1850 / 85 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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führen zu lassen, wenn man von ihm eine thatsächliche Unterstützung Hriechen lands erwartet. Rußland sucht auf jede Weise einen Bruch mit England zu vermeiden.

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. New York, 5. März. Die Auswanderung von hier nach Kalifornien vermehrt sich mit solcher Schnelligkeit, daß es mit nichts in 94 fer Beziehung zu vergleichen ist. Während des. Monats Fe⸗ bruar segelten drei Dampfschiffe und . nach vilf Bestimmung i 34 andere hatten sich ,. det, Fracht für Kalifornien zu laden. Von Boston segelten in der letzten Woche 11 Schiffe und Briggs dahin ab, und 49 andere waren im Laden begriffen. Von den atlantischen Häfen sind bis zum Isten d. O60 Schiffe nach Kalifornien grs gelt. die 60,000 Auswanderer mitgenommen haben, und 265,00 haben den Landweg dahin eingeschlagen. Auch von Australien sollen viele Einwanderer daselbst angekommen sein. Von wn ton hein wur⸗ Ten während ber vier letzten Monate 19 Millionen Fuß Bauholz und 2250 fertig gezimmerte hölzerne Häuser dahin abgesandt, die zusammengesetzt werden können, sobald sie ans Land gebracht wor⸗ den sind. b Die Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins wird ihre dies- sährige Frühjahrs- Ausstellung von Blumen, Pflanzen, Obst, Ge⸗ missen und anderen auf Gärtnerei und Blumenschmuck bezüglichen Gegenständen in den Tagen vom 28. März bis inkl. 2. April in der Königlichen Manege, Breite Straße Nr. 36, veranstalten und dem Publikum von früh 9 Uhr bis Abends 6 Uhr die Ansicht ge— statten.

3 Segel scifgs gen ift Änfeng hals Uhr,

551

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 28. März,

Freitag, 29. März,

Sonnabend, 30. März sind die Königlichen Theater geschlossen, wie auch am Charfreitage das Billet⸗Verkaufs-Büreau.

Sonntag, 31. März. Im Opernhause. 41ste Abonnements⸗ Vorstellung: Don Juan, Oper in 2 Abth., mit Tanz und den Original-⸗Recitativen, von Mozart, instrumentirt von J. P. Schmidt.

Im Schauspielhause. 55ste Abonnements -Vorstellung: Dorf und Stadt, Schauspiel in 2 Abth. und 5 Akten, mit freier Benutzung der Auerbachschen Erzählung „Die Frau Professorin“, von Charl. Birch-Pfeiffer. (Herr Döring: Hen Lindenwirth.) Anfang halb 7 Uhr. .

Donnerstag, J. April. Im Opernhause. Mit aufgehobenem Abonnement. Als Abschieds⸗-Vorstellung des Frl. Lucile Crahn zu deren Benefiz: Der 2te Akt der Sper: Der Gott und die Bajadere,

Musik von Auber. (Frl. Lucile Grahn: Zolos,.) Hierauf: Der Tte Akt des Ballets: Die Sylphide. (Frl. Lucile Grahn: Die

Dann: Der (1ste Akt der Oper: Lucia di Lammer- kiorentini: Lucia, Signor Pardini: Edgardo.) Zum Schluß: Der 2te Akt aus dem Ballet: Das hübsche Mädchen don Gent. (Frl. Lucile Grahn: Beatrix.) Anfang halb 7 Uhr. Die freien Entreen sind ohne Ausnahme nicht gültig. Billets zu dieser Vorstellung sind, jedoch erst vom Dienstage den

Sylphide.) moor. (Signora

2. April Morgens 9 Uhr an, im Billet⸗Verkanfs-Büreau zu fol⸗ genden Preisen zu haben.

Die abonnidten und reservirten Billets bleiben bis Mittwoch

den 3. April, Mittags 12 Uhr, zur Verfügung, nach welcher Zet dieselben anderweit verkauft werden müssen.

Donnerstag, Der Wahnsinnige. Freitag, 297. März. C Ausgeführt von den Mitgliedern Chor, und unter Mitwirkung der Sga. Erste Abtheilung: (C-molh').

b) Arie:

„Gloria“ und „Laudamus“, Westmoreland. dem Requiem, von Mozart. Grafen von Westmoreland. Stabal mater, von Rossini.

aus dem

„Benedictus“ 8) Quartett:

Königsstädtisches Theater. J 28. März. Das Irrenhaus zu Dijon, oder: Drama in 3 Akten, von L. Meyer. Geistliches Konzert in zwei Abtheilungen. der italienischen Oper und dem S Claudina Fiorentini. 1) Symphonie, von L. van Beethoven Aus dem Stabat mater, von Rossini: a) Introduction, c) Duett: „Guis est homo.“ 3) aus einer Messe vom Grafen von Zweite Abtheilung. I Chor: „Dies iraet“, aus 5) Arie: „Gratias agimus“, vom 6) Ouartett: „Quando corpus“, 7) Terzett: „Sanctus“? und aus der Messe vom Grafen von Westmoreland. „Luba mirum'““, aus dem Requiem von Mozart.

„Cujus animam?“,

7

9) Große Arie: „Inflammatus“, aus dem Stabat mater, von

Rossini.

Preise der

Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon

des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛ0. Anfang 67 Uhr.

Sonnabend, 30. März. 1LPuritani.

(Italienische Opern -Vorstellung.)

Oper in 3 Akten. Musik von Bellini

.

Berliner

*

Börse vom 26. Mär xz.

I echsel- Course.

Btrief.

Eiüi.s en hn

Rn ACtien.

