und man vermuthet, daß er länger bei
̃ en Haupt usrter Int f Hhleiben wird, weil er 17 Pferde voraus⸗
per Cernirungs⸗Armee verb geschickt hat.
ernowitz, 10. Aug. (Con st. Bl. Gestern Nachmittag J an erhaltenen Wunden Alschlich angezeigt war, m Auf es russischen Offiziers mit Bedeckung von drei Mann Landsirmhern hier eingebracht worden, um vor das Kriegs 3 zu wer⸗ ben. Als man ihm sogleich nach seiner Ankunft essein anlegte and eine Wache aufstellte, äußerte er sich dahin, daß alles dies nicht nöthig sei. Dem xrussischen Offizier, der ihn hierher eskortirte, gab er einen werthvollen Ring zum Andenken, den jener aber erst dann annahm, als er hierzu die Genehmigung seines Oberen erhalten.
Um zehn Uhr Abends aber war Kiß bereits todt. Die Kunde hier⸗
von verbreitete sich erst heute, und man muthmaßt allgemein, daß er sich vergiftet habe, um einer schmählicheren Todesart zuvorzu⸗ kommen, weil er zu stark kompromittirt war, um irgend auf eine Gnade hoffen zu können. Er war Rittmeister bei den Szekler⸗ Husaren, verließ die Kaiserliche Fahne mit seiner ganzen Escadron und ging zu den Insurgenten über, wo er bis zum Obersten avancirte. Er scheint zu den 6 en UÜltras gehört zu haben, und man will dokumentirke Beweise ha- ben, daß er es war, der zehn romänische Geistliche aufhängen ließ und im Laufe des Krieges noch elf andere Personen, meisten s Edelleute, demselben Tode überliefert habe. Uebrigens war er mit den Waffen in der Hand gefangen und verfiel schon dadurch der Strenge der Kriegsgesetze. Heute Nachmittag findet die Obduction seines Leichnams statt, um seine Todegart zu konstatiren. In . nem Nachlasse fand man noch 80 Stück Dukaten. Er war der Sohn eines Kaiserlichen Obersten und als Kaiserlicher Offizier all⸗ gemein geachtet.
Von der siebenbürgischen Gränze, 14. Aug. Folgende Kundmachung hat der Kaiserliche Civil und Milttatr-Gouverneur im Großfürstenthum Siebenbürgen, Feldmarschall-Lieutenant Frei⸗ herr von Wohlgemuth, von Tihutza aus erlassen:
„Von Sr. Kaiserl. Majestät mittelst allerhöchsten Neskrlpts vom 49. Juli J. J. zum Militair! umd Civil. Gouverneur des Groß fihrstenthums Siebenbürgen ernannt, verordne ich mit Hinblick auf den Kriegs- und Be— de, nn, in welchem das Großfürstenthum Siebenbürgen seit der von dem früheren Kommandirenden, Herrn F. M. L. Freiherrn von Puchner, erlasse= nen Proclamation vom 18. Oliober 1848 sich befindet, die , . Ent⸗ waffnung. Es sind daher, wo es noch nicht eschehen ist, alle wie immer Namen habenden Waffen und Munition, bei nach Umständen standrechtlichen Verfahrens, unweigerlich abzuliefern. Die betreffenden Militair⸗ Kommandanten find mit der Ausführung und Urber= wachung dieser zur Herstellung der Ruhe und Sicherheit des Landes gebo- tenen Maßregeln beauftragt, und von denselben werden die näheren Wei- sungen über die Art und den Zeitpunkt der Ablieferung kundgemacht wer- den, denen pünktlichste Folge zu leisten ist. Inwiefern von der allgemeinen an,, Ausnahmen statkfinden können, wird von Fall zu Fall eigends bestimmt.“
Semlin, 15. Aug. (Lloyd.) Jene Rebellenschaaren, die in und um Panscowa, an dem jenseitigen Donau⸗ Ufer bei Oxęesa, Boresa, Zrejoaja 2c. lagerten, und die auf der Straße gegen Wer⸗ schetz und Lugos zogen, vereinigten sich mit den übrigen magyari⸗ schen Truppen unweit Lugos, wurden aber von den vereinigten österreichisch- russischen in der Gegend bei St. Andras überfallen und mit großem Verluste in die Flucht gejagt. Nun sammeln sich die Magyaren bei Orfova, wo sie aber eben so wenig festen Bo⸗
den gewinnen werden, da unsere Truppen in großen Massen gegen
das untere Banat rasch vorrücken. Ihre Absicht scheint zu sein, bei Adacale über die Donau nach der Türkei zu fliehen. Auf diese Weise sind die Rebellen auch aus der Gegend von Temeswar und Arad verdrängt und die Communication zwischen uns und Temes war wiederhergestellt. Aus Peterwardein sind vorgestern bei 600 Mann, theils Militair⸗, theils Civil⸗Personen, unter wel⸗ chen Till, Eisenhändler, Matusevies . thändler, Grossin⸗ ger, Apotheker, Beide erklärtesten
neusatzer Bürger, die Magyaronen, in das Lager Mamula's bei Kamenitz entflohen. General Ottinger, der seit drei Tagen hier weilte und gestern Belgrad besuchke, ist heute nach Wien abgereist. Dessen Kommando
übernimmt General Horvath. Er soll sich einer Subordinations⸗ Verletzung bei der Schlacht zwischen Hegyes und Topola gegen den Banus schuldig gemacht haben. Medakovich, Redacteur des Na—= predat, der zu einer einjährigen Festungsstrase verurtheilt, welche jedoch von Sr. Excellenz dem Ban auf sechs Monate gemildert worden und bereits nach dem Straforte abgeführt war, ist gestern, vom Banus gänzlich begnadigt, wieder in Semlin (ingetroffen. Man spricht, es werde ihm gestattet, seine Zeitung, natürlich in einem anderen Tone, auch ferner herauszugeben. Die Cholera ist in unserer Gegend gänzlich verschwunden, an deren Stelle hat sich aber ein bösartiges, mit typhösem Charakter verbundenes Gallenfieber eingestellt.
