bekannt zu machen, während andere das französische Fortifications⸗ wesen studiren und Marine⸗-Offiziere die Häfen der Nordsee in wis⸗ senschaftlicher Beziehung bereisen.“
Aus Knin meldet der Osservatore Dalmato vom 4ten d., daß in der Kraina vollkommene Ruhe herrsche und namentlich die dalmatinischen Handelsleute dort gute Aufnahme finden und nicht im Geringsten behelligt werden. Am 24sten wurde in einer Versammlung von etwa hundert Spahis in Bihacz beschlossen, daß eine aus sieben derselben bestehende Deputation nach Konstantinopel abgehe, um den Sultan persönlich um eine Ermãßi gung der Steuern anzugehen. Als Vertreter der christlichen Be⸗ völkerung haben (sich sieben Morlaken beigesellt. Die Leiche des am 2isten v. M. in Travnik verstorbenen Wesirs Tahir Pascha, Gouverneurs von Bosnien, wurde über Serbien ngch Konstanti nopel geführt. Die Leitung der Regierungsgeschäfte, von Bosnien wurde vorläufig von seinem Sohne in der Eigenschaft eines Statt⸗ halters übernommen. Die christliche Bevölkerung bedauert auf richtig den Verlust dieses humanen Gouverneurs der die Be— drückungen, welche die Türken sich den Rajas gegenüber erlaubten, stets streng ahndete.
Salzburg, 8. Juni. (Salz b. Po st.) So eben fahren Se. Majestät Kaiser Ferdinand der Gütige und dessen erlauchte Gemahlin, die Kaiserin Maria Anna, auf ihrer Reise von Prag nach Innsbruck durch das Portal unseres Residenz-Gebäudes. Ihre Majestät die Kaiserin Mutter mit Seiner Kaiser lichen Hoheit dem Erzherzog Ludwig fuhren den Majestä⸗ ten an die Gränze des Weichbildes der Stadt entgegen. Eben so sind der Statthalter Graf von Herberstein mit dem Bezirks-Hauptmann Freiherrn von Handel den Majestäten an die Gränze des Kronlandes entgegengefahren. Ueberall wurden die Majestäten von der zuströmenden Bevölkerung freudigst empfangen. Eine Compagnie des Infanterie⸗Regiments Benedek, so wie der Nationalgarde, paradirten vor dem Residenz⸗ Gebäude mit ihren Fahnen; die Nationalgarde -Musik spielte die Volks⸗ Hymne. Der General -⸗Major und Festungs — Kommandant von Sedelmayr mit allen Stabs- und Ober — Offizieren, so wie sämmtliche Vorstände aller Civil- und geistlichen Behörden, empfingen die Majestäten am Residenzthore ehrerbietigst. In der Begleitung der Majestäten befinden sich der Oberst-Hofmeister Graf von Brandis, die Oberst-Hofmeisterin Landgräfin von Fürstenberg, der Adjutant Sr. Masjestät, Major Graf Bergen, der Dienst⸗-Käm⸗ merer Graf Bissingen und Andere. Die Bewohner Salzburgs strömten zahlreich herbei. Bayern. München, 10. Juni. (N. C.) Das Königliche Reskript, die Verlängerung des Landtags bis zum 10. Juli betres⸗ fend, spricht das Vertrauen aus, „daß beide Kammern es sich zur
Aufgabe machen werden, bis zu diesem Zeitpunkte die auf Unseren
Befehl an sie gebrachten Gegenstände vollständig zu erledigen.“ Württemberg.
Stuttgart ein „württembergisches Musterlager“ solcher in- und aus
ländischen Gewerbs⸗Erzeugnisse angelegt werden wird, welche nicht
blos den Behörden ein Bild von dem jeweiligen Stand der In
dustrie zu geben im Stande, sondern auch entweder eine neue Er— sindung oder wesentliche Verbesserung einer früheren Erfindung sind,
oder sich durch Schönheit, Solidität, Wohlfeilheit z. auszeichnen.
s⸗
Baden. Heidelberg, 6. Juni. (Fr. J.)
entrissen wurde, nicht ersetzt. vermißt.
sehr zu bedauern, wenn ein so reichhaltiger, so zwedmäßig geordne ter Apparat zersplittert werden sollte.
