1850 / 42 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

senden Kosten an Neise-Entschädigungen, Diäten 2c. in diesem Falle sind aus Staaissonds zu bestreiten. Art. 32. Die an mehreren Orten gebil⸗ beten Vereine der Gewerbetreibenden als fieiwillige Verbindungen für be⸗ simmte gewerbliche Zwecke werden durch gegenwärtige Veromwnung nicht berührt. Art. 33. Die vorstehenden Anordnungen treten in der Pfalz nur mit jenen Modificationen in Kraft, welche das Staats- Ministerium des Handels und der öffentlichen Arbeiten auf Annag der dortigen Kreisregie⸗ rung nach den besonderen gewerblichen und Handels verhälinissen dieses Ne⸗ gierungsbezirkes für nothwendig erachtet. Diese. Modificationen sind ns zur Genehmigung vorzulegen. Art. 34. Die Königliche Verordnung vom 3. August 1848, die Einführung von Gewerbekammern betreffend, ist aufge⸗ hoben. Die Bestimmungen der Königlichen Verordnung vom 19. Sep— tember 1842 und 3. August 1848, die Einführung von Handelskammern betreffend, bleiben in den einzelnen Regierungsbezirken noch so lange in Kraft, bis die Verttetung des Handels und Fabrilstandes dleser Regie⸗ rungsbezirke durch nach gegenwärtiger Verordnung gebildete Handels- und Fabrifräthe in ausreichender Weise gesichert ist. Unser Staatsministerium des Handels und der öffentlichen Arbeiten ist mit der Bekanntmachung und dem Vollzuge gegenwärtiger Verordnung beauftragt. München, den 27. Ja— nnar 1850. Max. von der Pfordten. Auf Königl. Allerhöchsten Befehl: der General-Seeretair, Ministerialrath Frhr. von Brück.“

Sr. Masestät der König haben Sich bewogen gefunden, bei dem Land= gerichte Landsberg in die eröffaete erste Assessorstelle den dortigen zweiten Assessor, Joseph Wilhelm Pfaffenzeller, in die zweite Assessorstelle den Astuar Sebastlan Graf und in die Altuarstelle den Aktuar extra statum Christoph Strobel daselbst vorrücken zu lassen, und zum Aktuar extra statum den ge⸗ prüften Rechtspraltikanten Joseph Aschenbrenner aus Auhof, dermalen in München, zu ernennen.

Yen sSferzsd.

Großbritanien und Irland. Par lament. 1 n⸗ terhaus. Sitzung vom 1. Februar. Heute nahm zuerst Mar quis von Granby das Wort, um das gestellte Amendement

zum Schutze der Ackerbau Interessen zu vertheidigen. Er sprach seine Ueberzeügung dahin aus, daß die Pächter bei den jetzigen Getraide⸗ preisen nicht mit Vortheil ihr Land bauen könnten und sie daher dringendst Schutz gegen das Ausland bedürften. Die Lage der Feldar⸗ beiter schilderte er als eine sehr klägliche seit Annahme Ter Frei handelsmaßregeln, während er das jetzige Gedeihen der. Manufak tur-Interes en blos für ein temporäres hält. Herr Denison tadelte es, daß man die Pächter durch solche Aufforderungen entmuthige; er hält es für lohnender, darauf hinzuarbeiten, daß die Lokaelstuern in den Grafschaften nicht den Ackerbau so drücken. Lord Norreys ich eben so wie Capitain Pelham für die Adresse, während Herr

spra 9. ; . Ehristopher die alte Klage der Schutzpartei laut werden ließ, daß man die Agrikulturzustände vernachlässige und den gerechten Beschwerden derselben keine Rechnung trage. Herr Mac Cullagh

hob hervor, daß man insbesondere in Irland, durch die Erfahrung gewitigt, nichts mehr vom Schutz systeme wissen wolle. Herr R. Pal⸗ mer sprach als Vertreter eines Agrikulturbezirkes für den Schutz der Bodenproduction; er halt die Schußzagitation durch Versammlungen nur zu sehr durch die Umstände gerechtfertigt. Das jetzige Elend der Laudbauer sei die nothwendige Folge der seit 18146 versolgten Frei

