1850 / 42 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Präcedens für anderweitige Sepa—⸗ glich an die Wahrhaftig⸗ Die Theilnahme einzelner Kronländer in ganz besonderen Ausnahmsfällen ber kann das Prinzip selbst aufgegeben werden. daß der Lombardei und Provinzial⸗Ver⸗ erden solle. Journalistik mit gkeit einer solchen sich auch nicht ein

sondern auch ein höchst gefährliches rationsgelüste. Wir koͤnnen deshalb unmõ keit solcher Gerüchte glauben. an der Gesammt-⸗Vertrztr zeitweise suspendirt, nit a Eben so wenig werden wir daran glauben, den venetianischen Provinzen eine gemeinschaftliche aftlicher Landtag gegeben w

fassung, ein gemeinsch inländischen

und die bedeutendsten Stimmen der uns haben die Gefährlichkeit und Unzweckmäßit Maßregel wiederholt erörtert. haltbarer Grund zu Gunsten einer so her immer getrennt gewes sche Erinnerungen, nicht das des Volkes, ja nicht einmal gemeinsame gen die Schwierigkeiten auf der Hand, solchen vereinigten Landtages, thieen, welche gerade durch ein. fördert werden wür Wir hoffen und wi sämmtlicher

Wirklich ließe lchen Vereinigung ener Kronländer anführen:

Bedürfniß des Landes, nich Interessen.

welche das Gewicht durch nationale Sympa geweckt und be⸗ bereiten müßte. dige Erscheinen allen Gerüchten

nicht histori⸗ t die Stimme Dagegen sie

olche Institution der Central-⸗Regierung l inschen sehnlichst, noch rückständiger bieser Art die Wurzel abschnei

daß das ba

Wanderer meldet: Ein außeror⸗ kfurt eine sehr wichtige Depesche er die allgemeine Lage Deutsch anisation der Bundes⸗Ar⸗ gungssystem gegen Westen. Die Arbeit Schönhals verfaßt sein.“

hat gestern verordnet, daß unter das Kaiserwasser eine Pontonsbrücke geschla⸗ ommunicatton herzustellen und die Reparaturen Die Ueberfahrt bei Nuß— und treibenden gestern wieder im Gange. Ein Gestern Nachmit⸗

Wien, 9. Febr. durier hat von Fran lich eine Denkschrift üb ber die Reorg

dentlicher E gebracht, näm k zemerkungen ü mee und über das soll vom General Die Statthalterei Eisenbahnbrücke über werde, um die C der Aerarial-Brücke zu erleichtern. vorgestern wege ellt werden, ist aber seit ) unter Wasser. Holzvertheilung statt. außerordentliche griechische nach St. Petersburg

dorf mußte n reißender Strömung Windes eingest Theil der Brigittenau steht noch fand daselbst eine mit dem Frühtrain ist der Gesandte Zographos von hier über

tag zwei Uhr

Windischgrätz und der Feldmarschall-Lieu⸗ vorgestern von Prag hier e Sophienbadsaale abgeh loyd sagt,

Feldmarschall Fürst tenant Graf Clam sind

Ein am Dienstage im ball gestaltete sich, wie der L „Der Saal“, b Gästen. Sämmtliche Minist fandsich zeitig ein und verli Ban Jelacie nicht fehlte, und Militair Fest mit seiner Gegenwart. merkte man Herrn Hawliezek,

ngekommen.

altener Slaven⸗ zu einem der glänzendsten erichtet dies Blatt, „war übe

der Saison. Fürst Schwarzenberg

er waren zugegen. den Saal in später Stunde. versteht sich von selbst. Auch der von Wien beehrte das heitere Unter den slavischen Notabilitäten be⸗ Professor Sembera u. A. m.

Gouverneur

Heute hält der

München, 7. Febr. um den Ge⸗

r der Reichsräthe Sitzung, Israeliten betreffend, zu berathen. die Kammer möge dem

Bayern. dritte Ausschuß der Kamme setzentwurf, die Emancipation der Der Antrag des Referenten g fraglichen Gesetzentwurfe die 3

eht dahin, ustimmung versagen.

Bevor in der heutigen

Dresden, 9. Febr. (S. B.) angen wurde,

zweiten Kammer zur Tages der Staats⸗Minister von Braun, die deutsche Frage b

ordnung übergeg

Sitzung der Beu st die Interpellation des

beantwortete Abgeordneten Dr, terpellation enthielt folgende wegen Zustandebringung dem Bündnisse mit der König anderweite Verhandlu

die Staats⸗Regie⸗ eines deutschen Verfassungswer lich preußischen Regierung vom ngen mit den Königlichen Hannover und Württemberg, 2) Ob diese Verhandlungen den in 29. Dezember 1849, das deutsche „752 am Ende angegebenen Zweck en Preußen verfolgen oder ai entgegensteh endes separates ob die Staats⸗Regierung nicht in r den Stand dieser ganzen Angelegenheit r genannten Beilage versprochene na ebaldigst zu machen. des Staatsministers auf welches der geehrte Interpellant ammern ihr bisheriges Ver⸗ ausführlich dargelegt; sthaltung ihr unerläßlich cher Einheit nicht e entwickelt, welche ch verhindern, sich an dem vom ftober vorigen Jahres einge⸗ der Erreichung jenes Zie⸗ Sie hat endlich durch anderweite das deutsche Verfassungs⸗ Insofern nun die Stellen des beiliegenden Denkschrift, welche Zweifeln unter⸗ erscheinen las⸗ eit haben,

26. Mai 1849 noch Regierungen von Bayern, Oesterreich, angeknüpft habe?

der Beilage zum Dekret vom Verfassungswerk betreffend, eines Entgegenkommens geg nannten Vertrage vom 26. M niß bezwecken? Und endlich 3 der Lage sei, übe mern die S. 762 de Mittheilung eh

„Durch das Dekret, nimmt, hat die Staat hren in der deutschen Verf at den Standpunkt bezeichnet, scheint, damit das allseitig a verfehlt werde. sie verhindert berliner Verwa schlagenen u les zuwiderlaufenden V aber zugleich auch die Verhandlungen dahin zu wirken, werk endlich zu Stande komme. oder vielmehr die der die Rechtseinwendungen zum oder anderweite Aufklärung wird die Staatsregierung Gelegenh h Berathungen sich auszusprechen, welche die Ausschüsse Königliche Dekret an die Kammern werden. Daß ich aber Anstand nehme, aus dem Dekrete hervorgehobenen Punkt zu geehrte Interpellant begreiflich finden. nerhalb der Gränzen der mir gestellten sp gen, ohne zugleich Gelegenheit zu habe e, und über d 6. eit zu verbreiten, so i nahe unvermeidlich, daß meine Er 3 unterliegen, welche zu berichtigen mir vielleicht enheit gegeben ist. Die Verhandlungen, von wel= ch im Gange und ich bin nicht in der erselben die zugesagte Mittheilung zu m geehrten Interpellanten dankbar, mir eine Voraussetzung zu berichtigen: gleich dem Bündnisse vom 26. m Gegenstande.“ diese Antwort seinen und er sich bestimmte Anträge diese Angelegenheit in der

sregierung den K assungsfrage

bte Ziel deuts Sie hat insbesondere die Gründ haben und sie no ltungsrathe seit dem O nd ihrer Ueberzeugung nach erfahren zu betheiligen.