Von der Schweizergränze, 7. Junt. (Karls r. 3 tg.) Man hat neuerdings in Gffentlichen Blättern wiederholt gelesen, daß der bekannte Struve seinen Aufenthalt in London mit dem in der Schweiz vertauscht habe. Organe der rothen Republik hatten die Sache in Abrede gestellt, und sie wurde dadurch allerdings wahr⸗
scheinlicher. Inzwischen ist die Sache bis jetzt nicht konstatirt. Ein⸗
gegangene Erkundigungen haben uns zu keinem sicheren Ergebniß geführt. Sicher ist, daß er neue revolutionaire Flugblätter zu ver breiten sucht; sicher, daß von Genf Emissaire zu Verbreitung sozial demokratischer Grundsätze nach Deutschland abgegangen sind und immerdar in Erwartung einer neuen Umwälzung in Frankreich Pläne des Umsturzes auch für Deutschland gezettelt werden, Pläne, die aber, wie die Dinge liegen, nur zum Verderben der Wahnsin⸗ nigen, die sie schmieden, in Frankreich wie in Deutschland ausfallen werden.
Hessen. Kassel, 109. Juni. (K. 3.) Se. Königl. Hoheit der Prinz George von Preußen ist nach Ems abgereist.
Kassel, 19. Juni. (D. 3.) Der Obergerichts-Rath Abée in Rinteln ist zum Mitglied des Staats-Ministeriums und speziell zum Referenten der gemeinschaftlichen Angelegenheiten mehrerer Departe⸗ ments, so wie der im §. 111 der Verfassungs-Urkunde aufgeführ⸗ ten Rekurs und Konfliktsachen, ernannt.
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Hessen und bei Rhein. Darmstadt, 11. Juni. (D. 3.) Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den General-Lieu— tenant Freiherrn von Schäffer-Bernstein, Commandeur der Armee⸗ Division und Kriegsminister, zum zweiten Inhaber Allerhöchstihres Isten Infanterie⸗Regiments Allergnädigst zu ernennen geruht. Die heute erschienene Nr. 28 des Gr. Reg.⸗Blattes enthält: 1) Ver⸗ ordnung, die Organisation der Regierungsbehörden betreffend. Ludwig III. Großherzog 2c. ꝛc. Es ist bei der neuesten Organi⸗ sation der dem Ministerium des Innern untergeordneten Verwal— tungsbehörden einstweilen für die in einen Regierungsbezirk verei⸗ 1 en, Rheinhessen nur eine Regierungskommission eingesetzt und dieser Umschreibung des Verwaltungsbeztrks entsprechend nach dem Gesetz vom 31. Juli 1848 auch ein Bezirksrath errichtet wor den. Da aber nun dle Erfahrung ergeben hat, daß diese Errich— 26 9 Bedürfnissen des öffenllichen Dienstes nicht genügt, fo
n es bewogen gefunden, in Gemßheit des Artikels 73 lor nn. zu verortnen, wie folgt: Art. 4. Die Mainz! ven . wird eingetheilt in den Regicrungs-Bezirk Bingen . ehem theilt die Friedensgerichts-Bezirks Mainz, i . den ae eln Oer gelbem, Oppenheim und Wörrstadt = gerichts⸗ Vt j * Vezirk Worms, dessen Bestandtheile die Friedens= kuden. Mn 6 * Dsthofen. Pfexdersheim, Wöllstein und Worms wird eine digi n , . Heiden neugebildeten Regierungs- Bezirke Hlese Regierüngs. nd der Bezirk benannt ist. Art. 3. Auf Befugnisse und Verricht mlt luder ben für ihren Bezirk die Amts
von 3j Juli ah Un Genn 3 welche seither nach dem Gesetz
; ; t ehe eee ee er een r:
Stuttgart, 10. Juni. (D. 3tg.) Die Centralstelle für Handel und Gewerbe macht bekannt, daß in
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vinz Rheinhessen zukamen. Art. 4. Die Aufsicht und Leitung hin⸗ sichllich der im Edikt vom 4. Februar 1835 Art. 11 Nr. 3 4, 8 und 9 bezeichneten Anstalten und Verwaltungen geht auf die Regie⸗ rungs-Kommission zu Mainz in der Art über, wie solche nach jenem Edikt dem Provinzial⸗Kommissär zu Mainz übertragen war. Art. 5. Der nach dem Gesetz vom 31. Juli 1848 für jeden Regierungs— Bezirk zu errichtende Bezirks-Rath soll für den Re ierung. Ve irt Mainz funfzehn, für den Regierungs-Bezirk Worms zwölf Mit⸗ glieder zählen und nach der dleser Anzahl entsprechenden Abtheilung in Wahl⸗Distrikte für jeden der beiden Regierungs- Bezirke gewählt werden. Art. 6. Mit der Vollziehung dieser Verordnung ist Unser Ministerium des Innern beauftragt, durch welches Wir auch den Zeitpunkt werden bestimmen lassen, von welchem an dieselhe in Wirksamkeit tritt. Urkundlich ꝛc. Darmstadt, am 14. Mai 1850. Ludwig. Jaup.
