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, hne ben . — ner , bens sein Leben zu wagen. Die ge⸗ Menschen, filr die ö sung ö fei Verhältnisse zu den Mühen er . . e nnn gg rde muh um gäben, ja ihm schon fe wein aths se,, en, sobald er nur dies — —
; S BVerf. hengenannten Werke . . l 5 23 . räuberische Horden seiner Habe n . G n ee war, seiner Tagebücher beraubt. n.
* Bei dem so sehr dürftigen Zustande unserer Kenniniß von Asrika und bei den Mühseligkeiten und Gefahren, womit jede Erweiterung 2 erkauft werden muß, ist jeder Beitrag gewiß hõöchst dankenswerth. 24 zr. Barth, ein Sohn der alten Hansestadt Hamburg, liefert in dem o . * geführten Werke einen solchen höchst willkommenen Beitrag, i, . t auch nur die Küstenländer betrifft. Von Jugend auf dem geschi htlichen Studium des Alterithums vorzugsweise ergeben, beschloß er, nach Vollendung seiner akademischen Laufbahn, den lang gehegten Plan, die Gest ade. Lãn per ves Mittelmeeres, diesen Sitz einer uralten Kultur, aus eigener An⸗ schauung kennen zu lernen. Zu diesem Zwecke 4 . . 1645 zuerst nach England, wo er die literarischen und plastischen Schätze des bri⸗ tischen Museums studirte, die Erlernung der arabischen Sprach begann und die nothwendigen Empfehlungen an die britischen Konsuln erhielt. h Eugen ging er nach Paris, befuchte auf Kreuz- und Querzügen die Städte Orleans, Blois, Tours, Poitiers, Limoges, Clermont, Lvon, Grenoble, Valenc., Adignen, Tarascon, das wegen seiner wohlerhaltenen Denkmäler so interessante St. Remi und die aste phokäische Handelsstadt Marseille, hielt sich dann in Aix auf, um die an älteren Werken reiche Bibliothet zu benutzen, und ging über Narbonne, welches in seiner zum großen Theil aus Allet gü. mein jeglicher Art bestehenden Stadtmauer ein höchst eigenthümliche; Mu⸗ seum besitzf, nach Spanien. Auch hier wurden die klassischen Punlte be⸗ sucht, bis er endlich in Gibraltar, diesem uralten Markzeichen der Schiffer und lange als Gränze des schiffbaren Meeres geltenden Felsen, Europa Lebewohl sagte und in Tandschah den Boden Afrika's betrat. .
Ueber seinen Standpunkt in Bezug auf die von ihm besuchten Länder sagt der Herr Verfasser in der Einleüung: „Mein Standpunkt it der ge⸗ schichtlich⸗geographische; in solchem Sinne hatte ich den heißen Wunsch nach der Bekanntschaft der Gestade - Länder des Mistelmeeres gefaßt und in solchem Sinne habe ich diese Länder bereist und die Beschreibung meiner Reise ausgearbeitet. Eine Veranschaulichung ethnographischen Lebens in die Beschreibung der Gegenden verschmolzen, wo es sich entwickelte, war das Ziel, nach dem ich strebte, und hierin ging die ganze Beschreibung auf. Denn weder wollte ich einen anziehenden Roman meiner Neiseschicksale liefern, noch auch konnte ich die Länder in ihrer mineralen, vegetabilischen und animalischen Eigenthümlichkeit schildern .. ;
Wenn nun auch die naturhistorische Beschreibung der von dem Ver⸗ fasser besuchten Länder in dem Werke nicht gesucht werden darf, da sie gar nicht in seinem Plane lag, so hat er doch den Landes, Produtten aus dem Gesichtspunkte der Kultur und Handels - Geschichte seine Aufmerksamkeit gewidmet. Er theilt z. B. interessante Bemerkungen mit über die Geschichte bes Kameels und des Oelbaumes in Afrita. Er zeigt, daß das Kameel kein Bestandtheil des alten Nomaden-Lebens in Afrita war, ja, daß zur Zeit der höchsten Blüthe dieser Gegenden die Völker sich ohne dasselbe be⸗ halfen, obwohl es schwer zu begreifen ist, wie z. B. die Karthager ihren weit ausgebreiteten Handel nach Osten und Westen, vorzüglich aber nach Süden in die dürren, wasserlosen Wüsten betreiben konnten, ohne Ka— meele zu besitzen. (Vergl. die Monographie des Kameels im Anhange zum zweiten Thesile von E. Ritter's Geographie von Arabien.) Der Anbau des Oelbaums in Afrika zeigt in auffallender Weise, wie die Han= dels-Verhältnisse eines Landes sich ändern können; denn während das heu⸗ tige Tunes einst die Kornkammer Roms war, bedarf es jetzt oft. selbst der Einfuhr, dagegen bildet Oel, welches die Karthager aus Sieilien hollen, gegenwärtig den Haupt-Ausfuhrartikel der altkarihagischen Besitzungen.