Nothwendigkeit anerkannt,

Gegenstande haben, erforderlich

beider Kammern über das tatten sich veranlaßt finden mich schon jetzt über einen erklären, wird der genöthigt, mich in⸗ eziellen Fragen zu bewe⸗ über diese Fragen ie Entwickelung dieser Fra⸗ es nur zu leicht ärungen einer ein⸗

lem Zusammenhan gen bis in vie neueste möglich, ja

nicht mehr Geleg chen die Rede ist Lage, über das Resultat d machen. Indeß hin ich der Gelegenheit Den Abschlu Mat, haben jene Ver

egeben zu haben, eines Bündnisses

raun Tewartungen nicht entsprochen . . , , be, augkrtcklich vorbehalte, anne, mr, Perhandiung kommen werd. e, Saas Minister von Benst ze . der Minister des eren Feen Fed denten Haberkorn eingebrachte

zeigte hierauf der Kammer von dem Abgeord⸗ Interpellation, die

248

Reform des Medizinalwesens betreffend, worten werde. ; ö .

Die Fortsetzung der Berathung über den Gesetz⸗ Entwurf, die Ergänzung und Abänderung der Gewerbe⸗ und Personalsteuer be⸗ treffend, bildete die Tagesordnung, Dieser Gegenstand wurde in

am 15. Februar beant⸗

der! heutigen Sitzung zur Erledigung gebracht.

Hessen und bei Rhein. Mainz, 8. Febr. (O. P. A. 3.) Das Fluthwasser des Rheins ist seit gestern stark gefallen, so daß man hoffen kann, der Strom werde bis morgen Abend wieder in sein Bett zurückgetreten sein. .

Der K. österreichische Feldmarschall-Licutenant von Martens ist als Vice-Gouverneur der Bundesfestung Mainz bereits ernannt an die Stelle des Grafen von Degenfeld, welcher als ad latus des neuen Kriegsministers nach Wien berufen ist.

SchleswigHolstein. Altona, 10. Febr. (Alt. Merk.) Das erste Schreiben der Statthalterschaft an den König und die vom Kabinets Secretair darauf eingegangene Antwort lauten nach der N. Fr. Pr. folgendermaßen:

Allerdurchlauchtigster, Allergnädigster König, unser Herzog!

Geruhen Ew. Königlichen Majestät mit landes väterlicher Gunst eine Bitte der allerunterthänigst Unterzeichneten entgegenzunehmen, die in dem aufrichtigsten Friedenswunsche ihren Grund hat. Fast zwanzig Monate sind abgelaufen, seiddem zwischen den Völkern, deren Glück von der Vorsehung in die Hände Ew. Majestät gelegt ward, ein un— heilvoller Krieg entbrannte. Auf welcher Seite die Schuld ruhe, daß derselbe nicht verhütet ward? Allergnädigster König⸗ Herzog, möge cine Antwort auf diese Frage hier weder begehrt noch gegeben werden! Nicht allein in Ew. Majestät Landen, sondern weithin, auch in anderen Staaten Europa's ist in dem Jahre 1848 das Verhältniß zwischen Fürsten und Völkern und zwischen den Völkern untereinander, durch mäch tige Strömungen der Zeit, die an dem Königreiche Dänemark so wenig, wie an den Herzogthümern spurlos vorübergehen konnten, tief erschüttert und getrübt worden. Hätten die Herzogthümer an dem 24. März v. J. ihren Landesfürsten in ihrer Mitte gehabt, so ständen sie sicherlich anders zu Ew. Maßjestät, als jetzt der Fall ist, nachdem sie dieses Vorzuges . dessen das Königreich theilhaftig war, haben entbehren müssen. Schenken Ew. Majestät“ der Persicherung Glauben, daß, auch wie sich die Sachen leider gestaltet haben, die Bewohner der Herzogthünier das Bewußtsein in sich tragen und sich bewahren werden, daß sie ihrem Landesherrn Treue gehalten, als sie es nicht zulißent, daß sein Herrscher= recht über beide fest mit einander verbundene Heizogthümer durch Zerreißung der hergebrachten Bande in eine gesonderte Gewalt über dieses und jenes Herzogthum verwandelt würde; in dem unverletzten Rechte ward und, wird noch heute die Gewähr der Dauer der Hertschast erblickt. Wir lönnen von der Hoffnung nicht ablassen, daß es bem Herzen Ew. Majestät keine Befriedigung gewähren kann, der gewissenhaften Ueberzeugung auch der besten Ihrer ünterthanen in den Hetzogthümemn Gewalt anthun zu wollen. Jahr⸗ hunderle hindurch haben Ew. Majestät Vorfahren die Treue der Schleswig · Sol- steiner bewährt gefunden. Wir halten die Hossunng fest, daß Ew. Majestät es nicht länger zugeben wollen, daß Ihrem Volke in den Herzogthümern von dem Volke des Königsreichs ein Bruch dieser Trene vorgehalten und dadurch die Kluft zwischen beiden immer nur erweitert wird. Die Stellung Ew. Majestät ist die erhabene, daß Sie gleichmäßig über beiden Völkern stehen; machen Sie dieselbe geltend; verfügen Sie das ist unsere Bitte

daß ausgewählte Männer des öffentlichen Zutrauens aus dem König⸗ reich und aus den Herzogthümern an einem neuen Orte zusammentreten, um einen Frieden anzubahnen, wie er der Wohlfahrt beider Theile entspre— chend zu achten sein wird. Nur so steht eine wahre Ausgleichung zu erwarten, während eine Vermittelung dritler Mächte seither ohne Erfolg versucht wor= den ist. Ein glückliches Verhältniß zwischen dem Königreiche und den Her— zogthümern beruht auf gegenseitiger Verständigung, ein aufgedrungenes trägt den Keim immer neuen blutigen Zwiespalts in sich. Ein solcher droht jetzt wieder; der Ausgang läge in dem dunkeln Schooße der Zukunft. Selbst dann aber, wenn die Herzogihümer im Kampfe erliegen sollten, würde es für Ew. Majestät ruhmvoller sein, wenn statt dessen die Geschichte zu berichten haben dürfte: Früedrich drr Siebente hat den Kampf, der zwischen den ihm untergebenen Völkerstämmen entbrannte, durch friedliche Veisöhnung beendet.

