1849 / 258 p. 4 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Man fügte hinzu, daß die große Mehrheit

des Kabinets herrscht. ĩ ehr der in dem Briefe bezeichneten politischen

per Kommission gleichfalls

Richtschnur sich anschließe.“ Das Sicle traut diesen Nach⸗ richten nicht; der Minister sollte am 13ten eine so bedeu⸗ tende Nachricht gegeben haben, und der Moniteur

vom 14ten hätte darüber geschwiegen und kein Abend Jour⸗ nal sie amtlich angezeigt? Man wolle der Welt spotten. Möge das Ministerium dies oder das gesagt haben, es wäre angemessen gewesen, das Publikum davon zu unterrichten. Wozu nütze sonst Fie Oeffentlichkeit? Herr C. Lagragne und Theodor Bac haben auf das Büreau der Quästur folgenden Antrag niedergelegt: „Mit Rucksicht auf die in den Moniteur eingerückte (frühere) Note, aus der hervorzugehen scheint, daß ein Mitglied des Kabinets (Falloux) sich nicht der in diesem Briefe angedeuteten Politik an⸗ schließt und dessen Veröffentlichung tadelt; in Betrachtung dessen, daß es für die Mannszucht im Heere und die innere Sicherheit und die Würde Frankreichs von Wichtigkeit ist, daß kein Zweifel über die Eintracht der großen Staatsgewalten und über die politische Richtschnur, die sie in den italienischen Angelegenheiten zu befolgen gedenken, länger obwalte; schlagen die Unterzeichneten die unmittelbare Einberufung der gesetzgebenden Versammlung vor, damit sie sich unumschränkt über die innere und völkerrechtliche Politik, die ven der Regierung befolgt worden und in Zukunft zu befolgen ist, ausspreche. (Unterzeichnet) Th. Bac, Ch. Lagragne. Volksvertreter.“ Dieser Vorschlag wurde von seinen Verfassern dem General Leflo, dem einzigen anwesenden Quästor, übergeben, der ihn sogleich an Herrn Baroche, dem Vice-Präsidenten der Versammlung, welcher in Ab— wesenhelt des Präsidenten dessen Amt versieht, abgeliefert hat. Die Kommission der Fünfundzwanzig wird sich Montags versammeln, um diesen Vorschlag zu prüfen. Die Union spottet über diesen Vorschlag und meint, seine Beantwortung würde am 1. Oktober erfolgen. Die Zeitungen melden, daß Falloux sehr unwohl sei, ja daß sein Gesundheitszustand den Zutritt zu ihm verhindere. Nicht alle Journale nehmen jedoch diese Nachricht für wahr an, und einige meinen, obgleich Stroh vor seinem Hause gestreut sei, damit das Wagengerassel den Kranken nicht erschüttere, verhalte es sich mit dem angeblichen Unwohlsein ganz eigenthümlich. Die Politik er⸗ fordere es. Fallour sei auch am 18. August plötzlich zum Arbeiten unfähig geworden; die Veröffentlichung des Briefes des Präsiden⸗ ten habe eine gleiche Wirkung hervorgebracht. Herr Odilon Barrot soll, dem Dix Decembre zufolge, auch noch immer nicht herge— stellt sein; er habe daher seinen Aufenthalt auf dem Lande verlaͤn⸗

gert, komme jedoch auf einige Stunden täglich ins Mini— sterium, um die bedeutendsten Arbeiten zu fördern. Ueber die Ernennung des General Randon an Rostolan's Stelle gehen die verschiedensten Gerüchte. Einige lassen ihn selbst

seine Demission geben, weil er Protestant ist, Andere meinen, die Regierung habe seine Ernennung aus Religions-Rücksichten bean⸗ standet. Ein Journal behauptet dagegen, Rostolan sei erfucht wor— den, auf seinem Platze zu bleiben. Das Sieele fragt, ob man schon bei der Widerrufung des Edikts von Nantes angelangt sei. Ludwig Philipp habe 8 Jahre hindurch einen Protestanten als ersten Minister gehabt, und die Republik sollte einen guten Gene⸗ ral aufgeben, weil er kein Katholik sei! So weit wäre Frankreich gekommen! Wozu diene der Moniteur? Warum wage man es nicht, dem Lande, das schon erwachsen genug sei, um es als Mann zu behandeln, solche Dinge zu sagen? Man versichert übrigens heute Nachmittag wiederholentlich als gewiß, daß Rostolan in Rom auf seinem Posten bleibe. Der Constitutionnel meint, daß die Kommission der 25 sich durchaus nicht mit dem Vorschlage der Herren Bae und Lagragne beschäftigen werde, da derselbe die Auf⸗ merksamkeit auf einen Gegenstand lenke, der ja aller Welt bekannt

sei. Diese Herren hätten auch kein Recht, während der Vertagung einen Vorschlag zu machen; sie möchten damit bis zur Eröffnung der Kammer warten. Hätte die Kammer

