1850 / 49 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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manischen Reiche abzielte. Da nun die Ausführung dieser Modalität für die hohe Pforte eine sehr leichte Sache ist, so ist beschlossen worden, daß die gegenwärtig in Schumla

befindlichen Häupter der Flüchtlinge, welche russische Unterthanen sind, mittelst eines eigenen Kommissärs ausgeschieden, nach Varna gebracht und von dort auf einem eigends hierzu bestimmten Dampf bote nach Malta geschickt werden. Einmal in Malta angelangt, werden jene Individuen an jedweden ihnen beliebigen Ort, die otlomanischen Staaten ausgenommen, sich begeben können. Da nun in Folge dieses Uebereinkommens zwischen der hohen Pforte und dem erlauchten Hofe von Rußland kein Anstand irgend einer Art mehr obwaltet und sich deren vollkommen gutes Einvernehmen, an dessen Fortdauer beiden Theilen in gleichem Maße gelegen ist, neu gekräftigt hat, sind die abgebrochenen Relationen mit der russi⸗ schen Gesandtschaft wieder aufgenommen worden. Mit dem erlauch ten Hofe Oesterreich ist man auch bereits tber die Grundfrage übereingekommen; da man sich jedoch in den Ansichten über einige Detail- Gegenstände noch nicht gänzlich verständigen konnte, so hat sich die Wiederaufnahme der Relationen mit der Gesandtschaft die ses erlauchten Hofes etwas verzögert. Allein man hegt die seste Hoffnung, daß, so Gott will, den Erfordernissen der gegenwärtigen Freundschaft und Nachbarlichkeit gemäß auch mit dem osterreichischen Hofe in kurzer Zeit die vollkommene Vereinbarung nach Wunsch zu Stande kommen wird.“

Ueber die Frage hinsichtlich der gemischten Ehen giebt der Lloyd heute nachstehende Erklärung: „Die Anordnung des Kultus Ministeriums vom 21sten v. M. über die Einsegnung gemischter Ehen durch die evangelischen Geistlichen hatte die Befürchtung er regt, als sei damit die volle Glaubensfreiheit und konfessionelle Gleichberechtigung bedroht, als wäre damit eine Spezial-Erledigung auf die Superinkendental-Vorlagen, gegeben. Den verläßlichsten Nachrichten zufolge, sind diese Befürchtungen völlig unbegründet, nachdem jene Anordnung nur interimistisch eine gesetzliche Norm bis zur Entscheidung der Sache giebt, damit nicht mehr über Einzel fälle der Art spezielle Ministerial Entscheidungen eingeholt werden.“

Der Herr Ritter von Martini, außerordentlicher Gesandter Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich am neapolitanischen Hofe, hat am 2ten d. M. in Kaserta in Gegenwart Ihrer Majestäten des Königs und der Königin, Sr. Königlichen Hoheit dem Herzog von Kalabrien die Insignien des Großkreuzes des St. Stephans-Or dens eingehändigt, welche Se. Majestät der Kaiser dem K. Prinzen verliehen hat.

Vorgestern ward eine Loge zur ersten Vorstellung des „Pro pheten“ von Meyerbeer um den enormen Preis von 300 Gulden verkauft.

Die Stadt Raab war am 8. d. M. noch zum Theil überschwemmt. Gran schwebte in der größten Gefahr, und in der That sind auch pie an der Donau gelegenen Theile dieser Stadt von den Futhen heimgesucht worden.

Feldmarschall Fürst Alfred von Windischgrätz ist vorgestern

hier eingetroffen.

Sachsen. Dresden, 16. Febr. (Leipz. 3tg.) In der heutigen Sitzung der ersten Kammer bildete die Berathung des gestern vorgetragenen Berichts des zur Begutachtung der deut schen Verfassung sang elegenheit erwählten außerordentlichen Ausschusses die Tagesordnung. Dem Ausschusse haben zur Be richterstattung vorgelegen; (

IJ. der von dem Abg. v. Carlowitz in der Sitzung vom 20. Dezember 1849 eingebrachte Antrag, dahin gehend; die erste Kam mer wolle im Verein mit der zweiten Kammer die Staatsregierung veranlassen, I) ihrem bekannten, bei Schließung des Bündnisses mit Preußen gemachten Vorbehalte keine weitere Folge zu geben, 2) den Verwaltungsrath aufs Neue durch einen Beauftragten zu beschicken und somit an den Verhandlungen desselben wieder Theil zu nehmen, 3) ungesäumt Veranstaltung zu treffen, daß bei dem nach Erfurt zusammen zu berufenden Reichstage auch das sächsische Volk durch von ihm gewählte Abgeordnete vertre ten werde; und ;

II. das am 29. Dezember 1849 bei der Kammer eingegan gene, das deutsche Verfassungswerk betreffende Königliche De fret vom 28. Dezember. . ; ; .

Der aus fünf Mätgliedern bestehende, zur Begutachtung dieser Angelegenheit niedergesetzte außerordentliche Ausschuß hat zu einem gemeinsamen Beschlusse hierüber nicht gelangen können; es liegen

vielmehr, wenn man den Bericht desselben in seinen Ergebnissen

betrachtet, nicht weniger als fünf verschiedene Ansichten vor, von denen jedoch der Abgeordnete von, Carlowitz die Jeinige aufgegeben und sich der des Abgeordneten Küttner angeschlossen hat, wie es im Berichte heißt: „um wenigstens zwer Mitglieder des Ausschusses i einer und derselben Ansicht zu vereinigen.“ .