Mit dem Gebete zum Allmächtigen, daß er die Schritte Ew. Majestät zu diesem Ziele lenken wolle sehen einer baldigen huldreichen Gewährung ihrer oben ausgesprochenen Bitte entgegen.

Kiel, den 16. November 1849.

Ew. Königlichen Majestät allerunterthänigste (gez.) Re venilo u. Beseler. St. Hochgeboren dem Herrn Grafen F. von Reventlou und Sr. Wohlge⸗ boren dem Herrn Beseler.

Nachdem die an Se. Majestät den König vom Grafen F. v. Revent⸗ lou und Herrn Beseler unterm 16ten d. M. gerichtete allerunterthänigste Eingabe dem Kabinet Sr. Masjestät übergeben worden, ist dem unterzeich⸗ neten Kabinetssecretair befohlen, in Allerhöchstem Namen nachstehende Ant⸗ wort darauf zu ertheilen.

Se. Masestät wollen in der vorgetragenen Bitte einen durch Beweg— gründe wiederauflebender lovaler Gesinnung hervorgerufenen Akt erblicken, und, in unveränderlicher Theilnahme an dem Wohl und Wehe Ihrer Un— terthanen, dem Zuge Ihres Herzens folgen, um die Wünsche zu vernehmen, die wegen Herstellung geregelter Zustände gehegt werden. ö

Brvor jedoch hinsichtlich eines Versuchs, die unheilvollen Zerwürfnisse mittelst einer Verständigung auszugleichen, ein Allerhöchster Entschluß gefaßt werden kann, werden Sr. Majestät die Personen zu nennen sein, welchen man bei diesem Werke der Versöhnung die Eröffnung der dortseiligen Wünsche anvertrauen möchte. .

Unter der Vorausfeßung, daß diese Wahl auf Männer fallen werde, die von Parteileidenschaften unberührt, Organe der Wahrheit sein können, so daß Sr. Majestäl von denselben veiständige, der Wohlfahrt und dauernden Befriedigung der verschiedenen unter einem Szepter vereinigten Lande und Landestheile gleichmäßig zusagende Friedenswünsche erwarten können, werden Allerhöchstdieselben von den obengenannten Männern eine nähere allerunter⸗ thänigste Eingabe entgegenzunehmen geruhen, und mit landes väterlicher Huld thunlichst berücksichtigen. ;

Der Unterzeichnete hat im Allerhöchsten Auf

werde unterbrochen werden.

Schloß Frederiksborg, im Kabinetssectetariat Sr. Majestät des

Königs, den 24. Novbr. 1849. 1 (gez.) Bluhme.

Nassau. Wiesbaden, 8. Febr. (Frankf. Bl. Gestern ist Se. Hoheit der Herzog, von Wien zurückkehrend, hier wieder

eingetroffen.

Auf Anregung der Herzogin Pauline ist eine Anzahl edler Frauen zusammengetreten um aus freiwilligen Beiträgen eine Lotterie zur Unterstützung der von der Ueberschwemmung betroffenen

Uferbewohner des Rheins und der Lahn zu veranstalten.

Sach sen⸗ Weimar. Weimar, 7. Jebr. (Weim. Ztg.) In der gestrigen Sitzung des Landtages berichtete der Abgeordnete Schüler über den von der Regierung mitgetheilten neuen Gesetz⸗

entwurf über Entziehung staatsbürgerlicher Rechte. Er schickte voraus, daß die Regierung einestheils mi des Landtages sich vereinigt habe, so vorzüglich bel den Besti erlittene Zuchthausstrafe die siaais bürgerlichen Rechte nur au Zeit entziehe, daß dem Bestraften gestattet sei, nach 10 Jahren um W

siellung der Rechte zu bitten und die Geschwornen hierüber zu entscheiden ätten und daß den, Geschtwornen die Enischeibung, ob ein verderben ille anzunehmen sei, anheim gegeben werde; anderntheils, bemerlte der Berichterstaiter, daß die Regierung allerdings mehrere wichtige, vom Land⸗ sage früher beschlossene Grundsähe nicht aufgenommen habe, daß

trage hinzuzufügen, daß die in Antrag gebrachte Berathung an keinem anderen Orte als in der Residenz Sr. Masestät stattfinden könnte, und daß durch lelbige, die unter englischer Vermittelung mit der Krone Preußen eröffnete Friedensunterhandlung nicht

dies aber nur eine Konsequenz des vom Landtage unverän⸗ dert angenommenen Strafgesetzbuches und der Strafproʒeß⸗ ordnung sei und daß der Ausschuß solglich nicht umhin könne, auch diese Bestimmungen anzuempfehlen, so besonders, daß die staglsbürgerlichen Rechte bei unbedingt angedrohter Zuchthausstrafe, wenn die Verurtheilung erfolge, immer und auch zuweilen bei nur mit Gefängnißstrafe bedrohten Verbrechen entzogen, so wie während der Untersuchung suspendirt würden, Hierauf nahm der Landtag den ganzen Gesetzentwurf unverändert an, sprach jedoeh den Wnnsch aus, daß Großh. Staats⸗Regierung, auf dem Wege späterer Gesetzgebung und Vereinbarung mit den thüringischen Staaten, die frühe⸗ ren Beschlüsse des Landtags (Art. a, 6 und 10) möglichst wieder anstreben möge. Ferner nahm der Landtag den Geseßzeniwurf über Schutz der Hol⸗ zungen ꝛc. unverändert nach der Regierungsvorlage an.