auf die Wachsamkeit der Herren Lagragne und Bac gezählt, so würde sie dieselben in die Kommission der 25 gewählt haben. Der Präsident der Republik ist heute nach St. Cloud abgereist; man glaubt, daß er daselbst vielleicht bis zur Versammlung der Kammer bleiben werde. Dem National schreibt man aus Rom, daß Herr von Belcastel, französischer Geschäftsträger zu Rom, den Brief des Präsidenten heimlich nach Gaeta gesendet habe, ehe dieser in Rom selbst bekannt gewesen. Der Papst habe den Kardinal Antonelli kommen lasser, der die Ansicht ausgesprochen, die Sache sei ohne Bedeutung, denn erstens sei der Brief nicht authentisch, in allen Fällen jedoch sei es nur ein Privatbrief, und als solcher keine Handlung, die von der französischen Regierung ausgehe; man müsse erst sehen, was man in Paris darüber sagen werde. Zwei Tage darauf sei die Nachricht aus Paris gekommen, man solle sic nicht be⸗ unruhigen, der Brief sei ein Privatschreiben, er würde nicht ver— öffentlicht werden, man wolle nur einigen Empfindlichkeiten der Armee Genugthuung geben, er solle den heiligen Vater nicht beengen. Da sei nun doch der Brief veröffentlicht worden, und Besturzung habe in Rathe des Papstes geherrscht. Man habe sich dreimal an demselben Tage versammelt, Verrath gerufen und die Heftigsten hätten von Kirchenbann gesprochen; endlich aber habe man sich beruhigt und beschlossen, keine Konzession zu machen dem Briefe keine Bedeutung beizulegen und die Begebenheiten abzuwar⸗ ten. Das Journal des Dabats suchte gestern in einem Arti⸗ kel nachzuweisen, daß die Verantwortlichkeit der beiden Staatsge⸗ walten, der Minister und des Präsidenten, jeder eine freie Thätlg⸗ keit lase. Das Sikele findet es ganz richtig, daß jede dieser Gewalten nur für ihre Handlungen verantwortlich sei, meint aber daß das Journal des Débats die Frage auf ein falsches Ter⸗ rain bringe, hierum handle es sich nicht, sondern darum, daß, wenn sich auch Herr von Falloux mit seinem Gewissen abfinde, in dem . zu bleiben, es mit der Würde und der Ehre des Lan—= . z wie mit dessen Wohl. nicht vereinbar sei, daß ein Theil s Ministeriums eine dem Präsidenten entgegengesetzte Ansicht in den Hauplfragen habe und einen Zeitungskampf mit ihm eröffne. at . . Bersammhung (General-Conseil) der Gironde , 9 26. i. hen g cla gefaßt, folgenden Wunsch wr re g , ge den General-⸗Conseils die Macht gegeben e n oem neue Emeuten und neue Verschwörungen die ktörität Ler Gesetze und der gesellschaftlicken Ord in Gefahr bringen, Um die regelmäßigen Äge ö. 91 . ö sie ite e, n h a nn en der Regierung zu sammeln, er 0 j ; ; thuung e, d et Marolko habe solche, Genug⸗ worden sei. ppedition gegen dasselbe unnöthig ge— Das Journal des De . . Bank 109 Millionen; ö „Der Staat schuldet der scheine, 50 Millionen empf än ich als Darlehn auf Schatz.

. h fangen als Ejns lehn Exekutiv⸗Kommission gemachte Anlche ö , . en. Viese

Schuld von 190 Millionen ist Ende dieses 3 me Die e neues Uebereinkommen ref, er n, ELillig. Wird und Herr Passy dachte wahrscheinlich daran, als ö. hen an lehen von 200 Millionen machen wollte. Diese Wir be men An⸗ wird die Masse baaren Geldes in den Bankkellern . viel bedeutender als die umlaufenden Noten sein wird. Tas i

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jedoch unmöglich.“ Alle Zeitungen beschäftigen sich mit dem anor— malen Zustande der Bank, daß der baare Metallvorrath der Summe der umlaufenden Noten fast gleichkömmt. In seiner gestrigen Siz= zung beschloß das General-Conseil der Bank, daß die Bank wieder Darlehen auf öffentliche französische Papiere geben werde, mögen diese eine bestimmte oder unbestimmte Virfallzeit haben.

In Bordeaux sind 23 junge Leute, die am 14. Juni wegen Theilnahme an einer Emeute verhaftet wurden, in diesen Tagen vom Geschworenengericht freigesprochen worden.

Vom 1. Januar 1840 bis zum 1. August 1849 erschienen in Frankreich 87,000 Werke und Broschüren, 3790 Abdrücke alter Werke, lateinischer und griechischer Klassiker, und mehr als 4000 Bände Uebersetzungen aus neueren Sprachen; ein Drittheil der letzteren waren aus der englischen Literatur; ihr folgt die deutsche und spa⸗ nische; die portugiesische und schwedische bietet am wenigsten. Zwei⸗ hundert Werke sind über geheime Künste, Kabala und dergleichen, 55 Werke über Wappenkunde und Genealogie in dieser Zeit ver— öffentlicht worden; 2000 sozialistische Werke aller Schulen erschie⸗ nen in demselben Zeitraum, 60h Romane und Novellen und mehr als 800 Reisebeschreibungen Das zu diesen Werken angewendete Papier würde hinreichen, um die Oberfläche der 86 Departements zweimal zu bedecken. .

„Am 10. September zählte man in Marseille 28 geschlossene Läden in zwei Straßen; sie trugen die Aufschrift: Reise halber geschlossen; augenblicklicher Abwesenheit halber geschlossen; wegen einer Reise auf 10 Tage geschlossen u. s. w. Die Furcht vor der Cholera trieb die Besitzer hinweg. .

Das. Dampfschiff „Brazier“ hat in Toulon mehrere, venetia⸗ nische Flüchtlinge ausgesetzt.

Garnier Pages ist in Macon bei Lamartine zum Besuch.

Nur 10,000 der 35,0090 Freiheitsbäume, die nach der Februar⸗ Revolution in Frankreich gepflanzt wurden, haben Wurzel gefaßt, die übrigen sind verdorrt. In Paris, wo 1209 gepflanzt wurden, ist ein Srittel aufgekommen. Die übrigen 80h sollen jetzt abge⸗ hauen und das dürre Holz unter die armen Leute vertheilt werden.

Straßburg, 12. Sept. (Köln. Ztg.) Die Rüstungen Frankreichs dauern fort; die Alpen-Armee wird neuerdings verstärkt, und wahrscheinlich wird in wenigen Wochen schon die Berufung der dieses Jahr pflichtig gewordenen Mannschaften unter die Fahnen erfolgen. Auch die Besatzungen im Elsaß erhalten neuen Zu⸗ wachs. Die dritten Bataillone sämmtlicher Regimenter der Armee werden, wie das bei den zwei ersten bereits seit längerer Zeit der Fall ist, vollständig auf den Kriegsfuß gesetzt. In den nahe— gelegenen Departementen des Doubs und der Mosel sind Trup— pen Bewegungen nach dem Süden angeordnet, und alle Beur— laubungen sind untersagt. Wenn wir auch nicht zweifeln, daß

die römische Frage gütlich beigelegt wird, so erwarten wir dennoch keine Verminderung des Heeres, denn dieses wird

gewiß so lange auf den Beinen erhalten werden, bis sich der Kampf über eine desinitive Regierung in Frankreich die jetzige ist noch immer als eine provisorische zu betrachten entschieden haben wird. In diesem Augenblicke stehen die Actien des Bonapartismus etwas besser, als vor einigen Monaten; denn die Armee zeigt wirk⸗ lich Sympathie für „Napoleon“ und nicht die mindeste Anhänglich⸗ keit für den Herzog von Bordeaux. Vielleicht ändern sich die poli⸗ tischen Konjunkturen, wenn, wie allgemein behauptet wird, die Legislative unmittelbar nach ihrem Wiederzusammentritte das Ver— bannungs-Dekret gegen die Bourbonen aufhebt.