Der erste Redner war der Abg. von Watz dorf. Er trat als offener und entschiedener Gegner des reikönigsbündnisses und der Veschickung des erfurter Reichstags auf und erklärte, daß er es für ein öffentliches Unglück halten würde, wenn Sachsen durch die Umstände zu diesem hingedrängt werden sollte. J

Der Abgeordnete von Carlowitz, welcher nach ihm das Wort erhielt, begann mit dem Satze: „Das Warten auf Oester reich,“ sagte ein bekannter preußischer Abgeordneter, ist der Tod ver deutschen Einheit.“ Ich sage: das Warten auf Bayern, wie die Sachen jetzt stehen und wie ich die deutsche Einheit verstehe, viel⸗ leicht noch weit mehr.“ In diesen Worten liege seine Abstimmung, liege das Bekenntniß, daß das Ministerium in der deutschen Frage sein Vertrauen nicht besitze. Eine anhaltende Heiserkeit, bemerkte der Abgeordnete, nöthige ihn, sich in seiner Rede auf die Beleuchtung des Gegenstandes im Allgemeinen zu beschränken. Dieses Unwohl⸗ sein mag wohl auch Ursache sein, daß die Rede des Abgeordneten in vielen Sätzen der Tribüne fast ganz unverständlich blieb. Der Redner vertheidigte zuvörderst den von ihm in Gemeinschaft mit dem Abgeordneten Küttner im Ausschußberichte niedergelegten Antrag auf Beschickung des Verwaltungsrathes und ungesäumte

Veranstaltung der Wahlen zum erfuter Reichstage, überhaupt auf sofortigen Anschluß an das engere preußssche Bündniß,

. den letzten Rettungsanker nannte, an dem das brandende Schiff der, deutschen Emheit noch festgehalten werden könne. Jierauf ginß derselbe zur Beleuchtung des von der sächsischen Regierung in dieser Angelegenheit befolgten Verfahrens über und siellte folgende drei Fragen auf: 15 War es gut, daß Sachsen bei seinem Beitritte zum Bündnisse vom 2h. Mai über⸗ haupt einen weiteren Vorbehalt machte, als den auf die Zustim—⸗ mung der Kammern? 2) War Sachsen in seinem Rechte, als es von dem gestellten Vorbehalte rechtzeitig Gebrauch gemacht? und 3) war es politisch, klug ulld weise, daß sich Sachsen einen solchen Vorbehalt machte, und war es zum Heile des Vaterlan⸗ bes, davon Gebrauch zu machen. Die 'erste und dritte Frage wurden von ihm verneint, die zweite zwar bejaht, aber zugleich

darauf hingewiesen, daß die hieraus hdervorgehenden Folgen dem Lanbe nicht förderlich sein würden. Die , ia ide Re⸗

glerung in ihrer Denkschrift geltend gemachten Gründe wurden

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einer speziellen Kritik unterworfen, wobei der Abgeordnete zugleich stehender, ebenfalls ausreichend unterstützter präjudizieller Antrag

seine Ansichten über die Stellung Oesterreichs zu Deutschland und Deutschlands zu Oesterreich aussprach. Ein deutscher Bun⸗ desstaat, in welchem Oesterreich den ihm gebührenden Platz ein⸗ nehme, sei schwer zu schaffen, wenn nicht ganz unausführbar. Die Ansprüche Oesterreichs auf die Hegemonie in Deutschland, seien, wenn nicht verwirkt, so doch verjährt. Deutschland könne Oesterreich nicht in sich aufnehmen, sondern als engerer Bundes⸗ staat nur mit demselben eine Union schließen. Die Idee einer Union mit Ocsterreich befriedige auch ihn nicht ganz und ein großes einiges Deutschland würde ihm lieber sein; allein wenn naß as Mehr nicht erlangen könne, müsse man sich mit dem Weniger begnügen, um doch Etwas zu erhalten. Weun Oester⸗ reich nicht eintreten wolle, nicht eintreten könne in den Bundes staat, so sei es unrecht von ihm, zu sagen: weil ich nicht ein— treten kann, sollst und darfst du diesen Weg auch nicht gehen. Auf die Haltung Bayerns in dieser Angelegenheit könne er kein Gewicht legen; Bayern scheine jetzt den Weg zum zweitenmale betreten zu wollen, den es 1815 betreten, und werde es kaum weiter bringen, als zu einigen vagen Vorschlägen zur deutschen Einigung. Das Hauptbedenken, welches die saͤchsische Regierung

gegen das Festhalten am Dreikönigsbündniß hege, sei wohl ein gelegten

schriftlich eingereicht:

„Die Kammer wolle mit der Erklärung, daß sie für die Her⸗ beiführung einer Einheit Deutschlands kein Opfer an Souveraine⸗ tätsrechten des Königreichs Sachsen für zu groß halte, daß sie die Pflicht zur Erreichung jenes Zweckes, nur durch Bildung eines alle zu Deutschland gehörenden Volksstämme umfassenden, ihnen eine frei gewählte Volksvertretung sichernden Bundesstaates als erfüllt betrachten könne, und daß sie keinem Bündnisse und keiner Verfassung für Deutschland, durch welche das dem sächsischen Volke zustehende, namentlich durch die deutschen Grundrechte und deren Publication vom 2. März 1849 gewährleistete geringste Maß seiner Freiheitsrechte beeinträchtigt oder gefährdet würde, ihre Zustim⸗ mung geben wird, beschließen: die vorliegenden Anträge auf un⸗ bestimmte Zeit zu vertagen.“

Der Abgeordnete Br. Meißner sprach sih für den Antrag des Abgeordneten Vice⸗Präsidenten Mammen und in demselben Sinne aus, wie die Abgeordneten von Watzdorf und Jungnickel es ge⸗ than.

Hierauf ergriff der Berichterstatter, Abgeordneter Vice Prä⸗ sident Schenck, das Wort, um seinen im Ausschußberichte nieder Antrag zu rechtfertigen. Seine Rede enthielt indessen wenlg Momente, die nicht schen in dem Berichte ausgeführt wor Mit dem materiellen Verhalten der Regierung in die⸗ ser Angelegenheit sei er einverstanden, nur mit der Form des⸗ selben nicht. Seine Anträge seien mehr moralischer Natur, sie sollten der Regierung den Beweis liefern, daß der Schwer punkt der Kammer sich nach Preußen neige. Für sofortigen An

anderes, als in der Denkschrift angegeben: es fürchte sich vor der Mediatisirung. Dies gehe daraus hervor, weil sie so großes Ge wicht auf die Aufgebung des Gesandschaftsrechts lege. Nicht Preußens Vergrößerungsgelüste aber gefährde die Existenz der kleinen Staaten, sondern die Mißgunst, mit der das Volk die sich steigernden Abgaben betrachte. Das sei der wahre Feind der : l kleinen Staaten, die sich nach Einverleibung in ein größeres Ganze / schluß an den engeren Bundesstaat, wie es die von Carlowitz sehnten, von dem sie Erleichterung hofften, und wer hier nicht Küttnerschen Anträge wollten, könne er sich hauptsächlich um des⸗

fe“ der Zeit vorgezeichnete Bahn willen nicht erklären, weil dieses Bündniß in seiner gegenwärtigen

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den wären.

