1850 / 47 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1M

lich durch die Bundesgesetzgebung bestimmt. d daher die jetzt bestehenden bundesgeseßlichen Vorschriften die Grundlage des

das hiesige Truppencorps einwirken wird.

11h 5 wnwielle Resulta liche finanzielle Nesulta 1

1841

ich auf die hiesige Militairverwaltung eine günstige Einwirkung zu äußern. Die Größe des vertragsmäßig zu haltenden Trnppencorps wird ledig In dieser Beziehung bilden

trages, und es ist ausdrücklich bestimmt, daß jede Veränderung der bun= gesetzlichen Bestimmungen über die Größe der Kontingente auch auf Durch den Vertrag werden da— dem Lande größere Kosten, als die durch die Bundespflicht gebotenen, 1 j

e Gegenwart noch für die Zukunft auferlegt. Eine Herabsetzung

ontingentsstärke würde daher auch eine verhältnißmäßige Verminde⸗ ig des Budgets herbeiführen.

Wir können Uns hier hinsichtlich der militairischen und finan⸗—

ziellen Seiten des Vertrages auf diese kurzen Andeutungen be— hränken, da Wir über das Detail derselben und deren Einwirkung auf das Budget ein besonderes Schreiben an die Finanz- Kommission

haben ergehen jassen, und wollen nur noch bemerken, daß das augenblick⸗ des gegenwärtigen Vertrages darin besteht, daß die Summe für das

dieses Jahr angeforderte laufende Militairbedürfniß

ch um 10 Pf. 112 Husare ĩ verkauft und die aus deren . lber auf die Mobilmachungskosten von 1848 werden vel in n 10. Februar 1850 J. Brauns eb aats⸗Ministeriur

wissenschaft und Runst

Königliches Schauspielhaus.

Mittwoch, 13. Februar. rauerspiel von Michael Beer. Mit Musik von Meyerbee

Jahren auf dem hiesigen Repertoire, und

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der tragische Knoten selbst ist, wie ich glaube, nicht fest und straff genug zu⸗ sammengezogen worden. Nur die alte Königin handelt mit ihrem Anhange, Struensee' verhält sich zu passin. Nun bin ich weit entfernt, den Begriff der tragischen Handlung in das Kurz- und Kleinschlagen zu setzen; aber wir wollen wenigstens den Sturz des Helden motivirt sehen durch einen Schritt desselben, der vor unseren Augen stattsindet, das liegt in dem Grund⸗ begriff des Dramas. Struensee wird, wie Egmont, ein Opfer seiner Sorg⸗ losigkeit; dies halte ich mehr für episch als für dramatisch. Mich dünkt, auf dem Balle im dritten Aufzuge mußte es auf Seite Struensee' s thätiger hergehen.“ Die geschickte Anlage, die meist edle Sprache und viele dichterisch erfundenen Einzelheiten heben das Stück, unstreitig über viele ähnliche Productionen neuester Zeit hinaus; dennoch ist, namentlich bei der Aufführung, nicht zu verkennen, daß der Dichter nicht eigentlich dramatisch zu Werke gegangen ist. Man weiß nicht recht, ob es Rücksicht auf die Geschichte oder Liebe zur Romantik war, daß er seinen Helden Manches gegeben, was ihm schadete, und andererseits Vieles genommen hat, was ihm in der Tragödie gebührt hätte. Daran kränkelt denn auch natürlich die Katastrophe, so daß im Grunde nur Graf Rantzau ein lebhafteres In- teresse beim Zuschauer erregt. Nicht weniger beeinträchtigt ferner die Ge— sammtwirkung des Stücks jene Scene der Königin Mathilde mit dem Frei— herrn Schack, die durch und durch unmolivirt ist. Seltfamer Weise scheint Michael Beer fast geflissentlich einige Fehler Göthescher Dramen kopirt zu haben, über welche des Letzteren Zeitgenossen, ja zum Theil er selbst, bereits den Stab gebrochen hatten. .

Die Darstellung war wohl gelungen in Bezug auf die Hauptfiguren, wie auf das Zusammenspiel; dennoch gab das zahlreich versammelte Pu— blikum nur spärlich seinen Beifall zu erkennen, was nicht den Schauspielern, sondern dem langsamen Schritt der Handlung anzurechnen sein mag. Das Stück spielt beinahe vier volle Stunden, und in dessen eigenem Interesse hätte man den Rothstist des Herrn Stawinsky gern minder diskret gesehen.

