1849 / 357 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Bundes ⸗Präsidenten Druey, gegen welchen Herr Eytel, der doch gerade ihm seine Erhebung wesentlich zu verdanken hat, eine schlimme Rolle gespielt haben soll, wurde am Abend von der Stadtmusik eine Serenade gebracht, und es wird sogar behauptet, daß die Regierung und die Militair⸗-Direction davon gar nicht erbaut gewesen seien.“ Dem Schwäb. Merk. wird über Druey geschrieben: „Heinrich Druecy, der für das Jahr 1850 erwählte Bundes-Präsident, ist in neuerer Zeit ein strenger Neutralitätsmann, vielleicht ein nur zu strenger Polizeimann, während er früher mit der Propaganda lieb— äugelte; er hat Antecedentien der Art, daß er, wie der Courier Suisse richtig bemerkt, allen Parteien genehm sein kann. An Geist und Talent und Arbeitstüchtigkeit steht er keinem anderen Mitgliede des Bundes⸗Raths nach, und seine frühere Excentrizität scheint, seit er in der obersten Landes⸗Behörde sitzt, einer nüchternen Anschauung der Dinge gewichen zu sein.“

Bern, 18. Dez. (D. 3.) Im National⸗Rath zeigte Wein gart eine Motion auf Ausmittelung von Bürgerrechten für Heimat⸗ lose an, ähnlich dem Antrage, welchen der Stände⸗Rath bereits an⸗ genommen hat. Hierauf kam das Budget für 1850, und es wur⸗ den außer den vom Stände-Rath beschlossenen Abänderungen bei den Ausgaben noch die für das Auswanderungswesen bestimmte Summe von 3720 auf 5000 Franken erhöht, dagegen die höheren Gehalte für den Staats-Kassirer und Staats-Buchhalter auf die früheren Sätze von 2400 und 2000 Fr. ermäßigt. Für Vorarbei ten zu Eisenbahnbauten wird nicht die angesetzte Summe von 14,000 Fr., sondern ein Blanko⸗Kredit bewilligt. Der Bundes⸗Rath wird endlich eingeladen, Gutachten und Anträge über die Behandlung der Auswanderungs⸗Angelegenheit zu bringen. Der Stände⸗Rath trat dem von dem National-Rath angenommenen Eisenbahn-Antrag mit großer Mehrheit bei.

Eisenbahn⸗Verkehr.

if n n h n.

Thüringiscch e

Frequenz und Einnahme.

; Einnahme. . Personen. Rtl. Sgr. Pf. Rthlr. Sgr.

2 27 7 7AM. 591,937 977. 57 7

bis ult. Oktober 7 ; 50, 264 23,892 10 10

im Monat Novbr.

Summa. . . 642, 201 296,524 11 Ctr. Güter. Einnahme. 9gi3 369 202, 335 293 9

, . l, 030,986

bis ult. Oktober im Monat Nowvbr.

Summa . .. 226,945 18

in Summa. . . .. 52. vorbehaltlich späterer Festsetzung. Personen⸗Frequenz der Magdeburg⸗Leipziger Eisenbahn. Bis inkl. 8. Dezember c. wurden befördert 677,092 Personen, vom 9. Dezember bis inkl. 15. Dezember c. inkl. Sb6 Personen aus dem Zwischenverkehr . . . . ... 7,349 n in Summa 684,441 Personen.

1 * 11 = Auswärtige Börsen. Amsterdam, 22. Dez. Die zu Anfang dieser Woche von Wien und Paris eingegangenen ungünstigen Nachrichten über den

28 . 2558

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Gang des Staatspapierhandels daselbst haben einen nachtheiligen Einfluß auf die hiesige Fondsbörse gehabt und zu häufigen Ver käufen von österreichischen und holländischen Effekten veranlaßt, deren Preise dadurch erheblich zurückgingen; als jedoch der erste Eindruck der Gerüchte von dem Zustand der österreichischen Finan⸗ zen vorüber war und sich bei den niedrigen Coursen wieder Käufer meldeten, erholten sich die wiener Fonds allmälig wieder; zugleich kamen die Coursnotirungen der Renten von Paris wieder etwas höher, wodurch die holländischen Staatspapiere fast den vorigen Stand wieder erreichten. Der Umsatz in diesen Effekten war zu⸗ weilen ziemlich bedeutend, auch für ausländische Rechnung. Inte⸗ grale, welche von 55 auf 54196 fielen, kamen gestern wieder auf 55676 zu stehen; 4proz. wirkliche Schuld war von 835 56 wieder bis 8147 45 emporgekommen, doch drückte sich gestern abermals auf den ersten Cours, weil mehrere Inhaber verkauften und Integrale dagegen einnahmen. Alte russische Obligationen bei Hope besserten sich bei anhaltender Frage von 1057 bis 1055 à 96; 4proz. Cer— lifikate wechselten zwischen 85 und S855 6. Von wiener Metalliques sielen 5proz., die Sonnabend schon 96 gewichen waren, am Mon— tag bis 80M 7h, am nächsten Tage aber fing der Cours an sich zu erholen, so daß gestern 814 5 angelegt wurde; 2tzproz. stand am niedrigsten auf 12479 und zuletzt 43. P,. Die Vorstellungen zur Regulirung der spanischen Schuld in der Kammer zu Madrid hat nicht günstig auf die hiesigen Spekulanten gewirkt; durch öfteres Ausbieten sind Ardoin-Obligationen von 133 bis 13976 und proz. binnenländische von 29 bis 29559 und Ardoin-Coupons von 89 A 9h»ah bis 8 a 9Y6 gedrückt worden. Portugiesische Obligationen besserten sich dagegen von 345 bis 355 7h. Brasilianische dito gingen gleichfalls besser ab und halten 89M 9Yh.