freiwillig in die von dem Geiste . einlenke, der werde bei einer neuen Katastrophe unrettbar ver⸗ Gestalt keine völkerrechtliche Bedeutung erlangen werde, und weil loren sein. Da von keiner Seite etwas Besseres zur Herstellung die Verfassung, die lfür das ganze Deuschland berechnet sei, ihm der deutschen Einheit in Vorschlag gebracht worden sei, so sei auch für einen eugern Bund unausführbar erscheine. Was die An. sein Wahlspruch: Mit Preußen und durch Preußen zu Deutschland. träge der Abgeordneten Metzler und Joseph betreffe, so müßten diese Der Abgeordnete Poppe erklärte, daß seine Ansichten denen allerdings zugleich als eine Ablehnung der Anträge der Abgeord⸗ des letzten Sprechers schnurstracks entgegen seien. Hätte Preußen neten Küttner und von Carlowitz angesehen werden, und es erscheine den Standpunkt festgehalten, den es in seinem ersten Cirkulare zu ihm angemessen, über dieselben erst nach reiflicher Prüfung Be⸗ gesagt, so würde heute nicht mehr nöthig sein, über diese Frage zu schluß zu fassen. Er beantrage daher, daß die Kammer die Be⸗ berathen, der deutsche Bundesstaat würde eine Wahrheit sein. schlußfassung über die Anträge der Abgeordneten Metzler und Jo Allein nur zu bald habe es merken lassen, daß sein Streben seph heute aussetze und den Ausschuß beauftrage, über diese An⸗ nicht auf ein einiges kräftiges Deutschland, sondern nur auf ein träge baldmöglichst Bericht zu erstatten. (Wird ausreichend unter⸗ starkes Preußen gerichtet sei. Der preußische Verfassungsent⸗ stützt,. Nachdem er zugleich bemerkt hatte, daß, wenn die Kammer wurf verlange nicht nur das Aufgeben gewisser Rechte der Krone, diesen seinen Antrag annehme, er sein Möglichstes thun werde, um sondern, was weit wichtiger sei, er enthalte Bestimmungen, die den bis Montag Vormittag einen Bericht darüber vorzulegen. materiellen Interessen unseres Landes entgegen seien und die freien Jetzt brachte auch der Abgeordn. von Ca rlowitz, des sich bei der Institutionen desselben gefährdeten. Er seinerseits könne einen Tadel Dringlichkeit der Sache gegen die vorgedachten neuen Anträge er— über das Verfahren der sächsischen Regierung nicht aussprechen, klärte, einen Antrag ein, den er jedoch nur als einen eventuellen und müsse sich gegen die den Anschluß an Preußen empfehlenden betrachtet wissen wollte, und der nur dann zur Abstimmunß gebracht Anträge des Ausschusses aussprechen, da er sie für völlig erfolglos werden sollte, wenn einer der von den Abgeordneten Metzlzt und halte. Seine Ueberzeugung gehe dahin, daß, wer da wolle, daß Joseph gestellten Anträge angenommen werden sollte. Dieser Antrag Sachsen eine klägliche Provinz Preußens, die deutschen Fürsten sautetée: „Die Kammer wolle zu Protokoll erklären, wie sie in der e an die Volksvertretung gebrachten Vorlage Per deutschen Versasf

sungsfrage zur bloßen Kenntnißnahme eine Mißachtung der versa,

Vasallen der Krone Preußens, Deutschland nicht einig sondern zerrissen werden solle, der müsse für diese Anträge, wer aber die Einheit Deutschlands, die Selbstständigkeit Sachsens, die Erhaltung seiner freisinnigen Institutionen wolle, gegen diese Anträge und mit der Regierung stimmen.

Der Abgeordnete Jung nickel sprach sich im gleichen Sinne aus, wie es der Abgeordnete von Watzdorf gethan und erklärte sich für das Festhalten an der frankfurter Reichsverfassung und gegen di anderen Anträge. Der sächsischen Regierung könne er hinsichtlich ihres Verhaltens aber keinen Vorwurf mach n er glaube nnr, daß es derselben bei ihrem Beitritt zu dem Bündnisse vom 26. Mai ren, w. , . n , , , . sei, die Einheit Deutschlands anzustreben, und gebe nud die Fortsegung der Yerathüng nn ag n hh e. zu, daß sie nach den Vorgängen in Berlin nicht anders habe han ßen Sinng bringt die er n,, .

sungsmäßigen Befugnisse der Kammern erkenne und gegen ein sol ches Verfahren Verwahrung einlege.“ Nachdem dieser Antrag ebenfalls unterstützt worden war, be⸗ merkte Präsident Georgi, daß die Aufmerksamkeit der Kammer für diefen hochwichtigen Gegenstand durch die bisherige ebatte für heute zu sehr erschöpft zu sein scheine, um denselben bei dem Umstande, daß sich noch mehrere Redner angemelt et und auch von der Regierung ein längerer Vortrag in Aus icht sei, heute zu Ende zu führen, weshalb er hiermit die heutige Sitzung (15 Uhr) schließe

daß die Regierung äberhaupt das Bündniß vom 26. Mai abge—

. . wegen der über Proudhon verhängten strengen Haft mit Zustimmung schlossen, noch weit mehr aber müsse er tadeln, daß sie noch jetzt ;

e g. . des Ministeriums auf morgen angesetzt. Hierauf wird die zweite Das Dreikönigs Bündniß spreche Berathung des Gesetzes über das Unterrichtswesen wieder aufge es stoße auch die süd nommen. Flandin (gemäßigter Republikaner von der Partei anstatt zu einer. Ei Cavaignac's) wirft dem Beseße' vor, die Universität von Frankreich Dieses Bündniß sei zu vernichten und den Unterricht den Händen der Geistlichkeit zu

1.

