höhen verdeckt, 14 nicht 7 ee, lie-
ĩ svarosch zusammengezogenen Truppen rückten am Morgen kein ran! 63 2 2 Uhr Nachmittags befanden sie sich 4 Werst von Debreczyn entfernt. Hier wurde ein Treffen geliefert, dessen nähere Beschreibung in nachfolgendem allerunterihänigsten Rapporte des Ober Kom⸗ mahndirenden der aktiven Armee an Se. Majestät den Kaiser enthalten ist:
„Den 2. August ist Debreczyn von uns genommen worden, nachdem der gend geschlagen, der 16, 9000 Mann stark und mit 41 Geschützen ver⸗ sehen, unter dem Befehle Nagi⸗Sandors, den Vorsatz hatte, uns bei dieser Stadt bis zur Ankunft Görgey's von Tokaj her aufzuhalten.
Der Hergang dieses Treffens war folgender: r;
Als ich im Flecken Ujvarosch angelangt, nach einem beschwerlichen Marsche auf sehr schmutzigem, durch starken Regen und Hagel verdorbenem Wege, konnte ich daselbst durchaus keine Nachricht über den Feind erhalten. In dieser ganzen Gegend sind die Bewohner dermaßen Görgey ergeben, daß es unmöglich ist, unter ihnen Kundschafter zu finden. Deshalb konnte ich bis zum Beginne des Treffens selbst nicht in Erfahrung bringen, ob der Feind bei Debreczyn vier Schwadronen oder 18,000 Mann stark sei, oder ob Görgey mit allen seinen Truppen dort stehe. J :
Da sich indessen voraussetzen ließ, daß Görgey, nachdem er Tokaj verlassen, hier bereits angelangt sein konnte, schickte ich in der Nacht den General⸗Major Fürst Bebutoff mit 2900 muselmännischen und kaukasischen Reitern voraus und befahl . den Feind zu beobachten, ohne sich jedoch in ein Gefecht mit ihm einzulassen. .
Am Morgen rückte die Armee aus Ujvarosch in Schlacht. Drp nung aus; alle Bagage blieb in dem Flecken zurück. Das 2te Infanteric Corps marschirte auf der rechten Seite, das ie auf der linken; ihre Kavallerie- Divisionen befanden sich auf den Flügeln; die Reserve wurde von der 121en Infanterie⸗Division und der vereinten Brigade der A4ten leichten Ka— vallerie⸗Division gebildet. ᷓ .
Als wir uns Debrerzun näherten, war es nicht mehr möglich, die Schlachtordnung beizubehalten, da große Felder, dicht mit hohem Mais bewachsen, jeder Bewegung hinderlich waren. Ich war genöthigt, 4 Werst vor der Stadt Halt machen zu lassen, um die Truppen wieder zu erdnen. Vor uns hatten wir nur die Vorposten unserer Muselmänner und Kaula— sier. Die Insurgenten verbargen ihre Stärke sehr geschickt hinter den An⸗ höhen, so wie in den Gärten und Gräben, welche die Stadt umgeben, man sah von ihnen nicht mehr als 4 Schwadronen und 2 Geschütze. Ich gab Befehl, sie von der Stadt abzuschneiden, zu welchem Zwecke sich unsere Kavallerie in Bewegung setzte; doch kaum hatte diese eine kleine Strecke zurückgelegt, als ein Kügel= und Granaten⸗Negen aus wenigstens 30 feind= lichen Geschüßen begann. Die reitenden Batterieen Nr. 3, 4, 5 und 6 pöiotzten ab und antworteten den Insurgenten durch ein beschleunigtes Feuer. Eine österreichische Raketen-Batterie stand auf ihrem linken Flü—
kräfte, durch Gärten und An
gel und fing an mit Raketen zu wirken. Ich ließ die Kavallerie Halt machen und hinter ihr sogleich die 5te Infanterie ⸗Division in erster Schlachtlinie aufmarschiren; aber bis dies Manöver ausgeführt war, hatten unsere reitenden Batterieen das heftige Feuer der feindlichen Ar⸗ tillerie auszuhalten. Die Insurgenten, in ihrer durch Hügel gedeckten Stellung und versehen mit Geschüß von großem Kaliber, verfuhren mit Sach⸗ kenntniß. Ihre Schüsse, namentlich die Prell - Schüsse, reichten sogar noch über unsere zweite Schlachtlinie hinaus. Als die Fsie Infanterie -Division schlagsertig war, befahl ich den reitenden Batter ieen, sich zurückzuziehen, denn sie hatten bereits viel erschossene Pferde, und ein großer Theil der Mann- schaft war verwundet. Die schwere Batterie Nr. 3 der 5ten Artillerie⸗Bri⸗ ade begann nun zu wirken, und bereits durch ihre ersten Schüsse: kam die . ins Gleichgewicht. Hinter der feindlichen Artillerie unterschied man starke Reiter- und Infanterie ⸗Kelonnen, die sich zum Theil in den Gärten, den Gräben und hinter den ersten Gebäuden der Stadt postirt
atten. ) Da ich bemerkte, daß es möglich war, den rechten Flügel der Insur- genten zu umgehen, stellte ich sogleich auf das Ende desselben, links von der 5ten, die Fte und Sie Infanterie⸗Division. Der General der Artillerie, Güllenschmidt, führte persoͤnlich die von mir dorthin befehligten à schweren Batterieen. Sobald diese die feindliche Artillerie in die Flanke genommen hatten, verließen die ersten Geschütze der letztern ihre Stellung, und ich be fahl einer Brigade der 7Tten und einer Brigade der 8ten Infanterie⸗Division,
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Unser Verlust besteht in folgendem: 2 Offiziere und 58 Gemeine sind gefallen; 25 Offiziere 252 Gemeine verwundei, und zwar größtentheils durch Kanonen Kugeln und Granaten. In der Zahl den S werverwun⸗ deten befindet sich leider auch der Commandeur des 2ten Infanterie - Corps, General Lieutenant Kuperjanoff, er wurde durch ein Stuck Grangte am rechten Beine getroffen, als er vor der Front der sten Infanteric⸗Division beschäfligt war, diefe in Schlachtordnung zu stellen. Der Schuß hat den Knochen so zersplittert, daß man segleich zum Abnehmen des Beines unter= halb des Kniees schreiten mußte; der Zustand des Verwundeten ist bedenklich. Das Kommando des 2ten Coips habe ich dem Chef der 5ten Infanteric= Division, General-⸗Lieutenant Labinzoff, als dem zunächst Aeltesten im Corps, übertragen. Starke Kontusionen von einer Kanonen Kugel an Brust und Schulter hat auch der 8 der 3 ten Artillerie⸗Division, General Major Müller, erlitten. ; ;
Unsere Truppen schlugen sich überhaupt mit außerordentlichem Eifer und musterhaster Unerschrockenheit. Der gelungene Angriff, den die Musel= männer und Kaukasier unter meinen Augen ausführten und wobei sie 4 9 eroberten, war höchst glänzend, das Schlachtfeld mit feindlichen
eichen bedeckt. .
