt auch in Schottland und wird sich dem Königlichen Gefolge anschließen.

Sir W. Somerville, der jetzige Staats Secretair für Irland, soll zum Pair erhoben werden und der Unler-Slaats-Secretair für Irland, Herr Redington, seine Stelle einnehmen.

Schweiz. Bern, 14. Aug. Die Berner Zeitung wi⸗

derspricht der Nachricht der N. 3. 3., welche diese in Bezug auf die Absicht der Herren Sigel und Germain Metternich, als ob diese nach Amerika auswandern wollten, mitgetheilt hat. Es sollen diese beiden Flüchtlinge vielmehr nur von der Polizel gefragt wor⸗ den sein, wohin sie freiwillig Pässe verlangen würden, falls sie die Schweiz zu verlassen gedächten. Sie erklärten, daß sie noch nicht gesonnen, seien, die Schweiz zu verlassen; falls man sie aber aus. weise, würden sie Pässe nach Amerika verlangen.

Italien. Von der italienischen Gränze, 13. Aug. (Wan dere r.) Die turiner Kammer hat die Friedens-Verkünd!= gung mit Schweigen aufgenommen. Schweigen soll zwar auch oft Reden sein. Im vorliegenden Falle hat es aber gewiß keine andere Bedeutung, als daß man sich ein Weiteres bis zur Kundgabe der Details vorbehalten wolle. t

In Florenz wurde eine Kundmachung veröffentlicht, mit wel⸗ cher der Verkauf einiger Staatsgüter angeboten wird.

Ueber Garibaldiss weiteres Schicksal vernimmt man nichts Bestimmtes. Der Geistliche Ugo Bassi, welcher in seiner Nähe war, wurde verhaftet und nach Bologna gebracht. Der Rest der Schaar scheint sich überhaupt gleich bei der Landung aufgelöst und nach allen Winden zerstreut zu haben, und die Verwirrung soll so groß gewesen sein, daß die Flüchtlinge selbst die Geldkasse mit den verlassenen Schiffen dem Wasser überließen. Aus Bologna wird nun weiter unterm Sten gemeldet, daß Bassi und ein österreichischer Desertur, Livnaghi aus Mailand, welche Beide als Offiziere bei Garibaldi dienten, mit den Waffen in der Hand gefangen und am selben Sten erschossen worden seien.

Aus Neapel wird wiederholt berichtet, daß man den Papst dort erwartet.

Turin, 11. Aug. (Fr. B.) Der König hat eine Trauer von 180 Tagen um seinen verewigten Vater, Karl Albert, an— geordnet.

Der römische Triumvir Saffi ist hier angekommen.

„Rom; 6. Aug. (Lloyd.) Der württembergische Geschäfts⸗ träger zu Nom, welcher die Kollektivnote der Konsuln am 24. Juni mit unterzeichnet hatte, richtete an den französischen Ober-General folgendes Schreiben:

„Heir Herzog! Während der Belagerung von Rom veröffentlichte die Partei, welche damals in dieser Stadt herrschte, in ihren amtlichen Erklä—= rungen, daß das Kanonenfeuer Ih er Batterieen oder, wie man behauptet, Ihr Bombardement die unersetzliche Zerstörung der Monumente verursacht habe. Oer ähnlichen Behauptungen geschenkte Glaube (der offizielle Cha- rakter ließ sie als authentisch erscheinen, da die ernstlichen Anordnun⸗ gen deren Bestätigung nicht möglich machten) war so stark, daß das Wesentliche derselben segar in dem Briefe aufgenommen, wurde, welchen verschiedene Konsular - Agenten und Konsuln die Ehre hatten, am 24. Juni an Sie zu richten. Allein, da man heute das Haus ohne Furcht verlassen, da man sich wieder frei bewegen kann und Mittel hat, kennen zu lernen, inwiefern die offiziellen Bekanntmachungen und die Gerüchte, von denen die Stadt damals überschwemmt war, , seien, heute, wo ich mich überzeugen konnte, daß die französische Kanone keine Zerstörung irgend eines Monümentes hervorgebracht und im Innern der Sladt nur die Mauern irgend einer Wohnung von geringer Bedentung beschädigt hat, so erachte ich es als Pflicht, auf den erwähn—= ten Brief zurückzukommen, welchent ich meine Ünterschrift bei, fügte, da ich nicht will, daß man auf, ihr ein dat n grunde, dessen Ungenauigkeit zu offenbar ist. Ich beeile mich indessen . nen, Herr Herzog, mein aufrichtiges Bedauern auszudrücken, dem böswilli

gen Parteigeiste Veranlaffung gegeben zu haben, einen Irtthum zu be⸗