D — —w—ᷣ
.
dem in Kenntniß setzen von ihren Operationen zur Hebung des
Kredits und zur Bestreitung der Staats-Ausgaben. Bas Budget der Ausgaben und Einnahmen wird Ihnen vorgelegt werden; eben
so die verschiedenen Vorschläge, welche die Verbesserung verschiede— ner Zweige des Staatshaushaltes und die Veränderung von Ge— setzen, die sich durch die Erfahrung als mangelhaft erwiesen haben, bezwecken. Würdige Pairs des Königreichs und Deputirte der Nat ion! In diesem feierlichen Augenblicke, wo ich das lebhafteste Veranügen empfinde, mich von den Repräsentanten der Nation um— geben zu sehen, muß ich Ihnen besonders anempfehlen, in Gemein— schaft mit meiner Regierung die wahre Lage des Landes zu prü⸗ fen und wirksame Maßregeln zu ergreifen, um die definitive Or⸗ ganisation des Staatsschatzes auf festen Grundlagen herzustellen.“
130 Königliche Schauspielt.
Dienstag, 22. Jan. Im Opernhause. 126e Abonnements⸗ gorỹ een nt , . oder: Die Tochter des Regiments, komische Oper in 7 Abth.ů. Musik von Donizetti. Hierauf: Thea, oder; Dle Blumenfee, Ballet 1 3 Bildern, von Paul Taglioni. Musik zon Pugny. Anfang 6 Uhr. .
. , 23. Jan. Im Schauspielhause. 13e Abonnements Vorstellung: Romeo und Julia, Trauerspiel in 6 Abth., von Shakespegre, übersetzt von Schlegel. Anfang halb 7 Uhr. Donnerstag, 24. Jan. Im Opernhause. 13te Abonnements— Vorstellung. Zum erstenmale: Der Mulatte, Oper in 3 Abth. mit Tanz, nach dem Englischen The Bondman, des Alfred Bunn von J. C. Grünbaum. Musik von Balf6é. Anfang halb 7 Uhr.
Käönigsstädtisches Theater.
Dienstag, 22. Jan. Zum hundertstenmale: Berlin bei Nacht. Posse mit Gesang in 3 Akten von D. Kalisch. Vorher: Herr Lehmann, als Prolog vorgetragen, von Herrn Grobecker. Mit neuen Einrichtungen.
Mittwoch, 23. Jan. Italienische Opern⸗Vorstellung.) La Sonnamhula (Die Nachtwandlerin). Oper in 2 Akten. Musik von Bellini. (Sga. Claudina Fiorentini: Amina, als Gastrolle.)
Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr., im Parquet und in den Parquet— Logen 20 Sgr., im Amphitheater und in den Logen des zweiten
Ranges 15 Sgr., Parterre 10 Sgr., Sperrsitz des dritten Ranges
10 Sgr., Gallerie 75 Sgr. Ein Platz in der Orchester-Loge
1 Rthlr. 10 Sgr.
Berliner Börse vom 21. Januar.
— — — —
11 * Sl ¶ HrersSe.
Amsterdam 250 FI Kura 1733 ; 1 6
do = ĩ . 2 Mt 1423 Hamburg . 300 Mb. Kur 151 5 10 300 M 2 Mt 1593 Londor 115t 3 Mt 65 26 * 6 26 5 ondon / — — ö Paris 300 r 2 Mi 51 S0 *) Wien in 20 X 150 FI. 2 M 913
. . ö = w 16591
Augsburg I 50 FI. 2 Mt 102 1923 Rreslau 100 ThIr 2 Mt 992 3 8 Tage 995
Leipzig in Courant im 14 rT'hlr. Fut 100 ThI . . hy Frankfurt a. M. südd. W 100 FI 2 Mt 26 22
Petershurg 100 sRkI. 3 Wochen 1673
Fonds 3
Pfundbhbries-, Kommundl! - Paniere und
Cell - Coin 56.
Inländische
zf. Brief. Geld. Gem. f. Brief Geld. Gem.
Preulss. Freiw. Anl 5 1073 1063 Ppomm. Pfad 3 955 St. Schuld-Sch 3 88 88 Kur- u. Nin, do. 3 96 95 3 Seeb. Präm. Sch. 104 Schlesische do 3 913 K. u. Nm. Schuldv. 35 — do. Lt. B. gar. do 33 — — Berl. Stadt- Obl. 5 1065 1642 , 91 do. do 35 — 86 Westpr. Pfandbr 3 90 90 Friedrichsd'or. J 13715 1318. Grossh. Posen do. 4 — 100 And. Goldm. à 5th. — 12 3 2* do do. 34 91 ) 90 Disconto ; Ostpr. Pfandhr. 3 - —
Lais liindische Fonds.
. 41 9535 95
Pol. a. Pfdbr. a. 0. 4 96 955
J
Russ. Hamb. Cert. 5 do. heillope 3.4.8.5 — do. Part. 500 FI. 4 803 P 4 , 1 do. do. 300 FI. — 121 do. Stiegl. 2. 4. A. 4 — Ilamb. Feuer- Cas. 35 —
d. d5 1 88 — do. Staats-Pr. Aul . = — do. v. Rthsch. st,. 5 — 110! Lübeck. Staats- A. 4 98 974 8 B. do. Poln. Schatz 0. 4 79 — Holl. 2395 Int. 27 — 1 do. do. Cert. L.A. 5 913 — ö Kurh. K — P . do. do.. B. 200F1. — 1753 — X. had. do. 35 FI. — —
ͤ
Brief Geld. / /
Eis enhba n- AcCtienm.
Sitamm- Actien.
Priorils ts - Actien. Kapital.