Se. Kaiserliche Hoheit der Großfürst Konstantin Nikolajewitsch geruhte am Kampfe Theil zu nehmen und befand, sich während der ganzen Dauer desselben mit mir im feindlichen Feuer, eine bemerkenswerthe Kaliblütigleit bewahrend und die Truppen durch seine Gegenwart anfeuernd.
General- Adjutant Graf Rüdiger, Fürst, Goftschakoff und der General der Artillerie, Güllenschmidt, waren mir thätige Gehütfen.
In dem Treffen bei Debreczyn stand uns das sogenannte 1ste Corps der Jusurgenten Theil gegenüber, welches hierher geschickt war, um uns aufzuhalten und es Görgey möglich zu machen, der Verfolgung zu ent⸗ gehen. Es verlautet, daß dieser links von Debreczyn vorübergezogen sei
und sich in der letzten Nacht 35 Werst von hier besunden habe. Er begiebt
sich nach Großwardein, wo alle seine Streitkräfte sich sammeln. Wie man sagt, ist der ungarische Reichstag getheilt. die eine Hälfte, an deren Spitze Kossuth steht, war in Szegedin geblieben, die andere beabsichtigt Görgey zum Diktator auszuruftn.““ ͤ
Miltelst Kaiserlichen Tagesbefehls vom 9gten d. M. sind, der General der Infanterie, Lüders, mit Beibehaltung des ihm über⸗ tragenen Kommando's des ten Infanterie- Corps, zum General— Adjutanten und sein Adjutant, Major von Bremern, zum Adjutanten Sr. Majestät ernannt. Beide für die Schlacht bei Schäßburg am 31. Juli, in welcher die Ungarn unter Bem's Kommando geschlagen wurden.
Aegypten. (Wan derer.) Mehmed Ali ist nicht mehr! Das ist freilich ein Ereigniß, welches vor einigen Jahren noch die Aufmerksamleit von ganz Europa auf sich gezögen hätte, während gegenwärtig das Echo der Todtenklage nicht außerhalb der Grän⸗ zen der Pharaone vernehmbar sein wird. Der alte Pascha starb am 2. August um 11 Uhr Morgens in Altxandrien, und schon am folgenden Morgen wurde die Leiche unter feierlichem Ceremoniell an Bord eines Dampfschiffes nach Kahira geführt. Das Errigniß war, wie gesagt, nicht mehr geeignet, in Aegyptens Tagesordnung auch nur im geringsten stoͤrend einzugreifen. Die europäische Han⸗ delswelt, insofern sie dermalen ihr Interesse in Alexandrien findet, betrauert den alten Mann, für den nun der Umstand zum Ver— dienste wird, nicht andere Nachfolger gehabt zu haben; denn von Ibrahim Pascha hatte man ohnedies nicht viel gehofft, und Ab- bas Pascha entspricht den Hoffnungen, die man von ihm hegte, in Ter Wirklichkeit nicht. Aber auch die Araber trauern um diese nun ent⸗ schwundene Größe des Islam. Von den Leidtragenden begleitete Said Pascha die Leiche Mehmed Ali's auf, einem eigenen Dampfer nach Kahira. Abbas Pascha aber kam mit allen Großwürdenträ— gern dem Leichenzuge von der Hauptstadt aus entgegen. Von Ba— haur ging der Zug nach der Citadelle zur Moschee, welche Meh⸗ med Ali gebaut und zu seinem Grabe bestimmt hatte. Hierher
in Reserve⸗Schlachtordnung unter Trommelschlag geradezu auf die, Stadt zu marschiren, den beiden anderen Brigaden der genannten Divisionen, dies. Bewegung zu unterstützen; und der 3ten leichten Kavallerie Division, das muselmännische Reiterregiment und die Abtheilung der kaukasischen Reiter an der Spitze, der Insanterie von der linken Seite der voran zu eilen und den Feind, der noch unmittelbar vor der Stadt stand, anzugreifen. Dieses Manöver gelang vollkommen. Die feindliche Reiterei verließ in schnellem Trabe ihre Stellung und wich aus dem Felde, hinter sich ihre Infanterie in den Gärten und Gräben zurücklassend. Die musel⸗ männischen und kaukasischen Reiter, geführt vom General- Major Fürst Bebutoff, erreichten bald diese Infanterie, die sich gleichsalls zur Flucht gewandt hatte, und drangen ihr auf den Fersen in Debreczyn ein; dse te leichte Infanterie - Division eilte ihnen nach. Ohne den Insurgenten Zeit zur Vesinnung zu lassen, trieben die Muselmänner und Kaukasier sie durch die Straßen der Stadt und weiter hinaus mit solchem Ungestüm, daß 4 feindliche Kanonen mit allem Zubehör, 2 Munitions-Kasten, 1 Patronin Wagen und ein großer Theil des Gepäcks (Mundvorrath und Privat- Eigenthum) erbentet wurden. Der Weg, auf dem die Verfolgung geschah, war mit zerhauenen feindlichen Leichen besäet. Um die nämliche Zeit kam ich auf dem rechten Flügel an und fand, daß die Insurgenten fast ganz verschwunden waren. Hinter ihnen her schickte ich meinen Convoi mit dem 2ten donischen Kosaken-Regimente, denn die 2te leichte Kavallerie Division war noch weiter zurück; als sie jedoch herankam, schickte ich auch diese zur Verfolgung dem Feinde nach. Allein es war schwer, die Flüchtigen einzu⸗ holen; auf dieser Seite wurden nur einige Gefangene gemacht.