Geld. J 2 * . 8 . 2 20 *Yiorift fs - . . 1 . Kura 1133 Stamm- Aclien. K apital. 9 * ö . . 53 J 9 ö

d 1123 142 K K 56652 Tages - Cours. J ö

; 300 ö 150 * Ver Reinertras wird nach erfolgzier Bekannim. 3 22 ö Simmtliche Prioriläts-Actien werden durch X , 300 Mk. urn . * in der dazu? bestimmten Rubrik ausgesüllt. 52 289 sährliche Verloosung à I pCt. amortisirt. do. , 3599 2 Mt. 150 * fie mit 35 pCt. ber. Actien sind v. Staat gar *. * London . 3 Mt. 6 2616 25 . ; ; g9z⸗ ö , 309 ** 2 Me. sI 1, 8011. Berl. Anh. Litt. A. B. 6, 000,000 4 1 885 2 88 ba. Berl nhalt, / 11 ü 699 1. * , , s. . 712 27 ̃ J 600 41606180. 799 ba. do. Hamhurg 5, 000, 600 45 R Wien in 20 Rr. . 6 wn. 74 86 de nne, S8. 000, 00 11 4 3 ; ji, Ser. 1 oh 4 7 n Augsburg ..... 150 . 2 Mt. 1023 do. Stettin - Starg. . 4.8231, 090) 4 41035 n. 43 pot ! wMiard. . 2367 2066 *. 825 d 100 TpIr. 2 Mt. 97 40. Potsd. Magd. . 1,000, 000 1 / 6 . 43 . gd... 7 32 39h 5 166 ö ; 5 S8 Tage 993 Magd. Halberstadt . O. , , 3. q93. Leipziß in Courant im 14 Thlr. Fuls. 100 ThIr. 2M g9 45 eipziger 2.300.000 1 16 . do. g it n 1.000, 000 5 6 B . 0 6g . an' 15416 Stettiner. 00,000 5 01 n Frankfurt a. M. südd. W. 100 *I. 2 Mt 56 8 56 24 Halle- Thüringer. . 9, 000,B 000 1 2 645 kr. u. B . ver 1 3 93 ) 99 9 I 100 SRI. 3 Wochen ö 1084 Cöln . Minden K 13,000,000 35 93 bz Magde 6 3 l ö 98 ö ö ö 90 1 , 1 ?? ? 4 Aachen 1 500 0900 . ö 12 B Halle ö hüringer 2 4, 000, 0 J * . = 9 . ; ö . ö. . . . 1 44 . 36 9 2 d 6 ** ö. . k 3, 674, 500 ö ( h . 6 Inländische Fonds, Hfsandbriesse, Kommunal- Papiere umd ,, 1.60651, 200 5 5 . J n ; ö . . eld Gourse. Düsseld. Elberfeld... 1,400,000 5 , . * 17 006 35 835 *n Steele Vohwinkel... 1.300, 0090 4 . Rhein. v. Staat gar. 14179 52 r. . ü. mae Tara. so 1 ; z en, ,,, , ,,, 0, 000 3 83 B do. 1. Priorität.. 2. 487, 259 4 829 B zt. Brief. Gela. Gem. zt. Brief.! Gela. Gem. Niederschl. Mãrkise h. 10, 900, 000 33 853 6. . Stamm Prior. 1.250, 000 4 77 n Preuss. Erein Anll 5 1054 1043 Pomm. Pfandbr. 34 95 91 do. L* eighahn 509, 99g 1 . . pi eld wertes! 500. 600 4 . St. Schuld- Sch. 35 867 85 kur- u. Rm. do. 35 955 1 943) Oberschl. Lit. A... 2, 253, 100 395 65 1032 h. an. , ,,,. 175.060 1934 n J. 21033 ; j n 953 2.400.000 35 6 . Niederschl. Märkisch. 41, 175, . 93 Sech. Pram. Sch. 1033 Schlesische do. 35 955 do. i 2, 400, 00 35 65 j ö. 3. 5007000 5 1025 br R. u. Nm. Schuld. 37 . do. Lt. R. gar. d0. 35] Cosel - Oderberg . ... 1200, 000 4 40. ö ö a ö 6 ö. 3 5 55 . 2615 do. III. Serie. 2.300, 000 5. 101 n , d pr. nk. Anh. Ser. - 91 Breslau - Ereiburg.. 1.700, 0090 4 3 ; z weighai 252 6000] 4 10 do. 35 Krakau-Oberschl. . . . 1800, 000 4 1. 66 4 . Ew 28 ahn . 4 =

, 3 n, 327 1 1g. Märk. .. ...... ] 4,000, O0 . do. d6. . 5 e, , ; e . . . a n. ,, . 3 5h 139 e. . . 5. 000,009 4 ö. 825 R. Ohberschlesische ..... 370.309 4 D

. Posen ö . J 5th. 6. fa ö a, 6 ,, ih o. oh 6 . rakau Oberschl. .. 36 ahn 1 S4 B

8. e , . ö. Magdeb. Wittenb. . . . 1.500, 000 4 583 be Cosel- Oderberg ö 250.909 5 . 31 Mage . ö ; ĩ .

Oetpr. Tfandbr. 33 2 ... ͤ P Steele - Vohwinkel 325,000 5 95 k

ö. ö P ö do. do. JJ. Ser. 575, 000 5 582 n Ausländische Fonds. Quittung - Bozen. Breslau - Freihrrg. .. 400,000 4 . . J Berg. Märk. .. ...... 1, 100, 0090 5 100

Russ. laub. Cers 5 / Poln. neue ptahr. 41 95 Aachen- Mastricht 2, 750, 000 1 30 ; K

do. IIope 1. Anl. 4 P do. Part. 500 FI. 1 797 79 53 .