Oldenburg. Oldenburg, 6. Juni. (W. F. Bl.) Wie⸗ derholt hören wir bier von der See her Kanonendonner; es sind dies wahrscheinlich Uebungen der dänischen Kriegsschiffe, die fort⸗ während in großer Anzahl zwischen Laboe, dem fehmarnschen Sunde und den nahen dänischen Inseln kreuzen. Mitunter kommen aber auch einzelne Kriegsfahrzeuge der Batterie bei Heiligenhafen so nahe, wie dies unter Anderem am 4ten d. des Morgens der Fall war, daß aus derselben scharf auf solche gefeuert wird.
Sachsen Meiningen. Aus dem Herzogthum Mei⸗ ning en, 9. Juni. (D. A. 3.) Unser seit vollen zwei Monaten versammelter Landtag neigt sich seinem Ende zu; das wichtigste Refultat seiner Arbesten ist bis jetzt ein neues Ablösungsgesetz, wel= ches die persönlichen Abgaben und Leistungen, Hoffrohnden und verschiedene Arten von Handlehen unentgeltlich aufhebt, alle auf dem Grund und Boden lastenden Abgaben und Leistungen aber, insbesondere die Hutgerechtsame für ablösbar erklärt. Sowohl Pflichtige als Berechtigte können die Ablösung fordern; we dies binnen zehn Jahren nicht geschieht, erlischt die e, n, . ohne daß eine Entschädigung eintritt; von letzterer ., mung sind nur die Hutgerechtsame ausgenommen. . Ab lösungskapital ist bei Frohnden der zwölf⸗, bei Lehngeldern der funfzehn-, bei allen übrigen, Grundlasten der acht zehnfache Betrag des Reinertrags. Die sehr streitige, vorzüglich durch die Schuld des Finanz⸗Ausschusses ungebührlich erschwerte Vereinbarung des Budgets scheint sich jetzt doch einem befriebigen⸗ den Abschlusse zu nähern; die Verhandlungen darüber sind allseilig höchst unerquicklich und mit zahlreichen Ordnungsrufen durchwebt, vie bald der Rechten, bald der Linken, bald dem Ministerium zu⸗ fallen. Sobald die Etats festgestellt sind., werden die Gesetze über das neue Strafgesetzbuch und die neue Strafprozeß⸗Ordnung ver⸗ öffentlicht werden, so daß wir doch vielleicht noch im Laufe dirses Jahres zu Schwurgerichten gelangen. Tie Todesstrafe ist, jedoch nur für Mörder, beibehalten; der Landtag hat aber ,, ange tragen, daß sie mit Ausschluß der skandaltsen Oeffentlichkeit in Ge⸗ genwart des Gerichtshofs, des Staatsanwalts und dreier Gerichts⸗ schöffen vollzogen werde.
