1850 / 135 p. 4 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

fassung vom März 1849 wieder aufheben wolle; sie ist nur sus⸗ pendirt. Hiermit ist der Vorschlag, daß ganz 1 lksrath vertreten sein solle, nur unter der Voraussetzung zu erklären, wenn der sogenannte deutsche Volksrat Schatten zu werden bestimmt sein würde. selbst unter dieser Voraussetzung alle österreich d zeit Deutschlands gegen äußere Feinde ürde umgekehrt

Oesterreich in dem deut⸗

h ein wesenloser Immerhin ab h jischen Kronlande für

Deutschland jene , . Kronlande einzutreten haben. n , eine Verwahrung gegen alle von Oesterreich eingelegt worden ist, hinzudeuten, auf immer vergessen und v

deutsche Grundrechte ohne J , uns auf die Ansicht Bewegung von 1818 So weit ist es ; politische Auf⸗ kann, so würde es am leich Behandlung geschehen. dafür unsere Anerken⸗— Februar 1850

and die ganze rschwunden wäre. und wenn eine neue in Deutschland erzeugt werden einer solchen

hannoverschen Regierung ö. sie die Vorlage vom 27. ; Verfassung positiv verworfen hat. Wodurch Baye sein mögen, daß der deutschen Staaten und : kraft welcher nur ihnen mit Oesterreich, zorrecht in der Regierung gegönnt werden und die ndesversammlung von 17 Stimmen in eine andere vermögen wir kaum zu aus den schon oben vorgetragenen ben so wenig die deutsche Nation wie die zurückgesetzten in der gedachten Vorlage eine Befriedigung finden worauf die Hoffnung einer allgemeinen freiwilligen Annahme derselben beruht haben mag. eine neue gemeinsame Verbindung aller kleineren deut schen Staaten eine entschiedene Nothwendigkeit in Rücksicht auf ihre . i Diese Verbindung j ind nach den gegebenen Verheißungen in ꝛbereinsätimmung mit der Nation getroffen werden, sie muß daher nationalen Bedürfnisse und centrale Gewalt und einen deutschen gesetzgeben den Körper für gemeinsame Angelegenheiten, in Ausführung brin andere Weg, wir wiederholen es, führt vom Zi

Preußen, Hannover

und Hessen ein

Regierungen können, so versteht ma

eine Befriedigung der hauptsächlichsten

Forderungen, eine

eine Vereinigung von Kräften

Stadt Frankfurt insbesondere angeschlossen

völkerrechtliche Bund mit Oesterreich und mit den deutschen Königreichen, welche sich dem engeren Bunde nicht anschlie ßen wollen, erhalten bleibt, so kann dieser weitere Bund ohne Anstand in Frankfurt seine vermittelnden Organe behalten, allerdings gegen unseren Wunsch

ie Gesetzgebung des engeren Bundes hier ihren Die Verhältnisse der frankfurter Behörden zu raanen des weiteren Bundes werden auf dem Wege des Vertra

. geordnet werden müssen, daß jene Organe dieselbe unab— s Versammlung rich durch die Ereignisse 1848 und 1849 machen und Alles auf den Staatenbund von 1815 zurückführen zu können vermeint, der wird dies Denn werden deutsche Staaten innerhalb des engeren Bundes ßerhalb desselben vorhanden sein, so kann man diesen eben so gut Gebietes von jenen das Centralorgan un

landsfreundes der

zumal in dem Falle, wenn gierung noch erhalten sollte.

ses zugeben müs

zumuthen innerhalb des ter den gedachten Bedingungen festzustellen, ; Die Sache wird genau dieselbe sein und wollte esterreich, Preußen, erlegen, so müßte überall, wie in Frankfurt, ein unab— hängiges Verhältniß desselben von der Dieser Punkt wird also nicht endlichen Uebereinkommen werden können. ö

nun unsere Anträge stellen, müssen wir noch eines In dem Senatsvortrage ist der

biete von diesen. . Centralorgan nach Bayern oder derritorialgewalt festgestell schwierigste bei einem

besonderen Verhältnisses erwähnen. ; Artikel 46 der wiener Kongreßalte ausführlich gufgenom men und derselben angeführt worden. n einem möglichen Einspruch anderer Mächte ge— den Anschluß der freien Stadt Frankfurt an das 6. Mai 1849 gesprochen. ausgesetzte Aeußerungen ) spruch aus Achtung für vie Selbstständigkeit unserer Wir wollen nicht wiederholen, eine solche Anwendung des angeführten Artilels Bemerkten, aus dem Reichsgesetz vom 28. Juni und aus der Rede des Bundespräsidenten vom 12. Juli 1848, so wie aus dem Vertrage vom 30. September 1819 und aus, der Reichsverwesers vom 6. Oktober on, dürfen solche Ausnahmebestimmungen, wie d 6 ist, nicht ausdehnend erklärt werden und es bezieht sich l Streitigkeiten, welche bei einem einigen Beschluß der hiesigen Behörden nicht vorliegen werden; j : ten zwischen Angehörigen dieses Staates, nicht auf beliebige Ein⸗ sprüche dritter Staaten in unsere Angelegenl frankfurter Verfassung und nicht auf die deutsche, welche Staatsvertrags mitordnen mussen, nachdem die Verfassung von 1815 aufgehoben ist, eben so gewiß und eben so gut, als andere deutsche Staaten hierzu ein Recht und eine Pflicht haben. Eine weitere Ausführung hierüber scheint uns überflüssig zu sein; wir beantragen demnach, daß die den nachstehenden Beschluß fassen und wolle: In Erwägung 1) daß zwar die das ausschließliche Recht hohen Senats zum Abschluß von Staats h noch bestritten hat, und eben so wenig denselhen zu unzeitigen Mittheilungen über den Stand diplomati— scher Verhandlungen für verpflichtet erachten die gesetzgebende Verf ; tions⸗Ergänzungs-Akte, die von ihr hohen Senat zu richten und nach dem ions-Ergänzungs⸗Atlte insbes hat; 3) daß es zur wüns der Uebung ihrer beider ein Austaus gung 4) da

