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mit diesem Gesetz, so lange das 1X. Edikt noch nicht revidirt sei, schlechter daran, als alle übrigen Beamten. Graf Reigersberg spricht mit Wärme für die Modification, indem ihm das arbitrium judicis lieber sei, als das arbitrium ministerii, und er es nicht von dem Ministerium abhängig gemacht wissen wolle, ob eine un⸗ glückliche Beamtenfamilie hungern solle oder nicht. Bei der Ab⸗ stimmung wird die Fassung des Ausschusses unter Verwerfung der Arnoldschen Modification angenommen. Art. 37.: „Wenn eine zur Disziplinareinschreitung geeignete Handlung zu einer strafrechtlichen Untersuchung wegen Verbrechens oder Vergehens Veranlassung giebt, so bleibt die erstere bis zur strafrechtlichen Erledi⸗ gung ausgesetzt; jedoch kann die Suspension vom Dienste ohne Entziehung des Gehaltes durch das Disziplinargericht für die Dauer' der Untersuchung verfügt, werden. Dieselbe tritt krafs des Gefetzes ein, wenn der Beamte zun Behufe der strafrechtlichen Untersuchung verhaftet wird. Während der Dauer einer wegen Vergehens verhängten Gefangnißfstras⸗ tient kraft des Gesetzes die Suspension von Dienst und 6 ehalt ein. Treffen mit der strafrechtlich untersuchten Handlung auch andere Disziplinar⸗ Uebertretungen zusammen reale Konkurrenz), n . die Disziplinar⸗Einschreitung wegen dieser durch die ke rich Untersuchung nicht gehemmt.“ Bei Artikel 38 erhebt ih 77 gere Debatte über den dom Ausschu sse beantragten. Zu satg en Verjährung eines Verbrechens oder Vergehens 3 enn, a diesen Antrag spricht von Kleinschr od, dann . 4. J ö. berg und der zweite Präsident aus dem Grun 9 1 - Richterstand ganz intakt sein müsse und man nie, zugiben . daß ein Mann je in einem Kollegium sitze, der sich wegen eines begangenen Verbrechens auf den Ablauf der Zeit stüße. Heintz: „Man faßt, wie es scheint, das Prinzip der Verjährung irrig auf; die Verjährung ist hauptsächlich deshalb eingeführt, weil, wenn Jemand vor einer gewissen Zeit ein Verbrechen oder Vergehen begangen, nach dieser Zeit eine Untersuchung sehr schwer zu fuhren ist und sowohl die Untersuchung, als der Untersuchte keine Behelfe hat. Und mit der Verjährung wird ja noch nicht die Schuld ausgesprochen. Zudem war es gewiß nicht die Absicht des Ausschusses, eine solche Person ohne Wei⸗ teres wieder in Amt und Ehren zu belassen. In gleichem Sinne spricht sich von Freyberg und der Referent aus; bei der Ab⸗ stimmung jedoch wird der Regierungs⸗Entwurf angenommen; Art. 3387 „Die strafrechtliche Erledigung der Sache schließt, wenn der Beschuldigte nicht kraft derselben bereits des Dienstes entlassen ist, die nachfolgende Disziplinar⸗Entscheidung nicht aus.“ Art. 39 (Schlußbestimmungen). Zu diesem beantragt Frhr. von Zu⸗Rhein, daß blos dem Absatz 1 des 58. 20 des 1X. Edits durch gegenwär— tiges Gesetz derogirt werden solle, indem sonst die Beamten bezüglich der Umzugskosten der Willkür preisgegeben wären. Fürst Ho hen⸗ lohe beantragt, entsprechend dem, dem Gesetz⸗Entwurf über die Ge richtsverfassung angefügten Wunsch der successiven Einführung jenes Gesetzes, eine Redactions⸗Aenderung des Absatzes 3 des vorliegen⸗ den Artikels. von Zu⸗Rhein will hier noch den Zusatz: „Bis dahin
Valley angeeignet, an den dritten chließt die Sitzung.
In der heutigen wortete der Kriegs- n über die militai⸗
Graf Arco den seien, s Nürnb. Korr.) r der Reich sraä n des ersten
Karl Seinsheim und Ausschuß verwiesen wor
München, 28. r Kamme
Sitzung de Interpellatio
Minister die rische Strafgesetzgeb terpellation betreffe, neuer Diszipli das Strafmaß
Präsidenter ; as den ersten Theil de sich mit der Abfassung
Ministerium s t der Ab lche die Strafgewalt,
eschäftige, we fugnisse genau n x ation sei zu bemerken, daß klang mit der neuen Civilstraf⸗ bereits der Entwurf einer Kommission chehener Prüfung ihr Gut⸗ zur zuständigen Verfugung über⸗ dann Sorge tragen, die Erfüllung Erfordernisse behufs der Erlassung des Nachdem hierauf tenstverhältnisse erhielt Reichsrath Berichtigung gegen Herrn Heintz iltnisse der Staats-Anwalte nach der französi⸗ Hiermit schloß vie Sitzung.
Die N. München. Ztg. sagt: „Eine aus Frankfurt hatte kurzlich Gerüchte welche sich auf Verabredun⸗ d Wien gründen sol⸗ Allg. Ztg. erklärt nun, Erkundigung““ hin, solche Vorschläge über ßherzogthums niemals ge— Maßnahme unserer Re⸗ redungen berechtig
das Kriegs⸗ Vorschriften b
eils der Interp lilitair⸗Straf ung stehen werde, zur Berathung, vor achten dem Kriegs⸗ geben werde; letzt⸗ ü weiteren gesrtzlichen Gesetzes noch im die Beschlüsse zu dem chtlichen Beamten genehmigt worden, gon Maurer das Wort zu einer
rücksichtlich der Ve schen Gesetzgebung.