Mailand, 15. Aug. (Lloyd.) Alle uns aus glaubwürdiger Quelle zukommenden Nachrichten bestätigen die traurige Lage, in welche die Bevölkerung Venedigs durch die strafbare Hartnäckigkeit einiger Män⸗ ner versetzt ist, die sich durch den Terrorismus, mit welchem sie ihre Herr⸗ schaft aufrecht erhalten, der Uebergabe der Stadt entgegenstemmen. Das Bomhardement, welches seit dem Zhsten v. M. vom Kaiser⸗ lichen Blokade⸗Corps unterhalten wird, hat bereits fast alle Stadt= theile erreicht, so daß die Einwohner außerhalb ihrer Häuser Schutz suchen mußten. Im n allein sind 4000 Arme untergebracht wor⸗ den. Die Mehlvorräthe sind faͤst aufgezehrt. Das Brod wird aus einer ungefunden Mischung verfertigt, und auch dies wird nur in sparsamen Rationen vertheilt. Ein Pfund Butter wird mit 8 Lire, ein Pfund Fleisch mit 5 Lire bezahlt; Oel und Wein sind nicht einmal mehr zu bekommen. Diese Umstände und der Wunsch, den Bewohnern der unglücklichen Stadt noch größeres Elend zu er⸗ sparen, haben Se. Excellenz den Herrn Feldmarschall bewogen, einen letzten Versuch zu machen, dieselben durch folgenden Erlaß zum Verzicht auf jeden ferneren Widerstand zu vermögen:
Bewohner Venedigs! Der Friede mit Piemont ist geschlossen. Mit diesem Ereigniß schwinden alle Hoffnungen, welche Einzelne unter Euch auf eine Wiedereröffnung der Feindfeligkeiten setzten. Nach und nach beginnt Ruhe und gesetzlich« Ordnung die übrigen Theile Italiens zu beglücken, und die von den Schrecknissen der Anarchie befreisen Völker wenden mit erwa— chendem Vertrauen ihre Blicke der neuen Aera zu. Eine Faction, die Euch beherrscht, bewirkt, vaß Ihr allein in einem nicht zu rechtfernigenden Widerstande, gegen ine Regierung verharret, die Euch alle Ga— rantieen einer geseßlichen Frethest und eines vernünftigen Fort- schrittes bietet, die Ihr mit Aufopferung Eures Wohlstandes unter einer revolutiongiren Regierung vergebeng zu erlangen hofft. In diesem hochwichtigen Momenie erhebe ich nochmals meine Stimme, um Euch einst zu ermahnen, einen Weg zu verlassen, der ohne irgend einen Nußen, ohne die geringste Hoffnung des Gelingens, das Unglück, das eine verlorene Sache Euch bereits zugefügt, nur vermehren würde. Zu dem Zwecke, allen diesen Leiden ein Ende zu machen, bin ich noch immer bereit, ,. en Bedingnisse zu gewähren, die ich Euch schon am 4. Mai angeboten habe, i fe. Artikel 1. Unbeding kinterwerfung. Arfikel 2. So grtige Nebergabe alley Forts, der Arsenale und der inneren Stadt, die sogleich von meintu Trup⸗ pen besetzt werden. Diesen werden auch alle zu irgend welcher Zeit ge⸗
ermeidung des Kriegt ⸗ und
1528
bauten * alle öffentlichen Gebäude, alles Krier Zmalerial und alles ärarische Eigentum übergeben. Artikel 3. Die Ucbergabe aller sowohl
meinerseits, wie ich es auch schon damals erklärte, folgende Konzessionen;
Arnkel 4. Es wird Jedermann ohne m gestattet, die in sowohl
zu Land als auch zu Wasser zu verlassen. Artikel 5. Es wird an 6e ralpardon fü nen Soldaten und für die Unterosftziere
und Sermacht erla Wenn Ihr diese ing annehmt, so
et Ihr deg Ersten Schu, der Euch für die erlihtenen Leiden 963
D,
497 * ei chere und bessere nft verbürgen kann. Ma 14. August. Graf Radehty, Feldmarschall.“
stärker dröhnts von Venedig her, so stark, als wären die beiden Flotten an einander gerathen. Abermals heißt es, daß das vene= tianische Geschwader vorwärts gegangen sei, und abermals soll Dahlerup gesucht haben, den Kampfplatz mehr gegen die istrische Küste zu verlegen. Ganz bestimmte Daten, haben wir hierüber. nicht, doch läßt sich behaupten, daß diese Lieblingstdee des Vice⸗ Admirals kaum verwirklicht werden dürfte, denn die Art der Zu⸗ sammensetzung der venetianischen Flotille läßt keine große Entfernung von ihrer Küste zu. Den Nachrichten der letzten Schifffahrer zufolge, war übrigens kein österrei⸗ chisches Kriegsschiff an der istrischen Küste oder in deren Nähe. Ein Beweis, daß die gesammten Kräfte vor Venedig selbst gesam⸗ melt sind; ist es zu einem Angriffe gekommen, so muß er in Be⸗ nedigs Nähe gewagt worden sein. Das Bombardement u Lande wurde heftiger und verwästender denn je in letzter Zeit wieder auf⸗ genommen. Da man bis nun nicht im Stande war, Venedig selbst mit dem Geschütze zu erreichen, so errichteten die Oesterreicher neue Batterien i Bottenighi in S. Ginliand und Campalto. Die Kanonen ruhen hier nicht auf Lafeiten, sondern in eigens hierzu bereiteten Gräben. Hierdurch oll, wie es heißt, die Ab⸗ sicht erreicht worden sein, das Zurückrollen des Geschützes zu verhindern und eine größere Tragweite zu erzielen. Das Rohr liegt bei dieser neuen Gebrauchsart des Geschützes nach auf⸗ wärts, wie bei den Mörsern, die Ladung ist stärker als die ge⸗ wöhnliche, und die geworfene Kugel beschreibt eine Parabel. Wir müssen es billig in Zweifel ziehen, wenn behauptet wird, Lie so geschleuderten Beschosse fielen in die bevölkertsten Theile Ler Stadt. Die se Behauptung ist nicht neu, sie datirt seit dem 30. Juli, und bis heute misßte man in einem solchen Falle von Venedig ganz andere Dinge vernommen haben, wenn überhaupt noch ein Widerstand den bar sein sollte. Unbezweifelt aber bleibt es, daß die äußersten bedrohten Plätze verlassen ind. Um die Lebensmittel steht es noch so, wie nach den leßten Berichten. Von der Cholera, welche man als wahrhaft wüthend schilderte, sind eigentlich gar keine Fälle vorge⸗ kommen, welche mil Recht fo benannt werden könnten. So sagen die Einen. Nach Anderen waren es nur wenig vereinzelte Fälle. Jemand, der aus Venedig lam, darum befragt, erwiederte: „Hier und da ein Fall.“ Das Risorgimento sagt in einer für Ve⸗ nedig nicht günstig lautenden Korrespondenz aus Venedig: Es sei Allarm entstanden über einige Fälle, die man für Cholera hielt; man erkannte diefelben aber als gewöhnliche Diarrhöe, erzeugt durch
unmäßigen Genuß von Grünzeug und durch Mangel an Fleisch.
