1850 / 1 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

ersammlung und von Verhaftung mehrerer Reprä⸗

die National ; . Rede war, Ledru Rollin bei sich aufnahm und ver

sentanten die steckt hielt. die Aussöhnung und dessen Sohne Napolcon aufrichtig sein.

Mehrere Mitglieder des diplomatischen

zreußischen Gesandtschafts-Hotel versammelt.

alte Kaiserstadt trägt noch die Spur des reichsstädti

ein so kostbares Element war in der deutschen thun konnte, bei unheilvollen Gelegenheiten mit fester Hand ein⸗ was ich vor Allem befördern wollte, das war doch ist es ja auch (sich zum anwesen Herrn Konsistorial- Rath Rehbock, wendend), was

meine Herren, Festigkei zer anderen Seite, ] uch immer weilen möge, wir ören, daß es Frankfurt gu

seinem Onkel Jerome vollständig und

Präsidenten

noch keinesweges

zersöhnung!

w der einen,

Friede von der r uns, sür

2

„oßbritanien

la sein können, vertragswidrigen gegenüber. „in der öffentlichen

würde voller Rußland dem

wesenden mittheilte, nach⸗ Alle bekannt; wer

Meinung dur Flüchtling sein gemäßigtes

das hat es durch Es ist nicht unbeach

englische Regierung bei

revolutionairen

zachricht erha é russische Regierun

Meseskrenk?! 311 Beschränkungen

haben unsere

cken können.

8

tegierungen wischen den Exzent 5 2

Interessen, welche diese

eines Minister

Rußland und Polen.

Gestern ist Ihre Kaiserliche

2339 8 8 9* . 364 m reiche gegen Großfürstin

jewna von einem Prinzen entbunden worden. Wegen dieses glück lichen Ereignisses hat Se. Majestät der Kaiser die Trauer, in wel cher sich der Hof gerade befand, bis auf Weiteres abzulegen be— fohlen.

R

9

achrichten a Riga zufolge, ist dort der Kapellmeister Kon⸗— radin Kreuzer gestorben. Rönigliche Schauspiele. Dienstag, 1. Jan. 1850. Im Opernhause,. 1Iste Abonnements⸗ Vorstellung: Die Jüdin, große Oper in 5 Aufzügen, nach dem Französischen des Scribe, vom Freiherrn von Lichtenstein. Musik von Halèvy. Ballets von Hoguet. Anfang 6 Uhr.

Im Schauspielhause. Aste Abonnements ⸗Vorstellung: Die Komoͤdie der Irrungen, Lustspiel in 3 Akten, von Shakespeare, für die Bühne eingerichtet von C. von Holtey. Hierauf: Der Rech nungsrath und seine Töchter, Original- Lustspiel in 3 Abth., von L. Feldmann. Anfang halb 7 Uhr

Mittwoch, 2. Jan. Im Opernhause. Zte Abonnements Vorstellung:

J Das hübsche Mädchen von Gent, großes pantomimisches . j e 8 921 2 . J.

Ballet in 3 Akten und 9 Bildern, von St. George und Albert. Mussk von A. Adam. In Scene gesetzt vom Königlichen Ballet

meister Hoguet. (Frl. Lucile Grahn: Beatrix, als Gastrolle.) Vorher: Die Kirmes, Operette in 1 Akt, von E. Devrient. Musit vom Königlichen Kapellmeister Taubert. Anfang 6 Uhr

In Potsdam, Auf Allerhöchsten Befehl: Viel Lärmen um

Nichts, Lustspiel in 5 Atten, von Shakespeare, übersetzt von Tieck Anfang halb 7 Uhr. Rönigsstädtisches Theater

1850. Die Teufels⸗-Wette, oder: Rosen

Berli 3örse 31. Dezemb

i s e R Hun H

ö

Stamm- Actien.

Der Reinertraß wird nach in der daru bestimraten Ru wit 38 pCt. ber. Actien sind

Berl. Anh

Potsd. Magd. ..

d. Halberstadt ..