do. Suegl. 2. 4. A. 4 do. do. 300 F. 1213 ö ; J. Stamm- Acl. 3573

. 4 / neee. e ene . ö Aus lund. Actien. Ausl. Stamm- Ac 5 32

0. . A 2 1 . . 2 2 ᷣ‚ . do. v. R thsch. Lst 5 do. Staats- Pr. Anl. . . ö . ö Sp 2.050.000 5 ; q 1 ie dr. Wilh. Nordh 8, 000, 0090 4 106 1 2 4 ba. u. 6 kiel B- 2.93, 5 do. Engl. Anleihes Lübeck. Staats- A. 14 Friedr, Wilh. ] . . ,, . nn. 335 1

, g, dd tz 73 . 3. ,, do Prior... 5 983 2 1 6 Amsterd. Rotterd. Fl. 6. 500. 009 1 ,,, q ö en . ö. , Mecklenhurger Thlr. 4,300,000 4 . 23 6 do. do Cert. L. A. Kurh. Pr. O. 40th. 3 ö. 3 do. do. L. B. 200 FI. N. Bad. do. 35 11. 1 . . . ; . ; ö Een r, . . Schluss-Course von Cöln-Minden 933 b von Preussischen Bank-Antheilen 93 a d bæ. .

Fer rent insecrer sentigen Börze Var wegen der nane pevorstehenden Ustimo - Regulirung ziemlich lebhaft, doch erfuhren alle Course in Folge der abermals niedrigeren Rente von Pari

einen weiteren wesentlichen kückgang. Gegen Schluss stellte sich

Auswärtige Börsen.

Breslan, 26. März. Holländ. u. Kaiserl. Dukaten 967 Gld. Friedrichs d'or 1135 Br. Louisd'or 1121 Br. Poln. Papier⸗ geld 964 Br. Desterreich. Banknoten 88 Gld. Staats- schuldscheine 87 Br. Seehandlungs-Prämienscheine a 50 Rthlr. 1043 Br. Posener Pfandbriefe 4proz. 101 Br. do. 33proz. 905 Br. Schlesische do. ęproz. 9h Br. Litt. B. 4proz. 99 Br., do. Zzproz. 93 Br. Preußische Bank-Antheilscheine M43 Br.

Poln. Pfandbr. alte 4proz. 96 Gld., do. neue 4proz. 355) Br., do. Partialloose 2 300 Fl. 122 Br., do. a 500 FJ. 793 Br., do. Bank⸗Certif. 2 200 Fl. 175 Br. Russisch⸗Poln. Schatz⸗ Obligationen a 4 pCt. 785 Br.

Actien: Oberschlesische Litt. . 104 Br., do. Litt. B. 106 Br. Breslau ⸗Schweidnitz⸗ Freiburg 78 Br. Nieder⸗ schlesisch ⸗Märkische 835 Br., do. Prioriläts 10637 Br., do. Ser. III. 102 Br. SOst⸗Rhein. (Köln⸗Mind.) 95 Br. Neisse⸗ Brieg 365 Br. Krakau⸗Oberschles. 677 Br. Friedrich-Wilhelms— Nordbahn 415 Br.

Wien, 25. März. proz. 817 a 823, 4. B. A. 1090, 93, 1095.

Leipzig, 26. März. Leipzig⸗Dresdener Part. Oblig. 106 Br,. Leipz. B. A. 1526 Gld. Ltipzig⸗-Dresd. E. A. 1145 Br., 114 Gld. Sächsisch Bayerische 805 Br. Schlesische 983 Br. Ehemnitz⸗Riesa 247 Br. Löbau-Zittau 26 Br. Magdeburg— Keizzig 214 Br., 2135 Glö. Berlin -Anhalt 909 Br. Altona—

ee Br. Deßauer B. A. 125 Br. Preuß. B. A. 3 Br.,

Frankfurt a. Mt., 25. Mär iger

m r . . 26. z. An heutiger Börse fanden

e , W nn. mehrere Geschaäͤfte statt. 6proz. Amerik. und

n ie, . Vblig,, so wie Z3proz. Span., waren gefragter

gen auf rr ar; Fr. W. Nordbahn und Bexbacher Äctlen gin— ige Notirung von Berlin flauer. Mit Ausnahme

der Oesterr. Acti j ö 6.

auf hrem . ch die Course aller übrigen Fonds fest fir rr ilch bie i. za gr, do Git, Pant aten l Be, sir wl lr de erg Dartiais cope. 5. Fi. v. . Ii

l. v. J. 1845 315 Br., II Gld Kurhessen Partial⸗Loose a 40 ö . ö . nien Loost a 36 Fr. bei Her hl 32 Br., 314 Gld. Sardi⸗

Punsabi partial Kaose , 3) z rn, g, gäs, Ot

Met. 5proz. 923 4. R, Pesther Sb, 4, 3.

(Feiertag.) Nordb. 106, 4, 4, 3.

25690 zl. 50 Br., 79) Gld.

etwas günstigere Stimmung ein. O 1

Br., 265 Gld. Spanien 3proz. inländ. 287 Poln. 300 Fl. Loose 1235 Gld., do. 4proz. Obligationen Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn Bexbacher 80 Br., 799 Gld. Köln-Min⸗

Fl. 25

Gld.

435 Br., 43 Gld. den 959 Br., 95 Gld. . . Wech sel⸗Course.

Amst. 100 Fl. C. k. S. 1005 Br., do. 2 M. 100 Br. Augsburg 100 Fl. C. k. S. 1195 Gld. Berlin 60 Rthlr. C. k. S. 10643 Gld. Bremen 50 Rthlr. in Ld. k. S. 98 Gld. Ham⸗ burg 100 M. B. k. S. 873 Gld., do. 2 M. . Gld. Leipzig 60 Rthlr. C. k. S. 1055 Br. London 10 Pfd. St. 2 1211 Br., 1203 Gld., do. 2 M. 1205 Br. Lyon 200 Fr. k. S. 95 Br. Paris 200 Fr. k. S. 95 Br., 91 Gld. Mailand in Silber k. S. 100 Br., 997 Gld.