Noch immer ist Morstadt, der im vorigen Winter uns in der Kraft seiner Jahre Von den Studirenden wird er sehr Er hat eine ausgewählte juristische Bibliothek von nahe an 5000 Werken hinterlassen, welche am 15. August versteigert wer⸗ den soll, wenn sie nicht im Ganzen verkauft werden kann. Es wäre
Frankfurt. Frankfurt a. M, 10. Juni. (8. O. P. A. 3.) Die hier anwesenden Bevollmächtigten zu dem bevorstehenden Staa⸗ / ten-Kongresse sind folgende Herren: für Oesterreich, Graf von Thun⸗
Hohenstein; für Preußen, General-Lieutenant von Peucer (substi⸗ tuirt durch' Geheimen Ober⸗Regierungs⸗Rath Mathis); für Bayern, General von Eylander; für Sachsen, Staats⸗Minister von Nostiz und Jänkendorf; für Hannover, Legations⸗Rath Detmold; für Württemberg, Legations⸗-Rath von Reinhardt; für Baden, Legatione Rath von Porbeck; für Kurhessen, Staatsrath von Baumbach; für das Großherzogthum Hessen, Ministerial⸗Rath, Hallwachs für Hol stein und Lauenburg, Legationsrath von Bülow; für Luremburg und Limburg, Staatsrath von Scherff; für die sach sischen und thüringischen Staaten, Staatsrath Seebeck; für Braunschweig und Sldenburg, Legationsrath Dr. Liebe; für Nassau, Ministerial⸗ rath Bertram; für Mecklenburg-Schwerin, von Bülow; für Meck⸗ lenburg-Strelitz, von Oertzen; für Schaumburg-Lippe, Archivrath Strauß; für Hessen-Homburg, von Holzhausen; für Hamburg, Dr. Lappenberg; für Bremen, Bürgermeister Smidt; für Lübeck, Syn dikus Elder; für Frankfurt soll Schöff Dr. Harnier bestimmt sein.
Fran snrkt g. M tt. unt. (D. 3t g. Gestern Nach⸗ mittag traf Herr von Radowitz aus Baden-Baden hier ein, setzte aber schon Abends 6 Uhr mit dem Eilwagen die Reise nach Eisenach fort, um sich von da über Erfurt nach Berlin zu begeben.
GHamburg. Hamburg, 11. Juni. (H. C.) Heute früh um 9 Uhr fand zu Ehren des hier anwesenden Prinzen Friedrich der Niederlande, als Chefs des 15ten Infanterie-Regiments, eine glänzende Revue statt, zu welcher die hier befindlichen Königlich preußischen Truppen aller Waffengattungen auf das Glacis aus gerückt waren. Se. Königliche Hoheit nahmen in eigener Person die Parade ab, welcher auch die niederländischen Prinzessinnen bei— wohnten. Nach beendigter Parade ließ Se. Königliche Hoheit sich die Offiziere ihres Regiments vorstellen und redete auch einzelne Soldaten aufs huldvollste an. Heute Abend werden zu Ehren der hohen Herrschaften Festlichkeiten auf der Alster veranstaltet. Mor gen setzen Höchstdieselben ihre Reise nach Travemünde, wo ein schwedisch norwegisches Geschwader von neun Schiffen ihrer war— tet, nach Stockholm fort. Auch Ihre Königliche Hoheit die ver— wittwete Großherzogin von Mecklenburg Schwerin ist hier ein⸗ getroffen. ö . ö
Der Senat hat zum hamburgischen Konsul in Valparaiso Herrn Otto Uhde und zum hamburgischen Konsul in Glasgow Herrn Meinhard Robinow ernannt.
—
Vnsland.
Frankreich. Gesetzgebende Versammlung. Sitzung vom 10. Juni. Den Vorsitz führt Leon Faucher. Skrutinium zur Wahl der noch restirenden 8 Mitglieder der Rekrutirungs-Kom mission. Wird um 3 Uhr geschlossen. Ohne Debatte wird ein Lokalgesetz angenommen. Tagesordnung: Zweite Berathung des Gesetz-⸗Entwurfs über Pensions- und gegenseitige Unterstützungs⸗ Kassen. Der Berichterstatter Benoist d' Azy bemerkt, nach einer geschichtlichen Skizze der Frage von beiden Theilen des Gesetzes habe die Aufmerksamkeit der Versammlung sich nur auf den Pensions⸗ Kassen⸗Entwurf zu beschränken. Es handle sich um einen Entwurf von parlamentarischer Initiative und zwei Regierungs⸗-Entwürfe, als Amendements eingereicht, welche in der Debatte ihren Platz finden würden. Die Dringlichkeit sei bewilligt, daher könne nur Eine Lesung stattfinden. Art. 1. Unter Staatsgarantie wird eine Penstons⸗ oder Leibrentenkasse für das Alter gegründet. E. Barrault, Konservativer, behauptet, das Gesetz sei ungeschickt, unfruchtbar und unwirksam, well man das Beste verworfen habe, äs. Furcht, des Sozialismus verdächtig zu werden. Die Basis des Geseßes sei der freiwillige Beitrag. kn Ermunterung der Spar⸗