Groß soll die Sterblichkeit unter den kleinen Kindern, beson ders Säuglingen, sein. Das erklärt sich wohl natürlich genug, um nicht bezweifelt zu werden. Die Behauptungen der Oesterreicher gehen eigentlich nur da—= hin, daß ihre Bomben das Arsengl und vie Canarregi0o zunächst , Wohnungen erreichen. Außer dem letzten Ausfalle vom ten erwähnten die Oesterrticher keines anderen mehr, und es scheint in der That keiner stattgefunden zu haben, denn die Andeutungen, in welchen bald der Ste, bald der 11te angegeben wird, sind gar zu unbestimmt. Zwischen der Etsch⸗ und Brenta Mündung bei Brondolo wurde ein Stück Landes überschwemmt. Es geschah dies in der Nacht vom 7Tten. Wir lasen von solchen keberschnemmun⸗ gen, welche die Oesterreicher selbst herbeigeführt zu' haben erklärten. Diesmal sind es die Venetianer, welche es gethan haben wollen. Dem sei übrigens, wie ihm wolle. Die Wirkung muß groß gewe⸗ sen sein. Die Wasser der Brenta, der Kanal Gorzone und der Etsch überströmten zugleich das Terrain. Nun aber kömmt der Hauptpunkt. Hierdurch sollen die Venetianer die freie Communi⸗ cation mit dem rechten Poufer, mit den Thälern von Comacchio und der Romagna hergestellt haben. Angenommen, die Sachen verhalte sich ganz richtig o und es wäre die physische Möglichkeit einer solchen Communication hergestellt, so darf man nicht ver— gessen, daß der Po und die Pomündungen streng von den Oester⸗ reichern überwacht sind, obwohl auf der anderen Seite nicht zu leugnen wäre, daß der Belagerungs Rayon auf jener Seite hiu⸗ durch um ein Bedeutendes erweitert sein würde. In Venedig starb jüngst Oberst Cesare Rosarol, ein Neapo-= litantr, an den bei einer Valterie erhaltinen Wunden. Von Ga⸗
ribalbi will man durchaus behaupten, daß er in Venedig sei.
Frankreich. Paris, 19. Aug. Der Monteur zeigt heute an, daß der Minister des Handels, Herr Lanjuinais, das Ministerium des Unterrichts und des Kultus interimistisch über⸗ nimmt. Andere Zeitungen ergänzen diese Nachricht mit dem Be⸗ merken, Herr Fallbux lelbe an der Brust und sei deshalb gengͤthigt, die Bäder zu besuchen. Das Sirche findet ein sonderbares Zu⸗ sammentreffen zwischen den Artikeln des Moniteur du Soir, die der Politik des Herrn von Fallvux nicht entlehnt seien, und seinem Ürlaub. Der Moniteunr du Soir setzt diese Artikel fort, in denen er entwickelt, daß es den General -Conseils Departemental⸗Versammlungen) nicht zieme, sich mit der Bitte um eine Revision der Verfassung zu beschäftigen. „Die Republik“, sagt dies Blatt heute, „ist die Regierung Frankreichs. Nach unse⸗ rer festen Ueberzeugung ist sie seine definitive Regierungsform, und diejenigen täuschen sich, welche glauben, ein großes Volk thue einen solchen Schritt, um ihn zurückzuüthun und eine andere Regierungs⸗ form anzunehmen. Wie auch die Einbildungen gewisser Leute in dieser Beziehung sein mögen, so mögen sie es sich gesagt sein las⸗ sen, die Eonstitütion muß in allen Stücken ausgeführt werden, bis zu dem Augenblick, wo sie gesetzmäßig revidirt werden kann. Möge ö. Ueberzeugung ihre Fuͤhrung leiten, und mögen sie dem Lande nicht das traurige Beispiel von Männern geben, die, unter dem Vorwande der Ordnung, neuen und blutigen Revolutionen eut⸗ gegeneilen.“ ;
Gestern wurden die seit 5q Tagen in Folge des Juni⸗Atten⸗ tats verhafteten Revacteure des Travail affranchi, Vidal und Toussenel, so wie ferner der frühere Gerant der Re form e, Gouache, und der Seeretair des demokratischen Comités, Laubry, auf Verfügung der Anklagekammer freigelassen, weil kein genügen⸗ der Grund vorliegt, sie vor Gericht zu stellen. ö
Das Chateau⸗beckau auf dem Platze des Palais National ist jetzt ganz niedergerissen und abgetragen worden.
Die am 13. Juni sutpendkrte Tribune des Peußles ein früher von einem der einflußreichsten Mitglieder ver polnischen Aus- wanderung mit Geldmitteln unterstütztes ultra demokrat Blatt, wird am 26sten wieder erschemnen. Die Borschriften des neuen
Preßgesetzes waren die einzige Ursache der Verzögerung.
dem Staate als auch Privaten gehörigen Waffen. Dagegen gewähre ich
. ; folgert daraus,
Von der Avria, 17. Aug. (Wanderer.) Stärker und
Dem hohen Justizhofe zu Versailles wird in dem Prozesse gegen die Juni⸗Angeklagten Herr Berenger präsidiren. Nach dem Evenement wird Herr Mols nächster 6 die i
ren Thiers, Montalembert und Berryen sich einfinden würden. Man das Zerwürfniß zwi beiden Ersteren
sei, oder daß Molé ihre Versöhnung beab⸗
Viele Mitglieder des Friedens- Kongresses, und darunter Deutsche, Holländer, Russen, der Mehrzahl nach aber Engländer und Amerikaner, sind gestern hier angelangt. Unter den Amerika⸗ nern bemerkt man 50 Quäker mit ihren Familien.