Dert Dr. Barth hatte bei seiner Ankunft in Tandscha den Plan, die so unbekannte Nordküste Maroltos am Mittelmeere bis nach Algerien zu bereisen. Dies war jedoch unmöglich, weil eben damals Abd el Kader die dort wohnenden Stämme zum Kampfe aufgereizt hatte. Er beschloß daher, dic einst mit so zahlreichen phönizischen Niederlassungen besetzte Küste des Atlantischen Oceans zu bereisen und gelangte bis Rabat, fast unter 34 Grad nördl. Br, wo ein unter den Beibern um Fedhlah aus gebrochener Ausstand ihn zwang, die Weiterreise aufzugeben. Auch mußte er auf den Wunsch verzichten, auf einem anderen Wege nach Tandscha zurückzukehren, und namentlich durch das Innere über das wegen seiner geschichtlichen Beden⸗ tung und Stellung als vielbesuchte Bildungs-A1Anstalt in der mittelalterlichen arabischen Kustur so höchst interessante Fas und die Ruinen von Volubilis zu gehen. .
Da ihm bei seiner Rückkehr nach Tandscha keine andere Möglichkeit, nach Osten vorzudringen, übrig blieb, so bestieg er ein spanischts Dampf⸗ boot, welches ihn nach Gibraltar brachte, von wo aus er Granada be⸗ suchte, sich in Alicante zum zweitenmale nach Afrika einschiffte und am 30. August in den Hafen von Algier einlief. Hier blieb er drei Wochen und beschäftigte sich während dieser Zeit mit der Vorbereitung zu neuen Erkursionen und mit der Beobachtung des Charakters von Stadt und Volk in seinem Uebergange zu einem neuen Leben, so wie mit den wenigen Mo⸗ numenten seiner Vergangenheit als Ikosium und Dschesair beni Mesgana. Seine Streifereien in der Umgegend von Algier umfaßten den ganzen lieblichen Sahel von Sidi Feredsch im Westen über die reich gestaltete Hochkuppe von Budschariah bis zum südlichen und östlichen Abfall in die Wuste Metidschah; gegen Osten wurde Rusgoniae am Kap Temedfu be— sucht und südwärts erstreckte sich seine Wanderung von Blidah, velches sei⸗ ner Orangen - Gärten beraubt und in den erst neu entstehenden Behausun⸗ gen überaus ungemüthlich und ungastlich ist, durch die schluchtenreichen Formationen des sogenannten Kleinen Atlas bis nach Medeah.
Ein in den westlichen Provinzen ausgebrochener Aufstand nöthigte den Reisenden, sich zu der langweiligen Küstenfahrt zu entschlicßen. Er schiffte sich am 19. Oftober Abends in Algier ein und erreichte am folgenden Morgen Scherschel, welches kaum den achten Theil des Raumes einnimmt, auf dem einst die Provinz-Kapitale Julia Cäsarea mit mächtigen Pracht— bauten an der Stelle des punischen Jol sich erhob. Von hieraus machte der Verfasser einen kleinen Ausflug in das Innere bis Miligna und be— suchte das denkwürdige Pyramidal-Monument der numidischen Könige monumentum commune regia e gentis), welches als Kubr-er Rumiah Stoff zu fabelhaften Prinzessinnen-Geschichten abgiebt. Das Monument liegt auf, der Kuppe des Bergrückens, 360 Fuß über der Meeresfläche, auf einem mit jonischen Säulen geschmückten Postamente in tercassenförmig bis zu einer Höhe von 120 Fuß ansteigendem Quaderwerk und bietet zu Lande und zur See eine weithin sichtbare Landmarke dar. Miliana liegt hart am Rande des südlichen, lieblich bewachsenen Abfalles des Kleinen Atias, welcher sich in mannigfach geformten Terrassen in die große, breite Thal⸗ Ebene des Scheliff hinabsenkt, jenseit welcher der zweite Bergrücken in pa— ralleler Richtung vom Haupf⸗Gebirgsknoten des Derem nach Osten ziehi.