deln können, als sie gethan habe. beraumte. zsi ) . ö = Der Abgeordnete Vicepräsident Mammen äußerte, daß er in einem ikte mi un sibrsagen Mitgliedern des Ausschusses nur in einem Punkte mit den sibrigen Mitgliedern des Ausschus⸗ 89 13 einverstanden sei, nämlich in dem: daß es Pflicht der Regierung 21 818 ae 8B. gewestn, die gegenwärtige Vorlage den Kammern nicht blos zur Kenntnißnahme, sondern zur Entscheidung zugehen zu lassen. Im Frankreich. Gesetzgebende Versaumlung. Sitzung Uebrigen müsse er da, wo die anderen Ausschußmitglieder lobten, vom T4. Febr. Beim Beginne der heutigen Sitzung werden die tadeln, und da tadeln, wo diese zu loben fänden. Tadeln müsse er, von zwei Mitgliedern der Linken angekündigten Interpellationen z

an diesem Bündnisse sesthalte. nicht nur den Ausschluß Oesterreichs aus, deutschen Bruderstämme zurück, und führe so, nigung, zu einer Zerreißung Deutschlands. nichts' als ein Fangeisen für die lleineren Staaten, und wenn die überliefern, Er hält eine Lobrede auf die von Napoleon im Jahre Begeisterung, die vor zwei Jahren in Deutschland aufgegangen sei,. 1808 gegründete Universität von Frankreich und äußert zum Schluß, feinem anbeten Ausgengsbunkt haten 'olleß als den preußischen das gegenwärtige Gesetz komme im Hor, wie das Bild des heiligen engeren Bundesstaat, so erkläre er hiermit öffentlich, daß er lieber Ignatius, das man unter der Restauration mitunter in den Häusern der ren alten Bundestag mit seiner Janzen Schmach und Schande rück. Vauern über das Bild Napoleons geklebt gesehen habe. Der Unterrichts⸗ kehren sehen wolle, als jenes Dreikönigs⸗ Bündniß. Der Redner Minister Parrieu bemerkt, daß es nicht auf die Vernichtung der spricht nin noch einiges zul, Rechtfertigung, seines Antrags und Universität, sondern nur auf Beschränkung ihres Unterrichts Mo⸗ schließt dann mit den Worten: kein Deutschland ohne Oesterreich nopols! abgeschen sei. Er erwähnt dabei einer Aeußerung Napo und keine andere Verfassung, als von den nach dem Reichs-Wahl leon's in Bezug auf die Universität, als er diefellbe gründete: „Ich gesetz frei gewählten Vertretern des Volkes. will Jesuiten haben, nicht solche, die .,, ,,, , Der Abgeordnete Metzler äußerte, daß er, bevor er über sondern die , , a,,, . 1. . die Krliegenden Ann ge,, ,, in,. ,, . , Rettor und einem akademischen der Lage zu sein wünschen müsse, die zsichten der Regierung zu ganz Ga h, , Rektor i ,, en ,, un Hinz gisann, auf die bei Beantwor⸗ Rath stehen, dem der Minister nach Befinden noch einen oder meh tung, seiner Interpellation vom Ministertische aus vernommenen

rere Inspektoren beigeben kann, wird hierauf ohne Widerspruch an— . ; 5 der d f ĩ erstü ö ö der Kom Hoffnungen, folgenden Antrag, der auch ausreichende Unterstützung genommen.

fand:

Die Beslimmung des Gesetzes im Entwurf mission, daß die nothwen⸗ In Erwägung, daß die Staatsregierung in dem über den

Mitgliedern des General Nathes . zu werden brauchen, wodurch, der Geistlichkeit 6 , zum Rektorat der Akademieen eröffnet werden wiege n mn eg Debatte und einem Verbesserungs Antrag . . Hilaire's Veranlassung, ! 6 die , ö tentiaten der Universitäat haben w ,

n sstth damit ,,,, erklärt, . ,, . s ir er Antr it 397 Stimmen gegen angenommen. se wird der Antrag mit 3, Pestimmung über die Zusammen Ange ird ebenfalls die Bestih . ug r i n,, . schen Räthe aus dem Rektor als Präsidenten, setzung der nian, Wich oj (oder deren Bevollmächtigten), einem ken n,. Gelstlichen (in den Departements, wo gesetzlich eine ,, besteht), einer Magistratsperson und vier vom Hern enn f des Departements gewählten Personen, wovon wenig⸗

des Generalraths sind, serner noch aus

Rektoren der Akademieen nicht r

dig unter den gewählt Stand der deutschen Verfassungsangelegenheit mittelst Dekrets vom 28. Dezember 1849 mitgetheilten Exposé sowohl, als bei Ge⸗ legenheit der Beantwortung der von den Abgeordneten Dr. Braun und Metzler gestellten Interpellation ausdrücklich erklärt hat, daß sie wegen Beitritts der Königreiche Bayern und Württemberg zum Vertrage vom 26. Mai 1849 mit der letzteren unter Aussicht auf Erfolg Unterhandlungen angeknüpft habe und im Stande sein werde, in nächster Zeit der Kammer Mittheilung zu machen; in fernerer Erwägung, daß der Eintritt Bayerns und Württem⸗ bergs in den deutschen Bundesstaat nicht blos für letzteren und deffen Konstituirung, sondern auch für die Stellung des König⸗ reichs Sachsen zu dem Bundesstaate von dem entschiedensten Be⸗ Die Beschlußfassung über

wicht sein muß beschließt die Kammer; sch ens zwei Mitglieder neralr ub. ö die berichtlich vorgetragenen Anträge bis zum Eingange der 6 , nn Bischofe bestellten Geistlichen. Vitet, Berichterstat⸗ der Staatsregierung nach Obigen zugesagten Mittheilttung, höcht. Kn des Gesetzes über die Eifenbahn von Paris nach Avignon, ver=

tens aber auf 14 Tage, auszusetzen, spricht aber hierbei zugleich . u ich ltlche Erwartung aus, daß die Regierung bei deltsh geleiteten Verhandlungen dem erechten Verlangen der öh. ch Nation nach einer mit allen conststutionellen Garantien umgebenen Bundesgewalt mit parlamentarischer Regierung und Volksvertretung gebührende Rechnung tragen werde;, 4 Zu gleicher Zeit wurde vom Abgeordneten Dr. Jo seph nach⸗

langt die Ansetzung eines nahen Termins für, die Diskussion. Auch Bin eau, der Minister der öffentlichen Arbeiten, spricht sich dafür aus, während Montalembert sich widersetzt, um die Berathung ves Unterrichts⸗ Gesetzes nicht zu verzögern. Die Versammlung befragt, verlegt die Diskussion über die Eisenbahn, von Paris nach Avignon auf den 22. Jebruar. Die Diskussion über die akademi⸗

schen Räthe (besondere Zusammensetzung der akademischen Räthe u. s. w.) wird hierauf fortgesetzt, allein bald unterbrochen durch die Vorlage einer Kredit- Forderung des Finanz ⸗Ministers von

500 55h Fr. zur Bezahlung der Zinsen des griechischen Anlehens, welche an die Abtheilungen verwiesen wird, und durch die Ankündigung einer Interpellation über die