Die Müdigkeit unserer Infanterie, welche an diesem Tage 23 Werst, ohne Wasser zu finden und ohne auszuruhen, zurückgelegt hatte, und die hereinbrechende Nacht setzten der Verfolgung ein Ziel. Uebrigens jagte unsere Kavallerie die Insurgenten weit über Debreczyn hinaus; namentlich auf dem linken Flügel setzte ihnen die 3te leichte Kavallerie⸗Division 160 Werst weit jenseits der Stadt, die Muselmänner und Kaukasier aber noch 5 Werst weiter, nach; auf dem rechten Jig war die 2te leichte Kavalleric⸗= Division 7, das Kosaken Regiment 12 Werst vorgedrungen. Jedoch der Feind floh mit so großer Hast, daß er berrits um Miüternacht über 15 Werst vom Kampfplatze entfernt war. An Gefangenen haben wir bereits gegen 19090 Mann, und es werden ihrer noch fortwährend eingebracht; nach der Auflösung zu schließen, in welcher der Feind floh, dürsten die Insur= genten, welche uns gegenüberstanden, jetzt kaum 2 — 3000 Mann in Reih und Glied zählen, denn ihr Fußvolk benutzt gern eine Gelegenheit zum Auseinandergehen. Auf dein Wege der Flucht hat man gegen 500 weg⸗ geworfene Gewehre eingesammelt.
Bekanntmachungen.
lat! Edittal-Citation. 1) Der vormalige Studiosus Friedrich Wilhelm Pösche aus Zöschen bei Merseburg,
2 der Studiosus Heinrich Wilhelm Ehrlich
aus Eirleben bei Erfurt,
3) hee er d osns Adolph Joseph Kaulfuß aus der Aufteizung zum Aufruhr, der 2c. Pösche zugleich der Majestäãts Beleidigung beschuldigt, n uch gewor⸗
gewesen. Auf An⸗
ats]
geladen, sich
2 . 6. In. I ermitiesn
9 nwalt 7 3 I
bf ulich vor ad. n cha werden dieselben hiermit den 14. Dezember d. J. Vorm. 11 uhr
an Gerichts stelle hier, Zimmer Rr. Is, zu melden an
sich in der Voruniersuchung vernz hmen 3 laffen, unter
der Warnung, daß gegen die Augbleibendell mit! er
Untersuchung und Entscheidung in contumaciam ver-
fahren werden wird. Halle a. d. S., den 16. August 1849.
Königl. Preuß. Kreisgericht. J. Abtheilung.
li is
den 135. N vor der III. Pr Stadtgerichts,
im
Ediktal⸗Citation.
Der Buchhändler Ferdinand Herrmann Prinz von hier ist der Majestäts- Beleidigung und der Aufreizung zum Aufruhr beschuldigt, flüchlig geworden und bis etzt nicht zu ermitteln gewesen. der Königl. Staats Anwalischaft hiermit öffentlich vor-
den, 14. Dezember d. J.,, Vorm. 11 Uhr, an Gerichtsstelle hier, Zimmer Rr. A3, zu melden, um sich in der Voruntersuchung vernehmen zu lassen, unter der Warnung, daß im Falle seines Ausbleibens mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam ver- fahren werden wird.
Halle a. d. S., am 16. August 1849.
Königliches Kreiegericht. J. Abtheilung.
Edittal-⸗- Citation.
In Sachen des Graveurs Naumann Goldschmidt wider den Kaufmann F. 3. Hirschfeld, Liti. G. No. 97. de 1844, hat der seinem Aufenthalte nach unbekannte Verklagte einen rechtskräftig erlannten Eid zu leisten. Zur Ableistung desseiben ist o vember c., Vorm. 11 Uhr,
folgte man der Leiche zu Fuße. Alsbald nach beendigten Leichen— Certmonieen bestiegen Abbas Pascha und Said Pascha einen Wagen und entfernten sich. Der Letztere aber begab sich nach einer Kon— ferenz mit dem Vice⸗Könige sogleich wieder nach Alexandrien. Es unterliegt keinem Zweifel, daß wir nächstens auch aus Stambul von einem Beileid hören werden, der Stadt, welche das Gebrull des alten Löwen vor kurzer Zeit noch so gewaltig aufgeschreckt hatte. Dem mangelhaften Anlangen von Nahrungsmitteln in den Haupt— städten Aegyptens ist nur erst theilweise abgeholfen. Die Barken—
Communication von Kahira nach Alexandrien ist seit Eröffnung der
Schleuse von Atse wieder lebhaft und der Zudrang nach Alexan— rien daher häufig. Nicht so ist es mit Kahlra, wohin aus Ober— Aegypten noch immer sehr wenig gebracht wird.
Ostindien. Ueber Triest erhalten wir Berichte der neuesten Ucberlandpost aus Kalkutta, 2. Juli. (B. H.) Man scheint nicht ohne einige Besorgniß vor Unruhen in Kaschmir zu sein, dessen ven den Engländern ernannter Beherrscher, Gulab Singh, den letz⸗ ten Aufstand der Sikhs wenigstens indirekt unterstützt haben soll und jetzt die Auslieferung seiner Artillerie von 150 Geschützen, deren man ihm aus Vorsicht berauben zu müssen glaubte, unter dem Vor— geben verweigert, daß er für seine Person gegen die Auslieferung nichts einzupenden habe, daß aber seine Truppen sich dieselben schwerlich gefallen lassen werden. Schon heißt es, daß die Sikhs in großen Massen sich nach Kaschmir begeben, um in Gulab Singh's Dienste zu treten, und man will wissen, daß die Besorgniß vor einem Ausbruche zu dem bekannten Befehl Anlaß gegeben hat, die eng— lischen Hffiziersfrauen sich nicht aus Lahore entfernen zu lassen. Andererselts ist zu bezweifeln, daß Gulab Singh durch ernstlichen ! seine Herrschaft in Kaschmir aufs Spiel zu setzen geneigt ein könne.
