—
Mannigfaltigkeit und Dringlichkeit zu vergleichen, abgesehen davon, eine weit er⸗
daß in allen diesen Ländern ganz andere Hülfsmittel giebigere Mithülfe von Seiten der Betheiligten in Aussicht ge⸗ stellt war.
9) . Auch
in Oesterreich erkannte man, als an die ,, . / s s 19 7 2 * 9
direkten Besteuerung Hand angelegt wurde, die Nelh went i gfesae ⸗ f r ö X 59 9 9 avi⸗ Arbeiten der Grundsteuer⸗Regulirung sur dit deutschen . . Provinzen in ihrer obersten Leitung von der laufen . igenen Grundsteuer⸗ Regulirungs g; Erst als das Grund⸗
scher waltung zu trennen und r f. e , en e. zu war und die eingetretenen steuer⸗Provisorium war gatastral⸗ Arbeiten zur
1 st a 89 1 . (1 schroͤ u der . . 1st nd ein nschr inkung ; omm . ; . i lässig, die gedachte Hof⸗Ko inis
einer übertragen.
ausgeführt
Tolae hatten Bielt ma es für zu 7
Folge hatten, hielt man es jur zu . . danzlei z1 sion aufzulösen und ihre Geschäfte der, i n 26 , . zuweisen. Gegenwärtig hingegen, wo die Aufgabe , N ausgedehnteren Umfang gewonnen ,
s „r eg nicht bermieden werden, eine eigene Hof-Kommission war, kann es nicht vermieder süztende Bebsrde zu bestellen. . . leitende Behorde 31 8. ! 6 . e. Dieselbe dürfte „General Direction des Grundsteuer ⸗Kataster Dieselk
859 * genannt werden, und den Finanz- Minister, die griffenen Operationen des sändern des Kaiserstaates,
ö 6 in den Ländern, wo die . und den technischen Theil der Evidenzhaltung Revision des Katasters in jenen Kronländern,
tastral⸗-Operat
hätte in unmittelbarer Unterordnung unter Ausführung der im Zuge be stabilen Katasters in allen Kron dann des Grundsteuer-Provisoriums Grundbesteuerung noch nicht geregelt ist, und die periodische in welchen die Ka sonen durch den seit ihrer Vollendung abgelaufenen Zeitraum an praktischen Werth verloren haben, zu übernehmen. ; Diese General-Direction hätte in Absicht auf den Personal Section des Finanz⸗-Ministeriums zu b Nach dem Umfange der dieser General-Direction ge— stellten Aufgabe wird dieselbe unter der Leitung eines General⸗ Direktors, dem der Charakter und die Genüsse ein i Chefs im Finanz-Ministerium zu verleihen wären, in, drei lungen zerfallen, nämlich: aA) ein Vermessungs⸗Departement, b) ein ökonomisches Departement zur Ausführung der Schätzungen ö
für den stabilen Kataster, —
bi
stand eine
Abthei⸗
epartement
Das epartement würde die messungsgeschäfte im technischen Theile sowohl als auf das dabei verwendete Personale zu übernehmen nnd Evidenzhaltung in diesen beiden Beziehungen zu überwachen haben.
Das ö6konomische Departement würde sich mit der T urchfüh⸗ rung der Ertragsschätzungen und der Reclamatinnen und mit den Vorbereitungen zur Anwendung der Katastral-Resultate zu beschäf tigen haben; auch würde die Ausführung jener Bestimmungen zu selnem Wirkungskreise gehören, welche die frühere Benutzung der für den stabilen Kataster vorbereiteten Materialien und ihre An wendung auf die Ertragsausmittelung im Grundsteuer-Provisorium Endlich läge die Aufstellung der Grundsätze
c) ein Verwaltungs⸗
Do
Vermessunas⸗7 N Vermessungs⸗ 2
sämmllichen Ver⸗ in Beziehung
auch die
zum Zwecke haben. und die Durchführung der Revision des bereits in Anwendung stehen⸗ den stabilen Katasters dort, wo die Nothwendigkeit in Absicht auf vie Ertrags-Ausmittelung eintritt, in seiner Aufgabe.
Das Verwaltungs-Departement hätte die allgemeinen Syste⸗ mal⸗-Arbeiten zu liefern, und insbesondere sich mit der Aus führung des Grundsteuer-Provisoriums in den Ländern, in denen die Grundsteuer nicht geregelt ist, zu beschäftigen, soweit es sich nicht um Gegenstände handelt, die ihrer Beschaffenheit nach in eines der beiden anderen Departemente gehören.
Der Personalstand dieser General-Direction hätte zum Theil aus stabilen Beamten, zum Theile aus zeitlich beigezogenen ver trauungswürdigen Personen zu bestehen. Die Aufrechthaltung der Bestimmung, daß die Katastral⸗Vermessung sich in enger Verbindung mit den muͤlitairischen Triangulirungs- und Landesaufnahmen halte, verbunden mit dem Umstande, daß bei der größeren Ansdehnung der Katastral-Vermessung die Nothwendigkeit eintreten wird, die tech— nisch ausgebildeten Kräfte des Militairs in Anspruch zu nehmen, machen es räthlich, die Leitung der Arbeiten dieses Departements mit jener der Katastral⸗Vermessungs Direction zu vereinigen und, wie bisher, zum Vorsteher dieses Departements und Katastral-Ver⸗
J
messungs-Direktor einen ausgezeichneten Stabs⸗Offizier zu bestin⸗
men, und ihm außer einem stabilen Beamten für die vorkommen⸗ den Konzeps-Arbelten die durch die Ausdehnung der Operationen bedingte Anzahl von technisch gebildeten Individuen für die Trian⸗ gulirungs⸗Berechnungen und für die übrigen vorkommenden Arbei ten beizugeben.
Den beiden Sections-Räthe vorzusetzen und jedem derselben ein Secretair, ein Konzipist und ein Konzeps⸗Adjunkt, die, dem Gesammtstatus des Finanzministeriums einzureihen wären, beizugeben.
Diese beiden Departements, insbesondere aber das zweite, wer den aber außer der bezeichneten Anzahl stabiler Beamten noch meh rere mit den landwirthschaftlichen Verhältnissen und mit dem Kultur— stande der Kronländer, in welchen die Operationen im Zuge sind, vollkommen vertraute Männer, die an den Arbeiten sowohl bei der General-Direction, als in den betheiligten Kronländern thätigen Antheil zu nehmen haben, benöthigen.
