1850 / 96 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

em.

. .

positionen des Geseierten vorgeführt wurden. Zuerst kam das vierte Dop— pel-Quartett des Meisters in Gmoll (0p. 136) zu Gehör. Spohr entfaltet in dieser Composition seine streng ausgeprägte künstlerische Indidi, Dualität, die sich vornehmlich in der Hinneigung zu ' elegischer Charafteristik bekundei, in bekannter Weise. Doch zeichnei fie sich vor früheren Werlen dieser Gattung dadurch aus, daß das erste Quarteit hier nicht allein die Hauptrolle übernimmt, sondern beide fast durchgängig gleichen Antheil an der Verarbeitung der Hauptgedanken nehmen. Einen der gelungeneren 9. bildet darin das Largheito (B- dur), in welchem namentlich die , . Durchführung einer an sich unbedeutenden (pizzicato-) , eg. . der Wirkung ist. An der Aus führung dieses Hong. Gerte r, betheiligt: Die Herren Ries (Vater und Sohn), E; Riten, ,,, 5 . ö ö Fu SF8pen ahn, und darf diese C. Loße, Hartmann, G. Richter und Espenh , eine gelungene genannt werden. Zwei Gesangsn umme, bestanden in der sition Spohr's gelangten zunächst zum Vortrag. 26. bekannten Romanze: . z „Rose, wie bist du so , . aus „Faust“: gesungen von Fräulein Kelberg, . a . 1

ö „olg 2 . und Herrn Hoffmann, der bei ausgeführt von der genannter cl gund leicht ansprechende Stimme mi

iefer Gelegenheit eine flangreiche u n ee f, dtm, n. . nr beit, aus einer früheren Schöpfungsperiode des

Eine ĩ *, f ü e Meisters stammend, ein Okte tt für Violine, 2 Bratschen, Violoncell, Con- . lens ö

616

Klarinette und 2 Hörner, schloß die Matinee. Weniger die ge⸗ yer. elegische mehr freundlichen Inhalts, sprach diese Composition die Hörer um so mehr an, als sie dabei an. destoweniger fast durchweg eine noble Haltung bewahrt und nur im Grund- gedanken des Schlußsatzes eine etwas gewöhnlichere Physiognomie zur Schau trägt. Trefflich ausgeführt von den Herren Ries, E. und G. Richter, Espenhahn, Teetz, Gareis und Gebr. Schunke, diente dies Werk zum würdigen Beschluß einer Feier, welche dem Veranstalter der= selben, einst Schüler des gefeierten Meisters, jetzt selbst Meister, nur zur Ehre gereichen kann.

Nachruf.

Am gestrigen Tage entschlief hierselbst nach nicht langer Krank⸗ heit der Königliche Ober-Regierungs-Rath Heim, der seit bei⸗ nahe 23 Jahren unserem Kollegium angehörte. Ausgerüstet mit der gediegensten wissenschaftlichen Bildung und vielfachen Erfahrung leistete er dem Staate die ersprießlistchen Dienste. Den Unterzeich neten war er ein überaus werther Kollege, dessen Verlust sie tief beklagen. Dies öffentlich auszusprechen haben sie sich nicht versagen können. Friede sei mit ihm.

Stettin, den 4. April 1859.

Die Mitglieder des Regierungs-Kollegiums.

*

. Königliche Schauspiele,

Dienstag, 9. April. Im Opernhause. 44ste Abonnements—= Vorstellung. Der Freischüg. Oper in 3 Abth. Musik von C. M. von Weber. (Fräul. Trietsch, vom Stadt- Theater zu Hamburg: Annchen, als erste Gastrolle.) Anfang halb 7 Uhr.

Mittwoch, 10. April. Im Schaufpielhause. 63ste Abonnements Vorstellung. Rosenmüller und Finke. Original-Lustspiel in 5 Akten, vom Dr. C. Töpfer. Anfang halb 7 Uhr.

KRönigsstädtisches Theater.

Dienstag, 9. April. Vierte Gastdarstellung des Herrn Klischnig. Der Stumme und sein Affe. Romantisches Drama mit Gesang, Tanz, Gruppirungen c., frei nach dem Englischen bearbeitet. Musik vom Kapellmeister Binder. Vorher: Der Kurmärker und die Picarde. Genre-Bild, von L. Schneider.

Mittwoch, 10. April. (Italienische Opern -⸗Vorstellung.) Zum letztenmale in dieser Saison: Otello il Moro di Venexia. (Othello, der Mohr von Venedig.) Oper in 3 Akten. Musik von Rossini. (Sga. Claudina Fiorentini: Desdemona, als Gastrolle.)

n.

Berliner Börse *

om S. April.

I ecsel- Course.

Geld.

Rries. Amsterdam.... 250 FI. Kurz r 142 do. dd 250 FI. 2 Mt. ö. 142 . 8322 300 Mb. Kurz 1505 w 300 Mk. 2 M. 1507 ann,, 1 Lt. 3 mi. 6 2616 253 J 555379914 Dunn . . 6 9 2 Mt. 86 6861 Augaburg....... . 150 FI. P 2 Mt. 1023 102 Ji ) 100 Thlr. 2 Mt. 59 8 Pa 8e 997 Leipzig in Courant in 14 Thlr. Fuss .. 100 TbIr. 2 g ö ho; Frankfurt a. M. südd. W. , m. 56 2856 24 ee 6 100 sRll. 3 Wochen 1083 108

Inländische Fonds, HEfandlhris/se, KNommundl- Papiere umd Geld- ons.