. = Tages- Coums. Sämmtliche Prioriläts-Actien werden durch jährliche Verloosung à 1 pCt. amortisirt
2
/ ANapital. 3 r Her Reinertrag wird nach erfolgter Bekanntm. 5 Iages Cours. in der dazu bestimmten Rubrik ausgefüllt 2 Dje mit 35 pCt. bez. Actien sind v. Siaat gar. * Berl. Anh. Litt. A. B 6, 000, ooo 4 4190 E do. Hamburg ...... S, O00, 000 4 00 7957 k do. Stettin - Starg. . 4, S24, 000 4 4 1062. do. Potsd. Magd. .. t, 000, 0009 4 — 653 a P ba. u. 6G. Magd. Halberstadt .. 1, 700,000 4 71410 6 do. Leipziger .... 2, 300,000 4 10 / Halle Thüringer. . 9, 000,009 4 2 666 65 Cöln - Minden : .... . 13, 000,000 32 gõz bz. n. B ,,,, 1. 500,000 4 45 5 3, n, 1. 051, 200 5 5 Düsseld. Elberfeld. . 1,400,000 5 79 * Steele Vohwinkel .. 1,300,000 4 Niederschl. Märkisch. 10,000, 000 3: 81 do. Zweigbahn 1,500,000 47 ,,,, 2, 253, 1900 3 65 106) p do. Lit. B 2, 400,000 37 65 1053 Cosel - Oderberg ... 200,009 472 Breslau - Freiburg l, 700,000 4 Krakau-Oberschl. 1, 800, 000 4 7 , 6. w 1.000.000 4 1464 Stargard - Posen ... 5. 000,000 395 5
Brieg - Neisse
. 1. 100,000 Magdeb. Wittenh.
J 1,500,000 4
62 bz. u. G.
Quiltungs - Bogen.
Aachen -Mastricht
2, 750,000 4 30 Ausläincl. Actien. Friedr. Wilh. Nordb. s, O0 , 00 . 4335 * 4 b do. Prior. 15 160 h—⸗
. — P .
l J Schluss-Course von Cöln-Minden g54 e
Berl. Anhalt. . 1,411,300 4 96 p do. Hamburg 5, 000,000 47 997 pr. u. B. do. do. II. Ser. 1,000, 000 45 973 pb do. Potsd Magd 2,367, 200 4 93 bz. u. G. do. do. 33,1327 800 5 9 * do. do. Litt. D. 1, 000,000 5 100 p m ,,, S00, 0090 5 1042 pz. NMagdeb. Leipziger. 1,788, 000 4 — Halle Thüringer. . .. 4, 000, 000 45 9835 6 Cöln - Minden. . ...... 3, 674,500 45 1004 B do do 3.500, 000 65 1033 6 Rhein. v. Staat gar. 1,217,000 33 do. 1. Prioritàt.. 2, 487, 20 4 do Stamm- Prior. 1,250,000 4 ͤ 785 6 Düsseldorf- Elberfeld. 1.000, 9000 . Niederschl. Märkisch. 4, 175, 000 4 957 br do do. 3, 500,000 5 104 6. 1044 B do. III. Serie. 2, 300,000 5 103 bz. u. B do. zweigbahn 252,000 45 do. do. 248, 00 5 Oberschlesische. w Krakau- Oberschl. 360,000 4 86 R Cosel- Oderberg 250,000 5 Steele - Vohwinkel 325,000 5 967 h do do. II. Ser 375,000 5 Bres lau- Freiburg . . . 100,000 1 zerg. Märk S00, 000 5 1 1905 6
Ausl. Slamm- A4 ct.
2. 050,000 6. 500.000 4, 300,000
Kiel Altona“ 8p. Amsterd. Rotterd. E! Mecklenburger Thlr.
1 .
von Preussischen Bank-Antheilen 93 bm
Das Geschäft war heute nur unbedeutend, und die (
ourse erfuhren wenig Veränderung, nur Krakau-Oberschlesische sehr gefragt und beträchtlich höher bezahlt.
Berliner Börse.
; Berlin 19. Jan. Der Zustand unserer Börse hat sich im Laufe dieser Woche wenig geändert, da die Krisis der Verfassungs— Angelegenheit alle Tage neue Gerüchte erzeugt und das Geschäft deshalb unsicher und geringfügig bleibt. Im Allgemeinen zeigen sich diel gute Käufer für Fonds und solide Actien, so daß ungeachtet der unausgesetzten Bemühungen der Contremine die Course sich fest behaupten konnten und nicht so schwankend als in der vorigen Woche waren. . Nicht ohne Einfluß blieb der Abschluß der neuen 45prozen igen englischarussischen Anleihe, in welcher bereits, zum Course von Na N , Litt A. 6. Rthlr. gerechnet, einige Umsätze stattfan— den. Wir glauben, daß der geringe Druck, welchen diese neue An— leihe an unserer Börse hervorbrachte, bald vorübergehen wird, da bei dem enormen Geld⸗Ueberfluß in England und Frankreich, so wie bei dem billigen Diskontosatz in jenen Ländern, eine Anleihe im Betrage von ca. 37 Millionen Thalern rasch vergriffen sein möchte.