Die Cholera, von der wir vor einigen Tagen befreit zu sein glaubten, zeigt sich nun von neuem, namentlich im Bürgerspital, wo sie viele alte Pfründner dahinraffte. Die Erkrankungen, welche durchschnittlich jeden Tag vorkommen, belaufen sich auf 7 bis 10.

Großbritanien und Irland. London, 14. Sept. Die Morning Chroniele bemerkt über, die Unruhen auf Cephalonien: „Die Hauptschwierigkeit einer gründlichen Pacification der jonischen Inseln ist die Unmoͤglichkeit, das ihnen 1815 gegebene Versprechen, ihnen eine constitutionelle Regierung zu geben, einzulö—⸗ sen, denn die Bewohner des Archipels sind viel zu sehr demoralisirt, um nach constitutionellen Formen regirt werden zu können. Unter einer Reihe von venctianisch-russisch-türkischen und französischen Pro— tektoren hat der Adel der Inseln sich Jahrhunderte lang jede Tyran⸗ nei straflos erlauben können. Natürlich nahm er mit Widerwillen die Gleichheit vor dem Gesetze auf, die England einführte, und die der Masse, welche bis dahin durch Missethaten und Exzesse aller Art ungeahn⸗ det beging, außer wenn Rache oder Interesse eine Strafe nach sich zog, nicht angenehmer war. Dennoch machte im Jahre 1817 Sir Thomas Maitland einen Versuch, das Versprechen Englands zu erfüllen, und gab eine Constitution, die aber nur der Form nach eine Coustitu⸗ tion war, thatsächlich aber die Staatsgewalt in der Hand des Lord— Ober-Kommissars ließ, weil sich die demoralisirten Bewohner des Archipels nicht anders regieren licßen. Jetzt ist der politische Zweck der Aufständischen ein Anschluß an Griechenland, die nächste Ur—⸗ sache des Aufstandes ist aber, wie der Lord-Ober⸗Kommissar Ward an die Regierung schreibt, eine vage politische Aufregung, vermehrt durch den Hang zu plündern, und ein Wunsch, Gefühle persönli⸗ cher Rache, die durch lokale Fehden crregt sind, zu befriedigen.“ Bei dieser Gelegenheit macht das Morning Chronjele auf die Nutzlosigkeit der jonischen Inseln aufmerksam, deren Besetzung jähr⸗ lich 136,000 Pfd. koste, während sie als militairischer Posten nicht ohne die Herrschaft über das Meer zu halten seien und jeden Angenblick genommen werden könnten, sobald. England diese Herr— schaft verlöre.

Bei der diesjährigen Zusammenkunft des Ackerbau-Vereins der Grasschaft Buckingham, die veorgestern in Aplesbury stattfand, sprach sich Herr D'Israeli, einer der Vertreter der Grafschaft und Führer der Protectionisten-Partei im Unterhause, sehr ausführlich über die von seiner Partei zu befolgende Politik aus. Den Ge— danken an ein Zurückkehren zu dem Getraide⸗-Schutzzoll gab er auf, er empfahl dagegen eine gleichere Vertheilung der Armensteuer und der Landtaxe.

Dr. Edward Stanley, der anglikanische Bischof von Norwich, ist am 6ten d. M. auf Braban-Schloß, bei Dingwall, nach kur— zer Krankheit an einer Gehirn-Kongestion 70 Jahre alt gestorben. Er war im Jahre 1837 konsekrirt und einer von den whiggischen Bischöfen, die Lord J. Russell geschaffen. Stanley genoß den Ruf eines sehr gebildeten Mannes und war unter Anderem Präsident der „Linnäischen Gesellschast. Ter Bischofssitz Norwich trägt 75667 Pfd. St. jährlich, und das Patronat von 47 Pfarreien ist mit ihm verbunden.

Die Cholera nimmt hier immer mehr überhand und hat nach den neuesten amtlichen Berichten in dem Bereiche der Hauptstadt an einem Tage 432 Individuen getödtet. Hauptsächlich haben zu diesem Verluste diejenigen Stadttheile ihr Kontingent beigetragen, n denen, wie in Lambeth, Bethnalgreen und Shoreditch, Reinlich= seit und frische Luft in Folge des engen Beisammenstehens der Häuser, der pestartigen Ausdünstung der Straßen⸗-Kanäle und des Vorhandenseins viel benutzter Kirchhöfe, an und sür sich schon kaum in irgend einer Weise zu erhalten sind, und dennoch hal— ten, wie die Times scharf tadelnd hervorhebt, die Mitglieder

der verschiedenen Lokalbehörden den gegenwärtigen Augenblick, wo mehr als 3000 Individuen wöchentlich von der Seuche hin⸗ weggerafft werden, für geeignet, durch ihre kleinlichen Kompetenz streitigkeiten alle Versuche zur Besserung der Sanitäts⸗Verhältnisse zu hemmen oder ganz zu vereiteln. Unter Anderem weigern sich die Kirchenvorsteher der St. Saviours-Kirche in Southwark, ihren die ganze Umgegend verpestenden Kirchhof auf den Befehl des Gesundheitsrathes zu schließen, obgleich im Verlaufe der Verhand⸗ lungen nachgewiesen wurde, daß der Kirchhof bereits über die Maßen angefüllt ist; es sind allein von 1826 bis 1845 dort in einem Raum, der keine 12,9900 Quadratfuß enthält, 8,933 Leichen beer— digt worden. Die Times, und gleich ihr die übrigen Zeitungen, sprechen sich bei dieser Gelegenheit sehr nachdrücklich gegen die auf dem Festlande bereits fast überall verbannte Sitte der Beerdigung innerhalb der Stadt aus. ö

Der Oberst Francisco Facio ist zum Finanz Agenten der mexikanischen Regierung an die Stelle der Herren Schneider und Compagnie ernannt worden und hat bereits sein Comtoir hier er⸗ öffnet.