Lt. Brief. Geld. Gem. Et. KBrief.

/ . Geld. Gem

Preuss. Frein · Aul 5 106 Pomm. Pfandbr. 35 957 95 St. Schuld- Sch. 3 87 863 Kur- u. Nm. do. 35 953 95 Sch Prim: Sch. - 10375 Schlesische do. 35 95) HK. u. Ni. Schuldv. 3. . do. Lt. B. gar. do. 3. herl. Stadt. Obl. F 104 103 Pr. RR. Auth. seh. 946 93

do. do. 3 / Westpr. bPfandbr. 3 905 89 Friedrichsd'or. 1333 131 Grolsh. Posen do. 4 1003 And. Goldm. à 5th. 12 3 123.

do. do. 35 90 90 Disconto.

Ostpr. Pfandbr. 35 93

Ausländische Fonds.

900 89

45. no. 8.

Russ. nlamb. Ceri. Poln. neue ptahr. 4 do. Hope 1. Aul. do. Part. 500 FI. 4 do. Stiel. 2. 4. 90 J 90 do. do. 300 FI. -

lIIamb. Feuer-K. 33

o. v. Rthsch. Lst o. Staats- Pr. Aul.

1095. 109

do. do. LB. 200FI N. Bad. do. 35 EI.

Poln. a. Ffabr. a. C. 4

do. Engl. Auleihe 45 957 Lübeck. Staats- A. 4 98 Holl 2 Ih Int. 253 . do. do Cert. . 5 923 l urh. Pr. O0. 40th. 32 3242

o. oln. Schatz O. 4 781 3

Eis enkha hn A Ctienm.

Stamm- Actien. / Aapilal. 2 ö. 3 . , 3 33 Tages- Coums Der Reinertras wird nach erfolgter Beanntm. 724 8 in der dazu bestimmten Rahrst. ausgefüllt 38 2* Lie mit 31 pCt ber Actien sind v. Staat gar 3 * Berl. Anh. Litt. A. B. 6, 000, 000 4 / 1 889 Y. u. 6. ö,, S, 000,900 4 00 783 ba. do. Stettin - Starg. . 4, S824, 000 4 410273 . 1033 b do. Potsd. Magd. .. 4,000,000 4 645 a * bz u. G. Magd. Halberstadt .. 1, 700,000 4 7 143 a 1123 ba. u. G do. Leipziger ..... 2, 300, 600 4 10 Hille - Thüringer. . . . . 9, 000, 000 1 2 614 2 bz Cöln - Minden : ..... 13, 000, 0090 33 913 4 b do. Aachen. . ...... 1,590, 9090 4 41 6 Bon Göln—⸗. 1.051.290 5 51. Düsseld.- Elberfeld... 1,400,009 5. 78 6 Steele Vohwinkel 1.300, 000 4 . Niederschl. Märkisch. 19,900,000 35 37 b⸗ do. Lweigbahn 1,500,000 4 . Oberschl. Lit. 2. ... 25,253,100 35 65 1033 6. do. , . 2. 400,000 33 61 1023 b. Cosel - Oderberg . . . . 1.200, 000 4 169 n Breslau - Freiburg. . . 1.700, 000 4 Krakau-Oberschl.. .. 1,800,000 4 663. l Berg Mürl 9009094 40 k Stargard - Posen .. 5,000,000 3 823 6 Brieg - Neisse. . . ..... 1.100, 000 4! Mag deb. -Wittenb. . . . 4,500,000 4 587 k ö . Quistungs - Rogen. / Aachen -Mastricht .. ͤ 2, 750, 000 4 30 ͤ Ausländ. Actien. Friedr. Wilh. Nor db 8, 900, 000 1 P 103 a bz. u. B U do. 6 ͤ 5 997 ba. u. B.

Schluss-Course von Cöäln-Minden 943 bæ.

Prioritäts- Actien. Napilal. ͤ ö 5 Tages- Cours. Sämmütliche Prioriläts-Actien werden dur h 8 k 64 jährliche Verloosung 1 pCt. amortisirt , 1,411,800 912 k. dg , öh, N . do. do. II. Ser. 1,0900, 000 475 98 n do. Potsd Magd... 2, 367, 200 1 92 6. do. do. 13809 * 101 b do. do. Litt. D. 1,000, 0090 5 99 a d bu do. Stettiner. ..... 8S8So0, 000 5 105 . Magdeb. Leipziger... 1,758,000 4 99 6. Hasle - Thüringer. . . . 4, 000,000 45 982 b. Cöln - Minden... ..... 3, 674,600 45 102 n ö 3. 500,000 5 10335 Rhein. v. Staat gar. 1,217, 000 35 Sz n do. 1. Prioritit.. 2, 487, 2590 4 89 u do,. Stamm-Prior., 1,250, 000 4 77 3 Düsseldorf-Elberfeld. 1, 000,000 4 89 k Niederschl. Märkisch. 4,175,000 4 948 do. do. 3., 500,000 5 194 = do. III. Serie. 2, 300,000 5 10228 do. Fweighahn 252.000 45 do. d6ö. 248,000 5 / Oberschlesische ... . . 370,300 4 P Krakau - Oberschl. .. 360,000 4 S4 h Cosel - Oderberg. 250, 000 5 Steele - Vohwinkel 32656. 009 5 g96 6. do. do. II. Ser., 375, 000 5 82 k Breslau- Freiburg... 400, 000 4 Berg. Märk. ..... ... 1, 100,000 5 1901 / ö Ausl. Stamm- Act. 37 Kiel Altona ..... Sp. 2, 0é50, 000 5 Imsterd. Rotterd. E! 6. 500, 000 4 lech senburger Thlr. 1.300 660 14 ö 32 be. 1

( von Preussischen Bank-Antheilen g33. bz. u. 4.

