über die katholische Sache hereinbrechen sehen. Wir vertrauen jedoch, daß
jener durchlauchtigste König und alle die, welche in diesem Reiche die oberste
Verwaltung der Dinge führen, in ihrer Weisheit einsehen, wie sehr die ka⸗
tholische Kirche und ihre Lehre auch der zeitlichen Ruhe und Wohlfahrt der
Völker förderlich sind, die heilsame Kraft derselben Kirche unverletzt erhalten,
und die geheiligte Person der Bischöfe und Diener dieser Kirche und ihre überaus nutzlichen Bemühungen schützen und vertheidigen werden. Da aber jent apostolische Liebe, mit welcher wir alle Völker und Stämme im Herrn umfangen, so sehr uns drängt, nichts sehnlicher zu verlangen, als daß Alle zusammentreffen in der Einheit des Glaubens und der Er—
kenntniß des Sohnes Gottes, so richten wir mit der ganzen Innigkeit un⸗
seres Herzens unser Wort an alle diejenigen, die von uns getrennt sind, und hwören sie im Herrn, daß sie die Finsterniß der Irrthümer verscheu⸗ chen z Licht der Wahrheit anschauen und in den Schooß der heiligen Mutterkirche und zu diesem Stuhle Petri zurückkehren mögen, auf welchem z die Grundfesten derselben Kirche gebaut hat. Endlich, ehrwürdige
lasset uns nicht aufhören, mit dem uns nur immer möglichen Eifer
m allbarmherzigen Spender alles Guten, mit demüthigen und in—
Gebete anzuflehen, daß er durch die Verdienste seines eingebo—⸗
unseres Herrn Jesn Christi, und dessen heiligsten Gebã⸗
unbefleckten Jungfrau Maria, und der heiligen Apostel
Paulus und aller heiligen Bewohner des Himmels,
heilige Kirche aus allen Bedrängnissen erretten und sie allenthalben
der ganzen Erde mit immer größeren und glänzenderen Siegen ver⸗ herrlichen und vermehren und uns, mit dem Uebermaße seiner Gnadengaben jederzeit überhäufen und den Fürsten und den Völkern, die sich um uns so verdient gemacht, mit der Fulle jeder wahren Glückseligkeit es vergelten d der ganzen Welt den sehnlichst gewünschten Frieden verleihen möge.“
Von der italienischen Gränze, 4. Juni. (Wanderer.) Aus Turin erfährt man, daß wieder eine Nummer des Smas⸗ cheratore konfiszirt worden sei. Das Requisitionsschreiben des skus gegen den Carroccio wird von Kommissarien des Parla.= untersucht. Demarchi, Cagnone, Mantelli, Lanza, Masco, anchi und Spinola bilden jene Kommission.
zei den sardinischen Deputirten scheint das Duell in die Mode zu kommen. Am 31 sten erfolgte ein Pistolenduell zwischen Valerio und dem Grafen Martini. Glücklicherweise lief auch diesmal das Gefecht ganz gut ab. Die Veranlassung scheint Valerio dadurch
ben zu haben, daß er in die von ihm herausgegebene Concor⸗
beleldigende Ausdrücke gegen Martini aufnahm. Die Gaz⸗ del Popolo ist wegen solgender Stelle sequestrirt worden:
1da preghiera di Domenico Gusmann, 81 chiama
55
ts nil *
Il GJ
che
n österreichischen und parmesanischen Abgeordneten ist ze Erkenntniß zu Stande gekommen, daß die Po-Insel im Herzogthume gehöre.
Erzbischof von Florenz giebt durch ein Cirkular bekannt, 19ten die s
Synode der Bischöfe seiner Diözese beginnen werde. Ueber die
v . in Pisa gehaltene Synode will nichts verlauten. Die Bischöfe haben die Akten und Dekrete auf dem Altare unter— ind es heißt, man habe sie dem heiligen Stuhle zur Be
Auch ein Cirkular an den Klerus wurde un⸗
Der . zum
le Lügen gestraft, und man versichert auf das bestimm—
ö abe nicht den Kaiser von Rußland, sondern
der Belgier als Schiedsrichter Diesem Anm
scheint man auch in London durch Vermittlung des französi— schen Gesandten beitreten zu wollen.
Die römischen Zustände sind noch immer sehr schwankend. Im⸗ mer wieder tauchen Gerüchte von Verschwörungen und anderen Schrecken auf, die keinen anderen Zweck haben, als den Papst ein zuschüchtern, durchaus Erfiudungen der retrograden Partei. Die klerikale Partei muß, wenn die Dinge so fortgehen, selbst dem Papste unerträglich werden. Uebrigens erheben sich Stimmen, die Volk selbst nicht minder verklagen. Die Aristokratie ist null. Die Bourgeoisie ist verarmt, Hälfte gebeugt, zur Hälfte verdorben. Das niedere Volk, das allein noch eine gewisse, wenn auch rohe Männlichkeit zeigte, ist durch die schnellen politischen Wechsel ganz verwirrt geworden. Man prophezeit übri— gens doch noch einen Moment der Gefahr, in welchem alle Schmeich-—
seig sie jetzt den Hof machen, eben so feig fliehen werden.
J 7 er, er Nach Rimini zieht die wunderbare Muttergottes-Statue noch im
ßherzog hab
2 ⸗ , , . Konig bezeichnet.
trage
, das
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d /// ä/ä/ / / /
Bekanntmachungen.