Die Times bemerkt über die römischen Verwickelungen: „Frank⸗ reich wird nicht die Segnungen, sondern die Verwünschungen Rom's ärndten, wenn es nicht den geistlichen Despotismus modffizirt, der die legislativen, exekutiven und richterlichen Functionen bes Staates

lange usurpirt hat und noch immer usurpirt. Frankreich ist verpflichtet, Rom von der Herrschaft der Kardinäle zu befreien; nicht ist dies mehr eine Sache des Inter⸗ esses, sondern eine Frage der Selbsterhaltung, daß die

Republik nicht Rom für die Tyrannei zurückerobere. Allein augen—

scheinlich durch den Erfolg Oesterreichs und dessen Anwesenheit in

den Legationen kühn gemacht, sind der Papst und seine Nathgeber entschlossen, von Frankreich nichts als die zertrümmerten Wälle der Stadt und das gefangene Volk anzunehmen. Ueber den geistigen Theil des Preises, über den Geist und die Institutionen ist der Papst entschlossen, allein zu herrschen; das Regiment von Gre gor soll wieder ins Leben gerufen werden, die verheißene Constitution schwindet herab zu einer blos formellen Ver— sammlung von Abgeordneten der Munizipalitäten, welche ein Bud⸗ get verkündet oder ein Gesetz vorgelesen hören. Die ganze Ver waltung der Staats- Angelegenheiten soll wieder in eine geistliche zurückfallen. Wir tadeln nicht ganz und gar den Papst, Er, han delt kraft eines Gesetzes, daß noch höher steht als die Detrete Ler General-Konzilien und die Traditionen des Papstthumsg, kraft des Gesetzes der Selbsterhaltung. Frankreich ist aber zufällig unter derselben harten Nothwendigkeit, und es ist eine Frage der Silbst— erhaltung für Frankreich, nicht eher Rom zu verlassen, als bis ö. dessen Regierung und Verwaltung durch und durch re sormirt sicht.

Die russische Dampffregatte' „Kamschatka. ist ven Madeira, wohin sie den Herzog von Leuchtenberg gebracht hat, wieder in Southampton eingelaufen und wollte gestern die Reise nach Kron

stadt fortsetzen. ö ö 1058 Vom J. Januar 1839 bis jetzt wurden in London Glzhäs neue Häuser gebant und 1652 neue Stratzen augelegt, deren Länge Meilen beträgt. Von 1839 bis 1849 wuchs

zusammen 205 englische, Meilen 35 b . die Bevölkerung um 525,904 Seelen. London zählt jetzt 2,336,960

Einwohner. . . . J Vom 1. Januar bis zum 1. Juli d. J. wanderten im Hafen

von New-Nork aus Europa ein: aus Großbritanuien 18,987, aus Irland 63,101, aus Deutschland 26,154, aus Holland 1012, aus Frankreich 814, aus der Schweiz 739, aus verschiedenen Ländern 1581, zusammen 113,915 Menschen, wogegen 1848 in New-⸗Nork nur 85,752 einwanderten.

Der Erzbischof von London hat den 16. September als öf⸗ fentlichen Buß- und Bettag festgesetzt, um Gott um das Aufhören der Verhecrungen der Cholera anzuflehen.

Schweiz. Bern, 12. Sept. (Eidg. 3. . Laut Beschluß des Bundes-Rathes sollen binnen drei Tagen alle Flüchtlings-Chefs den Schweizerboden geräumt haben. Nur die ungewissen Antwor⸗ ten Frankreichs, das mit ihrer Aufnahme oder ihrem Durchpasse lange sich nicht befassen zu wollen schien, hat den sofortigen Voll— zug des Dekrets vom 16. Juli verhindert, dem nun, da von dort her genauerer Bescheid gekommen, sogleich Folge gegeben worden ist. Die französischen Fluchtlinge in Genf sellen internirt, d. h von der Gränze weiter in die Schweiz hinein dislozirt werden.

(Beob.) Laut zuverlässiger Nachricht ist die Errichtung ei nes Werbebürcau's für das 4te neapolitanische Schweizer⸗-Regiment in Como vom Marschall Radetzky nicht gestattet worden. Es soll von ihm die Stadt Feldkirch im Vorarlberg für die Werbung als ungleich günstiger gelegen vorgeschlagen und auch definitiv die Etablirung des Werbebüreau's daselbst beschlossen worden sein.

Zürich, 12. Sept. Die Eidg. Ztg. meldet: „Der ehema— lige Diktator Gögg richtet vor seiner Abreise nach Amerika noch einen Aufruf an seine „deutschen Brüder“. Auch Germain Metter— nich ist heute, mit einem französischen Passe versehen, nach Amerika abgereist. Es scheint demnach, daß der Wegweisungsbeschluß des Bundesrathes doch nach und nach in Vollzug gesetzt werde.“

Moldau und Walachei. Bucharest, 4. Sept. (Const. Bl. a. B.) In den letzten Tagen erhielten wir die Meldung aus der walachischen Donau-Quarantaine Turnu Severin, daß daselbst nicht nur Bein, sondern auch Guyon und Stein, nebst

15 Offizieren verschiedenen Grades und 120 Mann Infan⸗ terie und 800 Mann Kavallerie, welche Bem von Piski aus mit sich genommen hatte, angekommen waren, um sich,

statt den russischen Truppen gezwungen, lieber den türkischen frei⸗ willig zu unterwerfen. Mit Ausnahme der Gemeinen, über deren Schicksal noch nicht entschieden ist, wurden auch Bem und Konsor— ten nach der Festung Widdin hinübergebracht, wohin kurz vorher Kossuth, Perczel u. s. w. transportirt worden sind. Bon den Ge⸗ meinen dürften sofort viele in türkische Dienste aufgenommen wer— den, wie das auch früher mit einigen von Kossuths ze. Begleitern stattgefunden hat. Was wird aber endlich mit diesen Häuptern der magyharischen Insurrection geschehen, ist die vielbesprochene Frage. Wird Oesterreich, wird Rußland sie reklamiren? Wird die Psorte sie gutwillig oder gezwungen qusliefern? Von Görgey erfahren wir mit Bestimmtheit, daß er Pässe nach Amerika erhalten hat. Was einige Blätter von der Reise Kossuth's nach Orsova, seinem Zusammentreffen in Mehadia mit Bem u. s. w. erzählen, ist eine Erdichtung. . ; .

General Lüders, der sich in Hermannstadt befindet und von seinem Monarchen in Anerkennung seiner Waffenthaten mit dem Orden vom heiligen Georg belohnt und zum General Adjutanten Sr. Majestät ernannt worden ist, wodurch er das Recht erhält, seine Meldungen direkt an den Kaiser zu machen, wird binnen we— nig Tagen hier zurückerwartet.

Voͤrgestern wurden von den letzten in Siebenbürgen erbeuteten Kanonen an 29 Stück, darunter auch eine österreichische, sammt Munition und Gepäck-Karren, hier durch die Stadt geführt. Sie waren im schlechtesten Zustande, von dem kleinsten Kaliber, ohne Bespannung von Ochsen gezogen und auf den verschie denartigsten

Man fragt sich, warum diese Schlüsselbüchsen

Rädern gestellt. id überhaupk hierher gebracht wurden, und was man mit der öster⸗

reichischen Kanone beabsichtige. Auf den Geschützkarren stand mit

5 re- 1 großen Lettern „Debre: zyn.

