1849 / 253 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Vincenz Prießnitz für das dargebrachte edle Anerbieten im Namen der Armee seinen wärmsten Dank öffentlich aus spricht. .

Die hiesige Handelskammer hat bei dem Ministerium darauf angetragen, in einen allgemeinen österreichischen Gewerbe⸗

veranstalten. ö :

, Haynau und Generalmajor Benedek sind hier nge e. ist der General der Kavallerie, Baron Lederer, frü⸗ herer kommandirender General in Ungarn, in dem nahen Hüttel⸗ dorf mit Tode abgegangen. .

Am 8. September d. J. fand zu Kritzendorf nächst Kloster⸗ neuburg die Eröffnung der ersten Ackerbauschule statt.

Triest, 7. Sept. (Con st. Bl. a. B.) Gestern ist auch das Dampfschiff „Marianna“ aus Venedig herübergekommen und hatte die von den Venetianern übernommene Korvette „Carolina“ im Schlepptau. Diese ist sehr schäön gebaut und ein sehr guter Seg⸗ ler. Das Kommando derselben erhält der Major Bourguignon. Direktor des Arsenals in Venedig wird der wackere Major Benday, der bisher die Fregatte „Venere“ befehligte, mit welcher er vor An⸗ cona und Venedig, namentlich mit dem Brander, so manche Gefahr durch seine Umsicht und Energie glücklich überstand. Der „Vulcan“ hat uns gestern wieder verlassen, um die frühere Garnisons⸗Artille⸗ rie von Venedig in Capodistria abzuholen und wieder nach Venedig zu bringen. Wie wir vernehmen, wird nach dem Besuche des Kai⸗ sers die Fregatte „Bellona,“ vielleicht auch die „Guerriera,“ des⸗ armirt, und die kleineren Schiffe, die Korvetten und Briggs, wer— den gehörig bemannt. Wir haben jetzt viele Schiffe, aber wenig Matrosen. Wird man die Venetianischen wieder aufnehmen?

Die Triestiner sollen von den Venetianern mit sehr scheelem Auge angesehen werden, besonders wegen der Aufhebung des Frei hafens. Der alte Neid, die verjährte Eifersucht haben neue Nah— rung bekommen. Ein Artikel, der unlängst in der Presse erschien und der auch die Aufhebung des Freihafen⸗Privilegiums von Triest befürwortet, hat hier einen sehr bösen Eindruck gemacht und die Gemüther, die vom bevorstehenden Besuche des Kaisers freudig prä⸗ okkupirt waren, etwas verstimmt. Mehrere Federn werden bereits gespitzt, um jenen Artikel zu beantworten. Man fürchtet, in jenem Artikel einen ministeriellen Gedanken ausgedrückt zu finden. Mit dem heutigen Dampfschiff „Federico“ ist eine Deputation aus Ve nedig angelangt, bestehend aus dem Patriarchen, dem Fürsten Gio⸗ vanelli, dem Podesta Grafen Correr, den Herren Treves und Priuli. Selbe begiebt sich nach Wien zu dem Kaiser, um ihm die Huldigung Venedigs darzubringen und, wo möglich, die Zurücknahme der Aufhebung des Frelhafen⸗Privilegiums zu bewirken. Alle diese Herren waren stets gut österreichisch gesinnt. Fürst Giovanelli ist derselbe, der zur Zeit des Gelehrten⸗Kongresses in seinem mit großer Pracht wiederhergestell— ten Palaste einen glänzenden Ball gegeben hatte. Unter den Deutschen, die in Venedig zurückgeblieben waren und Vieles aus— zustehen hatten, befindet sich auch die Baronin Wetzlar, die einen Palast am Canal Grande besitzt und im Vertrauen auf die Gut müthigkeit der Venetianer anfangs die Stadt nicht verlassen wollte. Später hatte sie als Deutsche, Spionin, wie man sie nannte, u. s. w., viele Beleidigungen zu erdulden, durfte nie ausgehen, sich nicht ein mal am Fenster zeigen, ohne von den Vorüberfahrenden beschimpft zu werden, und doch wollte man ihr auch nicht gestatten, die Stadt zu verlassen. Ehrlich ist aber das Volk; geraubt und geplündert wurde nirgends. Der Palast der Gräfin Wimpffen, Gemahlin des Feldmarschall⸗Lieutenants, und anderen abwesenden Fremden gehö rige sind ganz unversehrt geblieben, ja selbst mit Einquartierungen verschont worden.

Bayern. München, 11. Sept. (A. 3.) Nachdem der König heute die Thronrede gehalten hatte, legte der älteste Sohn des Herzogs Max, Prinz Ludwig, den Eid als neu eintretender Reichsrath in die Hand des Königs ab. Herr von Zwehl erklärte hierauf Namens des Königs den Landtag für eröffnet, und die Versammlung, welche alle Räume des Hauses überfüllt hatte, zer streute sich. In einer der Tribünen hatten die Königinnen von Bayern und Griechenland, so wie Prinz Luitpold, der Sitzung bei⸗ ewohnt.

Baden. Mannheim, 11. Sept. (Mannh. J.) Der Theilnahme am jüngsten badischen Aufstande und der Aufreizung zu bewaffnetem Widerstande gegen die Reichstruppen angeklagt und überwiesen, wurde von dem heutigen Stadtgericht Heinrich Niebergall, Kaufmann aus Neckar-Gerach, zu einer zehnjährigen Zuchthausstrafe verurtheilt.

Konstanz, 8. Sept. (Schwäb. Merk.) Heute verließen uns sämmtliche Großherzoglich hessischen Truppen, welche seit bei nahe 8 Wochen hier lagen, und an ihrer statt rücken Preußen ein.

Schleswig⸗Holstein. Flensburg, 10. Sept. (Alt. Merk.) Nach einer heute erschienenen Bekanntmachung der Lan— desverwaltung werden die Kassenscheine der Herzogthümer „für jetzt und so lange, bis darüber eine genügende Vereinbarung statt gefunden“, nicht in Zahlung bei den Staatskassen des Herzogthums Schleswig angenommen.