75 Nothwendiger Verkauf.
.
sich einzufinden, und ersucht, die etwa von ihnen zu stellenden besonderen spätestens acht Tage den Vorsitzenden der
1000
mer Schaaren frommer Wanderer. ein wenig menschlicher zu werden. Er begnügte sich bereits in einigen Fällen mit der einfachen Versetzung der Beamten. Man hat nun auch oder will wenigstens einen Erklärungsgrund dafür gefunden haben, daß in der Allocution nichts von der Staats⸗ Organisirung vorkam. Pius 1X. schaudert zurück davor, daß ge⸗ gebene Versprechen nicht gehalten werden sollen. So viel ist ge⸗ wiß, daß mit der gegenwärtigen klerikalen Administration keine dauernde Ruhe zu erwarten ist.
Die Occupations- Convention Toscana's scheint sich nach dem Costitutionale keines großen Beifalls zu erfreuen. Dieses Blatt sagt sogar, das toscanische Ministerium habe Land und Krone verkauft. .
In Livorno hat das österreichische Kommando ein Uebungsla⸗ ger veranstaltet. Mehrere Personen wurden daselbst wegen Schmäh— reden gegen die Regierung abgeurtheilt.
Zwischen Pistosa und Florenz ist das Postfelleisen in der Nacht vom 28sten bis 29sten geplündert worden.
Der Censurrath scheint endlich
Spanien. Madrid, 1. Juni. (Fr. B.) Der General- Kommandant der Provinz Cadix hat vom Herzoge und der Her— zogin von Montpensier 4000 Realen für zwei bei deren Ankunft verwundete Artilleristen empfangen.
Die Regierung soll eine Depesche vom Papst erhalten haben, daß er auf die Bildung einer spanischen Legion verzichte.
3proz. 32
3
Wissenschaft und Kunst. Archäunlogische Gesellschaft.
In der Sitzung der Archäologischen Gesellschaft vom 4. Juni d. J. legte Herr Panofka Pasten zweier geschnittener Steine vor, beide mit einem frähenden Hahn und sehr leserlicher, aber schwer zu erklärender Inschrist geschmückt. Während der eine ringsgum AXAILOR (für Axkäräuos nach der Analogie von vVRocaos?) vielleicht den Namen des Besitzers Achlytomos kennen lehrt, Nebel⸗ oder Dunkelzerhauer, mit Hinblick auf den mit Schwert einhauenden Morgenstern Kastor apulischer Vasenbilder, womit der Hahn als Tagverkünder zum Siegel angewandt sich wohl verträgt: scheint der andere Stein im wiener Kabinet, AE TGM für die im Innersten verborgene Leto (Ano? MR ' vgl— Plut. bei Euseb. Praep. Ev. III., p. 83) den Hahn als Opferthier zu bezeichnen. Hierauf zeigte Herr Panofka ein von Cav. Gargallo in Neapel während seines Aufenthalts in Bari gezeichnetes und ihm gütigst überlassenes gelbfiguriges Vasenbild schönen Styls, das zum Vergleich mit den vielfach gedenieten Vorstellungen der Göttin Malachisch (Panofta Abh. d. Kgl. Akad. d. Wiss. 1846, S. 2t9 Taf. JI. Il.) auf etruskischen Spiegeln dringend auffordert. Der sitzenden weiblichen Hauptfigur befestigt auch hier eine' hinter ihr stehende Grazie, Charis oder Peitho, die hohe breite metallene Stirnkrone. Während links der lorbeerbelränzte Kitharode Apoll und hin ter ihm Hermes mit Caduceus sich det Braut nähern, reicht rechts, zur Seite stehend hinter Peitho, wohl Hephaistos, im Bräutigamsmantel auf einen Stab gestützt, die Beine gekreuzt, der Braut einen metallenen Spiegel hin. — Herr Bergmann handelte über eine aus Tivoli her rührende und nur bei Donatus (Thies. inser. pag. 464, Nr. 3) publizirte lateinische Inschrift, welche trotz ihres verstümmelten Zustandes eine für die römischen Kriegszüge in Deutschland wichtige historische Persönlichkeit wahr= nehmen läßt. Nach Herrn Bergmann's Ansicht nämlich ist jene In⸗ schrift auf den C. Sentius Saturninus zu beziehen, der in der zweiten Hälfte des Jahres 757 d. St. unmittelbar nach seinem Konsulat als Legat des Augustus nach Germanien ging, den Tiberius auf dessen dritten Feld- zug gegen die germanischen Voölkerschaften unterstützte und dafür nach seiner Abberufung im Jahre 759 d. St.,, wo Quintilius Varus ihm als Nachfolger gegeben wurde, die Ornamenta trinmphaliri erhielt. Es ergiebt sich dies aus einer Combination mit einer Stelle des Vellejus (II. 105) und einer anderen des Dio (55, c. 28). Die Inschrist gedenkt außerdem noch des sonst nirgends erwähnten Prokonsulats von Asien des Saturninus, das er im Jahre 763 oder 764 d. St. veiwaltet haben muß, und daß er zum zweitenmal als Kaiserlicher Legat nach Syrien geschickt worden, was kurz vor dem Tode des Augustus geschah. — Herr E. Curtius legte der Gesellschaft die Abdrücke zweier geschnittener Steine vor, welche der reichen Sammlung der Frau Mertens -Schaffhausen angehören. Auf, dem einen derselben reitet ein durch Strahlenkrone als Helios charalterisirter Gott auf einem wohlgezäumten Kameele, das er mit der Peitsche antreibt; vo-an schreitet ein Widder, hinter demselben steht ein Hahn, ebenfalls ein solarisches Symbol,
so wie der brennende Altar zwischen den Füßen des Kameeles. Herr C-