Die Telegraphen in Dänemark.

Ueber den Stand der Telegraphie in Dänemark giebt ein im Faderlandet enthaltener Artikel des Ingenicur⸗-Capitains W. O. V. Lehmann folgende interessante Notizen:

Es sind zwei neue Telegr aphen-Linien errichtet, welche sich an die ältere von Forsör nach Nyborg anschließen. Von Noborg westlich sind die zwei ersten Stationen beiden Linien gemeinsam, welche sich erst bei Sön⸗ derhoierup, etwa drei Meilen WSW. von Nyborg von einander trennen; hier finden' sich deshalb zwei Telegraphen, für jede Linie einer. Von hier hat die südliche Linie bis Sönderborg (Sonderburg) noch 4 Stationen, zwei auf Fühnen und zwei auf Alsen, die nördliche Linie hat gleichfalls 4 Stationen, mit dem Endpunkte bei Sljärbeckmölle, drei achtel Meilen nördlich von Middelfart. Es finden sich also im Ganzen zehn Stationen, bder wenn man die drei zwischen Noborg und Korsör mitrechnet, im Gan⸗ zen dreizehn Stationen, die zwei vollständige Telegraphen Linien bil⸗ den, durch welche Korsör⸗Sönderborg, Korsör⸗Middelfart und Sönderborg⸗ Miodelfart in unmittelbare telegraphische Verbindung mit einander gesetzt sind. Der mittlere Abstand zwischen den Stationen beträgt 2 Meilen, der größte Abstand 25 Meilen, der kleinste etwas über eine Meile, ganz nach den Erfordernissen der Lokalität.

Auf jeder Station befindet sich ein von Holz aufgeführtes, von außen und von innen mit Brettern bekleidetes und mit einem Pappdach versehenes kleines Observations Haus, in welchem die Fernröhre und der Mechanismus zur Bewegung der telegraphischen Zeichengeber angebracht sind, so daß die ganze Bedienung innerhalb des Zimmers geschieht, welches überdies mit einem Ofen versehen werden kann und über— haupt so eingerichtet ist, daß es dem Personal einen behaglichen Auf— enthalt gewährt. Vor dem einen Ende des Hauses ist der Telegraph selbst angebracht und durch drei Pardunen gestützt. Das Ganze ist durch einen Erdwall oder Staketenzaun eingehegt. .

. lelegraphische Apparat ist ein Tafel Telegraph, nach demselben Prinzip konstruirt wie der Schumachersche, der schon lange am großen Belt im Gebrauch gewesen ist, indeß weicht er in mehreren wesentlichen Stücken so bedeutend von dem Schumacherschen ab, daß er als ein eigenes System betrachtet werden muß, indem derselbe durch zwei bewegliche Zeichengeber 3 viereckige Holztafeln, welche zwischen vier festen Armen auf und nieder bewegt werden können gegen zehn Tausend (genau 9801) verschiedene Zeichen. zu geben im Stande ist. Diese werden als Zahlen abgelesen, zu deren Erklärung ein Wörterbuch so ausgearbeitet worden ist, daß es alle möglichen Combingtionen der Sprache zu signalisiren gestattet. Das Prin zip; wonach das Wörterbuch konstruirt ist, macht dieses möglich, weshalb dasselbe auch eigentlich die Eigenthümlichkeit des Systems enthält. Durch eine sehr einfache Erweiterung des Telegraphen würde dessen Um— fang verdoppelt werden können, so daß man noch 9801 Signale, zum Ge— hrauch für Eigennamen, erhielte, welche natürlich zum größten Thelle außer dem Gebiete eines jeden Telegraphen liegen. Da dies jedoch die höchst be⸗ schwerliche Ausarbeitung noch eines Wörterbuchs von dem genannten Um⸗ fange nöthig machen würde, so hat dieselbe aus Mangel an Zeit unter— lassen werden müssen.

Die Entwickelung des Systems, die Ausarbeitung des Wörterbuchs, die Absteckung der Linien und die Wahl der Stations Punkte, der Bau der Telegraphen mit den dazu gehörenden Häusern, der Unterricht und die Einübung der Telegraphen-Verwalter, so wie die Ausarbeitung einer In⸗ struetion für die Führung des ganzen Telegraphen - Dienstes, wozu sich brauchbare Bruchstücke einer Vorarbeit kaum vorfanden, sind ausschließlich mein Werk, wobei ich in dem glücklichen Falle gewesen bin, bei allen die— sen Operationen ganz freien Spielraum gehabt zu hahen, so daß es mir beide Linlen für einen Kosten-Aufwand von durchschnittlich 450 ansthaler für die Station, die Ausstattung der Stations-Häuser mit Inventarium, das Drucken und Einbinden des Wörterbuchs u. s. w. dabei mitgerechnet, zu Stande zu bringen. Eine Ausnahme macht hierbei nur die Anschaffung der Fernröhre, deren Güte leider bei weitem nicht den An for⸗ derungen entspricht, welche gemacht werden müssen und billigerweise können.

Der erste Theil der Linien Sönderborg-Boiden mit drei Stationen war im Anfange des Monats Februar vollendet; die Linien auf Fühnen, welche erst späler angeordnet wurden, konnten wegen der Jahreszeit erst gegen angefangen werden und waren am Ende des Monats Mai fertig.

Hinsichtlich der Schnelligkeit, womit sich eine telegraphische Mit⸗ theilung fortpflanzt, ist es schwer, einen für alle Fälle passenden Ausdruck

da die Zeitbestimam er auf längere Strecken sehr schwan⸗— fend sind. Wenn man nicht, wie bei mehreren fremden Telegraphen Linien, rie Station mit ganz übereinstimmenden Uhren versieht, kann man unmög— e unftszeit vergleichen. Indeß gestattet die Art und Weise, wie die Bedienung in der Telegraphen-Linie geschieht, eine ziemlich befriedigende Berechnung nach der Wahrnehmung auf einer Station zu machen. Von den fühnenschen Linien habe ich keine Erfahrung, indem ich nach ihrer Vollendung nichts mit ihnen zu thun gehabt habe; aber eine von Versuchen alf der besonders gut bedienten Linie Sönderborg— Boiden gab eine Geschwindigkeit von zwei bis drei Signalen in einer Minute.