Auf dem Rückwege nach Scheischel traf der Reisende mit dem 40,000 Mann starken französischen Heere zusammen, welches eben im Begriff war, . . zu rücken. Von Scherschel fuhr der Verfasser auf buch 26 n f. nach Dran, welches hoch am Abhange hinauf liegt und wo er bes *I, , ,. Schlucht in zwei Theile getheilt wird. Hier, nah nn m en Militairs wegen kaum ein Unterkommen finden konnte,
ä, den bestimmten Bescheid, daß die Straße nach Telemsan, welches wegen seiner außerordentlichen Blüthe im Möttelal . , . für ihn war, gänzlich unsscher sei; Mittelalter von großem Interesse ostwarts zu . 3 nsicher sei; es blieb ihm daher nichts übrig, als diesen Ort und fein? dh fir glg , in Oran benutzte er dazu, Mersa el Kebir im Weste— en Umgebungen bis zur wichtigen Hafenstation d ̃ esten und zum kleinen Mesergin Süd w urchstreifen. gin im Südwesten zu
Am 30. Oktober Ab ; eines Vampfschiffes seine 3. . Dr. Barth, von Algier am Bord dem Hauptorte der Beni Tor, welch ö. fuhr bei , ,, , . auf den Ruinen von Rusuccutum sieg! k schebel bu Midas, lichen Kabylen⸗Landes vorüber, bis er nenn , n. 9 a . ( Bougie) erreichte. Diese Stadt war in der abssch ?? Nacht Bedschajah es-sreira, Klein⸗Mekkfa, eine der ersten , n r. als Mella der islamischen Welt, und sein Glanz dauerte selbst K. rischen Prinzen ⸗Familie der Hammad fortz aus dieser . . berbe· namentlich burch Edrisi speziellere Nachrichten über diesen Ort . 3
Wie der Reisende in mitternächtlicher Stunde in Bedschaja angelommen
hier seine
2270 war, so verließ er es auch wieder in der Mitte der Nacht und lief am nächsten Morgen in die Rhede von Dschidscheli (dem alten Igilgilie) ein, welche östlich an der vorspringenden breiten Landspitze, auf wel- cher die Stadt liegt, auf eigenthümliche Weise durch Felsenriffe gebildet wird, die mit der Küste parallel laufen. Herr Barth mußte sich hier mit einem flüchtigen Anblicke von der See aus begnügen. Das grüne, nicht hoch sich erhebende Hügelland machte einen erfreulicheren Eindruck als die erbärmliche Stadt. Von hier aus fuhr der Reisende an der, wenn auch nur aus großer Ferne erblickten Mündung des in der alten Geographie so wichtigen Ampsaga, des großen Flusses, Uad el Kebir, vorüber und landete Nachmittags in Philippeville, einer ganz neuen, aber zu einem großen Theile aus dem Material des benachbarten alten Nusiccade erbauten Stadt.
Von hier aus machte Herr Barth einen Ausflug nach Konstantine (Kessentina, nur selten Kassr et Tina), der Hauptstadt des alten Numidiens, die durch alle Jahrhunderte hindurch ihren alten kaiserlichen Namen mit geringer Aenderung erhalten hat, während ihr alter einheimischer Name verschwunden ist. Hier blieb Herr Dr. Barth drei Tage und begab sich dann zu Lande nach Bena, kam bei den Hammam Meschutin, den aus Kalkboden aufsprudelnden heißen Schwefel⸗Quellen vorüber, wo die Ruinen der römischen Bäder, Aquae Tibilitange, liegen, und erreichte das Oertchen Gelma, den berühmten Loöwen-Sitz. In Bong, wo er gegen seinen Willen drei Tage verweilen mußte, konnie er keinen Führer mit leidlichen Thieren nach Tuͤnes erhalten. Es war daher ein glücklicher Umstand, daß ein Re⸗ gierungs-Dampfschiff von Tunes mit Depeschen ankam und sogleich dorthin zurückkehrte; der Capstain desselben war auf die Bitte des Neisenden bereit, ihn mitzunehmen, und so kam er nach einer stürmischen Fahrt am 22. No⸗ vember im Hafen von Tunes an.
