es zu einer staatswirthschaftlichen Verwaltung unfähig mache, und den Ein⸗ zelnen herabwürdige, indem es ihm einen der Hauptträger der Sittlichkeit, die Vaterlandsliebe, entziehe,“ daß es deshalb die Pflicht der Kleinen sei, „um der rasch zunehmenden politischen Auflösung entgegenzuwirken,“ sich den Großen anzuschließen. Unter den großen Staaten aber erachtete er wieder Preußen als denjenigen, von dem Deutschland am meisten für seine Vereinigung, Kraft und Ehre zu erwarten hätte, und ungeirrt von der Vorliebe, mit der die reichsunmittelbare Ritterschaft auf das angestammte öͤsterreichi⸗ sche Kaiserhaus sah, und dem Wunsche seiner Aeltern entgegen, trat er in den preußischen Staatsdienst.
Am 16. Februar 1780 ward er als preußischer Beamter verpflich—= tet, und im Bergfach unter dem Minister von Heinitz als Referendar angestellt. Er wurde bald Bergrath und zwar mit Gehalt. Als er die erste Rate davon einnehmen sollte, lehnte sich noch sein reichs freiherrlicher Stolz dagegen auf: er soll Thränen vergossen und das Geld zur Erde geworfen haben. Er leitete den Bau der Kohlengruben in West— falen und mußte mit einem Aufenthalt in den kleinsten westfälischen Städ— ten vorlieb nehmen. Daß er hiermit keineswegs zufrieden war, und nicht den Stoicismus des Beamten besaß, dem sein Ami allein genügen soll, beweisen die Briefe voll Klagen, die er an seine Schwester schrieb. Nur einer derselben ist in einem munteren Tone gehalten, die Antwort auf einen ihm vorgeschlagenen Heirathsplan. „Luise schreibt mir von einer Heirath mit Fräulein von W. Die Sache ist wahrscheinlich an einem regnertschen Tage, während des Nähens an der Rahme, ausgeheckt worden, mir scheint sie ein wenig windig, da es nur auf eine Negotiation von der Frau von Bettendorf und eine Präsentationsreise von meiner Seite be— ruhen soll. Wenn die erstere auch die Talente eines d'Estrades oder Kar— dinal de Reetz hätte, so wird sie von meiner Seite so schlecht unterstützt, daß das ganze Gebäude einpvurzeln wird. Du weißt, daß es eine dumme Situation ist, aufzutreten als einer, der ein Herz erobern will, insbesondere, wenn das Herz 12,000 Gulden Einkünfte hat; oder gar auf die Schultern der väterlichen Gewalt zu treten, um in das Herz hineintreten zu wollen. Du weißt ferner, wie wenig Uebereinstimmung zwischen mir und dem main zer Ton ist, welcher aus fatholischem Verstand, kleinlichem Adelsstolz zu⸗ sammengesetzt, und wo der Churfürst und die Minister und der Obermar— schall, der Hof, die Redonte, der Graf Hatzfeld, der Chevalier de St. Amour und der kleene Fechenbach eine Rolle spielen. Uebrigens ist die Sache so weit aussehend, daß ich es überflüssig finde, anders als bejahend der Luise ihre Anfrage zu beantworten, und mit aller der Lebhaftigkeit in die Idee zu entriren, welche die Ueberzeugung ihrer Unmöglichkeit nur ver— ursachen kann. Ich werde es mit diesem Projekt machen, wie ich es so eben mit einem Buch des Herrn von Trebra machte, auf das ich 3 Louisdor subskribirte, weil ich überzeugt bin, daß es nie herauskommen wird. Ich bitte mir übrigens Deine Meinung darüber aus.“ : .
Der Ministen von Heinitz, der ein entfernter Verwandter Stein's war, sorgte übrigens dafür, daß Stein in der westfälischen Langenweile Abwechselung erhielt. Als das preußische Kabinet 1785 einen Gesandten an die süddeutschen Höfe schicken wollte, um ihren Beitritt zum Fürstenbunde zu erwirken, brachte er Stein dazu in Vorschlag. Es ist bekannt, aus welcher Veranlassung Friedrich der Große den Fürstenbund stiftete. Der Kaiser Joseph II. war seit dem Tode seiner Mutter wieder unverholen mit seinen Plänen der Vergrößerung Oesterreichs auf Deutschlands Kosten hervorgetreten; und da Frankreich aus verwandischastlichen Rücksichten, Rußland auf Grund gegen— seitiger Konzessionen ihn gewähren zu lassen entschlossen, England aber noch durch den nordamerikanischen Krieg geschwächt war, so sah Friedrich der Große keine anderen Verbündeten, um mit ihnen dem Kaiser entgegenzutreten, als die deutschen Fürsten selbst. Schon bei den eisten Eingriffen Joseph's in die Rechte anderer deutschen Länder ent— warf er den Plan einer allgemeinen Verbindung der deuischen Fürsten zur Aufrechterhaltung der Reichs-Verfassung, und trotz der Lauheit seines eige— nen Kabinets ließ er nicht ab, den Plan zu verfolgen. „Feuer, Feuer, meine Herren!“ schrieb er seinen zögernden Ministern, „und nicht mit Gleichgültigkeit den ersten Grundsätzen zuschen, die Joseph aufstellt, und deren Folgen für das Reich und für alle Souverainen Europa's verderb— lich sein werden.“ Als nun Joseph's Verhandlungen über den Erwerb Baverns bekannt wurden, und der Nachfolger des regierenden Churfürsten von Bayern der Herzog von Zweibrührken selbst, Friedrich anzeigte, daß jener bereits seine Einwilligung zum Tausch Bayerns mit den Niederlanden gegeben hätte, und daß auch von ihm schon durch einen russischen Gesandten die Zustim— mung begehrt worden war, da schloß Friedrich nach einem öffent— lichen Protest gegen Oesterreichs Verfahren mit Sachsen und Hannover (das damals noch Braunschweig-Lüneburg hieß), den Vertrag vom 23. Juni 1785 ab, der die Grundlage zum allgemeinen deutschen Fürsten⸗ bund werden sollte. Es kam jetzt darauf an, die süddeutschen Fürsten, vorzüglich den Erzbischof von Mainz, der als Erzkanzler des Reiches noch immer bedeu— tendes moralisches Gewicht hatte, für den Bund zu gewinnen. Mainz hatte eben bei Preußen angefragt, ob es im Fall feindlicher Absichten Oesterreichs, auf Preußens Schutz rechnen könnte; man beschloß, die günstige Gelegenheit zu benutzen.