Herr Hendrichs ist sür diesen Struensee wie geschaffen; vielleicht ließe sich noch wünschen, daß er denselben von seinem Egmont noch etwas mehr abzuhalten bemüht wäre, zumal das Stück ohnehin schon so sehr häufig in Haupt- und Uebersächlichem an jene Göthesche Dichtung erinnert. Kleine Gedächtnißfehler waren heute wieder sehr störend Herr Dessoir

Akte: man fühlte, der Mann hat mit seinem Gewissen so weit kapitulirt, daß er an einem Schurkenstreich Theil zu nehmen ist, zunächst, um seinem Lande Unheil abzuwenden, sondern aber, um das Schlachtopfer von seinen eigenen Genossen nicht völlig verderben zu lassen. Auch der Schmerz dar- über, daß ihm dies mißlang, und der Schrecken, sich plötzlich betheiligt an der Blutschuld zu wissen, waren fein und wirkungsvoll versinnlicht. In wei⸗ ten, faltigen Gewändern scheint aber der Künstler noch nicht recht heimisch; und so wenig wir jenem Attitüden⸗- und Draperienwesen das Wort reden wollen, in welchem sich zuweilen Herr Hendrichs, Madame Crelin- ger u. A. gefallen, so sollte Herr Dessoir doch mehr darauf halten, un- schöne Posen zu vermeiden, die heute in der Gefängnißscene mehrmals zum Vorschein kamen und dem Auge durch die anspruchsvolle Farbencombination (Graf Rantzau hat nämlich über seine dänische hoch⸗ rothe Uniform einen schwarzen Mantel geworfen) mit besonderem Nachdruck eingeprägt wurden. Frau Crelinger milderte mit kunstsicherer Hand einige allzustarke Striche des Autors in der Charakterzeichnung der Königin Marie Juliane. Fein und anziehend wan der alte Pfarrer Struensee des Herrn Döring, wenn er auch in einigen Momenten nicht gleich den Ausdruck der Auf= richtigkein und des tiefen Ergriffenseins finden konnte. Er und Herr Hendrichs wur= den am Schluß gerufen. Herr Rott, Oberst Köller, that nicht sonderlich viel an seiner Rolle, was sie auch wenig verdiente; indessen suchte er sie auch nicht, wie manche andere, zu schrauben. Frau Hoppé gab ihrer Königin Karoline Mathilde, was ihr gebührte; von jenem ost gerügten, singenden Tonfall war heute rühmlicherweise nichts bemerllich, ein Zeichen,

daß die fatale Angewohnheit minder fest sitzt, als die Künstlerin selbst wäh⸗ Fra Bewußtsein der Schwäche der

nen mag. Heir Franz schien seinem Xe , Rolle äußerlich zu sehr Rechnung zu tragen. Herr Crüsemann spielte feinen englischen Botschafte: würdig und anständig, ohne Ver—

wie ge⸗

. 9

suche, ihm Ridicules anzuhesten. Herr Gern, Schulmeister

vphn

. Meyerbeersche Musik scheint eiwas flüchtig gemacht, ein seltener Fall bei diesem langsam und mit angestrengter Sorgfalt schaffenden Komponisten. Das (übrigens schön gefundene) Hauptmotiv kehrt allzu häufig wieder, und ver⸗ scherzt so seinen Reiz. Auch will es uns bedünken, daß die begleitende Musik hin und wieder ein etwas aufdringliches, vorlautes Wesen annimmt, noch häufiger aber ergeht sie sich in bizarren, unverständlichen Instrumen

6 4 . Bekanntmachungen. 1 ö Nachstehender Steckbrief: Der unten näher bezeichnete Literat Emanuel Fern⸗ bach, wegen Theilnahme an der durch eine Druckschrift bewirkten Anreizung zum Hochverrath zu einem sechs⸗ jährigen Festungs-Arrest rechtskräftig verurtheilt, hat sich von hier entfernt, ohne daß sein gegenwärtiger Aufenthalt zu ermitteln ist.

Es werden alle Civil⸗ / In⸗ und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf densel⸗ ben zu vigiliren, im Betretungsfalle festzunehmen und mit

und Militair⸗Behörden des /

allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Gel⸗ in Danzig auf dem Schiffe „Delphin“, geführt vom

dern mittelst Trausports an die hiesige Gefängniß⸗Ex⸗ pedition abliefern zu lassen. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch ent

des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert. Berlin, den 17. September 1849. Kööns liches Stadtgericht hiesiger Residenz. Abtheilung für Untersuchungssachen. Zweite Deputation für Verbrechen. Signale ment , . Emanuel Fernbach. ve. e is . Jahr alt, jüdischer Religion, zu Lö—⸗ wenberg in Ich lesien geboren, 5 Fuß groß, hat' schwarze Haare, braune Augen, schwarze Augenbrauen, rundes

ͤ getragen: Kinn, längliche Gesichisbildung, gesunde Gesichts farbe

werde.

gebogene Nase, gewöhnlichen Mund, vollstäm la? stenssitler Ges gli, sp ch die n he än ige Zähne, als besondere Kennzeichen in der Her braune linsengroße Leberflecke in Triangels.

Die Bekleidung ist nicht anzugeben.

Sprache und hat zgrube 3 schwarz⸗ der Gestalt eines

Berlin, den 8. Februar 1850. Königliches Stadtgericht hiesiger Residenz Abtheilung für Untersuchungssachen. Zweite Deputation sür Verbrechen.