Ich habe die Absicht, sofern Ew. Majestät diesen Anträgen die Allerhöchste Genehmigung zu ertheilen geruhen, aus jedem der ein— zelnen Kronländer, in denen das Grundsteuer-Provisorium auszu führen ist, oder die Vorbereitungen für das stabile Kataster noch nicht getroffen wurden, eine angemessene Anzahl solcher Männer einzube⸗ rufen, sie hier mit den Zwecken und Erfordernissen der Aufgabe vertraut zu machen, ihre Kenntnisse hierorts für die zweckmäßigste Einrichtung des Geschäftes zu benutzen und sie dann in den ver⸗ schiedenen Ländergebleten zur Prüfung der Arbeiten und Erzielung einer übereinstimmenden Vollführung zu verwenden.
Nachdem die Bestimmung dieser Vertrauensmänner nur eine vorübergehende wäre, und es auch im Interesse des Dienstes gele gen sein kann, zuweilen einen Wechsel in denselben eintreten zu lassen, so wären sie nicht zu besolden, sondern für die Zeit ihrer
Verwendung angemessen zu entschädigen.
Der General-Direklor wird eines Hülfsarbeiters benöthigen
und ihm ein Ministerial-Konzipist beizugeben sein. . Erntral- Archi des Wstitut desselben wären der
anderen Departements wären Ministerial- oder
Katasters und das lithographische . General-Direction als Hülfs⸗ D ann ene en, und wegen der zahlreichen Rechnungs— Derson i! grischen Arbelten müßte eine Vermehrung des n n. . dem Rechnungs⸗Departement für die direkten sch rel . welche vier Köpfe wahrscheinlich nicht äber⸗ Die ehrfur ⸗ hrlurchts volt angebogene Uebersicht zeigt den Personal—
stand an stabilen Konzepts-B — ; . bn ef e. Beamten. Derselbe ist nach dem streng⸗
dar, welches in den Kategorieen
stellt sich fi unabweisliches Erforderniß — . „ in denen bei dem Finanz⸗Ministe⸗ rium . we, dee, noch nicht auf das e,, 6 n le. geführt werden konnte, nach Möglichteit aus viesem Per sonalstande gedeckt werden wird, daher auch der ausgewiefene Geldbetrag nicht vollständig als eine Vermehrung des bisherigen Aufwandes betrach-
562
tet werden kann, die aber in jedem Falle durch, die hohe Wichtigkeit des Zweckes, um den es sich handelt, vollständig gerechtfertigt ist.
Die Kanzlei⸗ und Manipulations-Geschäste werden von den Hülfsämtern des Finanz⸗Ministeriums besorgt werden. „ Diesen allerunterthänigsten Anträgen hat der
Ministerrath vollständig beigestimmt. Wien, 14. Marz.“
Die obigen Anträge sind unterm 19ten d. vom Kaiser geneh⸗ migt worden.
Nassau. Wisbaden, 22. März. (Frankf. Bl.) Se. Ho⸗ heit der Herzog ist heute Vormittag nach Wien gereist.
In der gestrigen Sitzung der Kammer theilte der, Minister— Präsident von Wintzingerode eine Aeußerung der Regierung über die Ab⸗ stimmung, das Ausgabe⸗-Budget für den herzoglichen Haushalt betreffend, mit, worin gegen die verfassungswidrige Herabsetzung der angeforderten Summe protestirt, und auf dem Fortbezug der Summe von 300,000 Fl. bis zur definitiven Regulirung der Eivilliste, oder bis zur Entlaffung des richterlichen Aussfpruches bestanden wird. Nach einem Nachtrag zur Beantwortung der vom Abgeordneten Braun gestellten In terpellation, den Stand der Gesetzgebung betreffend, stellt er das Ersuchen
nach, daß dem Landtag nicht nur das Recht sondern auch das Recht der Mitaufsicht über
weist
gierung aus, der Gelderbewilligung,
die Verwendung der bewilligten Gelder zustehe , und stellt den Antrag: die Kammer möge erklären, daß die K assabeamten für jede A welche die bewil Summe von 250,000 Fl.
haften haben. Minister-Prä— sidenten' Wintzingerode beantragt in seiner Widerlegung den Ordnungsruf gegen den Abgeordneten Raht, weil er nicht zugeben könne, da Person eines Ministers mit dem Staats- und Ho Ministerium 18 Körper verwechselt werde. Der gestellte Antrag würde jede Disziplin aufheben, die Kassenbeamten hätten zu gehor chen, die Kammer habe sich an das Ministerium zu halten. Lang ben Druck der von der Regierung gemachten Mitthei—
in beantragt, über den in der vorigen Sitzung gestell⸗ rag Rahts zur motivirten Tagesordnung überzugehen. d mit 21 Stimmen angenommen, ebenlso der An—
die gedruckte vorerwähnte Mittheilung
uszahlung,
516 Dll 1 1
G * * 2 1 rag von Braun und Lang,
der Regierung einem besonderen Ausschuß zuzuweisen. Fresen ius:
Mittheilungen der Regierung stellen eine baldige Ich frage das Ministerium, ob
Die heuligen Ver tagung des Landtags in Aussicht. sdin ber Lage sei, anzugeben, bis zu welchem 3 itpunkt die, Wie dereinberufung des Landtags erfolgen werde. Minister Präsident Wintzingerode: Der Landtag n ürde spätestens auf den wieder einberufen werden. Die Versammlung schreitet hierauf zur weiteren Berathuug der Exigenzetats. Bei er Abstimmung werden die Kommissionsanträge auf Bewilligung geforderten Summen für Forstverwaltung, Berg-, Hütten- und
von 16. September
der 86
Wasserbau, Gränzregulirung, Landvermessung, Landesbibliothek und Alterthumsverein angenommen. Die Berathung über den Exigenz⸗ tat für das Ministerium der Justiz wird auf eine morgen abzu
halteend Sitzung verschoben
Lübeck. Lübeck, 23. März. (Börs. H.) In der heutigen Sitzung des Bürger-Ausschusses kam in Gegenwart von Senats⸗ Kommissarien zur Verhandlung: 1) Der Entwurf einer Vereinba rung zwischen dem Senat und der Bürgerschaft über das Verfah— ren bei beharrlicher Meinungs bestehender Gesetze und der Verfassungs-Urkunde. T
Berichte, welcher den Entwurf ungenügend befindet und mehrere Ab⸗ änderungen der Verfassung in Anregung bringt, der Bürgerschaft zu ehlen, behufs Bearbeitung einer dem Zwecke mehr entsprechen den Vereinbarung auf Niedersetzung einer gemeinsamen Rath Bürger-Kommissson beim Senate anzutragen.— 2) Der Senats⸗An trag auf Bewilligung von ferneren 312,000 aus dem Fonds der
empf.