Oldenburg. Oldenburg, 11. Sept. (Wes. Ztg.) Se. Kaiserliche Hoheit der Großherzog hat folgende Proclamation erlassen:

„Wir Paul Friedrich Augu st, von Gottes Gnaden, Großherzog von Oldenburg 2c. Unserem getreuen Volke sind die Gründe bekannt ge— worden, welche Uns nach langer und reiflicher Erwägung bewogen haben, dem in diesem Frühjahre zu Berlin unter der Leitung und dem Vorgange der Klone Preußen abgeschlossenen Vündniß, welches gegenwärtig schon 241 3 Staaten mit mehr als 25 Millionen Menschen umfaßt, beizu—

en.

„Nicht nur aus allgemein deutschen Gesichtspunlten mußte es Uns als eine dringende patriotische und politische Pflicht erscheinen, den ein— Aigen noch übrigen Weg zur Erlangung einer einheitlichen Verfassung Deuischlands im Sinne der Nation mit zu betreten, sondern auch die besonderen Verhälinisse des Großherzogthums, welches des Nechtsschutzes y. und nicht ohne Gefahr in einer bedenklichen Isolirung verharren 3 , es endlich unerläßlich, den wiederholten und dringenden = , ,. mächtigsten Nachbarstaaten zu entsprechen. Das

and durste nicht länger in schutäz und verbindungsloser Lage den Zu⸗ sällen und. Ausprüchen ausgesetzm fein, welche in einer tiefbewegten Zeit jeder Tag bringen konnte; es mußte seine wichtigsten eigenthümlichen In⸗ teressen durch direkte Theilnahme an den Verhandlungen und Verabredun= gen über die Zukunst Deutschlandz zur Sprache gebracht und gewahrt sehenz es konnte mit Recht verlangen, daß dle Regierung einer so großen Frage . nicht länger in Unentschiedenheit veiharre, sondern sich thätig betheilige, um, so viel an ihr ist, zu dem Bau des Ganzen beizu⸗ tragen, um Versäumnisse und Nachiheise zu vermeiden und dem Lande ie. sen gen Vortheile zu sichern, auf welche es etwa nach seiner besonderen Lage Anspruch hat.

„Der zu Berlin in der Mitte des Monats Juli d. J. von Unserer Regierung verhandelte Anschlußvertrag ist sodann dem am Ende desselben Monats zusammengetretenen ersten allgemeinen Landtag des Großherzog= ihums zur verfassungs mäßigen Zustimmung vorgelegt worden, und der Land= tag hat dieselbe nach längeren Verhandlungen freisich nur mit einer Majo⸗= riät von einer einzigen Stimme abgelehnt.

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„Es ist Uns daher zu Unserem Schmerzs nichts Anderes übrig geblie= ben, als den allgemeinen Landtag, der sich in zwei fast ganz gleiche Hälf⸗ ten über diese wichtigste potitische Frage gespalten fand, inmitten seiner für das Land so dringenden und zur Fortentwickelung unserer neuen Institu= tionen unentbehrlichen Arbeiten wieder aufzulösen. Die Gründe, auf welche die schwache Majorität des Landtags die Verwerfung des Ausschusses ge⸗ stützt hat, scheinen so wenig zutreffend und unter sich übereinstimmend, so ohne alle Bezeichnung eines anderen Ausweges, fo sehr dem sonst häufig ausgedrückten Vertrauen auf Unsere Regierung entgegen, daß Wir nicht zweifelhaft darüber sein konnten, es liege hier ein Fall vor, in welchem die Berufung an die Stimme des Landes vorzugsweise gerechtfertigt erscheine.

„Wir haben demnach die nöthige Verordnung zur Ausschreibung neuer Wahlen sofort ergehen lassen und vertrauen fest zu Unserem getreuen Volke, es werde sich zahfreich und eifrig bei denselben betheiligen und seine Stimme nur solchen Männern ertheilen, deren bewährter und vorurtheilsfreier Ein—⸗ sicht die Entscheidung über das Wohl des Vaterlandes in dieser schwieri= gen und bedenklichen Zeit, wie die Beurtheilung verwickelter politischer Fragen, anvertraut werden kann.

„In dieser zuversichtlichen Erwartung haben Wir auch, bewogen durch den in den letzten Tagen erfolgten Hinzutritt neuer dringlicher Ümstände, kein Bedenken getragen, Unsere Natification des in Berlin abgeschlossenen Vertrages nunmehr zu erklären und zu vollziehen, indem Wir Uns vorbe⸗ halten, dieselbe dem unverzüglich zu versammelnden neuen allgemeinen Land- tag durch Unser Ministerium zur verfassungsmäßigen Bestätigung vorlegen zu lassen.

„Auf dem Schlosse zu Rastede, den 109. September 1849.

Augu st. Schloifer. Mos le. Zedelius. Röm er.“

Der Minister Oberst Mosle, welcher die Einlei ung zu dem Vertrage an dem genannten Tage getroffen, ist zwar zur Ratification noch nicht ab— gereist, wird aber in den nächsten Tagen nach Berlin abgehen.

Mecklenburg⸗Strelitz. Strelitz, 8. Sept. (H. C.) Die hiesige Großherzogliche Regierung ist von der Großherzoglich schwerinschen aufgefordert worden, ihre Zustimmung zur Lösung des bisherigen Unionsverhältnisses zwischen Schwerin und Strelitz zu geben. Die erstere hat erwiedert, daß eine solche Zustimmung ohne die Einwilligung von Ritter- und Landschaft keinen rechtlichen Effekt habe; sie beantrage deshalb bei der schwerinschen Regierung die Einberufung der Stände. Von der letzteren ist auf dieses An fordern ablehnend geantwortet.

Anhalt ⸗Deßau. Deßau, 11. Sept. (Magdeb. 3.) Heute und morgen findet in den Räumen der hiesigen Bahnhofs Restauration die diesjährige Versammlung des norddeutschen Apo⸗ theker-Vereins statt, welcher bekanntlich seit 29 Jahren besteht und gegenwärtig vom Apotheker Dr. Bley in Bernburg geleitet wird. Die Theilnahme hat diesmal der Erwartung leider nicht entsprochen, indem sich noch nicht 100 Mitglieder eingefunden haben, was ohne Zweifel den drückenden Zeitverhältnissen zuzuschreiben ist. Die hie sigen Mitglieder haben zugleich auch eine sehr ansprechende kleine Ausstellung von Apotheker-Instrumenten, von anhaltischen Fossilien (dem Apotheker Krause in Oranienbaum gehörig), von obsoleten Medikamenten u. dgl. veranstaltet. Zur Erheiterung der geehrten Gäste wird heute Abend im Schauspielhause Friedrich Schneider's Oratorium „Gideon“ aufgeführt und morgen nach dem Schlusse der Verhandungen eine gemeinsame Spazierfahrt nach Wörlitz un ternommen.

