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igen oder der Regierung Vorräthe liefern, welche zur Ernährung ber Straͤflinge dienen können, allen Verkehr abzubrechen, mit gro— ßem Erfolge fortgesetzt. Die Regierung der Kolonie stockt, denn ba die Mehrzaht der Mitglieder des Kolonialraths ihre Entlassung gegeben und neue nicht eintreten wollen, so sind die nöthigen Geld⸗ mittel für die Regierung noch nicht bewilligt. und der Schatz ist leer. Einige Kolonisten, die auf die Auffoörderung des Gouver⸗ neurs in den Kolonialrath eintraten, erlitten lebensgefährliche Miß⸗ handlungen. In einer Proclamation vom 17. Juli verspricht der Houverneur, die Sträflinge bis auf weitere Ordre nicht ausschiffen zu lassen. Die Times bleibt dabei, daß der Widerstand der Ko⸗ sonisten ein sehr unbegründeter sei. Es falle dem Kolonial ⸗Amte nicht ein, das Cap zu einer Straf⸗Kolonie wie Neusüdwales zu machen. Es beabsichtige blos, ein= oder zweihundert Sträflinge, die meistens schon eine Prüfungshaft unter Aufsicht beständen, nach dem Cap zu senden, um dort als Arbeiter vermiethet zu werden. Die anderen seien Irländer, die wegen Vergehen, die sie unter dem Brucke der Noth des vergangenen Winters begangen, verurtheilt worden sind. . ; 4
Neulich fuhren 17 Wagen, mit Goldstaub und Goldbarren im Werthe von 5 Millionen Pfd. St. beladen, von dem Bahn⸗ hofe der Südwestbahn nach der Bank; S5 Pferde zogen die Wa gen, die von Polizeibeamten begleitet waren. Das Gold ist mit ber „Kalypso“ aus dem Stillen Meere nach Portsmouth ge⸗— kommen.
Schweden und Norwegen. Sto ckholm, 15. Sept. (Alt. Merk.) Knut Geijer, Amanuensis beim Reichsarchiv, der Sohn des berühmten im vorigen Jahre verstorbenen Geschichtsfor—= schers Erik Geijer, und von diesem mit der Herausgabe seiner nach⸗ gelassenen Schriften beauftragt, ist hier in einem Alter von 30 Jah⸗ zen nach kurzer Krankheit verstorben. Auch er versprach ein bedeu⸗ tender Geschichtsforscher zu werden, und bei der Redaction der Werke seines Vaters möchte ihn wohl so leicht Niemand ersetzen
können.
Italien. Turin, 15. Sept. (Lloyd.) In den Büreaus der Kammer wird von einer Kommisston eine Verminderung der Festtage berathen; der Vorschlag, ein jährliches Freiheitsfest zu feiern, wurde von der Kommission gebilligt. Gegenwärtig macht hier ein Volks⸗ stück: „Gutenberg, oder die Erfindung der Buchdruckerkunst“ großes Aufsehen.
Florenz, 14. Sept. (Eloyꝶd') Gestern überbrachte der sar⸗ dinische Gesandte, Marchese di Villamarina, dem Großherzoge in einer besonderen Audienz ein Schreiben seines Monarchen, worin dieser den Tod seines Vaters Karl Albert anzeigt.
Die heutige offizielle Zeitung enthält eine Großherzogliche Kundmachung mit den Bestimmungen, wie die Regierungsgeschäfte während der beabsichtigten kurzen Reise des Großherzogs geleitet wer⸗ den sollen. Der Ministerrath ist mit gänzlicher Machtvollkommen⸗ heit bekleidet, und es bedarf in allen wichtigen Fällen, welche der
Allerhöchsten Sanction nöthig haben, nur der alleinigen Bestätigung des Minister-Präsidenten, wie solches durch die Gesetze vom März 1848 näher bestätigt wird. Der Großherzog ist heute in Beglei⸗ tung eines Adjutanten und seines Secretairs nach Triest abgegan⸗ gen. Er wollte dort mit dem Kaiser von Oesterreich zusammentref⸗ fen. Die Großherzogliche Familie verbleibt in ihrem gegenwärti⸗ gen Landsitze. Der Kronprinz ist von einer kleinen Unpäßlichkeit wieder hergestellt. Die Abwesenheit des Großherzogs wird nur kurze Zeit währen.
Modena, 10. Sept. (Llo yd.) In Folge eines Herzogli⸗ chen Dekrets sind die Kontribuenten von dem Steueraufschlage ent⸗ hoben. Die weiteren Einzahlungen des Zwangsanlehens sind ein gestellt, und die Gehalte der Beamten werden fortan wieder aus—⸗ gezahlt.
Rom, 12. Sept. (Lloyd.) Das Theater Argentina, wel⸗ ches einiger Ruhestörungen wegen geschlossen werden mußte, ist nun wieder geöffnet, ohne daß die Ruhe weiter gestört worden wäre. Mehr als 00 Fremde, welche die Ursache ihres Aufenthaltes nicht gesetzlich nachweisen konnten, sind ausgewiesen worden und mussen das römische Gebiet verlassen. In den Kerkern sind gegenwärtig
blos gewöhnliche Verbrecher; der größte Theil der politischen Ge fangenen ist bereits entlassen. Heute sieht man, den Gesetzen über Zusammenrottungen ungeachtet, große Menschenhaufen in den Stra
ßen der Porta Pia. Die früheren Deputirten verlassen nun, von der Nutzlosigkeit eines längeren Aufenthaltes überzeugt, einzelnweise die Stadt.
Türkei. (Wanderer.“ Am 2. September war der Mi⸗ nisterrath bei der Pforte unter dem Vorsitze des Großwesirs versammelt, nachdem die bedeutenderen Räthe bereits am 30. Au⸗ gust mit dem Großwesir eine Besprechung bei der Pforte hatten. Sir Stratford Canning hatte auch in jenen Tagen eine besondere Audienz beim Sultan gehabt, und unter der Diplomatie glaubte man eine nicht ganz gewöhnliche Bewegung zu bemerken. Am 4ten war Fürst Radziwill, Adjutant des Kaͤisers von Rußland, mit dem Dampfboote von Galacz in Konstantinopel eingetroffen; und so gab es denn wieder Stoff genug von allen Seiten zu Vermuthungen. Fürst Radziwill soll mit einer besonderen Mission an die Pforte beauftragt ' fein. Der Großwesir Neschid Pascha hat vom Kaiser von Rußland den St. Alexander-Orden und der Minister der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten, Ali Pascha, den St. Annen-Orden erster
Klasse erhalten.