851 8 J

Der hierselbst am 31. Mai 1828 geborene frühere Schreiber Ludwig Reinhold Emil Fademrecht, ein Sohn der Johann Samuel und Johanna Charlotte, gebore⸗ nen Schöneich, Fademrechtschen Eheleute von hier, hat / . im Monat Juni 1846 seinen Geburtsort Marienburg auf mit einem auf 1 Jahr gültigen Paß verlassen, hat sichm

Schiffs- Eapitain Dalitz, als Kajütenwächter engagirt,

und ist von dem Schiffe am 49. November 1846 zu

st . ; ö Neweastle entwichen. Der ꝛc. Fademrecht hat seit jener landen en Lacken Aus lagen und den verehrlichen Behörden Zeit von seinem Leben und Aufenthalte keine Nachricht gegeben, am allerwenigsten aber sich vor der Kreis Er

satz-Kkommission gestellt. lu

Er hat nun die rechtliche Vermuthung wider sich, daß mit. er außerhalb Landes gegangen ist, um sich dem Mili⸗ tairdienste zu entziehen, und hat daher der Fiskus der Königlichen Regierung zu

daß der Ludwig Reinhold Emil Fademrecht zur Zahlung einer Strafe von 100 Thlr. verurtheilt

recht vor den Deputirten, Herrn Kreisgerichts-Nath Grosheim, ad terminum den 28. Mai e,, 10 Uhr Vormittags, unter der Verwarnung vorgeladen, daß im Ausbleibungsfalle in contumaciam wider ihn ver— fahren, und werden alsdann die in der Klage ange— führten Thatsachen und die Urkunden, worüber sich der

kannt geachtet, auch wird, werden.

Königliches Kreisgericht.

was den Rechten nach daraus solgt, im Erkenntnisse gegen denselben ausgesprochen

Marienburg, den 2. Februar 1850. J. Abtheilung.

heutig beinahe überfüllte Haus bewies, daß es ließ der besten Figur des Dramas (Graf Rantzau Aschberg ihr Recht . alaffeften, so funstvoll und sinnig auch hier und da das Instrumentale erschen Muse d an Freunden fehlt. gedeihen. Gleich bei der ersten Unterredung mit Struensee konnte man den pehandelt if. 1 nermann sprach in einem Briefe an dem Verfasser über dieses unerschütterlich festen, edlen, einsichtigen, aber doch nicht vo urtheils und U a w lgt ar F scheint mir, daß das Stück in der Mitte eine leidenschaftslosen Mann erkennen; sehr schön war auch in den . wisse chwäche hat Fxposition und Katastrophe sind vortrefflich, aber Scenen die psychologische Vorbereitung jenes Nettungsversuchs im letzten R * * j ; 1 U ; b ⸗— ö I t 1 U r 6 —9y ; 1 J ö Try ß 65yr ö J . 9 191 7 5 fror 9 1 1 Err 1 195 12 19 9 nec 19 * 8 59 29 5 ** 5 vor 2 1 2 92 * 9 v Ye 3 der im Herbst 1818 und im Fruͤhjahr 1849 auf nachstehend benannten der im Frühjahr 184595 auf nachstehend benannten Maͤrkten verkauften Wolle und der , . , . . ,. . ae ng daftir aezaßblte Mreoise Maͤrkten verkauften Wolle und der dafuͤr gezahlten Preise. dafuͤr gezahlten Preise. —— ; . h schrnsttlichen roiso . (Heldbetra z Ss ist uft gegen das Die durchschnittlichen Preise waren Heldbetrag Gegen das . ; . ! ü ö . nach dem J 3 vüurden vertaust D Preise waren sür den Gentner . ĩ ñ J . ö ; 1 . . 1èFrühj Frühj. 1848 im Frühjahr 1849. . im Frühjahr 1848 Durchschnittspreise Frühjahr 184 . . —— . ——— 2 2 8 1 . 9 we J 2 1 . ( rdi ö J! ertrasein s mittlere ; 8 . 11 2 * 2 * 8 849 8 nalrte 1 ? ehr n 2 ö 28 2 5 R 8 1849. 184 ; 5 = 5 5 3 K EAtr M 1 Wolle yl 2 . 8 2 6 ö 2 8 68 Wolle er. 3 * 35 2 K K K l . l 394021279 1 25 7 757 7 775 60 40 * 7221020 2127708 3093312 . ( Frühjahr 1849 673681 95 10 80 ö ) 61 268 39402 2/966 60 ; 60 ) . . y J 37 1 52 * 2 1 . ( H st 1848 60001 6 ) 60 J ) ] 4. ) l 000 4 00 1 90 l 10 96 99 1 ; 19 69 3600 60060 175500 1 ühjal 1849 35000 110—140 100 108 80—88 68 ) ) ) ö 31 ö 16 8 331 78 h 1 l 0 9 36 —4 9 ; 28 ) 1 I 1 1 32 35 ) —6MI b. z 5 2 ] 38 27922. 265 dönig 14 556 90 60 ) j ) 0 6 200 z S2 65 4 1 2 311 42 26 3 34 90 19229 2505 ö. ; ) 41 321 3 8 875 33 z 13500 ) 80 16 0 366 106 13500 13000 606 60. w 42 60 06 11 w —1 63 10000 1/1 J 3371 * n erg U 34106 . / 2 38 15 3440 1863 15 68 58 50 413 54 147 38 327 227 34 188348 64506 123834 . 4061 ! . 0 J 116 6.5 * . 2 J 7 . . 1 z ö 27 ; ] 66 127 13 33 3 197 148 279 48 397 433 277 21 24 18681 2644 15037 ö. aufen Dl * 1H 2 . 9 71 z g 44 34 2 7 183850 82 8 24 ; 95 dl 358 756—80 556 0 16 35 3 3 3358 534 824 ,, 11 514 6 44 34 15 39 183850 882. 6024 . . . * 121 281 X ! 7 ) ) De ĩ do 13654 75-85 6 5 16654 1385 9269 80 68 4 05 435 31 19 1 1445 l . 14 / . f * 4 z 9. ( 10 835 ö. 34 08805 1755344 10 et di 21208 0 - 83 35 69 13 —54 366 21208 21090 118 765 62 4830 6 399 495 3950 1 1181346 1008805 12541 gj ) . z 22 * 02 . 1 7j 7 14 8 7744 . z ĩ ) . 68 1 529 s 1 ssu do 4244 3. 506 6060 229 16 1244 1500 2744 555 51 10 19 28 04 208310 158615 1629359 [ 111 1. * . ; s J 334 131467160067 14557497 7033731 7523766 191534 13140 60067 P ö. * . J J l l ! l amar mmer rer 1 2 2 2 * 7 * ö s e h erneuert Verklagte nicht erklärt hat, für zugestanden und aner- 3) Gleiche Berechtigungen haben alle andere , , ; ; ausländischen Fabrikanten und Handelsleute.