Frankfurt. Frankfurt a. M., 11. Sept. (D. 3.) Heute Mittag ist das dem Neckar⸗-Corps zugetheilt gewesene kurhessische Kontingent, das 2te Infanterie- Regiment, von dort zurückgekehrt. Das Regiment, schon an der Eisenbahn von der Generalität und zahlreichen Offizieren empfangen, zog unter dem Vortritt des Musik⸗ Corps des bayerischen Jäger-Bataillons und des frankfurter Linien Bataillons in die Stadt und stellte sich auf dem Roßmarkte in Parade auf. Unmittelbar darauf erschien der Prinz von Preußen, und ein dreifaches Hurrah begrüßte ihn, als er durch die Glieder der Truppen ging. Das Regiment defilirte dann vor ihm und marschirte unmittelbar durch die Stadt nach der Hanauer Eisenbahn, um sich dem in und um Hanau zusammengezogenen kurhessischen Truppen-Corps anzuschließen.

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Frankfurt a. M., 12. Sept. Se. Königliche Hoheit der Prinz Wilhelm von Preußen ist hier eingetroffen. Außer dem Prinzen Luitpold von Bayern werden auch die Erzherzoge Stephan und Albrecht demnächst hier erwartet.

Der Großherzoglich hessische General-Kommissär bei der Ope rations Armee am Rhein veröffentlicht Folgendes: „Nach der Be stimmung des Prinzen von Preußen sollen die zu Sr. Königlichen Hoheit Verfügung gestellten Gelder, welche mit 3432 Fl. 30 Kr. in Mannheim, 218 Fl. 8 Kr. in Neckarau und 123 Fl. 48 Kr. in Feudenheim zur Unterstützung der Verwundeten und der Hinter⸗ bliebenen der gefallenen preußischen und Reichstruppen gesammelt worden sind, mit 974 Fl. 26 Kr. an den General-Lieutenant von Peucker und der Rest der Feldkriegskasse des 2Tten Armeecorps über wiesen werden. Der; Prinz von Preußen, welcher dafür sorgen wird, daß das Geld die beabsichtigte Widmung erhält, hat mich be auftragt, den edlen Gebern, und besonders auch dem Gemeinde Rath der Hauptstadt Mannheim, welche die Kollekte in Anregung gebracht, für diesen schönen Beweis patriotischer Gesinnung Höchst— dessen herzlichen Dank auszusprechen, welchen Auftrag ich hierdurch mit Vergnügen zum Vollzug bringe.

Hauptquartier Frankfurt a. M., den 1. September 1849. Der Großherzogliche General⸗Kommissär beim Oberkommando der Operations- Armee am Rhein.

Schaaff.“

87 9 Aras land.

Oesterreich. Pesth, 7. Sept. (Con st. Bl. a. B.) Heute rückte die Artillerie⸗-Reserve der K. K. Hauptarmee, von dem nun⸗ mehr geschlossenen Kriegsschauplatze zurückkehrend, unter dem Kommando des tapferen und umsichtsvollen Majors Schmidt, der bekanntlich zum Lohn seiner Bravour mit dem Leopoldsorden de korirt wurde, in Pesth ein.

Pesth, 9. Sept. (Lloyd.) Nach dem Berichte eines Mannes, der dem Grafen Georg Karoly sehr nahe steht, wäre seine Verhaf⸗ tung vorzugsweise darin begründet, daß beim letzten Einzuge der siegestrunkenen Magyaren in die Stadt zuerst eine mit der unga⸗ rischen Krone verzierte, bald darauf aber eine einfache dreifarbige Fahne, an welcher die Krone nicht sichtbar war, vom gräflichen Pa laste wehte. Die Untersuchungs-Kommission, welche diesen Fahnen⸗ wechsel für eine Demonstration des Herrn Grafen zu Gunsten der republikanischen Regierungsform ansah, hielt den Gegenstand für wichtig genug, um eine nähere Untersuchung einzulei— ten. Das Resultat derselben soll für den Grafen sehr günstig ausgefallen sein. Einerseits stellte sich's nämlich heraus, daß die ersterwähnte Fahne als Eigenthum des Bataillons, dessen Kommandant der Graf gewesen, nur so lange benutzt wurde, bis man die zu ähnlichen Zwecken vom Grafen be⸗

stimmte, weit weniger werthvolle Fahne auffand, der Wechsel somit

eine blos ökonomssche, aber durchaus keine politische Bedeutung

hatte. Andererseits soll der Graf, wie seine Freunde, versichern,

bei der ganzen Affaire von seiner Wohnung abwesend gewesen sein. Wahrscheinlich ist es bereits eine Folge der gepflogenen UÜntersu— chung, daß dem Grafen nunmehr ein bequemeres Zimmer denn früher, alle beliebigen Tagesblätter und die Küche des Profosen zu Gebote stehen. Da sind manche seiner Standesgenossen weit schlim— mer daran, und ein Esterhazy und Zichy, die dem Fuhrwesen ein⸗ gereiht wurden, hätten wohl mehr Ursache, über die Launen des Schicksals und über. die Strafe, die den Rebellen ereilt, sich zu be— klagen. Die Verhaftung des Direktors der Kinder-Bewahr - An— stalt, Ney, soll, gemäß den Aussagen seiner Verwandten, auf Grund seines Verhaltens bei einer Volks⸗Versammlung stattgefunden ha ben. Als nämlich im Laufe einer derartigen Volks- Versammlung über die Unabhängigkeits⸗-Frage lange debattirt worden war, ohne daß man zu irgend einem Beschlusse gelangen konnte, foll Ney un— geduldig ausgerufen haben: „Nun diskutiren wir bereits so lange und noch immer ohne Resultat!“ Ferner giebt das Protokoll eben dieser Sitzung an, daß Ney für die nächste Versammlung als Redner zu Gunsten der Unabhängigkeit Ungarns bestimmt ward; er blieb jedoch von derselben weg und schützte Unwohlsein vor. Ney hat außerdem im Sommer 1848 einen Riado (Aufruf zu den Waffen) geschrieben.