Stein nahm die ihm angebotene Gesandtschaft nur zögernd anz er mißtraute seinen diplomatischen Fähigkeiten, und verachtete die Künste der Intrigue, die in diesen Zeiten bei diplomatischen Verhandlungen unumgäng-— lich waren. Die kleinen deutschen Höfe, und vor allem die Geistlichen, waren damals in einem Zustand politischer Misere, wie er nicht größer ge— dacht werden kann. Alles lebte nur dem Erwerb und dem Genuß; die Verwaltung hatte nur den Zweck, möglichst viel Geld aus den erschöpften Ländern für den Hof zu erheben; ein öffentliches Interesse fannte man nicht. Die Beamten, die Vertrauten des Fürsten, der Fürst selbst bezogen Gehalt von ftemden Mächten. Und da
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sich in der Regel mehrere um den Einfluß stritten, von denen jede einen Theil des Hofes bezahlte, so ward der Fürst ein Spielball in den Händen dieser Parteien, die sich durch die niedrigsten Ränke gegenseitig den Rang abzulaufen suchten. Politische und Liebes-Intriguen, die nach dem Cha— rakter der Fürsten noch dazu meist zusammenfielen, waren die einzigen Be= schäftigungen an diesen Höfen; Bälle und Festlichkeiten der einzige Schauplatz dieser Beschäftigungen. ; .
Der Ehurfürst von Mainz, Karl Friedrich, hatte sich zu Anfang feiner Reglerung Desterreich angeschlossen aus Dankbarkeit, weil er Oester⸗ reich für scine Wahl verpflichtet war, und aus Grundsatz als Kirchen- fürst, weil er Oesterreich für die festeste Stütze der Kirche erachtete. Einige Spöttereien des Grafen Kaunitz aber, die ihm hinterbracht wurden, hatten bald seine spersönliche Eitelfeit verletzt. Die Anmaßung der öster⸗ reichischen Staatskanzlei, welche ohne Weiteres die Geschäste der Neichs⸗ kanzlei an sich riß, die Art, wie die österreichischen Gesandten die Neichs⸗ stäude zu behandeln pflegten, indem sie z. B. ihre Vorschläge über Vespfle⸗ gung durchziehender Kaiserlicher Truppen mit der Bemerkung be⸗ gleiteten: „nähmen die Stände sie nicht an, so Regimentsbefehlshaber sich selbst helfen“, hatten dann stenstolz gekränkt. Vor Allem aber war seine Nichte und Gesellschasterin die von Frau Coudenhofen, dem österreichischen Gesandten feindlich gesinnt, und der Geheime Staatsrath Daall durch Entziehung einer Kaiserlichen Penf gereizt. Der Churfürst hatte sich deshalb, als Stein an den reits so weit von Oesterreich entfernt, daß er schon der Ehre mehr zurück konnte; war leichter, als sie Stein anfangs scheinen mochte. mit der natürlichen Unentschlossenheit des Kurfürsten, seinem gegen jeden öffentlichen Schritt und seiner Furcht, der geistlichen Würde durch einen Anschluß an Preußen eiwas zu vergeben, einen langwicrigen, aber nicht mehr zweifelhaften Kampf zu bestehen. Der österreichische Gesandte, Graf Trautmannsdorf versuchte noch in der zwölsten Stunde mit stechungen und Drohungen den verlorenen Einfluß wieder zu gewinnen; die Gräfin Coudenhofen vereitelte alle seine Ränke. Der Churfürst versprach im Juli 1785,R sich Preußens Anträge zu überlegen, im August verlangte er zunächst den Entwurf des Vertrages zu sehen, im September wog er die widersprechenden Gutachten seiner bsterreichisch und preußisch gesinnten Räthe mit einander ab, und am 19. Oktober, als Friedrich der Große schon un— geduldig geworden war, konnte Stein Beitritt
Stein bat zugleich um Abberufung: Der Müßi⸗ gang, das Treiben um Neuigkeiten Geheimnisse die Noth— wendigkeit in der großen Welt zu leben, mit ihren Genüssen und Beschränkungen, ihren Kleinigkeiten und NWüchichten sich zu befassen, vertrugen sich nicht mit seiner Liebe zur Thätigkeit, mit seiner Offenheit, seinem Bedürfniß nach Unabhängigkeit selner übergroßen Reizbarkeit. Er trat mit mehr Zufriedenheit in seinen früheren Wirkungs- kreis zurück, ward 1788 erster Kammerdirektor in Cleve und Hamm, baute Wege und Chausseen, machte die Ruhr schiffbar, wodurch er den Grund zu dem gegenwärtigen ausgedehnten Kohlenbetrieb dieser Gegenden legte nnd führte die mannigfachsten Verbesserungen in der Steuerhebung und den anderen Zweigen der Verwaltung ein.