Am J. September wurde die Prüfung und Preisvertheilung in der Marineschule an Bord des Admiralschiffes „Neiri⸗Schefket“ vor dem Kaiserlichen Palaste von Tschiragan in Gegenwart des Großherrn vorgenommen. Die theoretischen und praktischen Re⸗ sultate dieser Prüfung befriedigten den Sultan ungemein, und er drückte dem Marine-Minister, Suleiman Pascha, dem Generalstabe der Admiralität und den Professoren der Schule seine Zufrieden⸗ heit mit den schmeichelhaftesten Worten aus. Eine Uebungsflotte sst unter dem Befehle Suleiman Pascha's nach dem Marmora⸗ Meere ausgelaufen.
Said Pascha, der noch kürzlich zum Gouverneur von Adria⸗ nopel ernannt worden war, wird nun das Gouvernement von Da⸗ maskus übernehmen; Ismail Pascha hingegen, der für Philippopel bestimmt war, bleibt nun in Adrianopel. Izmet Pascha, der dis⸗ ponibel werden sollte, ist wieder auf den Gouverneursposten von Philippopel berufen worden. Aus Adrianopel schreibt man unterm 31. August, daß die nun widerrufene Ernennung Ismail Pascha's zum Gouverneur von Philippopel dort Sensation gemacht habe, weil dieser Mann die Provinz wirklich väterlich verwalte. Es ist indeß etwas Eigenes um diese Lobsprüche. Vor kurzer Zeit noch hatte man bei dem Namen Mussa Savfeti Pascha in die Lobes posaune geblasen und führte sogar Adressen an, in welchen er um sein per— sönliches Zuthun und um Hülfe bei verschiedenen Organisirungen im Gouvernement des türkischen Archipels angegangen wurde, und nun, da der Konflikt mit Griechenland entstanden ist und der Pascha seinen sten verloren hat, spricht sich ein Schreiben aus Rhodus sehr hart über ihn aus. Nicht blos die griechische Regierung allein, sondern das Konsular-Gremium und die ganze Bevölkerung soll die Pforte zu dieser Entsetzung bewogen haben. Ein Barbar heißt er nun, ein fanatischer Muselmann, ein unwissender Satrap, der den Fluch Aller mit sich nimmt. Er zwang, was auch in der griechischen Kammer berührt wurde, die Leute, ihre Nationalität zu verleugnen, und ruinirte die Inseln. Auch den Stock und alle Arten von Un⸗ gerechtigkeiten scheint er, jenem Schreiben nach, nicht gespart zu . Sein Benehmen soll in Konstantinopel sehr mißbilligt wor⸗ den sein.
Aus Damaskus wird berichtet, daß ein Zug von Persern, die von Aleppo kamen, um sich an die Karawane nach Meceg anzu— schließen, von den Beduinen des Stammes Anisii angegriffen und beraubt, ja selbst einige getödtet wurden. Auch bei Horan machten bie Beduinen Raubzüge, so daß man ihnen Truppen entgegenstel⸗ len mußte.
Der Tigris ist bei Bagdad ausgetreten und hat eine Menge Sümpfe zurückgelassen, die so schädliche Miasmen aussenden, daß eine fürchterliche Epidemie entstand. Bei 8000 Menschen haben bereits das Leben verloren und viele liegen noch danieder. In⸗ deß war die Seuche zu Anfang Septembers bereits im Abnehmen.
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. New⸗ Jork, 5. Sept. Die Vorbereitungen zu dem Freischaarenzuge gegen Cuba dauern fort. Vor vierzehn Tagen ging Oberst White mit 4— 500 Mann von Neu⸗Orleans nach Round Island, nicht weit von Mobile, um dort auf geeignete Zeit zum Einschiffen zu warten. Der dort kommandirende Seeoffizier befahl ihm aber, die Insel zu verlassen; das in New-NYork gesammelte Corps sindet ebenfalls Hindernisse,
und ein mit Waffen beladenes Schiff ist be⸗ reits von der Behörde mit Beschlag belegt worden. Die Expedi⸗
tion soll aus 1500 Mann bestehen, welche an einem nicht mit Mi-
litair besetzten Punkt in Cuba landen, eine provisorische Regierung errichten und, vurch Zuzug der Einwohner verstärkt, vorrücten, die
spanische Regierung vertreiben und eine Republik errichten soll.
r —
Berichtigung. Im gestrigen Hauptblatt ist auf der ersten Seite, Spalte 3, zu lesen: Wien, 20. Sept. (statt 18.)
Eisenbahn⸗Verkehr.
Personen⸗Fre quenz der Magdeburg-⸗-Leipziger Eisenb ahn.
Bis inkl. 8. September C. wurden befördert 467,565 Personen, vom 9. September bis inkl. 15. September C. inkl. 4 1320 Personen aus dem Zwischenverkehr..;..== 14,253 *
in Snma Ti Föß Personen.
Meteorologische Geobachtungen.
Nach einmaliger
Nachinittags Abends Beobachtung.
2 Uhr.“ 10 Ubr.
1849. 22. Sept.
Morgens
6 Uhr.
Luftdruck! .. Luftwärme Thaupunkt... Dunstsättigung- Wetter
ö 340, 92 Par. 3 10,83“ Par. 3 10,22“ Par. Quell wrme D 4 7,27 R. 4 11,97 R. 4 8, ᷣ R. Fluss wirme 12,5 R. 2 5,67 R. * 8, 40 n. 6 7697 R. Bodenwärmèe 88 pCt. 5 pCt 92 pCt. Aus dünstung
trüb. yalbbheit er. heiter. Niedersehlag O,
k Wärmeweckzei A 12,3 Wolkenzug ... — 1. — 4 65,07
Tagesmittel: 340, 66“ Par... 4 9,17 R. .. T, 0“ n. ·· S5 pet. G6N0.