Unsere heutige Börze war für alle

Léetien günstig gestimmt,

nur Jie Course schlossen bei lebhaftem Umsatz meist höher

als gestern.

Berlin-Hamburger und Magdeburg Wittenberge wegen

hamburger Verkaufs -Ordres gedrückt, jedoch fest. . ** / Frankf. 210 Rüböl April/Mai 117 u. S Rthlr. bez. u. G., 1139 Br Mist rtige Wörsen. enz. hs: „Nal /sJuni 117 Rthlt, Br., Lil G. Wien, 6. April. Met. 5proz. 933, , , 4proz. 721, 72. . a, . . 2 s ; w,, . . ö J 19. 181 hrose h. 4: *16* ag 395. 167 Obgleich gestern zu dem Preise von 89 Fr. viele Käuse gemacht „Juni Juli 116. Rthlr. ir n . 166! or r ba ht 105 ö. Goggnitz 12 111 Mail 8 79“. wurden, so hatte die Rente sich doch heute nicht auf 90 behaupten 3 Sept. / btt. 19 é. 105 Rthlr. bez., 107 Br. u. G Pesth 877, J. Bank- Actien 1682, 1078, 1085. können, da sie durch Verkäufe auf 89. 40 50 zurückging. Leinoᷣl , , ;;, N 9 . . . ; . . ö ö , 7 . M 911 . Ams Wechsel⸗Course. London, 5. April. Zproz. Cons. p. C. 964, 963, a. Z. Mohnöl 155 Rthlr. . 9br, J. Ard. 47, z, Jproß, pz, 363. Pass. zz, 4. Int. 6s, Palmöl a 123 Rthlr. , ,. . 117 bez proz. S5, 845. Mex. 283, 4. Peru 68, 675. Bras. 91, 89. Hanföl 14 Rthlr. , , . 635 . Chili 97, 95. . Südsee⸗Thran 127 Rthlr. nominell . bez. Cons. eröffneten heute H höher; dieser Preis behauptete sich Spirltus loco ohne Faß 133 Rthlr. bez. u. G. London 11. 55 Br., 11. 64 bez. und sie schlossen 9üỹ 4, p. C. u. a. 3 mit Faß pr. April 1345 a 1335 Rthlr. verk.,

Paris 14157— K. Gold 1234 K. Silber 117. Fonds und Actien etwas niedriger. der Börse höher. Ende niedriger.

Irankfurt a. Dt., 6. April. Die Börse war heute im Ganzen sehr unbedeutend. Nur einige geringe Umsätze fanden statt. Von österr. Fonds waren die österr. 500 Fl. Loose und 1proz. Metalliques etwas angenehmer. Zproz. Spanier blieben sflauer. Alle übrigen Fonds und Actien ohne Veränderung.

Desterr. 5proz. Metall. 787 Br., 785 Gld. Bank⸗Actien 1105 Br,, 1100 Gld. Baden Partial-Loose a 50 Fl. v. J. 1840 513 Br., öl Gld., do. a 35 Fl. v. J. 1845 305 Br., 3035 Gld. Kurhessen Partial-⸗Loose a 40 Rthlr. 315 Br., 313 Gld. Sardinien Partial Loose 2 36 Fr. bei Gebr. Bethmann 327 Br., 327 Gld. Darm⸗ stadt Partial-Loose a 50 Fl. 707 Br., 707 Gld., do. a 25 Fl. 25 Br.. 255 Gld. Spanien proz. inland. 295 Br., 295 ld. Poln. 300 Fl. Loose 122 Br., do. proz. Sbligationen à 500 öl. 9 Br., 795 Gld. Friedrich⸗-Wilhelms-⸗Norbbahn 411 Br. 415 Gld. Bexbacher 795 Br.R, 787 Gld. Köln-Minden 95 Br., 94 Gld.

Hamburg, 6. April.

Fremde Devisen Anfangs

9 35 proz. p. C. S6, Br. und Gld. St; Räm. Obliz. s) Gid. 8. ö Stiegl. 85 Br. R (ld. Dän; ot Gld. Ardeins 1h. Hr. Iprez. 2, Br. M i. Hamburg-Berlin 718 Br., 777 Gld. Bergedorf 91 Br. 9. n, nber ge s, Br. 57 Gld. Altona Kiel M2 Br., Nordbahn 6 ö 34 Br., 93 Gld. Friedrich- Wilhelme Ver. Staat. 1907 r. . 315 Br., 31 Gld. 6proz. Amer.

* In mehrer *. vac ; ; gem Desch , . einiges Geschäft. E. Act. bei sehr gerin—

Paris, 5. . 8 bahn 425, 160) April. Zproz. 55. 60.

We 5 Amsterd. 246 hei Course.

Hamb. 1842. Berlin 367. London 26. 40.

5proz. 89. 50. Nord-

In fremden Fonds war zu unveränderten Preisen wenig Ge— schäft.