Vortrags wird vo

Gegen diese, dem Mißverständniß ausdrücklicher

eingelegt werden. d s dem oben

Abgesehen dav

2) auf Streitigkei 3) auf unsere

dem Wege des

gesetzgebende Versammlung an hohen Senat befördern gesetzgebende Versammlung

verträgen nicht bestreitet

kann; daß jedoch 2) ammlung nach dem Artikel 16 der Constitu— gut befundenen Anträge an Artikel 17, 2 der Constitu ondere Staatsverträge zu sanctioniren schenswerthen Einigkeit beider Behörden in . erseitigen Rechte nur beitr ch ihrer Ansichten rech bezüglich des an das Bündniß vom 26 Verfahren in der Senatsrü für die Zukunft angekündigt sammlung weder in der einen noch in einverstanden sein kann, indem 5) durch die münchener Vorlage vom 27. eschluß vom 30. März

agen kann, wenn tzeitig stattsindet; i Anschlusses der freien Stadt Frankfurt Mai 1819 das seither eingehaltene ckäußerung vom 4. April d. J. auch ährend die gesetzgebende Ver—= eziehung damit solche Bestimmun Februar 1850 enthält, das 18458 und durch Reichsgesetz

der anderen

w

durch Bundesb

.

*.

S52

vom 28. Juni 1848 erworbene nationale Recht auf einen deutschen gesetzgebenden Körper und auf eine deutsche Centralgewalt für die gemeinsamen Angelegenheiten der deutschen Bundesstaaten vereitelt werden würde, während 6) alle deutsche Regierungen, nach rechtlich aufgelöster Bundes-Verfassung vom 8. Juni 1815, auf die Feststellung einer neuen deutschen Verfassung mit den oben be

zeichneten Grundlagen hinzuwirken verpflichtet erscheinen und hier

durch Recht, Ordnung, gesetzliche Freiheit und nationale Entwicke

lung befördert werden; „trägt die gesetzgebende Versammlung dar

auf an, daß hoher Senat, nach stattgefundenem Abschluß der für die deutschen Unionsstaaten zu Erfurt berathenen Verfassung und geschehener Einsetzung der Unionsregierung, dem Bündniß vom 26. Mai 1849 salva ratificatione beitreten, auch jede etwanige Einmischung dritter Staaten hiergegen als rechtlich unbegründet zurückweisen wolle.“

Wissenschaft und Kunst

Wissenschaftlicher Kunstverein. Berlin. In der Versammlung des wissenschaftlichen Kunstvereins am 15ten d. Mts., waren an Kunstgegenständen ausgelegt: 1) Einige Hefte vor züglichster Kopieen aus der Sammlung von Original-Handzeichnungen b rühmter italienischer und deutscher Meister, ehemals im Besitz Sr. Kaiserl Hoheit des Eizherzogs Karl in Wien. 2) Eine Anzahl Aquarellen von Hosemann, Erinnerungen aus dem Leben auf dem Harzgebirge und ber liner Volksscenen aus dem Sommer 1848. Da der mit unversiegbarem Humor reichbegabte Künstler diese Zeichnungen nebst einigen Genrebildern in Oel der öffentlichen Ausstellung im Akademiegebände übergeben hat, finden Kunstliebhaber dort Gelegenheit, erwünschte Erwerbungen für Album und Sammlungen zu machen. Professor Piper sprach, im Anschluß an seinen in vorletzter Versammlung gehaltenen Vortrag: „über den Zu— sammenhang von Kunstvorstellungen im griechischen und lateinischen Mittel alter.“ Der Zusammenhang, hieß es darin, zwischen dem Morgenlande und dem Abendlande bei dem Wiederaufleben der Kunst im 13ten Jahr— hundert ist offenkundig: namentlich ist es Rumohr's Verdienst, die Ein wirkung der griechischen Malerei in Italien für jene Epoche (nachweis lich zuerst 1207) urkundlich jsestgestellt zu haben. Aber aus der früheren Zeit giebt es nur vereinzelte Kunde von solchem Einfluß auf das, Abendland, in Deutschland insbesondere unter Heinrich II. Um so mehr wird jede Spur zu beachten sein, welche von den abendländischen Kunst aus auf die byzantinische zu⸗ räckweist. Eine neue Thatfache dieser Art enthält die mittelalterliche Vor— stellung der Zeitkreise. Erstens nämlich zu den früher nachgewiesenen abendländischen Miniaturen (in Berlin, und Stuttgart) aus dem 12ten Jahrhundert findet sich eine vollständige Anweisung und Erklärung in einer griechischen Schrift, dem Handbuch für Kirchenmaler von dem Mönch Dionysius, welches unlängst erst aus einer Handschrift vom Berge Athos

ze⸗

in französischer Uebersetzung bekannt gemacht ist. Auch enthält die Kirche zu Sophades in Thessalien ein Frescogemälde, dieser Anweisung im We⸗ sentlichen entsprechend: doch sitzt hier in der Mitte die Zeit (Kronos), während in din abendländischen Bildern die Figur des Jahres die Stelle einnimmt, wie im späteren Griechisch ZT6nos auch Jahr bedeutet. Daß aber die byzantinische Vorstellung die ursprüngliche ist und nicht umgekehrt, folgt daraus, daß jene in einem größeren Zusammen⸗ hange und tieferen Sinne erscheint. Denn auf dem Kreise, der die Figu— ren der Monate, Jahreszeiten u s. w. einschließt, sind die Alter des Menschen angeordnet: unten au der einen Seite das Kind aunssteigend, oben in der Mitte thronend der Mann, auf der anderen Seite unten der Greis hinabstürzend, unter ihm das Grab und der Tod; dazwischen noch Lie Mittelstusen. Es ist das Rad der Zeiten und des menschlichen Lebens, welches in Bewegung gesetzt wird von den Genien des Tages und der Nacht. So ist den bpzantinischen Bildern ein ethischer Charakter eigen, während in den abendländischen Miniaturen nur ein Kalenderbild daraus entlehnt ist. Andererseits ist aber jenes Rad mit den Lebensaltern für sich, ohne die Zeitfiguren, nicht selten in abendländischen Kunstwerken abgebildet, so daß an derselben Stelle eine zweite Uebereinstimmung von Kunstvorstel