Königliche Schauspiele. Abonnements⸗
Montag, 24. Sept. Im Schauspielhause. 151 st. a,, Vorstellung: Hamlet, Prinz von Dänemark, Trauerspäel in Emmi it⸗ von Shakespeare, nach Schlegel's Ueber se zung (Fräul. Heusser: Ophelig, als Gastrolle.) Anfang 6 Ih 3 6.
Dienstag, 25. Sept Im Opernhause 112te Abonnements⸗
Dienstag, 295. Sept. h ö a , , At 6 . . . 16 . — 4 = 988 Operette in ‚. j , . e icli a elsmeister Taubert.
S. Devrie Musi Königlichen « ⸗ — ö von E. Devrient. . 6 ag Versprechen hinter'n
. 2 . 6 vie 1 — ö ( * Hierauf, zum erstenma nel schen Alpen, mit National⸗Gesän⸗ Heerde, Scene aus den österreich chen,, Virgini a ). FMlerander Baumann. Und; Paul und Virginie, panto . Alexander X, nach Gardel, von Hoguet. Musik
imisches Ballet in 1 Akt . 1. ,, ,, . arrangirt von Gährich. Anfang halb ? Uhr.
Rönigsstädtisches Theater.
Sept. Italienische Opern⸗Vorstellung.) Norma. Musik von Bellini. ; - Berlin bei Nacht. Posse mit Gesang (Mit neuen Couplets.) Die Musik bekannten Melodieen arrangirt
Montag e J. Over i . Akten. Ypern tag, 25. Sept. in 3 Akten, von D. Kalisch. theils neu komponirt, theils nach von F. W. Meyer.
Mittwoch, 26. Sept. erstenmale in dieser Saison: 3 Akten. Musik von Donizetti. Sg Königlichen italienischen Oper zu Stock rolle.)
Mittwoch, 26. Brill und Siegmund ⸗ r ic die Schüler und Schülerinnen der hiesigen Lehranstalten bestimmt. 1) Astronomische Darstellung. 2) Die Thiere der Urwelt. 3) Ratur - Erscheinungen. 4 Wandelbilder. und Linienspiel.
Italienische Opern⸗Vorstellung.) Zum Lucia di Lammermodom. Oper in (Sgra. Rosa Penco, von der holm: Lucia, als Antritts⸗
September. Nachmittags- Vorstellung von
5) Optisches Farben⸗
=
Auswärtige Börsen.
Breslau, 22. Sept. Holland. u. Kaiserl. Dukaten 96 Gld. Friedriched'or 113 Br. Touisd'or 11234 Gld. Polnisches PVapier⸗ geld 95 bez. u. Gld. Oesterr. Banknoten 966497 bez. Staats⸗ schuldscheine 89 Br. Seehandlungs⸗Prämienscheine a 50 Rthlr. 160 Gld. Posener Pfandbriefe 4yroz. 100. Gld., do. Z proz. S9 Gld. Schlesische do. 33proz. 94 bez., do. Litt. B. 4proz. 98 Br., do. 3zproz. 91 Gld. Preuß. Bankantheils⸗Scheine 99 Gld.
Poln. Pfandbr. alte Aproz. 947 Gld., do. neue 4proz. 9M Br., do. Partial Loose a 3090 Fl. 107 Gld, do. a 500 Fl. 81 Gld, do. Bank⸗Certif. a 200 Fl. 185 Br., Russisch⸗Poln. Schatz⸗ Oblig. a 4 pCt. S1 Gld. . . .
KUetien: Oberschlesische Litt. A. 106 Gld., do, Litt. B. 101 Br. Bresl. Schweidn. Freiburg. 82 Br. Nie derschl. Märk. S5 Br., do. Prior. 102 Gld., do. Ser. III. 100 Gld. Ost⸗ Rhein. (Köln⸗Mind.) 4 Glv. Neisse⸗Brieg 36 Geld. Krakau⸗ Oberschles. 62 Gld. Friedrich Wilh. Nordbahn 50 R bez. u. Br.
Wechsel⸗Course.
Amsterdam 2 M. 1425 Br.
Hamburg a vista 1519 Br.
do. 2 M. 1497 Gld. London 1 Pfd. St. 3 M. 6. 261 Br. Berlin a vista 100 Br.
do. 2 M. 9 GU. Wien 2 M. 964 Gld.
Wien, 21. Sept. Met, Hproz. 96, * gb, K. 86. 2rd. zs = . Anleihe 31; 163 164. 3. Nordbahn 108 a 4, d. Gloggn. 109 — 110. S0 8. Pesth 77 — 78. . A. 1195 — 1200.
. el ⸗ Co . Amsterdam 6 ö Augsburg 1963. Frankfurt 1064. Hamburg 1553. London 10. 42. Paris 126). K. Gold 1105 Br. u. Gld. Silber 106 gemacht. unverändert; neue 45proz. S5, r auf Lieferung ge⸗
4proz. 73 - 39 * 115 Mail. S0 —
Fonds
andelt. remde Valuten angeboten.
21. Sept. Leipz. Dr. P. Oblig. 104 G. Leipz.
L. Dresd. E. A. 1015 G. Sächsisch⸗Bayer. 89
Schles. 887 Gld. Chemnitz-Riesa 30 Br. Löbau⸗Zit⸗
tau 20 Br. Magdeb.⸗ Leipzig 196 G. Berlin ⸗Anh. Litt. A.
u. B. 92 G. Altona-Kiel 98 Br. Deß. B. A. 119 G. Preuß. B. A. 99 Br.