.

Amsterdam, 5. April. In Holl. Fonds war keine mel denswertheé Veränderung, auch das Geschäft darin zeigte kein be sonderes Leben. Von fremden Effekten waren Span, preishaltend, Portug. gesuchter. Russ. etwas angenehmer. Dest. bei belebtem Umsatz merklich höher. Von Süd-Amerif. waren Peru neuerdings mehr angeboten.

Holl. Int. 555, cen 1015, 3. Russ. alte 104, 3. ßproz. 755, 765, 5. 2kzproz. 403, Peru 69.

def, w, u

Span. Ard. gr. Pie⸗ Oester. Met. Meir.

Zproz. neue 667, *. 4proz. 86. 4

1 1 14, J.

Telegraphische Notizen. Paris, 6. April. 3Zproz. 55. 70. 5proz. 89. 60. gesetzgebenden Versammlung wird die zweite Lesung des Deportations Gesetzes beschlossen.

Int. 563.

Amsterdam, 6. April.

Markt ⸗Beriehte. Berliner Getraidebericht vom 7. April. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 45 51 Rthlr. Roggen loch 2435 —26 Rthlr. 1 pr. Frühjahr 24 Rthlr. bez. u. Br., 237 G. „Mai / Juni 245 Rthlr. Br., 24 G. n Jun / Juli 26 Rthlr. bez. u. Br. Jul / Aug. 263 Rihlr. Br., 26 bez.

y Sept. / Oktbr. 26 u. 265 Rthlr. bez. Gerste, große loco 20 22 Rthlr. » kleine 17—19 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 15 17 Rthlr. pr. Frühjahr 50 pfd. 15 Rthlr. Erbsen, Kochwaare 29 32 Rthlr. Futterwaare 26 28 Rthlr. Rüböl loco 115 Rthlr. » pr. April 115 a 119 Rthlr.

.

2 [

J April / Mai 135 G. Mai / Juni 1414 u. 14 Rthlr. verk., 14 12 Br., 1146 Juni / Juli 147, Rthlr. Br., 147 bez. u. G.

Juli Mug, 165 Rthlr. bez. u. Br., 143 G.

Königsberg, 5. April. Zufuhr war mittelmäßig. Weizen 40 bis 55 Sgr. pr. Schfl., Roggen 20 bis 26 Sgr., große Gerste 18 bis 20 Sgr., kleine Gerste 16 bis 18 Sgr., Hafer 11 bis 16 Sgr. graue Erbsen 30 bis 36 Sgr., weiße Erbsen 26 bis 33 Sgr., Kartoffeln 20 Sgr., der Ctr. Heu 12 bis 16 Sgr., das Stroh 90 Sgr.

Danzig, 1. bis 5. April. Seit voriger Post ist an unserem Markt keine Veränderung gewesen, es ist und bleibt matt. Die Weichsel ist von oben bis plehnendorfer Schleuse. frei, und steht der Schifffahrt darauf nichts entgegen. Von der Schleuse bis hier ist jedoch das Eis noch fest, und liegt viel Holz im Wege, welches, so bald das Eis fort ist, erst geordnet werden muß, um vie EStrm; fahrt im Gange zu bringen. Von hier bis Fahrwassen . Eis zerschlagen, um die Schifffahrt endlich von der Stadt frei zu machen.

Gezahlt wird für .

Weizen 118— 134pfd. nach Qualität 40) 6

Roggen 118— 128pfd. nach Qualität 233 350 Sgr.

Erbsen 28— 31 Sgr. .

Gerste zeil. 100 = 119pfd. 13. 29 Scr.

2zeil. 108 118pfd. 203 23. Sgr.

Hafer 12 15 Sgr.

Eisenbahn⸗Verkehr. Personen-⸗Frequenz der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn.

Bis inkl. 23. März c. wurden befördert ... Vom 24. März bis inkl. 30. März (., inkl. 1352 Personen aus dem Zwischenverkehr w 1142970 y

in Summa 1160, 1290 Personen.

104,824 Personen.

Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober-Hosbuchdruckerei. Beilage

. 9 96

17

n Staats-Anzeiger.

Dienstag d. v. April.

6 Deutschlan d.

Vesterreich. Wien.

Amtlicher Theil.

Löschung des Grubenbrandes in Bochnia. Ausland.

Fraukreich. Paris. Vermischtes.

Großbritanien und Irland. London. Finanz -Resultate.

Italien. Livorno. Verordnung hinsichtlich der Proözessionen. Ver⸗ mischtes. Ferrarg. Desterreichische Truppendurchzüge. Rom. Erwartete Regierungs-Maßregeln. Vermischtes. Neapel. Fort⸗

dauernde Ministerberathungen in Caserta.

Stand der Rente. Vermischtes.

onische Inseln. Korfu. Eröffnung des Parlaments. Eisenbabn⸗Verkehr. Auswärtige Börsea.