Errichtung der außerordentlichen Militair⸗Kommandos, die Pascal Dup rat an das Ministerium zu richten wünscht. Obschon nicht vorher von diesem Wunsche in Kenntniß gesetzt, erklärt der Justiz⸗ Minister Rouher in Abwesenheit des Krigs-Ministers das Mini⸗ sterium bereit, übermorgen zu antworten. Bei der Abstimmung erhebt fast die ganze Rechte sich für die Genehmigung der Inter⸗ pellation und fast Niemand dagegen. Die Berathung des Unter⸗ richtsgesetzes wird bei dem 3. Kapitel, von der Beaufsichtigung, wieder⸗ aufgenommen. Dasselbe unterscheidet öffentliche Schulen (Gemeinde-, Departemental⸗ und Staatsschulen) und freie Schulen (solche, die von Privatpersonen oder Associationen gegründet und unterhalten wer⸗ den). Auf eine Bemerkung von Wallon, daß es hiernach schei— nen könne, als ob die Jesuiten wieder das Recht haben sollen, Schulen zu gründen, macht der Vorsitzende Du pin den Vorbehalt, daß auf keinen Fall das öffentliche Recht beeinträchtigt werden könne, worunter er die bestehenden Gesetze gegen die Jesusten meint. Obschon Montalembert ihn mit den Worten unterbricht: „Al— lerdings, das verfassungsmäßige Recht!“ das den Unterricht frei⸗ giebt, so ist durch den Vorbehalt Dupin's der Ausschluß der Je⸗ suiten amtlich ausgesprochen. Die weitere Berathung des Unter . bis zum Schlusse der Sitzung bietet kein Inter⸗ esse dar.

Paris, 15. Febr. Der Präsident der Republik wohnte

gestern der Vorstellung des Stücks „Bonaparte“ im National⸗Cir⸗ kus bei. Er war von seinen Ordonnanz⸗-Offizieren begleitet. Der Minister des Innern und der Polizei-Präfekt waren in den Ne— benlogen, mehrere Repräsentanten saßen in den Prosceniumslogen. Bei seiner Ankunft grüßte der Präsident das Publikum und wurde mit großem Beifall empfangen. Herr Taillade, der den Bonaparte an diesem Abend darstellen sollte, hatte geschrieben, er thue es nicht, wenn er nicht mehr Geld bekomme. Im ersten Akt wurde daher seine Rolle durch einen Andern gegeben, und erst spä⸗ ter wurde' er durch einen Polizei-Kommissär herbeigebracht und mit Pfeifen empfangen. ö . z Der Ministerrath war gestern im Elysée versammelt. General Changarnier wurde in denselben berufen, da man sich mit einigen militairischen Veränderungen beschäftigte. Der General soll die Maßregeln der Regierung bezüglich der den Generalen Gemeau, Castellane und Rostolan anvertrauten Ober-Kommandos völlig ge⸗ billigt haben. . Vorige Nacht durchzogen Kavallerie-Patrouillen die Hauptstadt nach allen Richtungen. Man versichert, daß der Polizei-Präfekt alle Bankette und politischen Versammlungen, welche man für den 24. Februar vorbereitet, förmlich verbieten werde. Die Patrie sagt: „Man sprach gestern in der National⸗ Versammlung von gewissen Versuchen von Ruhestörungen im Süden von Frankreich. Die Gerüchte, die in dieser Beziehung verbreitet waren, sind übertrieben. Die Regierung hat Nachricht erhalten, daß in Narbonne eine gewisse Bewegung bei Gelegenheit eines Mas⸗ kenfestes stattgefunden habe, daß jedoch dieselbe sogleich unterdrückt worden sei.“

Großbritanien und Irland. London, 15. Febr. Das O berhaus hielt vorgestern keine Sitzung, und in der gestrigen Sitzung desselben kamen nur einige wenig interessante Besprechun⸗ ö. ö , , , , ., Im Unterhause bewegte ,,, ia 6 . um die zweite Verlesung ne,, erwaltung der öffentlichen Gelder in den einzelnen Grafschaften bezieht. Gestern erhielt Herr Ewart die Erlaubniß zur Einbringung einer Bill, welche die Stadträthe er⸗ mächtigen foll, öffentliche Bibliotheken und Museen zu errichten Dagegen wurde der Antrag des Herrn Adderley auf Etlaubniß zu. Cinbringung einer Bill, welche die Auswahl der Kolonieen für di— Ansiedelung von Sträflingen nicht ferner der Krone belassen, sonr pern dem Parlament übertragen sollte, nachdem sich der Minister des Innern, Sir G. Grey, gegen eine solche Beschränkung de⸗ Regierungsgewalt erklärt hatte, mit 110 gegen 32 Stimmen ab gelehnt.

Dänemark. Kopenhagen, 13. Febr. (A. M.) Se. Majestät der König befindet sich dem herausgekommenen Bülletin zufolge heute ungefähr wie gestern Die Nacht war des Hustens wegen unruhig.

In der heutigen Sitzung des Volksthings stellte Laurids Skan dem Minister des Auswärtigen eine Interpellation folgenden Inhalts: Finden in diesem Augenblicke Verhandlungen über eine Verlängerung des Waffenstillstandes statt, und hat die Regierung in diesem Falle solche Bedingungen gestellt, daß der gegenwärtige unglückliche Zustand zum Besseren verändert werden kann? Die Ursache, weshalb der Interpellant mit dieser Interpellation zum Vorschein komme, liege, wie er glaube, klar am Tage. Noch wären die Festungen Rendsburg und Friedrichsort in den Händen der Aufrührer. So lange der Aufruhr von preußischen Bajonetten beschützt werde, könne keine rechtmäßige Regierung bestehen. Der

gegenwärtige Zustand müsse durchaus den Schleswigholstei⸗ nismus begünstigen. Was den zweiten Theil seiner Inter= pellation betreffe, so müsse, er es durchaus für nothwendig