Frankfurt a. D., 21. Sept. In Fonts fanden an heu tiger Börse mehrere Umsätze statt. Einige Gattungen derselben, na⸗ mentlich Oesterr. Actien, Bad. und 260 Fl. Loose, Preuß. Staats schuldscheine, so wie Bayer, Oblig., gingen im Eours höher. Auch blieben Nordbahn- und Köln⸗Mindener Actien angenehmer. Bex⸗ bacher Actien etwas flauer. Alle übrigen Fonds preishaltend,
Oesterr. 5proz. Metall. S8 Br., 87 ld. Bank Actien 1310 Br., 1302 Gld. Baden Partialloose 50 .Jl. 53 Br. 53 G., do. 35 Fl. 315 Br., 31* G. Kurhessen Partialloose 240 Rthlr. preuß. 37 Br., 333 Gld. Sardinien Partialloose a 36 Fr. bei Gebr. Beihmann 34 Br., 33 Gld. Darmstadt Partialloose à 50 Fl. 74 Br., 733 Gld., do. 25 F1. 267 Br., 26 Gld; Spa⸗ nien 3proz. inländ. 27 Br., 273 Gld. Polnische 300 Fl. Loose
1085 Glö., a 500 Fl. 314 Br., 81 Gld. Friedrich Wilhelms Nordbahn 51 Br., 50 Gld. Ludwigshafen⸗Bexbach S827 Br., 825 GIld. Köln- Minden 94 Br., 9 Gld.
p. C. S45 Br., 845 G. Stiegl. 815 Br., Zproz. 26
Samburg, 21. Sept. 33proz. St. Präm. Oblig. S6 Br. E. R. 106 G. S 8i6 G. Dän. 7235 Br., 72 Glo. Ard. 1067 Br. ; Br., 26 Gld. Hamburg-Berlin 75 Br. u. Gld. Bergedorf 94 Br. 93 Gld. Magdeb.⸗Wittenkz. 64 Br. u. Gld. Altona⸗ Fri g. ** g6n Glds Gl. Elmsh. 2¶ Br. R. Neum. 110 Br. Mecklenburg 363 Br. u. G. ⸗ In Wechseln unbedeutender Umsatz⸗ . In Fonds und Actien etwas Geschäft, doch niedriger. Wechsel⸗Course. Paris 187. St. Petersburg 331. London 13. 193.
Bank-AUctien beliebt, hingegen Eisenbahnen niedriger;
Amserdam 35. 50. Frankfurt 8583. Wien 158. Breslau 162. Louisd'or 11. 3.
Preußische Thaler 50. Gold al Marco 437.
Paris, Fproz. baar 89. 30. Bank 2355. Spanische 27. London, 20. Sept. Z3proöz. Ard. 178. Pass. 35. Int. 543. Peru 56. Mex. 27 . Cons. eröffneten heute zu , . G. sie blieben so ohne besondere Bewegung. Eisenbahn⸗Actien flauer— 7 Uhr. Cons. p. C. 25, .
Amsterdam, 21. Sept. Die Stimmung war heute flau; alle Gattungen derselben waren, lebtem Geschäft in Int., zu niedrigeren Preisen zu haben.
dem Einfluß der Holl. waren die meisten fremden Fonds
20. Sept. Zproz. baar 56. 35. Zeit 89. 35. Römische 78 Nordb. 441. Cons. p. C. u. 4. 3. 23. è ö E. R. 10635. Bras. 87.
und 92,
in holl. Fonds bei ziemlich be— en. Unter ebenfalls
niedriger angeboten. , . Holl. Integr. 533, 4, , 25. 3proz. neue 635, . Ardoins 113. gr. Piecen 11. Russen alte 101 . 31 S6z. Stiegl. 84. Oesterr. Met. 5proz. S847, 84. 2zproz. *** 144. Bras. 88. Mex. 27. Peru 63, 3, 4. Wechsel⸗Course.
Paris 565 G.
Wien 328 G. Frankfurt 93. ö
London 2 M. 12. 54
vo. l. S. 10 10 &
Hamburg 345 G: 4 St. ' rabueg 186 G.
—— 1 Span.
4vrox. 1
—— *
Mit der heutigen Nummer
gers sind Bogen 115 und 116 der
ber Ersten Kammer und Bogen 45,
der der Zweiten Kammer ausgegeben worden.
Verhandlungen
Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Gehei
»s optischen Welt⸗ Tableaux, ausschließlich für
des Staats⸗Anzei⸗
46 und 51
men Ober⸗Hofbn druckerei. 1 Beilage
—
i natt. Deuntschland. Wien. Ordens ⸗Verleihung. — Vermischtes. Ausland. X rei ĩ i i s 4 Korresponden; über die lombardisch⸗ 9 Angelegenheiten. Wechsel im Laplata-K K en e e chsel im Laplata-⸗-Kommando. * . k Fut asf ; ossis Schweiz. 3 ern. ‚Entlassung der letzten eidgenössischen Truppen. — Benehmen der Flüchtlinge. — Adresse an den Bundesraih. — Zürich. Die Unterhandlungen mit Frankreich. — Basel. Die Ausweisungen. ,. 5 . der Regierung mit der katholischen Geistlichkeit. — Genf. Heinzen und Struve. — Die Festungswerke. — Chur. D Felsberg. e Festungswerke Ehur. Der
Oesterreich.
Wissenschaft und Kunst. Wissenschaftlicher Kunst⸗Verein.
Markt⸗Berichte.
e cᷣ— 0, - 2 ᷣ· , r * mr . u . . , . e , . . e e , . .
Uichtamtlicher Theil.
r
2 4 * . 4 ss Denn t Seth lan.
Oesterreich. Wien, 20. Sept. Der Wanderer berich⸗ 4 „Se. Majestät übergab dem serbischen Heldensohne Knicjanin vor kurz em eigenhändig den Theresien-Orden.“ De re, ae * n ĩ * 6 , 8 andelsstand hat vor kurzem eine eputation nach 6 gesandt, um daselbst ein Anlehen von zwei Millionen zu er⸗ , . 66 nun zurück und soll sich der wohlwollendsten Auf⸗ ben. Die C gn . und Finanz⸗Ministers erfreut ha—⸗ den. ie Ersullung ihres Wunsches dürfte, wie der W : ; , ng irres M J e, wie der W yr er sagt, bald zu Stande kommen . . Kö Der russische General unter ihm stehenden D
tet
iert to 3 39 ) 8 Lieutenant von Hasford ist mit der — Division zur Deck Siebenbür zurückge⸗ blieben und hat vorläufig seinꝰ , . * d X er Der 5 = geschlagen. ptquartier in Hermanstadt auf gor s 6 . . Vite Erxichtung von ungarischen Gendarmen wurde bereits im Anfange dieses Jahres beschlossen und ; . , , ann Me ind auch eine Rekrutirung zu telem gr zecke 9 . damals besetzten Theilen ausgeschrieben Der Fr fo 1 or NM Dey * 9 ö *. 8 sagt de 2 anderer, „entsprach jedoch wenig . wartungen, und vor kurzem wurde eine neuerliche Rekrutirung ö Die Uniformirung besteht in Helmen nach Art der Russen mit österxeichischen Adlern, grünen Waffenröcken mit Fang— schnüren und grünen Hosen.“ ö ; 6 Yu wor ö 83534 8 * J ö 6 8 3 , Sitzung des großen Ausschusses bei der ersten voirck tie ö — . 8 s J dert n en Sparta, und allgemeinen Versorgungsanstalt wurde , , . . Justiz von Schmerling, zum Oberkurator der vereinigten Institute ernannt, und derselbe hat auch diese Würde angenommen. 9 P ra o6ßte Thei di . = K 236 3 . , ö Der größte h ö er auf der hiesigen Aula stationirt gewe senen Garnison ist bereits dislozirt worden. . ö Die Deputation, welche kürzlich mit der Mission von hier ab— ging, die Kaiserin Mutter zur Rückkehr zu bewegen, wird, nach dem Wanderer, ihren Wunsch bald erfüllt ersehen. Zugleich mit den Kaiserlichen Beamten wird auch die Unifor mirung der Beamten der Ferdinands Nordbahn eintreten.