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Stein's ward durch die französische Revo⸗ lution nicht wesentlich unterbrochen. brachte in Deutschland anfangs nur moralische Wirkungen hervor. Der Kampf der politischen Grundsätze theilte sich mit, erregte Mißtrauen zwischen Regierung und Unterthanen, Haß und Neid zwischen den verschiedenen Ständen und zersetzte den letzten Rest der Volkskraft. Der Versuch Oesterreichs und Preußens, mit verein- ten Kräften entgegen zu treten, diente nur dazu, den unterhöhlten Zustand Deutschlands zu offenbaren. Eine aufrichtige Verbindung beider Staaten war unmöglich. Der Gegensatz zwischen Oesterreich und Preußen war durch Friedrich den Großen zum Angelpunkt der deutschen und der gesammten europäischen Politik gemacht worden; er hatte die beiderseitigen Kabinette, Verwaltungen, Heere und Völker durchdrungen; wie sollte er mit einemmale unwirksam gemacht werden können? Die übrigen deutschen Staaten waren zum Kriege unfähig. Auch wenn die Selbstsucht der Höfe eine Kraftanstrengung ge— stattet hätte, der Zustand der Verwaltung verhinderte sie. Ein Beispiel, in welchem Geist dieselbe geführt wurde, liefert das Bisthum Osnabrück Ueber die Anschaffung einer Lampe waren die beiden dirigirenden Minister in so unversöhnliche Differenzen gerathen, daß sie bei Georg 111. darauf
Dieses friedliche Schaffen
antragen mußsen, dem vortragenden Geheimsecretair zur Entscheidung zwi⸗
schen ihnen Stimmrecht im Kabinet beizulegen. Das Heer war in diesen
fleinen Staaten seinem Zweck so ganz entfremdet, daß Hildesheim seinen Soldaten die Inschrist auf die Mütze setzen konnte:
pacem Domine in diebus nostris Der junge Kaiser, der 1792 den St Karls des Großen bestieg, war nicht geeignet, dem abgestorbenen Reiche körper neues Leben einzuflößen. Bei mäßigen Anlagen und großer Pflicht treue, fand er seine Aufgabe gerade darin, das Bestehende zu erhalten. Er hatie das entschiedenste Mißtrauen gegen jede geistige Entwickelung, und trieb die Vorsicht dagegen bis zur Unterdrückung. Am Kriege nahen er keinen persönlichen Antheil: er befand sich auch 1792 nicht beim Heere. Friedrich Wilhelm II. begleitete sein Heer, aber ohne die Unternehmungen persönlich zu leiten. Der Herzog von Braunschweig führte den Oberbefehl. Seine zögernde Unentschlossenheit, zugleich seine Uncinigkeit mit den Umgebungen des Königs führten zuerst zu halben Maßregeln, zuletzt zu dem Rückzug. Der Fall von Mainz war die unmittelbare Folge davon. Ver— gebens hatte Stein's Bruder, der damals preußischer Gesandter in Mainz war, zu zeitigen Vertheidigungsmaßregeln gemahnt; alle Vorsicht war ver— säumt worden, ohne Widerstand fiel die Stadt, der Schlüssel zu Mittel- deutschland, den Feinden in die Hände. Kaum war aber das Unglück ge⸗ schehen, so verwandelte sich die Sorglosigkeit in Verzweiflung; kein Füͤrst
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der Bischof von
zwischen Rhein und Main hielt sich mehr in seiner Residenz für sichtr, se⸗ der glaubte, nur in der Flucht Heil zu finden. Mit der größten Mühe vermochte Stein, der zum Schutz seiner väterlichen Besitzungen aus West⸗ falen herbeikam, mit Beistand seines Bruders, indem sie von einem Hof zum anderen, Rath gebend, eilten, die ängstlichen Fürsten zu bewegen, we⸗ nigstens nicht vorzeitig ihr Land dem Feinde zu überlassen, vielmehr das zu ihrem Schutz heranziehende preußische Heer zu erwarten. Er kam dann gerade zu rechter Zeit zurück, um Wesel selbst vor den Franzosen zu ret⸗ fen. Sie hatten schon die gegenüberliegende Insel Büderich besetzt, in der Festung sprach man nur von Ergeben, als er plötzlich erschlen, im größten Zorn die Trainknechte, die er als Vorstand des Fouragewesens unter seinem Befehl hatte, bewaffnete und mit ihnen die Insel wieder nahm und die Franzosen vertrieb .
Der eine Mann war aber freilich nicht im Stande, das allgemeine Schicksal zu wenden. 1793 wiederholte sich das Schauspiel des vorigen Jahres. Dasselbe Mißtrauen unter den Alliirten, dieselbe Eifersucht zwi— schen dem österreichischen und preußischen Hofe; dazu im preußischen Heer der Neid der Generäle gegen den Oberfeldherrn, die Eitelkeit des ganzen Offiziercorps, welcher die Franzosen sehr geschickt zu schmeicheln wußten; in Berlin der Glaube an die eigene Unüberwindlichkeit, trotz der Lehren des vorigen Jahres, und die daraus hervorgehende Annahme, man habe selbst nichis von der Revolution zu besorgen; das Alles machte Preußen täglich zum Frieden geneigter. 1794 trat der Feldmarschall von Möllendorf an des Herzogs von Braunschweig Stelle. Er führte den Krieg nach demsel⸗ ben Sostem fort; das preußische Heer sah den Niederlagen der Oesterreicher unthätig zu, und mußte zuletzt Möllendorf hatte sogar ohne Wissen des Königs mit den französischen Generälen und Konventsdeputirten Unterhandlungen angeknüpft, bis endlich direkt über ei nen Separatfrieden zwischen Frankreich und Preußen verhandelt und d selbe am 5. April 1795 zu Basel abgeschlossen wurde.
- iber diesen Ausgang tief entrüstet. Er war kischen und elevischen Kriegs- und Domainen-Kammern geworden, hatte ch 1793 und 1794 die Verpflegung des preußischen Hee— res am Nieder-Rhein geleitet, und was in seinem Wirkungskreis lag, ge— die militairischen Operationen zu unterstützen. Er schüttete sein Frau von Berg, gebornen Gräfin Hä⸗ eser Dame durch die reinste, aber zärtlichste Freundschaft verbunden. Brief liefert den Beweis davon. So heißt es in einem Briefe vom il 1792 „Sie schreiben mir daß Sie meine einiger Ueberspannung zr danken glaube daß ich Sie in der Einbildung und um jene zu vermind diese zu berichtigen, schreiben Sie mir einen Brief, in dem jedes Wort nur Vers Reinheit des Charakters beweist, welche Sie Grade besitzen. Selbst in diesem Augenblick der Ent⸗ zer und trockener Beschäftigungen, in Gesellschaft mit Men— schen, zu denen ich keine Bezichung fühle, wo Alles zusammenwirkt, mich vor dem Zauber der Einbildungskraft zu bewahren, finde ich feinen Zug Ihres Bildes, wie es meiner Seele gegenwärtig ist, auszulöschen, keine Schatten hinzuzufügen.“ Die Briefe geben überall ein treues Bild seiner jedes maligen „Schon vor dem Kriege zeigt sich seine Abneigung gegen das Ueberstürzen der französischen Revolution. So schreibt er am 22. Apr 792: „Sie fragen mich, was ich lese? ich beendige gerade das
h von Brandes; „Ueber den Einfluß der französischen Revolution
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selbst den Rückzug antreten.