Abgeordneter Dolch hatte vorgeschlagen, die Staats⸗-Regierung zu er⸗

suchen, das Gesetz vom 1. Juni 1815 dadin abzuändern, daß, bei Verwei⸗ gerung von Zinsen und Abgaben an Geistliche und Schullehrer, die nicht von Grundstücken erhoben werden, welche zum Bezirke der betreffenden Ge⸗ meinde gehören, die Haftpflicht für diese Bezüge, während der Dauer der Verweigerung auf die Kirchenpatrone bezüglich die Staatskasse übergehe. Der Ausschuß beantragte die Verwerfung dieses Antrags durch seinen Re⸗ ferenten, Abg. Stäps, weil eine Verpflichtung der Kirchenpgtrone nicht vorhanden sei. In gleichem Sinne sprachen die Abgeordneten Liebe, Rebling, Henß, Trunk; von der anderen Seite wurde dies theils bestritten, theils behauptet, daß die Gemeinden keinesweges zur Deckung dieser Ausfälle ver= bunden wären, so von den Abgeoidneten Dolch, Schubert, Natenbacher, Fries; letzterer stellte den Antrag, Pim Regierung zu ersuchen, das Gesetz vom 1. Juni 1848 zurückzuziehen. Abgeordneter Maul sand auch eine neue Gesetzvorlage nöthig, da nach dem Kirchenrechte weder die Gemeinden, noch die Patrone verpflichtet wären. Der Landtag nahm den Antrag des Abgeordneien Fries an. . ; Abgeordneter von Schwendler hatte beantragt, das Sportelgese tz dahin abzuändern, daß die Gebühr für Ertheilung von Handels- und Ge—⸗ werbs-Konzessionen bis auf 100 Rihlr. ansteigen könne. Der Ausschuß (Referent Stäps) war dagegen, weil man nene Gewerbs - Uuternehmungen unterstützen müsse und überdies einer Umgestaltung des ganzen Gewerbe⸗ wesens in nächster Zukunft entgegen sehen dürfe. Abgeordneter von Schwendler: das Letztere sei ungewiß; er wolle nur eine verhältniß⸗ mäßige Gebühr und die jetzige Taxe von 2 20 Rihlr. finde er sowohl für ganz unbedeutende Gewerbe, zum Beispiel Schnitzen von Peitschenstöcken und Lumpensammeln zu hoch, dagegen für großartige Unternehmungen, bei denen jährlich Tausende verdient würden, zu gering. Der Landtag nahm den Schwendlerschen Antrag an. Nach Berathung einiger Petitionen re⸗ ferirte Abgeordneter von der G abelenz, Namens des Finanz⸗Ausschusses, über mehrere Anträge auf gleichmäßige Steuervertheilung und schlug vor, bei der Kürze der Zeit und Unmöglichkeit gründlicher Berathung, diese An—⸗ träge der Staatsregierung zur Berücksichtigung zu übergeben, damit die⸗ selbe, nach folgenden Grundsätzen: ) Beseitigung der Ungleichheit der Grundsteuer, welche sich in mehreren Theilen des Großherzogthums, na⸗ mentlich im neustädter Kreise, fühlbar gemacht hat; b Aufhebung aller Steuerfreiheiten; c) Erleichterung der in den niedrigsten Klassen der Ein⸗ fommenstener Befindlichen, Vorlagen ausarbeite und dem nächsten ordent⸗ lichen Landtage vorlege. Nachdem mehrere Abgeordnete sowohl die Wich⸗ tigkeit der Anträge und ihr Bedauern, sie nicht erledigen zu können ausge— sprochen, als auch anerkannt hatten, daß eine frühere Berathung unmöglich gewesen wäre, nahm der Landtag den Ausschußantrag an. Schließlich nahm der Landtag, auf Antrag des Berichterstatters Trunk, die Entschließing Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs, die Pensionen für Wiitwen und Waisen höherer Hof⸗Chargirten auf die Civilliste zu über nehmen, dankbar an. In der heutigen Landtags-Sitzung wurde ein dringlicher Antrag des Abgeordneten Fries und Genosfen das Ergebniß der Wahlen zum ersurter Reichstag und den Nachweis statistischer Notizen be= treffend, wie viele von der Isten, Aten und 3Zten Klasse bei den Wahlen sich beiheiligt haben, sofort durch die Mittheilung solcher Nachrichten, so weit sie bis jetzmw amtlich eingeßangen sind, durch den Staats Minister von Watz dorf mit dem Bemerken erledigt, daß dieselben demnächst vervollstendigt durch die weimarische Zeitung veröffentlicht werden sollen. Hierauf wurde ein zweiter dringlicher Antrag von dem Abgeordneten Deuba ch und Genossen gestellt, dahin gehend: der Landtag möge die Staatsregierung ermächtigen, den für Verbesserung der Schullehrerstellen bestehenden Fonds für dieses Jahr auf ooh Thaler zu erhöhen. Es wurde von mehreren Seiten geltend gemacht, wie zweckmäßig es sei, eine solche im Ganzen doch immer nicht bedeutende Bewilligung zu Gunsten des Lehrerstandes, schon jetzt noch vor einer desini⸗ tiven Reorganisation des Schulwesens eintreten zu lassen. Abgtordneler Rebling: Wir legen vorläufig, für dieses Jahr 3009 Thaler in die Hände der Staats- Regierung. Staats Minister von Watzdorf: Vie Regierung wird irgend ein Bedenken bei einer solchen Ermächtigung nicht haben, noch weniger, wenn Sie wirklich 3000 Thaler in die Hände der Ne= gierung legten, das thun Sie aber nicht. Unsere Kassenverhältnisse sind sehr gespannt, diese 3000 Thaler können der Negierung mancherlei ö genheiten bereiten, auch die neue Organisation nimmt außerordentliche Mirtel n Anspruch. Der Antrag wurde mlt großer Y arg ing angenommen. dier⸗ auf ging der Landtag über zur Berathung der Ministerialdekrete . 22. Januar 1859 und vom 30. November 4819, die ohne Entschadigung gus⸗ zuhebenden Abgaben betreffend. In Beziehung auf das Ministeriastekte vom 22. Januar beschloß der Landtag auf die Anträge des Ausschusses 1) auf die Prüfung der vorgelegten Verzeichnisse, der an den Staatsfiskus zu ent- richtenden Abgaben im Einzelnen nicht einzugehen; 2) gab derselbe seine Zustimmung zu dem, was in Nr. 1 und 3 des Dektets ausgesprochen wor⸗ den ist; 3) ermächtigt der Landtag die Staats⸗Regiemng, auch rüclsichtlich der in die dritte Abtheilung der Lastenverzeichnisse gestellten Leistungen defi⸗ nitiv zu erklären, daß diese ohne Entschädigung in Wegfall kommen. Die Berathung des Ministerialdekrets vom 39. November v. J. wurde in der heutigen Sitzung bis zu dem die Lehngelder betreffenden Punkt erledigt.

Waldeck. Arolsen, 6. Febr. (3. f. N. D.) Der Landtag ist bis zum 26. Febr. vertagt worden und zwar mit der Bemer⸗ kung, daß man, wenn zur Erledigung der einen oder anderen Sache die Verhandlungen nicht sofort abgebrochen werden könnten, höch— stens nur noch einen Tag einräumen könne.

Frankfurt. Frankfurt a. M. 8 Febr. (G. H. A, 3.)