Wien 100 Fl. C. M. 20 Fl. Fuß 10635 Br. Diskonto 15 Gld.

Hamburg, 25. März. Z1proz. p. C. S6 Br. und Gld. St. Präm. Oblig. 839 Br. E. R. 1055 Br. Stiegl. 85 Br. Dän. 685 Br. Ardoins 107 Br. Zproz. 263 Br., 265 Gld. 6proz. Amer. Ver. Staat. 107 Br., 1963 Glo. Hamburg⸗Berl. 787 Br., 787 Gld. Bergedorf 92 Br. Magdeb. Wittenberge 59 Br., 587? Gld. Altona⸗Kiel 92 Br. Köln⸗Minden 927 Br., 2 Gld. IFriedrich⸗Wilhelms⸗ Nordbahn 41 Br., 405 Glo. Mecklenburg 303 Br., 30 Gld. ;

Fonds und Eisenbahn⸗Actien flau, letztere sogar namhaft niedriger; jedoch viel Geschäft.

Amsterdam, 24. März. (Sonntag.) Effekten -⸗ Sozietät. 44 Uhr. Span. Ard. 105, 3proz. inl. 28 5. Bras. 905 883. Der Handel zeigte heute kein besonderes Leben.

Telegraphische Notizen. Hamburg, 25. März. 25 Uhr. Hamburg-Berlin 793. Köln-Minden 935. Magdeb.⸗Wittenb. 595. Nordb. 401. Paris, 25. März. 8 Uhr. Zproz. 54. 25. 5 proz. 88. 90. Amsterdam, 25. März. (45 Uhr.) Int. 551. Ard. 105. Zproz. inl. 285. Rüböl pr. April 394, pr. Okt. 343.

Markt ⸗Berichte. Berliner Getraivebericht vom 27. März. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 47 - 53 Rthlr.

Br., 283

Stettin, bis 12 Grad R.

Weizen 88 39efd. gelb.

, pr. 2pfd. pr. : 4 . zic d , el in Regulirung 165 Rthlr., reine Abstellung

Rthlr.,

115 a2 7 SSyritus 26

Roggen loco 25 27 Rthlr. Y pr. Frühjahr 245 Rthlr. Br., 24 bez., » Mai / Juni 2435 Rthlr. Br., 24 G. » Juni / Juli 267 Rthlr. bez. u. * Juli / Aug. 265 Rthlr. Br., 265 G. y Sept. / Oktbr. 27 Rthlr. Br., 264 G. Gerste, große loco - 90 22 Rthlr. n kleine 17—19 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 15 17 „pr. Frühjahr 50 pfd. 15 Rthlr. Erbsen, Kochwaare 30— 32 Rthlr. Jutterwaare 27 29 Rthlr. Rüböl loco 127 Rthlr. bez., 121 pr. Marz 1215 u. 12 Rthlr. verk., 12 Br. » März Mpril 117 Rthlr. Br., 115 G. „April/Mai 11 * u. I Rthlr. verk., 114. Br., 5 G. Mai / Gun 113 Rthlr. Br., 115 G. „Jun Jul 115 Rthlr. Sept. Okt. 115 Rthlr. Br., 118 G., 11 bez. Leinöl loco 113 Rthlr. Br. „pr. März April 11 Rthlr. Br. pr. April/Mai 11 Rthlr. Mohnöl 153 Rthlr. Palmöl 125 a 12 Rthlr. Hanföl 14 Rthlr. Südsee⸗ Thran 12 e T , ö. iritus loco ohne Faß 135 Nihlie (eg. Sp h ., 39 9 März April rn, ö. ö April / Mai 133 Rtülr. Br., 13 bez., 13 y Mai Juni 14 Rthlr. bez. Auni li 145 Rthlr. bez. n Juni Juli 17 . Juli „Mug. 15 Nihlr. bez. 267 März. Die Kälte stieg in der Nacht auf 10

24 G.

Br., 259 G.

Rthlr.

Br.

M. Br.

G.

schles. . Rthlr., 90pfd. 497 Rthlr. rühiahr S2pfd. 243 Rthlr., 84pfd. 243 a 26 . 279 Rthlr.

Rthlr. . . 96, 264, pr. Frühjahr 268 99.

Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober⸗-Hofbuchdruckerei. Beilage

Herrn

M S5.

. Deutsch land Sachsen. Dresden. Kammer⸗Verhandlungen. Ausland. Frankreich. Paris. Vermischtes.

Wissenschaft und Kunst. Königsstädtisches Theater. (Italienische Opern-Vorstellung. Othello.) Musikalischezs. Zwölste Vorlesung des wissenschaftlichen Vereins.“ Wissenschaftlicher Kunst⸗Verein.

nichtamtlicher Theil. Dent schland.