deutete diesen merkwürdigen Zug auf die bei den phönizischen Städten Nordafrilg s weit verbreitete Sage von dem von Ost nach West durch Libven ziehenden und seinen Kultus verbreitenden Sonnengotte, welcher bei den griechischen und lateinischen Schriftstellenn bald der libysche Diony⸗— sos oder Milichus, der das Ammonium gründete, bald Jarbas, bald Hercules Libys genannt wird. Die Peitsche, als asiatisches Symbol für die geißelnde Sonnengluth, welches vie hellenische Kunst durch Pfeil und Bogen ersetzt hat, wurde auf der anderen Gemme nachgewiesen, wo eine Naturgöttin mit dem Modius auf dem Kopfe, mit zwei Kühen zu beiden Seiten, mit Peitsche und Aehren in den Händen, zwischen einer Aphrodite und einer Athene Parthenos steht. Von Herrn Gerhard wur⸗ den Probedrücke zweier Sarlophagreliefs vorgelegt: eines vormals zu Neapel befindlichen, das eine gefällige Erotenschaar um einen schlafenden Jüngling, eiwa Adonis, bemüht zeigt, und eines römischen Fragments, in welchem die Heimtragung eines todten Helden, wie man in Meleager's und Hektor's Person sie kennt, römischen Personen und Zuständen angenähert erscheint, wie denn auch eine vermuthlich moderne Inschrift auf Hadrian und Antinous hinweist. Ebenfalls von Herrn Gerhard wurden als literarische Neuigkeiten vorgelegt: 4) Arneth, dit antiken Kameen des K. K. Münz- und Antikenkabinets zu Wien. Mit 25 Kupfertafeln. Wien 1849, Fol. Diese längst vorbereitete stattliche Publication des aus= nehmend reichen wiener Kameenschatzes ist auch nach Eckhel's Vorgang will · kommen, zumal sie, von der Kaisers. Akademie der Wissenschaften ausgerü— stet, als Anfang und Unterpfand fernerer Herausgabe des zum Theil noch wenig bekannten dortigen Antikenbesitzes gelten darf. 2) Transactions of the Royal Societʒ of literature. Second Series Vol. III. Part. III. ent⸗ haltend auf pag. 385 — 396 einen Aufsatz von Sam. Birch (au the lost book of Chaeremon on hieroglyphies), worin derselbe aus einer bisher übersehenen Stelle des Tzetzes (Exeg. in Homeri lliadem, zum Wort eye osos) Auszüge aus der verlorenen Schrist eines dem gangbaren Hoörapollo weit überlegenen Grammatikers Cbäremon über Hieroglyphit nachweist und dessen Erklärung von 19 Hieroglyphen in Uebereinstimmung mit Champellion's Forschung zeigt. 3) Sam. Birch, Observations on a bronze figure of a bull, found in Cornxwall. (Aus Archeologi
cal journal No. 25.) Gründliche Erlä terung eines, bei Penwyth in Cornwall neuerdings gefundenen kleinen bronzenen Stiers mit Sonnen- scheibe am Haupt und Mondsichel am Leib; Herr B. weist nach, daß selbiges nicht für phönizisch, sondern für eine römische Darstellung des ägyptischen Apis zu halten sei. 4 Gerlach, die ältesten Sagen der Lätlner. Basel 1850. 41090. Ueber Janus und Saturnus. 5) Th. Mom msen epigraphische Analekten (aus den Berichten der Königl. sächsi
schen Geschichie der Wissenschaften zu Leipzig, S. 57 — 72), enthaltend hauptsächlich Erläuterungen zu einem bereits bekannten, aher sehr inhalt⸗ reichen kampanischen Kalender heidnischer Feste aus christlicher Zeit. 6) Anzeige des längst erwarteten und nun aus Carelli's Nachlaß durch Hr. Braun mit Text von Cavedoni in G. Wigandschen Verlag näch= stens erscheinenden, 202 Kupferplatten enthaltenden, wichtigen Gesammtwerks altitalischer Münzen.
Gesellschaft naturforschender Freunde.
In der Versammlung der Gesellschaft naturforschender Freunde am 21 Mai legte Herr Müller ein von Herrn Professor Wiebel in Hamburg erhaltenes Stück Wachs aus einem Schiffswrack vor. Dasselbe ist von jungen Pholaden angebohrt, welche noch in den Bohrlöchern stecken. Es wird dadurch bestätigt, daß die Bohrmuscheln sich nicht chemischer, sondern mecha- nischer Mittel beim Anbohren von Felsen bedienen. Derselbe sprach ferner, nach neuen Materialien von HerrnKoch, uͤber die Bildung der Extremität bei dem Zeug⸗ lodon, von welchen jetzt auch die Vorderarmknochen und, einzelne Finger⸗ glieder vorhanden sind. Die Endglieder fehlen noch. Diese Thiere hatten die höchsten Dornfortsätze der Wirbel nicht in der Lendengegend, wie die Cetaceen, sondern in der Brustgegend. Die Rückenwirbel liegen jetzt in schöner Folge von beiden Arten der Zeuglodon vor und sind die Fortsätze vortreffiich erhalten. Die vorhandenen Materialien reichen nun hin, ein Bild der ganzen Gestalt zu liefern. .
Herr Link berichtete demnächst über das Aufsteigen der aus dem Boden gezogenen Säfte in den Pflanzen. Er begoß blühende Tulpen in einem Toöpfe eine Woche hindurch mit einer Auflösung von Cvaneisenkalium, schnitt dann den Stamm über der Zwiebel ab und stellte ihn in eine Auflö⸗ sung von schwefelsaurem Eisen. Hier ssah er nun die Spiralge⸗ säßé blau gefärbt, aber nicht die anliegenden Zellen. Es zeigten alfo diese Versuche von neuem, daß die Säfte aus dem Boden nur in den Spiralgefäßen aufsteigen und nicht im Zellgewebe. Zuletzt sprach noch Herr Gurlt über angeborene Wucherung der Oberhaut am ganzen Körper und legte eine Abbildung eines neugeborenen Kalbes vor an welchem sich diese Wucherung vorfand. Die Oberhaut ist bis drei Linien dick und enthält mehr als das Doppelte der Kalksalze gegen die normale Oberhaut. Die Haare sind in der Entwickelung so zurückgeblieben, daß nu; die Spitzen über die Oberfläche der Haut hervorragen.