Int
Trave-Correction. Der Ausschuß beschloß, diesen Antrag auf er Bericht
übecker Staats- Anleihe von 1850 zu den diesjährigen Arbeiten der
2
ᷓ der Bürgerschaft zur Annahme zu
statteten Kommissions empfehlen.
Frankreich. Paris, 24. März. Zu 2 oulon haben die
Linienschisse „Valmy“ und „Ocean“ Befehl erhalten, zur Verstär kung des Mittelmeer-Geschwaders in See zu gehen. Vorgestern trafen die aus Brest mit der Havre-Eisenbahn hier ein. den sie von einer Schaar hiesiger die Stadt begleitet, wo sie sich in nach verschiedenen Richtungen zerstreuten. l im Rouen hatten sie von einem Journal Verkäufer mit solchem Unge stün di? Voix du Peuple verlangt, daß die Stations⸗ Beamten einschreiten mußten,
Aus Blois wird gemeldet,
Am Bahnhofe wur
kleine Gruppen theilten und
daß in Folge der dortigen soziali
stischen Repräsentantenwahl eine Menge Weinbestellungen, angeblich jetzt allgemein gefühlten Besorgniß, zu rückgenommen wor⸗
wegen der den sind. ö
Gestern Wohnung verh— ꝛ . r i bei ihm vorgenommene Haus suchung lieferte kein Ergebniß. es heißt, wird er durch Gendarmen nach der Gränze gebracht wer den. Er soll heschuldigt sein, einer geheimen Gesellschaft anzuge hören. . ;
Ein angekündigtes neues sozialistisches Tagblatt Drapeau nd peuple wird nächstens erscheinen. ,
Das Journal L' Ordre enthält heute einen langen betrach— Schlusse es heißt, überall habe Rußland seit zwei Jahren das vor herrschende Bestreben kundgegeben, auf den alten vor der Februar Revolution vorhandenen Grundla
den aufrecht zu halten; bei der Frage über die Allianzen Frank
reichs verdiene diese Thatsache reifliche Beherzigung.
wegen der hiesigen Wahlen. Man versichert, daß
Verschiedenheit über die Auslegung r Ausschuß
f beschloß, in Uebereinstimmung mit dem dazu erstatteten Kommissions⸗
letzten 80 amnestirten Juni Insurgenten Demokraten empfangen und in
Auf dem Bahnhofe zu
früh wurde der deutsche Flüchtling Dronke in seiner aftet und nach der Polizei⸗Präfektur gebracht. Die Wie
U
tenden Artckel über die auswärtige Politik Rußlands, an dessen das europäische Gleichgewicht gen wieder herzustellen und auf diesem Wege den allgemeinen Frie—
Die Voip du peu ple veröffentlicht eine Zuschrift spanischer Demokraten an die französische Demokratie zur Beglückwünschung
bei Gelegenheit der Vexification der
Wahlen des Ober-Rheins eine stürmische Debatte losbrechen werde,
indem der Berg sich alle Mühe geben wolle, die klärung derselben durchzusetzen. Bie Polizei hat die Sitzungen der Abgeordneten der Arb
Ungültigkeitser
befindet,
er über seinen sozialistischen Gegner erhalten, nur dem Umstande zu danken, daß die Bauern gegen 4 sozialistische Notare wegen rein persönlicher Streitsachen erbittert waren und aus Rache theilweise für die Gemäßigten stimmten.
Der Napoleon macht heute, mit Bezug auf die vorgestrige Verurtheilung des Geschäftsführers der Réfoörme, darauf auf— merksam, daß bis jetzt alle Verfolgungen wegen Beleidigung des Präsidenten der Republik von der Jury gebilligt worden.
In der pariser Kathedrale werden die religiösen Ceremonieen der Charwoche mit großer Feierlichkeit begangen werden. Heute, als am Palmsonntage, wird der Erzbischof am Schlusse des Hoch⸗ amtes die Passionsreliquien aus der Kapitular-Sakristei in Prozes sion auf den Hochaltar übertragen. Diese Reliquien wurden von Balduin, Kaiser von Konstantinopel, Ludwig dem Heiligen über⸗ sendet, welcher zu ihrer Aufbewahrung eine Kapelle erbauen ließ. Donnerstag ist die Weihe des Oeles und Nachmittags 3 Uhr das Abendmahl. Bei den Feierlichkeiten des Ostersonntags wird der Erzbischof pontifiziren .
Seit der Wahl d
des 10. März beschästigt man sich auf dem Stadthause eifrig dam 1
8 h * 9e 7 * x ö * voir it, die Wählerlisten von den Unberechtigten n
1 welche früheren Prüfungen entgangen sind, zu purifiziren. Bis jetzt hat man jedoch erst gegen zehn Individuen deswegen gericht lich einschreiten können. (Großbritanien und Irland. London, 23. März
Blokade⸗ über das ge gegen „Ohne ihnen auch nur ing anzubitter iptschauspieler ö
r , nt
Die Times, welcher die Erhaltung des afrikanischen Geschwaders für die größtmögliche Thorheit gilt, spottet Verfahren, welches das Ministerium bei der Sklaven seine Anhänger verfolgt hat. Sie sagt: die Möglichkeit zu lassen, ihre freiwillige Unlerstütz kündigte Massa Russell, denn so müssen wir den Har bei dieser Gelegenheit nennen, seinen Sklaven an, daß sie sich weigerten, ihm bei der Blokade der afrikanischen Küste ke zustehen, in die Finsterniß hinausstoßen werde, und daß sie dann sehen könnten, wo sie einen neuen Herrn fänden. Kein Wider streben half; vergebens sprachen sie von Geld, gutem Ruf un? deren dergleichen Dingen, von denen anständige Leute wohl zu sprechen pflegen; Se. Herrlichkeit wollte von einer Weigerung nicht. wissen. Ihre Meinungen, hieß es, wolle er ihnen lassen, allein ihre Stimmen müsse er haben. Wie das Ergebniß der Abstimmm zeigt, wurden die Wünsche Sr. Herrlichkeit vollkommen befried Die armen Dulder lamentirten über ihr hartes Geschick, aber nige von ihnen dachten auch nur im Traume an wirklichen Wide stand. So hat denn durch eine Art von Stellvertretung in der Knechtschaft das britische Parlamentsmitglied die Stelle des Afri⸗ kaners eingenommen und zu der Musik der Peitsche Sklavengrbe verrichtet. Das ist die wahre Geschichte der Abstimmung im Unter Möge sich das Publikum nicht einen Augenblick täuschen Die 232 Herren, welche dafür stimmen, daß wir diese Last no länger auf unseren Schultern tragen sollen, stöhnen selbst innerlich
Frage
19
hause.