246 handels-Politik; die Kleinhändler müßten mit darunter leiden, wäh⸗ rend der Arbeitslohn bei dem Fallen der Preise der Lebensmittel nothwendig auch falle, so daß die Vortheile des wohlfeilen Brod⸗ tes neutralisirt würden. Herr Muntz spottete über den angeblichen Flor des Ausfuhrhandels, übrigens könne er sich mit einer Rückkehr zum Schutzsysteme auch nicht einverstanden erklären. Herr Her⸗ ries griff die Handelspolitik des Kabinets leidenschaftlich an und suchte durch statistische Angaben das Gedeihen der Rhederei zu widerlegen, während er die gestiegene Ausfuhr nicht als das Re⸗ sultat des Freihandels anerkennt. Herr Labou chüre gab dagegen die Versicherung, daß alle Rhederei⸗-Interessen in sehr befriedigender Lage seien. Behaupten wollen, daß man jetzt die Manufakturen vor der Agrikultur bevorzugen wolle, wäre irrig; beständen gleich noch Schußzzölle für gewisse Artilel, so wären aber alle großen Ma nufakturzweige absolut durchaus nicht mehr geschützt. Das Kabinet gebe leider zu, daß großes. Elend die Grundbesitzer und Pächter drücke; nichts Verderblicheres aber gäbe es, als die Erwartung rege machen, daß man zum Schutzsysteme zurück⸗ kehren könne, was nothwendig die Aufmerksamkeit davon ablenke, ihre Lage durch eigene Thätigkeit zu heben. Herr d' Isrgeli sprach fuͤr das Amendement; er hält es für eine Pflicht des Par⸗ laments, daß es, wo die Thatsache des Elends der Agrilultur fest stehe, seine Sympathie dafür ausspreche und sein Urlheil über die Veranlassung jenes Elends auch lundgebe. Zur Unterstützung seiner Ansichten ging d' Israeli in weitläusige Erörterungen über die briti⸗ schen Industrieverhältnisse ein und suchte nach statistischen Berech nungen darzuthun, daß die Fabrikanten zu Manchester in den letz⸗ ten vier Jahren mit Verlust gearbeitet. Die Grundsätze der Man⸗ chester⸗Freihändler litten an Inkonsequenz, denn sie wollten ihre Prin- zipien nicht auf Grund und Boden bezogen wissen. Grund und Boden sei ein Rohstoff und dennoch sei er stark besteuert; wolle man Gleichheit, so müsse man den Boden auf gleichen Fuß mit den Manufakturen stellen. Lord Russell begreift nicht, was man mit dem Amendement wolle. Auf die Geschichte der Freihandels Ma 3⸗ regeln zurückblickend und auf die Resultate des neuen Systems eingehend, müsse man anerkennen, daß sich das Prinzip bewährt habe. Die wahre Frage sei nun die, ob das Parlament sich veranlaßt finden lönne, zum Schutzsystem zurückzukehren; dies heiße so viel, als ob man durch Parlamentsbeschluß den Ge traide Produzenten einen Preis feststellen wolle, den sie auf keine andere Weise mehr erlangen können, eine Frage, die das ganze Volk wesentlich berühre; er sei der Ucberzeugung, daß man bei der jetzigen Gesetzgebung dabei es bewenden, lassen müsse, wobei er irgend welche uUnteistützungs Maßregel für die Boden Interessen, die ohne Ungerechtigkeit gegen die anderen Klassen zu treffen wäre, wohl gern sehen mochte. Die Schutzzollfrage als Gegenstand einer neueren Agitation ins Volk werfen, könnte Konsequenzen haben, die Englands Institutionen selbst gefährden könnten. Herr Cobden weist darauf hin, wie die Protectionisten sich in der Täuschung be⸗ wegten, als wäre die Freihandelsfrage noch nicht hier entschieden, und als denke man daran, die Getraldezollfrage wieder von neuem in Erwägung zu ziehen; diese Täuschung nähren, hält er sür ein

lands den Tag anzusetzen, wann er

Nicht begreife er, wie man diese und zu unterhalten suche. im Namen der Pächter Eng⸗— die Schutzfrage einmal durch— debattiren wolle. Nachdem darauf noch die Herren Drum⸗ mond? und Thom pfon unter Zeichen, von Ungeduld ge— sprochen, erfolgte die Abstimmung, und die Adresse wurde, wie gemeldet, mit 311 gegen 192 Stimmen angenommen. London, 5. Febr. In Kanada soll es zu Zwistigkeiten zwischen Lord Elgin und seinem Ministerium gekommen sein. ö. Nachrichten aus Haiti vom 4. Januar melden von (ine m Ser gefecht, welches bei Aur-Cayes zwischen den beiden feindlichen Ilot⸗ fen stattgefunden hatte, und in welchem die Kaiserliche Flotte ttt r legen war. Die Floite der Republik San Domingo hatte Port Niviere, Dame Maris und verschiedene andere kleine Hasen bom⸗ bardirt. Von Kaiser Faustin war das Monopolgesetz nech auf ine bedeutende Anzahl von Artikeln ausgedehnt worden; Mehrere . auf⸗ leute waren dadurch veranlaßt worden, ihr, Geschäst qufsugeben. Meyerbeer ist hier eingetroffen, um die, Proben seines Pro⸗ pheten“ persönlich zu dirigiren. Auf den glänzenden Succeß, wel- chen die Oper in Dresden ärndtete, hat sich die Spannung des hiesigen Publikums außerordentlich gesteigert. . General Mayerhofer tritt demnächst eine Inspections reise durch die Bacska an.

Verbrechen an den Pächtern. hoffnungslose Agitation zu schüren Schließlich fordert er d' Israeli auf,

Dänemark. Kopenhagen, 14. Febr. (A. M.) In beiden Thingen wurden heute die vorgestern verlesenen Entwürse zu Antworts-Adressen auf die Thronrede ohne Diskussion einstimmig angenommen. Pastor Grundtvig, der sich vorgestern im Volksthing gegen die vorgeschlagene Adresse erklärt hatte, war heute nicht zu gegen. Diese Adressen sind, wie bereits bemerkt, ziemlich allgemein gehalten. Die schleswig-holsteinschen Verhältnisse zu Dänemark werden darin nur leicht berührt. In der Landsthing-Adyesse heißt ee: „Schwer lastet zwar des Vaterlandes schwierige Stellung auf Aller Herzen, aber freudig geht dessenungeachtet das dänische Volt der Zukunft entgegen, widmet sich auch das Landsthing zur Lösung seiner Aufgabe dem Dienste des Vaterlandes ze.“ In dern. ‚Adresse bes Volkethings heißt es in derselben Vergnlassung; „Möge der Allmächtige die Hoffnung Ew. Majestät ersüllen, daß die begonne⸗ nen Unterhandlungen zum erwünschten Ziele führen. Wir wollen durch die That die Ausdauer des Volkes beweisen und seinen Wil⸗ len, der Regierung Ew. Majestät beizustehen in ihrem Streben, das Vaterland zu schützen unter den es umgebenden Gefahren, und eine Entscheidung zu Wege zu bringen, wodurch die Unabhängig keit des Reichs ünd die dänische Nationalität gesichert werden kön nen.“ Im Volksthing legte heute der Finanz-⸗Minister den Ent wurf zu einem Pensionsgesetze vor. Morgen wird er im Lands— thing einen Gesetz Entwurf in Betreff der provisorischen Zollver hältnisse zu den Herzogthümern Schleswig und Holstein vorlegen.