Nach Berichten aus Batavia vom 25. Juni wurde die Bali— Expedition auf ihrer Rückkehr in ein paar Tagen dort erwartet. Man scheint von der völligen Unterwerfung der Balinesen abstra— hirt, und sich mit dem Versprechen einer die Unterwerfung unter die
holländische Herrschaft anerkennenden feierlichen Ambassade begnügt
Derselbe wird auf Antrag
verfahren weiden muß. Urkundlich 2c. Berlin, den 17. Februar 1849.
zu haben. Der Chef der Expedition, General Michiels, ist in Folge einer am 25. Mai erhaltenen Wunde gestorben.
Die neuesten Berichte aus China (Hongkong) sind vom 23sten Juni. Sie beschäftigen sich fast ausschließlich mit einem Konflikt, der in Macao stattgefunden hat, wo ein Engländer, Namens Sum⸗ mers, weil er einer kirchlichen Prozession gegenüber nicht den ge⸗ hörigen Respelt gezeigt hatte, ins Gefängniß gebracht und aus . durch den Capitain Keppel, von dem britischen Kriegs⸗ schiffe Meander“, gewaltsam befreit worden ist. Einige portugie⸗ sische Soldaten wurden von den Engländern verwundet, und der Vorfall gab zu großer Aufregung und einer langen 1 Korrespondenz Anlaß, deren Schluß wohl die beiderseitigen Behöͤr⸗ den im Mutterlande zu Wege bringen werden. ꝛ
Königliches Schauspielhaus. (Den 22. August.)
Herr Thom as, der Gatte unserer verdienstvollen Schauspielerin, Frau Thomas, geb. Hausmann, hat sein Gastspiel an hiesiger Bühne begonnen, und ist am 14ten mit Anton in „Iffland's Jägern“ und heute als Ba; dekommissar Sittig in Bauernfeld's „Bürgerlich und Romantisch aufgetreten. Eine wohlgebildete Gestalt, regelmäßige aber ausdrucksvolle Zuge und ein wohlklingendes Organ führen dlesen jungen Schauspieler gün= stig beim Publikum ein, Eifer und Liebe für seine Kunst sind nicht zu ver- kennen, auch nicht, daß Herr Thomas schon manches davon erlernt hat, den- noch ist der Eindruck, den sein Spiel in beiden Rollen machte, ein burch= aus untünstlerischer. Je größer augenscheinlich der gute Wille ist, seine Aufgabe recht vollkommen zu lösen, desto schroffer tritt die Differenz zwischen diesem und der Leistung hervor; sei es, daß er sich dieses Resul—= rats selbst bewußt ist, und nach dem Bessern sucht oder sei es, daß er auf gutem Wege zu sein glaubt. und nur bei jedem einzelnen Schritte besorgt, zu straucheln — genug, über seiner ganzen Darstellung ist eine Hast, eine zitternde Unruhe ausgebreitet, die den Zuschauer in die unbehaglichste Stimmung versetzt und ihn kaum zur Betrachtung des Einzelnen kommen läßt. So gelungen darunter Einigee sein mag, so irrig ist seine Kunstan-= schauung im Ganzen, wenn er, wie es scheint, die Darstellungskunst in ei- nem ängstlichen Kopiren aller jener Bewegungen des Körpers, des Gesichis und der Stimme sucht, welche die veischiedenen Affelte im Le⸗ ben hervorz urufen pflegen. Es gilt nicht, zu beobachten, wie „Dieser und Jener“ in der und der Snmmung die ä ringt, klagt, tobt, bittet u. s. w., dies vorlommendenfalls auf der Bühne Zug für Zug nachzumachen, und einige Theater Manieren als se . das Hanze hinzüzusetzen, sondern der Schauspieler soll die Natur ö. . haben, alles Wesentliche der äußeren Erscheinung der ,. enen Empfindungen treu nachbilden und aus eigenen Mitteln dem darzustellenden Charakter individuelles Leben geben, nachdem er über die Absichten des Dichters mit sich ins Klare gekommen ist. Diesen und hundert andere all- gemeine Grundsatze der Kunst mag unser Gast kennen, sie auszuüben ver= mag er aber nach dem bisher Gegebenen noch nicht und dürste eben so viel zu err, als zu verlernen haben. Wenn wir die Leistungen in den er= wähnten beiden Nollen vergleichen sellen, so möchte noch immer der ersten: Anton“, der Vorzug zu geben sein, weil darin wenigstens der Grundton, die stürmische Leidenschaftlichkeit erkennt und theilweise vergegenwärtigt war, obgleich darin auch mancher Moment der völligen Rathlosigkeit (z. B. in der letzten Scene mit dem Jägerburschen, in derjenigen mit der Witrthin u. a4. m,) offenbar wurde. Aus der Darstellung des Bade⸗ Kom mis⸗ sar Sittig wurde jedoch keinesweges klar, was diese Figur eigentlich sollte, wenigstens hätte es durchaus feinerer Farben bedurft, um die selben neben dem blasirten, frivol⸗geistreichen Baron (Herin Crüsem ann) im Vordergrunde zu halten. In Herrn Thomas“ Darstellung trat die spießbürgerliche Kleinlichkeit und die kandidatenmäßige¶ Aengstlich⸗ ket in einem Grade zu Tage, wie ihn die Rolle nicht ersorderte, wenn auch ein Theil davon in der Absicht des Dichters lag; diese scheint vielmehr das Exempel zu sein, daß Sittig's und des Baron's Eigenschaften zusammengeschmolzen, sodann das Ganze halbirt, die richtige Ausstattung fuͤr zwei normale Gesellschaftsmenschen würde gebildet haben. Durch unge Sittig wäre jedoch ein fühlbares Surplus von Hauebgcken. heit als Bodensaß in der Mirtur geblieben. Ein Anflug von feiner Komik hätte auch der Rolle nichts geschadet. Herr Crüsem ann leistetete in die- ser Beziehunng Vortreffliches, ließ jedoch elegante Geschmeidigkeit vermissen, wovon diesem Baron einige Gran zukommen. Frau Thomas bewies als „Friederike“ im ersten Stück, daß sie auch im naiven Genre recht an—
muthige Gestalten zu zeichnen weiß; in dieser Rolle, sowie als „satharina von fr e fn a, Stück brachte sie oft durch einen Blick, durch eine Kopfbewegung, durch eine Tonwandlung die überraschendsten. Wirkungen hervor. Als Katharine hätte jedoch das Auswogen des Gefühls hier und da minder plößzlich und mehr durch weiblichen Stolz gedämpft eine bessere Totalität gegeben. Vorzüglich, wie immer, waren dit Momente, wo sie den liebenswürdigen Trotzlopf oder List und Schlauheit herauszukehren hat.