Stadt Frankfurt wurden die Abgeordneten Dr. Jucho und Bohrer beeidigt. ; 26 ö Der Senat legt drei Anträge auf Nachbewilligung für unvor= hergesehene Ausgaben vor, welche die Zustimmung der ndigen Bürger⸗Repräsentation erhalten haben, nämlich 15000 len n, allgemeine Staatsverwaltung, 16,000 Fl;, für die Polier , . und auf fünf Jahre jährlich 1000 Fl. für die Hül f ar n. wiesen an die Finanz⸗Kommission. Ein Sesetz⸗ Egon 133 Allmendlose in den Landgemeinden geht dahin: das Gelen . treffe Hemeinden die erfor erlichen aufzuheben und den betreffenden Ge e sungh wird! Line Kon Anordnungen anheimzugeben. Zur Begur⸗ l issi ö ählt. . . 6 32 misst . ttz g rr Donner stellt den Antrag: „Die Ver⸗

Ratificationsvorbehalt zu hauptsächlich d

Bündnisse beiße el se vernünftigen

Seren Rücksichten mehr, als daz Wohl des Vaterlandes; was Ju

Der Präsident hält den Antrag sür zu wichtig, um sofort in dessen Berathung einzutreten, und beantragt die Verschiebung jeder , mn, über denselben bis künftigen Mittwoch, 131en d. M. Dr. Mappes ist gegen die Verschiebung; man habe sich seine Mei⸗ nung über diesen Gegenstand, dessen Wichtigkeit er nicht verkenne, längst gebildet. Dr. Soucha) spricht für die Verschiebung; es sei nothwendig, daß Jeder die Sache nochmals überlege, um ein richtiges Dr. Goldschm idt ist nicht gegen die Ver⸗ Begutachtung

Urtheil fällen zu können. schiebung, wünscht aber sofort eine Kommission zur Hr. Souchay lehnt die Kommission ab, weil sie nur Verzögerung der Entscheidung veranlassen würde. pes will Tie Frage, ob eine Kommission erwählt werden soll, heute be Binding glaubt, entweder müsse man heute Beschließe man Letz⸗

des Antrages. Dr. M 4 P 2

entschieden wissen. in die Sache eintreten, oder sie verschieben. teres, so sei die Kommissionsfrage auch erledigt; denn vor aller Erörterung eine Kommission zu bestellen, wäre der Sache vorge⸗ Nach einigen Bemerkungen von Quilling, Dr. Varren⸗ krapp und Hr. Goldschmidt wird der oben erwähnte Antrag des Präsidenten zum Beschluß Abgeordneter Nortz stellt folgenden Antrag: „Die Versamm⸗ lung wolle hohen Senat ersuchen, aus allen Kräften dahin zu wir⸗ ken, daß die hiesige Bürger- und Einwohnerschaft von der Einquar⸗ ierun Er glaubt zwar, daß der Senat Schritte gethan habe, um diesem Antrage zu entsprechen, bisher habe sich aber kein Erfolg gezeigt, daher eine Erinnerung an ihrem Platz Der Abgeordnete J. C. Debary verliest einen ähnlichen Antrag, lautend: „Hohen Senat zu ersuchen, mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln dahin zu wirken, daß diejenigen Truppen, welche nicht einkasernirt werden können, von hier entfernt Schöff Dr. Harnier giebt die Erklärung, daß der Se nat bereits die geeigneten Schrite gethan habe, um die Einquartie—⸗ rungs last zu heben; er ertheilt beruhigende Zusicherungen. . Debary beharrt auf seinem Antrage, denn schon gar zu oft sei man mit solchen Zusicherungen vertröstet worden. zeide werden dem Senat überwiesen.

16 Kommission für Geschäfsordnung legt durch il richterstatter r. Scharff einen Entwurf zu einer solchen vor welcher 53 Paragraphen umfaßt. . . jenigen Paragraphen erörtert, bei welchen eine Bemerkung gemgcht wurd Auf den Antrag von Hr. Jucho wird §. 15 ei schränkung der Versammlung hinsichlich der Enische kung enthaltend ob eine Sitzung öffentlich oder geheim sein soll, gestrichen. : 8. 18 möchte r. Jucho die Bestimmung ausgedruckt schen daß alle Anträge schriftlich eingereicht werden müsfen. ; nicht genehmigt Bei 5. 26 wird auf den Vorschlag von Dr. Jucho die Abänderung angenommen, daß auf Begehren von zehn Abstimmung au fgenon Ein weiterer Antrag von Dr. Jucho, den 5. 30 dahin abzuändern, daß es statt: Zum gültigen Beschluß ist mehr als die Hälfte der „Anwesenden“ erforderlich, heiße; „ist mehr als die Hälfte der Abstimmenden erforderlich“, wird abgel⸗ j Die übrigen Paragraphen, so wie der ganze Entwurf mit den er⸗ wähnten Aenderungen angenommen, und der Druck desselben ver⸗ ne geord Auf welche Veranlassung der Präsident die Sitzungen anordne, da in der Geschäfts Ordnung auf seinen, des . Sitzungs zeit

tierungslast entbunden werde.“

Platze sein dürfte.

Beide Anträge

Er wird verlesen, und nur die⸗

nicht genehmigt.

Mitgliedern aufgenommen werden müsse.

namentliche

Abgeordneter Nortz fragt:

Fragestellers, in del und die Frist zur Einreichung Frist z Präsidium erwidert:

daß der Senat demnächst eine Antwort er— theilen werde.

l ̃ Die Kommission für Geschäftsordnung berichtet in Folge des ihr gewordenen Auftrages, über die Entschadigungen der Abgeordneten von den Landgemeinden. n: den ordneten der Gemeinden Bonames, Dortelweil, Niedererlenbach und Niederursel während der Monate September, Dktober, November März und April je t der Monate Mai, Juni, Juli und August je 1 Fl 30 Kr., und den Abgeordneten der Gemeinden Bornheim, Sbem⸗ Niederrad und Hausen

Fl. 30 Kr., unn während auszusetzen.

Sie trägt an: den Abge⸗

Fi. 30 Rr,

der letzten vier Monate je 1 Fl. die Abge⸗ Dortelweil Bornheim zu setzen, da sie künftig eben so Der Antrag geht an den Senat. se Kommission für die Bürgerwehr die Anfrage, Er begründet die Anfrage eingerichteten enigen von Karlsruhe, die sich in als auch durch das

nahe seien, als die letzteren. Abgeordnete Nortz stellt an wie welt es mit dieser Anstalt sei? purch die Nothwendigkeit einer sowohl durch das pen letzten Zeiten ausgezeichnet Begehr um Verminderung

wiedert, daß die von der

Kommission nicht mehr bestel er Fragesteller möge einen

Bürgerwehr,

benommen, der hiesigen Besatzung. konstituiren den Versammlung ernannte he und keine andere an ihre Stelle er— Antrag einreichen.