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r F 6 k D 2 282 3 64 . . 36 * lee . r n , ... 349. 387. 599. 12072. 12155. 12196. e) aus der Verloosung vom 30. X ezember 1818 Bekannt chungen d , , n, wg, ss, Tz. Rr. 73. 305. 719. 1306. 1715 und 1765, 7 Lin ldi mach . Erfurt, den 12. Ortober 1819. ö. . , fi. . 3 hir . 28 Königl. Preuß. Kreisgericht. J. Abtheilun 13696. 13724. 13756. 13872. 13991. 144080. 6 Stück à 200 Thlr. 1200 Thlr.

66 Bekanntmachung. ö 9. k w 14236. 14258. 14308. 14814. 14889. 14943. 2) Von den 4 9h Obligationen Liu. B.: J Nachstehend benannte Realitäten des ehemaligen Do . k P 15100. 15551. 15901. 16694. 16762. 16763. a) aus der Verloosung vom 18. Februg⸗ 1647 mai rwerks Steglitz bei Berlin, nämlich: 11 i, , . , . 16819. 17099. 17444. 17574. 17692. 17942. Nr. 797. 7706. 8134. 0024. 3325. a6. 9030. 1 Wirthschafts Gebäude, i n,, , . 17915. 17938. 17947. 1808( 6 18655. 19225. z Stück à 205 Thlr. 14099 Thlr. 2 3 Kaufmanns Carl Adolph Beckmann, Inhabers der un 1929. 19232. 1923. 19942. 19943. 29165 ) aus der Verloofung vom 28. Februar 1848 1 ter der Firma Julius Beckmann hierselbst bestandenen dri. 25715. 20109. 20195. 207647 30887. Rr. 7764. 7816. 7962. 8315. S322. S321.

ö. all a Handlung, welches am 5. Juni d. J. eröffnet ist. wei= „lbs. 2668. 22158. T2568. 22565. 22570. S806. 8894. 1 ** 6 19 9 s 6662 6 3 ö 591. 3 ö . 2 , . 66 . 11. 5) 1 8 AR. Hof⸗ und Baustellen, und inbetannten Hlänkige, welche an dasselße n 22572. 22573. 22577. 22589. 22582. 22585 8 Stück à 200 Thlr. 1690 Thlr. . 655 2 ) R es Lust Obst ; Gemüse⸗ sprüche machen, vorgeladen Und aufzesordert, Ich 1n 22586 22876. 23098 23386. 23474. 23475. 9 aus der Verloosung vom 25. T ezember 1848 und Wei en, DJ ; r 23176. 23499. 23994. 24002. 24606. 24687. Nr. 7455. 8282. 5809. 9921. 9969. , . ; J. April 1850 d en 5. April 185, V ormitt. 10 Uh 1. ö TJo65. 23556 26354. 26761. 26839. 2713. 3 Stüc ? 25 Thir. S is Thlr. 123 Wege des Pielstgeböls berpachtet an Firichts sell det dem ezusirten, teig unn ee, 71860. 27184. 27351. 27385. 27399. 2758. 3) Von den 56 Obligationen Lin; G.: . werden . gerichts⸗ Noth Göring n meter derungen an— 27692. 27693. 27722. 27726. 27761. 27833. a) aus der Verloosung vom 18. Februar 1847 mn dem Ende ist ein Licitations-Termin auf zugeben und deren Nichtigkeit nachzuweisen,. 4 3 25036. 25073. 28284. 28368. 28443. 28530. Nr. 263. 279. 3262. 2820. 3216. 39098. zen 2; J, n n , nnen Bös. 296. 23357. 29123. 29590. 29873. 15651. So s4. C60. C656. S999. os0. 12259. ne mn Gtegliß bor dem De Alg enn, menen g. , , . 29989. 31218. 12715. 13512. 13526. 136093. 15008. 15751. parten tath, Regierungs-Nath von Bülow, ange— un nn,, n 6 e, . , ö 165 Stück à 107 Thlr. 16500 Thlr. 19 Stück à 10) Thlr. 1960 Thlr. w zu welchem zahlungsfähige Pachtliebhaber . i . 6 . . , 9 von den 5 5 Obligationen Litt. D. kb) aus der Verlsosung vom 28. Februar. 15848 hiermti laden werden. . J n , n ., Nr. 122. 382. 164. 591. 723. 900. 971. 103. Rir. 357. 358. 601. 687. 370. 1357. 1927. JJ , , , 1159. 1519. 1670. 175t. 1510. 1938. 1939. 1956. 2227. 2269. 3582. 3660. 1089. 372. legenden Bet On sind in der Registratur der un⸗ wird ihm deshalb e ,, HFläubiger ein ewi⸗ 2075. 2256. 2354. 2670. 2771. 2808. 2819. 356395. 7Tis6. 9721. 11273. 11969. 12220. ichne md Abtheilung und bei dem Päch. ges, Stillschweigen auferlegt, (. . 2937. 2542. 3025. 3118. 3219. 3364. 3551. 13096. 13521. 14903. 14255. 153518. 1606066. 1 6 . . n, Delter Päahlmann, einzu— Zu diesem Termine wird zugleich der Gemeinschuld 3552. 4001. 4193. 4199. 4292, 5030. 52531. 16667. 11936. 17001. 17105. 17328. 17839. wd , 3235. 5390. 620. C491. 6537. 76079. 7211. 119i, 15305. 15096. 22230. 22237. 2225. . ö 3 . , . ö. Dit . ö Aus? laden, um dem Karator die die Masse beireffenden Nach= 73066. „oh? 7880. 8331. 8571. 9397. 9637. 23364. 24909. 210058. 24131. 27318. 27354. K l ,, 50 Stück à 100 Thlr. 500) Thlr. J Polsdam, den 8 Februar 1850. e , 6 . 9e ö 849 Ferner von den für die Stamm-⸗Actien der Magde⸗ e) aus der Verloosung vom 23. X zember 1816. zuigliche Rez Abiheilung für die Verwaltung Magdeburg, den 22. , 5 66. barg - Halberstüidter Eisenbahn-Gesellschaft ausgegebenen Rr. 76. i572. 1779. 24014. 3593; 380. ber direlten Steuern, Domainen und Forsten. Königl. Kreis. und Stadtgericht. 1. Abtheilung. 19, Soligationen unserer Gesellschafi über 25 Thlr. L035. C5! . ö J RN or lin- M te D . M 118 eb! K Nr. 30. 31. 62. 255. 59 3. 696 . 12. 14 7322. 175753. 133 1 ; 33. sss5 C itt al Cit att on. BDerlin⸗ Pi Vl 1am 7 (a gol urge! V . k . 3 ö 3h. . ö 036 Au 12 der Interessenten sollen folgende, 117 . . Stick ü 3 bir, , . . ie . 656 zeblich v , na. n , l Eisenhahn. Diese Actien rep. Obligationen sind vom 1. Juli 4. . . . . . .