Im Actiengeschäfte ging wenig um, jedoch zogen die Preise etwas an. Actien der Handelsmaatschappy erreichten 16899. Haar— lem-Rotterdamer Eisenbahn-Actien 61 „, und sutrecht-Arnheimer dito erst 81 und später 815 X.

T 2 Markt ⸗Beriehte. Preise der vier Haupt-Getraide-Arten in den für die preußische Mongrchie bedeuten dsten Marktstädten im Monat November 1849 nach einem mo— natlichen Durchschnitte in preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben. Namen der Städte. Königsberg

Memel

1 Weizen Noggen

281 2

. NRastenburg Neidenburg D anzig Elbing Konitz Graudenz KGulnn.⸗ 2. Thorn . Bromberg Fraustadt Rawitsch

Porr 231 eee,

C bd M CO L 2 Q 2 *

Namen der Städte. Weizen Roggen

Brandenburg ...... ..... .... Kottbus .. ..... w e , D .. Danbeß g a. . B. . ..... ... Gtannn⸗

Stralsund ..

Nulberg. ..

Liegnitz

Hirschberg

9. Neisse Leobschütz ...

Breslau Grünberg Glogau

Görlitz

Schweidnitz Glatz

Ratibor

Halle Torgau

Magdehurg

Stendal

Halberstadt Nordhausen Mühlhausen

. .

Minden

Dortmund

Münster

Paderborn

3 O0

Fler

Koblenz

Wetzlar

Köln Elberfeld Düsseldorf Krefeld

8 2 55 5 . 1

.

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ö 84 * *

a O Q R S5 ö.

Q Q Q 8

Aachen ö

Kreuznach Simmern ..

Durchschnitts⸗Preise Preußischen Städte Posenschen Städte .... .... Brandenburgischen und Pom merschen Städte Schlesischen Städte Sächsischen Städte . . . . Westfälischen Städte ..

Rheinischen Städte . . . . .

.

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233

Herrn Oeder

werden können.

532 3 .. ̃ Köln, den 10.

Der in der Untersuchungssache wider den Lithogra⸗ phen Franz Julius Böhmer, 38 Jahr alt, aus Düs⸗ seldorf gebürtig, auf den 21. Dezember anberaumte Audienz⸗Termin wird hiermit aafgehoben.

Der benannte Böhmer ist durch Beschluß des An⸗ klage⸗Senats des Königlichen Appellationsgerichts zu Berlin vom 11. August 1849 wegen Majestäts⸗Belei digung in den Anllagestand versetzt, indem er beschul= digt wird, durch Erfindung und Zeichnung einer im Verlage des Buchhändlers Schlesinger hierselbst erschie⸗ nenen Karikatur mit der Unterschrift:

Es ginge woll, àber es geht nicht. die Ehrfurcht gegen des Königs von Preußen Majestät verletzt zu haben.

Zu seiner Vernehmung haben wir einen anderweiten Audienz⸗Termin auf

den 2. Februar 1850, Vor mitt. 9 Uhr, im Gerichts⸗Gebäude, Molkenmarkt Nr. 3, hierselbst anberaumt, und laden denselben hierdurch mit der Auf— forderung vor, in demselben zu erscheinen und die zu

. in

ausgezahlt.

Das

Fre Rr mm mmm. .

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sen auf unsere Prioritäts-Actien werden h 3 = . 2 er Zeit vom 2. bis 15. Januar

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. 4 1 Eisenbahn.

. Oberschlesischen Bahnhofe, Betriebskasse in Krakau auf dem dorti⸗ gen Bahnhofe und in Berlin bei den Herren M. Op⸗— penheim's Söhnen gegen Abgabe der Coupons

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Co. in Aachen, mit -Mitslieder, so wie unter Zuzichung

Bekanntmachungen. .

gegen Aushändigung der fälligen Coupons erhoben

ö .. z. Direktor.