Thüringer- 13.000, 000

. 1 F R oOreḿtenckt

*

-

H. u. NG. X ChAIIA*

Stadt- OkHI.

10657 1901 Pr. B- Aut. - Sel

Friedrichs d'or.

Aus lcd. Hon.

Hamb. Feuer- Ca-

gtnats-Pr. Anl

Kurhbh. Pr. O. 40th. Sardin. do. 36 Fr.

C. Bad. 40. 35 FI.

utiger Börse herrschte eine günstige Meinung

Magdeburg⸗Wittenberge 69 u. Gl 1 -Minden 94 Br., 935 Gld.

Mecklenbur⸗

Auswärtige Börsen. Leipz. Dr.

Part. Oblig. 1047 Gld.

p Bawverische 867 Br., Schlesische 90 Br., 89! . . E Bayerische . = en. z - das Geschäft nur unbedeutend.

Amsterdam, 28. belebt als gestern; die Gese im Allgemeinen sehr fest. käufe sehr willig, gingen später etwas ;

Berlin⸗Anhalt. 90 Friedr. Wilh.⸗Nordb.

Deß. B. A. 117

deburg⸗ Leipzig ie häfte nicht so bedeutend, doch der Markt

Holl. Fonds waren Anfangs durch Ein urück und schlossen nur we Von span. waren Ard. bei Coupons unverändert. gung und waren höher anzubringen. waren, ungeachtet des Steigens derselben in Wien, flauer als gestern. Holl. Int. 55,

Br., 697 Gld. Br., 939 Glo. reuß. B. A. 93 Br., Hz Gld.

Der Umsatz in mehreren

tona⸗Kiel 4

Frankfurt a. V́. , war an heutiger Börse von einigem Belang.

5 proz. Sard. Oblig., oose waren gefragter,

Geschäft etwas fester; Russ. Fonds verfolg

3 n 3 pros. Spanier und ten ihre steigende Bewe

und man bezahlte dafür G6proz. Nord-Amerik. blieben etwas flauer. Friedr, Wilh. Nordb. und Bexbacher Actien wurden auf die niedrige Noti rung von Berlin (pr. Telegraph) zu billigeren Preisen abgegeben. Alle übrigen Fonds erlitten keine Veränderung. . ö. proz. Metall. 853 Br., 1287 Gld. Gld., do. a 35 Fl. 323 Br., 325 Gld. r. preuß. 33 Br., bei Gebr. Bethmann 325 Br., 324 Gld. Loose a 650 Fl. 73 Br., Spanien proz. inländ. 29 Br., 283 Gld. Loose 11643 Gld., do. a 500 Fl. 805 Br., 804 Gld. Friedrich⸗ Nordbahn 467 Br., 45 Gld. .

Mex. höher. Span. Ard.

Met. 5proz. 81,

Bank ⸗Actien Baden Partial ⸗Loose a 50 Fl. 545 Br., Hessen Partial-Loose Sardinien Partial⸗Loose z Darmstadt Gld., do. a 25 Fl. 294 Br., Poln. 300

DOesterr.

Markt ⸗Bericehte.

Berliner Getraidebericht vom 31. aren die Preise wie folgt: 50 56 Rthlr.

2s Rthlr. Rthlr. bez. 273 Rthlr. Br., 3— 26 Rthlr.

Am heutigen Markt w Weizen nach Qualität loco und schwimmend 26 pr. Dezbr. 26 pr. Frühjah Gerste, große loco 2 kleine 20— 22 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 16 18 Rthlr. pr. Frühjahr 50 pfd. 16 Rthlr. Br.

295 Gldv.

KBilhe ms Berbach SF Br. 85 Gib.

Köln⸗Minden 942 Br., 945 Gld.

Sam burg, 29. Dez. St. Präm.

33 p. C. S6 Br., 86, Gld. Engl. Russ. 1063 Br. Ard. 117 Br.

Stiegl. 84 Zproz. 273 Br.

Dbllg. 8, Br. 707 Br., 70 Gld.