Unser jüdischer Krösus, J. L. Rascovitz, hat eine traurige Erfahrung gemacht, über die seine Mitbürger nicht wenig lächeln. Um nämlich in Szegedin, dem Stapelplatze für Nieder- Ungarn, fortwährend ein Waarenlager halten zu können, hatte er vor nicht langer Zeit um ein Handlungsrecht daselbst nachgesucht und es auch wirklich erhalten. Nun aber haben seine religiösen und mer— kantilischen Brüder daselbst den neugebackenen Rivalen nicht besser auszuzeichnen gewußt, als indem sie ihn bei der eben auferlegten Kriegssteuer mit einer Theilnahme von i2,000 Fl. C. M. beehrten Der reiche Mann hat hier vor kurzem 32,009 Fl. erlegt.

Die Belagerung von Komorn wird bereits in Angriff genom men; es ging von hier seit drei Tagen zahlreiches Geschütz auf den neuen Wahlplatz ab.

Aus Arad sind durch verläßliche Privatmittheilung folgende Details über die dortigen Tagesvorfälle in letzter Zeit hierher ge— kommen. Am 11. August, dem Tage, an welchem Kossuth abdizirte, rückten in einer Nachmittagsstunde die alliirten Kaiserlichen Truppen in Arad ein. Zwei Israecliten sollten einen Honved mißhandelt haben, der die Absicht verrieth, ins österreichische Lager überzugehen. Die Auslieferung der beiden Individuen wurde verlangt, da jedoch der Gemeinde-Vorstand dieselben nicht ausfindig machen konnte, wurde die Juden Gemeinde von Arad zu einem Strafgelde von 30,000 Fl. E. M. verurtheilt, wovon auf allseitige Bitten Feldmarschall— Lieutenant Schlick die Hälfte der Summe nachsah. Am 13ten wur den die Repräsentanten der Stadt gefänglich eingezogen. Indessen streckte Görgey bei Vilagos die Waffen, und gleich darauf hat sich auch die Festung auf Gnade und Ungnade ergeben. Am 17ten wurden die Festungs-Gefangenen unter starker russischer Eskorte abgeführt. Am 18ten wurde die Geburtsfeier Sr. Majestät von der ganzen Bevölkerung festlich begangen, und hat sich Feldmarschall⸗ Lieutenant Schlick über diesen Umstand mit vieler Anerkennung geäußert. Die Stadt war aus eigenem Antriebe der Bürger aller Orten herrlich erleuchtet. Am selben Tage hat der K. K. Kom⸗ missair Baron Majthenyi den neuen Stadt ⸗-Magistrat gebildet Am 19ten gingen 6006 Russen mit vielem Geschütz nach Sieben— bürgen ab. Zwei Tage darauf traf Se. Excellenz der Feldzeug meister Oberkommandant in Arad ein. Am Zösten wurden von Großwardein und Vilagos funfzehn Insurgenten⸗ Generale, 208 Stabs⸗Offiziere, 210) Ober -Offiziere und 11,9000 Gemeine und Unteroffiziere als Gefangene eingebracht. Die Milde des Kais Königl. Kriegsgerichts wird allgemein hervorgehoben, und wurde mit Ausnahme des am 22sten hingerichteten Obersten Olmay bisher kein weiteres Todesurtheil in Arad vollzogen. Am 2ysten wurden vor dem Hause des Feldmarschall-Lieutenants Schlick Kos⸗ suthnoten im Betrage von 1,101,163 Fl. 30 Kr. C. M. öffentlich verbrannt. Die Banknoten Kalamität übt natürlich ihren Druck aus, doch soll außerdem der lebhafteste Verkehr im Kleinhandel herr schen, und nimmt man zuversichtlich an, daß in diesem Augenblicke über 100,000 Mann Russen und Oesterreicher in und um Arad sich befinden. Aus Siebenbürgen werden in einem fort gefangene Of sizere der Insurgenten eingebracht. Der Gesundheitszustand ist außerordentlich schlimm; Cholera, Ruhr und Nervenfieber sind an der Tagesordnung.

Raab, 10. Sept. (Lloyd.) Man zweifelt hier nicht an der baldigen Uebergabe der Festung Komorn. Einige Partieen dort gelegener Wolle wurden den Eigenthümern zurückgegeben, indem man ihnen gestattete, ihre Wolle mittelst Schiffen aus der Festung zu führen und ans fzönyer Ufer zu bringen, wobei die Besatzungs Mannschaft ihnen Hülfe leistete. Vierzehn Ballen dieser Wolle kamen gestern hier an und wurden einstweilen in hiesige Magazine gelegt. Die vom Fürsten Paskewitsch entlassenen Honveds müssen sich, in Folge einer Kundmachung des Feldzeugmeisters Hayngu, wieder stellen. Gestern Abends wurde der gewesene Premier-Mi nister L. Bathyany mit seinem Gefolge ungefähr dreißig Indidi duen, unter welchen sich auch der Bischof Lonovics und Stef Karolyi befinden sollen, unter starker Eskorte hierher gebracht. Der Graf stieg mit seiner Suite im Hoteg „Palatin! ab und setzte seine Reise um vier Uhr Morgens nach Pesth fort.

Preßburg, 10. Sept. (Lloyd.) Gestern wurden mittelst der Eisenbahn von Olmütz hierher wieder dreißig politische Gefan gene gebracht, auch Karoly und Bathyany sollen darunter sein und Beide vor das hierortige Kriegsgericht gestellt werden.

Für das Kaiserliche Cernirungs-Eorps um Komorn ist heute die Anfertigung von 800 Sturmleitern aubefohlen worden. Auch liegen am jenseitigen Donauuser viele aus Weidenbäumen gewun dene Faschinen bereit, die bei der Belagerung verwendet zu wer den bestimmt sind. Der wackere berlieutenant des Pontonier Corps, von Bayer, hat so eben eine Brücke vollendet, die, jetzt am unteren Donauufer steht und nach Gõönyõ bestimmt ist. Aus dem Munde eines Kaiserlichen Of siziers hört man so eben, daß dieser Tage noch be deutende Truppenkörper nach Komorn, theils hier durch, thells ohne unsere Stadt zu berühren, marschiren werden.