Markt ⸗Berichte.
Breslau, 23. Aug. Weizen, weißer 47, 51, 655 Sgr., gel— ber 43, 47, 51 Sgr.
Roggen 26, 28, 30 Sgr.
Gerste 19, 21, 23 Sgr.
Hafer 1565, 17, 183 Sgr;
Kleesaat ziemlich unverändert.
Rapps 161, 103, 105 Sgr.
Sommer⸗Rübsen 92 —941 Sgr.
Spiritus 64 Rthlr. bez.
Rüböl 145 Kthlr. Gld.
Zink loco 41 Rthlr. Gld.
Heute besserte sich Weizen wesentlich und war am Schlusse de
Marktes noch gefragt.
Nr. 59, Zimmer Nr. 18, angesetzt, zu welchem der Kaufmann F. Z. Hirschfeld unser der Wainung vorge⸗ laden wird, daß, wenn er beim Aufrufe der Sache nicht pünktlich zur bestimmten Stunde erscheint, angenommen werden wird, er könne oder wolle den ihn, auferlegten Eid nicht leisten, und mit Abfassung der Purisicatoria
Königl. Sfadtgericht hiesiger Residenz. ; IIl. pr,, Deputation.
Regelmäßige Dampfschifffahrt zwischen
liorfWismar and Kopenhagen.
Das als vorzüglich eingerichtet bereits bekannte kupfer= seste und kupferbodene Dampfschiff „Obotrit, geführt von Capt. J. J. Seth, wird regelmäßig je den Mitt⸗ woch nach Ankunft der nnn n g, von Hamburg und Berlin, Nachmittags um 4 Uhr, mit Passagieren, Gütern und Post-Effelken von Wismar nach Ko⸗ penhagen und jeden Sonnabend Nachmittags von Kopenhagen nach Wismar, wo es sich an die nach Hamburg und Berlin abgehenden Eisenbahnzüge
ita b
ein Termin auf
e6ß Deputation des unterzeichneten tadtgerichts ˖ Gebäude, Juͤdenstraße
Berlin⸗Hamburger Eisenbahn.
. Extrafahrt n n ern bei re Sinn ö . 1. ö. .
nach Spandan jeden Sonn⸗ u. Festtag.
b erlin 2 Uhr Nachmittags.
Rückfahrt von Spandau 9 Uhr Abends.
Die Direction.
anschließt, abgehen. . so wie Güterfrachten, sind aufs bil⸗ ligste gestellt:
Berlin SH. F. Fetschow C
Sohn Wismar im Büreau der Dampsschifffahrt.
Wismar, im Februar 1849. Dir e ct i on
der Mecklenburgischen Dampsschifffahris⸗ Geselschaft.
Hamburg.
Hände
Das Abo nu em ent betragt:
2 3. fũr : 33 ahr. ahr.
RAthlr.
8 Rthlr. in allen Theilen der Monarchte h. *. reis⸗Erhöhung. d
Bei einzelnen Kummern wird
der Bogen mit 2 Sgr. berechnet.
aats - Anzeiger.
Ane Pog-⸗-Anstalten des In⸗ und Aug landes nehmen Bestenlung auf dieses Blatt an für Berlin die Expedition des Preuß. Staats.
Anzeigers: Behren · Straße Mr. 67.
M 233.
Anhalt
Autlicher Theil. Deutschlan d.
ußen. Berlin. e, , Breslau.
Oesterreich. Wien. Armee · Corps. Nugent' s mationen Kossuth's und Görgey's. terwerfung. — Vermischtes. Dahlerup.
Corps. —
Kammer.
Lübeck.
Bremen. Bremen. Verhandlungen der Bürgerschaft.
Ham burg. Die Uniersuchung der Excesse. Aus lan d.
Oesterreich. Lem berg. Russische Truppenmärsche. — Semlin. Ab⸗ rnennung des Banus
zum kommandirenden General der Gränze. — Heimlehr der banater Ein⸗
zug der Magyaren von der serbischen Gränze. —
wohner.
Frankreich; Paris. Note nach Gaeta. — Legitimistisches Programm.
Schreiben des Ministers — Die ungarischen Au⸗
— Ledru Rollin. — Bonapartistischer Verein. Großbritanien und Irland. London. des Innern an den Lordlieutenant von Irland. gelegenheiten. Belgien. Brüssel. die flämische Sprache. chweden und Norwegen. Stockholm. S nm nen und Täntmark. — Vermischtes. weiz. desrath in Betreff des Ausweisungs · Beschlusses. der bayerischen Armaturstücke. —
des eidgenössischen Generalstabs. mit Oesterreich.
Italien. Turin. Einnahme⸗Bud plan für Rom. — Vermischtes. dirung. — Anton a.
en des Ministerwechsels. 86
—
ologna. Contributi
indien. Bom ba p. Unruhen in Gwalior. — izam. — Napier und Dalhousie. — Vermischtes.
Börsen⸗ und Handels⸗Nachrichten. Beilage.
Berichtigung. Im gestrigen Inhalt ist unt sen: Die Ungarn 2 gestrigen Inhalt ist unter
in Kom orn (stait „Raab !/).
Berlin, Sonntag den *. Au gu st
Beförderungen und Abschiedsbewilligungen in der Aufhebung des Belagerungszustandes.