welche nach ges Ministerium
aufe des Landtags anzuregen. Gesetz⸗ Entwurf über die D
München, 28. Jan. Korrespondenz der Allg. 3. einer Theilung Badens erneuert, zwischen den Kabinetten von Der münchener e Korrespondent der am rechten Orte eingezogene verlässige hern zu können, „„daß
München un
aufs bestimmteste versie eine Theilung und Elimination des Gro macht worden sind, und daß keine politische gierung zum Glauben an dergleichen Verab
(N. Münch. Ztg.) Bis gestern sind 542 Adressen gegen die Emanci Kreisen diesseits des Rheins mit Stadt-, Markt- und Landgemein Diese Adressen vertheilen sich auf Ober-Bayern: 179 Adressen mit 17 Märkten, 117 Landge— 53 Corporationen. sjriften von 8 Städten, zusammen 320 73 Adressen mit 14 Märkten, 186 Landge⸗ nmen von 214 Corporationen. Ober— 1465 Unterschriften von 3 Städten, zusammen von 48 Corporationen. Unterschriften von 7 Städten, Vereine, zusammen von 118 7804 Unterschrif⸗
München, 27. Jan. bei der Kammer der Reichsräthe pation der Juden 74,156 Unterschriften von 1566 den und Vereinen eingelaufen. die einzelnen Kreise wie folgt: 2Unterschriften von 8 Slädten, meinden und 11 Vereinen, somit von 1 107 Adressen mit 17,588 Untersch 292 Landgemeinden und 8 Vereinen,
12 Märkten, ; Ober -Pfalz und Regensburg:
Corporationen. u 10, 404 Unterschriften von 12 S meinden und 2Vereinen, zusa 12 Adressen mit
1 Markt, 44 Landgemeinden, Mittelfranken: 27 Adressen mit 3387 andgemeinden und J Unterfranken
2 Märkten, 1068
Corporationen. Adressen mit
finden da, wo noch Beamte im gemischten Dienste angestellt sind, die Bestimmungen der Art. 2 und 12 gegenwärtigen Gesetzes keine Anwendung.“ Zugleich beantragt er die Zurücknahme der Son ihm angeregten, zu Art. 3 angenommenen Modification, die Beamten im gemischten Dienst betreffend. von Freyberg beantragt, nach den aufgeführten Bestimmungen der Verfassungs⸗-Urkunde, welche durch gegenwärtiges Gesetz außer Wirksamkeit treten, auch den Artikel 35 Thl. V. des Strafgesetzbuchs als derogirt einzuschalten. von Zu⸗Rhein unterstützt seinen Antrag durch die Anführung der Thatsache, daß wirklich noch, auf Grund des Gesetzes vom 4. Juni 1818, bei vielen Beamten des gemischten Dienstes, ja selbst in Richter⸗-Kollegien, der „Wahn“ feststehe, daß die Beamten des ge⸗ mischten Dienstes inamovibel seien; dieser Wahn müsse gehoben werden. Graf Ar mansperg meint, ob es nicht passend wäre, wenn die gesammte Kammer eine Erklärung über die Ansicht, die sse von dem Artikel 22 des Gesetzes vom 4. Juni hege, zu Proto⸗ koll gäbe, wogegen von Zu-Rhein bemerkt, daß man durch An⸗ nahme seines Äuntrages den Knoten durchhaue, daher jene Form eine unnöthige sei. Nach einer längeren Debatte, an der Freyberg, der zweite Präsident, von Aretin und von Nietham⸗ mer sich betheiligen, erklärt sich Minister, von Kleinschrod für die vorgeschlagenen Modificationen, nur nicht für die des Frhrn. von Zu⸗Rhein; Gesetze würden nicht gemacht, um einen Irrthum zu berichtigen, der allenfalls darüber bestehe. Wenn, wie schon vorgekommen, einzelne Beamte wirklich glauben, daß sie sich auf jenen Artikel 22 stützen könnten, um gegen eine Versetzung zu pro⸗ testiren, so habe die Regierung die Kraft, ihre Ansicht über den Artikel, die auch jene der Kammer der Reichsräthe sei, geltend zu machen. Habe sie doch voriges Jahr einen Landrichter, der sich nicht versetzen lassen wollte und auf den Artikel 22, „ja auf die Grundrechte“ rekurrirte, und mit einer Beschwerde beim Landtage und der „damals noch bestandenen deutschen National-Versammlung“ drohte, zum Weichen gebracht. Der Antrag des Herrn von Zu⸗ Rhein sei nicht nur überflussig, sondern auch nachtheilig, denn durch ihn würde gewissermaßen den Beamten des nicht gemischten Dien stes das eingeräumt, was man keinem zugestehen wolle, Nun wird abgestimmt und, unter Abwerfung des von Zu⸗Rheinschen Antrags, dem Artikel 39 folgende Fassung gegeben: Art. 391 „Die vorste⸗ henden Bestimmungen treten hinsichtlich der gerichtlichen Beamten an die Stelle der 8§. 9 bis 15, und hinsichtlich der mit dem Rich= ter Ante bekleideten Beamten zugleich an die Stelle des 8. 20, Absaß 1 des . Edikts zur Verfassungs⸗Urkunde, dann der Art. , Tho. J. des St. -⸗G.⸗B. und alle ubrigen entgegenste⸗ henden Geseßze und Verordnungen. Gegenwärtiges Gesetz tritt fir ren Opfälzischen Kreis sofort nach seiner Verkundung durch das dortige Amtsblatt fur alle noch nicht definitiv erledigten Fälle in Wüksamkeit, wobei das von den Bezirksgerichten und von den Landgerichten, dann von den Kreisgerichten Gesagte denchungswelse auf die Friedensgerichte, die Bezirksgerichte und —w Anwendung findet. Die Kompetenz des 2 e des Königreichs erstreckt sich bis zur defini⸗ 86 e, en tz Disziplinärsachen auch über die Pfalz. In Hejrz je er en * greise des Königreichs tritt das gegenwärtige e , Hreinung veranla ssend? kamteit. War die eine Disziplinar-Ein⸗ den fruheren k n lung oder Unterlassung schon un er Deset angedrotzte Sttase en ; neue Geseß., so ist be 6 werden; fällt sie aber unter das fruheren Handlungen were. Der Disziolinarstrafe auch auf die Der Staalsminser der Jus möerlassungen Rücksicht zu nehmen. beauftragt.“ Dagegen wird Cen ä dem Vollzuge dieses Gesetzes nommen. Hierauf erfolgt die n zn Art. 3 beliebte Zu satz zurückge⸗
190 Landgemeinden, zusammen von rg 71 Adressen mit 9136 197 Landgemeinden und s sind sonach
ten von 7 Städten, 4 Märkten, 201 Corporationen. Unterschriften von 4 Vereinen, zus Adressen eingegangen von 47 meinden und 26 Vereinen,
von 1565 Corporationen ergiebt. nem Fünftheile der Adressen tungs-⸗Ausschusses unterz sich nach Bemessen liche Anzahl von e sentation ihrer Gemeinde⸗Verwaltungen ꝛc.