ö J

fertigung der von Georg Heinrich Groß in Juni 1843 ausgestellten, am gerichtlich refognoszirten Obli—

l unterm 29. J. August cjusd. * ition für die zu Erfurt 190 Thlr. Darlehn, 2 aaf vas Wobnhans Nr 1 ꝛ2u Tiefthal und . mehrere Feldgrundstücke dortiger Flur verpfandet, jebst Hopothekenschein des Königlichen Land— und

über

b Kgoenig

sellschaft: Nr. 69.

E tehende Prioritäts-Actien und Obliga— ionen unserer Bahn zum Zwecke der Frau Nendant Auguste Kummer, n Anmortisatisnausg loost worden, und zwar: am 27. Dezember pr. von den Prioritäts - Actien der aufgelösten Berlin-Potsdamer Eisenbahn-G.—

ot l 9

In Gemäßheit unserer Bekanntma—

2

chung vom 7. Dezember pr. sind nach—

dam einzureichen, gegen in Empfang zu nehmen. hört deren Verzinsung auf.

a) aus der Verloosunz vom 30.

235. 356. 366. A410. Nr. 487.

d. J. ab bei unseren Haupikassen in Berlin und Pots um deren baaren Nominal verth da— Mi dem L. Ji d. 3. 222.

Gleichzeitig machen wir hierdurch in Gemäßheit der Statuten belannt, daß folgende 46 Stück alte Berlin— Potsdamer Prioritäts-Actien, und zwar:

Januar 1846 Stück 200 Thlr. b) aus der Verloosung vom 11. Februar 1817

29103. 29104. 29567. 30573. 30939. 31221. 31222 51 Stück à 109 Thlr. 5100 Thlr. 4) Von den 4 55 Obligationen 3 25 Thlr.: A) aus der Verloosung vom 258. Februar 1848 Nr. 58 und 640. 2 Stück à 25 Thlr. 50 Thlr. . b) aus der Verloosung vom 23. Dezember 1818 Nr. 53 und 2262.

5ad hts Erfurt vom 30. August 1813; 155. 473. 538. 5 3 ö. 3 654. Sick 3 25 3 50 Thlir . ,, n, 155. 473. 535. k Nr. 1190 und 1551. 2 Stück 25 Thlr. 59 Thli. 4 ö ussez Ti Hul bestgers Carl gSrfer eich Vernhard 636 . * 6. , 2 272 1365. 2 Stäck 2909 Thlr. 400 Thlr. mit dem Bemerken, daß die Verzinsung mit den Fällig⸗ Zraun in Gispersleben Kiliani für seine Ehefrau 1375. 1376. 1390. 1159. 1461. 1471. 1487. e) aus der Verloosung vom 14, Februar 16516 ,, , y. tor iu m. Anne Seophse Charlolte, geb. Voigt, über 3090 1646. 1662. 1701. 1781. 1827. 1917. 1938. Nr. 1158. 1855. 1895. 1897 . Uhlr. in Erfurter Währung, der Species zu 31 1992. Stück à 200 Thlr. = 300 Thlr. . w Gr. gerechnet, wofür das sogenannte Langesche A7 Stück à 20) Thlr. 91900 Thlr. d) aus der Verlgosang . 30. Dezember . Amtsmühlen . Verkauf Postgut zu Gispersleben Riligni Nr. 45 und meh⸗ b) am 28. Dezember pr. Nr. 21. 27 30. 38. . 6 4 i. 2 4 . . 5 2 nere Feldgrundstücke dortiger Flur verpfändet, nebst von den 465 Obligationen Litt. B. 122. 453. 469. 565. 582. 604, 624. 633. 6K. 620]. in Sächs. Finanz⸗Ministe⸗ Dopéihekenschein des Königlichen Land- und Stadt— Rr. 7399. 7517. 7577. 76356. 7661. 7667. 700. 763. gos. 1035. 140971. S068. 1319. 377. Auf Anordnung des, Köln ze an' n ol bie 9) , ,, h Oltober , 7678. 76816. 7722. 7725 785. 887. 799. 1365. 1337. J 3 riums 1 3. auf, heel c ern el, üund Walkmühle in . dum 9 1513 von der Königlichen 5117. St 36. S2)2. S285. 8 318. 8375. 836. 1731. 4.6. . . . T hir e n,, und Inventar da Jons ele r ef. 8 , uh Nr. 71 auf 8137. 58193. 5535. 38576 S592. S693. 895. ö 39 . . . 3 n izste Colditz .. Juen na rig5o, früh 10 uhr, an die *r ,,. . in Berlin S921. S939. S954. 8973. 224. 9047. 201. ) E ,, loof , . er ö ,,, in Colditz an den Meistbieienden e n, . f 1 Der nhatz Tioester in Er⸗ 969. 9090. 9096. 9t32. 2)0. W232. 9244. . ö. , , ö e , weiden. Wir sorrern daher die K ) 8 7 , n, e, 9 . . nin Ge 9 ö i dite afin Verzeichniß, Nutzungs- Anschlag und ber i FTYIUha. R514. zoo. Jets. sro. sgl. Nos. g ss. Ii. en dnss sehen, n' k aa sabebingun gen liegen an Amtsstelle in Colditz zur

e , m: hierdurch auf, sich spätestens Februar 1850, Vorm. 11 Uhr,

an hiesiger Gerichts Zi * . ö 3st le 3 e Deputirten, He hiöstclle, Zimmer Nr. 34, vor dem

98 2. 9944. 9988. 9989. 109029. 60 Stück à 290 Thlr. 1209 Thlr. von den 5 h. Ooligationen Litt. E.