denten der Republik aus. l zenden Balle bei, welchen ihm die Stadt gab. Heute besichtigt er die vorzüglichsten Etablissements von St. Quentin, geht dann nach Channy und La Fere und wird Abends in Paris eintreffen.“
samkeit sei ein gut Ding. Aber was solle der arme Arbeiter, der kaum Brod für sich und seine Kinder verdient, ersparen. Den Be⸗ dürftigsten komme das Gesetz also nicht zu statten. Ohne Arbeiter Kreditkassen sei diesen nicht gehelfen. Warum der Staat nicht un⸗ ternehmen könne, was einzelne Fabrikbesitzer bereits gethan? Uebrigens sei er nicht ergrimmt gegen das Geseßz. Den Weg habe man doch endlich einmal betreten. Es handle sich jetzt nur um einen Wechsel der Mittel. Bravo links. Der Präsident ver⸗ liest das Resultat der Abstimmung über die restirenden Nitg lie der der Rekrutirungs⸗Kommission:, Passy, Daru, Chasseloup, Anm, de St. Priest, Bauchard, Odilon Barrot und Crouseilhes; Fa vreau bemerkt, daß der Staat sich die Last der Privat Mildthä tigkeit nicht aufbürden könne. Allerdings sei die Centralisation voͤrtheilhaft, aber man müsse sich hüten, durch sie in die konmmuni— stischen Theorieen Barrault's zu verfallen. Man müsse den, Armen zeigen, daß die Freunde der Ordnung allerdings Einiges sür ste zu thun im Stande seien. (Bravo rechts.) Man müsse nicht, wie Ehrgeizige oder Betrüger, dem Volke Mirakel versprechen. Uebrigens dürfe man sich auch dem Laufe der Dinge nicht widersetzen, der den Staat gern mit Vertheilung beauftragt wisse. Sich zum Berge wendend, bemerkt der Redner, daß man den Armen weit mehr durch Ordnung und Arbeit, als durch Uto— pien, helfen könne. Pierre Leroux betritt die Tribüne. . er sich in allgemeine Betrachtungen vertieft, verweist ihn der Präsi= dent auf den Gegenstand der Debatte. Er kömmt wieder au seine Triade zu sprechen und wird oft vom Lärmen und Helächter der Majorität unterbrochen. Er beruft sich auf Tie Meinung e, Freundes Proudhon, was große Heiterkeit erregt. ,, samkeit wird allgemein, der Lärm immer größer. 1 ie Sitzung wird aufgehoben, ohne daß es zu einem Beschluß gekommen.
Paris, 10. Juni. Ueber die Reise des Präsidenten nach St. Quentin berichtet der Dir Decembre folgendes: „Um 10 Uhr traf der Präsident in Begleitung der Minister des Kriegs, der öffentlichen Arbeiten, des Innern und des Handels, der Herren Ch. Abbatucci, Coulaincourf, . Murat, Vaudrey und Edgar Ney
im Nordbahnhofe ein. Hinter ihm befand sich die Deputation des
Barrot, Debrotonne, Godelle, Lau
Wolowski, Beaumont, Devaux, raf Heinrich d' Hautpoul. James
Departements der Aisne: O.
riston, Hebert, Cambaceres, D'Havrincourt, L'Herbette und ; ö mt Rothschild, als Administrator der Nordbahn, empfing den Prä
sibenten und nahm an seiner Seite Platz,. Der Polizeipräfekt Carlier hatte die oberste Leitung der Abfahrt übernommen. In Ereil wurde gefrühstückt. Die Behörden und die National⸗Garde der an der Bahn liegenden Ortschaften waren an den Stations
Plätzen versammelt. In Noyon war der Volksjubel am größten. Der Prinz Louis Napoleon beugte sich lange gerührt zum Wag hinaus, um sich den Enthusiasmus zu betrachten. Um 1 1 langte der Zug in St. Quentin an. Die Nationalgarde-Artillexie gab Salven, und das Volk jubelte. Der Erzbisch of hielt eine län
gere Rede, welche der Prinz mit einigen unverständlichen Worten erwiederte. Die Einsegnung der Lokomotive auf dem Bahnhofe zu St. Quentin geschah durch den Erzbischof von Soissons.