Unsere Kapitalisten dürften wohl in unseren sicheren Stamm- und Prioritäts⸗Eisenbahn-Actien nach wie vor Gelegenheit finden, Gel⸗ der gut anzulegen, und es ist daher eine weitere Ausdehnung des Geschäfts in der neuen Anleihe nicht vorauszusehen, wenn auch in der ersten Zeit . angeregt worden ist. — Von allen Stamm-Acktien leiben Köln⸗-Minden am meisten begehrt, und die bedeutenden An⸗ käufe von gut unterrichteter Seite lassen auf ein günstiges Ergeb⸗ niß der zur Vertheilung kommenden Dividende pro 1849 schließen. Heute wurde der Cours derselben vor der Boͤrse bis 4 5. ge⸗ drück, hob sich indeß sofort bis 95 9h, wozu Geld blieb. Staͤr⸗ garb-Posen, Niederschlesische, so wie Oberschlesische Actien, haben sich durch einige Verkaufs Srdres ᷣ ᷣ '. und das Geschäft darin blieb unerheblich. Magdeburger, welche Lurch die Operationen einiger mit den Ver. hältnissen der Bahn und ihrer Verwaltung vertrauten Personen im Schwanken erhalten werden, ;
. Berlin⸗Anhalter t ö e
ö 4 halter, ungeachtet der matten Haltung sich von einer Einigung der Verwallung mit der Magdeburg⸗Leip⸗ ziger Bahn glänzende Resultate . ; ö
. ug pr. Cassa gesucht. Berlin -Siettiner drückten sich um , . eine bestimmte Veranlassung dafür bekannt ⸗ wäre. Halle Thüringer blieben gut zu lassen, doch war nur beschränkt. Rheinische Actien in Folge des Jus. wan nnn das Aachen⸗Vüsseldorfer Projekt durch rt se. 66 gewichen und schwer verkäuflich. Bergisch⸗ Wit e nber , iz bis 44 36 verkauft. Magdeburg⸗ dre , g gut, das Geschäft darin aber war sehr . helm Nordbahn seit der letzten Cours⸗ Cassa knapp und werd h weniger schwankend, machen sich pr. wden auf sixe Lieferung täall t Noti mn 6 ,, . g täglich unter Notiz ver—⸗
In Prioritãts. Dbiigatle nie , Br n. Geld. namentlich wurden Köln? Minn h en e Boschäst sehr belangreich,
sen gesucht. Auch für e n meg 6 .
Niederschl. Marg beide sssio In den de e w life weniger ,. . Preuß. Staatsschulds attungen zeigte sich wenig Bew 6 ber Arche; stellen' fi like en hen darch ie ten n. freiwillige Anlei sedoch wieder fester in Et . hi 9 . eihe etwas zurüctge gangen. d Sourse; eben so sind , ours - Vortesserunz , befriedi efriedigt
ders in Folge des Rückganges an der amsterdamer und hamburger
Begehr die Course wieder höher. augenblicklich in der worden, obschon der Cours nur um * é wich und 98 5 wieder be— zahlt wurden.
. 61 833 1148.
Jn fremden Valuten mit Ausnahme von London wenig Umsatz.
Gld. Br., 106 Gld. Br. Chemnitz-Riesa 26 Br. Leipzig 210 Br., 209 Gld. Krakauer 695 Gld. Kiel 94 Br., 93, Gld. A. 94 Br.,
tien fanden an heutiger Boͤrse mehrere Umsätze statt. Am Anfange waren 3proz. Spanier und F. W. Nordbahn flau; späterhin gingen deren Course auf einige Einkäufe wiederum höher und blieben be⸗ gehrt. l und 46proz. belg. Oblig. etwas mehr Begehr. österr. Actien waren merklich billiger als gestern angeboten. übrigen Gattungen preishaltend. .
1260 Br., 325 Glo. Darmstadt Partial-Loose a 50 Fl. 73 Br., 737 Gld., do. a 25 Fl. 287 Br., 283 Gld. Hessen Partial-Loose a 40 Rthlr. preuß. 3235 Br., 325 Gloö. bei Gebr. Bethmann 335 Br., 334 Gld. ö Br., 291
600 Fl. Sig Br.. 81 Gld. Berbach 85 Br., S855 Glö. Frie— drich- Wilhelms Nordbahn 43 Br., 435 Gld. Köln-Minden
doßz Br., Iß . Glö.
7 onnte jedoch S855 Badische Loose 32
werden. Preußische Bank-A1ntheile, durch billige Verkäufe auf spä—⸗ tere Lieferung gewichen, sind jedoch pr. Cassa schwer zu haben und mußten besonders in einzelnen Stücken über Notiz bezahlt werden.
Auf fremde Fonds influirte die neue russische Anleihe beson—
Börse nachtheilig. Vornehmlich wichen englische sproz. Russen und Schatz- Obligationen; heute indeß stellten sich durch mehrseitigen Auch die lübecker Anleihe ist anfangs steigenden Bewegung aufgehalten
1
Auswärtige Börsen.
Wien, 18. Jan. Met. 5proz. 964, 5. (proz. 744, 75. proz. Sz, S5. 2zxproz. 504, 51. Anleihe 34: 1753 — 176. : 1095 — 1909. Nordbahn 110— 5. Gloggn. 113— 114. Mail. — 84. Livorno 68 — 685. Pesth 885 — 885. B. A. 1146.
1
Silber 1113. Wechsel⸗Course. Amsterdam 1565 Br. Augsburg 112 Br. u. Gld. Frankfurt 111 Br. Hamburg 1643 Br., 1647 Gld. London 11. 12 Br. u. Gld. Paris 1325 Br., 132 Gld. Fproz. Met., Actien der Bank sind höher, Bahnen angenehm.
K. Gold 1183.
Leipzig, 19. Jan. Leipzig⸗ Dresdener Part. Oblig. 106 Lelpz. B. A. 155 Br., 166 Gld. eipz. Dr. C. Au 107! Sächsisch⸗Bayerische 867 Br. Schlesische 95 Löbau-Zittau 18 Br. Magdeburg— ; Berlin-Anhalt. 90 Br., 893 Gld. Friedr. Wilh.“ Nordbahn 435 Gld. Altona⸗ Deßauer B. A. 117 Gld. Preuß. B. 94 Gld.