Notare verbrannt worden sind.

Außerdem machen wir hierdurch bekannt, daß von den bei fräheren Veiloosungen gezogenen Acrien resp.

Einsicht bereit, könen auch auf Verlangen gegen Be— zahlung der gesetzlichen Gebühren in Abschrift mitge—

Obli⸗

, in Obergerichts-Assessor Lindi r 8 6 333 z 61 zsentiri sind: ilt werden.

versönlich oder echt Al ssessor Lin dig, eutweder Nr. 93. 321. 569. 818. 827. 1001. 1322. znen fol och nicht aut Einlösung präsentir sind: ih ei⁊lt w Me. 36d 3. D , ng ne he n . legihimninten und in- 13358. 1401. 1610. 3 33. . . me zie hlstß a Gschatz, Dresden und Colditz, den 8. De— Nechts - Anwalte n rr Sahl der hiesigen 2483. 2637. 2932. 3311. 3449. 3787. 3940. a) aus der Verloosung vom 41. Februar 1817 zem ber 18. . R . a lannischast vi ir n h . . den all der Unbe⸗ i070. 4441. 4208. 4223. 4468. 4709. 5164. Nr. 502 und 1721. Die zum Verkauf der Amtsmühle zu Colditz Galli vorgeschlagen a . . Schmeißer und 331. 3316. 5493. 5731. 6310. 6791. 6853. 3 Siück à 200 Thlr. 4090 Thlr. ( verorbnete Kommission. .

sprüche ah Jene ne Ulmen Ji gn, und ihre An— 7357. 7737. 7980. 8143. 8375. 8596. 9013. p) aus der Verloosung vom 14. Februar 1818 von Carlowitz. Sch midt. Preß ler. Por sche. ihnen deshalb ein ewiges Siillschweigen nn . is, Tot, ,', ,s. s. 10h. 4029. Re. 428 und 1966. Klien. Legler.

10057. 10706, 10767. 10911, 10096, 11145.

2 Stück 200 Thlr. 400 Thlt.

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M 42.

Preußischer

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Berlin, Dien stag den 12. Februar

Alle Post- Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen i . auf dieses Blatt an, für Berlin die Erpedition des Preuß. Staats? Anzeigers:

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1850.

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DOesterreich. Wien. Die zuletzt erschienenen und noch rückständigen Landesverfassungen. Denkschrift des General Schönhals. Slaven⸗ ball. Abreise des griechischen Gesandten Zographos. Vermischtes.

Bayern. München. Die Emancipatien der Israeliten. Sachsen. Dres den. Kammer-⸗Verhandlungen.

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Frankfurt. Frankfurt a. M. Verhandlungen der gesetzgebenden Versammlung. Ankunst des Prinzen von Preußen.

Bremen. Bremen. Wasserstand. ;

Ausland.

Frankreich. Gesetzgebende Versamm lung. Berathung des Unter⸗ richtsgesetzes. Reclamation gegen den Kammerbericht. Fortsetzung der Debatte über das Unterrichtsgesetz Paris. Die Verfolgung Lamoriciere's. Konferenz beim Präsidenten. Cirkular des Polizei⸗ präfekten. Duell. Ettrag des pariser Octroi. Wahlen. Ver⸗ mischtes.

Großbritauien und Irland.

We Ernennung. Schreiben der Statthalterschaft an

Parlament. Oberhaus, Bill für

geistliche Jurisdiction. Das Eisenbahnwesen. London. Hofnach-— richt. Vermischtes. Italien. Rom. Die spanischen Truppen.

Bör sen⸗ und Handels⸗Nachrichten.

Beilage.

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nichtamtlicher Theil. Deut schland.

Posen, 9. Febr. (Pos. Ztg.) Der heutige sse am Brücken⸗Pegel, ist 19 Fuß 6 Zoll zu Vith ger fr in, Ueberfälle überströmen immer stärker die Niederung und die Eis⸗ decke will nirgends bersten. Wie man hört, sollen Festungs Pioniere schon heute Anstalten zum Sprengen der Eisdecke getroffen haben.

Köln, 9. Febr., 8 Uhr Morgens. (Köln.⸗3tg.) Seit gestern Vormittags ist das Wasser stündlich einen Zoll gefallen, so es jetzt auf 25 Fuß 4 Zoll rhein. Pegel steht. Fällt dasselbe hier noch 3 bis 45 Fuß und in Deutz noch 25 Fuß, so werden die Werfte frei sein. Mittags 12 Uhr betrug der Wasserstand 2656 Fuß.