1
? äs Thüringische Ei Anträge, nach 5. 30 des Statuts, — 1 (! 91 J . vor der General⸗-Versammlung an
Direction schriftlich einzureichen. unserem Bahnhofe zu Halle pachtlos,
senbahn.
Mit dem 1. November c. wird die Restauration auf
3491 A. Schaaff hausenscher Bankverein in Köln.
und es soll die
Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen;
Appellations
Die dem Kaufmann Isaac Falk Rosenthal und sei— Ehefrau Tine, geborenen Glücksmann, gehörigen, Podgorsz sub Ni. 29 und 30 des Höpothekenbuchs belegenen beiden Grundstücke, bestehend aus 2 Wohn- fern, Speicher, Ställen und einem Backhause, nebst Gemuͤsegarten mit Wiese von 3 Morgen kulmisch 12 Morgen Waldland, gerichtlich abgeschätzt zusam⸗= men auf 5252 Thlr. 11 Sgr. 6 Pf., sollen im Termine den 21. Dezember c., Vormittags 11 und Nachmittags 4 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Thorn, den 23. April 1850. Königliches Kreisgericht. I.
und ind
Ablheilung.
350 k n
In dem über das Vermögen des hiesigen Kaufmanns August Boguschewski eröffneten Konkurs- Proz sse ergeht au die etwanigen unbekannten Gläubiger des Gemein- schuldners hiermit die Anfforderung, ihre Ansprüche an die Konkursmasse im Termine
den 2. Oktober 1850, Vormittags 11 Uhr, vor dem Herrn Gerichtsrath v. Groddeck an hiesiger Gerichtsstelle entweder in Person oder durch einen zu— lässigen Bevollmächtigten, wozu der Rechts⸗Anwalt Stein hierselbst in Vorschlag gebracht wird, anzumelden und deren Richtigkeit nachzuweisen, auch sich über die Bei⸗ behaltung oder Abänderung des bisherigen Interims⸗ Kurators und Kontradiktors, Justizrath Lamle, zu er— klären.
Die Ausbleibenden haben zu gewärtigen, daß sie mit allen ihren Forderungen an die Masse werden präklu⸗ dirt und ihnen deshalb gegen die übrigen Kreditoren ein ewiges Stillschweigen wird auferlegt werden.
Gumbinnen, den 31. Mai 1850.
Königliches Kreis gericht. J. Abtheilung.
5 CCG: . 82 * ö Thuringj che Eisenbahn. ie geehrten Actionaire der Thüringischen Eisen⸗ bahn Gesenschaft werden hiermit , ,, . ter Zustimmung des Verwaltungs- Raihes aäuf Sonnabend den 29. Juni e. ö. von Morgens 9 Uhr ab, ; in dem Saale der Klemde zu Eisenach anberaumten
ordentl. Gener al⸗Versammlung
34
Von uns werden zur Berathung und Beschlußfassung vorgebracht werden: . 1N der Verwaltungsbericht pro 1849. Derselbe kann
vom 14. Juni ab bei unseren Einnahmen in Em⸗ pfang genommen werden; die mit dem Direktorinm der Magdeburg-Cöthen— Halle⸗Leipziger Eisenbahn-Gesellschaft in Folge Be schlusses der letzten General-Versammlung gepflo⸗ genen Unterhandlungen zur Erreichung eines selbst— ständigen und erleichterten Betriebes auf der Bahn strecke Halle⸗Leipzig und, hiermit in Verbindung, der Bau der Leipzig⸗Weißenfelser Zweigbahn;
3) die Abänderungen des Statuts;
4) die Wahl von drei neuen Mitgliedern des Ver—
waltungs⸗Rathes.
Berechtigt, an der General -Versammlung Theil zu nehmen, sind nach §8§. 246 und 27 des Statuts alle die jenigen, welche Inhaber von fünf Actien sind und diese entweder mit Ueberreichung einer Designation bei un serer Hauptkasse (ohne Dividendenscheine) hinterlegen oder beim Eintritt in die General-⸗Versammlung vorzeigen.
Gleiche Geltung wie die Aetien selbst sollen alle von öffentlichen Institüten resp. Behörden über die Hinter=— legung Thüringischer Eisenbahn - Actien ausgestellten Scheine haben.
Die an sich zum Erscheinen berechtigten Actionaire können sich auch durch einen aus der Zahl der übrigen Actionaire gewählten Bevollmächtigten vertreten lassen (§. 28). Einfache mit Namens- Unterschrift und Sie— gel versehene Vollmachten sind ausreichend.
Die ÄActionaire haben freie Fahrt. Sie erhalten diese gegen Vorzeigung der Actien oder der mit densel= ben gleiche Geltung habenden Depositenscheine bei un⸗— seren Einnehmern, welche sie in ein Couvert verschließen und dieses mit einem Fahrten⸗Stempel versehen. Frauen und Minderjährige können die freie Fahrt nicht bean⸗ spruchen. Dieselbe gilt nur am Tage der Versamm⸗ lung. Für diejenigen, welche nach deren Schluß mit einem Zuge nicht nach Hause zurückkehren können, aus— ö auch am folgenden Tage.
Schließlich bemerken wir, daß die Rechnungen und Beläge über das Betriebsjahr 1848 nebst den dagegen gezogenen und von uns erledigten Erinnerungen des Verwaltungs -Rathes von heute ab in unserem Geschäfts-⸗
Lokale hier, nach S. 42 des Statut insicht d Actionaire bereit liegen. K
Erfurt, den 5. Jüni 1850. Die Direction der Thäringischen Eisenbahn ⸗Gesellschaft.
selbe von da ab auf anderweite sechs Jahre verpachtet werden.