Der Verfasser befand sich nun „in dem Weichbilde eines der mäch— tigsten Kultur-Staaten der alten Welt, der das semitisch- orientalische Element auf reicher Kultur fähiger Basis weit nach dem Occident ver— pflanzte und es von hier aus, das italisch - hellenische Leben überstürzend, auszubreiten drohte.“ Hiermit beginnt das dritte Kapitel des Werkes, welche die Ueberschrift: „Die altpunischen Kultur-Sitze“ nägt.
Die Stadt Tunes, auf kahlem Terrain am Ende des Sees (el bahira) der täglich mehr zu einem Sumpfe und die Verbindung mit dem Meere bald mehr hemmen als fördern wird, macht beim ersten Anblicke, obgleich ein arabischer Schrifisteller sie „die reizende Braut des Occidents“ nennt, keinen großen Eindruck. „Zwar stellt sich Tunes, bei einer Bevölkerung von wohl 150,000 Menschen, als eine ausgedehnte Stadt dar, wenn man ihre Vorstädte mitzählt, die meist in einer zeiten Mauer- Umschließung um die inneren Quartiere herumliegen; ihre Basare zeigen in wohlgeordneten, aus= gedehnten Hallen großes Leben und Mannichfaltigkeit, und das feinere Be— nehmen, der schönere Gesichtsschnitt, der zierlichere Dialekt und die elegantere Kleidung der Bewohner giebt dem Leben eine hervorstechende Eigenthuͤmlich feit gegen andere Gebietstheile des Jalam, aber dennoch hat Tu— nes, wie es nie in der mittelalterlichen und neueren Geschichte eine bedeu tende Rolle gespielt hat, keinen großartigen, imponirenden Charakter, wie es ihn auch bei der Unzweckmäßigkeit seiner Lage kaum haben kann.“ Denn die nächste Umgebung der Stadt ist fahl und wüste, obwohl eigenthümlich in ihrer Art mit den vielen aufsteigenden Fels— höhen. Aber gewiß wind man dem Verfasser beistimmen, wenn er sagt: „Wer, der diese Gegend betritt, wenn er nur irgend seinen Sinn an den Blüthen des Alterthums gelabt hat, würde cher einem anderen Gegenstande Gedanken, seine Aufmerksamkeit widmen können, als jener Stätte, auf der das Geschick der alten Welt in langer Epoche zum gioßen Theile sich konzentrirte, dessen eigenthümliches Leben in seiner weit um sich grei— fenden Sphäre durch die wenigen uns erhaltenen Nachrichten kaum der dichtesten Finsterniß entzogen wird. Karthago war mein erster Gedanke, als ich diesen Boden betrat, und seinen Ruinen, seiner Grabesstätte galt natürlich mein erster Ausflug. Oft ward dann der Besuch wiederholt und erst allmälig gewann ich eine ganz klare Anschauung, sowohl von seiner Eigenthümlichkeit im Allgemeinen, als von seinen Besonderheiten im Ein zelnen.“
Auf die wichtigen Untersuchungen des Herrn Verfassers über diese so höchst interessante Oertlichkeit einzugehen, ist hier nicht der Ort, es muß auf das Buch selbst verwiesen werden.
Nachdem Herr Dr. Barth sich mit den Nuinen Karthago's bekannt gemacht hatte, besuchte er, und zwar trotz vielfacher Warnungen ganz allein, die Ruinen von Unka, welche, da die Stadt von Grund aus zerstört wurde, im Einzelnen wenig Bedeutendes darbieten; das Interesse knüpft sich also ganz an die Oertlichkeit, nicht an die Monumente, aber dennoch ist dies Interesse, wie der Verfasser mit Recht bemerkt, für den, der ein geschicht⸗ siches Bewußtsein in sich trägt, kein geringes.