C— 1 * s

* 9 2198 Oberschlef . vorgenannten

e am 2. Januar 1850 fälligen Zin— nu nr an bis zum 4. Janu a

bei unserer Hauptkasse hier, auf bei der

7. Dezember 1849.

kemeyer Gr. LThuro w. Vw

seiner Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche dem unterzeichneten Ge⸗ 608 richtshofe so zeilig vor dem Termine anznzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können, und unter der Verwarnung, daß im Falle seines Aus⸗ bleibens mit der Entscheidung in contumaciam verfah— ren werden wird. Berlin, den 9. Oktober 1849. Königliches Stadtgericht hiesiger Residenz. Abtheilung für Untersuchungssachen. Deputation J. für Schwurgerichtssachen.

, . Das handeltreibende Pablikum wird hierdurch be⸗ VV. Hüls e. VW. L. Jürgens nachrichtigt, daß die Meßhandelswoche der Lichtmesse 1850 mit dem 27. Januar ihren Anfang nimmt, und D. J. Lange. J. S. Mann. daher das Auspacken der kurzen Waaren am 21. Ja— Niendorf. II. G. nuar, aller übrigen Waaren aber am Lzgsten desselben Monats, von Mittags 12 Uhr an, gestattet ist. g 5h .

Braunschweig, den 5. Dezember 1849. von Sehrader-Bliestonl. Herzogliches Haupt-Zollamt. 89.

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1IIOrnbostel.

M ö VV. N 7 G Nöltin nk.

RoOhrdantæz.

W f Wol J f. A 1 . 1

Rheinische Eisenbahn— Gesellschaft. Zinsenzahlung von Obligatio⸗ 6

305 b 3166

Actien.

Die Inhaber von 35 65 und 4 6h Obligationen und von Prioritäts. Stam m= ö. än Actien der Rheinischen Eisenbahn-⸗Ge⸗

. ., . benachrichtigt, , 3 „die Zinsen der Obligationen für da T 2 zweite. Semester 1849 36 die Inf? ö. der Prioritäts· Stamm -Actien für das Jahr 1813 vom 3 Loh 2. Januar 1850 an bei uns selbst Lauren platz Rr. 30 12.3790 Actie, oder bei den nachstehenden Bankhäusern: ,

Herrn J. D. Herstatt, ) .

» S. Oppenheim jun. C Co., . . dem A. Schaaffhausenschen Bankverein, h in Köln,

Herrn J. H. Stein

i a, e. .

Ludwigshafen-Bexbacher Eisenbahn-AUctien.

Di

denden Coupons dieser Actien können

nen und Prioritäts . Stamm⸗ : . 9 von heute ab bel uns eingelöst werden.

Be

Lübeck-Büchener

2 33.

2. Januar 1850 wird sowohl in Lübeck als in Ratzeburg die Actienzeichnung für das Lübeck- Büchener Eisenbahn- Unternelimen nac Malsgahe des heute ausgegebenen Programms eröffnet werden. Die Zeichnung geschieht in Gegenwart zweier Co-

Si rschfeld & Wolff

Eis enbakn.

unmittelbar 21m Hafenquai ihren e am 2. Januar k. J. fällig wer⸗

rlin, den 21. Dezember 1849. senbahn- Verbindungen zwischen Linden Nr. 27. Schweiz, nach dem Söäd- Westen krankreich herstellen. senbahm.

200 Thaler Preuls. Cour.

10

Notarien oder einer aul Protokoll ührung Person vermittelst Ausfüllung gedruckter des Standes

Ab wesenden

mit Unterzeichnung des vollen Namens, zember 1849. und der VWiolnung. VWer lür einen . zeichnet, hat dem Namen des Abwesenden die Be zinst. Vom ersten Quartaltage nach Erölfnung dei merkung hinzuzusügen: „übergeben durch Unterzeichnung des vollen Namens, Standes und der Wohnung. Die gedruckten kormulare, so wie Für den Verkelir auf einer Lübeck-Büächener Hi sche Abdrücke des Programms, sind im j Zeichnungsorten (Lübeck im Hause der und der

Ban . dpiIreall an den

gemeinnützigen Gesellschaft, Breitestrasse Ratzehurg im Hotel zum Rathskeller)

erhalten; auch werden chendaselbst

ed ernei 111 w berechnet sich die Einnahme, bei

9 bis 12 Uhr, ent gegenge schen für die Person die Meile, auf

erden 3 Pro . Pf. geler unten IIinzurechnung des

von 2 bis 5 Uhr, in Ratzeburg von die Anmeldungen zur Actienzeichnung nommen. Gleich bei der Reichnung zent der gezeichneten Summe ban deponirt.