Sachsen. Dresden, 24. März. (D. A. Z.) Der erste Ausschuß der zweiten Kammer hat den Bericht über die Verord— nung vom 7. Mai 1819, das Verfahren bei Störungen der öffent— lichen Ruhe und Sicherheit betreffend, gestern ausgegeben und wird derselbe noch in dieser Woche zur Berathung kommen. Auch die⸗ ser Ausschuß hat, wie dies in der ersten Kammer der Fall gewesen, von einer Erörterung der Frage, inwieweit die gedachte Verord— nung als verfassungsmäßig zu erachten sei, vorerst abgesehen und sich darauf beschränkt, blos die Frage zu beantworten, ob und in welchem Maße sie künftig als Landesgesetz Geltung erhalten soll? Die Hauptschwierigkeit für den aus den verschiedenartigsten Elemen⸗ ten zusammengesetzten begutachtenden Ausschuß liegt in den bekann— ten §§. 16 und 17 der Verordnung, nach welchen die Verkündi⸗ gung des Belagerungs⸗Zustandes und des Standrechtes gesetzlich sanctionirt werben soll. Eine Einigung hat in diesem Ausschuß eben so wenig wie in dem ver ersten Kammer erzielt werden kön— nen, es haben sich vielmehr drei verschiedene Meinungen geltend gemacht. Die Abgeordneten von Dieskau, Müller aus Neusalza und Löwe beantragen einfach den Wegfall der beiden Paragraphen, ohne daß irgend welche andere Bestimmung an deren Stelle treten soll. Die Abgeordneten von Friesen und Dr. Held empfehlen die Annahme derselben in der von der ersten Kammer beschlossenen Fas⸗— sung, nach welcher die Standgerichte gemischt aus Offizieren und Civilrichtern bestehen sollen. Mit keinem dieser Anträge können sich die beiden noch übrigen Mitglieder des Ausschusses, die Abgeord— neten Koch und Funkhänel, einverstanden erklären; mit dem Dies kau⸗Löweschen Antrage nicht, weil zu Zeiten des Tumults gewisse Ausnahme-Maßregeln im Interesse des Staatswohls zur unabweis— baren Nothwendigkeit werden können und es mit Rück— sicht auf das Volk selbst rathsam erscheine, für solche Fälle gesetzliche Normen aufzustellen, an welche die Regie⸗ rung dabei gebunden wäre; mit dem von Dr. Held und von Friesen empfohlenen Beschlusse der ersten Kammer nicht, weil bei der kaum im voraus zu ermessenden Wichtigkeit und Trag— weite von Ausnahmegesetzen rücksichtlich der zu ertheilenden Zustim⸗ mung der Volksvertretung die größte Vorsicht geboten sei. Als höchst bedenklich erscheint den beiden Separatvotanten, daß nach den Beschlüssen der jenseitigen Kammer nicht nur der ordentliche Gerichtsstand, sondern auch das ordentliche Gerichtsverfahren zeit⸗ weise suspendirt und eine summarische Aburtheilung an dessen Stelle treten soll. Noch bedenklicher werde diese Bestimmung, wenn man in Erwägung ziehe, daß in dem Gesetzentwurfe selbst die Normen vieses summarischen Verfahrens nicht gefunden würden, daß mit— hin deren Bestimmung unbedingt in die Hand des jeweiligen Macht- habers gelegt werde. Für die Auffindung der Wahrheit, den Zweck ines jeden Untersuchungsverfahrens, werde damit eine nur ge⸗ ringe Gewähr gegeben, dagegen die Möglichkeit des Irrthums gen. größert. „Diese Möglichkeit des Irrthums, heißt es in dem Be richke, wird aber in Zeiten der politischen Aufregung um so ge— fährlicher, je mehr die Denunciationssucht, wie die Erfahrung ge⸗ nugsam gelehrt hat, überall da zu wachsen pflegt, wo ein dem Un, tergange nahe geführtes Regiment wieder zu Kräften gelangt. Wie wenig nothwendig die Aufhebung des ordentlichen Gerichts standes und Gexichtsverfahrens zur Wiederherstellung der Nnhe und gesetzlichen Ordnung sei, das hätten übrigens die Vorgänge des Jahres 1849 in Sachsen selbst gelehrt. Obschon die Regierung pie Verordnung vom 7. und 8. Mai erlassen habe, so wäre sie doch nirgend veranlaßt worden, den ordentlichen Gerichtsstand zu suspen⸗ diren; sie habe das Letztere nicht gethan in richtiger Würdigung des Satzes, „daß Ausnahmegerichte nach niedergekämpftem Aufruhr nicht mehr als Träger der Gerechtigkeit, sondern als Mittel zur Befriedigung der Rache angesehen, werden müssen.“ Die Ansicht der Separatvotanten geht nun dahin, daß die in den Gesetzentwurf aufzunehmenden Ausnahmemaßregeln sich nicht weiter als auf die zeitweise, in ihrer Dauer gehörig begränzte Außerkraftsetzung der Bestimmungen über Verhaftung, Haussuchung und Versammlungs⸗ recht, nicht aber auch auf Suspendirung des ordentlichen Gerichts standes und Gerichtsverfahrens oder auf die Uebertragung der ge— setzgeberischen Gewalt auf eine einzige Person erstrecken dürfe. Demgemäß schlagen sie unter Wegfall der S8. 17a und 17h fol gende Fassung des §8. 16 vor: Im Falle des Aufruhrs können von der Regierung die Be⸗ stimmungen der deuischen Grundrechte über Verhaftung, Haussuchung und Versammlungsrecht für einzelne Bezirke oder Orte zeitweise außer Kraft gesetzt werden; jedoch nur unter folgenden Bedingungen: 1) Die Verfügung muß in jedem einzelnen Falle von sämmtlichen Ministern unterzeichnet sein; 2) das Gesammt⸗Ministerium hat die Zustimmung, beziehungsweise Genehmigung der Volksvertretung, und zwar, wenn diese zur Zeit versammelt ist, sofort einzuholen. Ist dieselbe nicht versammelt, so darf die Verfügung nicht länger als 14 Tage dauern, ohne daß jene zusammenberufen und die ge⸗ troffene Maßregel zu ihrer Genehmigung vorgelegt worden, ausge⸗ nommen, wenn vor Ausbruch des Aufruhrs die Kammern aufgelöst und die Neuwahlen noch nicht beendigt sind. In diesem Falle be⸗ wendet es dabei, daß hinsichtlich der einzuholenden Genehmigung der Volksvertretung mindestens den Bestimmungen der Verfassungs—⸗ Urkunde §. 88 in Verbindung mit §. 116 nachzugehen ist. Bis zur erfolgten Zustimmung, beziehungsweise Genehmigung der ver⸗ fügten Maßregeln von Seiten der Volksvertretung bleiben sämmtliche Minister der letzteren für dieselbe verantwortlich.“

Dresden, 25. März. (Dresdn. Allg. Ztg.). In der zweiten Kammer machte heute der Präsident die Mittheilung, daß Es dringend nothwendig sei, nach dem Schlusse der heutigen

555

sta ats- Anzeiger.