Schwaben und Neubu tädten, 8 Märkten, 1 Corporationen. Städten, 58 Märkten, 1434 Landge⸗ was die bereits oben angeführte Zahl sonach beinahe ei⸗ lieder des Verwal⸗ ihrer Gemeinden, wodurch handenen Unterschriften eine überschläg⸗ twa 14,050 ergeben dürfte, welche durch Reprä⸗ vertreten sind.
ammen von 2*
sind lediglich die G eichnet Namens
München, 29. Jan. (Nürnb. Korr.) Bekanntlich wurde während der Debatte über die Emancipation der Juden in der Sitzung vom 13. Dezember, eine dahier bezüglich des Talmud ver⸗ „Indessen, da nach dem leider bei o vielfach Gehörten ein so großes Juden und unsere Sittenlehre,
noch besteht, so erkläre ich und aller Juden des deutschen eierlichste, daß wir jede in Beziehung der Sittlichkeit zweideutige Stelle im Talmud oder in den die von einem einzelnen Rabbi oder von sging, nicht nur als nicht verbindlich erach⸗ allemal verwerfen.“ Sämmtliche Rabbi⸗ r Aub aufgefordert, seiner den 41 Rabbinern 40 'selben sind der Erklä⸗ 9 Rabbiner streng or⸗ hätten aber
Kammer der Abgeordneten, Erklärung des Rabbiners Aub
lesen, deren Schlußstelle lautete: der in Rede stehenden Debatte s Mißtrauen gegen uns den vielstitig gebildeten Theologen, hiermit im Namen Vaterlandes auf das f
aller Rabbiner
hebräischen Schriften, mehreren Rabbtnern au ten, sondern selbe ein⸗ für ner Bayerns wurden von Herrn Rabbine Erklärung beizutreten. ihre desfallsige E rung des Herrn J thodexer Richlung traten der Er r eine andere Fassung derselben gewünse sich im Talmud gar keine zweideuti sich, auf jeden hlerauf bezüglichen Sämmtliche größtenthe
Bereits haben von gesenden, 31 der Aub unbedingt beigetreten,
Erklärung im Wesen bei, cht, indem nach ihrer Ansicht Stelle befinde, ingriff die genügendste Antwort ils trefflich motivirte Erklärungen sräthe eingereicht werden. Sepp, vor der Ent— zu berufen, dürfte ärungen entsprochen sein, freilich, , welches Herr Dr. Sepp und haben mögen.
klärung ein
und erboten
werden der Kammer der Reich kannten Antrag des Herrn Abgeordneten Dr. scheidung der Emancipationsf dem Zwecke nach durch obige Erkl ohne das Resultat ergeben zu haben seine Gesinnungsgenossen gewünscht
(N. M. Ztg.) Morgen endigt die erste igen Schwurgerichtshofes, aber hmen nach eine außerordentliche Assise Heute wurde ein für Juristen interessanter Fall ver⸗ heidung die morgende Sitzung geschlossen Es hat sich nämlich ergeben, daß der jungste Schwur⸗ vegen Raubes dritten Grades, , von Amtswegen Art. 212 des Ge— „Wenn nach Ver— odurch der Ange⸗ Richter sich über⸗
rage ein Sanh
München, 28. Jan. Quartal-⸗Sttzung des hies⸗ wird dem Verne einberufen. mit dessen Entse werden sollte. gerichtshof in einer Unten sulh ung r in Bezug auf einen der vier deshalb Angeklagten die Urtheilsfällung aussetzte und daher von dem setzes Gebrauch machte, welcher dies vorschreibt: kündung des Wahrspruchs der Geschworenen, w klagte fär schuldig erklärt worden ist, sämmiliche rie Geschworenen in der Hauptsache sich ge lge ist jener Fall vor die gegenwärtige Sitzung wiederholt verwiesen worden.
Sachsen. Dresden, 2
zeugt sinden, daß
Erste Kammer.
9. Jan. (D. A. 3. 6. November 1849,
n Sitzung kam das Dekret vom?
In der heutige rördentlicher Grund⸗,
die Erhebung erhöhier und auß
das einstimmig angenommen e ebm mng über das ganze Gesetz,
von Niethammer: Es mö ben so der Wunsch die ge noch d Wunsch des Herrn en e e e , ,. ] . gelegt werden. Nachvem na . icher Beamten Namens des sechsten Ausschusses angthes 3 herr von Freyberg Emancipation der Juden eingelaufenen . 565 3e . 9 — 6 ra
und Personalsteuern im Jahre 184 hung. Die Majorität des Finanzausschusses (die A
Mammen, Böhler, Dufour-Feronce und
) betreffend, zur Berat bgeordneten Poppe) hatte beantragt: ßen und das m Entwurfe zweiten Kam⸗
genehmigen.“
„sich dem Beschlusse der zweiten Kammer anzu mittels Dekret vom 26. November 1849 den Kammern vorgelegte Gesetz allenthalben auch mit den von der mer vorgeschlagenen revactionellen Abänderungen zu
Die Minorität des Ausschusses (die Abgeordneten Dr. Joseph und von Watzdorf) dagegen hatten die Gründe der Majorität nicht für ausreichend gefunden,, sondern vielmehr geglaubt, daß es die Pflicht der Volksvertretung sei, zufolge der §§. 97 — 103 der Verfassungs- Urkunde zuvörderst das Aus gabe⸗ budget einer sorgfältigen Prüfung zu unterwerfen, ehe sie hinlänglichen Grund für einen solchen Antrag finden könnte, und in diesem Sinne beantragte sie, dem Beschlusse der zweiten Kammer nicht beizutreten. Um die unabweisliche Nothwendigkeit der beantragten Bewilligung darzu— thun, hatte der Finanzausschuß in seiner Majorität aus der Fi— nanzperiode 1846 bis mit 1848 ein Defizit von 346,048 Rthlrn. 