Frankfurt a. M., 18. Jan. In einigen Fonds und Ac—
Auch zeigte sich für 15yproz. Metalliques, badische Loose Nur allein die Alle
Oesterr. sproz. Metall. S6 Br., 86 Gld. Bank- Aetien 251 Gld. Baden Partial⸗Loose a 35 Fl. 323 Br.,
Sardinien Partial-Loose a 36 Fr. Spanien 3proz. inländ.
Gld. Poln. 300 Fl.⸗Loose 121 Gld., do. 2
. Nach der Börse (2 Uhr). Sproz. Met. 86. 44proz. Met. 4. proz. span. 293. . Wilh. Nordbahn 435. Bexbacher
burg⸗Berlin 79 Br., 785 Wittenberg. 613 Br., 61 Gld. den 96 Br., gaz Gld. Gld.
baar 94. 10, Zeit 94. 15. 161.
Samburg, 19. Jan. 34 proz. p. C. 86 Br., S635 Gld⸗ St. Pr. Oblig. 867 Br. E. R. 1057 Br. Stiegl. 81 Br. Dän. 70 Br. Ard. 12 Br., 113 Gld., 3 proz. 28 Br. u. Gld. Ham⸗
Bergedorf 94 Br. Magdeburg⸗ Altona⸗Kiel 935 Br. Köln⸗Min Friedrich-⸗Wilhelms⸗Nordb. 1437 Br., 43
Gld.
Mecklenb. 34 Br.
Das Geschäft war nicht von Belang. Eisenbahn-Actien im
Allgemeinen flau.
5 oz
* 3proz. baar Rordb.
Jan. 5 Bank 23
Paris, 17. . , .
75. Span. 293.
Markt ⸗Berichte. Berliner Getraidebericht vom 21. Januar. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 52 —56 Rthlr. Roggen loco und schwimmend 26 — 28 Rthlr.
pr. Frühjahr 27 Rthlr. Br., 26 bez. n Mai / Juni 277 Rthlr. Br., 27 G.
Juni / Juli 277 Rthlr. Br., 277 G. Gerste, große loco 22 — 24 Rthlr. » kleine 19 — 21 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 16 —18 Rthlr. „é pr. Frühjahr 50 pfd. 16 Rthlr. Erbsen, Kochwaare 32 — 40 Rthlr, „ Futterwaare 29 — 32 Rthlr. Rüböl loco 135 Rthlr. Br., 13 bez. u. „pr. Jan. 1375 Rthlr. bez. „ Jan. / Febr. 135 Rthlr. Br., 135 G., 133 bez. 1 Febr. / März 1395 Rthlr. Br., 133 bez. u. G. „ März Mlpril 13 Rthlr. Br., 124 G. „April Mai 125 a 44z Rthlr. bez., 13 Br., 125 G. Leinöl loco 127 Rthlr. Br. „pr. März April 113 Rthlr. » pr. April/Mai 11, Rthlr. Mohnöl 1565 Rthlr. Palmöl 125 a2 125 Rthlr. Hanföl 14 Rthlr. Südsee⸗Thran 124 Rthlr. Spiritus loco ohne Faß 14 Rthlr. bez. n pr. Jan. 14 Rthlr. n Febr. / März 144 Rthlr. Br., 14 G. n März April 145 Rthlr. Br., 14 G. n April / Mai 145 Rthlr. bez. u. Br., 14 G. n Mai / Juni 154 Rthlr. bez. u. Br., 15 a 161 G. n Juni / Juli 155 Rthlr. Br., 153 G y Juli „Aug. 155 Rthlr. Br., 164 G.
6
Telegraphische Depesche. Berlin, 17. Jan. Nordbahn 433.
Mit der heutigen Nummer des Staats⸗-⸗An⸗
zeigers sind Bogen 284 bis 287 der Verhandlungen der Zweiten Kammer ausgegeben worden.
Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.
Beilage
131
Staats-Anzeiger.
Dienstag d. 22. Jan.
ü 7
.
Dentschland.
Bayern. München. der Reichsräthe.
Sachsen. Dresden. Bericht des Staats-Ministers von Zeschau über seine Wirksamkeit im Verwaltungsrathe.
Hannover. Hannover. Sitzung der ersten und zweiten Kammer.
Baden. Donaueschingen. Bruchsal. Das neue Männer- zuchthaus.
Schleswig-Holstein. Kiel. Diäten und Reisegelder der Landtags- Mit- glieder. Sitzung der Landes-Versammlung.
Anusland.
Vermischtes
Sitzung der Kammern der Abgeordneten und
Frankreich. Paris.
c —
Theil.