4) Außer vorgedachter dreiwöchentlicher bleibt der Handel, so wie das Aushängen von Han delsfirmen, auch aller und jeder sonstiger äußerer, die Stelle der Firmen vertretender Merkmale des Verkaufs allen auswärtigen Verkäufern bei einer Geldstrafe bis

den

schlossen werden.

Breslau, den 6. Februar 1850.

anzig klagend darauf an⸗

661 2 . . h 6 Zur Licitation . * . J des alten Theaters zu Breslau nebst dazu gehörigem Inventare habe ich einen Termin I15. März, Nachmittags meinem Geschäfts-Lokale, Herrnstraße Nr. 29, ö. anberaumt. Der Kaufkontrakt , . dem Meist⸗ ietende er Besitzerin der Anstalt il. . . . des . 7) Allen ausländischen, den Zollvereins. und Inventars, so wie die Licitations-Bedingungen, sind in meinem Geschäfts-Lokale einzusehen, auch theile ich Abschrift derselben, so wie jede sonstige von Kauf⸗ lustigen gewünschte Auskunft, auf portofreie Anfragen Der Kastellan des Theaters ist angewiesen, Kaus— lustigen die Besichtigung der Lokalitäten zu gestatten.

Graeff, Justizrath.

zu 50 Thalern verboten. .

5) Jedoch ist zur Auspackung und Einpachung der Waaren die Eröffnung der in den Häusern befind lichen Meßlokalien in der Woche vor der Böttcheiwoche und in der Woche nach der Zahlwoche gestattet.

6) Jede frühere Eröffnung, so wie spätere Schlie= ßung eines solchen Verkaufslokals, wird, außer der so— fortigen Schließung desselben, mit einer Geldstrafe, nach Befinden bis zu 25 Thalern, belegt.

3 1 1

sofort abge⸗ Staaten nicht angehörigen Pro fessionisten Und Handwerkern ist nur während der ö Meß woche, also vom Einlauten bis zum Mus uten der Messe, mit ihren Artikeln feil zu halten gestattet.

g) Eben so bleibt das afsttenn jeden lit in das Feilhalten der den Zollvereinsstaaten nicht angehörigen südischen Kleinhändler, auf die Meßwoche beschränkt. Hur Leßtere werden die südischen Feiertage, welche in bie Meßwoche fallen, durch Verlängerung der Verkaufs-

1821

Bekannt m g chung. 1) Die diesjährige Leipziger Ostermesse beginnt

2) Während dieser drei Wochen können alle inlän⸗ dischen, so wie die den Zollvereins- Staaten

ͤ / angehörenden Fabrikanten und Handwerler, einige Beschränkung von Seiten der hiesigen Innungen,

öffentlich hier feil halten und Firmen

zeit bis in die Zahlwoche ersetzt. 9) Was endlich den auch auswärtigen Spediteurs unter gewissen Bedingungen allhier nachgelassenen Be—=

. . . ö . trieb von Meß-Speditions-Geschäften betrifft, so ver= Zur Beantwortung dieser Klage wird der 24. Fadem. und endigt mit ma weisen wir deshalb auf das von uns unter dem 20. Ok- dee mn tober 1837 erlassene Regulativ, die Betreibung des

Speditionshandels allhier betreffend. Leipzig, den 11. Februar 1850. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger.

ohne

aushängen.

Das Abonnement beträgt

2 Rthlr. für 4 Jahr.

4 Rthlr.« J Jahr.

8 Rthlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis Erhöhung. zei einzelnen Kummern wird er Bogen mit 25 Sgr. berechnet

e

*

2 ' 5 .

/ /// /// /// ö / // / / /

2 J . . 1. Amtlicher Theil. Deutschlan d. Preußen. Berlin. Näheres über den Brand in der Wohnung St. Königl. Hoheit des Prinzen von Preußen zu Frankfurt a. M. B derungen und Abschieds⸗Bewilligungen in der

Köln. We Kleve

Armee.