1 n
1 hr
Hierauf begab sich der Präsident zu Pferde an den Aufstellungsort der Na tional-Garden, über die er die Revue abhielt. Es hatten sich au ßer der National⸗-Garde von St. Quentin die Garden einer gro ßen Zahl der Umgebung eingefunden. Der Präsident wurde lebhaft empfangen. Man vernahm sogar den Ruf: Es lebe unser. Vorsehung! Von da begab sich der Präsident nach der Mairie, um den Vorsitz bei Vertheilung von Medaillen und Sparkassenbüchern, welche die akademische Gesellschaft Landwirthen und ihren Arbeitern
——
gewidmet hatte, den Vorsitz zu führen. Der Präsident erklärte, er
wolle ebenfalls noch einige Sparkassenbücher beitragen, und vertheilte dann die Preise an die Betreffenden. Darunter befand sich ein Greis von 68 Jahren, welcher 148 Jahre in derselben Meierei dient und öfters schon durch Treue und Hingebung sich ausgezeichnet hat. Der Präsident bemerkte auf das Lob der akademischen Gesellschaft, er
wolle das Seinige auch dazu thun, nahm das Kreuz der Ehrenlegion von der Uniform des Präfekten des Seine-Departements und heftete es an die Blouse des Arbeiters. Diese Scene wurde mit vielem Bei fall aufgenommen. Um 6 Uhr war Bankett im Schauspielhause.
Der Maire von St. Quentin brachte einen Toast auf den Präsi Abends wohnte der Präsident einem glän
Zum Präsidenten der Dotations-Kommission wurde von Mor
nay, welcher in den Abtheilungen die Dotation bekämpfte, gewählt. Man soll im Elysee sehr aufgebracht über die Legitimisten sein welche das Dotationsgesetz am entschiedensten in Frage stellen. Im Constitutionnel liest man: „Die Majorität besteht nicht auf ihrem ersten Eindruck (der Ungunst gegen den Dotations-Entwurf; bestände sie darauf, so könnte man es nicht genug bedauern. Eine solche Opposition wäre, wir scheuen uns nicht, es zu sagen, ein
öffentliches Unglück. Ja, ein Unglück. Und doch glauben wir, daß den Theil der Majorität, welcher sich in dieser Frage von der Regierung trennt, weder Feindschaft noch Uebelwollen antreibt. ᷣ denten, wie wir bereits gesagt haben, suchen bereits nach einer Ver
Die T issi⸗
mittelung. Diese Vermittelung aber ist unglücklicherweise nicht an nehmbar. Der Präsident wird sie nicht annehmen, die Minister haben dies erklärt. Was wollte man in der That vorschlagen? Eine einmal bezahlte Summe zu votiren, angebliche Rückstände des Präsidenten zu liquidiren und dann die Sachen zu lassen, wie sie
eben stehen. Hat man dies wohl bedacht? Will der Präsident eine Wirthschafts⸗Rechnung auf den Tisch der National-Versamm lung niederlegen? Will er seine Schulden angeben? Will er mit
der Versammlung ein Abkommen treffen? Wenn er sich zu einer solchen Vermittelung herbeiließe, so würde er eingestehen, mehr gethan zu haben, als seine Stellung oder wahnsinnige Schulden gemacht zu haben. Und wenn man sich nun dazu verstände, dieselben zu bezahlen, würde er sich für die Zukunft verpflichten, hübsch artig zu sein. an darüber nach. Nicht einmal vorschlagen kann man die Sache. Dies hieße, aus dem Präsidenten der Republik einen Vereinbarungs Präsidenten machen. Nochmals, nie wird der Präsident sich zu einer Vermittelung herbeilassen, welche eine Schande wäre, welche ihm nicht gestattete, Frankreich ferner würdig zu repräsentiren. Der Charakter des Gesetz⸗Entwurfs ist in folgender Stelle der Motivi rung bezeichnet: „„Unser Vorschlag““, sagt Herr Fould „enthält keine Neuerung. Es handelt sich nur um Fortsetzung des seit 18 Monaten eingehaltenen Verfahrens in den Gränzen des Anstandes. Es handelt sich darum, dem Staate Lasten von allgemeinem Nutzen aufzulegen, denen noch länger den Charalter bersönlicher Opfer zu erhalten, weder gerecht noch constitutionell, noch möglich te Nicht um der Vergangenheit willen also wird das Gesetz einge— bracht, sondern der Zukunft wegen Vermittelung wollen oder das Gesetz verwerfen, ist ein und dasselbe Ding. Wir wollen daher nur noch von der Hypothese der Verwerfung sprechen. Fü werfung giebt es, unserer Ansicht nach, keinen ernsthaften Grund. Sie kann und muß die gewichtigsten, furchtbarsten Folgen nach sich
erforderte, unnütze
Man denke doch
Für die Ver—
kanntlich
l hülfen de
ziehen.“
daher muß man es auf: „Ver h es
gation des Wahlgesetzes zu bewegen. 19
hin, daß durch das spalten seien. Soll man daraus Verwerfung folgern.