Dent schland.
sichtamtlicher
RHayern. München, 16. Jan. (A. 3.) Sitzung der Kam— mer der Abgeordneten. Minister Ringelmann beantwortet die in der letzten Sitzung von Reinhardt gestellte Interpellation wegen Erlasses des Landgerichts Neustadt, welcher den Schullehrern Jagen verbietet, dahin, daß das Ministerium hiervon zwar nichts Verbot nicht veranlaßte, daß jedoch diese Maßregel zu Recht bestehende Großherzoglich würzburgische Verordnung gerechtfertigt sei. Abg. Forndran erstattet Bericht über das Gesetz, das Versammlungs- und Vereinsrecht betreffend, und nimmt hierbei Gelegenheit, seine eigenen Ansichten, welche von denen des Ausschusses abweichen, ausführlich zu entwickeln. Der Vortrag des Referenten des zweiten Ausschusses über die zur Vor
an die Kammer geeignet befundenen Anträge beginnt heute
wußte und das
durch eine noc
einem Antrage der Abgeordneten Rauch und Schönfelder des Waffenstillstands vom 10. Juli 1849; derselbe „Die Kammer der Abgeordneten spricht die zuver—
tliche Erwartung aus, daß die hohe Staats-Regierung, im Ver— in mit den übrigen deutschen Staaten oder einzelnen derselben,
ch Kräften dahin streben werde, daß kein Friedensschluß erfolge, welcher nicht die Rechte der Herzogthümer Schleswig und Holstein, damit die Ehre und Interessen Deutschlands genügend wahren
und sichert der Königlichen Staats -Regierung im Voraus ihre Mitwirkung zu, wenn solche zur Erreichung dieses Zweckes nothwendig sein sollte.“ Da dieser Antrag vom Ausschuß als zu— lässig erkannt wurde, so ward derselbe, nach einer kurzen Motivi— Fesselben von Seiten des Abg. Schönfelder, auf den Antrag Abg. Kirchgeßner, ohne Debatte einstimmig zum Beschluß
ünchen, 106.
ga- Röll . . 9 M Ztg.) Die Kammer der chs⸗Raäthe schrill heute nach Verlesung des Einlaufes, worunter
Anderem auch 50 Abressen gegen und 2 für die Juden Emancipation befanden, zur Berathung und Beschlußfassung über en Gesetz Entwurf, „die Gerichts Organisation betreffend“, und ft fe der Debatte zur Abstimmung über die ersten zehn
Sachsen. Dresden, 16. Jan. (D. A. 3. Der in der n, Denkschrift über das deutsche Verfassungswerk er⸗ wöhute refumirende Bericht des Staats-Ministers a. D. von Zeschau
Wirksamkeit als diesseitiger Bevollmächtigter bei dem altungs-Rathe ist aus Dresden vom 27. Oktober 1849
n anast erfelglen Rückkehr von Berlin ist es mir Bedürfniß, über meine Wirlsamkeit im dortigen Verwaltungs-Rathe nachfolgenden 3. Bericht zu erstatten. Als Se. Majestät der König rch besondere Allerhöchsteigenhändige Zuschrift vom 11. Juni vährend meiner Anwesenheit in Teplitz aufforderte, den ge⸗ pachten Auftrag mit Vorbehalt des mir zu jeder Zeit freistehenden Rücktritts zu übernehmen, und die Erwartung, daß ich dazu bereit ö. in gnädigen Ausdrücken hinzusügten, da durfte ich in und mich durch die vor— Ausführung des mir zu— Auftrages nicht abhalten lassen, sondern beeilte nich, Teplitz zu verlassen, meine Instructionen in Dresden in Empfang zu nehmen und mich am 1. Juni d. J,. nach Berlin zu begeben. In Berlin angekommen, mußte es zunächst meine Auf⸗ gabe sein, dem durch den Vertrag geschlossenen Bündnisse bald nen erweiterten Umfang zu geben; ich habe, so weit meine Stel— lung mir dazu Gelegenheit gab, für diesen Zweck thätig mitgewirkt, und wenn Aeußerungen und Erklärungen, die von mir in dieser Absicht gegeben worden sind, jetzt eine andere Auslegung und An⸗ wendung zu geben versucht wird, so wird es nicht schwer werden, solche Behauptungen zu widerlegen. Als die wesentlichsten Beför⸗ berungsmlttel zu Erweiterung und zum Bestand des Bündnisses vom 26. Mai d. J. mußte ich sofort erkennen: a) den Beitritt Vaverns und b) eine Verständigung mit Ocsterreich. Bayern Hatte durch einen Bevollmächtigten die Vorverhandlungen über den Vertrag vom 26. Mai mitunterzeichnet, jedoch den Vertrag selbst nicht vollzogen, weil der Bevollmächtigte dazu noch nicht ermächtigt worden war. Ich wage es nicht, darüber eine be— stimmte Meinung auszusprechen, ob, Bayern nicht damals oder ei⸗ nige Wochen spater für das BVündniß zu gewinnen gewesen wäre, wenn Preußen bezüglich der berhaupts⸗ Frage seine Forderungen in etwas gemildert Hätte, da Bayern bei den damaligen Zuständen in einem großen Nachbarstaate auf besondere Unterstützung von die⸗ sem Staake nicht zählen konnte, so viel bekannt, noch ganz freie Hand hatte und auf seine genen Kräfte beschränkt war. In kei⸗ nem Falle ist es zu bezweiseln daß. es in ö Berufe mit lag, durch Rücksprachen, und in sonst geeignetem Wege außerhall des Verwaltungs-Raths darauf hinzuwirken, daß der Beitritt Bayerns erfolge, da derselbe unzweifelhaft eines der wichtigsten
sein werde, 9 d J. er Entschließung nicht schwanken
auszusehenden Schwierigkeiten bei
1 1 1 1
Bindemittel für' das beabsichtigle Bindniß werden mußte. Meine vielfachen persönlichen Beziehungen haben mir dazu mehrfache Ge⸗
Beilage zum Preußischen