In der hiesigen Münze wird gegenwärtig eine Medaille zu Ehren des 18. Brumaire des Jahres VIII der ersten Republik geschlagen. Dieselbe zeigt auf der einen Seite den Kopf des Ge— nerals Bonaparte mit der Umschrift: „Bonaparte, erster Konsul.“ Auf der anderen Seite sieht man die Göttin der Freiheit mit der phrygischen Mütze und schlafend auf eine Trophäe von Wassen und Fahnen gestützt. Neben ihr steht die Siegesgöttin, die durch Aus⸗ streckung ihrer rechten Hand den Schlummer der Freiheit zu schützen scheint, während sie mit der Rechten ein Schwert erhebt, um Wol⸗— ken zu zerstreuen. Die Umschrift trägt das Datum des 18. Bru⸗ maire nebst den Worten: „Antritt des Konsulats.“
Auf der Le e Präfektur beschästigt man sich jetzt mit Ab⸗ änderung der Benennungen vieler Straßen von Paris, wobei vor⸗ zugsweise die nach der Februar-Revolution eingeführtin Namen wieder beseitigt werden sollen.
Mehrere Eisenbahn⸗Gesellschaften haben bei der Regierung auf ö ihrer Konzessionen angetragen.
hervorragend sten räsentanten der Ordnungspartei auf seinem Schlosse zu Tha x versammeln; es 66. unter Ande⸗
nicht sehr ern
Am Schlusse der Industrie⸗- und der Kunst-Ausstellung soll, nach der Entscheidung des Ministeriums, eine Vertheilung von Belohnungen stattfinden, welcher der Pxäsident beiwohnen wird.
Die Regierung hat angeblich die Nachricht erhalten, daß der seit einiger Zeit in Italien erkrankte Nachfolger des Herrn von Lesseps, Corcelles, seinem Ende nahe sei und schon die Sterbe⸗ Sakramente empfangen habe.
Der Assisenhof des Aisne hat so eben gegen die bei den Meu⸗ tereien zu St. Quintin am 15. Juni betheiligten Personen sein Urtheil gefällt. Fünf wurden zu Gefängniß von 5 bis 2 Mona- ten und jede überdies zu 5090 Fr. Geldstrafe verurtheilt, vier an⸗ dere aber freigesprochen. Als die Verurtheilten ihre Bänke ver⸗ ließen, erschollen zahlreiche Vivats für die Republik, und ein Volks haufe begleitete sie unter dem Rufe: „Es leben die Rothen!“ nach dem Gefängnisse, an dessen Thür die Bedeckung einen Angriff auf die Menge machen mußte, wobei mehrere Verwundungen vorfielen.
Großbritanien und Irland. London, 19. Aug. Der Lordlieutenant von Irland hat vom Staats⸗Secretair des Innern, der die Königin auf ihrer Reise begleitete, ein Schreiben empfangen, worin derselbe auf Befehl Ihrer Majestät die aller⸗ höchste Zufriedenheit über den Empfang ausspricht, welcher ihr überall in Irland zu Theil geworden. Der Lordlieutenant hat auch dem Lord⸗Mayor von Doublin offiziell angezeigt, daß Ihre Majestät dem Prinzen von Wales den Titel eines Grafen von Dublin ertheilt habe. Die Stadt Dublin beabsichtigt, zur Erinne— rung an den Besuch der Königin ein Denkmal zu setzen.
Der Agent der britischen Inhaber mexikanischer Fonds, Herr Robertson, hat am 6. Juli in Mexiko mit dem mexikanischen Fi⸗ nanzminister Arrangoiz einen neuen Vertrag wegen Regulirung der auswärtigen Siaaisschuld abgeschlossen, welcher indeß noch der Sanction des Kongresses bedarf, um ins Leben treten zu kön⸗ nen. Diesem Vertrage gemäß soll vom 1. Juli 1816 an gerech⸗ net bis zum 1. Juli 1859 der Zinsfuß der Schuld 35 pCt. statt der vertragsmäßigen 5 pCt. betragen; dagegen verspricht Mexiko, außer dem fur die Zinszahlung bereits erer. angewiesenen Er⸗ trage des Aussuhrzolles von Contanten in den merikanischen Sudseehäfen, dem Fünftel des Ertrages der Zölle in Veracruz und Tampico, so wie dem Ertrage der Tabacksgefälle, noch für diese Zinszahlung und die Amortisation der auswärtigen Staats⸗ schuld anzuwtisen: Cireulations⸗-Zölle in den mexikauischen Süd⸗ seehäfen und sowohl die Circulations⸗- Zölle als die Ausfuhr⸗ Zölle für Contanten in den Hafen lam mexikanischen Meerbusen. Zur Deckung der Zinsrückstände vom 1. Juli 1846 bis zum 1. Juli 1819 a 35 pCt. sollen. 4 Millionen Dollars der amerika⸗ nischen Entschädigungs- Gelder verwendet werden. Die den Slaats⸗Gläubigern am 19. Juli 1847 ertheilte Erlaubniß der Regierung zur Einfuhr roher Baumwolle bis zum Werthe von 686, 000 Dollars, welche dazu dienen sollte, sie für die ihnen ge⸗ hörigen aus den Zollkassen in Vera-⸗Cruz und Tampico geraubten Summen zu entschädigen, bleibt ausschließlich für Rechnung der Gläubiger gültig, welches auch der Verlust sein mag, der sie bei der Realisirung trifft. Auf die Zinsdifferenz von 15 pCt. für die Jahre 1846 — 1859 verzichten die Fonds⸗Inhaber gänzlich, behal⸗ ten sich aber vor, den gegenwärtigen Vertrag zu annulliren und ihre ursprünglichen Rechte wieder aufzunehmen, wenn die im Laufe der Jahre 1849 — 1859 fällig werdenden Zinsen zu 35 pCt. nicht in den gehörigen Terminen bezahlt werden. Au 1. Januar 1869 soll ein neuer Vertrag über die ferneren Zinszahlungen vom 1. Juli 18659 an abgeschlossen werden.
In Cornwall ist das ganze Dorf Megaveney vor der Cholera ausgezogen. Auf Ansuchen der Gesundheils⸗Büreaus hat das Ar⸗ tillerie—⸗⸗Departement eine Partie Zelte dorthin abgehen lassen, um die Einwohner unterzubringen, während das Dorf gereinigt wird.
Die neuen silbernen Jweischillingsstücke, Florins genannt, sind gestern in Circulation gekommen.