über den Druck. Wir glauben, Jeder von ihnen würde lieber einen Sack voll Kohlen oder sämmtliche Aktenstöße der Session von Westminster nach St. Paul schleppen als noch eine Million für diese jämmerliche Narrensposse bewilligen. Sec lata obstai
Thun sie nicht, was ihnen befohlen ist, so tritt Lord Palmerste zurück, Lord John tritt zurück, alle Uebrigen tresen zurück, um ist unmöglich, zu sagen, wer dann ans Ruder kommen wird, viel seicht D' Israeli, vielleicht Cobden, vielleicht Feargus O'Connor Der Independance belge wird aus London am 159ten im Unterhause erfochtene, obgleich unbestreitbare Sieg Ministeriums ist keinesweges von der Art, ihm das Wohlwollen Majorität für die Zukunft zu sichern. Er war weit mehr der Ueberraschung als der Ueberzeugung zuzuschreiben. Es ist unbe streitbar, daß Lord John Russell selbst in seinem Eifer für die Al
gesch rieben:
schaffung der Sklaverei nie eine Majorität von 78 Stimmen erlangt
hätte, wäre die Frage nicht als Kabinetsfrage hingestellt worden. Das Unterhaus hat Hutt's Antrag aus dem Grunde verworfen, w man von zwei Uebeln stets das kleinere wählen muß, und weil noch einmal 700,000 Pfd. St. für die Beibehal tung eines durch die Erfahrung verurtheilten Systems ins Meer zu werfen, als unter den Umständen, in denen sich jetzt Euro eine ministerielle Krisis hervorzurufen;
ist zu
694
fürchten, daß bei der ersten Gelegenheit, wo es sich nicht um eine
Associationen aufgehoben, wogegen diese proötestiren, da sie gesetzlich
sprechen.
bevollmächtigt selen, ihre gemeinschaftlichen Handelsinteressen zu be—
Der neue Kandidat des Departements Allter, Herr Dufour (gemäßigt), hat erklärt, er habe selbst die schwache Majorität, welche
Abstimmung rächen wird. Ich zweifle
folgenden Grundsaͤtze sind von der Königlichen Kommission für die
standes zu verhindern, denselben aufzustellen, ches auch che die zu erfüllenden Förmlichkeiten fest⸗ Eounting⸗ as in dem Prospektus des Kommissärs über das zu erbauende Gebäude gebraucht worden ist. Es han⸗ Labei ganz einfach um Büregus für den Empfang des ; den Verkauf der Kataloge und für die Leitung der anderen Angelegenheiten der Ausstellung, guerenlh Der Zweck der
so schwere handelt, die Kammer sich für die erzwungene richt, daß Lord John Russel
in dDdiese
Folge Landes ĩ Bewegungsgrün itschlusse ver
iv entschieden 00 Pfd. S
Regierun
und seine Kollegen die Ueberzeugung des ganzen Beziehung theilen, und suche vergebens nach den den, welche das Kabinet zu jenem außerordentlichen Ei anlaßten. Im nächsten Jahre wird die Frage def werden, und so wird England gern noch einmal bezahlen, um Lord John Russell an der Spitze der behalten.“
Das zur Unterdrückung des Sklavenhandels bestimmte englische Geschwader an der afrikanischen Küste besteht jetzt aus 26 mit 260 Kanonen. .
Für die Universal-Industrie⸗Ausstellung von 1851 sind bei dem londoner Comité bereits gegen 36,000 Pfd. gezeichnet.
*
von 100 Pfd. und darüber sind nicht selten.
Beiträge
scription vollständig aufgebracht werden. Die Times meldet: „Die
allgemeine Ausstellung 1851 als Antwort auf die von dem Lokal Comité der City von London aufgestellten Frage angenommen wor den: 1)
sich um den Preis einer Section mit bewirbt,
bei der Preisvertheilung in dieser Section sein; . nicht die Absicht, den Ausstellern die Verpflichtung aufzulegen, zu gleich Subskribent zu sein; J Fabrikanten, Zeichner, Erfinder oder den Eigenthümer eines Gegen ; welches auch die An ordnungen sein mögen, wele setzen. Ein Mißverständniß house (Comtoir) erhoben, d
hat sich über das Wort:
delt sich einf Geldes für die Eintrittsbillets,
um den Verkauf der auszustellenden Gegenstände. Der Ausstellung ist, dem Publikum die Gegenstände der Ausstellung zu
gänglich zu machen, aber nicht Handels-Operationen zu erleichtern,
und die Kommissäre können folglich sich nicht mit dem Verkauf de
Gegenstände und den sich darauf beziehenden Unterhandlungen be⸗ f Bei dem Bankett, welches vorgestern der Lord⸗Mayor zur eiter⸗ Vorfeier der Universal Industrie ausstellung gab, hielt Prinz Albrecht „Meine Her⸗
fassen.“
eine Toastrede, in welcher er unter Anderem sagte: ren, ich halte es für die Pflicht eines jeden gebildeten Mannes, sorg
sam die Zeit zu studiren, in der er lebt, und, so viel an ihm ist, Theil persönlicher Anstrengungen zur Förderung dessen beizutragen, was er als den Willen der Vorsehung erkannt
sein bescheidenes
Schiffen
Es scheint keine Frage, daß die Kosten des großen internehmens durch die National⸗Sub