lungen sich zeigt. Doch hat dies sogenannte Glücksrad auch im Abend land schon alte Voraussetzungen. Das Nad stammt aus der an— tiken Kunst, als ein Attribut der Nemesis, der Parzen, der For— tung Besonders durch eine Stelle des Boethiuns ist die Vorstellung des Glücksrades auf das Mittelalter übergegangen Häufig findet

sie sich bei den mittelhochdeutschen Dichtern, namentlich bei Meister Si— . n wie vor kurzem Wackernagel (in Houpt's Zeitschr. f. d. A. Bd. VI.) ausführlich gehandelt hat. Hie nächst sind als Kunstdenkmäler zu bemerken ein Miniaturbild in dem Hortus de iciarum der Herrad von Landsperg, mit einer Inschrift, welche ganz an die Erklärung des Bildes in dem griechischen Handbuch erinnert, ein Mo— saikgemälde im Dom zu Perugia und die Skulpturen in den Kirchen zu Verona, Basel, Beauvais mit 6, 10, 12 steigenden und fallenden Figuren: die Kathedrale zu Amiens (13tes, 14tes Jahrh.) enthält nur ein halbes Rad, aber eben so mit 17 Figuren Dazu kommt ein Holzschnitt aus dem 13ten Jahrhundert: Rota vitae, qua0 Fortuna vocatur, mit 6 Lebensaltern und der Inschrift bei einem Todten im Sarge:

der dot rufft ons dag un naht,

wollher uwer (bett) vst gemaht.

In allen diesen Bildern ist die Unbeständigkeit menschlicher Glücksfälle und das unabweisliche Ende vor Augen gestellt. Dem gegenüber ist von besonderem Inieresse ein Miniaturbild in einer Handschrist des Augustinus aus dem 14ten Jahrhundert zu Amiens: auf einem Boden, den Himmel und Erde bilden, dreht sich ein Rad, auf welchem drei Individuen sich an klammernd den Wechsel der Bewegung über sich ergehen lassen, das Rad aber wird regiert von einer gekrönten Person, das ist die Vorsehung. Im Tert nämlich wird gezeigt, daß die Vorsehung und nicht das Glück die Ursache der Größe des römischen Reichs gewesen sei. Also lehrt das Bild, daß die Wechselfälle in den Geschicken der Völker wie des Einzelnen von einer höhe— ren Hand geleitet werden. Eine ähnliche Verschiedenheit der Bedeutung zeigt schon die antike Anwendung des Rades als eines Symbols ver vor— hin genannten Gottheiten; denn die Parzen repräsentiren eine Naturnothwendig-⸗ keit, die Nemesis die sittliche Noihwendigkeit, die Fortung aber ursprüng lich die göttliche Freiheit und Vorsehung, welche beides durch dringt, woge⸗ gen sie in der Skepsis späterer Zeit zu einer Göltin des Zufalls und seiner Willkür herabgesetzt wurde. So mag auch diese Kunstvorstellung dienen, an die tieferen Ahndungen des Heidenthums zu erinnern, welche das Christen thum zur Klarheit gebracht hat. Zur Erläuterung dieser Bemerkungen wur= den vorgelegt: eine nach der gedachten bözantinischen Anweisung konstruirte Zeichnung und eine Durchzeichnung des stuttgarter Miniaturbildes, so wie Abbildungen von dem Glücksrade in Verona, Basel und Amiens in dem Werke von Orti Manara, der Beschreibung des Doms in Basel und bei Didron Annal. archéol. Vol. J. Pr. Förster sprach über „die Sirenen des Mittelalters“ und legte Durchzeichnungen nach einem in dem bischöf— lichen Palaste von Beauvais befindlichen Wandgemälde vor. Professor Panofka gab Erläuterungen zur Bedeutung der Sirenen und der Sehlla im griechischen Mythus. Ein Beitrag zu dem Lessing⸗ Denkmal wurde auf Antrag des Geh. Raths Schnaase bewilligt und eben so fand die Aufforderung zur Betheiligung bei der von den Herren Sachse und Be— gas in Anregung gebrachten „Ein Thaler Ausstellungs-Lotterie“ die bereit willigste Aufnahme.

Archäologische Gesellsch aft.

In der Sitzung der archäologischen Gesellschaft vom 7. Mai d. J. berichtete Herr Gerhard über ven kürzlich hier angelangten 2tsten Jahrgang des trotz ungünstigster JZeitverhälmmisse in Rom unausgesetzt und ersolgreich sortbestehenden archäollgifchen Instituts. Aus dem so reichen als gewählten Inhalt dieser neuesten Ueferung wurden besonders

hervorgehoben die in Genug ven Frau Mertens nach gewiesenen Amazonen

relies, die in Styl und Größe den aus Halikarna e 3 und vom M stammenden Reliefs gleichen Inhalts im din he ö .

ferner das von Welcker im kapitolinischen Museum nachgewiesen bisher un—Q bekannte Bildniß des Aeschylos; eigenthümliche Vasengemälde von Jason's Drachenkampf und vom Befuche des Priamus bei Achill; sodann die für Bauliches und sür Gräbersitte des späteren Rom's äußerst anziehenden Reliefs vom Monument der Aterier und aus ungefähr gleich später Zeit die am gelehrten Inhalt nicht minder ergie⸗ bige Jaschtist des Nicomachus Flavianus. Anßer der eiprobten kapitolini schen Thätigkeit der Herren Braun, Henzen, Brunn, Mommsen und L. Schmidt haben zu dem gedachten Annalenband von italienischen Alter thums sorschern hauptsäch lich Borghesi, Camina und G. B. de Rossi beigesteuert; unter den diesmal nur spärlichen Beiträgen deutscher Forscher wird ein numismatischer Aufsatz des Herrn von Pr okesch bemerkt.