Se. Königl. Hoheit der Prinz um vier Uhr von Karlsruhe d hat den glänzenden Ball Lord Cowley's mit Heute wird der Prinz dem von dem Königl. M. von Bethmann, Sr. Königl. Hoheit

Frankfurt a. M., von Preußen ist g. hier eingetroffen un seinem Besuche beehrt. preußischen Konsul, Herrn zu Ehren gegebenen Diner beiwohnen.

tern Nachmittag

(Weser⸗Ztg.) des gestrigen Tages sich unter ahwech⸗ Steigen auf der Höhe von 18 Fuß te glücklicherweise von einem, wenn eständigen Fallen zu melden. 3 Uhr ist das Wasser um 6 Zoll ge— üugenblick noch immer die Höhe

Ein großer Theil der Alt⸗ und Neustadt andauernden Ueberschwemmung im hohen Grade die Schwierigkeit und theilweise Unterbrechung der Com— macht sich im Geschäfte und täglichen Verkehr außer— würde für viele unbemittelte Mit⸗ och brückender werden, wenn nicht die öffentliche und Pri⸗ ätigkeit zur Abhülfe das Ihrige thäte. Die Dämme im Gebiet und der weiteren Umgegend können nur durch die ange⸗ Bemühungen gegen die Gewalt der Fluthen geschützt ach den eben eintreffenden Stromberichten war die Weser bei Nienburg und Minden bedeutend im Fallen.

Bremen. Bremen, 9. Febr. der Wasserstand im Laufe selndem geringen Fallen und

In der heutigen Sitzung der gesetzgebenden Versammlung der freien haben wir heu

gehalten hatte, h t langsamen, doch b Nacht bis Nachmittags um fallen, erreicht indessen von 17 Fuß 7 Zoll.

hat die Not zu tragen; munication ordentlich fühlbar, und die Noth

ständigen in diesem A

strengtesten S ; en Beitritt

s en, hohen Senat zu er suchen, den Bei 6 ö von den Königreichen Preußen, Sach⸗ . i Haunover geschlossenen Bündniß vom 26, Mai 1849 unter sen und h erklären.“ Er begründet den Antrag

Ausland.

Gesetzgebende Versammlung. Auf der Tagesordnung stand die Jortsetz Unterrichtswesen. allgemeinen Erörte⸗ idersetzt sich entschieden, wird zur Diskussion der rachten Amendements

avurch, daß alle benachbarten kleinen Staaten diesem len, in welchem er die volle Gewähr einer reiheit sindet. Die Hindernisse, welche bisher dem Beitritt im Weg gestanden, seien beseitigt, und es gebe keine an—

Frankreich. vom H. Februar. Berathung des Gesetzes über das fugerais (von der Rechten) will noch in der rung fortfahren, allein der Vorsitzende w und unter Zustimmung der Versammlung zahlreichen, von vers geschritten.

pas neue Bündniß bringen möge, es könne nichts Nachtheiliges sein. Die politischen und materiellen Interessen seien hinlänglich durch die 6ffentlichen Organe besprochen worden; immer aber sei

es sicherer, wenn der Schwache sich an den Stärkeren anschließe, chiedenen Seiten eingeb

ardet (von der äußersten Linken,

249

schlägt, ergreift zuerst das Wort, um dem Gesetz, als einem finste⸗ ren zur Knechtung des Volkes bestimmten Werk der Kirche und der mnonarchischen Reaction, den Prozeß zu machen. Ihr wollt,

Kapuziner machen! Allein die Zeiten sind nicht mehr, wo ein Mönch einen Kreuzzug predigte, ein anderer zu Pferde stieg und 100,000 Fanatiker dummer Weise nachfolgten, um auf der Straße von Jernsalem durch Strapatzen und Elend umzukommen. Alles

den Vorurtheilen des Volkes den Grund ihrer Existenz hat.“ Im weiteren Verlaufe seines Angriffs auf die vereinigte kirchliche und monarchische Partei nimmt der Redner die Revolution von 1789 und ihre Helden, namentlich Robespierre, die Montalembert gran⸗ diose Verbrecher genannt hatte, in Schutz und schleudert dabei so giftige Vorwürfe gegen die Royalisten, besonders weil sie nach ihm die Invasion der Fremden auf Frankreich herbeigerufen haben, daß er zum öfteren aufs heftigste von der Rechten unterbrochen wird, bis endlich der Vorsitzende ihn zur Sache ruft, unter der von der Majorität lebhaft beklatschten Bemerkung: er werde nie gestatten, daß auf der Tribüne eine Schutz- und Lobrede auf die verabscheuenswerthe Zeit der Proscriptionen und Confiscationen gehalten werde. Ri⸗ chardet beschränkt sich deshalb auf die Verlesung seines Amende—⸗ ments, das er ironisch der Annahme der alten Vertheidiger der Unterrichtsfreiheit empfiehlt. Montalembert erklärt, daß die Verfassung dem Staat die Aufsicht über den Unterricht vorbehalte, und bas Amendement wird hierauf ohne,. Weiteres verworfen. Sainte Beuve (von der Majorität) legt ein vollständiges Gegen⸗ projekt im Sinne einer sehr wenig beschränkten Unterrichtsfreiheit vor, das von seinem Urheber in kurzen Worten vertheidigt wird. Allein der Ausschuß weigert sich durch seinen Berichterstatter Beugnot, auf die Diskussion einzugehen, da er blos mit der Begutachtung des vom Staatsrath geprüften Fallouxschen Gesetz⸗ Entwurfs beauftragt sei. Der Unterrichts-Minister Parieu besteht ebenfalls darauf, daß über deu ( sten Artikel des Regierungs— Vorschlages abgestimmt werden solle, da der Vorschlag von Sainte Beuve kin Antendement, sondern die Verneinung des ersteren sei. Die Versammlung entscheidet, daß über das Regierungs Projekt zuerst votirt werden soll, womit das Gegenprojekt von Sainte Beuwve beseiligt ist. Dasselbe wirerfährt einer Reihe von Verbesse— rungs-Anträgen, deren Zweck ist, die Geistlichkeit aus dem obersten Unterrichts Rathe zu entfernen oder weltliche Elemente, wie unter anderen Mitglieder des Handels- und Gewerbestandes, demselben beizufügen, wobei die Linke theils das Prinzip der absoluten Un⸗— terrichtsfreiheit, theils das der ausschließlichen Leitung des Unter⸗ richtswefens durch den Staat verfolgt. Die Sitzung wird um 6) Uhr aufgehoben und die Diskussion eines Amendements des Abbe Cazales, der im Namen der strengkirchlichen Partei den Ausschluß der Bischöfe aus dem obersten Unterrichts-Rath verlangt, auf mor⸗ gen verschoben. .