Die Belohnungen werden von Geschworenen zuerkannt, die zu diesem Zwecke gewählt worden sind; aber kein Aussteller, der kann Geschworener
2) man verfolgt
3) man beabsichtigt nicht, irgend einen
Anblick der Schöpfer dankbar zu sein, wir wollen im ehrenvollen Wettkampf
hat. Jedemann aber wird erkennen, daß wir in einer Periode des vunderbarsten Ueberganges leben, welche uns rasch der Erfüllung ͤ große Aufgabe entgegenführt, auf die alle Geschichte hindeutet, der Verwirklichung der Einheit des Menschengeschlechts, nicht ei Einheit, die alle charakteristischen Züge und Gränzen per verschiedenen Nationen verwischt, sondern einer solchen Einheit,
en das Resultat und Produkt der nationalen Verschiedenhei—⸗ en und Gegensätze ist. Die Entfernungen, welche die Nationen Welttheile trennen, verschwinden allmälig vor den neuen Er—
kön
*
findungen; wir können sie mit unglaublicher Leichtigkeit zurücklegen. Die Sprachen aller Völker sind bekannt; Jedermann kann sie sich
n er Gedanke wird mit der Schnelligkeit und mit der di des Blitzes mitgetheilt. Andererseits ist das große Prinzip eilung der Arbeit, das man die bewegende Kraft der ECivili⸗
l ag, auf alle Zweige der Wissenschast, Industrie
1d Während früher die intellektuelle Energie
tl zer war, wendet sie sich jetzt den Spezialitäten zu, und diesen wieder ven kleinsten Partieen, aber die erworbene enntniß wird zugleich das Eigenthum der ganzen Gesellschaft zährend die Erfindungen sich früher in Geheimnisse hüllten, be⸗ kt Oeffentlichkeit der gegenwärtigen Zeit, daß, wenn kaum
ne Entdeckung gemacht ist, sie auch schon verbessert, übertroffen r Die Produkte aller Welttheile sind zu unserer Verfügung
ellt, und wir haben nur die Wahl zu treffen, welche für unsere zwecke die besten und wohlfeilsten sind. So nähert sich der Mensch : ) Erfüllung der großen und heiligen Mission, die Welt erhalten hat. Seine Vernunft ist nach dem 8 ilde ottes geschaffen, und er hat sie zu gebrauchen, um die zesetze zu erforschen, nach welchen der Allmächtige seine Schöpfung diese Gesetze zur Richtschnur seines Handelns zu machen,
zu seinem Nutzen zu erobern, er selbst ein göttliches
5
g. Diese Wissenschaft entdeckt diese Gesetze der Kraft, Be z und Transformation; die Industrie wendet sie an bei den hstoffen, e uns die beut, die aber nur durch
Erde in Fülle
unst lehrt uns die unwandelbaren J naßes und giebt ihren Erzeug⸗ nde Form. Meine Herren, die Ausstellung von wahre Probe und ein
11
und des Chen
. lebendiges Gemälde des itwickelung— geben, bis zu welchem die Menschheit in dieser e ifg t ist; sie soll den neuen Ausgangspunkt fest⸗ llen, von n Völker in ihren Bestrebungen fortschreiten len Ich hoffe, daß der erste Eindruck, den diese große Samm uf den Zuschauer machen wird, das tiefste Dankgefühl ge⸗—
en Allmächtigen für die Segnungen, die er uns
eit hienieder zes und der zweite die Ueberzeu⸗ in z wir in dem Maße weiter gelangen, als wir be— gegenseitig beizustehen, also nur durch Frieden, Liebe
ige Hi nicht allein zwischen Individuen, sondern
den Nationen der Erde. Dies ist meine Ueberzeugung,
icht es mir denn zur höchsten Freude, hier die Magl—
zeren Städte des Königreichs mit ihren mannigfal⸗
znteressen, die Repräsentanten der verschiedenen politi⸗
jen des Landes und die Repräsentanten der fremden
ute in einem gemeinsamen Interesse versammelt zu se⸗
In der That war Alles geschehen, um dem Fest einen uni geben, wie ihn die Industrie⸗-Ausstellung ben soll. Geistliche, Minister, Dipkomaten, Parlaments lieder nahmen nach einander das Wort, um ihre zuversichtlichen uf die würdige Realisation des Unternehmens und
sellen Eharatter 3u
e A zuszusprechen. Der Erzbischof von Canter⸗ s Obgleich Diener der Religion, vergessen
nicht, daß wir Bürger sind; wir hegen das
iteresse für Alles, was die Wohlfahrt und Größe aterlandes hebt, und wir werden um so mehr uns
zroße Unternehmen freuen, wenn es zugleich die sozialen
zwischen der Menschheit und den freundschaftlichen Ver lker auf der Erde fördert.“ Drouyn de Lhuys, der „Wenn ich umherblicke und alle Städte en ersten Magistraten repräsentirt sehe, so darf ung wohl das Unterhaus der englischen Industrie Denn bald werden alle
verkündet eine andere.
1 D JR nen unter dem Banner Großbritaniens durch ihre Erzeugnisse oßen Versammlung repräsentirt sein, in einem Garten, botenen Früchten versucht. Oft versagt uns die gol Früchte ausländischer Industrie jener Drache mit den Pro⸗ d den ewig offenen Späheraugen. Sie aber,
zaben ihre Pforten der Konkurrenz der ganzen ) riedlicher Nebenbuhler lernen können.