Lübeck, Ratzeburg, Mölln und

Breslau, den 26. Dezember 1819. ; Das Lübeck-Büchener Eisenbahn-Gomits. . ; 1 . J. H. Behn, Dr. W. L. Behneke. 3 ' Dünhaupt. . Halte rmann. kE. Hornbostel. Eine erleichterte Benutzung der Löübeck- Büchene von hiel Eisenbahn sür den Seeverkehr wird schon se lat dureh Kulenkanmp. die Aussährung einer Correction und Vertiefung des Metzener- ,,

mannseg ge -— Gülzow. E. G

Schlüter. 2. Siem lsen.

. ent orp-Schenkenb enz.

3.

aus dem Programm der Lüäbeck-— Büchener Die Lübeck-Büchener REisenbalin wird bei Lübeck Lusgang nehmen und äber die Lauenburgischen Städte Ratzeburg und . Mölln an die Berlin-Hamburger Eisenbalin bei dem ö iahr Orte Büchen geführt werden. Sie ö

schluss an letztere die kürzeste der bestehenden Ei . Ostsee und 2 12 Beo.-Mf. bezahlt werden.

wird im An

Hamburg bilden, über Wittenberge Mag deburg-Leip zig den Verkeln Lübecks mit dem Südosten vermit teln und in ihrer Fortsetzung üer Lauenburg-Lüne burg-Hannover die geradest« Verbindungslinie von der Ostsee nach dem Süden Deutschlands mit der Belgien und

Das Anlage-Kapital für dieselbe ist bei einer Linge von 64 Meilen auf 2,558, 000 Thlr. Preuls. Cour. angenommen und soll durch 12,799 Actien à 200 IhlIr. Preuls. Cour. herbeigeschafft werden.

Auf die Acticnbeträge werden bei der Zeichnung 5 pCt. (deren unverküruale Rückzahlung ternehmen nicht zur Aussülirung kommen sollte, vers Di bürgt ist) eingezahlt; die ferneren Theilaalilungen .

falls das Un-

von zwei zwerden in nicht höherem Betrage als 1 20 Prozent

heeidigiten von der gezeichneten Summe und in nicht kürzeren

kEormulane Dic geleisteten Einschüsse werden während der

aul 2 Jahre berechneten Bauzeit mit 4 Prozent vers

mit Bahn tritt in Stelle der Zinszahlung das Recht der Léctien-lnhaber auf Theilnalime am RKeinertrage

zenbahn ist auf den Grund statistischer Nachweis gegebenen Verhältnisse ein Güterquantum No. 786, von 2,000,000 Cir., eine Personen Frequen⸗ von 200,009 Personen in Anselilag gebracht. Demnach Ennalime eines Silberptennigen Pr. Ctr. die Meile und eines Durchschnittssalirpreises von

in Lübeck Hrachtsatzes von 3

92.

sechlags für Kil ut, Gepäck Uebersracht, Viehtransport,

auenburg, den auf rund 268,590 Lhli. zringt man davon die Be l hurg, d P 1 268,500 Tihl 6 1 lien l

triebskosten, bei drei täglichen Zügen hin und he auf 90,000 Uhlr. veranschlagt, in Abzug, so bleibt J. P. Be ein Reinertrag von 178,500 Thlr., der au ein An lage Kapital von 2, 558,0)0 Thlr., eine Dividende von

*

Prozent in Aussicht stellt.

Travestroms vorbereitet; die in Lussicht stehend

Bahn durch Steigerung des deutschen LTransits nach dem ostseeischen Norden eine glänzende Zukiunst.

J 8 h ( 6 T.

28. [93 * 35 83 * 3 (FSS Sor . Hamburg-Bergedorfer Eisen— * (8 9 m 3 hbahn-Gesellschaft. Zufolge Beschlusses des Ausschusses sollen von den rückständigen Zinsen nun— mehr auch diejenigen für das Betriebs-

290 p)

* r , =

loom 1. Mai 1847 bis 1. Mai 1(848 durch Einlösung des Zins-Coupons VI.

Die Inhaber dseser Coupons werden demnach er— sucht, dieselben unter Beifügung eines fortlaufenden Nummer⸗Verzeichnisses und der Ausgabe,

„an welche Conto der Betrag in Banco abzuschreiben ist“, vom nächsten 7. bis 409. Januar in ck, Vormit— tags zwischen 9 und 12 Uhr, im Comtoir Nr. 4 unter den Börsen-Arkaden einzureichen, worauf die Zahlung am solgenden Tage geleistet wird.