Professor Curtius, den die Gesellschaft nach längerer Abwesenheit als eines ihrer thätigsten Mitglieder wieder begrüßte, besprach die neuer— dings mit lebhaftem Interesse wieder aufgenommene Frage über den Zusammenhang der phönizischen und hellenischen Kultur; er hob die Nothwendigkeit hervor, diese Frage an bestimmte Oertlichkeiten und sichere Spuren phönizischer Niederlassungen anzuknüpfen. Solche Spu ren wies er an der Ostküste von Morea, namentlich am argolischen Meer— busen nach und zwar in den Kulten und Heroensagen von Nauplia und Argos, wie auch in argivischen Ortsnamen und Kunstgebräuchen. So gab der Ortsname Palamidi Veranlassung, den Heros Palamedes auf die Ein drücke phönizischen Schifferverkehrs und den Prunk moykenischer Gräber auf asiatischen Einfluß zurückzuführen. Herr Panofka sprach über die von Herrn Gerhard zur Stelle gebrachte Zeichnung eines durch Pighius (im in haltreichen Inschriftband der Königl. Bibliomthek zu Berlin) erhaltenen Sar⸗ kophagreliefs dahin sich aus, daß deren anscheinend auf Taedalos und Ika ros bezügliche Darstellung vielmehr zwei Göttengeburten, denen der Pandora und der Aphrodite gelte, welche beide auch aus Darstellungen des Phidias bekannt sind. Herr G. Sch wabmgchteseitens des nicht anwesenden Freiherrn von Prokesch? Osten aus einem Schreiben des österreichischan Ge⸗ neralkonsuls Hahn in Janina der Gesellschast Mittheilung von den umsassenden Arbeiten dieses der griechischen Literatur wohl kundigen Mannes über illy— rische und albanesische Sprache, deren faktischer Werth durch sanguinische Schlüsse auf der pelasger Sprache und Götterwesen eher gesährdet als gehoben sein dürfte. Von Frau Mertens in Bonn waren Zeichnungen neu erworbenen antiken Bronzen ihrer Sammlung eingesandt worden, namentlich einer geschmackvol verzierten Lampe und, als Kuriosität zu erwähren, eines zierlichen römischen Stiefels.

Als literarische Neuigkeiten lagen vor:

4) Panofka. Antikenschau zur Anregung erfolgreichen Musernbesuchs 28 Seiten in 410 mit 15 bildlichen Darstellungen (Vortrag im hiesigen wissenschaftlichen Vereine gehalten), Berlin T. Trautweinsche Buchhandlung (J. Guttentag). 2) Otto Jahn. Ueber die ephesischen Amazonenstatuen Mit 6 Tafeln. (Aus den Schriften der sächsischen Akademie.) Nachweisung von fünf oder sechs verschiedenen Amazonenbildungen, welche auf den be— kannten, von Phidias, Polyklet, Kresilas u. A. geführten ephesischen Wett- streit sich zurückführen lassen. 3) Arneth. Ueber Delgado's Abhandlung, dir

01

in Portugal aufgefundenen Silberscheibe mit Relief des Theodosius be treffend, die Herr Arneth sinnig für ein Votivschild erklärt (der Aufsatz ist den Berichten der wiener Akademie Nov. 1849 entnommen). 4) J.

W it Expiation d' (rest (aus den Lnnali dell' Instituto) und L z6ant Valens aus der Revue numismatique) 5 B. de Köhne NI.

moires de la Société d'Archéologie et de Numismatique de St Pete

hurg 1X. darin ein Aufsatz von C. von Paucker, Demophon oder GOrestes? Betrachtungen über ein von Gerhard erklärtes Vasengemälde. 6) Gas Bau di a Vesme. In diploma militare Imp Gordiani Pii Lugduni repertum 1781 Seguieri et aliorum cript 1 cOmmentatlion

variae, 410 (Aus den Schriften der turiner Akademie.)

2 * ( 11 —— ö Klimatologisches. Monats-Isothermen. Entworfen von Dr. S. W. Dove Mit Karten Berlin 1849 (Schluß. Vergl. Preuß. Staats⸗Anzeiger Nr. 133.)

Line annähernde Bestimmung erhielt Herr Dove dadurch, daß er

mittlere Temperatur der Zonen berechnete zwischen 00 und 100, 100 und 200 Breite und so fort, und dabei, so weit die Beobachtungen reichten, die empirischen Werthe unmittelbar anwendete und für die höchsten Breiten die durch Interpolations Formeln gefundenen. „Wenn demnach diese Bestim⸗ mungen“, sagt der Herr Verf. Seite 11, „nur als eine erste Annäherung gelten können, so scheinen sie doch sicherer, als die bisher angewendete ganz willkürliche Methode, daß man auf einem beliebigen Meridian fort ging und daraus die mittlere Temperatur des Pols bestimmte. Später sollen diese Werthe dadurch verbessert werden, daß die Temperatur der Ost⸗ und West-Hälfte vermittelst der Besselschen Formel zu einem Ganzen verbunden werden, und indem die Form der Function unbestimmt gelassen wird, durch Hinzufügen von Gliedern die empirischen Werthe so nahe als möglich durch die Formel wiedergegeben werden.“

Als vorläufige Werthe giebt Herr Dove: Januan Nordhälfte , ürhälft n gan; Ge e,, Nordhälfte 170,; Südhälfte go; ganze Erde 130,6. Die Temperatur der Erde nimmt daher vom Januar bis Juli um volle 360, zu. Bestimmte man die mittlere Temperatur der Erde zunächst als Mittel des Januar und Juli, so würde sie 110,7, die der Nordhälfte 120,, der Südhälfte 100,9 sein. Da die Sonne, wenn sie bei ihrer jährlichen Bewegung in andere

Zeichen tritt, immer andere Theile der Erdoberfläche überblickt, diese aben mannigfaltig gestaltet ist, so muß die Wirkung der Sonnen- Strahlung sickh stets ändern, denn die Sonnen-⸗Wärme bewirkt in den Substanzen, die ih⸗ ren Aggregat⸗Zustand nicht verändern, eine Temperatur-Erhöhung, dagegen wird sie im Schmelzungs-Prozesse des Eises und im Verdampfungs⸗ Pro zesse des Wassers gebunden. Tritt daher die Sonne von ihrer nördlichsten Abweichung in südliche Zeichen, so wird wegen des immer zunehmenden Antheils der flüssigen Grundfläche ein um so größerer Antheil ihrer Wärme gebunden, daher jene große periodische Veränderung der Gesammt-Tempe ratur ver Erde.