Frankreich. Paris, 19. Sept. Der Constitution nel bringt eine Tiolomatischen Noten, welche im vorigen Jahre, gleich nach lombargisch-venetianischen Revolu
s Wien wechselt wurden. Graf Fiquel Angelegenheiten, schrieb an den
tion, zwischen mont, Minister de Gesandten in London, aus
Grafen Dietrichstein Wien unterm 8. r Graf!
einanderzusetze
nöthig sei, Ihnen die Ur—
deiung in dem politischen Sy⸗
da bewirkten, daß das Kai⸗
z iuh Es genügt, diese Arn Leichtigkeit, mit welcher sie
sie das natürliche Werk der
or Allem, und das ist es, was ich ünstigen Geschicke hervorheben will, „ariffen habe, daß die Zeit reif sei (chtung des Vergangenen ist eine burg. Tie lange und ausgezeichnete deren Hülfe es Jahrhunderte
ob sie eine erbliche ge— sehen wir das Kaiserliche Alles unangetastet lassen, was hängigen Gewohnheiten eigen nd nichis weiter, als eine Ruͤck⸗ Marimen, deren natürlicher
n Centralisation, welche sich ngen aufgedrängt hat, para= leichter, sich zum Wechsel eines Hartmonie mit früheren Er—Q— ve eine stark organisirte umzugestalten. Die allgemeine Bewegung, welche Europa ͤ — Ire erste Forderung ist, Schwierigkeit etwas thun, hinzuzufügen. —
16 A8
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Systems zu en el innerungen stand, so war es Administration e erschüttert, hat die ganze Gewalt einer Revolutior das Maß der Jeit zu brechen gut zu thun, auch noch die Schwierigkeit Dies ist in zwei Worten unsere Laje, welche ganz gerignet ar, n . Sorgfalt, ja alle unsere Fähigkeiten in Anspruch zu nehmen. Wir mußten un= seren ganzen administrativen Mechanismus von seinem Plate entsernen, um an' desfen Stelle bie Grundlage der neuen Ordnung der Dinge zu setzen. Das ist geschehen; und erst seitdem bin ich im Stande, mit einem fremden Kabinette über unsere politischen Angelegenheiten zu verhandeln; das eng⸗ lische Kabinet ist es, an das sich unsere ersten Worte lichten. Seitdem ich in das Ministerium der äußeren Angelegenheiten berufen wurde, habe ich zwei Unterredungen mit Lord Ponsonby fdem englischen Gesandten) ge— habt; er wird dem Staatssecretair (Lord Palmerston) darüber berichtet ha⸗ ben. — Lord Ponsonbv ist ein viel zu erleuchteter Mann, als daß er nicht alle Schwierigkeiten unserer inneren ' Lage erkannt, und er ist zugleich zu aufrichtig, als daß er mir dieselben verhehlt hätte. Ich habe ihm ge— sagt, daß die inneren Schwierigkeiten unsere Sache wären, daß wir uns aus desstlben so gut als möglich ziehen werden; daß aber, wenn die Re⸗ gierung Ihrer brittischen Masjestät noch der alten Allianz anhänge, welche so lange die Grundlage für die Verhältnisse der beiden Regierungen war,
— 3 *
* *
und der
Beilage zum Preußischen Staat
— = 8 i —— — — *
bardisch⸗venetianischen Königreichs dienen.
1725
s3-Anzeiger.
Montag d. 24. Sept.