Nach dem 10. Januar werden die Coupons nur im Büreau der Gesellschaft, Repsoldstraße Nr. 616 b, an- genommen.

Hamburg, im Dezember 1849.

JJ

Fristen ils von 3 zu 3 Monaten einge sordert werden.

Aufhebung der deutschen Binnenzölle verheisst der

Das Abonnement beträgt:

2 Rthlr. für I Jahr.

4 Rthlr. ö h *** 8 Rthlr. 1 Jahr.

in allen Theilen der Monarchie ohne Preis⸗Erhöhung.

Bei einzelnen Nummern wird

der Bogen mit 23 Sgr. berechnet.

M 357.

Berlin, Sonnabend den 25. Dezember

Alle post-Anstalten des In⸗ und

Aus landes nehm en Beste llung auf

dieses Blatt an, für Berlin die

Expedition des Preuß. Staa ts⸗ Anzeigers:

Behren⸗Straße Ur. 57.

1849.

. D

Die verehrlichen Abonnenten des Breuß. Staats-Anzeigers werden ergebenst ersucht, ihre resp. Bestellungen für das mit dem 1. Januar 1850 beginnende Quartal

gefälligst rechtzeitig so bewirken zu wollen, daß die regelmäßige Zusendung keine Unterbrechung erleide und die Stärke der Auflage gleich zu Anfang danach bestimmt werden könne.

Die vollständigen stenographischen Berichte über die Verhandlungen beider Kammern werden, wie bisher, ohne Erhöhnng des Abonnementspreises

beigegeben.

nachgeliefert werden.

Anzeigen, so wie vollständige Redner⸗- und Sach⸗Register hinzugefügt werden. Die zu dem Preuß. Staats⸗Anzeiger für die Jahre 1848 jund 1849 bestimmten Personen⸗ und Sach⸗Verzeichnisse, deren Druck nicht vor Ausgang dieses Jahres

vollendet werden kann, werden zu Anfang des nächsten Jahres erscheinen. Der vierteljährliche Pränumerations-Preis des Preußischen Staats-Anzeigers beträgt, mit Einschluß der genannten stenographischen Berichte und ohne Rücksicht auf die Bogenzahl derselben, 8 Rthlr.

.

Amtlicher Theil.

. Deutschlan d.

Oesterreich. Wien. Ordensverleihungen. Palaczko gegen die deutsche Sprache als politische Geschäftssprache und gegen die Centrali— sation. Vermischtes.

Schleswig-⸗Holstein. Kiel. Frequenz der Universität.

Reuß. Gera. Auflösung der konstituirenden Versammlung.

; . A u slan d.

Desterreich. Pesth. Andrang zu städtischen Aemlern. Semlin. Konzentrirung von Truppen an der türkischen Gränze. Venedig. Verkehrs- Erleichterung. ̃

Frankreich. Paris. Der Kommissionsbericht über die Ausgaben für das Grabmal Napoleons. Gutachten über die Zulassung der Asso— eiationen bei öffentlichen Arbeiten. Das Unterrichtswe sen. Plan statistischer Karten von Frankreich. Rechtfertigung des herrschenden Systems. Vermischtes. Straßburg. Aufregung wegen der Ge— tränksteuer. Die Maßregeln hinsichtlich der Flüchtlinge.

Großbritanien und Irland. London. Neuer Gesandter bei der schweizer Eidgenossenschaft. Der Kongreß der Vereinigten Staaten. Bestimmung über den Zoll von Schiffen. Pension für Capitain Roß.

Dr. Gützlaff in der asigtischen Gesellschaft. Vermischtes.

Nußland und Polen. St. Petersburg. Ordensverleihungen. Elektrische Beleuchtung.

Niederlande. Aus dem Haag. Kammer ⸗Verhandlungen.

Belgien. Brüssel. Schiffbrüche.

Schweiz. Bern. Ochsenbein und Druey. Das eidgenössische Budget. Volkszählungs⸗ und Vertagungs-Beschluß des National⸗ raths. Das Münzgesetz. Der Antrag auf Einbürgerung der Hei⸗ matlosen. Verwendung für die gefangenen Schweizer in Rastatt. Beschlüsse und Vertagung des Ständeraths. Das gesellschaftliche Leben in Bern. Schlußsitzungen des National⸗ und Ständeraths. Note des österreichischen Gesandten. Zürich. Verminderung der Zahl der Flüchtlinge. Freischießen und Sängerfest. Versammlung des Großen Raths.

Italien. Turin. Kammersitzung. schiffung französischer Truppen. Florenz. Der Papst.

Spanien. Madrid. Die Schuldfrage. Rückkehr der spanischen Truppen aus Italien

Griechenland. Athen. Die Ministerkrisis.

Türkei. Die Frage wegen der ungarischen Flüchtlinge.