. Sitzung vom 7. Februar. Vorsitzender Dupin. Herr . verlangt das Wort. (Aufmerksamkeit.): „Ich habe heute im M o nit en r eine Injurie gelesen, die mir gestern hier zu Theil wurde. (Rechts: Warten Sie, die Versammlung ist noch nicht voll zählig, wir bemerken, daß Herr Leo Laborde fehlt) Etwas wun⸗ dert mich, daß der Präsident den Unterbrechenden nicht zur DOrd⸗ nung gerufen hat.“ Präsident: „Ich habe die Unterbrechung nicht gehört, sonst wäre dies geschehen.“ Richardet: „Jetzt hoffe ich, daß Herr Leo Laborde sich selbst erklären werde., Präsident: „Bas ist nicht möglich, begnügen Sie sich mit meiner Erklärung.“ Ri⸗ chardet besteht auf seiner Forderung. Der Präsident wider⸗ spricht von neuem, Mathien (de la Drsme) ruft: „Solche Erklärungen werden nicht auf der Tribüne ge⸗ macht!“ Fünf Minuten darauf tritt Leo Laborde ein; mehrere Repräsentanten setzen ihn davon in Kenntniß, was geschehen sei. Er will sogleich die Tribüne betreten, wird jedoch von seinen Freun⸗ den davon abgehalten, und nachdem noch Herr Dupin eine Weile , er auf seinen gewöhnlichen Platz. Der e,, g gem 6 wird hierauf die Dehatte über die Unterrichts⸗ frage sortgesetzt, Herr Cazales entwickelt sein Am . e bd, nn, wa . Amendement, wel⸗ h e Bischöfe vom Unterrichts⸗-Rath ausschließt. Selbst unter der Geistlichkeit gebe es Opposition gegen das Gesetz, man möge keinen religiösen Streit erneuern, dies wäre zu gefährlich. Vatimesnil widersetzt sich dem Amendement. Das Amen—

dement des Herrn Cazales wird verworfen. Die Ver⸗

sammlung schreitet hierauf zum Skrutinium über den Artikel der

Kommission, welcher die Zahl der Bischöfe und Erzbischöfe und die

anderen Mitglieder des obersten Unterrichtsrathes bestimmt. Das

Stimmergebniß ist folgendes: Zahl der Votirenden 626; für das

Prinzip des Artikels der Kommissien 396, gegen den Artikel und

dadurch zu Gunsten der Fassung des Herrn Cazales 230. Das

Amendement des Herrn Eazales ist also verworfen. Hierauf

kömmt die Versammlung auf das Amendement des Herrn

Lagarde, welcher die Zahl der Bischöfe im Unterrichtsrath

auf drei beschränkt. Herr Lagarde sucht diese Redue⸗ tion zu vertheidigen. Die Versammlung verwirft dieses Amen⸗

dement ebenfalls. Barthelemy St. Hilaire will, daß die geist⸗

lichen Mitglieder des Unkerrichts-Rathes nicht gewählt, sondern die

jedesmaligen Erzbischöfe von Paris, Rouen und Versailles damit beauftragt werden sollen. Auch dieses Amendement wird verworfen. Odilon Barrot stimmt mit ungefähr 10 Mitgliedern dafür. (Ge⸗

lächter Die Versammlung nimmt hierauf ohne Diskussion die Be⸗

stimmungen des ersten Artikels, welcher die Zusammensetzung des

Unterrichts⸗-Raths betrifft, an. Damit ist das Wesentlichste des

Projekts votirt. Artikel 2, 3 und 4 werden gleichfalls angenom⸗

men. Dieselben betreffen die Art der Ernennung und Absetzung

der Mitglieder und die Zahl der Sitzungen. Dle Sitzung wird

hierauf geschlossen.

Paris, 5. Febr. (Köln. 3tg') Ueber die dem General von Lamoriciere gestern widerfahrene Mißhandlung ist uns folgende ganz zuverlässige Mittheilung geworden. Der General, der dem Anfange der Sitzung der Nativnal⸗Versammlung beigewohnt hatte, begab sich gegen drei Uhr in einer Droschke in die Rue Richelieu, woé er Geschäfte hatte, und von dort nach der Rue St. Martin, da er von den vaselbst entstandenen Unruhen gehört hatte. Er gelangte durch eine Querstraße mitten in die Rue St. Martin, fn gleicher Höhe mit dem Konservatorium der Künste und Gewerbe; da er die Menge zu zahlreich und dicht fand, um seine Fahrt fortzu⸗ setzen, so wollte er umkehren; allein Polizeisergeanten die ohne Zweifel bie Vermehrung des Gedränges durch das Umwenden des Wagens fühl⸗ ten, forderten ihn auf, in der Richtung des Boulevards weiter zu fah⸗ ren. Um seinen Wagen, der nur langsam vorwärts kommen konnte, dräng⸗ ten sich bald viele Neugierige. Einige glaubten in ihm einen der Generale zu erkennen, die in den furchtbaren Juni⸗-Tagen die Truppen kom⸗ nandirten. „Er ist es!“ riefen sie aus. „Rein, er ist es nicht!“ rief eine andere Gruppe, die, wie mehrfach behauptet wird, den General Ehangarnier im Sinne hatte. Ein Mensch nähert sich dem General: Rufen Sie: „Es lebe die Republik!“ „Recht gern!“ erwiederte dieser, der sich bekanntlich zu entschieden für die

und er halte diesen Anschluß für geeignet, die politischen und ma⸗

kertellen Interessin, überhaupt das Wohl Frankfurts zu fördern. die unbedingteste Unterrichtsfreiheit vor=

Straßenbau⸗Beamter), der

bestehende Verfassung erklärt hatte, als daß dieser Ruf ihm hätte

schwer fallen können. dieselbe Aufforderung an ihn: Die Menge schwill ter tritt heftig an den General

Augenblick darauf richtet ein Anderer „Recht so! gehe gr. Es lebe die dabei fortwährend an. Ein Drit- heran, versetzt ihm einen Schlag herunterwerfen, Lamoricie re

t. n Republik!“ ruft er unter Anderem aus, „aus der französischen Jugend kleine

* 6 Hut n. = ie Republik!“ wirft den Angreifer zurück; in demselb t ĩ Wagen im Trabe fortfahren. Allein 3 ann,, 3 Geschrei hinter ihm her und heißt den Kutscher . He . ü Er wird sofort umringt, hin und h rissen, sein Hut in den Koth geworfen, und es ist nicht abzusehen wie weit das irregeleitete Volk in seiner Rachsucht gegangen wärs, iger Zouave, der in Afrika unter Lamoricier gedient hatte, ihn erkannt und im Verein mit einigen anderen muthvollen Bürgern bis in ein Lesekabinet auf dem Boulevard St. Martin geleitet hätte, Allein die Menge war ihm auf dem Schritte gefolgt, und bald wurden die Verwünschungen und Dro⸗ hungen derselben so heftig, daß der General aus dem Lesekabinette, das nur einen Ausgang hatte, in die oberen Stockwerke des Hauses steigen mußte, fortwährend das Geschrei der wüthenden Menge hinter sich. Durch ein Fenster des obersten Stockwerkes gewann er das Dach und über dasselbe durch ein Mansardenfenster das benachbarte Haus, durch das er in den Faubourg St. Martin hinabstieg. Aber auch dort wurde er auf der Straße gleich erkannt, und die Menge schien sich von neuem auf ihn stürzen zu wollen, als ein Reiter, der sich gerade an der Thür befand, dem General bei Nen⸗ nung seines Namens sein Pferd abtrat, auf dem derselbe dann in gestrecktem Galopp durch den Faubourg St. Martin und über die äußeren Boulevards nach der National⸗Versammlung eilte, wo er nach einer halben Stunde ohne Hut und mit Koth beschmutzt an⸗ kam. Seine Kollegen von der gemäßigten Linken empfingen ihn auf das herzlichstt, und auch Lagrange (vom Berge) schloß ihn bei seiner Ankunft in die Arme.