s
es ihr möglich sein dürfte, uns bei unseren äußeren Angelegenheiten zu un. terstützen; daß die allgemeine Bewegung, welche sich der italienischen Halbinsel bemächtigte, auch unsere Provinzen ergriffen habe, daß der Krieg, den win in Italien zu führen gezwungen wurden, hier auf eine für uns sehr bedroh⸗ licht Weise rückwirke. — „Das ist der Theil Ihrer Angelegenheiten, der uns am meisten beschäftigt, sagte mir Lord Ponsonby, weil Jialien leicht die Gelegenheit zu einem allgemeinen Kriege werden kann; die Regierung der französischen Republik wird den Krieg nöthig haben, um sich zu erhal= ten, wir wünschen, daß Sie ihr nicht den Vorwand hierzu in Italien bieten.“ — Diese Materie wurde zwischen uns in den beiden Unterredungen, die ich mit dem Gesandten hatte, diskutirt. Da die Ereignisse seit jener Zeit sehr schnell sich drängten, wäte es unnütz, in die Details einzugehen, ich werde blos die Resultate anführen. Lord Ponsonby befürchtete, daß wenn der Krieg uns auf piemontesisches Gebiet führen würde, Frankreich interveniren dürste. Ich antwortete ihm, daß die allgemeine Erhebung des lombardisch · venetianischen Königreiches den Stand der Frage geändert habe; daß die Piemontesen in die Lombardei eingefallen seien, daß wenn es uns gelingen sollte, sie auf ihr eigenes Gebiet wieder zurückzudrängen, wir hin⸗ länglich genug damit zu thun haben werden, unsere eigenen Provinzen zu unterwerfen und zu pazisziren, und daß ich ihn im voraus versichern könne daß wir die Erfolge, die wir etwa erlangen dürften, nicht über un= sere Gränzen hinaus verfolgen werden. „Milord,“ fügte ich hinzu, „Ita⸗ liens Schicksal liegt in den Händen Englands; Sie sind gegenwartig die einzige Macht, die Einfluß in Italien hat; dieser Einfluß ist um so größer, als er der einzige ist; der leichte Sturz Louis Philipp's und die Errichtung einer Republik in Frankreich haben einen wahrhaft panischen Schrecken er= zeugt; eine Hülfe ist eben so sehr zu fürchten wie Feindseligkeiten es wären. Aber indem ich Ihre Macht in Jitalien anerkenne (ein Geständniß, über das Sie sich nicht beklagen können) erlauben Sie mir auch zugleich, Mi— lord, alle Verantwortlichkeit für die Ereignisse, wenigstens was uns betrifft, auf Sie zu wälzen. — Wir haben in der That das Recht, hierin an England zu appelliten. Sie werden, Herr Graf, in der nächsten T epesche einen ganz kurzen historischen Bericht über den Krieg finden, den wir gegenwär⸗ kig mit Piemont führen. Es geschieht nicht ohne Wideistreben, daß ich Sie beauftrage, Seine Herrlichkeit, den Herrn Staatssecretair zu befra—
gen, bis zu welchem Punkte er die Interpretation seiner Depesche an Herrn
Abercromby (den englischen Gesandten in Turin) vom 23. März auszu-
dehnen gedenke, einer Depesche, die durchaus nicht von dem Gesichts punkte
aus geschrieben ist, als ob Piemont Oesterreich angegriffen hätte. Indeß
ist es diese Depesche, von der für uns die größere oder geringere deichtig⸗
keit, ja ich gehe noch weiter und sage: die Möglichkeit abhängt, unsere
italienischen Provinzen zu pazifiziren. — Die Ereignisse sind manchmal wie
mit dem Siegel eines feindlichen Faktums bezeichnet. Die Jusurrection des
lombardischvenetianischen Königreichs brach in demselben Monate aus, wo
Kaiser Ferdinand sich, man kann sagen freiwillig entschloß, seinem Volke das zu gewähren, was ihm als der Wunsch desselben bezeichnet worden war. Das stallenische Volk, welches in dem kaiserlichen Erlasse mehr gefunden hätte
als es verlangte, konnte von dem, was geschehen war, nicht interrichtet sein, der Ruf zu den Waffen hinderte es, die Stimme seines Souverains zu hören. — Die Stellung, welche die österreichische Armee zwischen der Lombardei und dem venetianischen Gebiet eingenommen hat, wird einen momentanen Waffenstillstand zur Folge haben, den man zur Pacification benutzen wird. Ein Kaiserlicher Kommiffär ist auf dem Punkte, nach Italien abzureisen; er ist mit den nöthigen Vollmachten versehen, um eine Vermittlung auf li- beraleren Grundlagen, welche die natürliche und gewünschte Folge der neuen von Oesterreich angenommenen Staatsform sind, zu erzielen. Wir glauben demnach, daß die Regierung Ihrer britischen Majestät in Erwägung alles dieses genügende Beweggründe sinden wird, sich zu überzeugen, daß es so⸗ wohl im Interesse Englands als Oesterreichs sei, die Stellung, welche der österreichische Hof den italienischen Besitzungen gegenüber eingenommen hat beizubehalten. Das Zusammenwirken dieser beiden Interessen würde eine Garantie für die Aufrechthaltung des allgemeinen Friedens bieten, dessen Grundlagen gegenwärtig so stark erschüttert sind. Haben Sie die Güte, Herr Gesandter, diese Depesche dem Lord Palmerston vorzulesen, ihm eine Kopfe davon zu übergeben und uns den Beschluß mitzutheilen, welchen die Negierung Ihrer britischen Majestät nehmen zu müssen glaubt. Empfangen Sie u. s. w. Fiquel mont.“ .
Graf Dietrichstein an Lord Palmerston aus
15. April 1848: . „Mein lieber Lord Palmerston! Sie haben aus der Depesche des Grafen Ficquelmont vom Sten d. M., von der ich Ihnen eine Abschrift gab, er sehen, daß meine Regierung beschlossen hat, einen Kaiserlichen Kommissair in das lombardisch-venetianische Königreich zu senden, um eine Vermittelung auf liberalen Grundlagen, wie sie die natürliche und erwünschte Folge der neuen von Oesterreich angenommenen Staatsform sind, zu erzielen. Dieses Pacificationswerk kann jedoch nicht zu Stande kommen ö so lange die krieg⸗ führenden Parteien einander gegenüber stehen und seden Tag ein Zusam—⸗ menstoß in Aussicht steht. Es ist also von der höchsten Wichtigkeit, einen Waffenstillstand zu erlangen, und die Erlangung dieses Waffenstillstandes würde, wie mir dünkt, unendlich leichter werden durch den versöhnenden Ein— fluß, den Sie, Mylord, zu diesem Zwecke bei den verschiedenen italienischen Höfen anzuwenden für gut fänden. Wenn Sie diesen Wunsch, den ich Ihnen hier auszudrücken mir erlaube, erfüllen, so werden Sie durch Ihre guten Bienste dazu beitragen, die Chancen eines allgemeinen Krieges zu vermeiden, der aus einem Zusammenstoß auf italienischem Boden hervor⸗ gehen dürfte. Empfangen Sie u. s. w. Dienr ich stein.“ .
Lord Ponsonby an Lord Palmerston, aus Wien unterm 12. Mai 1848, Tages vorher war die offizielle Nachricht von der Schlacht bei Santa Lucia in Wien eingetroffen.