Stettin.

isserstand. lieberschwemmung.

Lisgang.

Desterreich.

Wien. Die bei der Revision des österreichischen Zoll tarifs leitenden Grundsätze. Der Grubenbrand in Bochnia Ver⸗

Kammerverhandlungen. Verlängerung des Kriegszustandes und Stand—

re chi 8 ö raunschweig. Kämmer. Frankfurt.

sammlung

Braunsch mein Nerhk ; . s Braunschweig. Verhandlungen der Abgeordneten

Ur- 451 . 7 8 ; I ö ? ð Frankfurt a. M. Verhandlung der gesetzgebenden Ver—

Ausland.

Fraukreich. Gesetzgebende Versamm lung. der Fortsetzung der Berathung des Untexrichtsgesetzes

6 mn vier . . ; si . Errichtung vier großer Militair - Kommando's.

des Oberst h Paris. Außerordentlicher

K nmissär für die östlichen Departements. Vermischtes 06 ibritanien und Irland. Parlament. Oberhaus. Die

griechische Frage. Levante, pro visorischen

Nachrichten aus der Agenten der ehemaligen

London. Hofnachricht. Neapolitanische Prozesse gegen Regierung Sieiliens.

yr f 3

Rußland und Polen. St. Petersburg. Der neue Palast des Groß fülsten Konstantin, eie Kartoffel ⸗Einfuhr. Aufhebung der sterroich ann ont. why Se g, „9596 2 ; österreichischen Zoll Erlaß⸗Maßregeln an den russischen Gränzen.

Inglischer Kor

italienischen Gränze. Nachrichten aus Tos—

Zörsen- und Handels-⸗Nachrichten.

ö .

Amtlicher Theil.

Berlin, den 15. Februar 1850. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den zum önigl. württembergischen außerordentlichen Gesandten und bevoll— t ten Minister am hiesigen Hofe ernannten Geheimen Le— Nath Freiherrn von Hügel gestern im Schlosse zu Char burg in einer, Privat Audienz zu empfangen und aus seinen den das Schreiben Sr. Majestãät des Königs von Württemberg 9 in der gedachten Eigenschaft beglaubigt wird, entgegen

der König haben Allergnädigst geruht: Dem Seconde-Lieutenant von Hüllesheim J. vom 38sten fanterie Regiment (6ten Reserve⸗Regiment) den Rothen Adler⸗— Klasse mit den Schwertern; dem Hauptmann a. D. im Kaiser Alexander Grenadier⸗ Regiment, den bei dem Kreisgerichte zu Wesel als Rechts-Anwälte und No stellten Justizräthen Hohdahl und Carp, so wie dem reisgerichte in angestellten Salarien⸗Kassen⸗ zendanten, Hofrath Beür mann, den Rothen Adler-Orden vierter klasse; desgleichen dem evangelischen Lehrer Scheidt zu Sonsbeck m Regierüungs⸗ Bezirk Düsseldorf und dem Fuß Gendarmen of der 6ten Gendarmerie-Brigade in Breslau das Allge

zuletzt st te

Potsdam

Stumpf Shrenzeichen; und

Dem beim Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Inspektor Hoffmann den Charakter

eine

lrbeiten ange stellten Bau

Baurath zu verleihen.

MNinisterium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Livil-Ingenieur C. G. Kind zu Styringen bei Saar— ück ist unter dem 12. Februar 1850 ein Patent auf ein durch Jeichnung und Beschreibung nachgewiesenes

( Verfahren zur Niederbringung von gebohrten Schächten, ohne Jemand in der Anwendung bekannter Einrichtungen zu beschränken, von jenem Tage an gerechnet, Staats ertheilt worden.

fahre und für den Um— sis

preußischen

Ihre Durchlaucht die Herzogin von

H . Sagan,

Strelit

Excelle Wirkliche Geheime Ralh Camphausen, —— m J . *

lülichtamtlicher Theil.

Dent sehlan d.

Preußen. Berlin, 16. Febr. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem General⸗-Lieutenant von Peu cker die Erlaubniß zur Anlegung des von Sy. Königlichen Hoheit dem Großherzog von Hessen und bei Rhein ihm verliehenen Groß kreuzes vom Verdienst-Orden Philipp's des Großmüthigen mit Schwertern; dem Geheimen Legationsrath von Bülow zur Anle⸗ gung des von Sr. Hoheit dem Herzog von Braunschweig ihm ver⸗

liehenen Commandeur-⸗Kreuzes zweiter Klasse vom Orden Hei

1 des Löwen; so wie dem Legations-Rath von Reumont zur An legung des von Sr. Durchlaucht dem Fürsten von Hohenzollern Sigmaringen ihm verliehenen Ehrenkreuzes zweiter Klasse vom

Hohenzollernschen Haus-Orden zu ertheilen.