Die Bank hatte am 11. August einen Noten- Umlauf von 18,745, 155 Pfd. St. und einen Bäaarvorrath von 14 660, 857 Pfd. St., ersteres 497,315 Pfd. St. weniger, letzteres 128,050 Pfd. St. mehr als vorige Woche.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 16. Aug. Der Russische Invalide bringt folgendes sechzehnte Armee⸗ Bülletin: ⸗
„Vom General der Infanterie, Lüders, ist die Nachricht ein⸗ gegangen, daß er am 29. Juli mit der linken Heersaäule die Stadt Segeswar (Schäsburg) ohne allen Widerstand von Seiten des Feindes eingenommen. Am hsten, nach viertägigem Marsche, hielt er es für nöthig, die Truppen rasten zu lassen und gleichzeitig die Ankunft der mitleren Heersäule, die unter dem Kommando des General⸗Majors Diek aus Fogargsch heranmarschirte, abzuwarten, um mit vereinigten Kräften entschiedener gegen den Feind zu wirken. . Da General Diet nicht eintraf, zeigte es sich als nothwendig, noch einen Tag in Segeswar zu bleiben, um so mehr, da, laut ein⸗ egangenen Nachrichten, der Feind an verschiebenen Punkten große re nf zusammengezogen, und zwar vorzugsweise bei Maros. Basarhely, wohin sich auch Bem selbst aus Harumsek begeben, und bei Udvarhely. Früh am Ilsten berlchteten die Kosaken⸗Voꝛrposten, daß der Feind sich auf dem Wege von Mwvarhelh schnell und in ziemlich bedeutender Anzahl der Stadt (Segeswar) nähere. Ge⸗
ten, auf den
— begab sich * ia Cager, um die noh. wendigen Anordnungen treffen. i ihm anvertrau * — demall an zwei Sr-
ᷣ ros-Vasarhelg und nach Udha i die Umgegend ver Ern t, weiche in einer Keen Schlacht . sehr bergigt, vurchschnitten und für Truppenbewe gungen vor⸗ theilhaft — es ist sogar zur Aufstetlung von Truppen 9. 2 nig Platz vorhanden; jede ch darbietende kleine läche ist m Mäid befät, der zu einer Höhe von anderthalb Klafter 96 fen. Aus diesem Grunde, wie auch deshalb, weil man den Zei
/ z Wege; die macht des General Lüders auf dem dorthin führenden Wege; die He in dang zwischen beiden , über eine Sirtcke von unge⸗ ähr 5 Werst, wurde zwar durch eine ken gr un? burch die fehr ngen, gewandenen Straßen der
n ,, bewegte sich der Feind, gegen 6600
Mann stark mit 12 Geschüt 1 ; . . in den Zwischenräumen seiner Bataillone zwei Bat⸗ k 2 ublinsch Jäger Regiment mit der Iten leichten Batterie rückte, völlig schlagfertig, eine Werst weit aus dem Lager vor, in eine, wenn auch nicht starke, so doch für den Kampf ziem⸗ lich vortheilhafte Position. General Lüders war mit dem Chef u1t5 Gencralstabes, General⸗Najor Slariatin, beschäftigt, die Truppen daselbst zu ordnen, als zum Unglücke eine der ersten feindlichen. Kanonenkugeln den. General Major Slariatin heftig an der Schulter und dem Kopfe streifte, an welcher Kontu⸗ sion dieser tapfere General einige Stunden darauf, zu allgemeinem Bedauern, starb. Unsere Stellung war auf der Frontseite durch nen kleinen Bach gedeckt, der nur für Fußvolk und Reiterei ohne Brücke zu passiren ist; der linke Flügel, auf durchaus ebenem Ter⸗ rain, lehnte sich an das Flüßchen Kotel, das nur eine Fuhrt hin terwärts von unserer Stellung hatz auf diesem Flügel waren 4 Schwadronen vom Ulanen Regimente Sr. Hoheit des Herzogs von Nassau und 3 Ssotnitn Kosaken aufgestellt unter dem Befehle des General⸗Majors von der Suite Sr. Majestät des Kaisers, Demidoff. Der rechte Flügel stützte sich an einen steilen Berg mit waldbewach⸗ senem Gipfel: vor dem Berge fließt der bezeichnete Bach vorbei, ber in das Flüßchen Kokel fallt: diese Höhe zu besetzen erhielten Befehl zwei Baiagillone des lublinschen Jäger-Regiments und wei Rotten des sten Schützen⸗Bataillons, unter dem Befehle des ommandeurs der lublinschen Jäger, Oberst Lipski. Bei den Ge⸗ schützen befand sich ein Bataillon des lublinschen Regiments zur Deckung, in der Reserve das letzte Bataillon dieses Regiments, zwei Rotten Schützen, eine Rotte Sapeure und ein Theil der leich—
ten Batterie Nr. 6.
Nachdem die Truppen solcherweise aufgestellt, die Batterieen im Centrum und auf dem rechten Flügel am Fuße des Berges aufgepflanzt waren, übertrug General Lilders den Befehl über dies Detaschement dem Chef der 5ten Artillerie⸗Division, General⸗Lieu⸗ tenant Iwin, mit der Weisung, sich defensiv zu verhalten, und he⸗
ch sich selbst ins Lager zur Hauptmacht. Allen Nachrichten zu⸗
olge, mußte man annehmen, n eee mit einem großen Theile seiner Streitkräfte sich in Maros⸗-Vasarhely befand; überdies war auch die Oertlichkeit unseres Lagers, wo unsexe Hauptmacht mit allem Gepäck aufgestellt war, vingsum von Bergen umgeben, um vieles weniger zur Vertheidigung geeignet. Aus diesem Grunde setzte General Lüders voraug, daß der Angriff von Udogrhely her nur eine Demonstration sei, und daß die Haupt- Attacke auf die Hauptmacht ausgeführt werden würde, welche den Weg nach Ma⸗ ros⸗Vasarhely besetzt hatte; er hielt es deshalb für nöthig, in Person alle vorläufigen Anordnungen . Annahme der Ihlach zu machen, und nachdem er eine vortheilhafte Stellung eingenoni⸗ ö lt er alle Bagage etwas weiter zurück auf den Weg von ediasch.