Wir eröffnen hierzu eine Submission und fordern Pachtlustige auf, Offerten versiegelt und unter der Auf— schrift:
„Offerte auf die Pachtung der Restaura—
tion in Halle“ bis zum 15. Juli bei uns einzureichen. werden nicht berücksichtigt. .
Die Pachtbedingungen liegen in unserer Registratur hier zur Einsicht aus und können gegen Einsendung von 15 Sgr. von derselben abschriftlich bezogen werden.
Erfurt, den 29. Mai 1850.
Die Direction der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft.
Oberschlesische Eisenbahn— ls3 9 Gesellschaft.
In Gemäßheit §. 24 des Statuts laden wir die Herren Actionaire zu der auf den
1. Juli, Nachmittags 3 Uhr,
im Lokale der hiesigen Börse
anberaumten diesjährigen ordentlichen Ge⸗ neral-Versammlung en.
Außer den im §. 24 des Statuts bezeichneten Ge⸗ genständen wird über die Genehmigung der bereits ver= wendeten Beträge des durch die General Versammlung vom 20. Juni 1848 festgestellten Bau⸗Kapitals, so wie über die weitere Verwendung dieses letzteren, zu berathen und beschließen sein.
Diejenigen der Herren Actionaire, welche dieser Ge⸗ neral-Versammlung beiwohnen wollen, haben in Ge⸗ mäßheit des §. 29 des Statuts spätestens am 29. Juni jm Eentral-Büreau der Gesellschaft auf dem hiesigen Bahnhofe ihre Actien zu produziren oder deren am dritten Orte erfolgte Niederlegung glaubhaft nachzuwei. sen und zugleich ein unterschriebenes Verzeichniß der Nummern derselben in zwei Exemplaren zu übergeben, von denen das eine zurückgegeben wird und, mit dem Vermerke der zuständigen Stimme und dem Siegel der Gesellschaft versehen, als Einlaßkarte zu der Versamm⸗ lung dient.
. den 8. Juni 1859. . .
Der Verwaltungs -⸗-Rath der Oberschlesischen Eisenbahn.
Nachgebote
Von den zufolge unserer Bekanntmachung vom 18ten v. M. gestohlenen Actien unseres Vereins sind bis heute die nachfolgenden Nummern, als:
Lirt. A. Nr. 5440. 5441. 5442. 5443. 5444. 5 5994 und 5995, und 5440. 5441. 5442. 5443. 5444. 5994 und 5995. noch nicht bei uns resp. bei der den Diebstahl instrui— renden richterlichen Behörde eingeliefert worden.
Da wir auf Grund unseres Statutes, §. 75, Betreff dieser noch nicht wieder aufgefundenen Actien Litt. à Nr. 5440. 5441. 5142. 5443. 5444. 5515. 5994 und 5995, so wie Litt. B. Nr. 5440. 5441. 5442. 544
5515
ü .
143 5444. 5515. 5994 und 5995, das Mortifications-⸗Ver⸗ fahren einleiten und durchführen wollen, so fordern wir die Inhaber jener Actien⸗Nummern auf, uns die dar⸗ über sprechenden Dokumente entweder einzuliefern oder ihre Rechte an denselben geltend zu machen.
Köln, den 6. Oktober 1849.
d .
Seeländische Eisen⸗ . bahn.
Am 22sten d. M. wunde die ordingire General, Ver= sammlung der Seeländischen Eisenhahn ⸗Gesellschast im Beisein des Königl. Kommissarius unter Leitung des Herrn Ober-Audileur Steenstrup hierselbst abgehal⸗ fen. Durch den Bericht des Ausschusses wurde der Versammlung unter Anderem mitgetheilt, daß der gegen die Gesellschaft eingeleitete Prozeß noch nicht beendigt sei und daß die Dividende, für das Jahr 1849 mit 4 Rbthlr. 48 Sch. pr. Actie ausbezahlt werde. Da die Versammlung weder bei diesem Bericht, noch bei dem der Direction, welche beide statutgemäß zur Kennt= niß der Actionaire gebracht wan, etwas zu bemerken hatte, wurden gewählt: ein Mitglied des Ausschusses, Herr Capitain Friedenzei ch, 5 Suppleanten desselben und 10 Mitglieder des Vahl. Comitẽ 8.
Kopenhagen, den 27. Mai 18590.
Der Vorsitzende des Ausschusses. Ehlers.
Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für 4 Jahr 4 Rthlr. * Jahr. 8 Athlr. « 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis⸗Erhöhung. Bei einzelnen Nummern wird der Bogen mit 23 Sgr. berechnet.
2
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Amtlicher Theil.
e utschlan d.
Preußen. Breslau. Reise Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Adal⸗ bert. — Görlitz. Mün ster. Truppen-Inspection. Trier. Adresse an Se. Majestät den König. l
Oesterreich. Wien. Hofnachrichten. tionalbank. — Vermischtes.
Bayern. München. Abgeordneten ⸗ Kammer: Die deutschen Angele— genheiten; die Immobiliar-Feuerversicherungen; Erklärung des Minsster— präsidenten. — Interpellation über das Grundvermögen der Reichsräthe. — Journal ⸗ Konfiszirung. ; ;
Sachsen. Dresden. Das neue Stadtkrankenhaus.
Baden. Bruchsal. Garnisonwechsel.