8 Ngr. 3 Pf. herausgerechnet, wozu jedoch später Staats⸗Minister Beh'r die tröstliche Bemerkung machte, daß sich der Finanz⸗-Aus— schuß der Kammer verrechnet habe, und daß rücksichtlich des Jah⸗ res 1818 ein Defizit sich nicht herausstellen werde, wogegen aber dasselbe auf das Jahr 1849 um so größer sein würde. Der Ab⸗ geordnete Seidewitz, bei dessen wahrhaft originellen Reden sich über kie Kammer allemal eine gewisse Heiterkeit verbreitet, bewährte auch diesmal seine radikale Mission, indem er den Antrag auf Verwer⸗ fung aller direkten und indirekten und aufEinfuhrung einer progressiven Einkommensteuer von 3 — 8 pCt. stellte. Es hatte aber dieser An⸗ trag das Mßgeschick, in der Kammer von weiter Niemanden als von dem Antragsteller selbst unterstützzt zu werden. Ein Amende⸗ ment des Abgeordneten von Carlowitz, dessen eigentlicher Zweck nur eine Verschiebung der definitiven Beschlußfassung war, wurde später ebenfalls abgeworfen. Unter den gehaltenen Reden waren die des Abg. Dr. Jo seph gegen und die des Staatsministers Behr für den Auͤtrag der Majeri'ät des Ausschusses die interessantesten. Ersterer bestritt, daß ein Defizit vorhanden sei, weil die Volksver⸗ tretung den Rechenschaftsbericht auf das Jahr 1849 noch nicht ge⸗ prüft, mithin auch noch nicht die stattgefundenen Mehrausgaben bewil⸗ ligt habe. Jetzt habe man blos ministerielle Versicherungen, Lenen man Vertrauen schenken solle. Es sei aber bemerkenswerth, daß man nur Tann von Vertrauen rede, wenn die Kammern Bewilligungen aus- sprechen sollten, während man den Forderungen der Volksvertretung von Seiten der Regierung einen beharrlichen Widerstand entgegensetze. In ähnlichem Sinne sprachen auch andere Abgeordnete, welche im ÜUebrigen für die Bewilligung der erhöhten und außerordentlichen Steuecrerhebung waren, namentlich erinnerte Vicepräsident Mam⸗ men als an sein Ceterum censeo“ an die Amnestiefrage, und Abgeordneter von Carlowitz sprach den Wunsch aus, bei wieder⸗ kehrenden Fällen möchte der Landtag eher einberufen werden, wor⸗
auf Staatsminister Behr bemerkte, daß die Finanzlage Sachsens nicht die einzige Ursache der verzögerten Einberufung des gegen⸗ wärtigen Landtags gewesen sei; er erinnere nur an die allgemeine Gestaltung Deutschlands, von der man lange gehofft, daß sie be—⸗ friedigender ausfallen würde, als sie wirklich ausgefallen ist. In Betreff der Josephschen Redensart, daß die Verantwortlichkeit der säch⸗ sischen Minister etwas Illusorisches sei, sagte er, daß es fast scheine, als mache man denselben einen Vorwurf daraus, daß sie sich nicht ver⸗ antwortlich gemacht haben. Man klage doch nur, meinte er, die Mi— nister an, dies sei immer besser als das fortwährende Verdächtigen des Staatsministeriums. Bei der Anstimmung wurden endlich, unter Verwerfung des Minoritätsantrages, das Majoritätsgutachten, so wie der ganze Gesetzentwurf, mit 36 gegen 7 Stimmen (Abge⸗ ordneten Ahnert, Dr. Joseph, Jungnickel, Kaltofen, Kaufmann, Lindner und Seidewitz) angenommen. Erwähnen wollen wir noch, daß Abgeordneter Dr. Joseph heute abermals ein Gesuch stellte um Einbringung eines Gesetzentwurfes wegen Abschaffung aller nach der dermaligen Gesetzgebung dem Fiskus noch zustehenden Privile—⸗ gien und Rechtswohlthaten als nicht mit der Gleichheit vor, dem Gesetze vereinbar, worüber aber erst in einer der nächsten Sitzun⸗ gen Beschluß gefaßt werden wird.
Zweite Kammer. Die heutige Sitzung begann mit der Beantwortung mehrerer Interpellationen. Auf die des Abgeordn. Wagner aus Schneeberg wegen des in Baden gesangen gehalte⸗ nen Peters bemerkte Stagtsminister von Beust, daß derselbe zu schwer gravirt gewesen, als daß seine Freilassung auf Requisition hätte erfolgen können. Anf die Anfrage des Abgeordneten Raschig machte derselbe Minister die Mittheilung, daß das neue Schul⸗ gesetz bereits der Kreisdirectisn zur gutachtlichen Auslassung vor⸗ gelegen habe und daß das Ministerium gegewärtig im Begriff stehe, das Urtheil der Sachverständigen darüber zu vernehmen; rücksichtlich des Interpellation des Abg. K alb wegen der Presbyterial⸗ verfassung in der protestantischen Kirche, sagte der Minister, daß die Regierung mit den Vorarbeiten dazu beschäftigt sei. Hierauf be⸗ gründete Abgeordn. Wigand einen Antrag, dahin gehend, die Staats-Regierung wolle mit Rücksicht auf den bevorstehenden Ab⸗ schluß eines Friedens zwischen Dänemark und Preußen gegen jede Beeinträchtigung der Selbstständigkeit der Herzogthümer Schleswig- Holstein auf das energischste protestiren; eben so Abgeordn. Hei⸗ sterbergk aus Rochlitz einen Antrag auf Abschaffung der körperlichen Züchtigung als Disziplinarstrafe. Hierauf folgte die Berathung über den Bericht des ersten Ausschusses, die Amts⸗ Sus pension des dermaligen Archivars der Volkevertretung, Dr. H. Herz und einige damit in Verbindung stehrnde Punkte betre?⸗ fend. Derselbe Gegenstand war schon in der ersten Kammer zur Berathung und Beschlußfassung gekommen, und die zweite Rammer trat den jenseitigen Beschlussen im Wesentlichen sei. Es wurde demnach die uber Dr. Herz verhängte Suspensien und die Auszahlung der Hälfte seines Gehalts während der Dauer der Suspension genehmigt, dagegen die von Dr. Herz beantragte Peü— fung seiner Untersuchungs-Akten als auf sich beruhend angesthen. Hierzu fam noch ein Antrag des Abgeordneten Klinger, dem Archlvar Dr. Herz die verhängte Sugpension rücksichtlich seiner Dienstzeit nicht zum Nachtheil gereichen zu lassen, welcher Antrag mit einer ziemlichen Majorität angenommen wurde. Zu dem Be— schlusse der ersten Kammer: „zu genehmigen, daß der Finanz⸗Archiv⸗ registrator Segnitz die Function des Ard ivars auch serner interimi⸗ stisch verwalte,“ hatte Ter Ausschuß noch einige nähere Bestimmun⸗ gen über dessen Dienstgenüsse beantragt, welche von der Kammer ebenfalls die Genehmigung erhielten.