Donuerstag d. 28. März.

Sitzung mit den Mitgliedern der ersten Kammer eine gemeinsame Sitzung zu halten. Wie man vermuthet, ist diese durch die ab— weichenden Beschlüsse der Kammern in Betreff einer nicht unwich⸗ tigen Finanzmaßregel veranlaßt worden.

Die für heute angekündigte Antwort des Staats-Ministers von Beust auf die Biedermannsche Interpellation (s. Preuß. St. Anz. Nr. 82 Beil.) wegen der münchener Propositionen vom 27. Februar 1850 war, wie nicht anders zu erwarten, in der Haupt⸗ sache abermals ausweichend. Es habe allerdings, sagte der Staats-Minister, am 27. Februar d. J. zwischen den Re⸗ gierungen von Bayern, Sachsen und Württemberg eine Ueber einkunft stattgefunden, um eine auf das deutsche Verfassungs— werk bezügliche Vorlage zu machen. Der Text der Ueber einkunft wäre in den öffentlichen Blättern und auch in der Leip⸗ ziger Zeitung wortgetreu mitgetheilt worden, nur müsse es in Be— treff des Zeitraums, in welchem die Nationalvertretung von dem Tage ihrer Auflösung an spätestens wieder einzuberufen sei, „sechs Monate“ anstatt „sechs Wochen“ heißen. Die gemeinsame Vorlage sei Oesterreich und Preußen mitgetheilt worden; ersteres habe sei—⸗ nen Beitritt zur Convention vom 27. Februar formell erklärt, von Preußen sei dagegen noch keine Rückantwort eingegangen. Bei der Eigenschaft noch obschwebender Verhandlungen befinde sich die Re⸗ gierung zwar noch nicht in der Lage, unter Bezugnahme auf §. 2 der Verfassungs-Urkunde den Kammern die darauf bezüglichen Vor lagen schon jetzt zu machen, sie würden jedoch später erfolgen. In— zwischen werde aber die Regierung die Gelegenheit ergreifen, welche ihr durch mehrere von Seiten des zur Begutachtung der deutschen Verfassungs Angelegenheit niedergesetzten außerordent lichen Ausschusses der ersten Kammer erhobene Anfragen geboten sei, im an die Kammer in den nächsten Tagen schon eine vorläufige Mittheilung zu machen. Die offizielle Zustimmung zu der Conven tion vom 27. Februar wäre übrigens bereits am 2. März nach München abgegangen. Der Abgeordnete Biedermann erwiedert darauf, daß er für jetzt noch abwarten müsse, inwiefern durch die von dem Staatsministerium in Aussicht gestellte Auskunft sich das erledigen werde, was er mit seiner Interpellation beabsichtigt habe. Anlangend indeß den Punkt 2 der Interpellation, ob in einem bes sonderen Vorbehalte dafür Sorge getragen worden sei, daß die ver— fassungsmäßige Zustimmung der Kammer eingeholt werden könne, vermisse er in der Mittheilung des Staatsministers eine direkte Antwort, und wäre es sehr wünschenswerth, wenn diese noch gege— ben würde. Diese Provocation blieb jedoch ohne Erfolg.

Bei der nun folgenden Berathung des Berichts über die Ver— ordnung vom 7. Mai 1849, das Verfahren bei Störungen der öffentlichen Ruhe und Sicherheit betreffend, befanden sich alle Mi— nister anwesend. Nur die allgemeine Debatte trug einen etwas animirten Charakter, während die Kontroverse über die einzelnen Paragraphen einen sehr ruhigen Verlauf nahm. Vice⸗Präsident Dr. Held, nämlich verbreitete sich in einem längeren Vortrage über die Wichtigkeit, Zweckmäßigkeit, Räthlichkeit und das Bedürfniß des vorliegenden Gesetz⸗Entwurfs und bemerkte dabei, daß allerdings auch er seinen Theil an demselben habe, daß aber das Ministerium Held⸗Weinlig durch die Gefahr, welche damals dem Staate und der Gesellschaft gedroht habe, dazu gezwungen worden sei. In Folge dessen machte der Abg. von Dieskau einen ziemlich starken Ausfall auf den vorhergehenden Sprecher, indem er den Entwurf als dem Staats⸗ rechte, dem Verfassungsrechte, der Humanität und der gesunden Ver— nunft zuwiderlaufend bezeichnete, was ihm auf erhobene Provoca— tion des Staatsministers von Friesen den Ordnungsruf des Präsidenten zuwegebrachte. Bevor man zur speziellen Berathung gelangte, wurde ein Antrag des Abgeordneten Klinger des In— halts einstimmig angenommen, daß die Kammer in einem Vorbe— halte ausdrücklich zu Protokoll erklären wolle, wie sie sich durch die bevorstehende Beschlußfassung in keiner Weise präjudizire, sondern über die Berfassungsmäßigkeit der Verordnung vom 7. Mai die spätere Berathung und Beschlußfassung vorbehalte. Es wurden alsdann die §ę§. 1 bis mit 5 der von der ersten Kammer bereits beschlossenen Abänderungen angenommen. Die Linke machte zwar wiederholte, aber immer vergebliche Versuche, die Bestimmungen des Gesetzes möglichst abzuschwächen, nur bei 5. 5 gelang es ihr mit Rücksicht auf das sofortige Schließen der Hausthüren im Fall eines Tumults, die Weglassung des Wortes „Privathäuser“ durch— zusetzen.

Ma sland.

Frankreich. Paris, 23. März. Kandidaten für den er— ledigten Sitz der Akademie, der am 26. Mai besetzt wird, sind: Ph. Chasles, E. Deschamps, Montalembert, Alfred de Musset und Nisard.