Fremde Kriegsschiffe.

e

Uichtamtlicher Theil. Dent schland

Desterreich. Wien, 5. April. Aus Bochnia sind

6 welchen der

amtliche Nachrichten hier angelangt, laut Brand n dem dortigen Salzbergwerke nicht nur vollkommen gelöscht, ndern auch, in Folge der getroffenen geeigneten Maßregeln,

jede Gefahr eines Wiederausbruches desselben befeitigt ist. „Nach— öffentlichen Blätter diesen Grubenbrand vielfach be⸗ d derselbe lebhafte Theilnahme fand“, heißt es in der lg., „so dürfte es auch Interesse gewähren, das Ver— fahren und die Mittel kurz zusammengefaßt kennen zu rnen, durch welche man des Feuers Meister geworden ist. In dieser. Beziehung gebührt dem Vorstande der wieliczkaer Salinen⸗-Administration, dem Gouvernialrgthe Joseph Russegger, das Verdienst, durch seine umsichtigen und energischen Anordnungen, welche von den betreffenden Bergbeamten und Ar— beitern mit Ausdauer und Pünktlichkeit befolgt wurden, die schwie—⸗ rige und gefahrvolle Aufgabe, wie es die Gewältigung eines unter⸗ irdischen Brandes stets ist, in kurzer Zeit und mit verhältnißmäßig geringen wpfern gelöst zu haben, denn außer den gleich anfangs on den Brandgasen überraschten und dadurch verunglückten? Berg⸗ arbeitern, ist kein Menschenleben weiter zu Grunde gegangen, und ü 9 de . Schaden zeigt sich gegenwärtig nicht von solchem delange, als man in der ersteren Zeit des Grubenbrandes befürchten ü müssen glaubte. Aus den früheren authentischen Mittheilungen über den bochniger Grubenbrand, wird es erinnerlich sein, daß der Brand im sogenannten neuen Felde ausbrach, und daß dieses von en übrigen Grubenräumen namentlich dem sogenannten alten Felde, durch luftdichte Dämme abgesperrt wurde, wodurch man einerseits die weitere Verbreitung der Brandgase verhindern und die Salzgewinnung im alten Felde im ununterbrochenen Gange er— halten, und andererseits den Zutritt frischer Luft in das Brandfeld ibsperren wollte, damit das Feuer aus Mangel an Nahrung endlich zon selbst ersticken müsse. Zu gleichem Zwecke wurde auch der dem randfelde zunächst gelegene Tagschacht „Campi“ an seiner Mündung luftdicht geschlossen, in den Verschluß jedoch eine Beobachtungsröhr= igesetzt, um von Zeit zu Zeit die ausziehenden Brandgase bezüg⸗ ihrer Temperatur, Spannung und ihrer Beschaffenheit über— sppt untersuchen zu können, woraus sich dann Folgerungen über die Zu- oder Abnahme des Brandes ziehen ließen. Schon im Mo⸗ nate Februar d. J. waren die Anzeichen der Art, daß man es wa— gen zu dürfen glaubte, die Dämme zu öffnen und in das Brand⸗— feld einzudringen; dieses Unternehmen wurde auch von dem ge ten Gubernialrathe in Begleitung von mehreren gleich muthigen ergbeamten und Arbeitern. mit großer Geistesgegenwart und Zeloͤstaufopferung ausgeführt, dabei jedoch die Wahrnehmung ge daß das noch nicht ganz erloschene Feuer durch den Zutritt ielt und wieder zunahm. Russegger

. 8

Lem 911

. 7 1

sproöchen un

W ij . J ner ;

2

—6* * nacht,

frischer Luft neue Nahrung e

ind seine Begleiter, welche die Absicht hatten, die Brand⸗ lätte in der Grube aufzuführen und das allenfalls noch nicht erstickte Feuer mittelst Wasser gänzlich zu löschen, konnten der sich erzeugenden Gasarten wegen nicht an Ort und Stelle des Brandes dringen, sie mußten sich

daher zurückziehen und die luftdichte Absperrung des Grubenfeldes sogleich wieder bewirken. Obwohl dieser kühne Versuch die Haupt bficht nicht erreichte, so war man doch so glücklich, durch ihn zu entdecken, was man bis dahin nicht wußte, daß das Feuer aller Wahrscheinlichkeit nach in der Förderniß⸗Manischenkammer (Kehr— Grubenschachtes „Tesch“ ausgebro⸗— die nächstgelegenen mit verbreitet hatte In die Kehrradkam—

radskammer genannt) des en sel, und don dort aus sch in Holzwerk stark versicherten Grubenstrecken diesen Strecken brannte es noch, während : mer schon ausgebrannt war; dies zu wissen und somit den Sitz des Feuers' genau zu kennen, war in Beziehung auf die weiter zu ergreifenden Maßregeln immerhin von Wichtigkeit.; Bei der erkannten Unmöglichkeit, das Feuer durch Wasser zu gewältigen, wurde beschlossen, alle Absperrungsdämme so lange geschlossen zu halten, bis alle Erscheinungen, insbesondere bei der erwähnten Be⸗ obachtungsröhre am Schachte „Campi,“ das gänzliche Ersticken des Brandes außer Zweifel setzen würden. Dies war endlich am 20sten