legenheiten gegeben, und als die Ankunft des bayerischen Ministers der auswärtigen Angelegenheiten für Ende Juni angekündigt wurde, hoffte ich, Veranlassung zu finden, meine Ansichten im of⸗ siziellen Wege geltend zu machen. Diese Gelegenheit wurde
mir jedoch nicht gegeben, die ausgesprochene Bereitwillig⸗ keit des bayerischen Ministers der auswärtigen Angelegen⸗ heiten, in Anwesenheit des sächsischen und des hannoverschen
Bevollmächtigten zu verhandeln, blieb unbeachtet. Die Konferenzen oder, wie man die Verhandlungen zu nennen beliebt, die vertrau⸗ lichen Besprechungen hatten keinen Erfolg. Die Behandlung dieser für Sachsen und Hannover rücksichtlich der gemachten Vorbehalte besonders wichtigen Sache ließ so manche Betrachtungen aufkommen, deren ich hier jedoch nicht ausführlich gedenken und nur bemerken will, daß das gänzliche Ausschließen des Königlich sächsischen und hannoverschen Bevollmächtigten von den Konferenzen ein Gefühl der Vernachlässigung ihrer Regierungen erzeugen und die Besorgniß wecken mußte, daß die Stellung ihrer Mitglieder im Fürsten-Kolle⸗ gium dereinst eine ähnliche werden könne. Der fernere Gang in der deutschen Sache konnte dieses Gefühl nicht mildern, denn dem Verwaltungs-Rathe wurden, außer einer allgemeinen vertraulichen Mittheilung, nur erst am 17ten d. M. ausführliche Eröffnungen über die mit Bayern gepflogenen Verhandlungen gemacht, nachdem die bayerische Regierung bereits erklärt hatte, dem Bündnisse nicht beitreten zu wollen. Neben den wichtigen, nach dem Vorstehenden der Thätigkeit des Verwaltungs— raths ganz entzogenen Bestrebungen, Bayern zu vermögen, dem Bündnisse vom 26. Mai beizutreten, war eine der wesentlichsten Aufgaben zu lösen, nämlich die Stellung Oesterreichs zu dem zu bildenden Bundesstaate und die Erhaltung eines Verbandes mit demselben, wenigstens in dem Umfange, daß die Integrität der deut- schen Bundesstaaten gegenseitig gesichert und die Frage über Krieg und Frieden eine gemeinschaftliche werde. Wurde eine solche Ver⸗ ständigung erzielt, so mußte gleichzeitig die bisher allerdings noch unerledigte Aufgabe, wie neben dem Fortbestande der Rechte aus der Bundes-Akte vom 8. Juni 1815, ein Bundesstaat mit dem Rechte, Krieg und Frieden zu beschließen, bestehen könne, gelöst werden, es würden gleichzeitig die Einwendungen, welche mit vol⸗ lem Grunde gegen die Behauptung aufgestellt worden sind, daß die Bildung eines Bundesstaates, wie solcher angestrebt wurde, aus Art. XI. der Bundes-Akte abgeleitet werden könne, Oesterreich ge⸗
genüber, erledigt worden sein, und da diese, Erledigung auf die übrigen deutschen Regierungen unzweifelhaft von dem wesentlichsten Einflusse gewesen sein würde, zumal da
durch eine Vereinigung mit Desterreich der Verfassungs-Ent⸗ wurf für den Bundesstäat in einigen wesentlichen Punkten modisi⸗ zirt werden mußte, so konnte der Beitritt der sämmtlichen deutschen Staaten gehofft werden; dadurch würden auch diesen gegenüber die etwanigen über ihre aus der Bundesakte vom Jahre 1815 abzu⸗ leitenden Zweifel wegfallen, und es würde eine rechtliche Basis für das neue deutsche Verfassungswerk erlangt worden sein. Ew. Ex⸗ cellenz ist bekannt, daß ich schon in den ersten Tagen des Monats Juli d. J. diesen Gegenstand im Verwaltungs⸗Rathe zur Sprache brachte und zu diesem Zweck einen, wie ich gern zugebe, mangelhaf⸗ ten, der Verbesserung aber fähigen Plan vorlegte. Dieses Bemühen hatte aber keinen Erfolg, nur ein starkes Protokoll, das 23ste des Verwaltungs-Raths, war das Resultat. Allerdings gebe ich zu, daß mein Vorschlag keinen Eingang finden konnte, so lange Preu⸗— dem neuen selbstgebildeten Begriffe eines Bundes⸗ „unbeschränkter Execution in der Hand des (mit der Krone Preußen verbundenen) Reichsvorstandes“ unver⸗ ändert stehen blieb; ich hoffte aber wenigstens auf einige Nachgiebigkeit. Weitere durchgreifende Versuche zu einer Verständi⸗ gung mit Oesterreich sind, nachdem dasselbe den bekannten Unions— vorschlag abgelehnt hatte, von keiner Seite gemacht worden, und man hat sich schließlich darauf beschränkt, durch Bildung einer pro— disorischen Centralgewalt (Vertrag vom 30. Sept. . J.), deren Wirksamkeit vorläufig bis zum 1. Mai 1850 bestimmt ist, diejeni= gen Verlegenheiten zu heben, welche aus der zunächst von Preußen verweigerten ferneren Anerkennung der frankfurter Centralgewalt entstanden sind. Der bisher nicht erzielten Vereinigung mit Oester—
reich ist denn auch der jetzige Stand der deutschen Verfassungs⸗
Angelegenheit beizumessen; ohne diese können die beiden dem Bünd—
nisse vom 25. Mai d. J. beigetretenen größeren Staaten keine Ga—
rantie für die Haltbarkeit des ins Leben zu rufenden Bundesstaats
finden, ohne diese werden sich wahrscheinlich auch noch in anderen
Staaten Zweifel und Konflikte zwischen Regierungen und Ständen