rd ein Nationalkampf f Schule sein, in der wir Alle
— re anufakturisten wird kein geringer Vortheil erwachsen. senst besteht in der Wohlfeilheit ihrer Artikel, dem Gewebe, der auerhastigkeit, um mit der Frau des Vikars von Wakefield zu reden ni in dem schönen glänzenden Aeußeren, sondern in soli⸗ Sie sind Früchte eines verborgenen Geschicks,
ss nisse kein neugieriges Auge dringt, während die die Superiorität der Zeichnung, worin sich An
e dem ersten Blicke offen liegt und der Nachahmung
lich ist. Lord J. Russell: „Wie alles Gute, werden auch,
die Wirkungen unseres Unternehmens weit über ihren
t zweck reichen. Die in Kunst und Wissenschaft aus zeichnelsten Ränner jedes Berufs und aus allen Lebenskreisen rden hierher kommen, um diese große Ausstellung zu besuchen. che Versammlung von Männern aller Nationen, die sonst
r einzeln d ohne einander zu berühren, nach England kommen, un ftlichen Gesinnungen zwischen uns und unseren
inder befestigen und wird daher höchst wirksam zu
r großen Völkerverbrüderung beitragen, deren Förderung Sr. zheit am Herzen liegt. Dann wird dies Fest dereinst als
is große Jubiläum des Gewerbfleißes und des Friedens gefeiert werden.“ Lord Stanley rühmte die rege Theilnahme des Prinzen
Albrecht für alle gemeinnützigen Bestrebungen, während er sich stets on den politischen Streitfragen fern gehalten habe. Sir R. peel sprach: „Es ist ein edles Unternehmen, auf einen Punkt zu— ammenzubringen und der Welt zur Schau zu stellen die Naturer allweise und gütige Schöpfer unter die ver— hiedenen Klimate vertheilt hat, um menschlichen Geist und Betriebsamkeit zu wecken. Es ist ein edles Unternehmen, durch die Erfahrung erproben, wie weit die verschiedenen Völker den Absichten des Schöpfers entsprochen und die natürlichen Vor— theile, die jedes Land besitzt, verbessert, seinen Mängeln abgeholfen haben. In anderen Ländern und in anderen Zonen gab es glän— zende Schauspiele für das Volk. Noch stehen die Trümmer jener großen Bauwerke, in denen zur Augenweide für das Volk an einem römischen Festtag Hetakomben wilder Thiere geschlachtet, blutige Kämpfe zwischen Mann und Mann gefochten wurden. Wir wollen dem Volk ein anderes Schauspiel geben; wir wollen es lehren, im wunderbaren Gaben der Natur dem allmächtigen
welche der
j 1sso euguss
sinnreicher Erfindung und Geschicklichkeit die Bande der allgemeinen
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Freundschaft zwischen den Völkern fester ziehen.“ Graf Carlisle: „Unter all der Königlichen, patrizischen, bürgerlichen Pracht unseres Festes dürfen wir derer nicht vergessen, die Tag für Tag die wahre Arbeit der Welt thun. Giebt es eine einzige Person in dieser edlen Versammlung, von den Prinzen zunächst dem Throne Englands bls zu dem Magistrat der kleinsten Stadt, deren Leben nicht verschö⸗ nert, erhalten wird durch den Schweiß auf der Stirn, die Kraft der Sehnen, die geschickte Hand der Arbeiter Englands? Obgleich die Ausstellung von 1851 für alle Klassen, für alle Nationen be— stimmt ist, so soll sie doch recht eigentlich das Fest unserer Arbeiter,
unserer Arbeiterinnen sein, soll ihren Geschmack verfeinern, ihre Erfindungsgabe anregen und vor Allem ihrem Fleiße
Ehre anthun. Von dem römischen Volk auf dem Gipfel seiner Macht sagte man, wenn Andere das Erz, den Marmor schöner zu formen wüßten, so habe es seinen Ersatz in seiner Waffengewalt als Sieger der Welt. Auch unsere Landsleute mögen in der fei
Verpflichtungen bleiben denselben zugesichert. Desgleichen bleibt es bei den verfassungsmäßigen Zusagen des Staates. Doch soll es neben wirksamerer Unterstützung der wirklich Ferarmten Han btan gabe der Regierung sein, der Verarmung selber vorzubeugen durch Wegräumung alles dessen, was der Träghelt und Lied erlich teit Vor⸗ schub leistet, und Beförderung dessen, was vie entgegengesetz⸗ ten Tugenden der Arbeitsamkeit und Mäßigkeit weckt; , er durch kräftigen Schutz des Eigenthums und ernste Bikanpfung der kommunistischen und soztalistischen Grundsätze. 6) Der gesammt Staatshaushalt soll vereinfacht, eben so die Gesetzgebung auf vie Be⸗ dürfnisse eines einfachen, republikanischen Volkes zurückgeführt i! durch mögliche Sparsamkeit in allen Zweigen der Staatsverwaltung, na mentlich durch Herabsetzung der Besoldungen, die Last der Abgaben so weit vermindert werden, als es ohne Nachtheil für die Administration geschehen kann. 7) Rücksichtlich der geistigen Interessen wollen wir fortschreitende Hebung der Verstandesbildung, aber nicht minder und vor Allem
neren Grazie der Zeichnung, der Form hinter Anderen zurückstehen, aber sie werden ihren Ersatz nicht in dem Lärm der Schlacht su chen, sondern in dem nützlichen, beharrlichen Fleiße, der das Ele ment des sächsischen Charakters und den Ruhm des hritischen Na— mens bildet. Es leben die Arbeiter des Vereinigten Königreichs!“
Die Mitglieder des United Service Club gaben am Ihsten d.
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Lord Gough ein großes Festmahl, welchem an 200 Personen, u. A. auch der Herzog von Wellington, beiwohnten.
Am vorigen Donnerstag fand in der Rotunde zu Dublin eine ziemlich zahlreich besuchte Versammlung statt, deren Zweck es war, sich gegen die Abschaffung der Statthalterschaft von Irland auszu sprechen. Es fällt auf, daß gerade einige der Repeal-Blätter, die Ration mit eingeschlossen, welche früher die heftigsten Gegner jeder „sächsischen“ Institution waren und den wüthendsten Krieg gegen den irländischen Hof führten, den sie als „Fokus der Cor⸗ ruption“, als einen „moralischen Pfuhl“ u. s. w. bezeichneten, jetzt am meisten gegen die Abschaffung dieses Hofes eifern.
In Manchester hat gestern eine Feuersbrunst das Waarenla ger der Herren Wood und Westhead in Asche gelegt und einen Schaden von beinahe 100,000 Pfd. St. angerichtet. .