Dienstag, 1. ar im Norden. Großes phantastisches zauberspiel mit Gesang in 3 e ü 6 5 66 a NX Nit 1 Abtheilungen (9 Tableaux) und prolog von Wollheim. Mit neuen Kostumen und Vecorationen. Miffy ) XA C BHAIIO0II Me οσ. C8 or Ni skrallin ) Mittwoch, 2. Jan (Italienische Opern -Vorstellung I 2 1 * 95 . 2 911 ö kRranco Arciero (Der Freischutz) stomantische Oper in 3 Akten von Friedrich Kind. Musik von C. M. von Weber Recitativ- . Mit neuen Deco Kostumen 91 lauding Fiorentini: Agathe Donnerste an 1 1 m Norden , m r ·ᷣᷣ, , r -, n. vs —— r 17 * * 22 . 2 C 1 0. n ACG iC Mn. . Prionritäts- Acläien. a Gpilal. ö 1 . 1 ö Tage ( . . Simmtlicke Drioritäts-Actie . reh ö. . jüĩ hrliche Verloozun Ct., ear ö ———— . Berl. Anhalt do. Hamburg do do do. Potsd.- 71 do 10 10 40 40 tettin Magdeb Lei Halle Thü 1 9 51n Minden 141 do 1 Rhein. v. Staat de 1. Pri do Stamm- Düsseldorf - Elberfeld Niederschl. Märkisch. 1 1 J J 40 1 J . do 4 l ; 11 SI . 6 z z . derb ö L 1er Vohwin l0. II. Ser . ) . Bresl 11 Freibur f 11H 1 . . 16 Bert J . . 1 . / ] 4 z Riel 1 n . 6960 5 Al 11 4. h 1 Merl irger Thlr. 4,3 1 preussischen Bank -Antheilen gz a 935 der Friedrich Wilhelms Nor lhahn, Erbsen, Kochwaare 34 40 Rthlr. Futterwagre 29 22 Rthl Rüböl 106co 133 Rthlr. B r ezbr. 133 Rthlr. be ) n 135 Rthlr. Br., 1312 G 1 1 . 5 U. Dez U G., J j 1 Rthl bez , ar wrekIlr M R wn M n März / April 135 Rthlr. bez. u. Br.! im Verband ö * 21 Gen ö 21 ö ö z ben April/Mai 13* Rthlr. Br., 13112 bez.) 13, 1312 bez

Leinöl loco 124 Rthlr. Br. „pr. Janr. Febr. / März 11 Rthlr. Br. pr. Frühjahr 117 Rthlr. Br., 11 Mohnöl 153 Rthlr. Palmöl 123 R anföl 14 Rthlr. dsee⸗Thran 12 Rthlr. Spiritus loco ohn Faß 145 Rih pr. Janr. 145 Rthlr. Br., : y pr. Frühjahr 15 Rihlr. bez., Br. u.

R

G.

—— m m c 0 - D 0 m x-

Mit der heutigen Nummer des Staats-An⸗— zeigers sind Bogen 317 der Verhandlungen der Er sten Kammer, eine Berichtigung enthaltend, und Bogen 256 der der Zweiten Kammer, Petitionen enthaltend, ausgegeben worden.

a G

Berlin, Druck und Verlag der

Beilage

5

zum Preußischen Staats-Anzeiger. Dienstag d. 1. Zan.

*

ö 1

Unterseeischer der T

Kanada's Zustand. Geldsendung fur Sandwichsinseln. rozeß gegen die Alt⸗Großräthe wegen Ünterhandlungen

Großbritanien mexikanischen wel ; ; 1 2 shington auf sich ziehen müssen. Herr Chatfield langte als Agent der britischen Regierung am 16. Oktol

N 30 ; Fonseca an und ergriff sogleich „im N Staaten von Nord-Amerika. New Den en. h. 1

im Repräsentantenhause des Kalifornische Goldaus

Meme 2 ö 220 . Vereinigte Königin“ Besitz von der Tiger N

Bedeckung einer bewaffneten Vermischtes. Wiffenschaft und Runst.