Agram, 109. Sept. Gestern ist der Ban wieder hier einge troffen. „Den Voraussagungen einer kleinen Anzahl bösgesinnter, falscher Propheten zum Trotz“, sagt die Agramer Zeitung, „hat die Rückkehr des heldenmüthigen Feldherrn, unseres angebete⸗ len Landes-Chef, einen solchen Jubel hervorgerufen, wie Einige sich kaum denselben gestehen wollen. Wir hatten also vollkommen Recht, als wir behaupteten, daß unser theures Vaterland, weit entfernt, die hohen Verdienste seines edlen Retters, seines glor⸗ reichsten Sohnes zu verkennen, mit innigster Dankbarkeit und wah⸗ rem Stolze auf ihn schaue, und wir freuen uns unendlich darüber, daß unsere Mitbürger für unsere srüher geäußerte Ansicht einstim mig eingestanden sind. Die allgemeine Freude, welche sich offen kundgab, ist die beste Erwiederung auf manche trügerische Zeilen in den radikalen Zeitungen, welche unser Herz, unsere Treue gegen

unseren theuren jugendlichen Monarchen, unsere Liebe zu unserem herrlichen Ban haben verdächtigen wollen.

Brody, 6. Sept. (Con st. Bl. a. B.) Vom 15ten bis zum Tsten l. M. werden 10 russische Kavallerie⸗ Regimenter die bis nun an der galizisch⸗ungarischen Gränze, in der Gegend von Stry, Bolechow und Dolina, als Reserve aufgestellt waren, durch unsere Stadt nach Hause ziehen. Schon ist die Ankunft dieser Truppen offiziell angesagt, und es werden die nöthigen Vor⸗ kehrungen zu deren Empfange getroffen. So wäre, also die russische Intervention faktisch zu Ende. Man erfährt immer mehr, daß bei dem Brande des hiesigen Magistrats⸗ Gebäudes auch ein' großer Theil der Civil⸗Akten zu Grunde gegangen ist. Das ist begreiflicherweise ein bedeutender Verlust für die Stadt, und es wäre gar nicht zu verwundern, wenn Mancher sich die dadurch ent⸗ standene Verwirrung zu Nutze machen wollte.

Mailand, 7. Sept. (Lloyd.). Um bleibend das Anden ken derjenigen Kaiserlichen Generale zu ehren, welche die mühevolle und glorréiche Belagerung von Venedig geleitet haben, hat Se. Majestät der Kaiser mit allerhöchster Entschließung vom 1sten J. M. zu befehlen geruht, daß von nun an das Fort Malghera den Na⸗ men Häynau, das Fort Rizzardi den Namen Thurn und das Fort Manin den Namen Gorzkowski führen soll.

Frankreich. Paris, 11. Sept. Gestern Vormittag hielt der Präsident der Republik in Begleitung Changarnier's auf dem Marsfelde eine Heerschau über 6 Infanterie⸗Regimenter und über die reitende Munizipalgarde zu Pferde und ließ sodann sämmtliche Mannschaften defiltren. Die 6 Regimenter werden nächstens ab⸗ marschiren, um das Beobachtungshéer am Rheine zu verstärken. Auch die übrigen Regimenter der Besatzung werden Paris nach vorhergegangener Inspection verlassen und haben schon die Weisung

halten, dazu die nöthigen Vorkehrungen zu treffen. Sie werden,

Ausnahme des 24sten Linien-Regiments, durch diejenigen Regi—

ersetzt, welche jetzt in den Forts und in der Umgegend von

s kantoniren. Dieser Besatzungswechsel wird übrigens durch

nicht politischen Beziehungen, sondern einzig Gesundheitsrück—

zugeschrieben.

Der Moniteur zeigt an, daß Herr von Falloux sein Mini⸗ sterium wiede r angetreten hat. Die Patrie begleitet die gestrige

te de M oniteur mit folgender Bemerkung: „In Gegenwart er Erklärungen wird man es begreifen, daß wir es wenigstens gelegen halten, den Ausdruck der Note, die uns mitgetheilt zu besprechen. Damit der Parteigeist dieser Nebenumstände größere Bedeutung gebe, als er wirklich hat, halten wir genug aufgeklärt, um behaupten können,

der alle Mitglieder des Kabinets die Mittheilung, die

der Präsident vom Briefe an den Oberst-Lieutenant Ney

aufnahmen.“ Das Evenement sagt, der Minister des

hts, Herr von Falloux, habe in einer sehr harten Weise in

einem geheim abgehaltenen Ministerrath die Veröffentlichung jenes Zriefes getadelt . ö

Brest ist der telegraphische Befehl eingelaufen, für den

Kriegsschiffe in segelfertigen Stand zu setzen. Wie

heißt, wäre diese Expeditlon nach dem Platastrome

m Moniteur Algerien hatten maurische Stämme,

de auf französisch-algerisches Gebiet hinüberstreiften, sich bei An näherung einer Kolonne von Tlemsen unter General Mac-Mahon ofort zurückgezogen, so daß auch der General heimkehrte. Kaum r er aber in Tlemsen, als er erfuhr, daß bewaffnete Banden, „Theilen des algerischen Stammes des Uled-el-Nahrs bestehend, ich bei Sebidu sammelten. Da dieselben mehrere französische Ko bhnieen angriffen, so zog er einige Truppenhaufen zusammen, griff am 25. August früh Morgens die Banden an und zerstreute sie nach einem Gefechte, worin die Franzosen 2 Todte und 8 Verwun ete, die Feinde aber 30 Todte nebst vielen Zelten, Kameelen und send Ochsen, Schafen und Ziegen verloren. Seitdem

Provinz Oran tiefe Ruhe, und der Tribut ward

In der Provinz Konstantine hat sich der ganze

Zahnun unterworfen. Mehrere Betrüger, die sich

ausgaben und die Stämme aufwiegelten, wurden Das Tribunal erster Instanz zu Lyon hat die Gemeinde von ullins verurtheilt, Herrn Rey die Summe von 398,669 Fr. als

1 l Frsatz für angerichteten Schaden vom 28. und 29. Februar 184 u zahlen. Die Stadt Lyon und der Staat wurden als beim Er

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unbetheiligt erklärt.

In Marseille wüthet die Cholera noch immer, und die Furcht imen wandern aus; 30 35 Opfer fallen täglich. Die Stadt hat für die Kranken 30,009 Fr. Hülfe ausgesetzt. Außerdem ist eine Zubsceription eröffnet. .