Schweiz. Bern, 22. März. (Eidg. 3.) Glücklicherweise ladet der eben erschienene Aufruf der Konservativen ihre Anhänger auf Mor— gens 10 Uhr nach Münsingen ein; dadurch kann vielleicht ein Kon— flikt vermieden werden. Wie sehr man übrigens einen solchen be- fürchtet, mag der Umstand beweisen, daß allen Aerzten und Abwär⸗ tern des Inselspitals aufs strengste anbefohlen worden ist, am Mon tag auf, ihren Posten zu sein und die Stadt nicht zu verlassen. Ein berühmter hiesiger Arzt richtet sogar in Münsingen selbst eine Ambulance ein. Auch sollen von Seiten des Bundesraths alle Maßregeln getroffen worden sein, um nöthigenfalls die Ruhe schnell und dauernd herzustellen und die Freiheit der Maiwahlen zu sichern. Wenn man von solchen Dingen sprechen hört, so traut man seinen Sinnen nicht. Das ruhige, phlegmatische Bernervolkist in einer Aufregung, wie man sie in keinem Kanton wohl je erlebte. Der bekannte Agitator Karlen von der Mühlematt erhielt vor einigen Tagen einen radikalen ano nymen Brief, worin ihm der Tod gedroht wurde, wenn er in Mün⸗ singen gegen die Radikalen auflrete. Der Drohung folgte die That bald nach. Vorgestern mißhandelten ihn einige Radikale in Thun so arg, daß er längere Zeit das Bett wird hüten müssen. Sie haben ihren Zweck erreicht. Er wird nicht in Münsingen sein; aber seine durch solche Handlungen bewirkte Abwesenheit wird lau⸗ ter reden als je seine Anwesenheit. In dem antiradikalen Aufruf nach Münsingen heißt es: „War Anfangs nur der Zusammentritt einer beschränkteren Zahl von Ausgeschlossenen beabsichtigt, so hat sich im Laufe der letzten Tage die Sachlage insofern verändert, als
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unvorhergesehene Umstände eine zahlreichere Betheiligung unserer gleichgesinnten Mitbürger wünschbar machen. Die radikale Partei hat nämlich seither, ebenfalls auf den 25. März, eine Volksversamm— lung nach Münsingen ausgeschrieben. Unter diesen Umständen halten wir es für Pflicht, entgegen der früheren Absicht unserer mit den Grundsätzen des mitfolgenden Entwurfes einverstandenen Freunde hiermit öffentlich aufzufordern, recht zahlreich in Münsingen Mon— tag den 25. März, Vormittags 10 Ühr, auf der für diesen Tag schon früher rechtskräftig von uns und für uns gepachteten Leuen⸗ matte sich einzufinden. Werthe Gesinnungsgenossen! Schaaret euch um die Männer eures Vertrauens, ordnet gemeinde oder bezirks⸗ weise unter wackeren Führern eure Haufen, erscheint zahlreich und entschlossenen Sinnes, euer verfassungsmäßiges Recht der freien Be— rathung vaterländischer Angelegenheiten auszuüben. Wir bitten
uch, keine Waffen irgend einer Art mitzunehmen. Die Waffen, die unsere gute Sache zum Ziele führen sollen, sind Ordnung, Eintracht und Ausdauer. Der Gott unserer Väter schenke unserem Werke seinen Segen!“ Unterzeichnet sind: E. Blösch, J. Dähler,
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W. Fellenberg, L. Fischer, J. Kernen, B. Straub u. A. m.
Bern, 22. März. (D. 3.) Folgendes ist das Programm der Konservativen, welches von dem provisorischen Comité der münsinger Versammlung vorgelegt werden soll: 1) Die von der
Mehrheit des Schweizervolkes angenommene Bundesverfassung ist öffentliches Gesetz der Eidgenossenschaft, und den laut derselben be—
stehenden Bundesbehörden wird in Allem, was ihnen verfassungs⸗ gemäß zusteht, loyale und redliche Unterstützung zugesagt. 2) In gleicher Weise ist die Staatsverfassung des Kantons Bern vom 31. Heumonat 1846 Grundgesetz des engeren Vaterlandes und wird in allen ihren Bestimmungen treu und gewissenhaft beobach⸗ tet und erfüllt. 3) Eine Revision der Verfassung des Kantons im gegenwärtigen Zeitpunkt soll nicht stattfinden. Würde aber, wie es in den Rechten liegt, früher oder später zu einer Revision der Staatsverfassung geschritten wers en, so hätte sie in demokra⸗ tischem Geiste und darum auf der einzig wahrhaft demokratischen Grundlage der Gemeinden zu geschehen; mit dem Bestreben, statt sie bewegten zu bevogten wie es durch das neue Schulgesetz und durch den Entwurf des Gemeindegesetzes geschehen würde—
den Gemeinden möglichste Selbstständigkeit in der eigenen Ver
waltung und erweiterten Einfluß auf die allgemeine Landesadmi— nistration einzuräumen. 4) Anlangend das Verhältniß zum Aus land, sagen wir mit Niklaus ven der Flüe: „Meidet fremde Händel, seid friedsame Nachbarn.“ Die Schweiz ist ein unabhän giger Staat, an Rechten allen anderen Staaten gleich. Darum feste Be⸗ hauptung, treue Bewahrung der Ehre und Freiheit der Eidgenossen⸗ schaft, aber zugleich gewissenhafte Erfüllung der Pflichten gegen unsere Nachbarn! Denn vor Allem ist es das Recht, das uns stark macht gegen die Mächtigeren, und am sichersten dürfen wir erwarten, un— ser' Recht geachtet zu sehen, wenn wir selber die Rechte der Nach
barstaaten achten. Wir wollen uns nicht einmischen in die Sachen Anderer, weisen aber auch alle fremde Einmischung und Belästigung von uns, nicht weniger als die der Diplomaten, diejenige der einge⸗ drungenen, eingeschlichenen oder berufenen Fremden. 5) Die Zehnten und Bodenzinse und übrigen Feudallasten bleiben abgeschafft und dür⸗ fen unter keinen Umständen, selbst im Falle einer Verfassungsrevision nicht, hergestellt werden. Für nöthige Steuern werden die in der Ver⸗ fassung aufgestellten, allgemeinen Grundsätze festgehalten. Die in §. S5 der Verfassung gegen bestimmte Landestheile ausgedrückten
auch ernstliche Aufrechthaltung und sorgsame Pflege des christlichen
Glaubens und den christlichen Sitten unserer Vorältern durch bie bürgerliche Gesetzgebung, durch die Schule, durch das Beispiel aller derer, die dem Volke vorstehen, und auch durch allerdings wünsch bare, aber nur zu diesem Zwecke vorzunehmende Veränderungen in
unseren kirchlichen Einrichtungen. . kennung der wirklich bestehenden und der Verschiedenheit der Ge setzgebung, der Sprache und theilweise der Religion wurzelnden Eigenthümlichkeiten, insbesondere Achtung der Rechte und Ansprüche der katholischen Bevölkerung.“
8) Gegenüber dem Jura
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Bern, 23. März. (O. P. A 3.) Mit Kreisschreiben vom 19ten d. M. ladet der Bundesrath die Mitglieder des National⸗ und Ständeraths ein, sich Donnerstag den 4. April in der Bun— desstadt einzufinden. .