halten, daß, wenn eine Verlängerung des Waffenstillstandes statt⸗ finden sollte, Garantieen für dessen Beobachtung sein müßten. Es könne Dänemark nicht damit gedient sein, ein beständig zum Kampfe gerüstetes Heer auf den Beinen zu halten und auf diese Weise einer der Vorthelle des Waffenstillstandes verlustig zu geben. Der Fi nanzminister erwiderte hierauf, daß es oft Fälle geben könnte, wo es der Sache schaden würde, ganz vollständige Aufklärungen zu geben. Inzwischen könne er doch wohl sagen, daß in diplomati⸗ schen Kreisen allerdings die Rede von einer Verlängerung des Waffenstillstandes gewesen sei, indessen hätten keine Unterhandlun— gen in dieser Angelegenheit stattgefunden und es fänden auch keine statt. Hierauf ging man über zur Berathung über die Art und Weise, vie das Finanzgeseß diskutirt werden soll. scherning schlug vor, daß es zum erstenmale in dem versammelten Thing berathen und erst später ein Ausschuß von 15 Mitgliedern gewählt werden solle. Dieser vom Finanz Minister gebilligte Vorschlag ward, nach⸗ dem mehrere andere Vorschläge abgelehnt worden waren, als ge⸗ nehmigt betrachtet. Im Landsthing wurde die Geschäfts⸗Ordnung verlesen und ohne Abstimmung angenommen. Hierauf wurde zum Präsidenten für die nächsten vier Wochen der Assessor des Höchsten⸗ gerichts Bruun wiedergewählt; Vice-Präsident wurde der Bank— Direktor H. P. Hansen.

Die Departements-Zeitung enthält Folgendes: „Nach⸗ dem durch ein Ober-Kriegsverhör die erforderlichen Aufklärungen in Betreff der Expedition nach der eckernförder Foͤhrde am 5. April v. J. herbeigeschafft worden sind, hat der Marine⸗-Minister sich ver⸗ anlaßt gefunden, den Geschwader⸗Chef, Commandeur Garde, den

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Chef des Linienschiffes „Christian VIII.“, Commandeur⸗Capitain F. A. Paludan, und den Chef der Fregatte „Gesion“, Capitain J. A. Meyer, durch ein General⸗Kriegsgericht belangen zu lassen, damit über ihr bei dieser Veranlassung bewiesenes Verhalten im Wege Rechtens geurtheilt werden könne.“

Schweiz. Zürich, 13. Febr. Ueber die gegenwärtige poli⸗ tische Lage der Schweiz bemerkt die hier erscheinende Eidge⸗ uaßfsi sche Zeitung unter Anderem; Das Verlangen des Aus⸗ landes wird sich, wie es scheint, zunächst blos auf die Flüchtlinge beziehen. Versuchen wir nun, uns selbst un sere Aufgabe und Pflicht klar zu machen. Das Wichtigste ist, daß wir unsere Ehre, unsere Selbsiständigkeit bewahren. Wir selbst sollen das thun, was wir als recht und billig anerkennen, nicht. mehr und nicht weniger. Wie weit geht dies? Wir haben um jeden Preis, zu verhüten, daß erstlich ein offener Krieg von unseren Gränzen aus geführt werde, das helßt ein Einbruch ins fremde Gebiet geschehe. Dies zu sagen, scheint fast überflüssig; es könnte in kurzer Zeit prak⸗ tisch werden. Aber auch der geheime Krieg, der sich unter solchen Umständen immer einstellt, ist, so, viel in unserer Macht steht, streng zu überwachen und zu erdrücken. Wir finden es sehr natürlich, wenn gerade die Kräftigeren und Standhafteren unter den Flüchtlingen ihre Sache auf jede Weise zu fördern su chen; wir begreifen es, wenn die Zuversicht auf ihre Sache oder ihr Fanatismus größer ist, als die Dankbarkeit gegen das Land, das sie aufgenommen hat; es ist gar nicht möglich, daß ihnen un—⸗ ser Land so am Herzen liege, wie uns selbst, derer zu geschweigen, die, es giebt immer einige solche, mit wahrer Gier dem kommenden Stoß entgegensehen mögen, gleich dem verzweifelten Spieler, der mit fremder Leute Geld den letzten Einsatz macht, aber immer noch die Bank zu brechen hofft. All' dies begreifen wir und möch⸗ ten Niemanden viel Vorwürfe darüher machen. Allein diese Stimmungen und Gelüste werden sicher mit der wachsenden Aufregung zunehmen und immer weitergehen; und wenn wir nicht der Spielball fremder Interessen werden und thun wollen, was in Wahrheit nicht unser eigener Wille ist, so haben wir alle Maß⸗ regein unserer Behörden, die darauf zielen, dergleichen unmöglich zu machen, unverweigerlich und ohne langes Zaudern, Markten oder Hin- und Herreden zu unterstützen. Wenn der Bundesralh die früheren Beschlüsse in allen Theilen gänzlich und zeitig durch— führt; wenn es ihm, wie wir hoffen, gelingt, die Zahl der Flücht⸗ linge durch freiwillige Rückkehr noch einigermaßen zu vermindern; wenn er für genaue Beaufsichtigung aller übrigen Flüchtlinge zweck⸗

dienliche Maßregeln trifft, es wäre vorschnell, solche jetzt schon namhaft machen zu wollen; wenn er in all diesem durch die freie Zustimmung des Schweizervolkes unterstützt wird: dann, glauben wir, ist die Gränze unserer Pflicht er⸗

reicht, und mit Recht kann kein Staat mehr von uns fordern. Weitergehende Schritte laufen unserer Ehre, unserer Selbststän⸗ digkeit, den Pflichten der Humanität gegenüber politischem Mißge⸗ schick zuwider. Unser Wunsch und Streben ist es, daß sich über diese Gränze unserer Pflicht eine starke öffentliche Meinung nach beiden Seiten hin ausspreche. Kantone, Parteien, Einzelne müssen sich als Theile dem Ganzen einfügen; zu keiner Zeit ist es gefähr⸗ licher, Einzelstellungen behaupten zu wollen. Wenn man uns nicht mißdeuten will, so wollen wir es aussprechen: Wie die recht ver standene Disziplin im Heerwesen die unerläßliche Bedingung glück⸗ lichen Gelingens ist, so muß ein ähnliches Gesetz in sol chen Lagen das ganze. Volk binden, nur daß zes hier noch viel mehr als dort auf freie und bewußte Ein⸗ ordnung ins Ganze ankömmt; im Nothfalle aber kann und soll auch hler Zwang eintreten. Den Mittelpunkt muß in viel stärke⸗ rem Maße als bisher der Bundesrath bilden. Er darf das Volk nicht immer im Dunklen lassen; er muß viel bestimmter als bisher in die Oeffentlichkeit treten; er muß nicht nur ahnen, sondern wissen lassen, wie die Sachen stehen und welchen Weg er gehen will. Eben so wichtig als das Verhjᷣltniß des Bundesrathes zum Volke ist seine Stellung zu des Volkes gesetzlichem Organ, zur Bundes⸗ versammlung. Der Bundesrath muß ihrer entschiedenen und freien Zustimmung, für seine Handlungen im Wesentlichen gewiß sein. Wir sind nicht in der Lage, nach oben hin Weisungen zu geben; deshalb dürfen wir auch blos andeuten, was für ein treffliches Mittel der Bundesrath an der zur Prüfung der Flüchtlingsfrage niedergesetzten Elferkommissien des Nationalrathes besitzt, um völ⸗ lige Uebereinstimmung zwischen sich und der Bundesversammlung vorzubereiten.“