Pomp und Gepränge des Krieges Die Flagge He wurde heruntergerissen und die von England aufgepflanzt und

8

salutirt. Dies ist nicht Alles. Ein neue Regierung h

r s 1 of nach 2341* über angekommen, lief jedoch nicht

tet, schickte Herr Squier, elcher sehr eifrig der Erfüllung seiner gleich einen Boten an

6 field Ehatsiel?

ten Staaten abgetreten wo

Lhatfield) sogleich den ehl geben werde, sie zu räumen. Chat field soll am folgenden Tage geantwortet haben, Honduras habe kein Recht, irgend einen Theil seines Gebietes abzutret d nicht einmal das Recht der nationalen C . l er erklärt haben, Honduras habe

Insel zu verfügen, weil er seine

an unseren Botschafter, in si

räumen, allein versprach, die Frag Regierung

vorzulegen. Dies geschah am 1 Dezember. Seitden e

Squier, wie man allgemein und wahrscheinlich mi g

die Räumung der Insel binnen sechs Tagen verlangt. Allein das

beleidigende Benehmen des britischen Agenten war noch nicht zu

Ende. Er nahm Besitz von allen zu Honduras und San Salvador

gehörigen Inseln des Golfs, so wie von den Häfen von Truxillo und 7

mehrere Seiten bi

COntumaciam; asotsk M ; * Joseph Meyer, d

auf Freisprechung von

Zerklüftung in den Felsen ob

auch wieder

Frühjahr für

Nord⸗Amerika

war in Washington

zur Entscheidung gekommen

Botschaft des

Verlesung der

ittgefunden hatte

hrere amerikanische , Weise sie sich Politik ausspreche. Ein Hauptpunkt der

Parteifrage

err Cobb und später Herr s ü ch für Letzteren die Aussich zs Indiana trat ar und vertagte sich von einem für wahrscheinlich

Zeichen vorhanden, beide Parteien

konstituiren. m Vergleiche kommen werde, nicht nachzugeben.

1 z Vereinigten

ĩ Finanzjahr auf 51,000,000 die Einnahmen auf etwa 35,000,000; somit 16 Millionen heraus. T

veranschlagt die verschiedenen zinnen zwanzig Jahren rückzahlbar, zu 6pCt. und al pari ugeben, oder Schatzkammerscheine auszugeben, oder die Ein

Zwei in Neu-Nork aus Kalifornien eingelaufene Schiffe haben für anderthalb Millionen Dollars Gold mitgebracht. Die Nachrichten aus Kalifornien lauten günstig; die Goldärndte dauerte , brochen fort; die Goldgrabenden litten zwar alle mehr oder weni⸗ W wahrscheinlich in Folge des unregelmäßigen Lebenswandels, zyssenterie, gewannen aber im Durchschnitt täglich für zehn ö 8 G San Francisco, e 2000 Menschen lebten, zählt jetzt 30,009 Einwohner, und die An⸗ zahl der mit Goldgraben beschäftigten Leute soll mit 80, 000 nicht ( . In. dem genannten Hafen lagen am ö. November allein unter englischer Flagge mehr als 100 Schiffe

Die Nicaragua-Frage verursacht seit einiger Zeit wiederum

einem Jahre

Deckerschen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei.

zu hoch veranschlagt sein. Beilage

ße Aufregung in Folge von Zeitungs⸗ Herr Chatsield im Namen der britischen Regierung Besitz er Insel ergriffen habe. Der New York Expreß ent ält Folgendes daruͤber: „Seit den durch Herrn Squier geführten Verhandlungen hat die britische Regierung sich Frevel erlaubt, he die augenblickliche Aufmerlsamkeit der Regierung von Wa⸗

zerichten, welche meldeten, . 3

9 Y

1 1 8

)

ber im Golf von

Namen der britischen

Insel. Es geschah dies unter

acht, mit Kanonen und allem

M*

zurde ernannt und eine zt. Der Commodore Paynter, Befehlshaber vorher Realejo gegen