. Türkei. Konstantinopel, 13. März. (Wanderer.) Oesterreich hat die offiziellen Verbindungen mit der Türkei noch cht wieder aufgenommen, und auch seine Unterhandlungen in Be⸗
1 treff der Internirung sind noch nicht weiter vorgeschritten. Wie
man versichert, will der ottomanische Minister, auf den Rath der Diplomatie des Westens, dem wiener Kabinet den Vorschlag machen, die Jnternirung der Flüchtlinge, die sich in diesem Augenblicke in Brussa befinden, in eine Ausweisung nach Amerika umzuwandeln, um so die bei der Internirungsmaßregel sich ergebenden Schwierig- keiten beizulegen. Wir glauben nicht, daß das wiener Kabinet, wenn ihm dieser Vorschlag wirklich gemacht werden sollte, darauf eingehen werde, schon aus dem Grunde nicht, weil es dadurch geradezu den Wünschen einiger Flüchtlinge entge⸗ genkommen würde, die nichts sehnlicher verlangen, als dieses. Herr Jasmagyi ist mit den ihn begleitenden Kroaten von Varna nach Konstantinopel gekommen und irifft Vorbereitun. gen, um von hier nach Brussa und von da nach Kiutahie und Aleppo zu gehen. Hier glaubt Niemand mehr an jene Mord⸗ zeschichté; man betrachtet diese Personen als Aufseher, welche von Dester reich ausgesandt wurden. Freilich ist dies ein Beweis von Mißtrauen gegen die Verpflichtungen J pelche die Pforte eingegan⸗ gen, da Herr Jasmagyi auch die offizielle Ernennung zum Aufseher Der in der Türkei internirten Flüchtlinge mitbringt, aber man kann es der österreichischen Regierung nicht übel nehmen, wenn sie einige Zweifel gegen die Wachsamkeit der türkischen Polizei hegt, die in Der That noch sehr viel zu wünschen übrig läßt. Die Pforte erkennt übri⸗
gens die Mission des Herrn Jasmagyi nicht an, da sie jedoch mit Oester— reich auf friedlichem Fuße steht, so kann sie dessen Unterthanen, wenn sie mit gehörigen Pässen versehen sind, das Reisen und den Auf enthalt in ihren Staaken nicht verwehren. Den Türken scheinen diese offiziösen Agenten etwas unbequem zu sein, da man fürchtet, daß sie bei den österreichischen und russischen Konsuln Unterstützung finden werden. Auch erfahren wir, daß Herr Kanning, der von einem Vertreter einer befreundeten Macht übelwollende Nachrichten erhielt, bei der Pforte Schritte eingeleitet habe, wonach die Be⸗ gleiter Jasmagyi's von Seiten der Türkei streng überwacht werden sollen; ja es heißt sogar, er habe verlangt, daß ihnen die Reise⸗ pässe nach dem Aufenthaltsorte ber Flüchtlinge verweigert werden. Murad Pascha (Bem) und diejenigen, welchs zum Islam überge⸗ treten, sind am 7ten d. M. an Konstantinopel vorübergekommen, ohne hier anzuhalten. Murad Pascha, welcher die Ermächtigung erhalten hatte, ans Land zu steigen und in der Hauptstadt zu verweilen, hat diese Gunst abgelehnt und an den Seraskier ein Schreiben gerichtet, worin er erklärt: nachdem er blos die Ermächtigung, nicht aber den Befehl erhalten habe, hier ans Land zu steigen, so bitte e
man möge ihm gestatten, hiervon keinen Gebrauch zu machen * behalte sich das Recht, seine Huldigung an den Stufen des J. nes seines Fürsten niederzulegen, für eine Zeit vor, wo er von
jeder fremden Beaufsichtigung frei sein und seine Anwesenhett kein
Protestation von den Gegnern seines früheren, wie seines gegenwär—
tigen Vaterlandes, Polens und der Türkei, hervorrufen werde. Man muß gestehen, daß Murad Pascha hierdurch viel Takt bewiesen, er vermied Alles, was die Würde seiner Regie rung gefährden könnte, und hat dabei auch seine eigen rettet. Das Schiff, welches die Flüchtlinge ul
Alexandrette, von wo sie sich zu Man meldet als bestimmt die Abreise mer im Laufe des Monats April und die Ankunft folgers Baron Prokesch, der ein eben Diplomat sein soll, wie sein Vorgänger; daß sich Oesterreich der Dienste des
schlagen werde, der während seiner langen,
dem Staate so viele Dienste geleistet Grafen Stürmer und den Tod des Fürster
zwei seiner gewandtesten und in den Angelegenheiten de—
erfahrensten Diplomaten; denn trotz der europäi
die Politik der hohen Pforte nach und nach annahm
in ihren Grundlagen die altottomanische Politik u beibehalten. Nach der Ansicht der Türken sind
ster in dieser Politik gewesen. Der Fürst Har Graf ti mer, der Groß-Logothet Aristarchi und der rbene franz russische Dragoman Franchini. Von diesen vier
somit nur noch Einer auf dem
selbst der jüngere
schen Athleten bliebe platze . Aristarchi, da Dragoman, der alle Eigenschaften seines Vater hatte, in Italien an einer unheilbaren Krar t
Ein Brief aus Odessa, der Anfangs dieses Monats geschrieben wurde, berichtet Folgendes: „Es werden bei uns ernstliche rüstungen vorgenommen; sie geschehen bereits in so großartigem Maßstabe, daß sie nicht mehr geheim zu halten waren und alle Welt nunmehr davon Kenntniß hat. Zwei Gründe können unsere Regierung zum Kriege drängen; erstens die unruhigen Köpfe, die im Stande wären, in Rußland einen Aufstand herbei zu führen und denen man nun lieber den Ruhm auf dem Schlachtfelde bietet, und zweitens, um baares Geld zu bekommen, denn man hofft, die Kriegscontribution würde mehr einbringen als der gerüstete und bewaffnetes Friede, der Rußland so viel kostet. Nur weiß man noch nicht recht, gegen wen eigentlich Krieg geführt werden soll. Die Einen sagen, gegen das revolutionaire Frankreich, die Anderen ge⸗
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