Mts. der Fall, so daß man Tages darauf nicht länger Bedenken trug, die Absperrungedämme wieder zu öffnen, indem man zugleich ein lebhaftes Zuströmen frischer Luft zur Austreibung der schädlichen Gafe aus dem Brandfelde bewirkte. Bei der sofort am 22sten v. Mts. von dem Berginspections⸗Adjunk⸗ ten Kuczkiewicz vollzogenen Untersuchung der Grube, fand derselbe am Grubenschachte „Tesch“ in der dazu gehörenden Kehrradskammer und in den angränzenden breiten Strecken die Luft ziemlich rein und kühl, so daß dieser Beamte außer den drohenden Gefahren theilweiser Einbrüche in den von ihm besuchten Strecken ohne

große Beschwerde durch die Schachtstiege „Tesch“ auf den nächst höher liegenden Hauptlauf gelangen, und deaselbst bis etwa 40 Klafter hinter den Schacht „Campi“ vordringen

konnte, wo er endlich der irrespirablen Gasarten wegen, die sich alldort gesammelt hatten, umkehren mußte. Die näheren Erhe⸗— bungen in diesen und in allen übrigen jetzt noch unzugänglichen Räumen werden demnächst mit Anwendung geeigneter Respirations⸗ Apparate und in jeder Gasart brennbare Fackeln vom bengalischen Feuer gepflogen werden. Da gegenwärtig nirgends mehr eine Spur eines noch nicht völlig erstickten Feuers in der Grube wahr—

Beilage zum Preußische

zunehmen ist, so wird nunmehr die Ventilation derselben auf das Thä— tigste fortgesetzt, damit, wie zu erwarten steht, schon in diesem Monate die Steinsalz⸗-Gewinnung im neuen Felde wieder aufgenommen werden könne. Was den durch das Feuer verursachten Schaden anbelangt, so ist vor allem Anderen der Abbrand der kostspieligen Zimmerung in den betroffenen und in dessen Folge auch meistens sehr verbro— chenen Strecken, und darunter insbesondere die theilweise Zerstörung der in einer unweit des Schachtes „Tesch“ befindlichen Strecke aus- geführten schönen Holzklötzel⸗Gewölbung zu beklagen. Die Wie— derherstellung dürfte in Summe einen Kostenaufwand von beiläufig 60060 Fl. K. M. erfordern. Beruhigend ist hingegen, daß die in dem Brandfelde vorhandenen Salzvorräthe nicht schr gelitten haben. Die in Fässern verpackten Partien sind überall unversehrt angetroffen worden. Von den Stück- oder sogenannten For— mal-Steinvorräthen ist ein Theil an der Oberfläche roth gebrannt, zerborsten und von Ruß geschwärzt; indessen dürfte der wirkliche Salzverlust nach Ausscheidung der nicht verschleißbaren Stücke sich auf einige hundert Ceniner zurückführen.“

x

Ausland.

Frankreich. Paris, 4. April. Aumus deim Hafen von Dünkirchen sind g3 Schiffe auf Stockfischfang an den Küsten von Irland ausgelaufen. Jedes ist mit 13 Mann bemannt.

Der außerordentliche Kommissär Romicu ist gestern Abend von Straßburg hier eingetroffen.

Dem Corsaire zufolge hat der Repräsentant Denjoy seinem Kollegen Miot, der ihn gestern in der Natienal-Versammlung einen Spion nannte, eine Herausforderung zugeschickt.

Die Opinion publique meldet, daß zu Limoges bedeutende Aufregung herrsche. Man spreche von bedeutenden Subordinations— Verletzungen der dortigen Garnison.

Das Gerücht gewinnt Bestand, daß ein Bruch der Majorität mit den sogenannten „Burggrafen“ bevorstehe und erstere ein Comité aus energischen Männern ohne störende politische Antecedentien zu sammensetzen wolle. Diesem Comité solle die Initiative in pollti⸗ schen und Finanz⸗Fragen zustehen, wodurch man mehr Energie und Disziplin zu erzielen glaube. Diese Tendenz soll bereits zahlreichen Beitritt gefunden haben. ;

Die Errichtung eines Polizei⸗Ministeriums steht nunmehr in nächster Aussicht. Nach dem Moniteur du Soir soll aber nicht Carlier, sondern Persigny zu der Stelle eines Polizei⸗Ministers be— rufen sein.

Adolf Barrot, französischer Gesandter in Lissabon, ist hier an— gekommen.

Larochejacquelin hat eine Broschüre veröffentlicht, worin er seinen letzten Antrag in allgemeinen Ausdrücken vertheidigt und namentlich den Vorwurf der Ündisziplin zurückweist.

Großbritanien und Irland. London, 4. April. Der Observer theilt über das Refultat der Staats-Einnahme im laufenden Quartal, die erst morgen offiziell veröffentlicht wird, bereits Folgendes mit: „Die Zölle werden wahrscheinlich einen um 100,900 bis 200,000 Pfd. geringeren Ertrag ergeben als im ent⸗

sprechenden Quartal des vorigen Jahres, was sich zum Theil aus dem Aufhören der Getraidezölle, zum Theil daraus erklärt, daß die Zolleinnahme in dem ersten Quartal des Jahres 1849 eine un— gewöhnlich günstige gewesen ist. Alle übrigen Einnahmeposten, mit Ausnahme des Stempels, der einen geringen Minderertrag liefert, werden einen Mehrertrag im Vergleich zu dem entsprechenden Quar— tal des vorigen Jahres ergeben. Der Mehrertrag der Accisc, die. e n , n, für den Staud. der,. Handelsthätigkeit und, der Behäbigke geringeren Volksklassen, wird den Ausfall in der Zolleinnahme fast vollkemmen decken, die Einkommensteuer fast 100,00) Pfd. und der Erlös aus dem Verkauf alter Arsenal! Vorräthe und dergleichen (ein Beweis für die in der Flotte und dem Heere vorgenommenen Ersparungen) 100,000 bis 200,000 Pfd. mehr betragen, als im ersten Quartal des vorigen Jahres. Der im April Quartal des vorigen Jahres angeführte Posten von Si, 284 Pfd., als Theil der chinesischen Kriegs- Contribution, findet kein Aequivalent in diesem Quartal. Trotz dieses Ausfalls und des Minderertrages in den Zöllen wird doch das mit dem 5ten d. M. zu Ende gehende Finanzjahr einen Mehrertrag nachweisen im Ver⸗ gleich zu dem unmittelbar vorhergehenden Finanzjahr, und da in diesem letzteren allein der für das laufende Jahr weggefallene Ge— traidezoll die Summe von 600,000 Pfd. eingebracht hat, so läßt sich aus dem Gesammt-Ergebniß mit Sicherheit auf die stetig fort schreitende Erweiterung der Hülfsquellen des Landes schließen.“ In gleicher Weise wie der Observer spricht sich auch der Globe über die Finanz-Resultate dieses Jahres aus.