n Verhältnissen scheint ein wichtiges Moment des Bewegungs- Mechanismus der gesammten Atmosphäre zu liegen, die Bedingung näm lich eines periodischen Ueberganges der Wasserdaͤmpfe in den Zustand des Tropfbaren. Der Kreislauf des Flüssigen, dieser wesentliche Hebel alles zegetativen und animalischen Lebens, erscheint auf diese Weise nicht mehr gebunden an lokale Abkühlungen, an die Vermischung ungleich temperirter Lustströme, sondern in der unspmmetrischen Vertheilung der festen und flüs sigen Massen auf beiden Erdhälften liegt die innere Nothwendigkeit, daß der Wasserdampf, der sich vom Herbst-Aequinoctium bis zum Frühlings Aequinoctium über der südlichen Erdhälfte in überwiegendem Maße entwit lelt, in der anderen Hälfte des Jahres zur Erde als Regen und Schnee zurückkehrt. So erscheint der wundervolle Gang der mächtigsten Dampf— maschine, die wir kennen, der Aimosphäre, dauernd geregelt. Es ist wahr scheinlich, daß die nördliche Erdhalfte überwiegend der Kondensator dieser Dampfmaschine ist, die südliche ihr Wasser⸗-Reservoir, daß die Regenmenge auf der nördlichen Erdhälfte daher bedeutender, als auf der südlichen, und daß ein Grund der höheren Temperalur der Nordhälfte eben darin liegt, daß die auf der südlichen Erdhälfte gebundene Wärmemenge auf der nörd lichen in den mächtigen Niederschlägen frei wird.“ ö ö

Diese wesentlich von dem gegenseitigen Verhältnisse des Festen und Flüssigen abhängigen Erscheinungen mußten ngtürlich ganz andere sein, als sene Verhältnisse andere waren. Mit dem allmäligen Hervortreten der fe— sten Massen aus dem Flüssigen mußten die atmpsphärischen Verhältnisse sich wesentlich ändern. Jedes Hervortreten neuer fester Massen mußte im Allgemeinen ein bestimmtes Quantum des vorhandenen Wasseidampfes kondensiren, da der Antheil der latenten Wärme sich veränderte. Die geognostischen Revolutionen der Erde hatten also atmosphärische Konvul= sionen zur Folge, bis die Bewegungen der Atmosphäle sich der neuen Ge— staltung ihrer Grundfläche angepaßt hatten. Im Allgemeinen muß die Temperatur der ganzen Erdoberfläche bei jeder Vermehrung ihres Areal— zugenommen haben. , .

Bei Betrachtung der jährlichen periodischen Veränderung der Tempe— ratur der ganzen Erdoberfläche könnte es auffallend erscheinen, daß sie größer sein solt, als die der südlichen Erdhälfte allein, denn sie beträgt

s für die südliche, dagegen 9go,s für s leuchtet ein, daß nur die letzten beiden Größer erstere mit den bei

„z für die ganze Erde und nur die nördliche Hälfte. —; nit einander verglichen werden können, nicht aber die Denn die periodische Aenderung der südlichen und n Erdhässte stellt für sich den Gegensatz dar, welchen die veränderte

Sonne in der jährlichen Periode über einer vorwaltend festen oder t also die Grundfläche lonstant,

flüssigen Grundfläche hervorbringt; hier ; Die periodische Ver⸗

Bedingung der Insolation hingegen veischieden. ung der Temperatur der ganzen Erde eutsteht hingegen dadurch, für gleichbleibende Einstrahlungs-Bedingungen die beleuchtete Grundfläche sich periodisch ändert.“

Herr Professor

ausführlicher, wie die Lage und

dlung selbst verwiesen werden, da bei der konzisen Manchem zur Nachahmn nicht möglich ist, eine wörtliche

r Raum nicht gestattet.

rücken in der jährlichen Periode

herauf und herunter, die Sommer in konvexe. ropa drehen sich die

Isothermen am

Amerika hat strenge

jedesmaligen vo z Vorwalten feuchter warmer Winde über trockene kalte im Ganzen der Grund davon ist, daß milde Winter bei uns häufiger sind als strenge.

Zone aus Festland besteht, die darüber lieg erhöhte Temperatur erhalten. Daher entsprechen der festen Grundlage des tropischen Afrika's die convexen Scheitel der europäischen Isothermen, der überwiegend flüssigen Grundlage in West und Ostindien die kon laven Scheitel Amerika's und Asien's. Man hat daher die in Afrika auf steig die päischen ganz analoge Temperatur-Verhältnisse jenseits der Felsgebirge an der Westküste Amerika's sich finden, wo man in dem weiten Großen Ocean vergebens ein tropisches Festland sucht. Auch könnte diese Erklärung we— nigstens im Winter nicht geltend zu machen sein, weil die Temperatur des Inneren von Afrika dann niedriger ausfällt als die des Atlantischen und des Indischen Oceans, und was den Sommer betrifft, so tritt für diejeni— gen, welche die kalten Sommer Europa's als

r Einstrahlung

die latente Wärme des

im Frühjahr

Klima halten, die Schwierigkeit ein, daß die

Neeresströmung ) zu welcher er Aequatorialströmt

tur diejenigen Breiten nach höheren Golfstrom im nordatlantischen und sch tenströmung im südlichen Verschiebung der

r Insolation sich gleich bleiben. Bd. 52, S. J, gegebenen unmittelbar eben so wie der Grund dafür, daß ihr Aequatorial-Ursprung im westindischen Meere sich in den unteren Schichten der Atmosphäre nicht durch ein ununterbrochen zusammenhängendes Fortrücken nachweisen läßt, weil nämlich nur der in den oberen Passat hineinragende Theil des Wirbels un mittelbar von den Antillen nach Europa hin sich bewegt, während der un— tere, wie Redfield gezeigt hat, senkrecht auf die Richtung des unten vor herrschenden Passats, d. h. von Süd-Ost nach Nord-West vorschreitet. Dies sindet auch Anwendung auf die Luft überhaupt, welche unter den Tropen sich erhebt und in höherer Breite herabsinkt. Die Erwärmung der Amo sphäre, welche sie erzeugt, tritt erst dann ein, wenn der Wasserdampf, welcher sich über der tropischen Meeresfläche bildete, in nördlichen Gegenden in die Form des Tropfbarflüssigen übergeht, und dadurch die früher ge⸗ bundene Wärme frei wird. Europa ist daher der Kondensaßtor für das Karaibische Meer, wird aber nicht durch Luftheizung erwärmt, wo—