l 9 . Wie verlau

h eingese

britischen Dampfe

und ließ ihm sagen, die Tiger-Insel sei an die Vereinig⸗

den, und er zweifle daher nicht, daß er

11

7 3 sol 216ord fr 1 1eltend au die Insel geltend IM

ier auf diese Impertinenz 3 Dem Vernehmen nach

oro. Diese übermüthigen Maßregeln sen, um die

Verbreitung amerikanischer Meinungen und di

e swanderung von Amerikanern nach dem Stillen Meere zu verhindern. Das Volk von Honduras fühlt, daß ihm Unrecht zugefügt worden ist, und trotzdem hat es sich erboten, sich hinsichtlch nsprüche dem Urtheilsspruche einer Kommission zu unterwerfen. Aber diese vernünftige Bitte wurde nicht im geringsten berückschtigt. hiermit endigt das Verzeichniß der Frevel noch nicht. San Sal—

k ebenfalls die Aufforderung, gewissen unverschämten

vador erhiel Forderungen des britischen Agenten binnen 24 Stunden nachzu⸗ kommen. Als hierauf die Äntwort erfolgte, diese Forderungen seien ungerecht und man könne nicht auf dieselben eingehen, wur den die Häfen von Acajuhla und La Union, so wie die ganze Küste von San Salvador an der Bai, im Namen der Königin in Besitz genommen. Unter den erwähnten Staaten herrscht die gräßte Aufregung, und man rüstet sich gegen die Engländer. Die

Kommissare von Nicaragua, San Salvador und Honduras hahen einen zwischen diesen Staaten, die sich in größtmöglicher Eil eine gemeinsame Regierung geben wollen, abgeschlossenen Vertrag unter zeichnet. In Folge davon herrscht der größte Enthusias mus. An ugatimala und Eosta Rica sind förmliche Einladungen zum An schlusse ergangen. Da aber die gegenwärtige Regierung dieser

Staaten unter britischem Einflusse steht, so wird die Antwort viel leicht eine ablehnende sein. Das Volk ist aber für den Anschluß

und wird sich früher oder später mit den drei anderen Staaten Central⸗Amerika's vereinigen.“

Das peinlichste Aufsehen erregt überall ein kürzlich in Boston vorgekommener Mord. Ein Professor Webster an dem dortigen

Medizinal Kollegium wird beschuldigt, einen Arzt, dem er einige Hundert Dollars schuldig war und von dem er etwas ungestüm gemahnt worden zu sein scheint, in seinem Zimmer ermordet und den Leichnam dann zu verbrennen gesucht zu haben. Theile des Leich nams sind allerdings in dem Laboratorium des Professors und einem unter dessen Wohnung befindlichen Keller gefunden, und nach der Untersuchung des Coroner ist Webster als des Mordes verdäe erklärt worden. . Am Tten trafen in New⸗NYork ein Gesandter und zwei Söhne des Königs der Sandwich-In glaubt, bei der Regierung der Vereinigten Staaten und in England und Frankreich gegen die neulichen Gewaltsamkeiten des franzosi schen Schiffs-Befehlshabers auf Honolulu zu protestiren; die Letz⸗ teren sollen in Europa erzogen werden. Der nordamerikanische Ingenieur Major Brown, welcher die Erie-Eisenbaßn gebaut, hat sich von der russischen Regierung enga giren lassen, um die Bahn von St. Petersburg nach Moskau zu bauen. Er erhält auf fünf Jahre lang jährlich 12,0

0 Dollars.

wissenschaft und Kunst. Freiherr von Stein

Das Leben des Ministers Freiherr von Stein. Von G. H. Pertz. Erster Band. Berlin bei G. Reimer. 1849.