Mu sland.
Frankreich. Gesetzgebende Versammlung. Sitzung vom 29. Januar. Die Versammlung ist so spärlich besucht, daß ein Skrutsnium eröffnet werden muß, um die Zahl der Anwesen⸗ den zu bestimmen. Der Präsident liest ein Requisitorium des Ge⸗ neral-Prokurators des Appellationshofes von Bordeaux vor, in welchem die Autorisation zur Verfolgung des Repräsentanten Du⸗ fraine wegen eines Preßvergehens nachgesucht wird. Zuweisung an die Abtheilungen. Der Tagesordnung gemäß schreitet man zur Forlsetzung des Gesetz- Entwurfs über vie Verträge zwischen Meistern und Arbel⸗ tern in Bezug auf Seidenweberei. Der Berichterstatter Cunin Gri⸗ daine widerlegt die gestrigen Einwendungen des Herrn Levastre und vertheldigt die Kommission gegen den gemachten Vorwurf des Sozlallsmus. Der Kommlsston sei fünfmal das Amendement des
meldet. England soll von neuem von der griechischen Regierung die Zurückzahlung der auf die griechische Anleihe, die unter der Garantie Frankreichs, Englands und Rußlands abgeschlossen wurde, gemachten Vorschüsse fordern, und zu diesem Behufe soll der englischen Flotte Befehl ertheilt worden sein, sich nach dem Piräeus ʒů wen⸗ den. Man will wissen, daß die griechische Regierung die Inter— vention Frankreichs reklamirt habe.
ferenzen mit dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten. Erst diesen Morgen war der Gesandte der Pforte lange Zeit im Hotel des Capucines.
und 142. Linienregiment, Brigade des Generals Cornemuse, die in 36 i . von Romeinville und Noisy⸗le⸗Dec kasernirt ist. Große Menschenmassen drängten sich auf den Boulevards, um diese beiden prächtigen Regimenter zu sehen.
X Gn . . ; M 18. März seine sechste Jahressitzung halten werde.
sprechen von dem Projekte einer Anleihe von Seiten der französi⸗ * 5 ö . . 4 3 J z . schen Regierung. Wir können versichern, daß die Regierung ent⸗ schlossen sei, keine Anleihe abzuschließen.“ ;
konnte, zu erscheinen aufhören müssen.
letzten Nummer einen genauen Bericht über eine angebliche kussson im Ministerrathe in Betreff eines Staatsstreiches gebracht hatte, ist eine gerichtliche Verfolgung vom General⸗ Prokurator der Republik angeordnet worden.
bourg-Palaste, die allgemeine Sitzung der Gesellschaft der Freunde der Kindheit, unter dem Vorsitz des Ministers des öffentlichen Un⸗ terrich es, statt. Der Präsident, Herr von Montreuil, und die Mit glieder der Gesellschaft, die Herren H. Delamarre und Sapen, er— griffen das Wort, um über den Stand der Arbeiten und die finan⸗ jielle Situation der Gesellschaft im Jahre 1849 Rechenschaft abzu⸗ legen. Nach der Rede des Ministers wurden Prämien vertheilt⸗
terrichtsfreiheit in 600,000 Exemplaren verbreitet worden sei. Hier⸗
großer Theil der Departemental⸗Journale druckte dieselbe in ihrer „Propaganda⸗Ausgabe“ vollständig ab.
gestrigen Ball bei Herrn Dupin, in welchem unter Anderem gesagt wird: „Bei seinem Eintritt in den ersten Salon bet der Präsident ber Republik Madame Dupin den Arm und durchschritt mit ihr bie Salons ufd die Gallerieen, in welchen sich auf einer doppelten Reihe von Sitzen mehr als 500 Damen befanden. Der Chef der Regierung mischte sich hierauf in verschiedene Gruppen und unter— hielt sich über politische Gegenstände.“
die günstige Wirkung der französischen Industrie⸗Ausstellung zu London. Alle neuen Produkte, welche dies wurden, sind sogleich von englischen Kaufleuten begehrt worden. Man zweiselt, daß die zweite Abtheilung dieser Ausstellung, deren Beginn von Herrn Sallandrouze für den 15. Februar angekündigt ist, einen noch günstigeren Einfluß ausüben werde, weil um diese Zät die englische Aristokratie und eine Menge fremder Käufer nach London kömmt.
Frankreich angelangt.
den Auftrag erhalten hatte, die arabischen Stämme im Süden von Aures zu uberwältigen, hat seine Aufgabe gut erfüllt. Ein einzi⸗ ger Ort, Namens Nara, 159 Kilometer von Biskara gelegen, hielt sich eine kurze Zeit, wurde aber nach einem heldenmüthigen Wider⸗ and auch besicgt. Die Franzosen hatten 10 Todte und 20 Ver—
wundete.
ten pariser Sängers Alizard. Er hatte sich seiner zerrütteten Ge⸗ sund heit halber nach Maärseille begeben.
Jahre (in Dampfschiff der Marine zur Disposition der Araber von AÄlgerien, welche sich nach Melka begeben wollen, gestellt wird. Die Regierung hat nun auch den Beschluß gefaßt, in Mekka eigen Agenten zum Schutz der algerischen Pilger zu akkreditiren.“
Munitionsschiffe nach Vurla abgegangen, woselbst sich die französi⸗ sche Flotte fortwährend befindet.