Außer uiehreren kleinen Exkursionen in die Umgegend, und nach dem najestätisch aus der Ebene aufsteigenden Berge Saguan, machte der Ver— fasser einen weiteren Ausflug längs der Gestade bis Hamamat und von da nach der heiligen Stadt Kiruan. Die Bewohner derselben, 8000 Fa— milien, nähren sich fast ausschließlich von der Anfertigung von Fabrikaten, unter denen sich vorzüglich die Arbeiten in Leder, welchen man eine un— nachahmliche Färbung giebt, in Wolle (besonders weiße Bernusse) und Kupfer-Geschirre auszeichnen, wie denn das große kupferne Becken von dieser Stadt den Namen „Kiruanah“ erhalten hat. Von Ackerbau und Baumzucht ist keine Spur mehr. „Veischwunden sind die prächtigen Gärten, welche die, Nakada genannten, drei Meilen von der Stadt entle— genen Schlösser umgaben, in deren lieblichen Zaubergängen der kranke Al gabite seinen Schlaf wiederbekam. All' die Fruchtbarkeit des Bodens, dessen Tragbarkeit die arabischen Schrifisteller als hundertfältig rühmen, scheint begraben zu sein. Man staunt, wenn man die Beschreibungen der ausge⸗ dehnten, um die Stadt gelagerten Oliven⸗Pflanzungen liest, deren Menge sich nicht verminderte, obgleich die Einwohner der ungeheuren Stadt oder vielmehr Städte — denn Kiruan im weiteren Sinne bestand aus zwei ge— trennten Stadttheilen, Kiruan im engeren Sinne und Sabrah, dem Sitze der Negierung — nichts als Olivenholz brannten. Eine kleine jammervolle Gruppe dieses so tausendfältig nützlichtn Baumes belehrt heuie den Wan— derer, daß wenigstens der Boden nicht seiner alten Natur entfremdet ist, sondern nur der Charakter seiner Bewohner.“
Von hier ging der Reisende wieder nach dem Gestade und zwar nach Snsa, welches auf der Stelle der alten, reichen und mächtigen phönizischer Kolonie Hadrume lag, die als römische Kolonie den pomphaften Titel: Co— lonia Concordia Ulpia Trojana Augusta Hrugzisera Hadrumetina führte. Das „Frugifera“ verdiente sit in vollem Maße, und noch heute ist sie eine nicht unwürdige Nachfolgerin der alten Handelsstadt, denn die Oelausfuhr ist sehr bedeulend und bedeutender als aus irgend einem anderen Punkte der Küste. Auch fehlt es nicht ganz an Fabrikaten und von jeher war Susa berühmt wegen seiner feinen Gewebe; besonders beliebt sind die Turbane. Die Stadt hat eiwa 8000 Einwohner.
Von Susa ging er weiter südwärts, immer am Gestade enllang, über Mistir (Monastir, oxcαιαο, die Ruinen von Leptis parva und Thap— sus nach Mehedia, besuchte die weiter wesllich liegenden Ruinen von Thysdra
(el Dschem oder Ledschem) und wandte sich dann wieder der Küste zu, die er an dem Nas Kabudiah (Caput vadorum) vorüber, gegen Sü— den noch bis Sfakes verfolgte. Sfakes (das alte Taphrura, Taphaec, Taprura oder Tapra) ist eine der blühendsten Städte des Bevleks und hat fast 20,000 Einwohner, die mit Oel, Südfrüchten, Wollen-Fabrikaten und Produkten der Wüste cinen ansehnlichen Handel treiben. Bei der Anwe— senbeit des Reisenden lagen zwölf große Schiffe auf der Rhede. Von ei nem hohen Thurme erblickt man ostwärts die mit Palmen-Pflanzungen bedeckten kerkinitischen Inseln.
Da der Verfasser in Sfakes von dem englischen Konsul ersuhr, daß das Schiff, welches eine Art Postverbindung mit Malta unterhält, bereits abgesegelt sei, so kehrte er nach Tunes zurück. Dort schiffte er sich am 13. Januar 1846 nach Malta ein, das er am 11. Februar wieder verließ, aber, durch heftige Stürme weit südwärts verschlagen, erst am 22. Februar wieder in Tunes ankam.