Griechenland. (Eloyd.) Den Noten, in welchen Herr Th. Wyse sein Verfahren in der griechischen Angelegenheit zu rechtfertigen sucht, ist folgende übersichtliche Darstellung der für nöthig erachteten Maßnahmen beigefügt: „Am 26. Dezember 1849 lenkte Herr

Wyse in Erwiederung auf die Anzeige des Herrn Londos, betreffend die Minister-Aenderung und seine Wiederernen⸗

nung zum Minister der auswärtigen Angelegenheiten, des⸗ sen Aufmerksamkeit auf die von Sir E. Lyons an die griechische Regierung gerichtete Note vom 6. Oktober 1848, als nämlich Herr Londos noch Minister des Innern war, indem er zu⸗ gleich die bereits im Mai 1837 und später mehreremal wieder⸗ holte, von Sir E. Lyons und Herrn Wyse gemachte Bemerkung in Erinnerung brachte, daß die griechische Regierung gegen ihre eigenen Interessen handeln würde, wenn sie die ihr von der Re⸗ gierung Ihrer britischen Majestät erwiesene Nachsicht unherücksichtigt ließe, und wenn sie aus dieser Nachsicht folgerte, daß die britische Re= gierung nicht entschlossen sei, die griechische Regierung zur Befriedi⸗ gung ihrer Forderungen zu nöthigen, wenn sie sich dazu aus eige⸗ nem Billigkelts- und Rechtsgefühl nicht verstehen sollte. Dieser Note wurde keine Aufmerksamkeit gewidmet. Drei Wochen später lam 16. Januar 1850) hatten Herr Wyse und der Vice⸗Ad—

miral Sir William Parker eine Unterredung mit dem grie⸗ chischen Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Herrn

Londos, veranstaltet. Sie stellten ihm vor, daß der Vice Admi⸗ ral berufen worden sei, Herrn Wyse zu unterstützen, um eine definitive Antwort in Betreff der seit langer Zeit anhängigen Forderungen wegen der britischen und joönischen Unterthanen zuge⸗ fügten Beleidigungen und der von denselben erlittenen Verluste zu erhalten, und daß, um der griechischen Regierung jede Unannehm⸗ lichkeit zu ersparen, und ihr Gelegenheit zu bieten, sich über die in der Note des Sir Lyons vom 6. Dezember 1848 an sie aus eigenem Antriebe im Sinne der Billigkeit und des Rechtes gestellte orderung definitiv auszu⸗ sprechen, wurden diese Instructionen so geheim gehalten, daß sie außer den unmittelbaren Mitglied ern der Mission Ihrer britischen Majestät völlig unbekannt blieben. Sie verlangten eine katego⸗ rische Antwort auf diese Privat⸗ und freundschaftliche Mittheilung

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gehen 2 3234 U 2 Stunden über die in der o. eꝛember 1839 g teln gere an Herrn Lolocotroni am Note des Herrn E. Lyons er o ern gen err, err e,

ö 86 lt nicht die geringste Hindeutun

auf die Inseln Cervi und Sap ö; 5 rn. . ; apienza, deren auch wed x lich noch in irgend einer andere is rere, e, , ne,

. nderen Weise von Seiten des Herr

Wyse oder des Sir W. Parker die mindeste Erwäh 2 ist. Am 18ten, nach Ablauf der r pfing Herr Wyse von Herrn Londos eine Note, 32 . eee Verweigerung enthielt, indem er an den schiedsricherlchen 69 . spruch Frankreichs und Rußlands appellirte. Nach Empfan 1 ö. ser Rote schrieb Herr Wyfe dem Herrn Londos, daß 3 den gegenwärtigen Verhältnissen keinem Schiffe der griechischen Regierung gestatten könne, in die See zu stechen, indem er die griechische Regierung aufforderte, den Befehl zu ertheilen daß von nun an jede Bewegung ihrer Schiffe im Pyräus unterbleibe. Am folgenden Tage (19. Januar) schiffte sich Herr Wyse und die übrigen Mitglieder der britischen Mission an Bord des die Flagge des Vice-Admirals, Sir W. Parker, führenden Linien Schiffes ein, nachdem er zuvor den Legations⸗Secretair zum Herrn Londos ab⸗ geordnet hatte, um ihn von seiner Absicht in Kenntniß zu setzen, und ihn einzuladen, seine Mittheilung nach wie vor der Mission zu Athen zukom⸗

men zu lassen. Am 19ten, 24 Stunden nach Zusendung der erwähnten Note, richlete Herr Wyse eine zweite Note an Herrn Londos, mit der Bemerkung, daß, nachdem die frühere Note ohne Wirkung ge⸗ blieben ist, und ungeachtet der Aufforderung, daß den Schiffen der griechischen Regierung der Befehl ertheilt werde, nicht auszulaufen, das Dampfboot „Otto“ Pyräus verlassen hatte, der Vice⸗Admiral Sir W. Parker sich zu dem Befehle gensthigt sah, daß dieses Schiff einem der Dampfschiffe Ihrer britischen Maje⸗ stät folge, und sich nun bemüßigt sehe, zu verordnen, daß dasselbe Dampfboot mit anderen griechischen Schiffen bei Salamis zurückgehalten werde. Am 20. empfing Herr Wyse eine Note vom 19. Januar, in welcher Herr Londos gegen diese Maßnahmen pro⸗ testirte und wiederholt erklärte, den Forderungen Ihrer britischen Majestät nicht nachkommen zu können. Da diese Maßnahmen auf die griechische Regierung keinen Eindruck machten, so sah sich der Vice Abmiral zu seinem großen Leidwesen gensthigt, das Verbot des Auslaufens aus den griechischen Häfen auch auf die griechischen Handelsschiffe auszudehnen, welches Verbot bereits früher gegen die Schiffe ber griechifchen Regierung in Vollzug gesetzt worden war.“