Prinz Joinville ist mit seiner Gemahlin gestern nach Portugal ab⸗ gereist. gen Hofe, ist nach sechsmonatlicher Abwesenheit wieder hier an⸗ gelangt.
des Geheimen Raths lange schwebende Rechtstreit des Geistlichen Gorham gegen den Bischof von Exeter jetzt entschieden sel, und zwar gegen den Letzteren, welcher sofort die Weisung erhalten habe,
Herrn Levaistre vorgelegt worden und fünfmal habe sie es verworfen. Die Kommission beharre bei ihrem Antrage, dessen Vorzüge nicht abzu⸗ leugnen seien, da er aus den Wünschen der Handelskammern und der Ar⸗ beiter hervorgegangen sei. Herr Levasseur vergleicht den Kemmis⸗ sions⸗-Antrag mit dem Antrag Levaistres und entscheidet sich für den letz ren. Nin erel, Mitglied der Kommisslon, rechtfertigt deren Ent⸗ wurf und sucht die Unzukömmlichkeiten des Levaistreschen Antrags auszuweisen. Der Präsident läßt das Amendement des Herrn Levaistre vorlesen. Dieses Amendement wird verworfen. Man schreitet zur Diskussion des ersten Artikels, in welchem bestimmt wird, welche unkte die Seidenweberei, betreffend der Me ster, in ein Buch einzutragen habe, wenn er den Arbeitern die Stränge übergebe. Die Herren Benoit, Duch é und Greppo wollen die Zahl dieser Punkte vermehren. Der erste Artikel wird mit einem Theil dieser Zusätze, so wie die folgenden drei Artikel, ohne Diskussion angenommen. Ein Amendement des Herrn Cunin Gridaine in Bezug auf den 4ten Artikel wird verworfen. Ere⸗ mieux will, daß die Arbeiter mit ihren Meistern noch besondere Verträge abschließen können, was von der Bersammlung gebilligt wird. Die Artikel 5 und 6 beziehen sich auf die Verificalion der Gewichte und Maßstäbe, und werden nach kurzer Debatte ange⸗ nommen. Die Artikel 7, 8, 9 enthalten reglémentarische Vorschrif ten und werden gleichfalls augenommen. Tie Kommission zieht den 19ten und letzten Artikel zurück, und die Ver sammlung entscheidet hierauf, zu einer dritten Lesung des Gesetzes schreiten zu wollen. Die Sitzung wird dann aufgehoben.
Paris, 29. Jan. Einem Gerüchte zufolge, das heute ver— breitet ist, soll die Regierung eine telegraphische Depesche erhalten haben, welche das Absegeln der englischen Flotte nach dem Piräeus
Seit einiger Zeit hat der Fürst Kallimaki fast tägliche Kon⸗
Heute hielt General Changarnier eine Revue über das 29.
Der Central-Ackerbau-Kongreß kündigt heute an, daß er am
19
Der Dix Decembre bemerkt: „Die englischen Journale
Die Liberté hat, da sie ihre Caution nicht vervollständigen
Gegen das legitimistische Blatt La Mode, welches in seiner c=
Dis⸗
Gestern fand im ehemaligen Sitzungssaal der Pairs, im Luxem⸗
Die Presse berechnet, daß Victor Hugo 's Rede über die Un—
sind die Abdrücke in den Journalen nicht mitgerechne Ei 9 hnet. Ein
Der Moniteur enthält heute einen Bericht über den vor—
Tie Ausfuühr-Artikel der pariser Industrie fühlen noch immer
er Ausstellung zugeschickt
yr. Achilli ist aus einem Gefängniß Roms entkommen und in
Ocerst Canrobert, welcher nach der Einnahme von Zaatscha
Der Courrier de Marseille meldet den Tod des bekann⸗
Der Toulonnais meldet Folgendes: „Man weiß, daß alle
Dem Toulonnais vom 24sten zufolge, sind neuerdings zwei
Großbritanien und Irland. London, 29. Jan. Graf Kielmannsegge, der hannoversche Gesandte am hiesi=
Der Morning Herald meldet, daß der vor einem Ausschuß
193
richtliche Erkenntniß noch nicht erfolgt sei.
vember ankamen.
die bekannten Vorgänge auf den Jonischen Inseln.
*
Nielsen in Schleswig,“ bei Reitzel herausgegeben.
mission als Präsident des Staats⸗-Rathes gegeben habe.
gedauert.
ausgesprochen haben soll, bestätigt sich nicht.
erhalten.“
Posten nach Adrianopel begeben. wissenschaft und Runst. Musikalisches.
Mark kosten.
Auswärtige Börsen.
s8z Br. Seehandlungs-Prämienscheine à 50 Rthlr. 104 Br. Posener Pfandbriese 4 proz. 101 Gld., do. 35proz. 9917 Br. Schle⸗ sische do. 3yproz. 95 Gld., vo. Litt. B. 4proz. 1005 bez. und Gld., do. 3Iproz. 93 Br. Preußische Bank -Antheilscheine 91 Br. Poln. Pfandbr. alte proz. 906 Br., do. neue 4proz. 955 Br.
1
do. Partial⸗Loose a 300 Fl. 122 Br., do. a 500 Fl. 805 G., do.
a 4 pCt. 805 Br. Actien: Oberschlesische Litt. X. 1069 Gld., do. Litt. B. 105 Br. Breslau ⸗Schweidnitz Freiburger 797 Br. Jüerer⸗ schlesisch⸗Märlische 85 Br., do. Prior. 1047 Br., do. Ser. III. 1? Br. Sst-Rhein. (Köln- Mind.) 6 Gld. Neisse⸗-Brieg 38 bez. u. Br. Krakau ⸗ Oberschles. 755 u. 75 bez. Friedrich Wil⸗ helms⸗Nordbahn 1554 u. * bez. ; ; Wechsel⸗Course.
Amsterdam 2 M. 1427 Gld. Hamburg a vista 1515 Gld.
do. 2 M. 150 Gld. London 1 Pfd. St. 3 M. 6. 263 Br. Berlin a vista 1004 Br.
do. do. 2 M. 995 Gld.
proz. 957 — . 4proz. 745 - 7 4Eproz. 8d, 3, J5. 2hproz. 50, z, 3. Anleihe 34: 1745 — 175. 39: 1083 — 119. Jord⸗ bahn 1111, 4, 3. Gloggn. 14, 3, 115. Mail. 83 — J. Livorno 69 = 69. Pesth 88, 883. Xi. A. 1134, 36. FK. Gold 1195. Silb. 111. Wechsel⸗Course.
Amsterdam 1565 Br. u. Gld.
Augsburg 11243 Br.
Frankfurt 1119 Br. u. F bez.
Hamburg 1655 Br. u. I Gld.
London 11. 17 Br. u. 11. 16 bez.
Paris 133 gemacht. 5proz. Met. gedrückt; die übrigen Fonds unveränderlich. Von fremden Valuten waren Augsburg, Frankfurt und London ange⸗ boten; Hamburg und Amsterdam Br. u. Gld.