Nachdem Heir Dr. Barth den zu seiner Weiterreise erforderlichen Amer (Ferman) erhalten hatte, verließ er am 5. März 18456 Tunes und Kar— thago, tief ergriffen von dem Abschiede, so heimisch war ihm diese so überaus interessante Gegend geworden. Er nahm seinen Weg über Testur, welches mit seinen rothen Ziegeldächern und dem einem Kirchthurme vollkommen ähnlichen Thurme fast ganz europäisch aussieht und dies den Spaniern unter Karl V. verdanken foll, kam dann in ein wildes, waldbewachsenes Bergland, das die zum Färben der Nägel
und anderer Gegenstände so sehr geschätzte Henng (Lawsonia alba) liefert, auch reich an Löwen ist, die sich in den Schluchten in Menge aufhalten
und von da aus die Umgegend unsicher machen, und erteichte endlich vom Regen durchnäßt, die Siadt Kaf, den Schlüssel des Landes von Algier her. Von hier ging er über die Ruinen der alten Colonia Aelia Aug nsta Lares (jetzt gewoͤhnlich Lurbus oder richtiger el Arbus genannt), die Ruinen von Afsfura (Sanfur), Lehis, Magrauah, Mader (wahꝛscheinlich Tucca Terebinthina), mußte aber hier, weil Kudun, der Kaid der wilden, unab⸗ hängigen Faraschisch, sich empört hatte, die Weiterreise aufgeben; er beschloß daher, über das Plateau von Truzza nach Kiruan zu gehen, welches er schon früher besucht hatte, dieses Mal aber, weil es ihm an der oberher= lichen Eriaubniß fehlte, nicht betreten durfte. Am dritten Tage, nachdem er Kirnan verlassen hatte, erreichte er bei dem Grabmale des heiligen Sidi Mehedub den Strand der kleinen Sorte. Südlich von dem Uad el Akernd beginnt die Landschaft el Arad, die östliche Verlängerung des echten Dattel⸗ Landes, des Beled el Dscherid.
„Wir setzten,“ erzählt der Verfasser, „unseren Marsch fort und traten, nach eiwa einstündigem Ritt, hinaus in tiefen Sand, dessen gelbe, nackte Fläche von einem dichten Palmen-Walde vor uns überragt wurde, und so ging es nun sort, bald durch kahle, wüstenhaste Sandfläche, bald durch ein? liebliche Pflanzung, in der ein kleines Dorf zerstreut lag. Um drei Uhr endlich erblickten wir die große, ausgebreitete Pflanzung von Gabs und ritlen froh und erwartungsvoll darauf zu, und wahrhaft überrascht fühlte ich mich und tief ergriffen, von der Lieblichkeit der Oertlichkeit, die uns nun umfiug. Wirklich, man hätte glauben mögen, man wäre in eine Landschast Indiens versetzt worden, so lebhaft erinnerte ihr Charakter an die Darstel⸗ lungen jener Gegenden. Unter den in üppigen Gewinden herabhangenden Zweigen der mit Weinranken umschlungenen und mit einander eng verbundenen, stolzen Palmen schoß das Getraide zwischen Lotus und Mandelbüschen im frische⸗ sten Grün auf, und breitete den schönsten Teppich unter dem reich geglie⸗ berten Dache aus, durch das die Sonnenstrahlen nur hier und dort hin— durch brachen. Mitten in diesen Pflanzungen, zwischen denen, von wohl umzäunten Gräben umschlossen, schmale Stege hinführten, lagen hier und dort zerstreut kleine Wohnungen, deren leichter Charakter, wie sie niedrig und offen, fast nur aus Hof und freier, von Palmenstämmen getragener Halle besteben, vollkommen der Umgebung entspricht.“