Unterdessen ging vom General Iwin die Nachricht ein, daß der Feind sich verstärke und sein Fußvolk, hinter den Bergen und aus den Hohlwegen hervorkommend, sich gegen unseren rechten Flügel sammle, in der Absicht, ihn zu bedrängen. Diese Nach— richt in Erwägung ziehend, so wie ven Umstand, daß die Insur⸗ genten nichts gegen unsere Hauptmacht unternahmen, übertrug General Lüders den Befehl über diese dem Generalmajor Engel⸗ hardt und begab sich selbst auf vas Schlachtfeld, wo die Ka— nonade mehr und mihr zunahm. In der That, der Feind ver— fuhr mit einer Kühnheit und Verwegenheit, wie fie in keinem Falle von ihm zu eiwarten stand, woraus man schließen konnte, daß seine Streltmacht bedeutend war; seine Batterien waren in voller Thätigkeit, so daß General Lüders sich genöthigt sah, unsere Hatteriern zu vergrößern, nachdem er dem General Jwin ,, ertheilt, einen Theil der leichten 6ten Batterie vor⸗ . zu führen. Wiewehl hlervurch die angreifende Bewegung er feindlichen Hauptmacht cwwas gehemmt wurde, so drang? doch , das Fußvoll gegen unseren rechten Flügel merk⸗
ö. . . ließ sich in ein starkes und anhaltendes Gewehrfeuer ö ö ö. . . vom lublinschen Regimente ein, mehr⸗ . um Liese Zeit erhielten zwei
on — ł i ⸗
fehl, ö . n ge zu derst⸗ . lublinschen Negiments Be ine heftige Kanonade dauerte bereits einige Stunden; der . des Feindes und seine Streitkräfte 33 sich nun dar⸗ 6e t; es war augenscheinlich, daß er mit allen ihm zu Gebote . Truppen einen entscheidenden Angriff auf unseren rech⸗ n Flügel ausführte. Da zog General? giderg, nicht weiter 6 um unsere Hauptmacht, aus der Reserve die Batterie
r. 5 und ersetzte ihre Geschütze durch vie der Ften leichten Batte—⸗ rie, da sie ohne u — ee. , , hahn hne Unterbrechung sieben Stunden hindurch gewirkt 56 . gleicher Zeit erhielt die Kavallerie Befehl, den rechten
gel des Teindes zu umgehen. Die ungarischen Geschütze, welch auf der Chaussee staͤnd . ; ütze, welche , . ö, n n
s die Luft gesprengt; ini Enn ern. 53 Geschützen . 2. ö . und Kartätschen n d öhalsih 9 .
den war auch diese Batter j Schi se unf er Ee, , ils durch vie wohlgezielten
oll guf unse iese Zeit schlug das Fuß⸗ Feindes zurn Bajonett den Angriff Les befahl unser ditsen Zeitpunkt Benutzend, ö ̃ gel des Feindes anzu⸗ Zwel Abtheilungen Ulanen, , e ,. D unter bem Befehl e rf nr Nr. 1, sämmnmtliche Kavallerie des Kaisers, Demidoff, se a ere von ver Suite Sr. Majestäͤt lend e i, und wwohlgr on. e Bach vad rückte sinks schwen⸗ Zwe wadronen Mn r. gung bemerkten, ie ad re en. woelcht diese Bewe⸗
1
mit dem linken cken gegen vie Chaussee,
. lügel gegen un ö ihres Fußvolks und a. um , Fesimn, um den Süd ng
den Angriff der Ulanen nicht aufzuhaiten K
nen, eine
vornehmlich von Maros⸗Vasarhelv her erwartet, stand die Haupt- anderes Hepä
„aber in bergigter
ützen, aüf dem großen Wege in Schlacht⸗
folgende Notizen einigen Aufschluß geben.
1529 Da wandte sich das lt rech ü der Rei n mc,, mn ucht, 6 — 3 — fe die ganze feindliche Linie w * von unserer . offenem de er 1 ep tes 1g etzend, machten gegen 1000 nn . mehr 5 wurden gefangen genommen, und die letzteren sagten aus, daß Bem selbst die Truppen befehligt habe. Die Trophäen des
139. Juli waren: acht Geschütze, vier Munitions-Kasten, zwei Fah⸗ stenge Gewehre, Bem's Kalesche mit seiner Kanzlei und Laut der Aussage der Gefangenen war Bem verwundet und hatte, aus der Kalesche aufs Pferd eilend, kaum
Zeit gehabt, zu entkommen. Wegen der gänzlichen Dunkelheit stand man von der Verfolgung ab, beim Dorfe Teufelsdorf, zehn Werst von Segeswar. Dieser Tag war durchaus ruhmwoll, aber die Freude der Truppen wurde durch den Tod des tapferen Gene— rals Skariatin getrübt.
General Luders hält es für seine Pflicht, Zeugniß abzulegen von der ausgezeichneten Thätigkeit des Artitlerie⸗ Chefs seines Corps, General- Lieutenant Jwin, welcher im Gefechte mit beson⸗ derer Kaltblütigkeit und Umsicht kommandirte, so wie des Gene⸗ ral Majors von der Suite Sr. Majestät des Kaisers, Demidoff, der die ganze Kavallerie führte, und dessen eifriger Verfolgung man den größten Theil der Trophäen verdankt; ferner des Chess der Infanterie, welche an dem Gefechte Theil nahm, des Com⸗ mandeurs der 2ten Brigade der 14ten Infanterie-Division, Ge⸗ neral⸗Major Jessauloff, dem ein Pferd unter dem Leibe getödtet wurde und der ungeachtet einer hierbei von einer Kanonen⸗ Kugel erhaltenen Quetschung am linken Fuße seinen Platz nicht verlassen wollte bis zur Beendigung der Schlacht, und endlich des Com⸗ mandeurs des lublinschen Jäger-Regiments, Oberst Lipski, der die Truppen im Walde befehligte und selbst den Bajonett-A ngriff seiner Bataillone leitete.
Unser Verlust besteht in Folgendem: Getödtet sind ein Gene—⸗ ral, 40 Gemeine; verwundet 2 Offiziere, 165 Gemeine; Kontusio⸗ nen haben erhalten 5 Offiziere und 33 Gemeine.
General Lüders, in der Kürze berichtend über das Treffen bei Segeswar, glaubt, daß dasselbe einen großen Eindruck auf den Feind machen wird, wegen des sehr bedeutenden Verlustes, den dieser erlitten und noch um so mehr, da Bem selbst den Oberbe— fehl führte. Am Tage nach der Schlacht wurden noch 3 Geschütze und gegen 500 Leichen gefunden.