Berlin, 16. Febr. Ueber den in unserem gestrigen Blatt bereits erwähnten Brand, welcher am 13ten Morgens in den von Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen von Preußen bewohnten Appar— tements des Gasthofes zum „Russischen Hofe“ in Frankfurt a. M. stattfand, gehen uns von dort folgende nähere Nachrichten zu:

In der Wohnung, welche Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen in dem hiesigen Gasthofe zum „Russischen Hofe“ hat, brach heute Morgen um 318 Uhr plötzlich in zimmer des Prinzen Feuer aus. In Folge der eines eisernen Ofens, welcher sich dicht hinter einer zu diesem Ka binet führenden Thür befindet, war nämlich das Blech, diese Thür beschlagen ist, glühend geworden und dadurch das Sei denzeug, womit dieselbe nach dem Kabinet zu bekleidet ist, in Brand gerathen. Das Feuer ergriff sofort ein großes, dicht an der Thür stehendes Bett mit seidenen Vorhängen und theilte sich von da wei— ter den gleichfalls mit Seidenzeug überzogenen Zimmerwänden mit. Das Schlafzimmer Sr. Königl. Hoheit stößt unmitttelbar an das Arbeits-Kabinet und ist mit letzterem durch eine Thür verbunden. Se. Königl. Hoheit waren kurz vor 8 Uhr von dem Kammer diener geweckt worden, doch kaum hatte di den Prinzen ver

inne dem Arbeits starken Heizung

die ser lassen, als das Zimmer von einer furchtbaren Hitze und einem dichten

Rauch erfüllt wurde. Der Prinz sprang sosort aus dem Bette

und eilte zuerst nach der Thür, die zum Arbeits-Kabinet führt, um durch dasselbe eine andere Thür zu erreichen, die den Aus gang nach einem großen Salon bildet. Da diese letztere Thür

jedoch verschlossen war, mußte Se. Königl. Hoheit Sich durch das brennende Arbeits-Zimmer zurück nach dem Schlafzimmer wenden, dessen Hinterthür Sie glücklich in dem Augenblick erreichten, als mit dem Kammerdiener der Hofmarschall Graf Pückler aus seinem nur durch einen großen Saal von des Prinzen Arbeits-Kabinet ge⸗ trennten Wohnzimmer herbeigeeilt war, und es gelang, von da den Prinzen ohne weiteren Unfall in ein anderes zimmer zu ge⸗ leiten. ; .

So wurde die Gefahr, in welcher Se. Königl. Hoheit bei dem immer zunehmenden Rauche sichtlich schwebten, mit Gottes Hülfe glücklich abgewendet. Heiserkeit, von welcher Er seit einigen Tagen heimgesucht wird, die aber bereits im Abnehmen ist, vollkommen wohl.

Eine kleine Brandwunde an der linken Hand, welche sich Se. Königl. Hoheit dadurch zuzogen, daß Sie, als Sie durch das brennende Arbeitszimmer eilten, das Gesicht gegen die andringen den Flammen mit den Händen zu decken suchten, ist ohne alle Be deutung. . K ö ö. . 16. . ö, ö Arbeitszimmer genaͤhrt so schnell k . . 3 ? 1 t, griff, ard schleunig ge löscht und hat sich nicht weiter verbreitet. 5

In allen Kreisen der hiesigen Bevölkerung hat dieser Unfall, welcher Se. Königl. Hoheit betroffen, die größte Theilnahme erregt.

Berlin, 16. Febr. Nach dem heutigen Militair⸗Wochen blatte ist dem Hauptmann a. D., Sch mückert, und bei der Landwehr dem Rittmeister a. D., Freiherrn von Stillfried, zuletzt im 2ten Bataillon 7ten Regiments, der Charakter als Ma jor beigelegt, dem General⸗Lieutenant von Scharnhorst, Gou verneur von Rastatt, als General der Infanterie mit Pension, der erbetene Abschied bewilligt worden.

Stettin, 14. Febr. (Stett. Die Eisdecke der Oder ist zwar bis jetzt noch außerhalb der Stadt ungefähr 1 bis 15 Fuß stark, es steht jedoch auch hier, namentlich bei Süd- und Südost— wind, bald der Aufgang des Eises und damit ein hoher Wasserstand zu erwarten; bei der Gefahr, welche derselbe für die Brücken und ie niedrigen Stadttheile mit sich bringt, sind bereits von den Be— hörden die erforderlichen Vorsichtsmaßregeln getroffen. Auf der Rega dagegen hat der Eisgang schon begonnen In Greifenberg und Treptow sind bereits einzelne Stadttheile unter Wasser gesetzt.

Köln 14. Febr. sehr langsam, stündlich kaum einen halben Zoll, so daß der rhei⸗ nische Pegel nur erst 19 Fuß 4 Zoll zeigt. Trotzdem wird heute der Versuch gemacht, die Landbrücke zur hiesigen Schiffbrücke auf zubauen.

191

6. 8

(Köln. Ztg.) Der Rhein fällt leider. nux.