Von Gabs, dem alten Takape oder Kape, ging die Reise weiter süd⸗ wärts, immer der Küste parallel, nach der Lotophagen-Insel Dschirbi, von wo aus der Reisende am 1. April die Gränze des Baschalck Tarabolus (Tripoli) überschritt, und endlich, nach einer Wanderung durch eine höchst anmuthige Landschaft, die Residenz betrat, die, mit ihren hehen weißen Zinnen Mauern und den dgrüber hinausragenden, zwischen schlanken Pal— men hindurchschimmernden Minarets, sich ganz stattlich ausnahm. Allein dieser Eindruck schwindet gar bald, wenn man sie betritt. Sie liegt sehr anmüuthig auf einer ins Meer voispringenden und von demselben auf zwei Seiten bespülten niedrigen Felserhebung, die durch eine sandige Fläche mit dem fruchtbaren Lande verbunden ist, auf dem in weitem Umkreise die Pflanzungen (el Meschiah) umher liegen. Der Hafen auf der Ostseite ist, wenn auch llein, doch vor jedem Winde geschützt und wird durch zwei Foris vertheidigt. Von hier aus geht die kürzeste Straße in das Herz von Tekrur oder Sudan. Während der Anwesenheit des Herrn Barth kam die Karawane von Gadams, die aus fast tausend Kamelen bestand, welche Goldstaub, Perlen, Saffran, Droguen, St federn, Neger (denn hier ist der Sklaven-Handel noch nicht abgeschafft, wie in Tunes), vorzüglich aber Elephanten-Nüssel brachte. Die Karawane wurde mehrere Stunden vorher durch einen Courier angekündigt, der Auf, einem
; 2 ? J . s 6 , af . Mehari (Dromedar) ritt, dem eigenthümlichen Bewohner des Sahara el Falat, er
mit dem Targi (Singular von Tugreg). zusammen die ganze Natun des eigentlichsten Karawanen-Lebens darstellt. Das wüstenbewohnende Mehari kommt selten an die Küste, deren Klima und Produkte es nicht vertragen kann; auch ist es lein Freund des gemeinen Kameels, und die Abneigung nur durch lange Gewöhnung zu 1 In ven Basaren findet man alle Gegenstände aus Tinbuktu und Bornu. Die AÄusfuhr besteht in Wolle von vortrefflicher Güte, Sennesblättern und anderen Droguerieen, Krapp-Wurzeln, gegerbten Ziegen und Schaffellen, getrockneten Frückten, Datteln und allen Erzeugnissen des Südens. Die Stadt verfällt jedoch immer mehr und das Elend in derselben war so groß, wie es der Verfasser in keiner anderen moslimischen Stadt gesehen hat Herr Dr. Barth hält sich überzeugt, daß Tarabolus auf der Stelle des alten
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Oea, Aea oder Aegea liegt. Kö . Von Tarabolus setzté der Verfasser seine Reise, immer der Küste fol gend, fort, besuchte Bengasi (Berenice), Tokra (Teucheira), Tolmita (Piolemais), die Ruinen von Kyrene (Grennah, Krennah) und wurde am Katabathmos magnus (Akabet el Kebira) im Kampfe mit Räubern ver wundet und seines Gepäckes beraubt, wobei und dies war gewiß der schmerz⸗ lichste Verlust, der ihn treffen konnte — auch seine Tagebücher und Zeich— nungen verloren gingen. In Alexandrien, wo er ganz erschöpft ankam, lahm der englische Konsul John Stoddart sich seiner auf das Eifrigste an, während Deutschen Niemand sich um ihn bekümmerte, obgleich die Nachricht von seiner Beraubung und Ver⸗ wundung in der Wüste sich schnell durch die ganze Stadt verbreitet hatte. Mit der Ankunft in Alexandrien schließt der erste Band, ider erlaubt es der Raum nicht, auf den hier nur kurz berührten Reise von Tarabolus bis Alrxandrien näher einzugehen, so viel es Interessanten derselbe auch enthält. Am Schlusse des Werkes hat der Herr Verfasser einige Bemerkungen mitgetheilt, worin er Rechenschaft giebt über die bei Entwerfung der dem Weike beigegebenen Karte, we ganze nordafrikanische Gestadeland darstellt, von ihm benutzten lien; über die von ihm befolgte Schreibweise der arabischen Namen er sich am Ende des Vorwortes ausgesprochen. Die Zeichnung der
ist von Herrn Heinrich Lange, der mit Herrn Anugust Petermann . 6 6
zon den vielen in Alexandrien ansässigen De
918
wärtig in London) die Karten dervon Alexander Johnston in Edinburg anstasteten englischen Ausgabe des physikalischen Atlas von Berghaus ge— zeichnet hat. Der Stich der Karte ist von Herrn H. Mahlmann.