Die mittlere Heersäule unter dem Kommando des General⸗ Majors Diek rückte am 28. Juli aus Fogarasch über Tekucz und traf in der Nähe von Stein am 29sten eine kleine Zahl ungari— . Husaren, welche, Lon den Kosaken verfolgt, die Flucht ergrif⸗ en und 15 Mann Todte auf dem Platze ließen.
Am folgenden Tage entschloß sich General Major Diek auf die Nachricht, daß das Dorf Reps von dem 1000 Mann starken und mit 9 Geschützen versehenen Feinde besetzt war, dasselbe anzu— greifen, und ordnete deshalb seine Truppen in einer Angriffs⸗ Kolonne von drei Reihen. ,.
Die Truppen, denen ein starkes Kanonenfeuer und eine Schützen⸗Kette voranging, rückten auf das Dorf Reps vor, durch glückliche Schüsse der Zten leichten Batterie wurde ein Munitions⸗ Kasten in die Luft gesprengt, was Verwirrung unter dem Feinde hervorbrachte. Dies bemerkend, sandte General Diek 2 Bataillone vom pragaschen und 1 vem modlinschen Regimente mit 6 Geschützen en . Weges ins Dorf. Die übrigen 3 Bataillone des modlin— chen Regiments umgingen links die Stellung des Feindes, den diese Bewegung zwang, Reps zu verlassen und sich auf dem Wege nach Homorod so schnell zu enffernen, daß die Kosaken die Flüch—⸗ tigen kaum erreichen konnten.
Als die Truppen in der ,, des Feindes von Reps aus 14 Werst zurückgelegt hatten, befahl General Diek, um sei⸗ nen vorgeschriebenen Zweck nicht aus den Augen zu verlieren, und da er wußte, daß beträchtliche feindliche Streitkräfte sich im Dorfe Okland befanden, von der weiteren Verfolgung abzustehen, und setzte am folgenden Tage seinen Marsch nach Segeswar fort, woselbst er am 1. August anlangte.
Die Verluste der Abtheilung des Generals Diek sind: gefallen ist von der leichten Batterie Nr. 3 der Stabs⸗Capitain Suchomlin und 1 Gemeiner, verwundet ein Offizier und 11 Gemeine.
Den 2. August rückte General Lüders mit seiner ganzen Hee⸗ res⸗Abtheilung gegen Udvarhely, wohin sich, wie verlautet, Bem, der dort frische Truppen hat, zurückgezogen, und wird im Rücken dieses Letzeren operiren, wenn er vielleicht heftig gegen Graf Clam andrängt, welcher mit einer Abtheilung österreichischer, durch die Unsrigen verstärkter Truppen am 2. August in Czik⸗Szered ein⸗ treffen sollte.“
Auf Befehl des Finanzministers giebt das Departement des auswärtigen Handels den Zollämtern zu wissen, daß undurchsichtige einfarbig gedruckte seidene und andere mit Seide gemischte Zeuge gegen einen Eingangszoll von 5 Silber⸗Rubel per Pfd. durchge⸗ laffen werden sollen, nach dem Tarifsartikel: Einfarbige und schil— lernde, glatte und mit Mustern von derselben Farbe und derselben Schattirung broschirte Seidenzeuge.
Warschau, 18. Aug. (Schles. Ztg.) Ueber den gewiß unerwarteten Entschluß Görgey's, die Waffen zu strecken, dürften Zwei magyarische Of⸗ fiziere, die bei Szimonte gefangen und am 11ten ins Hauptquar— tier des Generals Rüdiger, das sich im Dorf Zereid (südlich von Großwardein) befand, gebracht wurden, sagten aus, daß: 1) am 10ten 3 Uhr Nachmittags auf dem linken Ufer der Marosch, zwei Meilen von Arad, zwischen den Magyaren unter Wysocki und Dem⸗ binski, bei denen sich auch der bei Debreezin geschlagene Nagy San⸗ dor mit den Ueberresten seines Corps befand, und den Oester⸗ reichern ein Gefecht stattgefunden habe, in Folge dessen die Magyaren sich in die in Arad zurückzogen. Sb die Oester⸗ reicher zum Corps Jellachich's oder Haynau's gehörten, war ihnen nicht bekannt. 2) Auf dem rechten Ufer der Marosch marschirten die Oesterreicher auf Nagy Lak zu, ihre Avantgarde befindet sich in Peczki. Ihnen gegenüber stehen die magyarischen Generale Guyon und Vetter, Goͤrgey mit den Corps Leiningens und Pellenbergs, etwa 20, 100 Mann, mit geringer Kavallerie und 70 Kanonen, stehen bei Arad auf der debrercziner Straße. Ein Theil seiner Truppen sei am 11ten auf das linke Ufer der Marosch überge⸗ gangen. 3) In obigem Treffen habe die polnische Legion am meissen gelitten, einige Bataillone magyarischer Infanterie seien in der größten ordnung ohne Waffen nach Arad zu⸗ rückgekehrt; das Anrücken der Russen gegen Arad habe daselbst gro⸗ ßen Schrecken . im magyarischen 24 und Heere herrsche eine ungewöhnliche Aufregung; von allen Seiten werden Mate⸗ rialien , , , m,, n, um Barrikaden zu bauen; die Armee sei fast ihrer a, . uflösung ughe, denn Soldaten desertiren trupp⸗
e, der größere Theil der Offiziere vertausche jhre Uniform mit Ci=
leidung, um nicht erkannt zu werden und leichter zu entkommen. vsterreichischen und russischen Kriegsgefangenen werden entlassen. m 12ten wollte Rüdiger mit der Kavallerie nach Kis-Jelo vor⸗
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eien bis zum 6ten in ssen 53 und von den Darurch sei seine errmannstadt, sehr
Italien. Turin, 15. Aug. (Fr. Bl.) Die Kammer hat der Stadt Oporio einen Dank votirt. Ihrer Antwort auf die König— liche Eröffnungsrede will sie keine politische Bedeutung geben. Das j⸗ungste Mitglied entwirft diese Ad esse. Die Kammer hat dem Mi— nister noch nicht die Kriegskosten bewilligt; sie hat sich deshalb in ein geheimes Comité vereinigt. .
Florenz, 11. Aug. (Lloyd). Der hiesige Hof hat eine sieben wöchentliche Trauer um den König Karl . , .