Mexaͤko. Veracruz. Defizit des letzten Finanzijahrs

Vermischtes. Livorno. Ein—⸗ Die Anleihe. Rom.

General Cordova und die Vermischtes. Vermischtes.

Vermischtes. Vermischtes.

Sörsen⸗ und Handels ⸗-Nachrichten.

D ß 00 m 02 ——

Amtlicher Theil.

Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Königlich griechischen General und Ober ⸗Stallmeister e s den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse mit dem Stern; so wie dem Regierungs-Secretair, Rechnungsraih Olszewski zu n, . den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu ver⸗ leihen.

1890 .

Uichtamtlicher Theil. Dent schland.

ö. Oesterreich. Wien, 26. Dez. Der heutige Lloyd meldet: „Der vormalige Reichs⸗Minister Fürst Wittgenstein hat das Groß kreuz des Leopold-Ordens, die Minister Jochmus, Detmold und Merk das Commandeurkreuz dieses Ordens von Sr. Majestät dem Kaiser erhalten.“ ;

Im Lloyd liest man: Der Polemik, welche ma gyarische und südslavische Blätter bisher gegen die deutsche als ich Geschäftssprache führten, giebt nun Palaczky in den Nar. Nov. einen bestimmteren Ausdruck; was in den erwähnten Blättern wohl mmer zwischen den Zeilen, noch immer aber nicht ausdrück lich ausgesprochen wurde, das lesen wir in Palaczky's Artikel, wel⸗ i mit gewichtigen Motiven gegen die Centralisation für den . ankämpft, und zwar nur im Interesse der Gleichberechtigung, ker Rationalitcten, welche eine Chimäre sei, sobald 3. B. die Völker ihrem höhere li ische Leben ers 5 bem gemein samen Reichstage höheren politischen Leben erst auf , tage, also nur in deutscher Sprache Aus—

ruck geben können. Nach Palaczt n 3

which Re r zty bedarf die Einheit des öster⸗ reichischen Reiches blos nachfolgende Augelegenhesten' und Objekte: Der Kaiser und sein Haus; aͤußere Ain . . La d ö 1 Seemacht; Reichs-Finanzen; Handels⸗ ,

Angelegenheiten und Commu⸗

nications Mittel. Die Ministerien des Innern, der Justiz und des Unterrichts sollen ferner für jede Nationalität besonders er

richtet werden. Da in diesem Artikel nicht politisches Gelüste, sondern lediglich die Nationalität als jener Faktor aufgestellt wird, welcher den Kampf zwischen Centralisation und Föderatismus ent— scheiden wird, so läßt sich leicht absehen, daß hier allen jenen Provinz-Organen, deren Haupt-Ferment die Nationalität, das Signal zu einem großen journalistischen Feldzug gegeben ist. Das Constitutionelle Blatt in Prag legt diesem Artikel eine noch größere Bedeutung bei; es bezeichnet ihn als das kleine Wölkchen, aus welchem große Gewitter entstehen werden. Ist das Magyar Hirlap der Ausdruck der magyarischen Nation, so erklärt sich diese entschieden gegen die Ideen des Föderalismus, wünscht eine starke einige Monarchie, freut sich der neuen consti tutionellen Verfassung, sobald sie ganz ins Leben getreten, und ist zufrieden, wenn ihr zu Hause Raum und Gelegenheit gegeben ist, sich des eigenen Idioms zu bedienen und ihre Nationalität zu bil— den und zu veredeln. Diese wenigen Züge, in welchen wir den Inhalt eines Artikels des genannten Blattes: „Was wollen die Magyaren?“ kurz und getreu wiedergeben, beweisen zur Genüge, wie sehr sich die magyarische Publizistik in Betreff der Centralisation von der slavischen unterscheidet. Magyar Hirlap nimmt in sei— ner Nummer vom 22sten d. das Gerücht von dem Ausscheiden des Ministers des Innern aus dem Ministerium zum Gegenstand. Zwei Prinzipien, wird gesagt, macht die gegenwärtige Regierung zu den ihrigen: das der Centralisation und das der Freiheit. Erstere wird nach zwei, drei Worten fallen gelassen, während mehrere mit Wärme geschriebene Sätze letztere länger zum Gegenstand des berührten Artikels machen. Hauptsächlich, sagt Magyar Hirlap, sei es die Freiheit, welche Herrn Bach beseelt, und das genannte Journal fürchtet, daß eben die Hindernisse, welche der Freiheit in den Weg gelegt werden, der Anlaß sein dürften, welche den Herrn Minister zum Ausscheiden bewegen.“

Dem Const. Blatt wird aus verläßlicher Quelle geschrieben, daß in Lemberg wieder ein eigenes jüdisches Paß⸗Büreau besteht.