Italien. Livorno, 28. März. (Lloyd.) Vom K. K. Militair⸗ Kommando wurde angeordnet, daß die religiösen Prozessionen zwar geduldet werden, jedoch bei unverhülltem Gesicht stattfinden müssen. Gleichzeitig wurde angeordnet, daß die Kirchen um 7 Uhr des Abends geschlossen seien und erst am anderen Morgen geöffnet wer— den dürfen.

Livorno, 29. März. (Lloyd.) Die Berichte aus Neapel sprechen sich fast durchgehends mit Gewißheit dahin aus, daß der heilige Vater gleich nach Ostern nach seinen Staaten zurückkehren wird, wiewohl einige wissen wollten, daß die Abreise wieder ver schoben worden ist.

Am Bord des in Livorno angelangten französischen Post— Dampfschiffes befand sich Antonio Bonaparte, welcher sich in Civi⸗ tavecchia einschiffte, um sich nach Marseille zu begeben.

Die Bekanntmachung in Betreff des Schlusses der Kirchen um sieben Uhr Abends hat einige Mißstimmung erregt. Das Volk begnügte sich indessen auf der Straße vor den verschlossenen Thü ren knieend das Gebet zu verrichten.

Das Kriminalgericht (corte regia) zu Florenz hat das Urtheil in Betreff der im Dezember 1848 erfolgten Wahl⸗Urnenerbrechung gesprochen und fünf Angeklagte zu neunzigmonatlicher Zwangsar— beit; vier Angeklagte aber zu sechsundfünfzigmonailicher Einsper— rung in das Zwangshaus verurtheilt. Blos einer ward frei— gesprochen.

Ferrara, 29. März. (Lloyd.) Heute sind zwei Kaiserl. Truppen-Abtheilungen, aus je 200 Mann bestehend, hier angekom⸗ men, von welchen die eine aus Bologna nach Venedig und die an⸗ dere ins Toscanische marschirt.

Rom, 28. März. (Eloyd.) Man ist allgemein der Ansicht, daß mit der Ankunft des Papstes in Velletri ein Gesetz publizirt

werden dürfte, welches mit wenigen Ausnahmen die Herstellung der

Zustände vom 16. November 1848 anordnen wird en, n, besonders Oesterreich, dringen er Constitution ohne Civica. Frankreich ist sogar ar Beibehaltung des letzteren Instituts. ae n, e ,. rer fende Proclamation, da man an eine Vereinigung Oesterreichs und Frankreichs mit Bezug auf die Civica ganz sicher glaubt, sofort bei der Ankunft des Papstes auf römischem Boden publiziri. Grö⸗ ßere Schwierigkeiten dürfte die Organisirung der beiden gesetzge⸗ benden Kammern bieten. 9

Rom, 29. März. (Lloyd.) Das alte Bataillon der römi— schen Bürgerwehr hat, mit Ausnahme einiger Individuen, bereits die Waffen zurückerhalten und im päpstlichen Palaste die Wache bezogen.

Der Finanzminister Galli ist eilends nach Portici berufen wor— den. Hier werden mehrere Kardinäle erwartet.

In Frosinone werden große Vorbereitungen zum Empfange des Pavpstes getroffen. Mehrere Häuser wurden in der Nähe des Pa⸗ lastes der Delegation eingerissen, um die Straße breit genug für den Durchzug des päpstlichen Gefolges zu machen. .

Neapel, 22. März. (Lloyd.) Die Ankunft der englischen Flotte macht die Regierung über den Zweck dieser Demonstration besorgt. Man erinnert sich nun jener Note des Ministers Fortu⸗ nato über die sicilianischen Angelegenheiten, in welcher Lord Pal⸗ merston's Politik ziemlich derb gegeißelt wurde, und fürchtet, daß die Flotte nun Genugthuung fordern werde. General Filangieri wurde sofort durch den Telegraphen nach Neapel berufen, um zu Rathe gezogen zu werden.