hat seine Zeit, und die der Kirche ist vorbei, da sie nicht mehr in General steigt aus.

wenn nicht ein eh

e Konferenz

Paris, 7. Febr. eneräle bei⸗

ri Gestern Abend fand eine gr beim Präsidenten der Republik statt, welcher mehrere

heute die Polizei⸗ in ihren respektiven fenster der Bilder⸗ Bilder beseitigen handlungen die Bücher schmuz-⸗ ch, ihm hierüber einen

Ein Cirkular des Polizei-Präfekten fordert aris und der Banlieue auf, f die Schau

die obscönen

Kommissäre von P Stadttheilen ihre Aufmerksamkeit au handlungen zu wenden, um daselbst zu lassen und eben so um zigen Inhalts wegzunehmen. Er verlangt au genauen Bericht einzuschicken. .

den Repräsentar Der erstere

aten Laborde und Richardet hat die Herren Miot und

wurde gestern beschlossen. olslin und von Surville zu

Burgard, der letztere die Herren v Sekundanten.

Das Oktroi von als die hiesige Munizip bers gehofft hatte, Vermehrung im V

Die letzten Na Departement lassen Edgar Ney. den 77,935, wovon 55,4658 dem 22,175 dem Kandidaten der

ür den Depeschen-Dienst zwischen e Forderung des Prokurators von chtliche Verfolgung eines Reprä⸗ en sich heute konstituirt.

9 hat mehr eingebracht

Paris im Jahre 184 n Tagen des Dezem-

alität noch in den letzte sich auf 3 ergleich mit chrichten in Bezu keinen Zweifel mehr r 328 Wahlbezirken

Adjutanten des

hre 1848 ist um 7 Millionen. die Wahlen im Charente⸗ über den Sieg des Herrn war die Zahl der Votiren⸗ Präsidenten der Republik und Opposition zu Theil

Die beiden Kommissionen f Marseille und Korsika und für di Bordeaux, in Bezug auf die geri sentanten wegen eines Preßvergehens, hab

Großbritanien und Irland. Parlament.

Der Bischof von Lon⸗ lage in Betreff des und falscher

Verfahrens Lehren be⸗ eines neuen Appell⸗

don trat mit einem Gesetzvorsch

Die Bill bezweckt die Stiftung indem sie die Jurisdiction ri. Geheimen Rathes auf den Bischof des Sprengels übertragen wissen will. Nach einer Diskusston, an wel⸗ cher der Erzibisch of von Eanterbury, Lord Brougham un p der Lord Kanzler , ,. ward die Bill zum e e gle verlangte darauf die Vorlegung verschi

d nwesen bezüglicher, Papiere, . 2 . 23. sicht der Regierung sei, eine Bill für die Kontrolle der Eisenbahn⸗ Der Graf von Granville antwortete, die Regierung werde mit einem solchen Gesetze hervortreten, wo⸗ fern nicht die Direktoren der Haupt⸗Eisenbahnen ein von ihnen ent⸗ worfenes, ihrem Versprechen gemäß, vorlegten.

Nächsten Montag Albrecht und die Königliche Familie Windsor ver⸗ dem Buckinghampalaste begeben, wo Der Hof wird dieses Jahr erst na seinen Aufenthalt nehmen. Jahr das Parlament Motionen in dieser und Lord John Russell wird bis nächsten

In Australien hat man den denen Niederlassungen eine Fö⸗ der schließen sollen, und die Times gesteht nschaftlicher Zollverein für dieselben

schuldigt sind. hofes für dergleichen Fälle, richterlichen Comité des G

Lord Monte das Eisenba

Rechnungen einzubringen.

7. Februar. werden die Kö⸗ lassen und sich nach Saison verleben wollen. Wochenbelt der Königin in Osbornehouse Die Regierung der Kolonieen wird dieses sehr in Anspruch nehmen. Beziehung auf der Liste, Freitag auch Vorschlag gemacht, deral-Union mit einan ein, daß wenigstens ein gemei nothwendig sei. Nach Berichten nuar hatte der Gouverneur der der französisch die an der Mündung bunden, welche ein plündert hatten. nommene Schiff indeß in dem Gef Matrosen und In London w Englaͤndern an den ten Vertilgungskrie mandeur Sir James Br Vorwande der Seeräuberei 1509 b geopfert zu haben, zu einer Petition, Kriege verübten Gräuel zu unt kopfweise für getödtete Seeräub Alexander Wilmot Schomberg, ein Abkömmling von rühmten Feldherrn Wilhelm's III. in Sussex, 76 Jahre großen Krieges von 1

Schon sind einige

eine solche einbringen. daß die verschie

aus Bathurst am Gambia vom 21. Ja⸗ Kolonie sich mit dem Gouverneur einer Expedition gegen des Flusses Seba hausenden Piraten ver⸗ lisches Kauffahrteischiff gen ie Expedition hatte den Erfolg, wieder in die Hände der Engländer gerieth, denen echt mit den Seeräubern ein Offizier getödtet und Marinesoldaten verwundet wurden.

ͤ zug auf den im Juli v. J. von den Küsten von Borneo gegen die Dyaken geführ⸗ ersammlung abgehalten. doke wurde beschuldigt, unter dem vagen is 2000 Byaken kaltblüti te sich sch fordern, die in di das Blutgeld, welches er bezahlt wird, abzuschaffen. Admiral der blauen (im Range General Schomberg, dem be⸗ sist auf seinem Landsitze Bognor, Er hatte sich während des 794 an vielfach ausgezeichnet; außerdem ge⸗ bührt ihm das Verdienst, das Verprovia aben; namentlich hat er vera Soldaten jetzt nur halb so

en Kolonie Senegal zu

ommen und ge⸗ daß das ge⸗

urde in Be Der Com⸗ und die Versammlung vereinig

um das Parlament aufzu ersuchen und

dritten) Flagge, alt, gestorben.

ntirungssystem niaßt, daß die iel geistige Ge⸗ tt der entzogenen

tte verbessert zu h atrosen und Maxine⸗ tränke erhalten, als vormals, und daß