Stein inzwischen
war Präsident der mär
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than, . z 92 7 . Herz in zahlreichen Briefen an die
seler, in Beilin, aus. Er
Freundschaft versch bnere; diesen richtigen Verstand, diese in so ausneh
fernung, zahl
f 3 M ine . 8 69 stellun ver . ich Ihnen empfehle. Das Buch enthält eine richtige Darstellung der gan Verkellung von Ursachen und Umständen, die den Umsturz einer Menge : und Gewohnheiten vorbereiten, und den Hang zu der Neuerungen begünstigen.“
zen alter nützlicher Begriffe den überspannten Grundsätzen ] Mit den Niederlagen der deutschen Herre wuchs sein patriotischer Haß ge— ; 3. M
des Geistes 1793: „Sie fragen mich, gnä diesem Drängen von Men⸗ entstehen werde?
gen die Feinde. So heißt es am 5. März .
dige Frau, was aus allem diesem Getümme 1
schen und Gedanken und Meinungen, für eutschland en
Französische Anarchie und Sittenlosigkeit wird für den ruhigen, sittlichen
Deutfchen nicht ansteckend sein, er wird im Kamp) mit diese: unglücklichen
Nation vielleicht nicht erobern, aber auch gewiß nicht unterliegen, und das l lend, welches zwei
ne a Nachbarn be 8 .
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gehen, das
Beispiel der Gräuel, die seine zahlreiche und Vorurtheil vernichten gen. Il warte nur einen Kiieg e Einflüsse sind theilhaft, sie stellen Energie un Mut! vieder her, sie geben ,, nen Reiz zur Thätigkeit, sie werden die Abneigung „ die scheuß licht. tion der Franzosen Und am 24. August 1793 schreibt ee Ich kehrte wieder nach Mainz zurück, um Zeuge, der Uebergabe der Stadt 1 lusmarsches de n. Sie wissen Bewohner des Reichs an einer Begebenheit jerheit des Eigenthums wi herstellte. 1ènebermuth,
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Degradation ausgedruckt.
K— 2883
Erben
Bekanntmachungen.
1487 Nothwendiger Verkauf.
Das dem Tabacksfabrikanten Stehr gehörige, hier— selbst in der Graudenzer Vorstadt Nr. 98 belegene, aus Wohnhaus, Fabrikgebäude, Stallung und Garten be— stehende Grundstück, zusammen abgeschätzt auf 5533 Thlr. 16 Sgr. 3 Pf. zufolge der nebst Hypothekenschein in der Registratur einzusehenden Taxe, soll
am 15. April 1850, Vormitt. 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. 4. Marienwerder, den 26. September 1849. Königliches Kreisgericht. II. Abtheilung.
September
1538 Nothwendiger Verkauf. Kreisgericht Abtheilung J. zu Kosten, den 16. Oktober 1849.
Das Allodial-Rittergut Sepienko 1I. Antheils im Kreise Kosten, bestehend aus 3 Antheilen des Dorfes Sepienko und der Hälfte des Dorfes Lagiewniki, ab— geschätzt auf 36,777 Thlr. 14 Sgr. 3 Pf. zufolge der nebst Hypothekenschein in der Registratur einzusehenden Taxe, soll
am 1. Mai 1850, Vormitkags 10 uhr an oidentlicher Gerichtsstelle subhastirt' werden.“
Alle unbekannten Real-Prätendenten werden ausge⸗ boten, sich bei Vermeidung der Präklusion spätestens in diesem Termine zu melden.
Die dem Aufenthalte nach unbekannten Gläubiger und Miteigenthümer, als:
1) der Privatlehrer Teodor Suppinger,
2) die Francisca v. Plonczynska, geborene v. Ko—
walska,
3) der Kriminalrath Neumann,
4) die Erben des Kaufmanns Moses Meyer Bredig,
5) die Erben des Uhrmachers Hirsch Abraham Sis—
berstein, 6) die Erben der Tecla v. Koczewska, geborene v. Plonczynska,
der
geborene v. Plonczynska, werden hierzu öffentlich vorgeladen.
633 CG ditt a1 6 i
In Sachen des Kaufmanns K. A. F. Klix Schneidermeister Heinrich Christopyh Kapser, Littr. R No. 258 de 1849, ist von dem Kläger darauf ange— tragen worden, den seinem Aufenthalte nach unbekann— ten Verklagten zur Geltendmachung seiner vermeintlichen Rechte auf das für den Kläger aus der Obligation vom
18
Rubr. III. Nr. 1 eingetragene Hypotheken-Kapital von 2000 Thalern zu verurtheilen. ; Zur Beantwortung der Klage ist ein Termin auf . — Ewärtig aus: den 10. April 1850, Vormittags 10 Uhr, im Stadtgerichts-Gebäude, Jüdenstraße Nr. 59, Zim- mer Nr. 27, vor dem Herrn Stadtgerichts⸗Rath Busse anberaumt, zu welchem der Verklagte, Schneidermeister Heinrich Christoph Kayser, hierdurch mit der Aufforde rung vorgeladen wird, in diesem Termine entweder in A. C. Person ober durch einen zur Vertretung gehörig legiti⸗ mirten Bevollmächtigten zu erscheinen, die Klage voll— ständig zu beantworten oder die Klagebeantwortung, welche jedoch von einem Rechts-Anwalte unterzeichnet sein muß, schriftlich einzureichen, die Beweismittel be— 2) Herrn Kaufmann Carl Riemann, stimmt anzugeben, die Urkunden im Original oder in Abschrift einzureichen und die etwa erforderlichen Edi 3 tionsgesuche anzubringen, indem später auf neue Ein— 14) reden, welche auf Thatsachen beruhen, im Laufe der In- 5 * stanz keine Rücksicht mehr genommen werden darf. 6 — Wenn der Verklagte oder dessen Stellvertreter sich 77 nicht pünkilich zu bestimmter Stunde einsindet oder sich 8 nicht vollständig auf die Klage erklärt und auch vor 9) . oder in dem Termine keine schriftliche Klagebeantwor— tung eingereicht worden ist, oder wenn der Stellvertre-— ter seinen Auftrag nicht durch Vollmacht oder Schrei⸗ ben nachzuweisen vermag, so wird auch ohne Antrag des Klägers und selbst dann, wenn derselbe in dem Ter— mine nicht erschienen ist, in contumaciam gegen den Verklagten verfahren; die in der Klage angeführten
Rosa v.