„Graf Ficquelmont hat mir erklärt, daß die österreichische Regierung bereit sei, den Lombarden den vollkommenen Genuß ihrer ünabhängigken zu gewähren, unter der Bedingung, daß sie gewisse Maßregeln annchmen, die in ihren Einzelheiten Eurer Herrlichkeit durch den Baron Hume— auer, welcher morgen von Wien nach London reist, werden mitgetheilt werden. Ich will mich darum nur auf einen oder zwei Hauptyuntte be⸗ schränken. Die Oesterreicher machen den Voirschlag, daß die Mailänder einen „erblichen Vicekönig“, der sowohl von Destert eich als seder anderen Macht unabhängig wäre, ernennen sollen; erblich blos zur Vurgschast für die Stabilität. Sie sollen den zweiten Bruder des Herdogs von! Modena
London unterm
hierzu wählen, der einen Theil des Herzogithums Modena als Mitgift mit⸗
brächte. Parma würde gleichfalls der Lombardei einverleibt werden, und Oesterreich auf das eventuelle Recht des Rückfalls, das ihm durch die Ver⸗ trage gesichert ist, verzichten. Die Lombarden würden definitiv einen ge—⸗ wissen Theil der österreichischen Staatsschuld übernehmen und auch in eint n gewissen Maße zu den Ausgaben für die militairische Hülfe rie man von ihnen ansprechen könnte, beitragen. Oesterreich ist berest Alles aufzue eben mit Ausnahme der Theile des venetianischen Gebietes welche zur Cern, digung Tyrols und für die freie Communication zwischen Wien und Triest nothwendig sind. Was Oesterreich in Verlegenheit setzt sst das daß es nicht weiß, mit wem es auf diesen Grundlagen in Unterhandlungen freten soll; nud es wünscht, daß die Regierung Ihrer britischen Majestãt ihm diesen Theil seiner Aufgabe erleichtere und ihre guten BVlenste ant, n s. w Der Vicekönig stünde unter Suzerainität des Kaisers. Pon sonb y.“
Mar 8 = ö . 4 k mn an Lord Palmerston, aus London unterm „Mylord! Meine Regieruug hat mich beauftragt, Ihnen die Grund züge vorzulegen, die da geeignet scheinen, als Basis für die freundschast⸗ liche Intervention zu dienen, die wir von der Regierung der Königin ver— langen. Das lombardisch-venetianische Königreich soll unter der Souzerai⸗ tät des Faisers fortbestehen. Es würde eine von dem übrigen Theile der Monarchie gesonderte vollkommen nationale Administration erhalte, deren Grundlagen von den Vertretern des Königreichs selbst ohne alle Ein⸗ mischung von Seiten der Kaiserlichen Regierung zu regeln wären. Ein italienisches Ministerium, im Centrum der Monarchie, würde als Band zwischen der kaiserlichen Regierung und der Administration des lom-— Ein Erzherzog ⸗Vieekönig würde
als Stellvertreter des Kaisers an der Spitze der besonderen Administration des Königreichs stehen. Die Ausgaben für diese Administration müßte das Königreich selbst tragen, welches überdies noch jährlich eine Summe von beilähsig 4 Millionen Gulden als Theilquote der Central Auslagen des Gesammtreiches, wie z. B. für den Hofstaat, das diplomaische Corps u. s. w. zu entrichten hätte. Das Königreich würde, als Antheil an der öffentlichen Schuld des Reiches, die jährliche Zahlung von etwa 10 Millionen Gulden übernehmen, deren Kapital in der lombardisch-venelianischen Leihbank in der Art versichert würde, daß bei allen Eventualitäten der Politik das Kö⸗ nigreich allein für diese Schuld vrantwortlich bliebe. Die militairischen Kräfte des Königreichs würden eine durchaus nationale Armee bilden, deren größter Theil in Friedenszeiten im Lande verbliebe, deren Verwendung in Zeiten des Krieges aber zur allgemeinen Vertheidigung des Reiches dem Kaiser vorbehalten wäre. Die Handels⸗Verhältnisse zwischen dem König- reiche und den übrigen Theilen der Monarchie würden auf den Grundlagen der wechselseitigen Interessen und von dem Standpunkte aus geregelt wer⸗ den, daß von beiden Seiten dem Handel die größtmögliche Freiheit gesichert würde. Zu Gunsten dieser Combination könnte man aus dem nachfolgen⸗ den Umstande Nutzen ziehen. Der Herzog von Parma und dessen Sohn befinden sich ihren Unterthanen gegenüber in einer so mißlichen Lage, daß ihre Restauration im Herzogthume beinahe unmöglich ist. Hierdurch ergäbe sich der im aachener Friedenskontrakt vorhergesehene und im Vertrage von Paris vom 10. Juni 1817 bestätigte Fall der Rückkehr des Herzogthums. Wenn man vermittelst einer hinlänglichen Geldentschädigung und der Ga- rantie für ihr Allodialeigenthum den Herzog von Parma und dessen Sohn bestimmen würde, für sich und ihre Nachfolger der Regierung zu entsagen, so ginge das Herzogthum Piacenza in die Hände Sardiniens über und
das Herzogthum Parma käme an Oesterreich, d. h. an das lombardisch ve⸗
netianische Königreich zurück. Die Convention vom 28. November 1844
bestimmt eine Gebieisentschädigung zu Gunsten Sardiniens sür die Festung Piacenza, welche zu Desterreich und dem lombardisch-venetianischen König-=
reiche gehören würde. Der Herzog von Modena hat ipso sactò aufgehört zu regieren und es hat sich eine provisorische Regierung gebildet. Wir ha⸗
ben Gründe zu glauben, daß es nicht unmöglich wäre, den Herzog vermit-
telst einer Geldentschädigung und der Sicherung des Patrimonialeigenthums
für das Haus Este dahin zu bewegen, daß er zu Gunsten seines Bruders, des Erzherzogs Ferdinand, welcher im Herzogthume Modena nicht kompro-
mittirt ist, abdanken. Wenn diese Voraussetzung sich als begründet er⸗
weise, könnte der Kaiser für den Posten eines Vice Köngis des lombardisch-=
venetianischen Königreichs diesen Prinzen wählen, der als Herzog von Mo⸗
dena dem lombardisch venetianischen Königreiche sein Herzogthum einverlei-⸗ ben könnte. Die administrative Vereinigung der Herzogthümer Parma und