Im Departement der Vogesen findet morgen eine Ersatzwahl statt. Nur zwei Kandidaten waren aufgestellt, der Sozialist Guil got und der Konservative General Raoul. Nun stirbt drei Tagen der Konservative, und trotz aller Bemühungen konnte ein Aufschub der Wahl nicht erwirkt werden. Der Sozialist wird also gewählt.

Auf dem Lande vermehren sich die Feuersbrünste in auffallen der Weise, namentlich in den Departements Loiret, Cher und Indre. Man behauptet, dieselben hätten ihren Grund nur in Böswilligkeit.

Das Dampfschiff „Narval“, welches den letzten Courier von Civitavecchia hierher brachte, hatte unter anderen Passagieren auch zwei Römer an Bord, welche vom französischen Kriegsgericht zur Galeerenstrafe verurtheilt worden sind. Dieselben werden ihre Strafzeit im Bagno von Toulon überstehen.

Zu Gunsten der aus politischen Ursachen abgesetzten Elemen— tarlehrer ist eine Subseription eröffnet. Zu diesem Behufe ist ein Central-Comité gebildet, an dessen Spitze Carnot, Duprat, Baze, Quinet, Goudchaux, Michel (de Bourges), und sämmtliche, Redac⸗ teure der sozialistischen Journale stehen, die heute zu Beiträgen von fünf Sous auffordern,. . ö !

Der Geschäftsführer der Réforme, die in Folge von Preß prozessen schon lange nicht mehr erscheint, ist, gestern abermals zu 2069 Franken Geldbuße und 6 Monaten Gefängnißstrafe verurtheilt worden. ö

Ein Winzer hat in Argenteuil, einem Dorfe bei Paris, seinem Leben auf eine neue Weise ein Ende gemacht. Er zündete eine volle Tonne Branntwein an und stürzte sich hinein. .

In Meudon bei Paris spielten gestern mehrere Kinder um einen großen Haufen getrockneten Laubes. Endlich gerathen einige auf den Einfall, das Laub anzuzünden. Es geschieht, und sie tan⸗ zen rund um das Feuer. Plötzlich fällt ein Mädchen von 4 Jah⸗ ren in die Flamme. Die übrigen Kinder laufen schreiend davon, und das Mädchen war todt, ehe noch Hülfe anlangte.

vor

Am 18ten gab Mad. Sonntag ihr letztes (tes) Konzert, zum Besten der Armen, in dem sehr großen St. Cäcilien-Saal .

; 4 äcilien⸗ Saal, wozu achtzig Aimen-⸗Pflegerinnen die Einladungen hatten ergehen lassen. Die Preise der Billets waren 20 und resp. 15 Fr., der Saal war

zum Erdrücken voll, die Einnahme betrug über 20, 900 Fr. Die musikalische Leitung war Herrn K. Eckert aus Berlin übertragen,

welcher Mad. Sonntag sämmtliche Musikstücke, unter denen sich ein von demselben komponirtes Air suisse mit Variationen des vor—

züglichsten Beifalls erfreute, am Piano begleitete. Am Tösten trifft 3 . . ö * . ö 9 ( Mad. Sonntag in London ein, wohin sie Eckert begleitet, um dort einige seiner größeren Compositionen zur Aufführung zu bringen.

Wissenschaft und Kunst.

Königsstädtisches Theater. Italienische Opern-Vorstellung. Otello. rentini: Desdemona. (Den 23. März.)

O

Die Vorstellung des „Othello“ Kcseitens der Italiener am verwichenen Zonnabend erregte besonders dadurch Interesse, daß Sgra. Fiorentini zum erstenmale die Rolle der Desdemona darin ausführte. Die genannte Sängerin ist gegenwärtig der Liebling des italienischen Opern- Publikums und auch wir verkennen ihre Vorzüge nicht, wenngleich wir uns durch die⸗ selben nicht so bestechen lassen, um zu einer Ueberschätzung hingerissen zu werden. Sgra. Fio rentini ist eine schöne Frau und im Besitze seltener Stimmmittel, indem namentlich ihre Höhe einige wirklich reizvolle Töne birgt. Auch hat sie bereits in der Kunst des Gesanges, seit wir sie nicht gehört, bedeutende Fortschritte gemacht, wovon diesmal vorzugsweise ihre Kolora⸗ turen Zeugniß gaben. Keineswegs kann sie aber schon eine vollendete Sän— gerin genannt werden, noch weniger eine dramatische Künstlerin, die sie überhaupt auch nie werden dürste. Was ihr dazu mangelt, ist: Wärme