Die Witterung ist nicht immer so günstig, die Bedienung nicht immer so rasch wie bei jenen Verfuchen, weshalb im Durchschnitt für den tägli⸗ chen Gebrauch wohl nur auf ein Signal für die Minute gerechnet werden darf, bis eine größere Uebung und vorzügliche Fernröhre die Beobach— tungen erleichtern, welche denjenigen Theil des Telegraphirens ausmachen, der mit einem Zeitaufwand verbunden ist.

Eine in 30 Signalen ausgedrückte Depesche wird also eine halbe Stunde Zeit erfordern, um signalisirt zu werden. Da von Sönderborg bis Korsör neun Telegraphen sind, so wird der Telegraph in Korsör beim 21 sten Signal sein, wenn der sönderborger Telegraph das letzte zeigt, und die Depesche wird demnach in Korsör 39 Minuten später fertig geschricben dastehen, als der Telegraph in Sönderborg in Thätigkeit gesetzt wird. Ein einzelnes Signal kann ohne Zweifel dieselbe Strecke in zwei bis drei Minuten durch- laufen, wenn das Personal ctwas größere Uebung bekommt und die Stationen mit hinreichend guten Feirnröhren versehen werden, so wird das hier angeführte Beispiel ein Telegraphiren unter keinesweges günstigen Ver⸗ hältnissen darstellen. —ᷓ

Es liegt in der Natur der Sache, daß die Telegraphen Linien ihre Vortheile auf sehr langen Strecken eist recht augenfällig machen.

Als Beispiel diene Folgendes: Wenn die Linie bis Kopenhagen dutch zum Beispiel 9 seeländi che Stationen fortgesetzt wäre, so würde die oben beispielsweise gewählte Depesche den Rest ihres Weges in 9 Minuten zu— rücklegen, also in Kopenhagen 48 Minuten später zu lesen sein, als das erste Signal auf dem sönderborger Telegraphen gezeigt warde. Eine Ant— wort wie „Ja“ oder „Nein“ würde kaum mehr als zehn Minuten Zeit ge⸗ brauchen, um denselben Weg zurückzugehen, so daß man in Sönderborg eine solche Antwort auf eine in 30 Signalen ausgedrückte Frage eine Stunde nach deren Ablieferung an den sönder— borger Telegraphen habeu könnte.

. demselben Verhältnisse, wie die Linie länger wird, steigt natürlich die 1elgtioe Geschwindigkeit, Eine Fortsetzung der nördlichen Linie bis . , aber aus mir unb fannten Gründen nicht zur l nn 9 a,,. Eine vollständie Durchführung des einmal aus- gesprgchene Vorsats, Landes Telegrazhen einzuführen, sollte wohl zunächst JJ, für an 1 1 ie n. . R . ö. ö 6 ui. sie als aum vollendet in Gebrauch J . . . 6 , . als ; Gebre genommen wurden, ein seltsames Schicksal erfahren, obwohl ihnen jedenfalls eine solche Existenz bereitet ist, daß ihre Fortsetzung für den, Augenblick wohl wenig wün schenswerih 6 ö . ist ö. nicht der Ort, diesen Gegenstand näher zu be⸗

eln. Wird mir die nöthige Zeit und Ruhe vergönnt, eine größere

Ende März

9. 211 1 zu geben, zumal,

l S8⸗ und A

lich die Abgar

Reihe

und

1705

liche Behandlung darin sinden,

1849 errichteten Telegraphen-Linien auszusprechen.

Eisenbahn⸗Verkehr.

Die Frequenz im August d. J. betrug:

Zeit unter vielen und großen Unterbrechungen beschästigt bin, so wird die

nicht uninteressante Geschichte der Telegraphie in Dänemark eine aus führ⸗ wobei ich Gelegenheit erhalten werde, mich

an einer passenderen Stelle ohne Rückhalt auch über die von mir im Jahre

Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahn.

ö vom 1. Januar bis 31. August . 232, 044 » 1. Januar bis 31. August 198,145

.

6 1 . 8 n u n

3

w. Die Königliche Negierung hierselbst gemeinen Preußischen Alter⸗Versorgungs-Gesellschaft du Erlaß von 6. März c. das Publikum bereits davon daß die im Statut der Gesellschaft zur Bestreitung der bestimmten Mittel sich als unzureichend sen die Nothwendigkeit eingetreten sei, n die schaft umzugestalten, oder die Gesellschaft aufzulösen

dung über die deshalb zu treffenden Maßregeln von dem Königlichen Mini—

sterium des Innern erwartet werde, und daß bis zum bem Direktorium die Aufnahme neuer Gesellschafts⸗M

Annahme von Nachzahlungen auf Mit Nücksicht darauf, daß das

Königlichen Regierung angezeigt hat, schaft behufs Äuflösung derselben in Beschlag

namentlich in eingetretenen

und hiernach

sprochen hat, Kuratoriums

Austritt des Verwaltung der . . erscheint, ist das Königliche Ober- Präsidiunm der Pro

entsprechende interimistische nes durch die Umstände, dieses durch die Nothw Fortführung der Anstalt, erfondert wird;

den ihr jetzt zum Giunde liegenden, Grunde zu legenden Rechnungs-Prinzipien, oh einer Gefahr des Verlustes an ihren Einlagen aus der Anstalt verheißenen Vortheilen ausz kann, und

lichkeit vorbereiten und feststellen, entgegengese

Reorganisation der

Preußischen Alter⸗Versorgungs⸗-Gesellschaft gepflogenen

die Veiwaltung der Anstalt fortzuführen unter keinen U

Grund des ihm nach §. 23 des

ohne irgend VW entzky und

bereits längst abgelaufen, die Rechtsbeständigkeit der riums bedroht, und die geregelte Verwaltung der Anst lich gemacht, doch sehr gefährdet, erscheint, des Innern, um die Theilnehmer der Anstalt vor de Anstalt verbundenen Verlusten zu bewahren, und die d nere Einrichtungen behinderte Erreichung des Zweckes Zukunft sicher zu stellen, auf Grund des s. 191, Tit Landrechtes bestimmt:

desselben statutenmäßig obliegenden Geschäfte

Ausnahme jedoch der Befugniß, über Fälle,

werde, und

einer Kommission übertragen werde, gebildet aus Regierungs-Kommissar mit entscheidender Stin

interimistische Fortführung der Anstalt auch

nen des Kuratoriums in dem voistehend angede a) den Königlichen Kammer-Gerichts - Assesso H Kommissarius und Vorsitzenden; b) den Stadtrath Herin Bülow, und cy den Königlichen Regierungs- Nath, ressenten der Gesellschaft; B) mit der dem Direktorium statutenmäßig zustehe Anstalt nach Maßgabe der oben angedeuteten,