Vom 1. Januar 1850 angefangen, werden die Dampfbéte der Kaiserlichen Flotille auf dem Gardasee regelmäßige Fahrten zwischen Riva, Desenzano, Lazise und Salo in der Art unterhalten, daß ze⸗ den Montag, Dienstag, Donnerstag und Sonnabend ein Dampfboot von Riva nach Desenzano und zurück, jeden Mittwoch und Freitag von Riva nach Lazise und zurück, dann jeden Sonntag von Riva nach Salo und zurück fährt. Die Abfahrt von Riva wird jedesmal um 65 Uhr Morgens nnd von Desenzano, Lazise und Salo um zwei Uhr Nachmittags stattfinden.

Der Plan, Kärnthen mit einer Eisenbahn zu versehen, wird nun ernstlich in Angriff genommen. Der klagenfurter Landtags⸗ Ausschuß hat bereits ein Comité aus seiner Mitte gewählt, um im Einvernehmen mit Sachverständigen über die Tracirung der Bahn zu berathen und die Kosten der Erbauung zu veranschlagen für den Fall, daß der Staat die Ausführung nicht selbst übernehmen wollte. Die Linie von Marburg über Klagenfurt und Villach nach Udine scheint bisher die meisten Stimmen für sich zu haben.

Schleswig⸗SHolstein. Kiel, 25. Dez. (Alt. Merk.) Auf der hiesigen Universität befinden sich in diesem Semester gegen 130 Studirende. Die Zahl ist zwar immer noch bedeutend kleiner, als in gewöhnlichen Zeiten, die Universität hat indeß ihre Arbeiten in allen Lehrfächern wieder anfnehmen können und ist denn auch in voller Thätigkeit. Ein sehr großer Theil der Studirenden gehört zugleich dem Militair an; es ist aber diesen durch Verfügung des General-Kommando's mit der dankenswerthesten Bereitwilligkeit möglich gemacht, hier ihren Studien obzuliegen, und sie haben mit Freude die Gelegenheit ergriffen, die durch den Kriegsdienst unter—⸗ brochene Vorbereitung auf ihren künftigen Lebensberuf mit Benuz-— zung der akademischen Lehrmittel fortzusetzen.

RNeunß. Gera, 22. Dez. E3Ztg. f. N. D.) Gestern Abend 7 Uhr wurde unsere konstituirende Versammlung, die ihre Aufgabe vollendet hat, aufgelöst.

mern

Ausland.

Oesterreich. Pesth, 22. Dez. (Eloyd.) Der Andrang von jungen Leuten, die sich um Bedienstungen bei der Stadt mel⸗ den, ist in letzter Zeit so groß, daß der Magistrat beschlossen hat, künftig nur auf jene Bewerber zu reflektiren, welche das Jus absol⸗ virt haben. Die Stadt läßt zu dem Mittwochs stattfindenden Pu⸗ blications-Akte der Reichsverfassung Einladungskarten drucken.

Semlin, 18. Dez. (Lloyd.) Vorgestern ist ein Bataillon vom Regimente beider Sizilien, mit dem Dampsschiffe von Sissek

Die bereits erschienenen Nummern, welche die stenographischen Berichte enthalten, können, so weit der noch vorhandene Vorrath reicht, für den Abonnementspreis

Die Eintheilung dieser stenographischen Berichte in Bände mit besonderen Titeln erfolgt am Schlusse der Sitzungsperiode; auch werden dann die erforderlichen Inhalts⸗

lommend, in Mitrovicz gelandet, sofort nach Peterwardein abmar⸗ schirt. Man spricht, daß enorme Truppenmassen zur Besetzung der türkischen Gränze auf dem Marsche begriffen wären. Dieses Ge⸗ rücht hat zur Folge, daß Gold- und Silbermünze auf einmal aus der Circulation verschwunden sind.

Vene dig, 23. Dez. Eloyd.) Der Statthalter der venetia⸗ nischen Provinzen, Freiherr von Puchner, hat eine Bekanntmachung erlassen, welcher zufolge der Feldmarschall Radetzky in Berücksichti⸗ gung des ruhigen Benehmens und der guten Gesinnungen unserer Bevölkerung gestattet hat, sich in jeder Nachtzeit, sei es in Geschäf⸗ ten oder zum Vergnügen, außer dem Hause zu befinden. Die Pa— trouillen sind jedoch angewiesen, jeden Unruhestörer zu arretiren und den betreffenden Behörden zu übergeben.