Vom Untersuchungsrichter sind 31 Individuen, als bei der Ent vaffnung des Postens der Thierarzneischule am 13. Juni betheiligt, zor das Kriegsgericht geschickt. Darunter befinden sich neun Schü ler dieser Anstalt, 6 derselben sind in Haft und 3 sind flüchtig.

Zu Lyon sind 34 Polizei-Beamte wegen ihres zweifelhaften Betragens in den Julitagen von 1848 abgesetzt worden.

In einem neuen Stücke, „der Friedenskongreß“, ist Emil von Girardin auf die Bühne gebracht. Gestern wohnte seine Frau die ser Vorstellung bei. Aller Augen richteten sich auf ihre Loge.

Von der alten Kaiserlichen Garde sind nur noch 6 Generale ain Leben, Marschall Soult, Brigade⸗General Colbert, Divisions⸗ General Ornano, Brigade-General Pelet, Brigade-General Petit und Brigade⸗General Herlet.

In den Provinzen finden jetzt Subscriptionen statt, um die rothe Presse zu unterstützen.

Das Sinele meint, man solle der Bank erlauben, Noten in cher Masse auszugeben, daß dieselbe nicht allein mit dem Kapi⸗ im Verhältniß wäre, welches sie in Händen habe, sondern im Verhältniß mit dem Geld, das in ihren Kellern begraben liege. Es sei ein großer Vortheil für ein Land, nach und nach das baare Geld durch Papiergeld zu ersetzen. .Der Moniteur bringt heute in seinem amtlichen Theile die Ernennung einer provisorischen Departemental= und Gemeinde⸗Kom⸗ missien. Sie enthält sehr viele der alten Mitglieder, und einige derselben sind als Ernennungen, die mit dem Gesetze nicht verein⸗ bar waren, eliminirt worden und durch neue Namen ersetzt. Die Kommission wird in zwei Räthe, den Stadtrath und den Ge⸗ neralrath, wie vor der Februar-Revolution, getheilt werden. Großbritanien und Irland. London, 11. Sept. Die Königin wohnte am 6. September in Schottland der jährlichen Versammlung der Clansleute des Herzogs von Leeds, des Generals Sir A. Duff und des Herrn Farquharton bei. Jeder Clan trug seinen eigenen Tartan, und auch Prinz Albrecht war in hochländi= scher Tracht gekleidet und trug den Königlichen Stuart-Tartan. Die üblichen hochländischen gymnastischen Spiele, wie Hämmerwer⸗ fen, Wettläufe und Tänze, füllten den Tag aus.

Sir Charles Napier wird das Kommando in Indien im näch⸗

11 sol 61 11

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sten Frühling abgeben und nach England zurückkehren. Man glaubt, daß Sir Wm. Homm an seine Stelle treten wird. Der Globe findet die Forderungen Frankreichs in Rom um so

Fürst von Warschau! Mit eben so wahrhafter als gerechter Be⸗ friedigung haben Mich die glücklichen Nachrichten erfüllt, welche Ew. fürstliche Durchlaucht Mir in Ihrem Schreiben vom 16. Au⸗ billiger, als der Papst sich selbst zu einer Amnestie und theilweisen aust zu melden die Geneigtheit hatten. Die tapfere Armee, welche Säcularisation der Verwaltung verpflichtet und die Einführung des Sie führen, Herr Feldmarschall, welche unter Ihren Befehlen an Code Napoleon aus freien Stücken versprochen habe. Auch das Siege gewöhnt ist, hat in dem ungarischen Kriege den Ruhm, den Repräsentativ- System, das wahrscheinlich unter der vom Prä— sie längst besitzt, glänzend gerechtfertigt. Ew. Fürstliche Durch⸗ sidenten Bonaparte verlangten liberalen Regierung zu verste laucht haben auch auf den Schlachtfeldern in Ungarn neue An⸗ hen sei, der Papst früher im Prinzip zugestanden sprüche auf die hohe Zufriedenheit Sr. Kaiserl. Majestät, Meines aller⸗ durchlauchligsten Freundes und Bundesgenossen, so wie auf Meine liefste Dankbarkeit, sich erworben. Die höchste Ehre Ihrer Ver⸗ dienste, Fürst, ist der von Ihnen erreichte glänzende Erfolg. Daß ein ketraͤchtlicher Theil der aufständischen Armer, mit Schonung des Blutes von Tapferen, zu unbedingter Unterwerfung gebracht wor⸗ tar den, dies ist ein höherer Triumph als viele blutige Lorheern, Als

öffentlichen und sichtbaren Beweis Meiner lebhaftesten Dankbarkeit füge Ich für Ew. fürstliche Durchlaucht die sem Schreiben die De⸗ coration des Großkreuzes Meines militairischen Maria ⸗Theresien⸗ Ordens bei. Ohne Zweifel, Herr Feldmarschall, würde Ich, wenn Ich dem Antrieb Meines eigenen Herzens folgen dürfte, einen un⸗ Furchdringlichen Schleier über die Vergangenheit werfen und es Mir nur angelegen sein lassen, die Mittel ausfindig zu machen, welche die blutigen Wunden heilen koͤnnen, die der frevel⸗ hafte Aufruhr 'dem unglücklichen Ungarn geschlagen hat. Ich darf jedoch nicht vergessen, daß, Ich Meinen übrigen

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der der . seinen Fortgang nehmen. Mehrere Tausende umstanden den ichtshof. Jedoch wurden die Verhandlungen auf den nächsten Mittwoch verschoben, weil die Angeklagte von den Anstrengungen ihrer Reise sich noch nicht hinlänglich erholt hatte. ; Nach dem Cholera⸗Bülletin starben am Freitag in Großbrita= nien 791 Personen an dieser Krankheit, von welchen 275 allein auf London kommen. Bei diesen großen Verheerungen werden die Be