Als Preußen in der Zeit seiner E rniedrigung und Schwäche den Kampf mit einem titanenhaften Gegner aufzunehmen gezwungen war, gab ihm sein gutes Glück zugleich Staatsmänner, die fähig waren, die verborgene innere Kraft des Staates hervorzurufen, und Feldherren, geschickt, die äußeren Mittel zu organisiren und siegreich zu verwenden. Jenen gebührt wenig— stens gleiches Verdienst bei der Herstellung des Staates wie diesen, und doch, wie ungleich war ihr Lohn! Den Feldherren hat man Ehren⸗Denkmäler ge—= setzt, und zierliche Federn geistreicher Schriftsteller, wie Varnhagen von Ense, haben ihr Leben und ihre Thaten beschrieben; den Staatsmännern hat man weder Bildsäulen errichtet, noch ihre Thätigkeit in schriftstellerischen Werken gefeiert. .

Endlich hat einer unserer berühmtesten Geschichtsforscher begannen, we nigstens an Stein die ihm gebührende Schuld abzutragen. Das Buch wäre keine Ueberraschung für uns, auch wenn sein Erscheinen nicht schon seit so langer Zeit angekündigt und erwartet worden wäre. Abgesehen von den allgemeinen Gründen, die einen Geschichtsschreiber auffordern mußten, Stein's Leben darzustellen, hatte Pertz noch ganz besonderen Beruf dazu. Schon bei Lebzeiten des großen Staatsmannes hatte er den Gedanken, eine Lebensbeschreibung von ihm zu veröffentlichen, angeregt; nach seinem Tode war er mit seinen Töchtern, den Gräfinnen Giech und von Kiel mannsegge, in Verbindung getreten, hatte von ihnen alle von dem Verstor⸗ benen hinterlassenen Papiere erhalten und durch ihre Vermittelung auch von anderen Freunden desselben Mittheilungen und Schriften überkom- men. Weshalb Pertz die Bearbeitung dieses reichen Stoffs oder die Veröffentlichung der Bearbeitung bis jetzt verschoben hat. wird von sihm nicht hinreichend erklärt. Was er mit Bezug darauf

von „der nur schrittweisen, oft erst in der 2wö6fte Zugänglichkeit des Stoffs“ sagt, kann sich auf den Werkes nicht beziehen. was er geschaffen, klar vor Aller Aus seine personlichen Pihalm 5 sein Charakter und seine Meinungen ergeben sich re e Then, e, e. papieren, in deren Besitz Pertz von Anfang ch nur über einzelne Nebenpunlte seiner gesch

' e den wichtigeren Tl 1 1

1n

ö

2 den Privat⸗

war; aus Archiven war also

lichen Thätigkeit Aufschluß zu

holen Deshalb hätte die Ver ffentlichung lieber nich (

. . . . ö. e e , ,, lieber nicht verschoben werden

sollen. ie Rücksicht aber, durch Oarstelunge ind Urtheil 14 4 2 . 6 rstelungen un Urtheile, welche nach

oose dem Irrthum unterliegen, keine

menschlichem berlebenden Zeitge 1 e . 15 6 66 * 864 nossen verletzen“ zu wollen, durfte ein Werk der Pietät, wie der Vrfasser 2 h. e 1 . * 2 2 ( e seine Schrift ja selbst betrachtet wissen will, am wenigsten aufschieben

.

2 ,, * 10m Möge uns der Verfasser verzeihen, wenn wir mit ihm ü

.

25 r die

8

Verzögerung

z . . ! * vrai r Ieh ) 1 seines rechten; er kann daraus ersehen, ingen Bedürf⸗ niß dar 9 tze desselb sind, wol⸗ len wir gern ; Ri unen * 129 N 136 r Nur könne ganzen Buches noch nicht

velcher die Zeit bis zum

Ztein's stehen uns also noch

9. T 4 * x

bevor. Doch bereits unter Presse 1 *1chstensâs r MMe ird 7 J ni Iaende 57 3

ist, mithin nachstens erscheinen wird. ie in folgenden Bände sollen

die Belege und Dokumente enthalten, von denen nur einzelne gleich den Bänden, welche die wirkliche Erzählung enthalten, beigegeben worden sind. Ein höchst charakteristisches Portrait Stein's, dessen Aehnlichkeit sich jedem Be g seiner Raturwahrheit als unzweifelhaft aufdrängt, ist dem 1sten

tein's mit denen der meisten

ö S englischen Staatsmänner, die uns bisher doch als Muster für solche Werke

vorschweben mußten, so können wir nicht anstehen, die Steinsche für weit vorzüglicher zu erklären. Selbst die berühmtesten“ der englischen Biogra⸗ phieen, Granville's Canning, Thockero v's Chatham, begnügen sich meist,