Hofnachrichlen. — Stellungen der verschiedenen Authentizität der letzten Procla⸗ — . Beurtheilung von Görgeß's Un⸗ Triest. Ankunft des Vice⸗Admirals
. . Solstein. Schleswig. Proclamation der Statthal⸗ tterschaft. ;. ;
M ecklenburg⸗Schwerin. Schwerin. Schließung der Abgeordneten Lübeck. Anlunst ves Kronprinzen von Schweden.
Prozeß der Komplott · Angeklagten. Kongreß für Ueberenlunft zwischen
Bern. Zuschrift des berner i nngareg; an den Bun⸗ , 5 n we, nn
eschäftsiräger Preußens. — Genera Dufour. — Der Bau des Dundestan d a nd — Aarau. Entlassung — Basel. Postvertrag der Schweiz . — Garibaldi. — den . ong. Suspen⸗ Garibaldi's Gattin 4. — Neapel. .
Differenzen mit dem
Preßburg zu le—⸗
Molivirun⸗ .
Amtlicher Theil.
Se. Majestät der König haben Allergnädi eruht: Dem katholischen Probst e. 12. Deutsch⸗ Krone den Rothen Adler-Orden vierter Klasse, Förster Es pert zu Wehdem in ver Ober ⸗Försterei
leihen.
Rath
Den Regierungs- Rath Au gu stin zum Ober ⸗Regierungs⸗ zu ernennen.
bei dem Provlnzial⸗Steuer⸗Pireftorate in Köln
Ministerium für Handel, Gewer
. Arbeiten.
ie erledigte Landbau⸗ Inspektor⸗ Stelle Bau ⸗ Inspektorꝰ von Quitz ow verliehen worden.
Finanz · Ministerinm. Bekanntmachung. Die Ziehung der Prämien ; chung vom 2. Juli b. handlungs · Frẽmiensche men 15.
wird am Oktober d. J.
und an den ,. n, egen ** un, , ab, erenz-Saale des Seehandlunge⸗ ebäudes, mit Zugtehung don zwei Rotarien und zwei vereideten Protokollführern,
in dem großen
stattfinden.
Das betheili in Kenntniß, mern und
chehener Ziehung die er verschiedene f
(gez.) Bloch. en tze
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zu Schloppe im Kreise so wie dem t ͤ Hausberge, Regierungs⸗Bezirk Minden, das Allgemeine Ehrenzeichen zu ver—
e und öffentliche zu Tuchel ist dem
von den nach unserer Bekanntma— J. zur Ausloosung bestimmten S006 See=
setzen wir hiervon mit dem Bemerken ezogenen Num⸗ ge öffentliche Blätter
hndlungs Sozietät.
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Preußen, Berlin, 25. Aug. Nach dem heut tair⸗Wochenblatte ist der Herzog Wilhelm .
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burg-Schwerin, P Garde du Corps, Sack vom 10ten der Rittmeister Sonn als Major ins 2Zbste Lieutenant Freiherr R tretenden Führung de
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lich die von Kossuth, 1849.“ . stücke mit folgendem 3
hrer Sache glückseligen, ernste Treiben, das nicht nur . anheimgestellt,
a das ganze Land in Temes var, 14. Aug. . Oberkomniandant. “*
nd stn n eg, der so schwer
Theil. „Die so eben von aklen Seiten durch Conriere Nachrichten ergeben den Stand Das große Hauptquartier unter Haynau befand sich den 18ten d. Herrn Feldzeugmeisters Baron Iellachich in en Armee⸗Corps des Herrn Feldmarschall⸗Lieutenants Grafen Schlick besetzt, welches eine starke Avantgarde gegen Lippa vorgeschoben und mit Vilagos in Verbindun unter General⸗Lieutenant Gra Division Paniutin wieder einrückte. Von Lugos war das Reservecorps, die Kavallerie⸗Divisien Wallmoden und das dritte Armee⸗Corps, alles unter den Befehlen des Herrn Feldmarschall-⸗L0eutenants Fürsten sowohl auf der Straße nach
vorgerückt, denn dahin
unter Vecsey und Guyon zu einer Unterwerfung anbietend. ö te Armee⸗Corps bis auf die Höhen Über Acs vorgerückt und hatte rechts von Nagy Igmand über Kiß Ber und Verbindung mit Stuhlweißenburg hergestellt, selbst den 18. d. M.
sem Wege von Temesvar gade Teuchert besetzt, während die Brigade Melzer von Janoshaza gegen Sümeg vorrückt, die einzelnen Insurgentenhaufen zerstreuend, die sich noch hier und letzte Zufluchtsstätte aufsuchen. Die Insurgenten unter Klapka ha⸗ nach Komorn zurückgezogen, trag gestellt, so lange einen Waffenstillstand eintreten zu lassen, bis sie eine Bestätigung der Vorfälle bei dem Görgeyschen Corps er⸗ Der russische Oberst von Issakoff, Festung rückkehrte, entwirft ein trauriges Bild von der dort herr⸗ schenden Entmuthigung und des der Insurgenten in der Festung.“
Aus dem Hauptquartier des zu Tolna wird der Gratzer Ztg. unterm
Mohacz und Baja besetzt hält, von welch gelte Patrouillen⸗Verbindung mit Theresiopel und der Hauptarmee hergestellt ist. In Szegedin ist Generalmajor Gerstner Stadtkom⸗ mandant, die Besatzung bildet ein Grenadier-Bataillon und eine Schwadron Cheveauxlegers.
Die jünst veröffentlichten Proclamationen Kossuth's und Gör⸗
zu ersehen, wie im ge
ereits aufgegeben haben.
sondern auch noch Tausende
remier⸗-Lieutenant, aggregirt dem Regimente
zum Rittmeister befördert, ver Rittmeister von Husaren⸗Regiment,
zum etatsmäßigen Major, en berg vom Hten Husaren-Regiment zum
etatsmäßigen Major ernannt, der Hauptmann Köhlau vom Z6sten,
Infanterie Regiment versetzt, der General⸗ oth von Schrecken stein von der stellver⸗ s Garde⸗Corps entbunden worden und soll
der General Lieutenant von Prittwitz nach seiner Rückkehr aus Schleswig die Führung vieses Corps wieder übernehmen. 3
erner en thal, Commandeur des 19ten Infanterie⸗
und dem Major Schmidt von demselben Re iment, als Oberst⸗ Lieutenant, 1 ; .