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Völkern gegenüber heilige Pflichten zu erfüllen habe, und daß das Gesammtwoͤhl Meines Kaiserreichs Mir Verpflichtungen und Rück- sichten auferlegt, die Ich nicht aus den Augen verlieren darf. Je⸗ hörden auf die Uebelstände aufmerksam, welche der Verbreitung der denfalls aber haben Ew. fürstliche Durchlaucht Mir 4 Seuche Vorschub leisten. So hat die General-Behörde für die widerfahren lassen, wenn Sie voraussetzen daß Mein Glü ö. Gesundheits- Angelegenheiten verordnet, daß mehrere Kirchhöfe im vollkommener sein wird, je ausgedehnter Ich bei gerechter Würdi⸗= Innern der Hauptstadt geschlossen würden. gung aller dieser wichtigen Angelegenheiten in ihrer Gesammtheit Wie verlautet, sollen die Truppen in Irland vermindert wer die Milde werde walten lassen können. Genehmigen Sie, Herr den, indem die moralische Lage des Landes dies verstatte. Feldmarschall, von neuem die Versicherungen ,, ,,. Das Musikfest zu Birmingham ist glänzend abgelaufen. Es und aufrichtigen Verbindlichkeit, womit Ich , . .

hat ungefähr 9000 Pfund Sterling zu wohlthätigen Zwecken ein neigter (gez ; F ranz Joseph. Schönbrunn, 22. ,, 3 . gebracht. . Der Geheime, Rath Baron Meyendorj, russischer Gesandter am . r 6. . K preußischen Hofe, ist von hier auf seinen Posten zurückgekehrt. Auch

Nußland und Polen. St. Petersburg, 8. Sep! Fer sterreichische Legations-Rath und Kammerherr, Graf Cavriani, Se. Majestät der Kaiser hat folgende Manifeste erlassen: ö - ist von Warschau nach Berlin gereist.

1) „Von Gottes Gnaden Wir Nifelaus l Kaiser und Selöst Die General? Lientenants Meyendorff und Graf Tolstoi und herrscher aller Reußen u. s. w., thun hiermit Jedermann kund und der General Masor Graf Orloff sind nach St. Petersburg, der zu wissen: Rußland erfüllt seinen heiligen Beruf! So sprachen General der Infanterie, Roth, nach Odessa, der General-Major Wir zu Unseren lieben und getreuen Unterthanen, als Wir ankün Graf Benkendorf ins Ausland und der General Major Fürst digten, daß Unsere Heere auf den Wunsch Unseres Bundesgenossen,

; ; . ö Golizyn nach Kalisch von hier abgereist. des Kaisers von Oesterreich, von Uns Befehl erhalten hatten, den Aufruhr in Ungarn besänftigen zu gehen und die rechtmäßige Ge walt des Monarchen dort wiederherzustellen. Durch Gottes Gnade ist dies auch also vollendet. Zwei Monate sind nicht verflossen, und Unsere tapferen Truppen, nach vielen glänzenden Siegen in Sieben

Italien. Turin, 5. Sept. (Lloyd.) Die Alters klassen 2j 26 der Infanterie Regimenter werden, mit Ausnahme

von w h des 23sten Regiments und der Schützen, für welche anderweitige Bestimmungen erfolgen, am 15ten d, M. aufgelöst. Dem Verneh⸗

Lagers noch im Laufe diefes Monats stattfinden. . In den nächsten Tagen wird Graf Riccardi, mit einer sehr wichtigen Mission betraut, nach Rom und Gaeta abgehen. Die Kammer der Senatoren hat in ihrer letzten Sitzung das Ministerium ermächtigt, die Steuern für den Monat September zu erheben.

von Pesth nach Arad, von der Bukowina und der Moldau nach dem Banat, überall triumphirend. Endlich haben die feindlichen Schaa⸗ ren, von allen Seiten bedrängt, von Norden und Osten her durch Uns, von Süden und Westen durch die österreichische Armee, vor dem russischen Heere die Waffen gestreckt und zu Unserer Vermitte lung ihre Zuflucht genommen, um bei ihrem rechtmäßigen Herrscher großmüthige Verzeihung für sie zu erbitten. Nachdem Wir Unser Versprechen heilig gelöst, haben Wir jetzt Unseren siegreichen He ren befohlen, in ihre Heimat zurückzukehren. Von Dank gegen den Spender alles Segens erfüllt, rufen Wir aus der, Tiefe Unseres Herzens: Ja, wahrlich, mit Uns ist Gott, höret es, ihr Völker, und vernehmet es, mit Uns ist Gott! Gegeben zu Warschau am 29. August, im Jahre der Geburt Christi dem eintausend achthundert neunundvierzigsten, Unserer Regierung dem vierundzwanzigsten. (gez. Nikolaus.“ 2) „Von Gottes Gnaden Wir Nikolaus J., Kaiser und Selbst

herrscher aller Reußen u. s. w. Der glänzende Erfolg, welcher Rußlands Waffen neuen Ruhm verliehen, bei der Dämpfung des Ausstandes in Ungarn und Siebenbürgen, bezeugt, daß Gottes

Turin, 6. Sept. (F. B.) Der Senat von Turin hat das Gesetz über die Verbesserung der Lage der Professoren auf den Uni⸗ versitäten Cagliart und Sassani angenommen. Das Gesetz dient auch für die Ausdehnung des Unterrichts. Ein ähnliches wird für Genua vorgeschlagen werden. Die Deputirten- Kammer beschloß heute die Trennung Ovada's von der Provinz Acqui und Vereini⸗ gung derselben mit der Provinz Novi. Die Angelegenheit des Erz— bischofs von Turin wurde ebenfalls besprochen, die Diskussion aber nicht beendigt.

Das Legge behauptet, daß in Sicilien von Seiten der Re⸗ gierung eine Schreckensherrschaft geübt werde.

Morzzo delle Rocca, Kriegsminister, soll seine Entlassung ge⸗ ben haben; man trug dem General Bava das Ministerium an; immt dieser nicht an, so soll General Morozzo ernannt werden.

Die Leiche des Königs Karl Albert wird unter Anderem vom

Bischof von Porto bis Turin begleitet.

. 1 1 ö . bürgen und bei Debrerczyn, sind vorgedrungen von Galizien nach Pesth, men nach wird die gänzliche Aufhebung des zusammengezogenen /

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Güte über Uns gewaltet. Der Verlust an Leuten war auf Unserer Seite in den Schlachten selbst äußerst gering, und wurde nur durch j 10 T por 95 . D Gow N wre yy 16 die Sterblichkeit in Folge der Cholera vergrößert. Nunmehr ist an der Zeit, die im Verlaufe des Krieges erlittenen Verluste, wie den gewöhnlichen Abgang bei Unseren übrigen Truppen und der Bologna, 4. Sept.