Nachrichten aus dem Haag bis zum 5. Jebruar zufolge, er⸗ gab sich aus den daselbst eingegangenen amtlichen Wasserberichten, daß in Holland auf dem Rheine und der Waal das Eis bei fal⸗ lenbem Wasser stark abtrieb. Auf dem Leck war wenig Treibeis; pas Eis der ssel trieb bei abwechselnd steigendem und fallendem Wasser geregelt ab. Das Eis der Maas saß oberhalb noch fest, unterhalb begann es in Bewegung zu gerathen und hier und da abzutreiben. Auf dem Merwede war durch das viele Eis der Waal zu Gockum und Hardinxfeld das Wasser bedeutend gestiegen, bald aber wieder gefallen. Die Killen waren oberhalb noch mit Eis be⸗ setzt, das Wasser strömte aber nach den unteren Killen, die sämmt= lich. offen zu sein schienen. In Herzogenbusch ist ein großer Theil ver Stadt bedeutend überschwemmt; das Wasser war in der Nacht vom 3. zum 4. Februar so rasch gestiegen, daß viele Bewohner Morgens beim Erwachen ihre Stuben unter Wasser fanden; man war in um so größerer Besorgniß, als den Berichten aus Grave zufolge ein weiteres Steigen nur zu sehr zu fürchten warn,

j (Dü ss. Ztg.) Die Ueberschwemmungen der Provinz Lüttich sind noch furchtbar, obgleich seit dem Aten die Wasser der Maas im Fallen sind. Alle Behörden wetteifern, um dort Hülfe zu brin⸗ gen, wo es Noth thut. Nach manchen Gegenden war dies aber kaum möglich. Zu Vennes bildete die Durthe einen alles zerstö⸗ renden Waldstrom und von dem unglücklichen Orte aus steckte man Nothfahnen aus und feuerte Schüsse ab, um Hülfe flehend, die man' durch die aufgeregten Fluthen nicht bringen konnte. Ganze Wohnungen sollen forkgeschwemmt worden sein und wirklich, ist das Kaffeehaus und das Schießgebäude der Insel Wexired zertrümmert. Die Arbeiter der Gießerei zu Landen wurden mit genauer Noth von den Pontoniers von den Dächern gerettet, auf die sie sich ge⸗ slüchtet. Die Kähne, welche Rettung nach der Ourthgegend brin= gen, mußten mit Tauen an den Bäumen befestigt werden, sollten sie nicht von dem reißenden Strome fortgeschleudert werden. Auch pie Verwüstungen der Vestre sind schrecklich. Die Drahtbrücke des ECtablissements von Hauster ist ganz zerstört, nur noch eine Säule steht aufrecht. Man weiß nicht, welche Menschen das Opfer ge⸗ worden. Vieh ist viel ertrunken. Ein Leichnam ist aus der Maas aufgefischt worden. Die Brücken von Fraipont und Chaudfontaine sind fortgerissen, wie die kleine Drahtbrücke, die nach dem Gute Masu⸗ res führt. Aus Namur hört man ebenfalls Trauriges über die Verhee⸗ rungen des Wassers, welches auch zu fallen anfing. Außerhalb die Maas hinab bildet die Gegend einen weiten See, so daß die Ver= bindung der Stadt mit der Gegend von Beez ganz abgebrochen ist. Auch die Maas hinauf ist die Jombe-Ebene ganz überschwemmt. Gärten und Felder sind schrecklich verwüstet. Auch die Straße nach Dinand ist nur an wenigen Orten fahrbar. Auch bei Brüssel und Löwen haben die Wasser Unheil angerichtet, jedoch sind sie überall im Fal⸗ len begriffen. Die lütticher Blätter glauben, daß die Eisenbahn von Lüttich nach Verviers schwerlich vor sechs Wochen wieder her

gestellt werden könne. Maas ausgetreten. 4 Ruermonde sind 14 Personen im Wasser umgekommen. Bei Ruermonde sind einige Dämme durchgebrochen, so daß ganze Dör— fer unter Wasser gesetzt, und die Einwohner flüchten müssen.

Koblenz, 8. Febr. (Rh. u. M. Ztg.) Das Wasser fällt seit diesem Morgen so stark, daß bis gegen Abend sämmtliche Straßen, in welchen es gestanden, davon befreit sein werden. Hunderte von geschäftigen Handen sind in Bewegung, den abgehenden Fluthen den mitgebrachten ungeheueren Schlamm nachzukehren. Hausfrau und Mädchen putzen und scheuern die Wohnungen, um die Fastnacht wieder im Besitz ihres Lieblingplätzchens in der Wohnstube zu sein. Unsere Pioniere sind so eben beschäftigt, die Pontons aus den Straßen wieder ins Magazin zu bringen; wir geben uns der freu— digen Hoffnung hin, sehr bald Alles wieder im alten Geleise zu haben. Unter diesen Umständen glaubt man allgemein, am Sonn— tage das erste Dampfboot begrüßen zu können, da bis dahin der Rhein allem Vermuthen nach längst in seine Ufer zurückgetreten sein wird.

Oesterreich. Wien, 8. Febr.

Ueber die zuletzt er—

schienenen und die noch rückständigen Landes-Verfassungen bemerkt der Wanderer; „Da Böhmen das bevölkertste Kronland ist, so stellt sich auch hier die stärkste Zahl der

Landtagsmitglieder heraus, wie sie noch bisher bei keiner Verfassung Platz gegriffen; dennoch ist diese Zahl von 220 Abgeordneten fast auf die Hälfte jener Anzahl reduzirt, welche die im Jahre 1848 von den böhmischen Ständen entworfene Landesverfassung feststellte, da dieser Entwurf seine Wahlbezirke nicht nach Administrations—⸗ oder politischen Distrikten, sondern vielmehr nach den Pfarrspren⸗ geln des Landes vertheilte und hierbei auch vorzüglich nur der ezechischen Majorität gegenüber den deutschen Bewohnern Rechnung getragen wurde. Diese Parteilichkeit der nationalen Interxessen ist in der gegenwärtigen Verfassung scheinbar dadurch gehoben, daß der Wahlcensus nach dem Steuerbetrage und nach Stadt- und Landgemeinden gleich den übrigen Prevbinzen eingeführt wurde. Die Organisirung des Landtages unterscheipet sich von den bereits in den übrigen Verfassungen erlassenen Bestimmungen durchaus nicht. Der Landesausschuß besteht aus zwölf Mitgliedern. Zwei Mitglieder werden durch die von der Wählerklasse der Höchstbesteuer⸗ ten gewählten Abgeordneten, zwei Mitglieder durch die in den Städten und Industrial⸗Orten gewählten Abgeordneten und zwei Mitglieder durch die Abgeordneten der Landgemeinden aus der Mitte des Landtags gewählt. Die übrigen sechs Ausschuß-Mitglie⸗ der werden einzeln von der Landtags- Versammlung aus ihrer Mitte gewahlt. In demselben Verhältniß, als die Zahl der Landtags⸗ Mitglieder sich für Böhmen höher als für sonst ein Kronland stellte, mußte auch der Landesausschuß in einem beveutenderen Maße erhöht werden. Auffallend jedoch erscheint die Bestimmung, woö⸗ nach diesem Ausschusse nach Maßgabe der bestehenben Gesetze die Aufsicht über die aus Landesmitteln unterhaltenen wissenschaftlichen