Frankreich. Paris, 25. Dez. Die gestrige Kammer⸗ Sitzung führte in keiner Frage zu einem Resultate. Eine Tages- ordnung schloß die Interpellation Lagragne's. Das Gesetz wegen der Mobilgarde machte keinen Fortschritt in der Diskussion; mehrere Amendements wurden der betreffenden Kommission zugewiesen. Endlich kam die Angelegenheit des Grabmals Napoleon's zur Sprache, welches Millionen gekostet. Duchatel hatte mehr veraus⸗ gabt, als er sollte. Eine Kommission tadelte dies. Der Bericht sollte geheim bleiben, und der Gesetzvorschlag, auf den er Bezug hatte, wurde zurückgenommen. Der National hatte dies erfahren und deckte das Geheimniß auf. Der Moniteur widersprach. Der Natio— nal druckte einen Auszug aus dem Berichte des Herrn von Luy— nes ab. Da erklärte der Moniteur, er habe nie geleugnet, daß Duchatel mehr ausgegeben, als er sollte, jede Ausgabe sei jedoch gerechtfertigt gewesen. Die Form dieser Berichtigung hatte eine Färbung, die Herrn von Luynes beleidigen konnte. Der Minister des Innern stellte in der gestrigen Debatte diese Absicht in Abrede. Die Kammer verwarf den Uebergang zur Tagesordnung und ver⸗ ordnete den Druck des Berichts des Herrn von Luynes und der Ansicht der Minorität. Auch der Bericht des Rechnungshofes soll vertheilt werden.

Herr Nadaud und Genossen hatten den Antrag gestellt, die Arbeiter-Associationen nicht nur, wie das Gesetz es erlaubt, bei öffentlichen Bauten anzuwenden, sondern auch bei der Ausbeutung von Manufakturen und Ackerbau⸗-Arbeiten. Die Kommission ver⸗ warf diesen Antrag und schlägt der Kammer vor, ihn nicht in Be⸗ rathung zu ziehen. Sie ersetzt den Antrag des Herrn Nadaud durch einen anderen: „Die Associationen können zu allen Arbeiten, die vom Departement, der Gemeinde, dem Staate und öffentlichen Anstalten abhängen, zugelassen werden. Sie brauchen keine Caution zu leisten, doch wird in diesem Falle, wenn sich eine Association zu gleich mit einem Unternehmer zur Uebernahme einer Arbeit anbie⸗ tet, auch der Unternehmer von der Caution entbunden.

Das Unterrichtsgesetz wurde heute, mit den Verbesserungen des Staats-Raths versehen, vertheilt. Keiner der 104 Artikel soll un⸗ verändert geblieben sein. Der Gesetzvorschlag des Herrn Parien wegen der Elementarlehrer, der vor dem allgemeinen Gesetz über das Unterrichtswesen verhandelt werden soll, wird auch in den Mit⸗ gliedern des Repräsentanten⸗Vereins des Staatsraths⸗Palastes einen Gegner finden. Herr Thiers hatte deshalb mit dem Minister eine sehr heftige Besprechung.

Der Handelsminister hat dem Präsidenten die Anfertigung und Veröffentlichung statistischer Karten von Frankreich anempfohlen. Diese Sammlung wird aus 18 Nummern bestehen: 1) meteorolo⸗ gische Karte, 2 hydrographische, 3) geologische, 4) botanische, 5) zoologische, 6) agronomische, 7) Waldkarte, &) industrielle Karte, 9) Handelskarte, 19) Karte der Nationalstraßen der Eisenbahnen und der Dampfschifffahrten, 11) Finanzkarte, 12) administrative Karte, 13) Militairkarte, 14) kirchliche Karte, 15) Karte des öffent⸗ lichen Unterrichts, 16) Medizinalkarte, 17) ethnographische Karte, 18) Karte der Bevölkerung.

Der Constitutionel, seit kurzem das vertraute Organ des Elysee, enthält einen längeren Artikel zur Rechtfertigung des herrschenden Systems, wovon Folgendes das Wesentlichste ist: „Re⸗ action! Zwang! nennt Ihr alle Regierungen seit Februar und die vom 10. Dezember insbesondere. Es sei so! Allein wenn nach den großen revolutionairen Krisen dieselbe Erscheinung immer wie⸗ derkehrt, wenn Männer von allen Parteien, die nach den socialen Erschütterungen zur Gewalt gelangen, die ungestümsten, wie die klüg⸗ sten, die verwegensten wie die schüchternsten, dieselbe Bahn befol= gen, und, geringe Unterschiede abgerechnet, dasselbe Benehmen beob⸗ ächten, so muß man wohl ein Gesetz der Nothwendigkeit, das alle treibt, darin erkennen. Heißt dies nun, daß jede Revolution be- stimmt ist, in ihren rechtmäßigen Resultaten getäuscht zu werden? Daß sie, unternommen, um die Freiheit., eines Volkes zu vermehren, dieselbe vermindern muß? Daß sie, nachdem sie