Thatsachen und Urkunden, worüber
Maniejewska, . erklärt, werden für 7
Theophila
; Berlin, den 15. Dezember 1849. 1 o n.
wider den
Verklagter sich nicht 15) dem Herrn zugestanden und anerkannt erachtet,
und was den Rechten nach daraus folgt, wird im kenntniß gegen ihn ausgesprochen werden.
Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen. ) dem Heirn Ka 4te Prozeß-Deputation. ö
in Berlin, Kücke in
Stadtrath Jung Kaufmann C. F. Er und 7 Rittergutsbesitze lgenden ufmann e ger
tuts der
15 auf der Glashütte zu Burigk
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Obergerichts
Deneke,
Agenten Carl W.
10) » Stadttath Max,
berg,
1 . 1 1
( J 5
J Bekanntmachung. . In Gemäßheit des s. 57 Magdeburg Eisenbahn-Gesellschaft bringen wir hier⸗ 2 mit zur öffentlichen Kenntniß, daß das Direktorium der Gesellschaft gegen⸗ .
n Herrn Nechts⸗Anwalt Harte, als Vossitzenden,
Assessor
stellöertreter des Vorsigen den, 2 Leipzig, Jena oder Halle ist eines erle- Regierungs-Nath von Unruh, . ;
Kaufmann Humbert und
Maquet,
A u s schu ß aus: 28. Dezember 1819.“
a) folgenden Mitgliedern: ñ
1) dem unterzeichneten Vorsitzenden, Kaufmann
vertreter des Vorsitzenden,
Aue, Kaufmann Carl Delius, Albert Fabricius, . Ernst Friedeberg, Stadtrath Käsemacher, Gerichtsrath Lehmann, ö. Agenten A. H. Matthäi, ö
ad 1 bis 1090 in Magdeburg wohnend, 11) dem Herrn Kreisgerichts-Direktor Baath in Perle
; = * F. Freit a g junior in Wolmirstedt, Kaufmann S. Herz in Berlin, Kammerherrn von Jagow in Crüden,
Kaufmann Franz Overlach, Stadtrath Schuchardt,
. Gerichtsrath Göring
des Sta besteht.
Wittenbergeschen Naadebura 1849
den 15. Dezember
r Ausschuß der Magdeburg⸗Wittenber . bahn⸗Gesellschaft.
eneke, Vorsi
geschen Eisen
hende tzender.
t mach Schmidtschen
ö
1631 2 z Stipendien sür
he 416 5 8 ⸗ Von den Hieronymus 2tudirende zu X — digt. Legitimirte Geschlechts-Verwandte, die es in An— spruch nehmen wollen, haben sich binnen acht Wochen bei dem unterzeichneten Familien⸗Senior zu melden.
Greiz, den . Schmidt Superintendent.
Dr. G. F. N. Kirchenrath und
ylLöbau-Zittauer Eisenbahn. Da der Ueberschuß beim Beniebe der
1 Löbau-Zittauer Eisenbahn in dem zwei⸗ ten halben Jahre 1849 diejenige Höhe F nnoch nicht erreicht hat, um eine Divi— . auf die Actien Litt. A. und B. . 3 Evertheilen zu können, so gelangen Diöidendenscheine resp. Nr. 5 und 4 mit Zustimmung des Gesellschafts-Ausschusses gegenwärtig noch nicht zur Einlösung, was hierdurch zur Kenniniß der geehrten Actionairs gebracht wird.
Zittau, am 27. Dezember 1849. ; Direltorium der Löbau-Zittauer Eisenbahn-Gesellschaft.
Exner, Vors.
Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für 4 Jahr. 4 Rthlr.« J Jahr. 8 Athlr.⸗ 1 Jahr.
in allen Theilen der Monarchie ohne Preis⸗Erhöhnng.
zei einzelnen Nummern wird
1
der Bogen mit 25 Sgr. berechnet
Amtlicher Theil. DeutscChland. Berlin. Die Differenz mit der Direction der Niederschle—= h⸗Märkischen Eisenbahn - Gesellschaft. Köln. Störung des Eisen⸗ bahn-Verkehrs. Desterreich. Wien. Diplomatische Ernennung Truppen an der sächsischen Gränze. — Die Universal-Landesverfassung. Vermischtes.
*
Ernennung. — Dekret in Betreff der
Bericht über die Finanzen. Sachsen. Dresden. Frage. Hannover. Hannover. Atenstücke zur deutschen Frage. Württemberg. Stuttgart. Manifest des Königs. burg Zeil. Hessen und bei Rhein. Versammlung. Anhalt-Deßau.
deutschen
Fürst Wald⸗
Darmstadt. Verhandlungen der Stände—
Deßau. Befinden der Herzogin. Aãuslaud.
terreich. Raab. Erlaß hinsichtlich der Honveds. — Verweigerung Eintragung von Juden in die städtischen Grundbücher. kreich. Paris. Prüfungs-Kommission für die ministerielle Rech—Q nungslegung. Ein- und Ausfuhr-Berichte. — Jeanron und Nienwe— kerke. Vermischtes.
Großbritanien und Irland. London. Die Opposition im be— vorstehenden Parlament. — Das englische Geschwader in der Levante.“ Vermischtes.˖
Italien. Alessandria. Cholerafälle. — Vermischtes. Ver⸗ änderungen im Truppen⸗Kommando. Vermischtes.
Spanien. Madrid. Befinden der Königin. Wortwechsel in der Leputirten⸗ Kammer.