Kunst- und Humanitätsanstalten und Unternehmungen, ferner die Vertheilung der aus Landesmitteln bestimmten Prämien

zur Emporbringung der Landwirthschaft und der Industrie zu⸗ gewiesen ist. Wir sehen diesen erweiterten Wirkungskreis des Landtagsausschusses jedenfalls als eine besondere Bevorzugung dieses Institutes an, da bisher noch kein Landtag dieser Be— rücksichtigung würdig gehalten, ja sogar selbst dem böhmi— schen Landtage diese Rechte vorenthalten wurden, denn der Wirkungskreis dieses Hauses ist genau dem Wortlaute nach derselbe, welcher bereits den übrigen Landtagen zugewiesen wurde, jedoch die Aufsicht über die Erziehungs- und Humani— tätsanstalten des Landes über die Prämienvertheilung für Indu⸗ strie Unternehmungen ist eine neue Rechtssphäre, deren sich nur der böhmische Landesausschuß zu erfreuen hat; dadurch also werden die Lehr- und Industrie-Institute im Lande selbst zu Landesinsti⸗ tuten. Der verstärkte Landesausschuß tritt auch in diesem Kron⸗ lande nicht in Wirksamkeit, was uns zu dem Glauben veranlaßt, das Ministerium beabsichtige diesen verstärkten Ausschuß als ein überflüssiges Organ der Landesvertretung gänzlich bei Seite zu legen und auch gar nie ins Leben treten zu lassen. Uebrigens scheint hier der Grundsatz gewahrt, daß Städte mit 19,000 Einwohnern mit zwei, jene hingegen mit 4509 nur mit Einem Abgeordneten den Landtag zu beschicken haben. Uebersehen wir die Zusammenwürflung der Industrie⸗Orte, so bemerken wir, daß darin das deutsche Element jedenfalls in der verfallenden Mino— rität bleibe, während der czechische Volksstamm auch hier seine überwiegende Majorität behauptet, und insofern scheint aller⸗ dings der Entwurf der Stände von 1848 auf diese neue Land⸗ tags⸗-Ordnung nicht ohne Einfluß geblieben zu sein, welche, von einer gleichen Ansicht durchdrungen, auch ihr Elaborat zu Tage förderten. Der Total Ueberblick dieser Verfassung im Entgegen-— halte zu den übrigen Landescharten gewährt uns die Ueberzeugung,

daß sich das Ministerium geneigt fühle, einer centralisirenden Einigung der verschiedenen Kronländer nur insofern Rech⸗

als dadurch das Band der Landtage selbst ein werde, daß jedoch das Ministertum bei Konstituirung der Landes-AUusschüsse die föderative Einigung zur Geltung gelangen lasse, da dort im Landtage nur ein Wir⸗ kungskreis für alle Kronländer erlassen wurde, während hier im Landtagsausschuß wesentliche Verschledenheit in der Geschäftszu⸗ weisung bemerkbar wird, wie die Zuweisung der Landes-Verthei⸗ digung an den tyroler, der Universttät⸗ und Industrie⸗Aufsicht an den Ihn ischhn Ausschuß. Eines anderen wesentlichen Eindrucks jedoch können wir uns bei dem Anblicke der Landeg⸗Verfassung für Böhmen nicht erwehren, nämlich bezüglich der für das Kronland Ungarn zu erlassenden Landes⸗Verfassung. Es scheint uns nun—= mehr gewiß, daß auch Ungarn dieselbe Landes⸗Verfassung, wie sie

nung zu tragen, einziges allgemeines

Auch zu Mästricht und Ruermonde ist die Ein Theil Mästrichts steht unter Wasser. Zu

Landes-Ausschuß für Ungarn, gleich jenem für Böhmen, eine Er⸗ weiterung der Befugnisse nach Maßgabe der alten ungarischen BVerfassung zu gewärtigen habe, damit auch hier wieder Centrali⸗ sirung im Allgemeinen und Föderirung in den einzelnen Wirkungskreisen als Einigungsband der verschiedenen Kronländer, als ministerielles Amalgam ersichtlich und erkenntlich werde. Mit der nun auch publizirten Landes-Verfassung für Görz und Istrien ist fast der ganze Kreis jener Länder geschlossen, welche, auf, dem ersten österreichischen Reichstage repräsentirt waren, denen in der Charte neue Landes⸗ Verfassungen und nicht eigene Statute zugesichert waren. Nur zwei Kronländer (außer der Stadt Triest) fehlen noch, und gerade sind dieses Provinzen, denen nach unersorschlichen Beschlüssen nicht jene überschwengliche Gunst der Berücksichtigung im höchsten Rathe zu Theil zu werden scheint, als sie theils ihrer geographischen Lage, ihren Verhältnissen und ihrer möglichen Wichtigkeit in vielleicht schon nächster Zukunft verdienen. Es sind dieses die Kronländer an den äußersten Süd- und Nordgränzen des Reiches: Dalmatien und Galizien. Vorzüglich in letzkerem drängen sich die Wünsche der Bevölkerung nach einer endlichen constitutionellen Gestaltung ihrer Zustände, und des muß in mehrfacher Beziehung nicht wenig über⸗ daschen, von dorther die Nachricht zu hören, daß an eine Landes⸗ verfassung so lange nicht zu denken, als nicht die neue politische Eintheilung des Landes vollendet, als nicht Lie neuen politischen Behörden hier so wie in den anderen Kronländern ihre Wirksam⸗ keit zu beginnen im Stande sind. Wir vermögen es nicht, den ministeriellen Gedanken zu durchdringen, welcher bisher gerade jenes Kronland von der Wohlthat der neuen politischen Aemter ausge⸗ schlossen, wo doch die Patrimonialgerichte und das Mandatar⸗ vesen eine Verwaltung bildeten, welche eben so wenig im Sinne