Hessen. Kassel. Bericht des Budget⸗Ausschusses über die Emission verzinslicher Staatsschuldscheine und unverzinslicher Kassenscheine. Ständeversammlung und Wahl des permanenten Ausschusses; Auskunft⸗ verlangen über israelitische Angelegenheiten; Annahme der Anträge des Budget. Ausschusses; Aufforderung an die Staatsregierung in Betreff der vom Minister Hassenpflug bezogenen Gehalte; Gesetzentwurf wegen einst= weiliger Forterhebung der Steuern. Erklärung des Landtags- Kom—
missars über die Anträge des Budget -⸗Ausschusses.
Mecklenburg⸗Schwerin. Ludwigslust. Reise der Großherzogin= Mutter. . .
Sachsen⸗Koburg⸗Gotha. Gotha. Ministerielle Erklärung die Sendung eines Bevollmächtigten nach Frankfumt. von Koburg« Koharv.
Bekannimachung
über Prinz August
. Ausland.
Frankreich. Gesetzgebende Versammlung. Annahme des De— portationsgesetzes. — Supplementarkredite, Paris. Berathung in den Abtheilungen und Kommission über die Dotationsforderung für den Präsidenten. — Entwerfung der neuen Wählerlisten. ö
Großbritanien und Irland. London. Erllärun über die nordamerikanische Bukkanier-Expedition gegen Cul
Italien. Palermo. Emeute. j
Palmerston's
ö Börsen- und Handels-Nachrichten Beilage.
——
Amtlicher Theil.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: 981 8 vor 5 . — * k 31 F ( . Pfarrer Christtan Scholz zu Holzkirch im Regierungs- Bezirk Liegnitz den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse; so wie dem Schornsteinsegermeister Johann Martin Ranft zu Zeitz das
; *
Die Landgerichts -Räthe Lu dowigs und Haugh zu Köln, so wie den Landgerichts Rath Reiche nsperger zu Koblenz, zu eiherrn von Proff⸗⸗Irnich, zu Landgerichts-Rathe zu ernennen
Köln, zum 167
r. Majestät des Königs. dieser Nacht ruhig Wunde geht
Bül über das Befinden S Se. Majestät der König haben in erquicklich geschlafen Vernarbung der Vollendung entgegen. Schloß Charlottenburg, am 11. Juni, gez. Schönlein. Grimm
M Aan ? 601 Morgens 9]
*
(gez. Langenbeck
Hoheit die Frau Prinzessin Far on
abge reist.
Ihre K öniglich ;
Preußen ist nach Weimar
Berlin, den 11. Juni. .
Ihre Königliche Hoheit die verwittwete Frau Großherzo⸗
gin von Mecklenburg-Schwerin, so wie Ihre Königlich e
9 ohéeit die Prinzessin Frieder ike der Niederlande, Höchst
welche gestern im Schlosse zu Charlottenburg eingetroffen war, sind heute von dort nach Hamburg gereist
Justiz⸗Ministerium. Die Ernennung des Sber-Gerichts-Assessors Rechts-Anwalt bei dem Königlichen Kreisgerichte und zum Notar im Bezirke des Königlichen Appellationsgerichts zu Glogau ist auf seinen Antrag zurückgenommen worden.
Simon zum
Ministerinm für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.
Die Baumeister Karl Friedrich Mori z Ludewig und Julius Alexander Theodor W eishaupt sind zu König lichen Eisenbahn⸗Baumeistern an der Ostbahn ernannt
J. 64889.
Um das Nachsenden von Zeitungen und Zeitschriften bei dem Wechsel des Aufenthaltsortes der Interessenten möglichst zu erleich— tern, sollen fortan auch solche Blätter, vorausgesetzt daß deren Debit überhaupt durch die Post stattfinden darf, durch Vermittelung der Post-Anstalten nach anderen Orten überwiesen werden dürfen, welche von den Abonnenten bis dahin nicht durch die Post, sondern von den Herausgebern direkt oder durch Zeitungs-Commissionaire, Buchhändler ꝛc. bezogen worden sind. .
Eine solche Ueberweisung kann jedoch vorerst nur in den Fäl⸗ len stattfinden, wo sowohl der Herausgeber resp. Zeitungs —-Com⸗ missionair . im Inlande wohnt, als auch die Post⸗-Anstalt, durch welche der Debtt bewirkt werden soll, eine preußische ist / h
Der Antrag wegen Nachsendung der fraglichen Zeitungen ist von den Herausgebern, Zeitungs- Commissionairen zc. an die Postanstalt ihres Wohnortes — in Berlin an das Zeitungs⸗ Comtoir — zu richten, und von denselben für jedes Exemplar der nachzusendenden Zeitungen 3c. die im Zeitungs⸗Preis-Courant aus—=
Berlin, Mittwoch den 12. Juni
geworfene Provision für das laufende Quartal zu erlegen. ollen die Zeitungen über das laufende Quartal hinaus nachge⸗
t werden, so bleibt der obige Provisionsbetrag für das folgende Quartal von neuem zu entrichten. . J
Die betreffenden Zeitungs⸗Exemplare müssen von den Heraus gebern 2c. regelmäßig an die Post⸗Anstalt ihres Wohnortes — in Berlin an das Zeitungs⸗Comtoir abgeliefert werden. Derartige den Post-Anstalten überwiesene Exemplare sind nach den betreffen den Distributions-Orten gleich den anderen dort bestellten Zeitungen zu befördern. - ⸗
Bei der Absendung des ersten Stückes ist die Post⸗Anstalt am Distributions-Orte davon zu benachrichtigen, daß und von welchem Termine ab der näher zu bezeichnende Interessent die Zeitung dort zu empfangen wünscht. Verläßt der Interessent den Aufenthaltsort, wohin die erste Ueberweisung stattgefunden hat, und wird eine fernere Ueberweisung nach einem anderen Orte verlangt, so finden in dieser Beziehung die in der Bekanntmachung vom 1. Mai d. J. enthaltenen Bestimmungen Anwendung.