Kleve, 12. Febr. (Köln. Ztg.) Seit ungefähr acht Ta gen haben wir wiederum das traurige Schauspiel einer bedeutenden Ueberschwemmung, welche sich von Nymegen bis oberhalb Kleve er streckt und die preußischen Orte Zyfflich, Wyler, Kranenburg, Niel, Mehr, Donsbrüggen, Bimmen, Keeken, Düffelward und Rindern hart getroffen hat. Mehr als 8000 Menschen, welche diese etwa 25,000 Morgen große Fläche bewohnen, erfahren dieses Unglück nun seit dem Jahre 1824 zum zwölftenmale und haben so einen Schaden von mehr als 106,000 Rthlrn. an Gebäuden und Feldern bei jeder Ueberschwemmung erlitten, woran lediglich die Erniedri gung der in der oyschen Schau liegenden holländischen Dämme Schuld ist. Stets haben seit dem Jahre 1820 unsere Dämme den Fluthen widerstanden und so ihre Stärke bewährt, daß, wären sie eben so in der Oy gewesen, keine Ucberschwemmung unsere Rhein Niederung getroffen hätte. Außerdem, daß nun wieder die Winter— früchte verdorben sind, hat der seit einigen Tagen wüthende Sturm schon mehrere Wohnungen durch den Wellenschlag zertrümmert oder beschädigt, welchen Verlust man erst in einigen Tagen genau erfah— ren wird, wenn von allen Seiten die Klageberichte eintreffen, deren Vorboten in Thüren, Fenstern, todtem Vieh bereits angeschwemmt und aufgefischt werden.

Auch befindet sich der Prinz, außer einer

Berlin, Sonntag den 17. Februar

Alle Pest-Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung auf

812 *. ö ö dieses Blatt an, für Berlin die Expedition des Preuß. Staats⸗

Anzeigers: . Behren

Straße Ar. 57.

1850.

in / /

Desterreich. Wien, den 13. Febr. Die Wiener Zeitung bringt in ihrem amtlichen Theil noch folgende Beilage zur Denk schrift des österreichischen Handels-Ministers über die Anbahnung einer österreichisch⸗deutschen Zoll⸗ und Handelseinigung, enthaltend die bei der Revislon des öslerreichischen Zolltarifs leitenden Grund—

sätze:

„Wenn ein mangelhaftes Zollspstem gründlich verbessert, oder wenn ein neues Zellgesetz für neue Verhältnisse aufgestellt werden soll, so sind dabei zwei wesentliche Momente zu trennen. Einmal kommt es auf die leitenden Gedanken an, welche zu bestimmen nur einer Kommission anvertraut werden kann, aus Männern zusammengesetzt, die befähigt sind, den ganzen Volks⸗ und Staatshaushalt zu überschauen und die Verschiedenheit der Interessen zu erfassen. Mit dem zweiten Moment der genauen Feststellung der einzelnen Tarif- Positionen verhält es sich anders. Hier müssen die Einzel-Interessen die sorgsamste Beachtung finden, wozu der speziell sach⸗ verständige Beiraih unerläßlich ist, damit jeder Zollsatz im allgemeinen Sy⸗ steme sich durch das wirkliche Interesse der Erzeugung und des Verkehrs rechtfertige, Auf diese Weise geht die Revision des ösferreichischen Zollta⸗ rifs vor sich. Die betreffende Revisions⸗-Kommission hat] auf Grund um⸗ fassender Vorarbeiten zuerst den Plan festgestellt, nach welchem sie den Zoll- tarif und die Vorschriften im Zollwesen entwirft, um ihre Arbeit auf eine seste Grundlage zu stützen und den einheitlichen Gesichtspunkt im ganzen Umfange derselben festzuhalten. Bei der Gliederung des Tarifs faßte sie schiedenen Gegenstände in einzelne Gruppen so zusammen, daß jede ein in sich abgeschlossenes Gebiet industrieller und kommerzieller Thätigkeit umfängt.

Sie theilt die Gegenstände einer Gruppe in einzelne zuvörderst dem praktischen Bedürfnisse entsprechende Kategoricen mit möglichster Beachtung der wissenschaftlichen Unterscheidungsgründe, wobei sie eben so sehr die Zer⸗ splitterung in allzuviele Tarissätze als das Zusammenwerfen vieler nach ihrem Werthe und der darin enthaltenen Arbeit nicht zu vereinender weit abste⸗ hender Gegenstände in einen Tarifsatz zu vermeiden trachtet. Hierauf wer— den auf Grund der seit Jahren angesammelten Vorarbeiten die durchschnitt⸗ lichen Preise der in einem Tarifsatze vereinten Objekte festgestellt, und mit Erwägung der in den vorzüglichsten Handelsstaaten bestehenden und neuer— sich in Deutschland vorgeschlagenen Tarifbestimmungen, so wie der Waaren- preise im Auslande, die den ausgiebigen Schutz der inländischen Arbeit be⸗ zweckenden Tarifsätze berathen. Nachdem so für den einzelnen Fall ein be⸗ stimmtes vorläufiges Ergebniß erzielt worden, beginnt die Enquete, nach deren Ergebniß dann schließlich der Zollsatz festgestellt wird.