Sgra. Fio⸗

der Empfindung, Innerlichkeit des Ausdrucks, wovon sich nicht

eine Spur, weder in ihrem Gesange, noch in ihrem Spiele, bemerkbar macht. Ihre Leistungen, vorzugsweife getragen von einer schönen Stimme, können daher wohl das sinnliche Ohr ergötzen; doch das Herz zu erwärmen, zu ergreifen, vermögen sie nicht. Vergebens bestrebten wir uns diesmal 3. B. in der Scene des ersten Aktes, wo der greise Vater den Juch über Desdemona ausspricht, irgend eine Bewegung des Innern bei der Sän= gerin zu erspähen. Ihr Gesang, ihre Darstellung, bleiben hier ebenso kalt, wie zuvor, und ließen den erschütternden Moment fast spurlos in der Wir⸗ lung vorüber gehen. Kaum daß eine Andeutung desselben durch Abwenden und Verbergen des Gesichts zu geben versucht wurde, wobei die Züge der Sängerin jedoch, statt den Ausdruck des Schmerzes, des Schreckes und der Verzweiflung, nur das gewöhnliche nichtssagende Lächeln zeigten. Abgese⸗ hen'von den' dramatischen Anforderungen und in rein musikalischer Hinsicht bot die Leistung indeß viel Anerkennungswerthes, namentlich auch in der Ausführung des glänzenden kolorirten Theils der Partie, so daß das Pu- biikum' reich liche Veranlassung fand, seinem Lieblinge gewohnterweise den lebhaftesten Bei all zu spenden. Den Othello gab Sgr. Pardini. Es ist dies ancrkann i eine der vorzüglichsten Nollen des Sängers, die er nicht nur im Gesange, sondern auch in der Darstellung, mit echt künstlerischer Vollendung zur Geltung bringt. Ungetheilter Beifall ward auch ihm zu Theil; eben so Sgr. Labocetta, dessen zarter, ausdrucksvoller Gesang, als Rodrigro, allgemein höchst wohlthuend berührte. Sgr. Bianchi di Maz-— zoletti, als Elmirs, genügte dagegen mehr durch Stimmkraft, als durch Feinheit des Vortrags, während Igra. Dogliotti, als Emilia, und Sgr. Della⸗Santa, als Jago, ihre Rollen durchaus zu Dank repräsentirten. Ueberhaupt war die Vorstellung, abgesehen von der Verstümmelung, die man sich mit dem Werke selbst durch Auslassung einzelner Scenen erlaubt halte, eine solche, der man überwiegend Lob ertheilen kann.

Musikalisches.

Berlin. Von mehreren im Verlage der Riegelschen Buchhandlung in Potsdam erschienenen Musikwerken verdient zunächst ein Choralbuch Erwähnung, das die Herren Schärtlich und Lange zu Herausgebern hat. Mit Vor- und Zwischenspielen versehen, so mie eine Anweisung ent⸗ haltend: aus den gegebenen Vor- und Zwischenspielen neue zu gestalten und die am häufigsten vorkommenden Modulationen zu vollziehen, ist das Werk besonders fuͤr solche Organisten bestimmt, „denen eine tiefere Einsicht in das Gebiet der Harmonie abgeht“, eine Bestimmung, die es übrigens zu erfüllen vollkommen geeignet erscheint. Das ganze Werk wird aus vier Lieferungen bestehen und soll noch vor Ostern beendigt sein. Zwei Liefe— rungen, von denen die erste die eben erwähnte Anleitung zur Bildung von Zwischenspielen 2c. in faßlicher Darstellung als Einleitung bringt, lie⸗ gen uns in korrekter Ausgabe vor. Außerdem gedenken wir aus demsel— ben Verlage eines ansprechenden Liederheftes von Karoline Belani und zweier Hefte „Jugendklänge“ von Karl Stein (0p. 3), leichte Sätze für Pianoforte enthaltend, die beim Unterricht mit Erfolg zu benutzen sein dürften.

Zwölfte Vorlesung des wissenfchaftlichen Vereins in der Singakademie am 23. März.

Der Vortrag über die Stellung des deutschen Philosophen zum Leben mit welchem Herr Professor Erdmann aus Halle die Reihe der diesjährigen Vorlesungen des wissenschaftlichen Vereins schloß, war ohne Zweifel unter den Zwölfen, die wir hörten, der bei weitem lebendigste nnd anziehendste. Die Barstellung des Redners, reich an allgemeinen an— regenden Ideen und zugleich ein Muster vollendeter Urbanität, fesselte das Interesse der Zuhörer bis zum Schluß und ein allseitiger Applaus, welcher seinen Worten folgte, und der in diesen Versammlungen keinem Anderen zu Theil geworden war, gab beredtes Zeugniß von dem Eindruck, den sie gemacht haiten. Man hat oft über die pedantische Unbeholfenheit deutsche: Gelehrten geklagt und ihnen als Gegenbild und nachahmungswerthes Beispiel ihre französischen Kollegen, die fast ohne Ausnahme salonfähige Leute sind, vorge halten (wir werden sogleich auf diesen Punkt wieder zurückkommen); aber Herr Professor Erdmann lieferte den besten praktischen Beweis, daß die deutsche Wissenschaft sich sehr wohl in der guten Gesellschaft sehen lassen kann, und daß Schulstaub kein nothwendiges Attribut deutscher Gelehrsamkeit ist. Wir theilen in Folgendem eine kurze Skizze des Gehörten mit, können aber freilich hier kaum mehr als den nackten Faden geben, der die verschiedenen Blumen zum duftenden Kranze verband. z .

Der Redner ging eben davon aus, daß die deutsche Wissenschast und besonders die deutfche Philosophie durch eine weite Kluft vom Leben ge— trennt wird, und daß die Schriften unserer deutschen Gelehrten schon wegen ihres abschreckenden Styls für die große Masse der Gebildeten geradezu ungenießbar sind. Die größten französischen Philosophen waren zugleich die größten Meister der Rede. Descartes schrieb zu seiner Zeit das beste Französisch; die geschmackvolle elegante Darstellungsweise Diderot's ist allgemein anerkannt, und Cousin, der Repräsentant der heutigen Philo- sophie in Frankreich, läßt sich gern die peinliche Sorgfalt, welche er auf die Glätte des Styls wendet, zum Vorwurf machen. Wie stechen dagegen die Schriften unserer Philosophen ab mit ihren unbeholfenen, endlosen Pe⸗ rioden und ihrer Fülle barbarischer, dem Griechischen und Lateinischen ent lehnter Ausdrücke. Da Jemand versuchte, von der „Unterlage“ und dem „Zu fallen den“ zu sprechen, wurde er nicht eher verstanden, als er diese Worte in das Philosophendeutsch übersetzte, denn Substanz und Accidenz sind längst geläufige Bezeichnungen. Ju diesem abstoßenden Aeußern kommt noch ein Inhalt, der wenig geeignet ist, die Masse zur Beschäftigung der

deutschen Philosophie zu verlocken. Dem Laien muß die Prätention unserer,