Herrn 1

Abhandlung über die Telegraphie zu vollenden, mit der ich seit längerer

Einnahme für 62, 900 Personen. .. 45,100 Rthlr. Sgr. Pf. Einnahme aus dem Güterverkehr (84,831 Ctr. Fracht und Eil⸗ güter, Vieh, Equipagen⸗Traus⸗ porte und Gepäck Üeberfracht 23.35 26 J Sina Sbosßnl5 Rthlr. 25 Sgr. 4 Pf. gegen die Einnahme vom August 1818 600 16] . Mehr -⸗Einnahme F935 Rthlr. 8 Sgr. 6 Pf. Das Direktorium. Säch sisch-Schlesische Eisenbahn. Frequenz und Einnahme im Monat August 1849. Für 12,824 Personen .. ...... 19,606 Rthlr. Sgr. 1 Pf. 865, 162,25 Ctr. Güter c. inkl. Post⸗- und Salzfracht 13272 17 l I, 878 Rihlr. 17 Sgr. 2 Pf

hat als Aufsichts-Behörde der All—

erwiesen hätten, entweder die Ve

Alter-Versorgungs-⸗-Gesellschaft in einer Eingabe vom 5. wie seine sämmtlichen Mitglieder ihr Amt niedergelegt und darauf angetragen hätten, das Vermögen der Gesell⸗ zu nehmen und ein Liquida— sions⸗-Verfahren darüber einzuleiten, so wie in Betracht des Umstandes, daß auch die Königliche Regierung sich für eine Auflösung der Erwägung des Mangels Anstalt ein Einschreiten der Staatsbehörden unabweislich

niglichen Ministeriums des Innern beauftragt worden:

1) das Vermögen der Anstalt insoweit sicher zu stellen, e Verwaltung insoweit einzurichten, als je⸗

a) daß die dem Kuratorium der Anstalt und dem engeren

ch ihren Amtsblatt⸗ in Kenntniß gesetzt, Verwaltungs⸗Kosten

daß in Folge des— rfassung der Gesell— daß die Enischei⸗

*

Eingange derselben itglieder, so wie die

frühere Einlagen, untersagt worden sei. Kuratorium der Allgemeinen Prenußischen

Dezember pr. der

Anstalt ausge⸗ durch den

einer geregelten

a) den Königlichen Kammergerichts - Assessor, Herrn Hertel als Kö= niglichen Kommissarius nnd Vorsitzenden mit entscheidender Stimmez b) den Hauptmann a. D., Hern von Wentzky, als Interessenten der Gesellschaft, und 9 c) den Königlichen Regierungs- Secretair, Hern Seemann, als rechnungsverständigen Königlichen Subaltern⸗Beamten, und C) mit der Prüfung darüber, ob die Anstalt, wenn die jetzt rückständigen Verwaltungs- Kosten gedeckt, und die künftigen fortlaufend berichsigt werden, nach den ihr jetzt zum Grunde liegenden oder etwa ander- weit zum Grunde zu legenden Rechnungsprinzipien, ohne die Inter= essenten einer Gefahr des Verlustes an ihren Einlagen oder an den shnen aus der Anstalt verheißenen Vortheilen auszusetzen, fortbestehen fann oder nicht? eventualiter mit Entwerfung neuer Statuten, oder mit Vorbercitung der zur Auflösung der Anstalt zu treffenden Maß⸗ regeln, ) den Königlichen Kammergerichts Assessor Herrn Hertel als Kö⸗ niglichen Kommissarius und Vorsitzenden; p) den Justiz-Kommissarius Herrn Weymar als Rechtsverständigen; cy den Tireltor der hiesigen Kunst⸗ und Bau⸗-Schule, Herrn Ge⸗ bauer, als Nechnungs verständigenz d) den Dr. med. Herrn Lobethal als Begründer der Anstalt; e) den Königlichen Regierungs-Rath, Herrn Dr., Vogel;, f den Direltor des hiesigen Blinden-Instituts, Herrn Knie;

s den Königlichen Hauptmann a. De, Heirn von Wentz ty;

letztere drei als Interessenten der Anstalt, beauftragt.

Das zeitherige Kuratorium der Anstalt, das zeitherige Anstalts - Direk= torium und den zeitherigen Könialichen Kommissarius der Anstalt habe ich von diesen Maßregeln in Kenntniß gesetzt, und dieselben aufgefordert, nicht nur ihre Funktionen einzustellen, sondern auch alle in ihren Händen befind- lichen, auf die Allgemeine Preußische Alterversorgungs-A nstalt bezüglichen Akten, Schriftstücke, Bücher und Gelder, ze. den von mir ernannten interi- mistischen Verwaltungs-Organen der Anstalt auszuantworten.

Indem ich das Publifum hiervon in Kenntniß setze und dasselbe auf⸗ fordere, sich in allen die Allgemeine Preußische Alterversorgungs⸗Anstalt be⸗ freffenden Angelegenheiten an die interimistischen Verwaltungs -Organe der Anstalt, unter der Adresse des Königlichen Kammergerichts⸗Assessors, Herrn Hertel hier, selbst zu wenden, bemerke ich, daß zwar darauf Bedacht ge— nommen werden wird, seiner Zeit die Zustimmung sämmtlicher Interessen⸗ ten, sei es über die Anflösung der Anstalt, sei es über die neue Organisa⸗ tion oder die neuen Statuten derselben einzuholen, und demnächst die exceptionelle Verwaltung der Anstalt, sobald als möglich wieder aufhören zu lassen, daß aber während der Dauer der interimistischen Verwaltung nur bie Annahme von Nachzahlungen auf frühere Einlagen statifinden kann, da für jetzt und bis zu der etwa später auf den Antrag der interimistischen Verwallungs-Organe der Anstalt erfolgenden Zustimmung des Königlichen Ministeriums die Aufnahme neuer Gesellschafts Mitglieder unterbleiben muß. Sämmtliche Zeitungs-Redactionen werden übrigens im Interesse des Publikums um Aufnahme dieser Bekanntmachung ersucht.

Breslau, den 12. September 1849.

Der Ober-Präsident der Provinz Schlesien. In Vertretung Kottwitz.

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6 9 ö * 90 . 23 II.