Berlin, den 7. Juni 1850.
Der Minister sür Handel, Gewerbe und öffentliche von der Heydt.
Arbeiten.
Belanntmach ung. Dampfschiff-Verbindung zwischen Stettin
Kronstadt (St. Petersburg.) Abfertigung der Post⸗Dampfschiffe erfolgt: ; Aus Stettin: jeden Sonnabend Mittags nach Ankunft
des ersten Eisenbahnzuges von Berlin; aus Kronstadt: jeden Sonnabend Abends.
Der „Preußische Adler“ geht ab:
Aus Stettin den 18. Mai, den 1., 15. und 29. Juni, den 13. und 27. Juli, den 10. und 24. August, den 7. und 21. September, den 5. und 19. Olktober; aus Kron stadt den 25. Mai, den 8. und 22. Juni, den 6. und 20. Juli, den 3., 17. und 31. August, den 14. und 28. September, den 12. und 26. Oktober.
Der „Wladimir“ dagegen;
aus Stettin: den 25. Mai, den 8. und 22. Juni, den b. und 20. Juli, den 3., 17. und 31. August, den 14. und 28. September ünd den 12. und 265. Oktober; aus Kronstadt: den 18. Mai, den 1., 15. und 29. Juni, den 13. und 27 n, den 10. und 24. August, den und 21. September, den 5. und 19. Oktober.
Passage⸗ Geld: J. Platz 62 Rthlre, 11. Platz 40 Rthlr., III. Platz 23 Rthlr. In, diesen Beträgen ist die Beköstigung mit Ausschluß des Weins einbegriffen. J
Kinder unter 12 Jahren zahlen die Hälfte. Ein Wagen mit 4 Rädern 50 Rthlr., mit 2 Rädern 26 Rthlr., ein Pferd 590 Rthlr., ein Hund 655 Rthlr. preuß. Court. Güter und Kontanten werden gegen billige Fracht befördert.
Berlin, den 24. Mai 1850.
General⸗Post⸗Amt Schmückert.
und
UAichtamtlicher Theil.
Dent schland.
Preußen. Breslau, 109. Juni. (Br. 3.) Se. Königl. Hoheit der Prinz Adalbert traf vorgestern Abends von seiner Inspections Reise hierselbst ein, übernachtete in „Zettlitz Hotel“ und fuhr mit dem gestrigen Morgenzuge der Niederschlesisch Märkischen Eisen⸗ bahn nach Berlin ab. viel erfahren, hat der Prinz auf seiner Tour die Festungen Schweidnitz, Neisse, Glatz und Kosel berührt
So wir
Görlitz, 6. Juni. (Laus. 3.) Gestern und heute inspi irten der Kommandirende des sten Armee-Corps, General⸗Lieute⸗ nant von Brünneck, General von Thümen und der Brigadier, Oberst Graf von der Schulenburg, die hier garnisonirenden Trup pentheile, so wie die zur Uebung einberufene Jäger-⸗Reserve, nebst unserer Provinzial-Landwehr, von der eine Compagnie bereils am Ften d. M. wieder entlassen worden ist.
Münster, 8. Juni. (Westf. M.) des Generals von Wrangel geht uns folgender Bericht zu: 8 Uhr fand die Revue des 4ten Kürassier Regiments auf der den-Haide statt. Der General äußerte sich über die Haltung und Leistungen desselben durchaus zufrieden und versicherte dem versam⸗ melten Offizier-⸗ Corps, daß es ihn freue, Sr. Majestät berichten zu können, daß er das Regiment in guter Verfassung gefunden habe, die es befähige, jeden Augenblick im Dienste des Vaterlandes verwendet zu werden. Statt des gewöhnlichen Parademarsches wurde das preußische Nationallied „Heil Dir im Siegerkranz“ ger blasen. Dieses Lied wurde nach der Besichtigung wiederholt, und während desselben brachte der General ein dreimaliges Hurrah un⸗ serem allverehrten Könige aus, welches mit Begeisterung von den Truppen wiederholt wurde. Nach beendeter Revüe kehrte der Ge neral in sein Absteige⸗Quartier, den Völkerschen Gasthof, zurück und brachte einer zahlreich versammelten Menge gegenüber aber⸗ mals ein Hurrah auf Se. Majestät aus, welches lebhaft und freudig erwiedert wurde. Das gesammte Offizier-Corps der Garnison, welchem sich mehrere hohe Civil⸗Beamte angeschlossen hatten, machte hier dem General seine Aufwartung während die Musikchöre des 4. Kürassier⸗ und 13. Infanterie⸗Regiments ab⸗ wechselnd spielten. Se. Excellenz äußerte be dr fer Gelegenheit, wie sehr es ihn freue, wieder einmal nach Münster gekommen zu
Ueber die Anwesenheit „Um
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dieses Blatt an, fuͤr Berlin die
Expedition des Preuß. Staats- Anzeigers:
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1850.
sein, wo er die angenehmsten Tage seines Lebens zugebracht, wo man ihn kenne und wisse, daß er es jederzeit treu und redlich ge⸗ meint habe; er begrüßte aufs Herzlichste mehrere aus der Zeit sei nes früheren Aufenthalts ihm bekannte Personen, und verließ dann
um 2 Uhr unsere Stadt wieder, um sich nach Düsseldorf zu be⸗ geben.
Trier, 8. Juni. Die Vertreter der 135 Gemeinden des Landkreises Trier haben nachstehende Adresse an des Königs Ma⸗ jestät ergehen lassen:
Königl. Majestät!