Türkei. Konstantinopel, 30. Jan. (Wanderer.) Die Differenz zwischen der englischen Gesandtschaft in Athen und Der griechischen Regierung nimmt hier die allgemeine Aufmerksamkeit in Anspruch. Die Einen sehen darin einen übereilten Schritt des englischen Gesandten und des Admiral Parker, die Anderen, was mehr Wahrscheinlichkeit für sich hat, eine wohlüberlegte Combina⸗ tion des englischen Kabinets. Die englische Regierung hat unum⸗ stößliche Beweise in Händen, daß die Insurrection auf den Joni⸗ schen Inseln durch Hetärieen herbeigeführt wurde, die mit der grie⸗

binnen 24 Stunden, nach deren Ablauf es aber Herrn Wyse un—

2.

möglich sein würde, sich noch länger einer formellen Forderung zu

enthalten. Am folgenden Tage verfügte sich Herr Londos zu Herrn Wyse und dem Vice⸗Admiral Sir W. Parker,

benen er eine Verbalnote vorlas, die als eine kategorische Verwei⸗

6 betrachtet werden konnte, und Herrn Wyse keinen anderen lusweg ließ, als an Herrn Londos die formelle Aufforderung er⸗

chischen Regierung in Verbindung standen; es weiß, daß Rußland Marine ⸗Sffiziere inkognito nach den griechischen Inseln ge⸗ schickt hat, welche alle zum Dienste tauglichen Seeleute ver⸗ zeichnen sollten, und daß die Arbeit dieser Agenten als Refultat die ansehnliche Ziffer von 25,000 Seeleute gege⸗ ben hat. Diese Seeleute am Bord der russischen Flot⸗

England zu kämpfen. vielleicht unmöglich sei, dasselbe wieder festzustellen.

chenland dürfte ihm wohl als Grundstein, Stein des Anstoßes dienen. welche die Flotte des Admirals Parker begleiteten, läßt wohl den im Hin⸗

im schlimmsten Falle nicht wegen Aufhebung des Blokus der grie⸗

Donau- Fürstenthümer stellen? Uebrigens rüstet sich Rußland, fort⸗ während und zeigt durchaus keine Lust, die Moldau und Walachei zu räumen, obwohl die Pforte einen Kommissär dahin abschickte, der die genaue Vollziehung des Vertrages von Balta⸗ Liman bewerk⸗ stelligen sollte. Es sollen im Ganzen init Omer Pascha nicht mehr als 800 Türken und 3 Geschützstüre ohne Bespannung sein . rend der Effektivstand der russischen Besatzung in den Dong . Für stenthümern sich auf 50,000 Mann beläuft. Es wäre nee . sogar möglich, daß die Staatsmänner des Westens, wie es heißt an einem Plane arbeiten, der zum Zwecke hãtt die . ; Fürstenthümer zu einem unabhängigen Staate! unter . Schutze der Türkei und der fünf Großmächte zu erhaben . Combination, die wohl gegen die Integrität des ottomanischen mw bietes gerichtet ist, würde dennoch dazu beitragen, die beschrä n Gränzen desselben zu konsolidire würde den , ,, Hzränz ess. zu konsolidiren, und würde demnach sehr leicht die bereitwillige Zustimmung der Pforte erhalten, aber nicht so 6 Oesterreichs und Rußlands. Der Westen könnte ähnliche . tionen nicht eher realisiren, als nachdem er große Siege über den Norden errungen, und so weit sind wir noch nicht. Ueberdies wird Frankreich genug daheim zu thun haben, und vielleicht schon binnen kurzem, da, wie gemeldet wird, die Herren Cavaignac und Marrast sich zur Montagne geschlagen haben. . ö

Jemand, der in die Tagesfragen sehr eingeweiht ist, schreibt uns aus Paris Folgendes: Herr Hübner, der österreichische Gesandte in Paris, protestirte bei seiner Einladung zum Balle des Fürsten Kallimachi gegen die Gegenwart des Grafen Teleki, der sich eb n⸗ falls unter den Eingeladenen befand. Fürst Kallimachi antwortet ziemlich herb Herrn Hübner, daß er eigentlich ihn nicht hätte an. laden sollen, da die diplomatischen Beziehungen zwischen Sesterreic und der Pferte ohnehin suspendirt seien, und daß er ee ; der That bereue.

Verselbe Korrespondent meldet auch, daß Obrenowltsch sich in Paris befinde und auf die öffentliche Men zu Gunsten der Familie Obrenowitsch zu wirken suche. Er sich, um gewisse Verdächtigungen gegen den Prinzen Milos widerlegen, an den Redacteur eines vorzugsweise den slavischen In⸗ teressen gewidmeten Journals gewendet. Er bewirbt sich um die Freundschaft der Liberalen aller Farben und erklärt, daß man mit Ünrecht feinen Vater beschuldige, sich in Serbien ein Vermögen von 300,000 Dukaten Rente zusammengerafft zu haben, während in der That diese Rente nicht mehr als 290, 600 Dukaten jährlich beträgt.

Man schreibt uns von Agram: Die österreichische Regierung. hat, um die Mißstimmung der Kroaten zu beschwichtigen, in Tattora einen ansehnlichen Artilleriepark zusammengezogen und auch ein Ex⸗ peditions⸗Corps dahin abgesandt. Der Zweck dieser Expedition soll die Eroberung Montenegro's sein. Sind die Montenegriner unter⸗ worfen, so sollen sie unter den Schutz Kroatiens gestellt werden, welches dieselben gegen die Einfälle der Türken schützen würde. An⸗ dererseits haben die revoltirenden Muhamedaner der Kraina eine Deputation nach Travnik geschickt, um mit Tahir Pascha zu unter⸗ handeln, jedenfalls zum Nachtheile der Christen, die gleichfalls ei= nes Schutzes bedürfen. Und fo werden, Dank der Philantropie,

tenschiffe, würden es Rußland möglich machen, zur See gegen Endlich weiß auch England, daß das Ge— bäude, welches es 1815 aufgeführt, wanke, und daß es schwer, ja Es sucht sich demnach Steine zur Gründung eines neuen Gebäudes, und Grie⸗ zugleich aber auch als Die große Menge von Dampfschiffen,

tergrunde verborgenen Gedanken Englands ahnen, könnte England

chischen Häfen unterhandeln und als Bedingung die Räumung der