Neapel, 24. März. (Llovd.) Die Minister-Berathungen in Caserta, unter dem Vorsitze des Königs, zu denen in der vori⸗ gen Woche auch der Statthalter Siciliens, General-Lieutenant Filangieri, herübergekommen, dauern fort. Gegenstand derselben bildet noch immer der Hauptsache nach die bereits erwähnte Kar⸗ dinal- Frage, nämlich, ob man unserer Verfassung den Namen „Constitution“ lassen oder in welch' anderes Gewand man dieselbe hüllen solle. Filangieri's plötzliche Berufung beschäftigt natürlich die Gemüther in hohem Grade und man bringt dieselbe fast allge⸗ mein mit dem bis jetzt noch nicht erschienenen Abschaffungs- oder Suspensions-Dekrete des Namens der Constitution in Verbindung, so viele Adressen auch schon zu diesem Zwecke, d. h. zur Motivi⸗ rung dieser Maßregel, von allen mehr oder minder von der Re⸗ gierung abhängigen Individuen vorliegen. Nur die hohe Geist⸗ sichkeit hat sich bisher von dieser Adressenfluth ferngehalten, wie man vermuthet, aus dem Grunde, weil die vor zwei Monaten hier versammelt gewesenen Bischöfe über diese Frage im entgegengesetz⸗ ten Sinne entschieden. Mehrere Konjektural-Politiker sehen in Fi⸗ langieri's Erscheinen den Vorläufer ernster Verwickelungen mit England wegen der Entschädigungs-Forderungen, und meinen, daß

2. Die auswär⸗ auf die Herstellung

man sich jetzt ernstlich damit in Caserta beschäftige und die Bera⸗ thung darüber das CTonstitutions . Dekret vorerst noch. in den Hinter⸗— grund vrängen werde. Die nächsten Tage schon dürften uns Ge⸗ wisses bringen, vielleicht die Antwort unseres Kabinets auf die bri— tischen Ansprüche selbst. Der Hof ist schon seit einiger Zeit nicht mehr von Caserta zur Stadt gekommen. Mehrere Kardinäle und andere hohe Prälaten aus Rom und anderen Orten des Kirchen⸗ staates sind in den letzten acht bis zehn Tagen bereits nach ihren Sitzen abgegangen. Auch regnet es in Portici noch immer Aus- zeichnungen an Orden, Medaillen, Titeln u. s. w. für in schwieri⸗

gen Zeiten geleistete Dienste.

In den letzten acht Tagen haben verschiedene fremde Kriegs⸗ schiffe in unserem Golf Anker geworfen, und fast täglich donnerten die Geschütze von der Land- und Seeseite her zur gegenseitigen Begrüßung. Die namhaften unter diesen schwimmenden Festungen nd; Das französische Linienschiff „Jena“, das Flaggenschiff des Admirals Parceval Dechenes, die Dreidecker „Friedland“ und „Ju⸗

piter? nebst den Dampf - Fregatten „Descartes“ ö Magellan; Kämmtliche Jahren ri, e er, ar ch? Küste über Messing hier ein; zu ihnen gesellte sich von Toulon aus die Dampf- Fregatte „Mogador“, welche Fem Geschwader die weiteren Befehle überbracht haben dürfte. Wahrscheinlich wird dasselbe bis zur Ausgleichung der eng⸗ lisch-griechischen Differenz bleiben und dann die weitere

Ordre abwarten. Ferner langte hier an, die österreichische Fregatte „Venus“ die schwedische Korvelte „Lagerbjelke“, die norwegische Korvette „Ornen“ und ein englischer und spanischer Kriegsdampfer.

So langsam als unsere Rente in den vorletzten Wochen (Fonds 5 pCt.) sich an 94 hinanschleppte, so kriecht sie nun wieder herab und steht heute nominell auf 933. Unsere Münze ist seit einigen Monaten damit beschäftigt, für die päpstliche Regierung Scudi zu schlagen. Die Münzen fallen recht hübsch aus; ihr Schlagfuß ist beiläufig der der Colonnati.

Neapel, 27. März. (Lloyd.) Der Prozeß des Herrn Poerio und Konsorten bildet das Tagesgespräch. Diese Unglück⸗ lichen werden selbst von denen bedauert, welche dem Ministerium Poerio abhold waren. Man ist auf den Ausgang des Prozesses sehr gespannt.

Aus Sicilien wenig Neues von Belang. Das Costitu zio nale will wissen, daß die Mißstimmung sich dort von Tage zu Tage steigert und viel von Engländern und dem englischen Ge schwader gesprochen wird, deren Ankunft man erwartet. Selbst die Regierung scheint nicht frei von Besorgnissen zu sein, und in Pa lermo gab sie dem englischen Konsul ihre Absichten zu erkennen für den Fall, daß ein englisches Linienschiff in den dortigen wässern erscheinen sollte.

Jonische Inseln. Korfu, 23. März. Am 2osten ist die Eröffnung der ionischen gesetzgebenden Kammer erfolgt. An demselben Tage sollte, wie gewöhnlich, zur Verification der Man— date geschritten werden; da aber noch viele Dokumente von den verschledenen Inseln fehlten, so beschloß man nach kurzer Dislussion, diese Operation erst nach Einsicht in die betreffenden Akten vorzu⸗ nehmen. Die Sitzung wurde aufgehoben, und noch an demselben Abende ging ein Regierungs-Dampfboot ab, um auf den Beschluß der Kammer jene Aktenstücke zu holen. Zum Senats-Präsidenten im neunten ionischen Parlamente wurde, einer Proclamation des Lord⸗Ober⸗Kommissärs zufolge, Graf Demetrio Salamon aus Zante ernannt.

Auswärtige Börsen.

Frankfurt a. M., 6. April. Durch die anfangs der Woche stattgehabten Osterfeiertage war es im Fonds-Handel sehr stille und die Course blieben bei beschränktem Umsatz in ihrer frühe,