Helden darzusteilen, sie geben ihre Parla⸗

die rein äußerliche Thätigkeit ihrer He

mentsreden, ihre diplomatischen Noten, schildern höchstens noch die Be⸗ ziehungen, unter denen jene gesprochen und diese geschrieben worden sind; don dem inneren Leben des Mannes, von seinen personlichen Gefühlen und Ansichten dabei enthalten sie aber so gut wie nichts Durch eine trockene Aufzählung von üblichen Talenten und Eigenschaften soll meistens der Cha⸗ rakter veranschaulicht werden, und jede Eigenschaft wird wieder zu ihrer nä⸗ heren Bezeichnung mit den Beiwörtern belegt, die als allgemein gültig hergebracht sind. Von der Beredsamkeit heißt es stets: der Mann habe prãziser wie Cicero und nicht so trocken wie Demosthenes gesprochen, und ähnlich heißt es von seinem Witz, seiner Sittenstrenge, seiner Redlichkeit und Treue. Durch diese Art und Weise erhalten die englischen Biographieen meist ein Tdürres, stelettartiges Aussehen; die Fülle und Frische des wirklichen Lebens geht ihnen ab; die Wärme der Perfönlichkeiß spricht nicht aus ihnen. Herrn Pertz bewahrte vor diesen Fehlern schon der Charakter seines Gegenstandes und die Natur des Stoffes, aus dem er ihn bearbeitete. In Steins We— sen ist die Seite des Gemüths so überwiegend und tritt jo in allen seinen Handlungen hervor, daß eine einfache Erzählung seines Lebens schon des- halb von selbst anziehender wird, als die eines vielleicht größeren, aber nicht so warm empfindenden Mannes. Seine politische Thäti

feinen Privatverhältnissen so eng verflochten und seine nichfallig und wechselnd, daß eine Schilderung sein

zugleich das Interesse persönlicher Abenteuer haben n

1 91 1 1 z

s

1 11 chicksale sind so man⸗ s öffentlichen Lebens Die Quellen fer⸗—

ner, aus denen Pertz schöpfte, waren nicht amtliche und Protokolle, sondern Familienpapiere und Freundesnachrichten; er konnte deshalb seinen Helden, statt durch Beilegung abstrakter Eigenschaften, durch eine Menge kleiner Züge schildern, wie sie sich in amtlichen Urkunden nicht finden, wie

sie aber das Bild eines Menschen erst lebens voll machen. Ihm standen namentlich Steins eigene briefliche Aufzeichnungen z ebot, um aus ihnen den Mann, nicht blos seine Thaten darzustellen Freilich gehörte zur Be⸗ nutzung dieser Quellen eben so große

8 kverleugnung, als Geschicklich⸗ keit, das rechte Maß zu finden. l s S c n

h hat Beides bewiesen. So giebt er uns aber mit seinen ei

n 6

*

genen Worten zu reden,

durch die „ursprüngliche Ausprägung der eigenen Gedanken und Gefühle in Brief und Schrift ein Bild, das unmittelbar zur S ele spricht und die