Leipzig, 30. Jan. Leipzig-Dresdener Part. Oblig. 1964 Gld. Leipz. B. A. 1505 Br. Leipz. Dr. E. A. 108 Br., 107. Eld. SächsischBaverische 86 Br., S6 Gld. Schles. M Gld. Chemnitz⸗Riesa 2567 Gld. Löbau-Zittau 18 Gld. Magde⸗
Wien, 28. Jan. (vom 29hsten und 30sten fehlen). Met. 57. 7 7
burg ⸗ Leipzig 210 Br., 20695 Gld. Berlin⸗Anhalt. 92 Br., 91
demselben in die Pfarrei Bramford Speke einzusetzen. Durch die⸗ sen gerechten Urtelspruch sei die englische Staatstirche glücklicher⸗ weise vor Erschütterung, vielleicht vor Zerstörung gerettet. Hin⸗ gegen erklärt der Globe sich ermächtigt, anzuzeigen, daß das ge—
Beim Kriegs-Ministerium ist die Nachricht eingegangen von dem Schiffbruch des Transportschiffs „Richard Dart“, Capitain Porter. Es war am 5. April v. J. nach Auckland abgesegelt; am 19. Juni stieß es in düsterem Regenwelter an der Nordseite der Prinz Edwardsinsel auf Felsen, und 47 Personen, der größte Theil der an Bord befindlichen Passaglere, wurden vom Deck ge⸗ spült. Außer der Schiffsmannschaft waren 28 Sappeurs und Mi— neurs unter Kommando eines, Lieutenants, zwei Aerzte mit Fa⸗ milie, vier Frauen und neun Kinder an Bord. Die wenigen Ueber— lebenden hatten furchtbar durch Kälte und Entbehrung zu leiden, ein Soldat erfror, und erst nach 42tñg19gem Umherirren auf der Jusel stießen fie auf einige Engländer vom Vorgebirge der guten Doffnung, die sie nach der Tafel-Bai brachten, wo sie am 10. Ro—
Einer Notiz in der Morning Chroniele zufolge, hätte der Besuch der englischen Mittelmeer⸗Flotte im Piräeus einen Zweck in Bezug auf Griechenland selbst: es soll sich darum handeln, Satis— faction zu verlangen wegen Einmischung griechischer Unterthanen in
Dänemark. Kopenhagen, 25. Jan. (H. B. H.) Di Volkszählung ist auf den 1. Februar festgesetzt. — Die für Unter⸗ offiziere bei der Garde zu Pferde und zu Fuß festgesetzte Capitula⸗ tionszeit ist von 6 auf 8 Jahre verlängert, doch kann man sich im sechsten Jahre für die übrige Zeit einen Stellvertreter wählen. — Der Geheime Konferenz-Rath und Großkreuz L. N. von Scheel hat eine Schrift: „Zeugniß, abgefordert von dem Kirchenprobsten
Italien. Turin, 25. Jan. (Fr. B.) Der heutige Risorgimeto will wissen, daß der Graf della Torre seine De⸗
Die Diskussion über die Fordernng des Ministeriums, eine / neue Rente von 4 Millionen zu schaffen, hat in der heutigen eben⸗ falls sehr stürmischen Sitzung der Deputirten-Kammer fort⸗
Die Nachricht von der Amnestie, welche der König von Neapel
Moldau und Walachei. Bukarest, 19. Januar. Der Kro— nsstädter Ztg. wird geschrieben: „Bei der Ausgleichung der Differenzen zwischen der Pforte und Rußland wurde als einzige Be⸗ dingniß die Occupalion der deiden Fürstenthümer durch die Kaiserlich-russische Armee gesctzt, und zwar in so lange, als nicht die Ruhe überall vollkemmen hergestellt ist. Es wird demnach die Occupations-Armęee auf eine größere Nummer gebracht, und zwar daß sie in der Walachei den Stand von 10, 50s Mann erteicht. Bukarest wird eine Garnison von 12,000 Mann russischer Truppen
Gld. Krakauer 74 odr ; Altona⸗Kiel , Ire , lh, Treber a6 Gn.
B. A. 941 Br., 9j Si Md. Deßauer B. A. 1189 Glo. Preuß.
Gl Frankfurt 9. M., 29. Jan . oraz, 75 Br; 74 Glz. B. A. 1718 **, 1, Gn D. ess öl. 33 cr. 23 Gib. Nas. ci, dr, g ga. Hope S963 Br., 86 Gld. Stiegl. 88 Br. 83 zr., 243 Gld.
8 58 85 5 Met. 5proz. 855 Br., Loh
2 —— B — 2 — Br., S5. Gp? Ard. oro? *! in, T (ld. Int. S6 n 1 8 . 1 2 * ä 3. 29 15 Br., 29 Gld i f. 3 12 Glyx, 500 Fl. st5 Br., sis Gib. i e , n . Gld. Sard. 334 Br., 33 Gld. Bad. 32 Br . 321 Taunus 306 Br., 303 Gld. Babach 85! 57 36 n) Gld.
drich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 465 Br., 45 G Rö Frie⸗
* ms 457 Br., 45 G Mi
63 Gu. i 15 Gld. Köln⸗Minden 96 Br., Nach der Börse. Met. 5proz. 85ꝛ. 4Eproz. 748. Span
295. Nordb. 45. Bexb. 85. Bad. 327 G . ¶Dest. ¶ Netz höher und gefragt; AÄctien, 3proz. Span. und 8 . 2 ö 8 ö 5 9 3 ö Friedrich Wilhelms Nordbahn niedriger und flauer; die ührigen Hattungen bei geringem Geschäft unverändert. ;
ö. KGamburg, 30. Jan. Z3proz. p. C. 865 Br., 863 Gld St. Präm. Oblig. 87 Br. E. R. 1965 Br., 1057 Gld Stiegl. 81 Br., 84 Gld. Dän. 707 Br. Ard. 11. Br. 11 Gli. proz. 28 Br. „ 28I6 Gld. Hamburg⸗Berl. 797 Br., 79 Gly⸗ Bergedorf 93 Gld. Magdeburg⸗Wittenberge 63 Br., 6243 Gld , . ö r Köln⸗ Minden 945 Br., 943 Glo. Frie⸗ rich⸗Wilhelms⸗Nordb. 447 Br., 445 6 Me 335
Die Course , ,,,, . a, t ohne Veränderung; Geschäft unbe⸗
. London, 29. Jan, Iproz. Conf. . C. gb , ,. bz, , Zäproz. 983, . Int. 553, 55. 4proz. S653, 855. Ard. 19 184. Zpröz. 37, 36. Pass. 4. 35. Braf S9, S3. Mer. 294, 3. Peru 735,713. Chili 103, 1650. . . Fremde Fonds eröffneten zu 96 a 4 p. C. und 963, 4, a. 3. blieben gegenwärtig unverändert.