Zusammenstellung der Resultate

der

vinz seitens des Kö— 5 und eine zweck⸗

endigleit einstweiliger

2) zu prüfen und festzustellen, ob die Anstalt, wenn die setzt rückständi—= gen, so wie die laufenden Verwaltungs-Kosten gedeckt werden, nach oder e

twa anderweit zum ne die Interessenten oder an den ihnen usetzen, fortbestehen

3) wenn diese Prüfung zur Verneinung jener Frage führt, die Maßre— geln zur Auflösung der Anstalt und zur Abwickelung ihrer Verbind⸗

tztenfalls aber zur

Anstalt nene Statuten entwerfen zu lassen. Nachdem bei den behufs Ausführung der vorstehenden Anordnungen seitens des Königlichen Ober-Präsidiums mit dem irektorium der Allgemeinen

Verhandlungen sich

herausgestellt, daß das Direktorium in seiner gegenwärtigen Zusammensetzung

mständen geneigt sei,

nachdem ferner der Begründer und erste Direktor der Anstalt, Herr Dr. Lobe th al, neuerdings dem Königlichen Ober⸗Präsidium angezeigt hat, Statutes zustehende aus dem Direktorium ausgeschieden sei, und den Hauptmann a4. D. von Wentzkz als sei en Stellvertreter einberufen habe, un wessen Genehmigung erfolgte Einberufung des Herrn von durch den dagegen eingelegten Protest der anderen rektoren der Allgemeinen Alter⸗Versorgungs-⸗Anstalt, deren Amtszeit überdies

daß er auf freiwillig

n Rechtes d nachdem durch die beiden Di⸗

Existenz des Direkto— alt wo nicht unmög—

hat das Königliche Ministerium

n mit Auflösung der urch mangelhafte in der Anstalt für die 6, Th. 2 des Allg.

Aus schnsse und Functionen, mit 5 . TX

denen in den Statu—

ten nicht vorgeschen ist, Beschlüsse zu fassen, bis zur Reorganisa⸗ tion oder Auflösung der Anstalt interim sstisch einer unter Leitung des von mir zu ernennenden Regierungs-Kommissars stehenden Kommission von zwei Interessenten der Gesellschaft übertragen

kb) daß die dem Direkforium statutenmäßig zustehende Verwaltung der Anstalt bis zu deren Reorganisation oder Auflösung interimistisch

dem von min ernannten

ime in derselben einem Interessen ten der Gesellschaft und einem rechnungsverstän digen König= lichen Beamten, jedoch mit der Maßgabe, daß, Ermessen erforderlich erscheine, der Regierungs- Kommissarius die

falls es nach meinem

allein besorgen dürfe.

Demgemäß habe ich unter Genehmigung des Königlichen Ministeriums A) mit der interimistischen Wahrnehmung der statutenmäßigen Functio-

üieten Umfange heute ertel als Königlichen Ir. Vogel als Inte⸗

nden Verwaltung der von dem Königlichen

Ministerium getroffenen Bestimmungen ebenfalls heute interimistisch

von den Auseinandersetzungs-Behörden bis Ende 1848 ausgeführten

NRegulirungen, Ablösungen und Gemeinheits— theilnngen.

In der jetzigen Zeit, in welcher die Regelung der agrarischen Verhältnisse in Preußen von neuem die allgemeine Aufmerksamkeit anregt und die Gesötzgebung beschäftigt, ist es von Interesse, zu überschauen, welche Resultate bisher in den Regulirungs-, Abls⸗ sungs- und Gemeinheitstheilungs-Sachen erzielt worden sind. Zu bem Ende hat das Ministerium für die landwirthschaftlichen Ange⸗ legenheiten die nachstehende Zu sammenstellung fertigen lassen. Die⸗ selbe gründet sich auf die Geschäfts-Tabellen und Akten der General⸗ Kommissionen und landwirthschaftlichen Regierungs-Abtheilungen. Sie enthält die Leistungen der eigentlichen Auseinandersetzungs⸗ Behörden, welche seit dem Jahre 1817 eingerichtet wurden.

Seit dieser Zeit bis zum Ende des Jahres 1848 sind danach: frühere Laßbauern mit einem Grundbesitz von circa 5 Millionen Morgen in Eigenthümer verwandelt; Eigenthümer, Erbzinsleute und Erbpächter von Dien⸗ sten, Natural-Abgaben, Zehnten und Laudemien befreit; Morgen Grundstücke oder fast 2000 Quadrat⸗-Meilen, 985,636 Interessenten gehörend, im Wege der Gemein⸗ heitstheilung separirt und von allen Holz⸗, Streu⸗, Hütungs-Servituten befreit.

Ueber 22 Millionen Frohndiensttage sind abgelöst. Die Ent⸗ schädigungen, welche für die Ablösung der Dienste, Natural⸗Abga⸗ ben A6. von den Pflichtigen übernommen sind, betragen:

18, 544,766 Rthlr. Kapital, 1,599,992 Rthlr. jährliche Geldrente,

260,099 Scheffel jährliche Getraiderente und 1,533,050 Morgen Land⸗A Abfindung.

Vermessen wurden behufs der Auseinandersetzung allein in den sechs östlichen Provinzen 19,537,777 Morgen oder cirea 2234 Quadrat-Meilen, während die Rhein-Provinz und Westfalen schon behufs der Grundsteuerkatastrirung ganz vermessen sind.

Erwägt man, daß außer diesen von den eigentlichen Ausein⸗ anderfetzungs-Behörden geleiteten Geschäften auch die Domainen⸗ und Forst-Verwaltung, die geistliche Güter Verwaltung, die Til⸗ gungskassen für die vier paderborner Kreise, für das Eichsfeld und für die Grafschaften Wittgenstein, so wie im Bezirk der Ablösungs Ordnungen vom Jahre 1829 und 1840, auch die ordentlichen Ge⸗ richte viele Auseinandersetzungen bewirkt haben, so leuchtet ein, daß Preußen in der gesetzlichen Lösung der gutsherrlich⸗bäuerlichen Verhultnisse und der hemmenden Servituten schon weit vorgeschrit ten ist und mehr geleistet hat, als andere deutsche Staaten.

Der Hinblick auf jene reichen Resultate, welche in ruhiger ge setzlicher Entwickelung zum Nutzen aller Betheiligten erlangt sind, befestigt das Vertrauen der Verwaltung, daß es gelingen wird, in gleicher Weise das Werk zu vollenden, dessen größere Hälfte schon vollbracht ist.

Berlin, den 18. August 1849.

Ministerium für landwirthschaftliche Angelegenheiten. Im Allerhöchsten Auftrage

70, 582 289,651

12,819,769

(gez) von Ma nteuffel.