Einsicht des Unterrichteten beflügelt.“ . Die Herren vom Stein sind ein altes freiherrliches Geschlecht, das von

jeher einen Platz auf der rheinischen Bank der reichsunmittelbaren Ritter⸗

schaft hatte, und dessen Güter in dem schönsten Theile Nassau's in den Thälern der Lahn lagen. Er selbst, Heinrich Friedrich E arl vom Stein

ist den 26. Oltober 1757 auf der väterlichen Burg geboren, als das vorletzte von sieben Kindern. Er verlebte hier auch seine Kindheit „im täglichen Ge⸗ nusse der freien Luft, der schönen Umgebungen, in dem Garten am Hause voll seltener und prächtiger Bäum s, den gewundenen, von Wiesen, Weinge ländern und stolzem Hochwalde umschlossene Thälern, auf den Burghöhen des Steins und der Nassau“ und gewann sich damit einen kräftigen Leib und gesunden Sinn. Die Ansicht der Welt und der menschlichen Verhält⸗ nisse gewann der Knabe und später auch der Jüngling aus dem Studium der alten und der englischen Geschichte. Die Vorliebe für englisches Wesen, die sich hiedurch bedeutsamerweise schon im Knaben entwickelt hatte, wurde e Verbindungen, in die er auf der Universität trat, noch begünstigt und gefördert. Er kam im Herbste 1773 nach Göttingen schloß sich sehr bald in vertrautem Umgang an Brandes und Rehber an, die beide schon eine genaue Kenntniß der englischen Sprache, Literatur und

durch die

politischen Verhältnisse besaßen, und ward hierdurch wie durch die Bezie—⸗

hungen, mit denen Hannover an England geknüpft war, und denen er bald J seine F a6 J Inrnehme hanndov Ike Tamil 7

durch seine Heirath in eine vornehme hannoversche Familie persönlich?

ollte, immer mehr auf das

nicht zu zweifeln, daß gerade ter und allen Einrichtungen des amtlichen Stellung den großen politischen Blick g gen voraus hatte. Zu einer Zeit, wo die p liti auf einer so niedrigen Stufe in Deutschland wenn man nach einem Vorbilde aussah reichs waren, hatte er sich England zum Muster zu! fräfligen wohlentwickelten Geist des englischen

Üüeber Stein's Wesen zur Zeit, als er

Rehberg: „Es war in allen seinen Empfiad

brechen s

2

Leidenschaftliches. Aber welche Leidenschaft! De n

samen Gefühle für alles Große, Edle und Sch

sogar der Ehrgeiz von selbs Mit den

hingab, war er nur durch die Vermittelur

und wer dazu gelangte, konnte nicht and

lich lieben. So habe ich mit ihm

einen Bund geschlossen, der für das Leben e 9 M5

freilich das Verhältniß zwischen beiden ert. Verschiedenheit der Lebensschicksale riß sie aus einander; es t Folge verschiedener Lebensanschauungen eine gei n nen ein. Rehberg wendete sich der neu aufgehenden st phie zu, und wurde ein eifriger Anhänger Kants, 1 schlichten religiösen Sinn, den er von seinen Aeltern ere

der Religion nichts Spekulatives anerkennen wollte un z auf das Neale gerichtet war, eine fruchibringende Thä

unmittelbar

Beschästigung mit der Philosophie, sondern nur Arbeiten fand.

Das Fachstudium Stein's war die Rechtswissenschaft: seine Aelterr hatten ihn zu der Laufbahn am Reichskammergericht bestimmt. Von Göt— tingen aus ging er deshalb nach Wetzlar, um hier unter einem Kammer gerichis-⸗Assessor die technische Ausbildung zu erhalten. Das Leben in Wetzlar muß ihm eben so wenig wie Göthe'n gefallen haben: seine Briefe von da haben eine sprechende Aehnlichkeit mit denen, die Göthe seinen Werther schreiben läßt. Er gewann zuletzt eine so entschiedene Ab⸗ neigung gegen die juristische Laufbahn, daß er in die Verwal- tung einzutreten beschloß. Er bereiste alle deutschen Höfe, um nach eigener Anschauung den Staat zu wählen, dem er seine Dirnste an= bieten wollte. Er ging dabei von der Ueberzeugung aus, „daß die Vieiherr= schaft Deutschland schwäche, um Nationalgefüͤhl und Nationalehre bringe,