Beiden mit der Regiments⸗ Uniform und von Wedell von der Garde- Artillerie
Brigade, als Oberst- Lieutenant mit der Brigade⸗ Uniform, dem Major Sch erben ing, aggregirt der Aten Artillerie Brigade und
Feuerwerker⸗ Abtheilung als Oberst⸗Lleutenant mit der Artillerie⸗ Uniform mit den 2
chriftsmäßigen Abzeichen
Abschied bewilligt worden.
Breslau, 24. Aug. (Bresl. Ztg.) Durch einen von dem kommandirenden General des Präsidenten 4 Beschlu
6ten Armee = Corps und dem Ober⸗ des Königlichen Staats ⸗-Mini⸗
Mai b. J. über Breslau und vessen zwei⸗
meiligen Umkreis verhängte Belagerungszustand aufgehoben.
Oesterreich. Wien, 23. Aug. Der heutige Wanderer enthält folgende Hofn oßfürsten
Majestät der Kaiser sind Vormittags mittelst Das fortdauernde
richten: „Se. hronfolger gestern
der Nordbahn abgereist.
schlechte Wetter, es regnet schon den fünften Ta .verhinderte die beabsichtigte n it dr fe 3 feet ö ; einem innsbrucker Briefe zufolge,
Parade. Kaiser Ferdinand beabsichtigt,
sich von Innsbruck nach Meran
um dort die Traubenkur zu gebrauchen, und sodann egen Ende September wieder auf das prager Schloß zurückzu⸗
eitung meldet in ihrem heut n amtlichen eingehenden der Dinge in Ungarn, wie folgt: dem Herrn Feldzeugmeister Baron M. noch in Temeswar, jenes des Uipecs. Arad war von
stand, woselbst das russische Armeecorps Rüdiger kantonnirte, zu dem die russische
Siebenbürgen bis großerer Stärke auf jener nach Karansebes atten sich die beiden Corps der Rebellen
zurückgezogen, bereits Unterhandlungen Von Komorn war bereits den
wo⸗ die Brigade Jablanovsky ohne Wi— Bereits sind Couriere auf die— hier angelangt. Raab ist mit der Bri—
war.
da zeigen und den Bakonyerwald als ihre
wo deren Chefs den An⸗
welcher aus der ganz herabgekommenen Zustandes Feldzeugmeisters Grafen Nugent 18. August gemeldet,
das Geblet zwischen Fünfkirchen, Földvar, letzterem Orte eine gere⸗
da Zweifel gegen ihre Authentizität aufkom—
da 1 denselben weder Ort noch Datum angegeben war. „Diese Zweifel“, bemerkt der
werden jedoch durch
Wanderer“, 18ten l. M. vollkom⸗
sther Zeitung vom
welches der Preßb. Ztg. in Abschrift zukam. Das Extrablatt bringt beide theilungen vom Kriegsschauplatze, der Stadt Arad angeschlagen gefunden wurden. Die erstere, näm⸗ trägt das Datum: „Festung Arad, 11. August Feldzeugmeister Baron Haynau veröffentlicht beide Akten⸗
Proclamationen unter den amtlichen Mit⸗ und fügt hinzu, daß dieselben in
usatze: „„Aus vorstehender Proclamation ist enwärtigen Augenblicke selbst die hervorra⸗ evolution alle Hoffnung auf das Gelingen Die Verirrten in dem un⸗ heimgesuchten Lande aber mögen darin die
ahnung sinden, endlich abzulassen von dem n Ee⸗
ihre Personen der ganzen r. des iich , i ar r, r., . unabsehbares 96. ürzt. Hauptquartier
Br. aynau, : zeugmeister und ee⸗
Die Ostdeutsche Post beurtheilt Görgey's Unterwerfung folgendermaßen: ohl mußte Görgey wissen, daß seine Hand? lung der Tovesstreich für die gun if der Partei sei, welcher er bisher angeh6rte. Er hatte sich dieser Partei angeschlossen, wie so mancher begeisterte Mann, der bei den hundertjährigen Institutionen Ungarns und in den üͤbernächtigen Zugeständnissen des vorigen Jahres seiner Heimat Wohl zu vertheldigen meintej und übersah, wie jens übernächtigen Zusagen des vorigen Jahres den Todes stoß der Selbststän digkeit Ocsterr chs gäben, ohne zuletzt die erträumte Selbstständigkeit den Ungarn zu bringen. Görgey hat nun dem Verstande das Gefühl geopferk Er er. sich los von dem Un⸗ möglichen und übergiebt sein Vaterland einer Zukunft, deren nächste Dedingungen vielleicht seinem Gefühle widerstreiten, die aber die Möglichkeit in sich tragen, das zu erreichen, was diesem Vaterlande wirklich zuträglich sein mag. Es ist dies der echte Patriotismus, der nicht die xtreme unduldsam, wie sie in beiden Richtungen sind, auf die Wahlstatt führt, sondern jene Vermittelung ergreift, welche dem Bedürfnisse des größten Theiles der Völker zusagt und in ih⸗ rem Prinzipe die Bürgschaften in sich trägt, welche die Meinungen aussöhnt, die Wünsche ehrt, die Hoffnungen geduldig macht, eine Vermittelung, zu der wir stets vie Hände bieten mussen, die wir es mit unserem großen Vaterlande warm und aufrichtig meinen. Dies ist die Anerkennüng, welche wir der That Görgey's schuldig sind.“
Briefe aus Brody vom 18ten d. bringen die Nachricht von einer Tages zuvor daselbst ausgebrochenen verheerenden Feuers⸗ brunst, die einen halben Tag lang gewüthet und zwei bis dreihun⸗ dert Häuser eingeäschert hat. Jum Glück war der größte Theil jener Häuser assekurirt, auch soll der Schaden an Waaren nicht so n, gewesen sein, als man im ersten Augenblick befürch⸗ et hatte.