Ew. Königl. Majestät fühlen wir unterzeichnete Vertreter der Gemeinden des Landkreises Trier uns gedrungen, unsere innige Theilnahme und unseren tiefen Schmerz darüber auszudrücken, daß ein Frevler es gewagt hat, ein Attentat auf das Leben Ew. Königl. Majestät Allerhtzchste Person zu unternehmen. Eine höhere Hand hat über Ew. Königl. Majestät erhabenes Haupt gewaltet. Unter Gottes gnädigem Schutze sind Ew. Königl. Majestät uns und dem gesammten Vaterlande erhalten worden. Indem wir aus der Tiefe unseres Herzens dafür unseren Dank und unseren Glückwunsch da⸗ zu darbringen, geben wir uns der Hoffnung und Beruhigung hin, daß Ew. Königl. Majestät Gesundheit von der ihr widerfahrenen Verletzung bald und vollständig zu unserer Freude wiederhergestellt sein werde.
Landkreis Trier, im Mai 1850.
(Folgen 819 Unterschriften.)
Oesterreich. Wien, 9. Juni. Der Großherzog von Tos⸗ cana besichtigle vorgestern die großartigen Bauten des neuen Arse⸗ nals vor der Belveder- Linie, welche bereits rüstig fortschreiten. Die Abreise des Großherzogs von Toscana wird erst im nächsten Monate erfolgen. Se. Kaiserl. Hoheit Erzherzog Albrecht ist vor= gestern in Begleitung des Rittmeisters von Cappi nach Böhmen zur Irmee abgereist. Gestern früh sind Ihre K. K. Hoheiten die Erz⸗ herzoginnen Hildegarde und Maria in Begleitung des Grafen Franz Eltz, Vorsteher des Hofstaates J. K. K. Hoheit der Erzherzogin Maria, und der Obersthofmeisterin Gräfin Eltz nach Prag, und vorgestern Se. K. K. Hoheit Erzherzog Ferdinand nach Brünn ab⸗ gereist. Vorgestern ist der Garde⸗Rittmeister Graf Baranoff, Flü gel⸗-Adjutant Sr. Majestät des Kaisers von Rußland, sammt Ge⸗ folge aus St. Petersburg hier eingetroffen.
Die Directlon der österreichischen Nationalbank hat folgende Be⸗ kanntmachung erlassen: „Die Direction der privilegirten österreichisch en Nationalbank hat die Dividende für das erste Semester 1859 mit 30 Gul⸗ den B. V. für jede Bank-⸗Actie bemessen, welche vom 1. Juli I. J. an in der hierortigen Actien-Kasse entweder gegen die hinausgegebe— nen Coupons oder gegen klassenmäßig gestempelte Quittungen be⸗ hoben werden kann. Üm die diesfalls nothwendigen Vorschreibun gen gehörig vornehmen zu können, werden vom 17. Juni an, bis insch ließ lit 30. Juni J. J., weder Actien⸗- Umschreibungen oder Vormerkungen, noch Coupons-Beilegungen stattfinden. Uebrigens behält sich die Bank⸗-Direction vor, in der ersten Hälfte des Mo nats Juli l. J. eine mit letztem Juni l. J. abgeschlossene Ueber sicht der sämmtlichen Erträgnisse der Bank im ersten Semester 1850 öffentlich bekannt zu geben. Wien, am 6. Juni 1850. Pipitz, Bank-Gouverneur. Sina, Bank-Gouverneur-Stellvertreter. Lud wig Robert, Bank⸗-Direktor.“
Die Verbindung der preußischen Telegraphen macht es nun möglich, daß Depeschen von Triest direkt nach Berlin und Breslau abgesendet werden können. Eine in Triest Mittags telegraphirte Nachricht kann Abends in Berlin in den Zeitungsblättern erscheinen.
Der Lloyd sagt: „Gestern vor einem Jahre erschien die Be fanntmachung wegen Errichtung einer Gendarmerie, Seit diesen Zeit wurde an Organisirung der 16 Regimenter thätigst gearbeitet und es ist die Mannschast in allen Kronländern tivität, theils sehr nahe in dieselbe zu treten. D
5, 6 und 7 sind bis auf e
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19 1 *,
angenommen.“
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Bayern. München, 7 der Abgeordneten. (N. K.) ergreift Fürst Wallerstein das Wort: „Ich fül gen, eine Anfrage an die Kommission für die deutsche Sache richten. Ich frage, wie bald wir ihrem Vortrage entgegens— pürfen? Meine Herren! Die Frage, worüber unsere Regierung der Kommission und durch diese uns Aufklärung geben soll, ist einem anderen deutschen Lande an den Minister gestellt und dort einer höchst beklagenswerthen Weise beantwortet worden. Die Be antwortung hat nicht nur zur Auflösung der Kammern, sondern sogar zu einem Akte geführt, der mir ein reiner Staatsstreich zu sein scheint; und in dem Augenblicke, wo die deutschen Großmächte entweder in der Person ihres Souverains oder in jener eines hochgestellten Mitglie des der Dynastie als Repräsentanten nach Warschau eilen, um dort die deutsche Frage zu besprechen, ist es für Bayern gewiß wichtig, zu wissen, welche Ansicht seine Regierung hegt, und ob diese noch mit demjenigen übereinstimmt, was die Majorität dieses Hauses in ihrem früheren Beschlusse so bestimmt ausgesprochen hat.“ Thinnes als Vorstand des fraglichen Ausschusses erwiedert, daß ihm der Referent (Freiherr von Lerchenfeld) vor zwei Tagen gesagt habe, daß sein Bericht fertig sei. Ulebrigens gehen die deutschen Angele— genheiten in Frankfurt so langsam vorwärtg, daß wir nicht zu spät kommen werden. Fürst Wallerstein: „In Franksurt allerdings langsam, sehr langsam, aber im Osten entwickeln sie sich um so rascher.“ Der Rinister-Präsident: „Ich habe bereits bei
Juni. Sitzung der Kamm Nach Verlesung des Protokoll
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