kundgeben, ohne diese bleibt der wichtigste Theil des Südens Deutsch⸗ lands in seiner ablehnenden Stellung. Unter solchen Umständen haben Sachsen und Hannover sich genöthigt gesehen, ihre bekannten Vorbe- halte geltend zu machen, da es sich dermalen nur von der Bildung eines nord- resp. mitteldeutschen Vereins handelt, für den der dem Vertrage beigefügte Verfassungs-Entwurf, denn auch die neuerlich von der preußischen Regierung vorgeschlagenen Abänderungen sind nicht gerignet, eine andere Ansicht zu gewinnen, nicht mehr anwend— bar ist. Sollten selbst die preußischen Vorhersagungen, daß keine Regierung für die Dauer dem Bundesstaat widerstehen könne, daß derfelbe Eine Anziehungskraft in Deutschland üben werde, in Er— füllung gehen, so würde doch einem so gebildeten Bundesstaate im mer noch der zu dessen Bestand erforderliche Schlußstein, fehlen und
dieser dann doppelt erforderlich sein, wenn eben nur die Anzie⸗
hungskraft, und was man darunter verstehen mag, der Bildung desselben zu Hülfe gekommen sein sollte. Die von der Königlich
preußischen Regierung beschlossene Wahl der Deputirten zum Reichs⸗
tage soll diesen Weg anbahnen, und gestatte ich mir auch keine Ansicht darüber zu äußern, ob derselbe den Erwartungen entspre—
chen wird: als Bevollmächtigter Sachsens konnte und durfte ich demselben mich nicht anschließen, und die in dieser Beziehung mir zugegangenen Instructionen entsprachen durchaus meiner Ueberzeugung. Bei einem nicht ganz günstigen Erfolge konnte Sachsen sich in einem norddeutschen Verbande befinden, ohne vorher im Stande gewesen zu sein, die für einen solchen jedenfalls ganz anders zu stellenden Be⸗ dingungen geordnet zu haben, Sachsen konnte sich in die Lage versetzen, gan; abgesehen von der Beschränkung der Seuverainetätsrechte, sich bezüglich feiner inneren Verwaltung, vielleicht sogar mit Gefähr⸗ dung seiner speziellen materiellen Interessen, großen Beschränkungen unterworfen zu sehen, denen es sich nur allein für den großen Zweck der Erzielung einer Verfassung für ganz Deutschland zu unterstellen bereit war und noch ist. Das Königliche Ministerium hat die dies⸗ fallsigen Schritte gebilligt und mich zu Niederlegung einer Ver⸗ wahrung ermächtigt, in der aber, um über die Ansichten der hiesigen Regierungen keine Zweifel zu lassen, die ausdrückliche Erklä—⸗ rung mit enthalten ist, daß Sachsen an dem geschlossenen Ver— trage vom 26. Mai d. J. festhalten wird und den dem⸗ selben beigefügten Reichsverfassungs-Entwurf für ganz Deutsch— land, unter Verständigung mit Oesterreich, als verbindlich für
ßen an staats mit
sächsische
die Königlich ses gehorsamsten Vortrags ist al weitläufigen Relation über den Gang der waltungsrathe während meines viermonatlichen S
betrachtet. Der
9 fn ein der,
ö Zweck die⸗ mit Vermeidung einer Verhandlungen im Ver—
kürzlich zu wiederholen, was ich zur Aus fuhr uch Ke n, . leider vergebens, angestrebt habe, und nachzuweifen, wie c 9. nothgedrungen auf unseren bekannten Vorbehalt eingehen eee, 9 Gemäßheit der erhaltenen Instructionen entsprechende ere, niederlegen mußte. Ich sage nothgedrungen, weil ich einen ung gern vermieden hätte, der unsere freundlichen Beziehungen zu 'der Königlich preußischen Regierung, deren Erhaltung mir in' einer langen Reihe von Jahren mit oblag, wenn auch nur vorübergehend trüben kann. Aber die Ueberzeugung, daß das sächsische Intereff
mit dem preußischen und, ich füge hinzu, mit dem deutschen eng
verbunden ist, die Ueberzeugung, daß der gethane Schritt nur die Erreichung einer sicheren Rechtsgrundlage für das deutsche Verfas⸗ sungswerk bezweckt, die Ueberzeugung endlich, daß durch den einge— schlagenen Weg das Zusammenhalten Deutschlands gefährdet ist und statt der Beruhigung desselben neue Wirren herbeigeführt wer— den können, erleichterten mir die Ausführung des Auftrages. Mir scheint es, der Plan für die Organisation Deutschlands sei noch nicht gefunden, der die großen Nachtheile zu beseitigen geeignet ist, welche nach Aufhebung des deutschen Reichs entstanden und bei den wiener Kongreß⸗Verhandlungen leider nicht gehörig gewürdigt wor⸗ den sind, und die man durch die Bundes⸗Akte vom Jahre 1815, deren Unzulänglichleit sich allerdings, weniger durch die Grund⸗ Prinzipien dieser Akte, als durch die mangelhafte Ausführung, er⸗ geben hat, heben wollte; mir scheint es, man müsse die Kräftigung Deutschlands in anderer Weise zu erzielen suchen, als durch ein nach dem ursprünglichen Plane ohnehin nicht mehr ausführbares, auch für Preußen gefährliches Experiment; mir scheint es endlich, es sei ein anderer Weg zu betreten, um die den Deutschen gege⸗ benen Zusicherungen durch Bildung eines Volkshauses, Parlaments oder wie man es sonst nennen wolle, in Erfüllung zu bringen. Diesen Zusicherungen zu genügen und sie nicht zu schmälern, halte ich für dringende Pflicht, aber Regierung und Volk haben ein glei— ches Interesse daran, daß dies in einer Dauer versprechenden Mo⸗ dalitäͤt erfolge, und die diesfallsige Organisation nicht den Keim des Umsturzes in sich trage. Möchte die binnen Kurzem in Wirksamkeit tretende provisorische Centralgewalt es doch bald erkennen, daß sie, unbeschadet der Bestimmungen im §. 3 des Vertrags vom 30. Sept. d. J., für das deutsche Verfassungswerk einleitend und vorbereitend wirken und sich dadurch das größte Verdienst erwerben könne. Wo österreichische und preußische Kommissare sich gemeinschafilich über die künftige Gestaltung des deutschen Verfassungswerks berathen, kann eine Verständigung im allseitigen wahrhaft deutschen Interesse erwartet werden, dort wird die Stellung Oesterreichs,