den deutschen Erblanden zu Theil wurde, erhalten, daß jedoch der

der Regierung, als im Geiste des Constitutionalismus war, wo die Stellung der adeligen Gerichtsherren und Kaiserlichen Beamten nicht wenig dazu beitrug, um in diesem Lande die verschiedenen Stände in' gewissermaßen feindseliger Stellung zu einander zu erhal⸗ ten. Es gab wenig Patrioten in Galizien, die dies nicht einsahen, und noch weniger, welche nicht von der Einführung der neuen politi⸗ schen Stellen, von der Aufhebung der Patrimonialgerichte, von der Uebernahme durch Reichsbeamte hier eine Besserung erwarteten. Diese Hoffnung ist bis jetzt für Galizien noch nicht in Erfüllung gegangen, die alten Aemter fahren dort fort, amtzuhandeln, und nur eines ist neu und nach dem Muster der anderen neu administrirten Kronländer eingeführt worden, die Steuer-Aemter. Es ent⸗ steht nun die Frage, warum Eines oder das Andere, warum dadurch dem Mißtrauen Nahrung geben, daß man das Amt zuerst organisirt, das überall und in den loyalsten Kreisen das weniger beliebte ist, und mit jenen Reformen zurückhält, welche, wenn irgendwo, so in Galizien, von der höchsten Dringlichkeit sind. Aus keinem Kronlande dringen so viele Klagen über Beamtenwill⸗ kür und inconstitutionelles Verfahren in die Oeffentlichkeit, wie aus Galizien; die Kreisänter in diesem Lande scheinen weder das Prinzip der Gleichheit vor dem Gesetze, noch der Gleichberechtigun noch der Verantwoörtlichkeit anzuerkennen. Es herrscht Lin . lt ö an alten Formen, das Regierung und Regierte nur in , , . bringen muß. Wir wollen hoffen, daß die Regierung baldigst . diesem Kronlande gerecht werde. Wir würden die baldige Ein füh⸗ rung der neuen politischen Gerichte als den Vorläufer der Ver⸗ fassung für Galizien erkennen und diese Akte um so lieber beschleu⸗ nigt sehen, als wir es nicht verhehlen können, daß vorzüglich im rumänischen Theile dieses Landes ein Geist sich zu entfalten beginnt, der wohl nur am sichersten durch Recht und Gerechtigkeit, Freiheit und Gesetz zu bannen sein dürfte. Freilich treten in Galizien alle die kolossalen Schwierigkeiten des Gleichberechtigungsprinzips mit größerer Gewalt, als in irgend einem anderen Kronlande, entgegen, aber wir haben einen zu hohen Begriff von der Weisheit unserer Staatsmänner, als daß sie eine Rationalität erschaffen sollten, von der sie erst später einsehen, daß ihr auch sehr Vieles fehlt, um als politische Nation ein autonomes Leben beginnen zu können. Was Dalmatien betrifft, da ist das Nochnichterscheinen einer Landes⸗

verfassung erklärlich. Die Regierung hat es zu Croatien geschlagen und will es auf dem kroatischen Landtage ver⸗ treten sehen, in Dalmatien selbst wächst dagegen die

Opposition gegen dieses Zuschlagen von Tag zu Tag. Der Dalma⸗ tiner hat sich entwöhnt, als Slave zu gelten, und wenn irgendwo die slavische Nationalität durch Agitation getragen wird, so hier. Dalmatien hat von jeher mehr italienisch als slavisch gedacht, und wir hoffen, die Regierung wird in ihrem eigenen ,, handeln und lieber eine Oesterreich freundliche italienische Partei bilden, als das slavische Element mit einem unsicheren Bundesgenossen stärken wollen. Während der Unterbrechung, welche in der Publication der Landesverfassungen eine Zeit lang eingetreten war, durfte es nicht Wunder nehmen, daß darüber mitunter die allersonderbarsten Gerüchte auftauchten. Eines dieser Gerüchte aber halten wir den— noch der Erwähnung werth, nicht nur weil es mit allen äußeren Formen der Glaubwürdigkeit zu uns gelangt, sondern mehr noch, weil wir zu wissen glauben, daß die darin vertretene Ansicht im Ministerium selbst nicht ohne Stützen ist. Wir meinen das Ge⸗

rücht: das lombardisch - venetianische Königreich solle eine eigene, abgesonderte und einheitliche Verfassung erhalten. Wenn man unter einer eigenen Verfassung eine eigenthüm⸗ liche, den faktischen und historischen Verhältnissen des Lan⸗

des angepaßte Provinzial-Verfassung versteht, welche sich in manchen, selbst wesentlichen Punkten von den bisher verkündeten Landes⸗-Verfassungen unterscheidet, so können wir von unserem Standpunkte, welcher durchaus nicht der einer starren Centralisa⸗ tion ist, am allerwenigsten etwas dagegen einwenden. Sollte aber darunter eine weitergehende Trennung, etwa gar eine solche ge⸗ meint sein, welche die Vertretung der lombardisch- venetianischen Länder auf dem allgemeinen 6sterreichischen Reichstage in Frage stellen und einen abgesonderten italienischen Reichstag ins Leben rufen würde, so wäre diefes nicht nur ein Riß in die Verfassung vom 4. März, ein Aufgeben des Prinzips der Einheit Desterreichs/