Jene Grundsätze, über welche die Kommission sich fast durchaus mit

Einstimmigkeit geeinigt hat, sind:

1. Ihre Aufgabe umfaßt die Regelung a) des Ein-, Aus- und Durch- fuhr-Tarifs im Verkehre mit dem Auslande; b) der Nebengebühren, nament⸗ lich des Zettelgeldes; () die Frage, ob und welche Gebietatheile aus dem allgemeinen Zollgebiete auszuscheiden wären, und bejahendenfalles die Re⸗ gelung ihrer Zollverhältnisse; d) falls bei Vollendung des Tarifs die Zwischenzoll-Linie gegen Ungarn noch fortbestchen sollte (was übrigens kaum zu besorgen steht), die temporäre Regelung der Zwischenzölle.

2. Als leitender Gedanke hat der Kommission die Festhaltung eines hinreichenden Schutzzoll⸗Systems zu dienen. Ein- und Ausfuhrverbote sind aufzuheben.

3. Die Höhe des Zollsatzes ist von Fall zu Fall nach dem Prinzipst des ausreichenden Schutzes der inländischen Arbeit zu bemessen; in die sons gebräuchliche Festsetzung einer durchschnittlichen, nach Prozenten des Werthe: sich richtenden Höhe desselben ist nicht einzugehen.

4. Der Ausfuhrzoll auf Fabrikate soll eine bloße Kontrolls -Abgabe und auch sonst die Ausfuhr in der Zeit und Art des Uebertrittes über die

D bestehenden Ausfuhrverbote auf gewisse

die ve

Zolllinie erleichtert werden. Die RNohstoffe zum Gebrauche der Industrie siud durch entsprechende Ausfuhrzölle gegen das nicht vereinte Zollgebiet zu ersetzen. .

5. Das System der Differenzialzölle nach Verschiedenheit des Ursprun- ges der Waaren oder der Schiffe, auf denen sie transportirt werden, und der Ausfuhrprämien ist nicht anzunehmen. Rückzölle sind nur im äußersten Falle vorzuschlagen, wohl aber sind Zollabstufungen nach dem verschiedenen Werthe einer und derselben Waare oder nach der ihre Konkurrenz erleich— ternden Art des Transportes räthlich . -. 636

6. In der Regel ist das Gewicht, und zwar in der Ein- und Durch— fuhr das Netto-, in der Ausfuhr das Sporkogewicht als Maßstab der Zoll- zemessung anzunehmen; die rechnungsmäßige Reduction des Nettog ewmchts aus dem Sporkogewichte durch Festsetzung gesetzlicher Taxen ist zu gestatten.

7. Als Gewichtseinheit ist der Zollvereins-Centner (unter den Namen Zoll-Centner) anzunehmen, jedoch vorläufig der Zoll auch nach dem nieder— oͤsterreichischen Centner anzugeben.

8. Waaren dürsen ohne Angabe ihrer Benennung und ihres Netto—⸗ gewichtes gegen Berichtigung des höchsten Gewichtszolles nach dem Sporko⸗ gewichte ein- und aus und bedingnißweise auch durchgeführt werden.

9. Die Zahl der Zollbefreinngen ist zu erweitern:

a) durch Nichteinhebung aller Zölle bis zu einem Kreuzer;

b) durch Befreiung einiger Gegenstände des ländlichen Verkehrs und täg— lichen Bedürfnisses, die nicht geeignet sind, den Gegenstand eines gi ßeren Handelsverkehrs zu bilden;

e) durch Befreiung der Ausfuhr aller Kolonialwaaren und aller ande ren Gegenstände unzweifelhaften ausländischen Ursprungs vom 2 fuhrzolle. 10. Die Verzollungsbefugnisse der Aemter sind zu

a) hat der Unterschied zwischen Hauptzoll⸗Aemtern aufzuhören;

b) sollen die Kommerzial-⸗Zollämter selbst die den L nen Waaren (deren Zahl möglichst zu verringern bis einheit in Verzollung nehmen dürfen;

e) dieselbe Befugniß soll den Hülfszoll⸗Aemtern in Ansehung der Kommerzial-Zollämtern vorbehaltenen Waaren eingeräumt werden, und überdies sollen sie ermächtigt sein, selbst von den, den Legstätten

vorbehaltenen Gegenständen kleinere, eine bestimmte Quote des Zolls

oder des Gewichts nicht überschreitende Mengen, welche mit der Post

anlangen, oder welche Reisende zum eigenen Gebrauche mit sich füh ren, in Verzollung zu nehmen.

11. Die allzu zahlreichen und kleinlichen Unterschiede in den Zollsätzen sind zu entfernen, und wenige wohl abgerundete Zollklassen einzuführen.

12. Da wo es die vor allem zu berücksichtigenden speziellen österreichi⸗ schen Verhältnisse erlauben, ist sich die thunlichste Annäherung an den Tarif des deutschen Zollvereines zur Pflicht zu machen.

13. Die Nevision des zu verfassenden Tarifs soll stets gleichzeitig mit jener des Zollvereins-Tarifs erfolgen.

14. Was den Gang der Berathungen betrifft, so ist in der Regel bei jedem Artikel eine Enquete durch Einvernehmung von Sachverständigen, da wo es thunlich ist, im Schooße der Kommission selbst zu veranstalten. Es sind die Handelskammern, Gewerb⸗ und landwirthschaftlichen Vereine an⸗ zugehen, daß sie Sachverständige zu diesen Einvernehmungen auswählen;

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