in die es durch die Exreignisse der Neuzeit, namentlich durch die Verfassung vom 4. März d. J., sich versetzt sieht,
gewiß sorgfältig erwogen werden, dort wird Preußens Stel⸗ lung in Deuischland, besonders nachdem es beinahe mit seinen sämmtlichen Besitzungen dem deutschen Bunde beigetreten ist, unzweifelhaft gründlich beurtheilt und gerechten Ansprüchen Gel⸗ tung zu Theil werden, dort endlich wird der Ort sein, dafür Sorge zu iragen, daß dann, wenn es nothwendig befunden werden sollte, den mittleren und kleineren Staaten Deutschlands in Bezug auf ihre Selbstständigkeit und Repräsentation im Bunde größere Opfer, als die durch die Bundesakte vom 8. Juni 1815 auferlegten, an— zusinnen, dagegen eine sichernde und dauernde dentsche Verfassung eingetauscht werde. Der sächsische Bevollmächtigte im Verwaltungs Rathe konnte und durfte keinen anderen Zweck vor Augen haben; er war nicht abgeordnet, um allein sächsische Spezial-Interessen zu vertreten, sondern mit denselben zugleich die allgemeinen deutschen zu befördern; er mußte allen denjenigen Schritten entgegentre ten, welche von die sem Ziel entfernten oder es wenigstens einer ungewissen Zukunft preiszugeben schienen. Wenn jetzt und in der naächsten Zeit auch nicht zu hoffen ist, daß dieses Bestreben in seinem ganzen Umfange gewürdigt werden, im Gegentheile zu besorgen ist, daß man in dieser Handlungsweise nur separatistische und dynastische Motive zu finden sich bemühen wird, so ist doch zu erwarten, daß die Wirksamkeit der neuen pro
visorischen Centralgewalt bald nach deren Zusammentritt Gelegen
heit geben wird, auch dieser hohen Behörde die Ueberzeugung zu gewähren, daß deutscher Sinn in der sächsischen Regierung der vor
herrschende und leitende ist. Die mir während meines Aufenthalts
in Berlin im Namen Sr. Majestät des Königs und des gesamm
ten Ministeriums ertheilten Anweisungen liefern davon die spre chendsten Beweise. Ew. Excellenz ersuche ich, diese wenigen Bemer kungen mit Wohlwollen aufzunehmen und zugleich mit dem lebhaf— ten Interesse zu entschuldigen, das ich den deutschen Angelegenheiten auch nach meinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst zu widmen gewohnt bin. (gez) von Zeschau.“
Gannover. Hannover. Erste Kammer, Sitzung vom 17. Jan (3tg. f. N. D.) Es war über den Beschluß zweiter Kammer zu bera then, welcher den Antrag von Kaulen auf Interpretation einig Bestimmungen der Gewerbe-Ordnung an die Gewerbe⸗Kommission verweist. Der General⸗Syndikus referirte zuvor aus mehreren nd Gegenstand betreffenden Petitionen, worauf der Regiernngs-Kom missar Heinrichs eine ausführliche Erläuterung d Sach
gab. Abgeordneter Gösling nahm dann das Wort, um zu den Beschlusse zweiter Kammer einen Verbesserungs-Antrag stelle und zu begründen. Nachdem dann durch das G 15. Januar 1848 bestimmt worden, daß der Schlußsatz des §. 265 und des §. 266, wonach den Agenten von
Handlungshäusern und Fabriken unter Umständen von den Landdro
steien gestattet werden kann, bei Anderen, als Kaufleuten und Ge
werbetreibenden, nach Proben und Waaren⸗-Verzeichnissen Bestellun
gen zu suchen, bis guf Weiteres nicht in Wirksamkeit treten solle, sei im Landdrostei⸗Bezirke Osnabrück der alte Zustand wieder ein— getreten, wonach das Aufsuchen von Waaren-Bestellungen bei An
deren als Kaufleuten und Gewerbetreibenden gestattet. Dieses Ver— fahren, welches in sehr ausgedehnter Weise zur Ausführung komme, gereiche den Kaufleuten und Handwerkern in den kleinen Städten zum großen Nachtheil. Wenn nun einerseits die baldige Beseitigung die⸗ ser Uebelstände durch ein Verbot des sogenannten Musterreitens dringend zu wünschen sei, so dürfe doch andererseits nicht verkannt werden, daß unter Umständen eine Ausnahme von solchem Verbote im Interesse der Konsumenten wohl gemacht werden könne. Beides werde am Besten erreicht, wenn die 58. 265 und 266 der Gewerbe⸗ Ordnung für den Landdrostei⸗Bezirk Osnabrück in ihrer ursprüng⸗ lichen Fassung hergestellt würden. Er wolle darauf einen Antrag richten. Dieser Antrag fand bei dem Vice⸗Präsidenten Hausmann und auf der Ministerbank kräftige Unterstützung. von Hammer⸗ stein wünschte sogar eine Erweiterung desselben, d. h. eine Er—