Golfstrom führt

warme Wasser

Perustrom auf der südli⸗ antarktischen g zwischen den Wende um so bedeutender sein, zu denen er gelangt, Strömung, die

ganze Jahr eine

Veränderlichkeit der W 1 ; des Golsstroms natürlich

bei Afrika die Stelle des Ofens übernähme. Die Ande bewirken, daß die Condensation der Dämpfe des Großen Oceans nur dem

afrikanischen

außerdem ist das süße Wasser bei

liert mithin schon bei dieser Temperatur seinen abgleichenden Einfluß, we

von Grönland ge

108 Tage lang

mit sich führten,

zahre ungeheure Eisfelder, Die Bewohner dieser Küste geben dann denn sie kaun den Nebeln, welche stets die e ismassen beglei⸗ rlassen das User, weil das Kap Farewell trifft diese Strömung und die Hudsons-⸗ Straße

Daher treffen vom März schmelzen dann

8 R 6364 119 * Westküste von Island sich anlegen

ten, nicht widerstehen; auch die Fische ve Wasser durch vas Eis zu stark abgekühlt wird. Am den Strom, welcher durch die Fury und Hella⸗ aus dem Eismeere in die Davis⸗Straße m bis Juni die Eismassen beider schnell in der hoh zeratu

Es folgt hieraus, daß dieser kalte tagshöhe der Sonne die, Pole sich in Bewegung setzen, derniß entgegenstellen wird. Dezember und Januar in rücken daher nach dem Juni ders die Länder an der Hudsons- und des kalten Frühlings.

Ströme zusammen und hen Temperatur des Golfsti . Strom, wenn bei zunel Nordhälfte der Erde nach dem ihrem Fortrücken ein immer steigendes Hin— Die konkaven Scheitel der Isothermen, die im die Mitte des amerikanischen Kontinents fallen, Nord-Amerika (beson⸗ Bafsins⸗Bai) ist daher das Land fristet hier in höheren Breiten ein

mender Mit- Isothermen auf der

an die Ostküste hin.

Die Vegetation

S53

kümmerliches Dasein, denn die Wärme, welche die aus entfernten Gegen— den herbeigeführten Eismassen für sich in Anspruch nehmen, geht natürlich der Vegetation verloren. Wie soll sich auch eine Vegetation entwickeln, wenn in Okak (Labrador) am 1. Mai 1837 im Garten der Missionare noch 12— 183 Fuß hoch Schnee lag und im August es schon wieder schneite.

Während auf der Westhälste der Erde der Einfluß der Meeres-Strö mungen unverkennbar als bedeutendes Moment erscheint, müssen auf der Osthälfte, wo die kontinentale Masse der alten Welt die Grundfläche der Atmosphäre bildet und der abgleichende Einfluß des Tropfbarflüssigen fast wegfällt, die primairen Wirkungen in ungestörten, scharf ausgeprägten Extre—⸗ men bervortreten und nur die Bewegungen des Luft-Meeres können hien als secundaire störende Elemente einwirken. Da das Luftmeer uferlos ist, fo können nur die Untiefen desselben (Plateaus oder Bergketten) hier von Bedeutung sein. Die Hauptrichtung dieser Untiefen liegt nicht wie in Amerika in Meridian-Richtung, sondern in der Richtung der Breiten-Kreise, sie kehren also den in Meridian-Richtung sließenden Lufiströmen, welche vorzugsweise die Wärme modifiziren, ihre breite Fläche zu Die centrale Erhebung Asien's schützt Sibirien im Winter gegen den mildernden Einfluß südlicher Winde und das Tiefland des Ganges im Sommer gegen den abkühlenden Einfluß weit von Norden herkommender Snöme. Daher sind in Sibirien sehr kalte Winter, im südlichen Asien sehr warme Sommer. Die centrale Erhebung Asien's bewirkt aber auch, daß die nördlichen Theile

Asien's eine höhere Temperatur erhalten, als sie ohne dieselbe haben wür— den; die Erhebung wirkt wie ein Wehr in einem Flusse, sie staut die Lust

gegen Norden auf und vermindert die Intensität der nördlichen Winde;

der ruhige Luftsee Nord-Asien's zeigt daher im Winter sehr niedrige, im Zommer sehr hohe Temperaturen.

Die Frage: „Warum fallen die konkaven Scheitel im Winter nicht in die Mitte der kontinentalen Masse, warum so viel näher zum Ocean?“

fällt mit der Frage zusammen: „Warum hat Europa, die Westküste der alten Welt, eine so unverbältnißmäßig hohe Temperatur im Winter?“ reite

Da die verschiedene Strenge einzelner Winter unserer B

vorherrschenden Windrichtung abhängt, so ist es

daß da, wo die tropische gemäßigte und kalte eine

Aus den Jahres-Isothermen ergiebt sich

ende, in höheren Breiten herabsinkende Luft als Grund angegeben für

verhältnißmäßige Milde Europa's, dabei aber vergessen, daß den euro—

zeichnend für sein See—

ifikanische Sommerhitze ge—

rade die entgegengesetzte Wirkung haben sollte Die Luft, welche unter dem Aequator aufsteigt, kommt von Punkten, die eine größere Drehungs-Geschwindigkeit haben, als die, welche weiter

polwärts liegen, sie erleidet also, je weiter sie nach dem Pole hin vordringt, eine um so größere Ablenkung. Weit herkommende Südwinde werden da— her auf der nördlichen Erdhälfte West, weit herkommende Nordwinde zuletzt Ost. Luft, welche über Afrika aufsteigt, trifft deshalb eher Asien als Eu ropa; dern Westindien.

*

die Wiege unserer südlichen Winde ist daher nicht die Sahara, son—

2

Wird die Kraft einer anhaltenden Kälte plötzlich durch einen heftigen

Thauwind gebrochen, so denkt man an Afrika, weil dieser Sirokko als

Süd- Ost beginnt. Aus der von Herrn Dove in Poggendorf's Annalen, Wirbel-Theorie der Stürme solgt diese Nichtung

s und Felsengebirge

schmalen Küstenstriche westlich dieser Gebirge zu Gute kommt. In Asien fehlt für die von oben herabkommenden Ströme, während unten der NS Monsun herrscht, der begleitende Wasserdampf; der Ueberschuß der freien

Wärme wird daher auf dem weiten Wege bald verloren gehen.