Der zweite Band wird, dem Vorworte zum ersten Bande zufolge, nach einer, nur in allgemeinen Umrissen gehaltenen Beschreibung der Nilreise bis Uadi Halfa, die Wüstenreise von Assuan nach den Ruinen von Berenike und von dort nach Kosser enthalten; dann wieder in allgemeineren Umrissen er wo es neue en Bericht der
Cilicien
die Routen durch die peträische Halbinsel und Palästina, auß oder wenig betretene Routen sind. Aussührlich dagegen de Reise von Berut an durch das nordsprische Küstenland durch einer zwanzigtägigen Wanderung durch Cypern, Pamphilien, Lotien Rhodos, Jonien, Lydien, Acolien, Tioas und Bithynien. Stambul, vielmehr Gemlik, ist das Ende der Pilgerfahrt.
Herr Dr. Barth, der seine erste, hier besprochene Reise auf Kosten ausgeführt hat, ist gegenwärtig im Begriff, mit den Herren Over und Richardson eine Reise in das Innere von Afrika anzutreten. Obgleich ez nicht in dem Plane der englischen Regierung lag, mit der Sendung des Herrn Richardson wissenschaftliche Zwecke zu verbinden, indem dieselbe nur zur Aufsuchung neuer Handelswege nach dem
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Innern Afrika's und zur Anknüpfung von Handelsverbindungen daselbst bestimmt war, so ging doch Lord Palmerston nicht nur bereitwillig darauf ein, den, genannten deutschen Gelehlten die Theilnahme an der Eppedition zu bewilligen, sondern stattete sie auch mit einem reichen wissenschaftlichen Apparate aus; ja, seine Für— sorge ging noch weiter, denn in den Instructionen, welche er Herin Richardson ertheilt hat, ist demselben ausdrücklich zur Pflicht gemacht worden, im Falle die Reisenden am Tschad ⸗ See von Herrn Richardson sich trennen, den deutscheun Gelehrten alle mathematischen und physikalischen Instrumente bis auf ein Chronometer, einen Sextanten und einen Kompas, zwei Drittheile der Neise - Apotheke, die Geleit-Briese und einen Theil der Geschenke für die Neger-Fürsten zu übergeben. Auch hat Lerd Palmeiston im voraus dafür gesorgt, daß die deutschen Reisen— den, mögen sie nnn vom Tschad⸗See estwärts oder westwarts gehen, überall, wo sich britische Konsulate befinden, nöthigenfalls mit Geldmitteln versehen werden. Die geographische Gesellschaft in Berlin hat dies wissenschafiliche Unternehmen mit anfehnlichen Geldmitteln unterstützt. Mögen die glückli⸗ chen Auspizien, unter denen diese Reise beginnt, eine gute Vorbedentung sein für den Erfolg deiselben und für die glückliche Heimkehr . n — n.
Das Abonnement beträgt: 54 . 8. 2 Ithlr. für 4 Jahr. ö Jahr. 8 Rthlr. Jahr. in allen Theilen der Monarchie „ 9hne Preis⸗-Erhshung. Bei einzelnen Kummern wird der Bogen mit 25 Sgr. berechnet
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angeschlossen hat, ist eine schwierige,
Regierung nicht mit offenen Armen einem interzeichneter Antrag . Para graphe n des Ministers erfol, partements-Ehef des Auswärtigen vertrauliche Mittheilungen über den Stan
vertraulichen Mittheilungen des V Wuns den Wunsch bundesstaatlichen Einheit. . Jede Nation ist um ihrer f ist daher auch berechtigt, ihre nationalen zu die Regierungen sind nicht befugt, der Nätion dieses Rech men, ein Recht, . ausgeübt hat. Das Vorparlament hat nd Bundestag hat dasselbe blos ausgeführt; ferner ha
Ablie g der Rädelsfüh esige Kriminalgericht ge⸗ dem kunstädter
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Sitzung vom
5 Hoffnung, w ho wwe M . r Militair⸗- mitgetheilt Assistenz von achtzig Mann nach Kunstadt abgesendet und gleichzei ö
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venn wir, ohne die Regierung nur zu hören, uns aus— Deshalb habe ich den An—
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wie es in 5. geschehen ist. er Bundestag