Die Lokalitäten für beide Kammern des künftigen allgemeinen österreichischen Reichstages sollen, dem Wanderer zufolge, einst⸗ weilen den Redoutenflügel der Burg einnehmen, die erste Kammer den ersten Stock, die zweite Kammer den zweiten Stock. Der nie— derösterreichische Landtag wird in den Räumlichkeiten des ehemali⸗ gen Landtagssaales im Landhause abgehalten werden.
Nach dem Wanderer unterliegt es keinem Zweifel mehr, daß ehestens eine Uniformirung sämmtlicher Staatsbeamten ins Leben treten werde.
Fast täglich ziehen Transporte von gefangenen Magyaren und Rekruten nach Italien zur Komplettirung der italienischen Armee, die durch Krankheiten viel gelitten hat.
Triest, 21. Aug. (Wanderer.) Seit dem gestrigen Tage erhält sich ie ef das Gerücht, Venedig habe kapitulirt. Da wir Schlag auf Schlag hören: Görgey hat sich ergeben, Arad hat sich ergeben, da das Trauerspiel in Ungarn geendet, so ist es wohl nicht zu bezweifeln daß Venedig auch ehestens mit seiner jüüngsten Ver⸗ gangenheit abschließen wird, und das obige Gerücht ist vielleicht der Vorbote der nahen Wirklichkeit. Vice - Admiral Dahlerup ist seit gestern hier. Das stürmische Wetter, welches heute schon den drit⸗ ten Tag anhält, hat unsere Schiffe ohne Zweifel genöthigt, die istrische Küste zu süchen, und der Flotten Kommandant benutzte so die Gelegenheit und kam hierher. In unserem Hafen liegt das Königlich griechische Kriegsdampfschiff „Othon“. Er erwartete wahr⸗ scheinlich die Königin von Griechenland, um sie zur Rückreise hier an Bord zu nehmen.
Schleswig⸗Holstein. Schleswig, 23. Aug. (H. N.) Die Statthalterschaft der Herzogthümer Schleswig-Holstein hat nachstehende Proelamation erlassen:
Schleswig ⸗ Holsteiner! Euch ist bekannt, daß unterm 10. Juli d. J. Bevollmächtigie der Königlich preußischen und der Königlich dänischen Re⸗ gierung, unter Vermittelung der Königlich großbritanischen Regierung, eine Waffenstillstands⸗ Convention mit beigefügten Friedens Präliminarien abge⸗ schlosen haben, und daß diese Verträge unterm 17ten d. Mts. ratifizirt worden sind. In Ausführung des Artikejs X. der Waffenstillstands · Conven⸗ tion soll die Regierung des Her ogthums Schleswig am 25sten d. Mts. einer Verwaltungs⸗Kommis son, bar n aus den Herren Graf zu Eulenburg und von Tillisch, für die Dauer des Waffenstillstands übertragen werden. Die Statthalterschaft hat gegen obige, dem Staatsrecht wie der Wohlfahrt der Herzogthümer widersprechende Verträge feierlich Verwahrung eingelegt. Von der provisorischen Centralgewalt für Deutschland ist au die deutschen Regie⸗ tungen die Aufforderung ergangen, sich der Ausführung des militairischen Theils der Waffenstillstands⸗Eonvention thatsächlich zu fügen. Bei der augenblicklichen Verwickelung der Verhälsmisse sst die Statthalterschaft nicht in der Lage, der Ausführung der verschiedenen Bestimmungen dieser Con= vention thatsächlichen Widerstand enigegenzusetzen; sie weicht dem augen- blicklichen Drang der Umstände, wird ihren ordnungsmäßigen Sitz in der Stadt Schleswig vorläufig verlassen und sich nedst den für beide Her- zogthümer gemeinschaftlichen Ministerial ⸗ Departements so wie der schles⸗ wig⸗ holste nischen Regierung, nach Kiel begeben. Indem die Statthal⸗ terschaft dieses zur öffentlichen Kunde bringt, legt sie wiederholt gegen den, Rechts bestand den Waffenstillstands⸗Conventlon und der Friedens ⸗ Prälimingrien J,, ein, reservirt sich, den Herzogthümern Schles⸗ wig Holstein und jedem einzelnen Bewohner dieses Landes alle bestehenden Rechte und protestirt insbesondere gegen jede aus der Thatsache der Ein- setzung der Verwaltungs- Kommisston zu machende nachtheilige Folgerung. Dem König von Dänkmark steht nach' wie vor nur jn seiner Eigenschaft als Herzog von Schleswig⸗-Hoistein ein Regierungsrecht auf das Herzogthum Schleswig zu, und die Statthalterschaft bleibt, kraft der ihr von der provisorischen Tentralgewgll übertragenen und von der schleswig · hoisteinischen Landes Vier⸗ sammlung überdies anerkannten Vollmacht, die allein berechtigte Gewalt, um un⸗ ter Vorbehalt der Rechte des Landesherrn bis zum Abschluß eines desniti ven Friedens die Regierung der Herzogthümer zu führen. An alle Behör- den und Beamte im Herzogthum Schleswig, geistlichen und weltlichen Stan des, ergeht hiermit die Aufforderung, und die Statthalterschaft erwartet sol= ches von ihrem bewährten Patriotismus, daß sie auch während des faftischen Bestehens der Verwaltungs⸗Kommission die mit ihrer amtlichen Stellung verbundenen Geschäfte zum Wohl ves Landes fortsetzen, so lange und so weit sie solches mit ihrer Pflicht und ihrem Gewissen zu vereinigen im Slande sind. Euch alle aber, geliebte Mitbürger im Herzogthum Schleswig, fordern wir auf, mit der Kraft und der Hochherzigkeit, welche ein Erbteil des schlegwig - holsteinischen Stammes sind, auch die e
ng, welche Euch bevorsteht, zu tragen. Die Statthalterschaft beklag es tief, diese nicht von Euch fern halten zu können. Die Rüstungen wer ⸗