In Folge der in Genua stattgehabten Konflikte, die übrigens nur vereinzelt stattgefunden und auch bereits gänzlich beigelegt wurden, erließ General Lamarmora einen Tagesbefehl, in welchem er erklärte, daß solche Reibungen, die so häufig die bittersten Fol⸗ gen nach sich ziehen, aufs ernsteste vermieden werden müßten. Die Soldaten hätten im Felde zu viele Beweise von Tapferkeit ge⸗ geben, als daß sie, um ihre Ehre unbefleckt zu erhalten, nicht allen Anlaß zu Streitigkeiten vermeiden würden.
Rom, 11. Aug. (Lloyd) Die römischen Blätter melden, daß der Papst die Munizipalitäts-Deputation in Gaeta empfangen und über seine Absichten vollkommen beruhigt hat.
In Rom befindet sich eine französische Garnison von] 21,0900 Mann, und andere 000 sind in der Umgegend kantonirt. Wie wir aus einem Befehle des spanischen Generals ersehen, zeigt sich in der Bevölkerung ein sehr feindseliger Geist. Einzelne Sol— daten werden meuchlings angefallen, die Verordnungen des Mi— ,, werden von den Straßenecken herabgerissen und be⸗
himpft.
Die Regierungs-Kommission erließ heute ein Dekret, nach welchem der Zwangscours der Noten der römischen Bank für die emitirte Summe von 1,500,000 Seudi während der Zeit des lau⸗ fenden Jahres aufrechterhalten wird. .
Gaeta, 2. Aug. (Franz. Bl.) Der amerikanische Ge⸗ sandte, der mit der „Constitution“ angekommen, hat den Papst und den König von Neapel besucht; sie erwiederten den Besuch.
Neapel, 9. Aug. (Lloyd.) Schon vor einigen Wochen wurde ein bevorstehender Ministerwechsel angekündigt. Derselbe ist auch in dem angedeuteten Sinne eingetreten. (S. das gestrige Blatt des Pr. St. A.) Zwar fehlen darin noch der Duca Servaca⸗ priola (oder Graf Ludolf) und der Baron Petiti, aber das Mini⸗ sterium ist auch noch nicht komplettirt. Ganz ausgeschieden sind: Cavaliere Francesco Paolo Bozzelli, welcher das Ministerium des öffentlichen Unterrichts u. s. w. hatte, und dessen Einfluß hervor⸗ stechend war in seinem einstigen Carbonarismus und der Secretair⸗ schaft bei Ma zini, ferner Ruggiero (auch ein Francesco Paolo) aus dem Dikasterium der Finanzen, der auch wenig oder gar nichts mehr von seiner Färbung von der Giovine Italia an sich hatte und nun wohl zu seiner Avbvokatur zurückkehren wird; ferner Niccola Gigli, vom Justiz⸗ und Gnaden⸗ Ministerium der sich, wie billig, mehr um die Justiz, als um Politik und Parteifarbe kümmerte, und endlich der Principe Torello, ein ziemlich freisinniger Mann von der Agrikultur, dem Handel und der geistlichen Angelegenheiten; ferner der Principe Cariati, vom Mi— nisterium des Auswärtigen, und Raffaele Longobardi, vom Innern, Beide ziemlich pronunzirte Royalisten, so wie Principe Jschitello, jener Principe als Minister-Vorsitzender. Dagegen sind zu dem neuen Ministerium bis jetzt ernannt: als Hauptperson Cavaliere Giustino Fortunato, für die Finanzen und die Minister-Präsident⸗ schaft, eine sogenannte Finanz⸗-Kapazität, ziemlich pronunzirter Royalist, der wohl nicht viel vom Constitutionellen hält; fürs Justiz⸗ und Gnaden ⸗Ministerium Cavaliere, Longo⸗ bardi, ein mehr abstoßender als anziehender Charakter, der sich jedoch einem royalistischen Kabinette eben so gut, als einem constitutionellen und liberalen anzupassen sucht, wie sich die Dinge fugen; Cavaliere Ferdinando Troja für die geistlichen An⸗ gelegenheiten, er ist ein Jurist, aber nicht mit dem früheren Mini⸗ ster gleichen Namens zu verwechseln, zuletzt functionirte er als Prä—⸗ sident des Civil⸗Appellhofes; für Krieg und Marine der Principe Minister d'Jschitelli, ein ganzer Royalist und halber Minister, die andere Hälfte liefert die Majorität dazu; für das Innere der Com— mendatore d'Urso (Don Pietro), der vorher Präsident des Ober⸗ Rechnungshofes und auch schon früher auf kurze Zeit Minister war, mehr ein tüchtiger Geschäftsmann, als ein Staatsmann, und sicher mehr Royalist, als irgend etwas Anderes im politischen Glau— ben; für das Ministerium des Auswärtigen (einstweilen) Giu stins Fortunato, worin ihm denn wohl über kurz oder lang einer der beiden Obengenannten (Serracapriola oder Ludolf) folgen wird; für den öffentlichen Unterricht, Arbeiten u. s. w. einstweilen Ferdi— nando Troja; und für den Handel, Ackerbau 26, prov. Commen⸗ datore Pietro vurso. Was dem neuen Ministerium noch einen entschiedeneren Charakter (den royalistischen) verleiht, ist die Ent⸗ fernung mehrerer freisinniger oder dem starken Royalismus we— nigstens entgegengesetzter Direktoren in den Ministerien, namentlich im Dikasterkum des Auswärtigen, im Innern, der Justiz, wofür royalistischer Gefärbte eintreten. .
Der König, welcher vorgestern hier angekommen ist, wird heute Abend wieder nach Gaeta zurückgehen. Vorgestern ist der General Filangieri, Oberbefehlshaber und Alterego in Sicilien, der nur vor kaum vierzehn Tagen nach der Insel zurückgekehrt war, vom Tele⸗ graphen nach Gaͤeta berufen worden, wohin er wohl heute oder morgen direkt von Palermo abgehen wird.
Die Verhaftungen auf der Insel, hier und in den Provinzen, dauern noch immer fort, und daß dieselben nach einem sehr allge⸗ meinen repressiven Geiste geleistet werden, geht auch aus einigen Quiproquos hervor; es befinden sich darunter Republikaner von 1799, und sogar einige, die hernach bewiesen haben, daß . der Zeit, die ihnen als Anklage angehängt sei, nur erst resp. si . acht, neun und zehn Jahre alt gewesen wären, wo sie, wie
argümentiren, wohl noch nicht fuͤr vie Republik, noch wider das Königthum hätten kämpfen können. .