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Flotte, zu ergänzen. Hierzu aber bietet, vermöge der Festigkeit der folge soll Se. Heiligkeit be Grundlage, worauf sie beruht, die Einrichtung der Reserven, tick begeben haben. Auch in Ferrara wurde öffentlich bekannt gemacht, daß die

sicheres Mittel dar, indem sowohl aus den auf unbestimmte Zeit Beurlaubten Reserve⸗ und vorräthige Bataillone, Escadronen und Schifffahrt auf dem Po für Ladungen mit Lebensmitteln nach Ve⸗ g freigegeben sei.

yd.) Sicheren Nachrichten zu⸗ Haeta verlassen und sich nach Por⸗

Batterieen gebildet sind, als auch eine wohlüberlegte Aufsparung der Re r kruten von den letzten Aushebungen als Grundsatz gegolten hat. Aufdiese Die von Bologna nach Florenz gehenden Postwagen wurden Weise ergiebt sich die Möglichkeit, diesmal nur eine abwechselnde Aushe⸗ in der Nacht vom 28. auf den 29. August in der Nähe von Pia⸗ bung im östlichen Theile des Reiches allein, und nach geringerem Maß von Räubern überfallen und geplündert. Die Passagiere, stabe als gewöhnlich, stattfinden zu lassen. Demnach befehlen Wir: welche Geld hergeben konnten, kamen mit heiler Haut davon, dieje⸗ 1) Bei gegenwärtiger abwechselnden und theilweisen achten Rekru. nigen aber, welche solches nicht hatten, wurden von den Räubern tirung aus den östlichen Gouvernements von je 1000 Seelen 4 4* mißhandelt Mann auszuheben, auf Grund eines besonderen anordnenden Uka . . ses, der zugleich hiermit an den dirigirenden Senat erlassen wor ) . Wegen bös williger Waffen⸗ den. 2) Diese Aushebung fängt an den 13. November 1849 und heimlichung sah sich das Kriegsgericht genöthigt, gegen einen endigt den 13. Januar 1850. 3) In folgenden westlichen Gou Uebertreter der betreffenden Anordnungen ein Todesurtheil zu fäl—⸗ vernkments: Cherfon, Taurien, Jekatherlnoslaw, Poltawa und len. Gleichzeitig ließ der Kaiserl. General Pfanzelten den Waffen⸗ Charkoff, die, des Mißwachses und Viehsterbens wegen, laut Unse Ablieferungs-Termin um noch zwei Tage verlängern. rem Ukase vom 7. Mai d. J., von der Rekrutirung für das lau Rom, 2. Se fende Jahr befreit waren, sind vom 13. Januar bis zum 13. M war unzufticden, 1850 von je 1000 Seelen 8 Mann auszuheben. Diejenigen Be⸗ waren, die Freil wohner dieser fünf Gouvernements, welche vor der Publication des verfahren, und er erwähnten Ukases bereits ihre Rekruten gestellt hatten, sollen so an ö gesehen werden, als ob sie für die gegenwärtige Aushebung ihre Verbindlichkeit erfüllt hätten. 4) Ausgeschlossen werden bei dieser Aushebung folgende östliche Gouvernements: Orel, Kaluga und Tula, welche bereits ihre Rekruten gestellt haben gemäß dem oben erwähnten Ukase vom Mai 1849. Gegeben zu Warschau, 31 August u. s. w.“

Dem Ober-Kommandirenden der Kaiserlich österreichischen Trup— pen, General⸗Feldzeugmeister Baron Haynau, ist der mit Diaman worden. Marquis Sacripanti hatte diesen Platz vor ihm. ken geschmückte Andreas-Srden und dem. Eömmandeur des lsten Die Regierungs-Kommission besteht aus drei Kardinälen und Corps der österreichischen Armee, Feldmarschall- Lieutenant Grafen hat einen Prälaten zum Secretair. Tas Tribunal der Rota be— Schlick, der Alexander-Newski-Orden vom Kaiser Nikolaus verlie⸗ steht aus Prälaten. Das Tribunal der heiligen Consulta besteht hen worden. aus Prälaten. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten ist

Warschau, 9. Sept. (Schles. 3.) Das heute Nachmit ein Prälat, der Minister des Innern desgleichen. . tags 3 Uhr erfolgte Ableben des Großfürsten Michael, Bruders Tium, des Unterrichts ö durch eine Congregation Son a, St. Majeslät unscres Kaifers, setzt das Land in tiefe Trauer und dinälen mit 3, . Prälaten als , dn, ö Wohl wird der Hintritt dieses erlauchten Mannes, als eines der edelsten, Präsidenten und, Verwalter zAller, Armenhänser r ster und vortrefflichsten Menschen, allgemein tief bedauert. Er starb an den kö, sind Kardinäle, P J . vel lat fen, Folgen eines Schlagflusses, von welchem er bereits in früherer Zeit Mönche . Präfekt von Rom und fene, , ue renn, mene Anfall gehabt haben soll. General-Prokurater des Fiskus eben falls. Hie fi , ,

/ lichen Kommissionäre der Provinzen sind Prälaten, unter th Warschau, 12. Sept. Der Kuryer Warszawski theilt

. 6 von Erzbischof. Der Abgeordnete von Pesaro ist ö. , der

folgendes Schreiben mit, welches der Feldmarschall Paskewitsch von Rom, der von Frosinone gleichfalls; also zbera Yriester.

Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich erhalten hat: „Herr

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8 (Ital. Bl.“ Die Regierungs⸗Kommission

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daß Rostolan Mehreren, die grundlos eingesperrt jeit gegeben. Er erklärte, man solle gesetzmäßig er läßt die Gefängnisse von französischen Soldaten bewachen. General Rostolan hat einem jungen Manne die Er⸗ laubniß gegeben, ein Journal zu veröffentlichen, in dem der Stand und das Alter eines jeden Gefangenen angegeben werden soll. Herr Rostolan begegnete einem jungen Manne, der von zwei Gen—⸗ darmen geführt wurde; als er hörte, daß der junge Mann wegen einer Frauensache verhaftet worden sei, ließ er ihn zum allgemeinen Beifall sogleich in Freiheit setzen.

Roberti ist zum Präsidenten von Rom und Comarca ernannt

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3 angen. Von Bologna sind Batterieen nach Mantua abgegang