Portugal. Lissabon.
Rom.
Petition um Entlassung Costa Cabral's.
Börsen⸗ und Handels-⸗Nachrichten.
r — r 0 — * r
Amtlicher Theil.
Justiz⸗Ministerinm. techts⸗-Anwalt und Notar Leonhard zu Birnbaum ist Anwalt an das Kreisgericht zu Grünberg versetzt und m Notariat im Departement des Appellationsgerichts zu ogau beigelegt worden. .
llichtamtlicher Theil.
Dent schland.
Preußen. Berlin, 1. Jan. Die Direction der Nieder s Märkischen Eisenbahn-= Gesellschaft hat die Uebergabe der tration der Bahn und ihres Betriebs, welche der Staat und des Statuts in Anspruch nimmt, verweigert und er jede Weise Widerstand leisten zu wollen ; Handels-Ministerium hat sich deshalb genöthigt gesehen, den Verwaltungs-Behörden für solche Fälle durch das legten exekutiven Gewalt, vorbehaltlich des Rechts— machen und den Eisenbahn-Kommissa— Maassen zu beauftragen, die ernannte Königliche g nach vorheriger Vereidigung am 2ten d. M. in die mn einzuweisen, und der Direction und den Directions rn jede fernere Einmischung in die Verwaltung bei einer begründeten Strafe von hundert Thalern für jedes da de Directions-Mitglied zu untersagen. Eine von bei Gericht erhobene possessorische Klage ist dem Ver gesetzlich begründet bereits zurückgewiesen
Das 97
11 8
2549 1981
Gebrauch zu
nicht
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)J. Dez, 10 Uhr Abends. (Kslnische Ztg.) ö Schneewetters ist der Dienst auf den verschiedenen hier ausmündenden Eisenbahnen heute sehr gestöärt gewesen. Wäh— rend der erste Zug von Aachen, der heute Vormittags um 97 Uhr itreffen sollte, bis zur Stunde noch nicht eingetroffen und der Dienst ganz gehemmt ist, trafen die Züge der Köln⸗Mindener und der Bonn-Kölner Bahn sehr verspätet ein und konnten daher auch nur theils gar nicht, theils sehr verspätet abgelassen werden. Der Ver— auf der Köln-Mindener Bahn scheint gegenwärtig wieder ganz
zu sein, indem der mindener (berliner) Zug eben, nur andert=
Stunden verspätet, in Deutz eingetroffen ist.
Oesterreich. Wien, 30. Dez. iuf Antrag des Ministers des Aeußern und des Kaiserlichen Hauses mittelst Entschließung vom 25sten d. M. den Kämmerer und bisherigen Legationsrath, Conte Johann Allegri, zum Kaiser⸗ lichen Minister-Residenten an den Herzoglichen Häfen von Modena ind von Parma ernannt. ö
Der Lloyd sagt: „Es scheint, daß durch die auch von un— serem Blatte mitgetheilte Nachricht, daß der Generalmajor Stei⸗ ninger Befehl erhalten hat, mit seiner Brigade sich an die sächsi⸗ sche Gränze zu begeben, das mit vieler Glaubwürdigkeit erzählte Gerücht entstanden ist, als wären unsere Truppen in Sachsen ein— gerückt. Wir vernehmen, daß diese Nachricht eine voreilige sei.“
Nach dem §. S3 der Reichsverfassung vom 4. März è'sollen die Landesverfassungen Oesterreichs noch im Jahre 1849 in Wirksam⸗ keit treten. „An der Schwelle des Jahres 1850 stehend“, berichtet der heutige Lloyd, „freuen wir uns, aus vollkommen der laßlicher Quelle mittheilen zu können, daß die Sanction Sr. Majestät des Kaisers vorgestern einer Universal⸗Landesverfassung ertheilt wurde welche noch im Laufe dieses Jahres publizirt werden wird. Diese Verfassung enthält die Grundzüge, welche sich bei allen Kronlän⸗ dern, die das Reich bilden, gieich bleiben und den Ausarbeitungen er Verfassungen im Detail als Richtschnur dienen sollen.“ ;
Die Wiener Zeitung enthält die „Ergebnisse der finanziellen
Gebahrung im dritten Quartale 1849. Sie erstrecken sich auch
Se. Majestät der Kaiser
tant
Berlin,
Preußischer
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die lombardisch⸗venetianischen Kronländer; Sieben— bürgen, Croatien und Slavonien, die serbische Wojwodschaft und das Temescher Banat sind nicht mit inbegriffen Diesen Ausweisen zufolge betrugen die Einnahmen im dritten Quartale 35,126,536 Fl., die Ausgaben hingegen 79,899,531 Fl.; es er⸗ giebt sich also bei den Ausgaben ein Mehr von 44,ꝓ773,095 Fl. Die Einnahmen vertheilen sich auf folgende Posten: Direkte Steuern 13,053,241 Fl., indirekte Ausgaben 18,253,552 Fl.; Einnahmen vom Staats-Eigenthume, dann vom Berg⸗ und Münzwesen 473,342 Fl., Ueberschüsse des Tilgungs- Fonds 2,524,909 Fl.; andere Ein— nahmen 821,501 Fl. Die Ausgaben vertheilen sich folgendermaßen: Staatsschuld 17,220,631 Fl., Hofstaat gö3,764 Fl., Ministerrath 22,787 Fl., Ministerium des Aeußern 438,356 Fl., Ministerium des In nern 3, 97 5,470 Fl., Ministerium d. Krieges 45,357, 943 Fl., Ministerium der Finanzen 3,858,964 Fl., Ministerium der Justiz 1,259,301 Fl., Ministerium des Unterrichts und des Kultus 480,116 Fl., Ministe— rium für Handel und öffentliche Bauten 5,832,820 Fl., Ministe⸗ rium für Landeskultur und Bergwesen 48,008 Fl., Kontroll⸗Behör— den 26,185 Fl. Außer dem erwähnten Abgang von 41,773,095 Fl. wurden verwendet 90,727 Fl. Es waren also zu decken 44,863,822 Fl. Die besonderen Zuflüsse betrugen 48,924,747 Fl.; es blieben somit disponibel 4,060,925 Fl.