2 Uhr. Conf. p. C, Sn a. 3. ,
Amsterdam, 29. Jan. Holl. Fonds waren heute wiederum etwas angenehmer; in allen Gattungen war der Handel belebt. Span. fest. Portug. etwas flauer. In Russ. und Oest. ging wenig um. Süd-Amerika sind nicht merkbar von ihrem Stand gewichen; in Peru war etwas Geschäft.
Holl. Int. 5535, 3. Zproz. neue. 65. Span. Ard. 123, gr. Piecen 136, K, 3proz. do. 373. Russen, Stiegl. S45 Oest. Met. 5proz. 817, 3, 4. 2Hxproz. 433.
Markt ⸗Berichte. Berliner Getraidebericht vom 1. Februar. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 52 — 56 Rthlr. Roggen loch und schwimmend 27 — 28 Rthlr. n pr. Frühjahr 27 Rthlr. Br., 267 G.
k Mön, . ö Omer ascha, der zum Muschir (Statthalter) von Rumelien ernannt ist, wird baldigst Bukarest verlassen und sich auf seinen
Hamburg, 25. Jan. Unsere Bühne brachte gestern für Deutschland als erste Vorstellung „den Prophet“ von Meyerbeer. In Kürze wollen wir nur bemerken, daß diese Oper jedenfalls das Großartigste ist, was seit lan⸗ ger Zeit erschienen und mit den Hugenotten in würdige Parallele gestellt werden kann. Besonders ist es die religiöse Musik, worin der Komponist S e , e. geleistet, h die vollständige Abhaltung des katholischen Kul— us in dem Dome zu Münster ist eben so historisch wahr, als großartig i Effekt. Die Direction hat ihr Möglichstes für die ,, , gethan, die Decorationen waren wahrhaft prachtvoll, der Marktplatz zu Mun⸗ ster, die Eisbahn bei Köe feld u. s. w. Die Herstellung der Oper soll 26 09
Breslau, 31. Jan. Holländ. u. Kaiserl. Dukaten 953 Gld. Friedrichsd or 1135 Br. Louisd'or 1125 Br. Poln. Papiergeld 955 Gld. Oesterr. Banknoten 91 z, und H bez. Staatsschuldscheine
Bank⸗Certif. a 20 Fl. 175 Br. Russisch⸗Poln. Schatz-Obligat.
1 Rthlr. 6 Sgr. 3
n Mai / Juni 273 Rthlr. Br., 27 G. „Jun Huli 283 Rihlr. Br., 28 bez. u. G. Gerste, große loco 22— 24 Rthlr. „kleine 19 —21 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 17 —— 18 Rthlr. „pr. Frühjahr 50 pfd. 167 Rthlr. Br., 16 G. Erbsen, Kochwaare 32 — 40 Rthlr. » Futterwaare 29 — 32 Rthlr. Rüböl loco 1354 u. Rthlr. bez., 13 Br. » pr. Febr. 137 u. * Rthlr. bez., 1339 Br., z G. » Febr. / März 13 Rthlr. bez., 135 Br., 139 G. » März April 13 Rthlr. bez., 133 Br., 13 41 G. n 4 131, Rihlr. Br., 13 bez. u. G. Mai / Juni? 4 erf, R. c; ; 3 124 Rthlr. Br., 12 G. Leinöl loco 12 Rthlr. Br. » pr. März April 1135 Rthlr. Br., 115 G. » pr. April / Mai 115 Rthlr. Br. 117 G. Mohnöl 1565 Rtihlr. Palmöl 123 a 127 Rthlr. Hanföl 141 Rihlr. Südsee⸗Thran 124 Rthlr. Spiritus loco ohne Faß 134 Rthlr. verk. v mit Faß 141 Rttzlr. Br. y Febr.“ März 141 Rthlr. Br. ö ,, 14 Rthlr. ö April / Mai 145 u. Rthlr. verk., 149 Br., * Mai , Juni 145 Rthlr. . 6 n Juni / Juli 15 Rthlr. Br., 15 G. y Juli Aug. 155 Rthlr. bez., 164 Br., 1567 G. Markttpreise vom Getraide. ꝛ Berlin, den 31. Januar. Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf, auch 2 Rthlr.
*
6 Sgr. 3 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 8 Sgr. 2 Pf, auch 1 Rthlr. 5 Sgr; große Gerste 28 Sgr. 9 Pf.; kleine Gerste 27 Sgr. 6 Pf. auch 26 Sgr.; Hafer 25 Sgr., auch 23 Sgr. 9 Pf. ; 35
Zu Wasser: Weizen, weißer, 2 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf., 2
Rthlr. 12 Sgr. 6 Pi, auch 2 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf.; Roggen
3 Pf., auch 1 Rthlr. 5 Sgr.; große 2 . ö. 1 1 . 2 gr. große Gerste Mittwoch, den 30. Januar. Das Schock Stroh 7 Rthlr. 15 Sgr., auch 6 Rthlr. 20
Sgr. Der Centner Heu 25 Sgr., geringere Sorte auch 18 Sgr.
ö. ö Kartoffel⸗Peeise. Kartoffeln, der Scheffel 17 Sgr. 6 Pf., auch 15 Sgr.; metzen⸗
weis 1 Sgr. 3 Pf., auch 1 Sgr.
Branntwein ⸗Preise. Die Preise von Kartoffel-Spiritus waren am 25. Jan. 1850 14144 u. 14 Rthlr. h. 14 Rthlr.
35 . y 1 ) frei ins Haus geliefert 28. . J pr. 10, 800 90 nach Trall. 30. ) ) 14 P .
31. 135 *
Berlin den 31. Januar 1850.
Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin. Telegraphische Notizen.
Hamburg, 31. Jan. (2 Uhr.) Hamburg⸗Berlin 792.
Köln⸗Minden 95. Magdeb,⸗Wittenb. 623. Nor 3 Russ. Anl. 94. 8 323. Nordbahn 45. Neue
Stettin, 31. Jan. Im Geschäft wenig verändert. Roggen
32pfd. pr. Fruhj. blieb gestern 272.
Rüböl 1244 in loco, pr. Januar 123 zu machen. Spiritus am Landmarkt ohne Zufuhr; 26, 25. , pr. Frühf.
245 Br., pr. Juni, Juli 233 36 bez.