Für Amerika bleiben nun noch die Fragen zu beantworten: „Warum

hat Amerika, wenn auch die erwärmenden Wirkungen südwestlicher Luft ströme unerheblich sind, Winter von so intensiver Kälte; warum verwandeln

sich mächtige Ströme in Eisstraßen in einem Erdtheile, dessen Küsten vom

warmen Golfstrom bespült werden, in dessen Länder das Meer tief einbuch— tet? Warum sind seine Sommer im Allgemeinen kühler als in Europa in zleicher Breite und gleichem Abstande vom Meere; woher kommt es mit einem Worte, daß es im Winter ein echtes Kontinental-Klima zeigt, und m Sommer eher an das See Klima erinnert?“

Die großen Seen Nord-Amerika's, der Superior-, Michigan⸗, Huron— Lrie⸗, Ontario⸗See und die kleinen Seen im Stromgebiete des St. Lorenz bedecken eine Oberfläche von 94,000 englischen (4390 dentschen) Quadrat Meilen. Ferner bilden der Bären-, Sklaven«, Athapescow⸗, Winipeg Manituba⸗, Garry-, Churchill und Wälder-See eine fast ununterbrochene Kette von Wasserspiegeln in der Mitte des Lan chs zwischen der Hudsond zai und den Rocko Mountains nach dem Eismeere hir Das Hinabsinken

r erkälteten Tropfen und die Temperatur⸗-Erniedrigung der

dunstungskälte findet bei abgeschlossenen Süßwasserspiegeln eben so

vie im Meere, das hinabgesunkene Wasser kann aber in eingeschlossenen

een nicht wie im Meere seitwärts nach wärmeren Gegenden abfließen; r 30 am dichtesten, das Hinabsinken zrt daher schon bei dieser Temperatur auf und ein Süßwasserspiegel v

end das Meerwasser denselben bis unter Null behält, da es sich bis zum

Frostpunkte zusammenzieht und überdies die Bildung einer festen Eis- decke durch Ebbe und Fluth wesentlich gehemmt wird. „Amerika mit seinen gefrorenen Seen ist daher im Winter eine kontinentale Masse, während es im Sommer mannigfach gegliedert erscheint.

Daher umfaßt die Normale des Januar den ganzen Kontinent Nord-Amerika's mit allen seinen Meerbusen in einen

ten Naum zusammen, während im Juli die den wärmeren Raum einschlie⸗ ßende Normale sich weit von der Küste ins Innere zurückzieht.“ Den Grund, weshalb sene Seen so früh im Jahre zufrieren und der Hudson in der Breite von Rom schon am 15. Dezember zum Stehen kommt, sucht Herr Dove darin, daß die in Europa im Winter auf SW. fallende mint— lere Windrichtung nach dem Sommer hin immer nördlicher, in Amerika dagegen die im Winter nordwestliche Wind-Richtung mehr südwestlich im Sommer wird.

gemeinsamen zu kal

Aus Herrn Dove's Untersuchungen über die nicht periodischen Wärm

Aenderungen ergiebt sich, daß Witterungs-Gegensätze stets seitlich neben einander liegen und daß besonders Amerila und Europg in der Regel einen solchen Gegensatz darstellen, daß ein hier strenger Winter dort mild ausfällt und umgekehrt. Hierauf gründet sich die Annahme, welche dem von Herrn Dove zueist nachgewiesenen Drehungs-Gesetze als Fundament dient, daß es eigentlich nur zwei Luftströme giebt, einen Po- lar- und einen Äequatorialsttom, die zwischen den Wendekreisen übereinander strömen, außerhalb in veränderlichen Betten neben- einander, daß ihr einseitiges Vorwalten an einem bestimmten Orte die Ex— treme erzeugt, ihr gegenfeitiges Verdiängen hingegen den Wechsel bedingt,

welcher das Bezeichnende unseter Witterungs- Erscheinungen überhaupt ist.

die irrige Vorstellung veranlaßt, daß ein von West nach Ost gerich

in aufsteigenden Luftstrom (Caurant ascendant), der den atmosphärischen Druck erheblich vermindert und für alle nebenliegenden Lustmassen als Anziehungs⸗

ten, waren ursprünglich von Herrn Dove in dem großen Maßstabe

1 Stande sein, die Baurechnung abzuschließen.

Da nun an keiner Stelle der Erdoberfläche der atmosphärische Druck un⸗ unterbrochen zu- oder abnimmt, so darf man annehmen, daß, so wie zwi— schen den Wendekreisen die Luftmenge, welche unten nach dem Aequator fließt, kompensirt wird durch einen entgegengesetzten Strom in der Höhe, so die nebeneinander fließenden Ströme in der gemäßigten Zone einander das Gleichgewicht halten, so daß, was innerhalb eines Jahres über gewisse Stellen eines Parallels dem Pol zufließt, über anderen Stellen de selben Parallels zum Aequator zurückkehrt.“ Dies ist nun, wie Herr Dove früher bewiesen hat, zwischen Amerika und Europa wirklich der Fall.

Hieraus scheint nothwendig zu folzen, daß in der gemäßigten Zone nirgends eine vorherrschende Windrichtung stattfinden könne; dennoch aber ist sie da und zwar fällt sie in der nördlichen gemäßigten Zone überwiegend auf SW., in der südlichen wahrscheinlich auf NW. Diese Erfahrung hat st Os J eter

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Luftstrom die ganze gemäßigte Zone durchkreise, den Westküsten daher Klima, den Ostküsten Kontinental-⸗-Klima bringe. Dieser nur schein Widerspruch löst sich in folgender Weise:

„Die vom Aequator nach dem Pole fließende Luft ist allerdings die— selbe, als die von ihm zurückkehrende, aber nicht der diese Luft beglei Wasserdampf, auch nimmt die Luft bei ihrem Hingange einen gi Raum ein, als bei ihrer Rückkehr. Die Lust nämlich, welche vom Aeque tor her den Parallel überschreitet, kommt bei diesem mit einer hohen Tem peratur an, welche sie bei ihrem weiteren Fortschreiten nach dem Pole immer mehr an den Boden, über welchen sie strömt, absetzt, welche sie also bei ihrer Rückkehr vom Pol zum Aequator nicht wieder zum Parallel mitbringt. eil nun kältere Luft einen geringeren Raum einnimmt als wärmere, so werden die Polar-Ströme schmaäler sein als die Aequatorial- Ströme. Findet das Hin- und Herströmen in veränderlichen Betten statt, so wird für jeden Ort die Wahrscheinlichkeit, in einem breiten Aequaforial-Strom aufgenom men zu sein, größer sein, als die, einem schmalen Polar⸗Strom anzugehören, die Summe der Zeitdauer der südlichen Ströme also überwiegen über die nördlichen. Außerdem enthält der Acquatorial- Strom als Begleiter der trockenen Luft einen erheblichen Antheil Wasserdampf, der bei dem Fortschreiten sich nie derschlägt, daher wohl als Tropfbarflüssiges zum Aequator zurückkehrt, nicht aber als elastischer Begleiter die Wind-Richtung mit bestimmen hilft. Da— her ist eine überwiegend südliche Wind -⸗Richzung bei vorhandenem Gleich gewichte der Luftmasse nothwendig, die wegen der Rotation der Erde auf die Südwest-Seite fällt.“

Es ist nunmehr die Aufgabe der Meteorologie, den näheren Verlauf dieser in der jährlichen Periode sich mannigfach gegenseitig modifizirenden Luftströme kennen zu lernen. Durch die Monats-Isothermen ist hierzu ein

. VI J 1

dle

Anhaltspunkt gegeben. Wie Herr Dove bereits fruͤher und neuerdings noch ausführlicher gezeigt hat (Poggendorfsf's Annalen, Bd. 58, pag. 177 und Bd. 77 pas wickelt die über der kontinentalen Masse Asien's

369), ent s— ö !

dickelt den Sommer-Monaten hervortretende hohe Temperatur „einen mächtigen

Mittelpunkt wirkt; daher folgt nun der SO. ⸗Passat als SW.

Monsun dem zurückweichenden NO. bis an den Fuß des Hima

laja, daher wird Europa nun von kalten NW.-Winden überströmt, die den Sommer oft so unfreundlich machen, daher herrschen nun an der Ostküste Nord-Asiens (Udskoi) östliche Winde, an den Küsten z schen Eismeeres hingegen nördliche. Die über Asien aussteigende Luft masse fließt in der Höhe seitlich ab und häuft sich an den temporairen kon⸗ vexen Scheiteln der Isothermen an, wie die jährliche Kurve de

sibiri⸗

s Druckes de

der trocknen Lust in Sitcha zeigt, während in den Ländern s kalten Frühlings (den aiktischen Gegenden Amcrila's) das Maximum des Druk

kes hingegen auf den Frühling fällt.“ ö. „Aus der Combination aller dieser periodischen Veränderungen tritt

schließlich die Gestalt der Jahres ⸗— Isothermen als Endresultat verwir kelter Gestalt⸗Veränderungen hervor. Warum für diese die e Linie höchster Temperatur auf die Nordhälfte der Erde fällt, erläutert sich unmit

telbar dadurch, daß innerhalb des Jahres hier sich Isothermen von so ho

her Temperatur entwickeln, wie bei gleicher südlicher ung d Sonne nie über der südlichen Erdhälste. Der asiatische amerika ganz denen

nische Kältepol sind nun die Folge ga in Asien ist der Gr die größte Temperatur tinrntalen Klima, in Amerika hingegen tragen sekundaire Wirkungen vieles bei, welche durch fügen, was der Winter-Kälte an Intensität Scheitel der Jahres-Isothermen in Amerika dicht an rücken, und in der alten Welt den Ost⸗Küsten näher Küsten, ist von Herrn Dove in der Abhandlung aus den. „Die neueren Karten der Jahres⸗-Isothermen sind aber unh weise dadurch verunstaltet worden, daß man Ursache und Wir von einander zu sondern gewußt und über das Meer hin Linien gleicher Meeres-Wärme mit Isothermen verwechselt hat.“ . Die beiden Karten, welche die Isothermen der zwölf Monate enthal—

80 dritten Rarte entworsen Sie sind auf den kleinen Maßstab reduzirt . Herrn Heinrich Lange, welcher auch die dritte Karte aus den einzelnen kombinirt hat. Obgleich die Vorarbeiten zu diesen Karten Herrn Dove zehn Jahre lang beschäftigt haben, so sieht er sie, wie er am S sse der Abhandlung sagt, nur als einen ersten Entwurf an, der von dem täglich an Umfang gewinn Beobachtungs-Material wei 8 erwartet. R

d , n 2 GCGisenbahn⸗Werkehr.

Berlin-⸗Potsdam-Magdeburger Eisenb J bauliche Anlage der 1 enen h ten V er n u n 140 B 1 n mer? 1 . vollendeten 81 burger Bahnhe zünstig schöpfkosten ersford h ire hi ngen 49 ihr Wi t der Wagensck en vergr l r errichtet Di Reparaturwerkstatt in Potsd Anbau einer größeren hmi r innen wenigen Wochen so weit sein ommenden Reparaturen geleist könne Bahngeleises lause l zur Erfüllung der Anforderungen usthie zw zu machen berechtig z etriebes erfordert Dur Bedürfniß al üher n ist daß alte Geleis zwischen Berlin und ulege auch schon begonnen ist. Die Zahl der riebsmittel is Bedarf vermehrt und wird damit noch sor zren werden n Mit dem Schlusse de wird die Direction ü

diesjährigen Bauzeit

Die Betriebs-Resultate des vergangenen Jahres sind wesen

lich günstiger gewesen als die des Jahres 1848, namentlich hat der Güterverkehr eine bedeutende Zunahme gehabt. Es wurden

im Ganzen eingenommen 777,874 Rthlr. 25 Sgr. 5 Pf hiergegen im Jahre 1848 nur 667,706 Rthlr. 18 S

4 Pf., folglich mehr 1849: 116,68 Rthlr. 7 Sgr. 1 Pf. Von dieser Gesammteinnahme kamen auf den Personenverkeh 1849: 464,285 Rthlr. 11 Sgr. 9 Pf. gegen 451,988 Rthlr. 27 Sgr. 8 Pf. in 1848, mithin Mehreinnahme pro 1849: 12,296 Rthlr. 14 Sgr. 1 Pf.; die Zahl der beförderten Personen

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