Der Landes-Ober⸗Kommissär Graf Franz Zichy wurde vom Ministerium zu einer Berathung hierher berufen.
Der russische General Jafimovitsch ist von St. Petersburg hier angekommen.
Erzherzog Johann wird, von Frankfurt kommend, dem Lloyd zufolge, nur einige Tage in Wien verweilen und sich sodann nach Graz begeben.
Der Herzog von Bordeaux ist nebst Familie gereist.
Das Magyar Hirlap enthält eine kriegsrechtliche Bekannt— machung, wonach am 12. Dezember zwölf Individuen wegen Theil⸗ iahme am Aufstande zu Gefängniß von verschiedener Dauer ver⸗ urtheilt worden sind.
Der Ober⸗Kommissär des pesther Distrikts, von Szentivanyi,
hat an die Vorsteher der verschiedenen Behörden jenes Distriktes ein Rundschreiben ergehen lassen, in welchem er sie auffordert, ein Memorial über alle Zustände der ihnen untergeordneten Beamten einzusenden. Gegenstände des Memoriales sind: der öffentliche Geist, die Religiösstät, die Art der Steuereintreibung, die Handels Verhältnisse, der Stand der Naturproduction u. s. w. Zum österreichischen Kommandanten der Citadelle von Ferrara ist der General Rohn von Rahnau bestimmt. Derselbe ist bereits daselbst eingetroffen. Am 19ten passirten Ferrara, aus dem Vene⸗ tianischen kommend, 700 Mann Kavallerie, mit der Bestimmung nach Bologna oder Toskana.
lüieber die neuen Organisationen und Verhältnisse in Ungarn und Siebenbürgen liest man im Lloyd: „Die für die Beamten zorgeschriebenen Uniformen sollen auch in Ungarn ohne irgend eine k und mit Beibehaltung des Degens eingeführt werden.
a, ,, . Gendarmerie Regimentern sind des in Ämtsthätigkeit . Ferschiedenen Gegenden des Lan-
. sthätigkeit. Die Verhältnisse haben gegenwärtig in Un⸗ garn und Galizien eine ungemeine Wohlfeilheit der Landgüter her beigeführt und dieselben werden in größeren Komplexen pro Joch um 20 Fl. C. M. angeboten. In Galizien finden sich häu sg Käu⸗ fer unter der jüdischen Bevölkerung; nicht so in Ungarn, wo
Einführung eines grundbücherlichen Rechtszustandes nur
r wenig Käufe und Verkäufe abgeschlossen werden dürften. Der Figyelmezö entwirft von dem gegenwärtigen Zustande der Justizpflege in Ungarn ein trauriges Bild. In den Städten be steht demselben zufolge noch der frühere Gebrauch. Die früheren städtischen Gerichts-Organe fungiren noch jetzt; aber die Wahl der Mitglieder derselben ist nicht überall eine glückliche zu nennen, weil eine gewisse Parteifarbe viel mehr als Fähigkeit die leitende Idee hierbei war. Uebrigens kann man in den Städten einen Prozeß, wenn auch langsam, doch endlich durchführen; appelliren kann man aber nicht, weil die höheren Gerichte fehlen. In den Komitaten sind die Stuhlrichter angewiesen, Streitigkeiten zu schlichten. In— dessen ist ihre Zeit zu sehr von der politischen Administration in Anspruch genommen, und so können sie, ausgenommen in Verbal Prozessen von geringstem Belange, wenig leisten. Uebrigens kann auch von den Stuhlrichtern nicht höher appellirt werden, weil auch da die höheren Gerichts - Organe fehlen, und die Zahl der unerledigten Prozesse, welche bei der Königlichen, bei der Septemviral⸗-Tafel u. s. w., die jetzt suspendirt sind, zu Ende geführt werden sollten, wächst immer mehr. Besonders ist die Nichterledigung der Kriminal- und der Scheidungs-Prozesse empfindlich. Viele Gefangene müssen in ihren Arresten und viele Ehen ungelöst bleiben, weil keine Appellation möglich ist. Fig yel⸗— mezö meint, alle diese Uebel wären vermieden worden, wenn die Gerichte so belassen worden wären, wie sie im vorigen Winter beim Einzug des Fürsten Windischgrätz bestanden. Aus Debreczin vom 18. Dezember wird dem Figyelmezs geschrieben: „„Wir können nichts unser eigen nennen; über unsere Güter richten Kriegsgerichte und Advokaten, über unser Leben Aerzte und Andere. Das Volk erwartet mit geheimer Unruhe Kossuth, weil man ihm das Geld weg⸗ genommen. Die Familienväter leiden wegen früherer Plünderungen und häufiger Einquartierungen große Verluste. Die Wölfe vermehren sich schauderhaft; die Bewohner sind aber ohne Waffen, weil alle abgeliefert werden mußten.““ Mittelst kriegsrechtlichen Urtheils sind in Preßburg am 22sten d. M. achtzehn Individuen wegen Theil⸗ nahme am Aufstande mit Festungsarrest oder Schanzarbeit von mehr oder minderer Dauer verurtheilt worden. Vom klausenburger Kriegs⸗ gericht sind am 6. Dezember sechs Individuen zu Gefängniß von verschiedener Dauer verurtheilt worden. Dem Vernehmen nach, schreibt der Figyelmezs, hat der Bürgermeister Franz Koller den Königlichen Rathstitel erhalten. Die cegleder Gemeinde hat für die Haynau⸗Stiftung hundert Gulden C. M. beigetragen. Auf den
über Ungarn,
nach
Venedig
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nzeiger.