Modena mit dem Königreiche würde die Militair= und Vertheidigungsmacht des lombardisch-venetiauischen Königreichs wesentlich erhöhen. Viefe ange⸗ deuteten Grundlage beweisen unzweifelhaft die Aufrichtigkeit der kaiserlichen
Regierung, um so mehr, als in diesem Augenblicke, mit Ausnahme Ve⸗ nedigs und der Festung Palmanuova, unsere Truppen Herren des ganzen venetianischen Gebietes sind. Marschall Radetzty ist auf dem Punkte, Ver⸗ stärkungen zu erhalten, die ihm erlauben werden, die piemontesische Armee anzugreifen; Deutschtyrol steht ganz unter Waffen, Wälschtsrol ist vollkom- men ruhig, und die so eben erschienene Allocution des Papstes vom 29. April zeigt die Persidie, mit welcher man seinen Namen und sein Ansehen zur Entflammung des Volksfanatismus mißbraucht hat. Wenn ungeachtet dieser Umstände, die uns günstig sind, wir zur Freundschaft Großbritanniens Zuflucht nehmen, so geschleht dies nur, weil wir einen großen Werth auf die schleunige Lösung aller dieser Wirren legen. Das englische Kabinet wird besser als wir den Gang der Dinge in Frankreich kennen. Wir be⸗ trachten einen Ausbruch in Frankreich für unvermeidlich und vielleicht für nahe bevorstehend. Der Einfall einer piemontesischen Armee und der Trup—Q pen und Banden des übrigens Italiens in unsere Provinzen ist darauf be— rechnet, Frankreich nach Italien zu ziehen. Wenn die Franzosen morgen die Alpen überschreiten und in die Lombardei einrücken, wir werden uns ihnen nicht entgegenstellen. Wir werden vorerst unsere Stellung bei Verona und an der Etsch behaupten. Wenn die Franzosen uns daselbst aufsuchen
werden wir uns gegen die österreichischen Alpen und den Isonzo zuriick ziehen; wir werden dem Einmarsch und dem Vorrücken der Franzosen in Italien kein Hinderniß entgegensetzen. Diejenigen, welche dieselben herbei⸗ gerufen haben, werden zum zweitenmale die Folgen ihrer Intervention er⸗ fahren. Niemand wird uns hinter unseren Alpen aufsuchen und wir wer— den einfache Zuschauer der Konflikte bleiben, deren Schauplatz Italien sein wird. Gesetzt, daß die gegenwärtige Verwickelung unter den Auspizien Großbritanniens beigelegt würde, waͤre eine Vereinsgnng der piemontesischen und österreichifchen Kräfte zu einem Vertheidignngs⸗Systeme gegen eine fran-· zösische Invasion möglich? Nur unter den Auspizien Großbrstaniens wäre eine solche Ider zulässig, denn nur die Theilnahme und Autorität Englands
könnten uns bestimmen, den Zusagen Piemonts und der Lombarden Glau⸗
ben zu schenken. Indem wir alle Betrachtungen, die sich an die Vertheidi⸗ gung Italiens gegen die Franzosen knüpfen, bei Seite setzen, würde sobalb
das englische Kabinet unseren Ersuchen nachkäme, die sfreundschaftliche In⸗ terventitzn, die wir von England verlangen, jene Person, welche das engli⸗ sche Kabinet mit dieser Mission betrauen würde, die sichersten Mittel bielen eine genaue und getreue Kenntniß der wahren Sachlage in Italien zu ge⸗ winnen, für den Fall, daß Oesterreich gezwungen wäre, daffelbe gegen die vereinigten französischen und italienischen Kräfte zu räumen. Die österrei= chische Regierung verkennt keinesweges, daß das Verlangen, welches sie stellt in den Augen der engljschen Regierung einen sehr ernsten Charafter anneh⸗ men muß, da dieselbe jene Vorsicht zu beobachten hat, welche der gegeuwãr⸗ tige Zustand Frankreichs erfordert; aber wir glauben, daß aus demselben Grunde es doppelt wichtig wäre, den Versuch nicht zurückzuweisen, eine Ver—⸗ wickelung, die eine direkte und drohende Gefahr konstatirt, beizulegen Die Grundzuͤge, die ich Euer Excellenz hier mitgetheilt habe, sollen blos als ein Beweis der wohlwollenden und väterlichen Absichten des Kaisers angesehen werden. Wenn das englische Kabinet uns seine freundschaftliche Interven⸗ tion gewährt, dann würde der Vorschlag, der den Lombarden zu machen wäre, mit dem englischen Repräsentanten besprochen werden, der sodann in der Lage wäre, alle Schritte zu leiten und Alles von den Unterhandlungen zu entsernen, was ihm mit dem, was England sür gut hält, als nicht im Einklange stehend erschiene. Hum elauer.“ 6
Der Contre-Admiral Romain Desfosses ist an die Stelle Lepre dour's, der die Schiffs- Division von La Plata kommandirte, er— nannt worden. Herr Desfosses wird nächstens nach Brest abgehen Seine Sendung soll auch einen politischen Charakter haben; er hat häusig Konferenzen mit dem Minister der auswärtigen Angelegen⸗ heiten. 1
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Seit vorgestern sind mehrere venetianische Flüchtlinge, die mit dem „Brazier“ nach Frankreich kamen, in Paris.
Die Polizei hat einen Mann arretirt, der Adels⸗-Diplome und andere Titel täuschend nachahmte. Er ist der Fälschung angeklagt. . Minister des Innern hat den Befehl gegeben, die Archtve der Kaiserzeit vom früheren Staats⸗Sekretariat, die sich im Louvre befinden, in das National⸗Archiv zu verlegen. Der hierdurch leere Saal soll für eine Ausstellung von Kunstgegenständen benutzt werden. ; ;
Der nach Rom abgeschickte Legations-Secretair Mercier soll dem General Nostolan neue Instructionen überbringen.
Ende Aprils wohnten 26,610 Arbeiter in möblirten Hotels, 17,761 waren beschäftigt, 88x49 hatten keine Arbeit. Am 20. glugust waren von 26,252 Arbeitern 19,742 beschäftigt. Am 15. September waren von 27,511 Arbeitern 21,829 beschaͤftigt.
Ein Cirkular des Ministers der Justiz empfiehlt den Präfekten in den Gränz⸗Departements, keinen Fremden über die Gränze zu lassen, der sich nicht über seine Existenzmittel rechtfertigen könne.
Die Budget-Kommission wird am Mittwoch zum eistenma mwie⸗ der zusammentreten. Die Stempelfrage und die aber die inte