Mittwoch den z. Januar
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Gütern des Grafen Karl Draskovich haben mehrere Gemeinden herr— schaftliche Wälder für sich in Anspruch genommen; es mußte deshalb am 141en d. Militair dahin beordert werden. Die betreffenden Ge— meinden wurden mit einer Geldbuße von 10,900 Fl. belegt. Der zweite Vicegespan des pesther Komitats, Georg Jankovich, ist zum Capitain von Jazygien und Kumanien ernannt worden. Aus Her— mannstadt wird der Kronstädter Zeitung geschrieben, daß die Sitzungen der sächsischen Universität noch nicht begonnen haben, und zwar, weil die Abgeordneten von Schäßburg und Bistriz noch nicht ein getroffen sind. Gegenstand der Verhandlungen soll die Sicher⸗ stellung des von Sr. Majestät der sächsischen Nation bewilligten Darlehens von anderthalb Millionen sein. Heute sind uns zum erstenmale magyarische Blätter (Kolozspari Hirlap) aus Sieben⸗ bürgen zugekommen. Allem Anscheine nach, ist in Siebenbürgen die deutsche Presse eine selbstständigere als die magyarische, da sie zum Theil wenigstens mit eigenen Worten und eigenen Kräften einen Reflex des siebenbürger Lebens giebt, während das magyarische klausenburger Blatt die Anklänge aus Siebenbürgen seinen sächsisch deutschen Kollegen, alles Uebrige anderen Journalen entnimmt; ein Umschwung, der einen augenfälligen Kontrast zu den vormärz lichen Zeiten enthält, in welchen Siebenbürgen ein konservatives und ein oppositionelles magyarisches Organ hatte, zu deren Quel len die deutschen Organe der Sachsen nicht minder, als dies bei der pesther Presse der Fall war, ihre Zuflucht nehmen mußten.“
Der Lloyd meldet: „Nachrichten aus Konstantinopel zufolge wurde im türkischen Ministerium ein eigenes Departement für die Angelegenheiten der magyarischen Emigration errichtet.“
Die österreichische Zoll⸗Kommission hat bezüglich der Verzol lungs⸗-Einheit des neuen Tarifs die Gewichts-Einheit als solche beantragt. „Demgemäß“, berichtet der Lloyd, „soll in der Aus fuhr das äußere Sporkogewicht, in der Ein- und Durchfuhr das Nettogewicht als Zoll-Einheit angenommen werden. Ausnahmen würden nur in jenen Gegenständen zugestanden, wo die Erhebung des Gewichts im Vergleich mit der Stückzahl, wie bei Vieh, Wasser Fahrzeugen u. s. f., wesentliche Schwierigkeiten verursachen würde. Bei den Durchfuhrzöllen müßte die Waare genau nach den Benennungen und Maßstäben des Einfuhr -⸗Zoll⸗ Tarifes erklärt werden. Je nach der größeren oder geringeren Feinheit der Waare einer Gattung wurde eine Abstufung der
Zollsätze stattfinden müssen, sohin der Schutzzoll mehr nach dem Werthe des Stoffes und der daran verwendeten Arbeit als nach dem Werthe des Materials bestimmt werden. Nach einem weiteren Antrage der Kommission wäre dem neuen Tarif das metrische Ge wicht, der Zollvereins-Centner, zum Grunde zu legen, weil dadurch der Verkehr über die Reichsgränzen hinaus mit dem Zollvereine und der Schweiz wesentlich erleichtert werden würde. Für die ersten Jahre wäre allerdings die Declaration auch nach dem bisher üblichen Gewichte gestattet, und der Zollsatz müßte daher im Tarife auch nach diesem angemerkt werden.“
Gestern Nachts wurde, wie der Lloyd anzeigt, von der Schild- wache im Josephinum ein Hörer der Chirurgie tödtlich verwundet, weil er sich auf dreimaliges Anrufen nicht meldete und in dem Au⸗ genblicke, als die Schildwache Feuer gab, derselben ein Schimpfwort zurief.
An der prager Universität soll neben dem philologischen au ein historisches Seminar errichtet werden.
Die Proben des „Propheten“ haben bereits begonnen und werden, dem Lloyd zufolge, die Vorbereitungen zu der Inscene⸗ setzung der Oper nach dem Muster der Pariser mise en scêne mit Eifer betrieben. Der Chor wird bedeutend verstärkt und über 80 Individuen zählen. Ob der Tondichter herkommen wird, um sein Werk persönlich zu dirigiren, ist noch nicht gewiß.
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Sachsen. Dresden, 30. Dez. fessor Dr. Harlcß ist zum Ober -H Präsidenten ernannt worden.
Das Königliche Dekret, die deutsche fend, ist gestern an das Direktorium der
Der Pro⸗
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und Konsistorial⸗
Verfassungsfrage ersten Kammer gelangt Hannover. Hannover, 27.
Aktenstücke zur deutschen Frage.
Nee 26 6. Selbst wenn man theoretisch die Berechtigung
gewalt auf die durch Bundeebeschluß vom 12. Juli Uebertragung der Befugnisse des Bundestags gründen will, so läßt sich doch nicht verkennen, daß dieser beschluß nur durch den vorangegangenen Beschluß der Nat Ver sammlung und die durch dieselbe geschehene Wahl seine Ber erhält und daher nur im Zusammenhang mit denselben werden kann. Die Kreirung der Central-Gewalt mit ihrem antwortlichen Ministerium ist nur in Beziehung auf die Versammlung geschehen, und ihre ganze Existenz ist daher letztere geknüpft. Jener Bundesbeschluß enthielt nur die mung und Anerkennung von Seiten der Regierungen, und be auf bestimmten Voraussetzungen, mit deren Wegfall er auch Bedeutung verliert.
Durch den von allen Regierungen anerkannten Beschluß vor 28. Juni ist die Wirksamkeit der Central⸗Gewalt an bestinmte Be dingungen geknüpft, welche jetzt nicht mehr vorhanden sind. Die
Gültigkeit der Akte des Reichsverwesers ist an die Gegenzeichnung verantwortlicher Minister gebunden und diese Verantwortlichkeit ist wiederum ganz ausdrücklich nur auf die National-Versammlung bezogen. Es ist hiernach eben so wenig der Fortbestand eines verantwortlichen Ministeriums ohne die National-Versammlung als die Thätigkeit des ReichsVerwesers ohne ein verantwortliches Mi— nisterium irgendwie rechtlich zu begründen.
Namentlich aber in Bezug auf die auswärtigen Verhältnisse und die Entscheidung über Krieg und Frieden ist die Centralgewalt durch §. 1 jenes Beschlusses ausdrücklich an das Einverstaͤndniß
Natione