Präsidenten ihn seiner persönlichen Würde berauben.“
Der Justiz-Minister hat an die Staats⸗Anwalte ein Cirkular erlassen, wie sich die Friedensrichter und ihre Beigeordneten bei
der Anfertigung der neuen Wählerlisten zu benehmen haben.
Thiers ist gestern mit seiner Frau und seiner Schwiegermutter nach London abgereist. Vor seiner Abreise begab er sich ins Elysee Er wolle noch einmal mit seinem alten Herrn sprechen, bevor dieser das Zeit— Ludwig Philipp kann nämlich, wie berichtet wird, nur noch eine Stunde täglich außer dem Bette zubringen, er hat eine
und erklärte dem Präsidenten die Motive seiner Reise. liche segne.
verhärtete Geschwulst am Magen.
Proudhon, gegenwärtig in der Conciergerie gefangen, hat an Girardin und an den National einen Brief gesendet, den nun der letztere mittheilt. Er lautet: „Herr Redackeur der Presse! Im Berichte des Preßprozesses des Evänement, welches gestern freigesprochen worden, machen Sie folgenden Vergleich: „„Gestern verurtheilt die Jury die Voix du Peuple, dieselbe spricht heute das Evinement frei. Diese zwei Thatsachen bezeichnen die Gränze, bis wohin die Opposition gegen die Regierung gehen kann, welchen Punkt sie nicht überschreiten darf.““ Ich wünschte, von Ihnen, mein Herr, zu wissen, ob Bürger Emil Girardin, heute als Geschäftsführer der Presse unterzeichnet, derselbe ist, welcher gestern
absolute Freiheit vertheidigte. Ich verhehle Ihnen nicht, mein Herr daß ich Ihre Antwort erwarte, um mein Ur theil über Sie festzustellen. Als ich vor zwei Jahren die journa listische Laufbahn betrat, ein neuer Mann, wollte ich nur neue Männer n einer neuen Ordnung der Dinge sehen. Ich setzte politische und Privat Vergangenheit bei Seite und machte mir es zum Gesetz, wen ich immer auf dem Kampfplatze treffen würde, als vollkommen ehrlich und vollkommen aufrichtig zu betrachten. So ging ich mit
Ihnen um, trotz der Warnungen von Freunde , welche ich für
meßn ram ßnisech 6 16 voo * T . 6 f . r argwöhnisch als gerecht hielt. Dennoch bemerkte ich öf— ter, daß Ihre Redaction dem Zaudern, der Umkehr, um nicht 151 v9 po Nei dor Ter- 8 h
nicht zu sagen, dem Widerspruche, der Palinodie unter
ar. Sie behaupten und nehmen zurück. Wenn eben leicht sein kann, schlagen Sie auch auf Besiegte und Ab— vesende. Ihr heutiges Benehmen gegen einen umgebrachten Mit- bruder, der Ihnen nicht mehr antworten kaun, ist, wenn nicht un begreiflicher Mangel an Aufmerksamkeit, jedenfalls in hohem Grade aller Ehrenhaftigkeit baar. Erklären Sie doch gefälligst, was ab— solute Freiheit sei. Ist es vielleicht ein Ding, wie das beschränkte Stimmrecht; das Ihrer Behauptung nach nichtsdestoweniger allge—
‚ mein ist. Sie, der Sie drei Monate lang Herrn Baroche als Re negaten hingestellt haben, sind es Ihren Lesern schuldig, keinen
Zweifel ungelöst zu lassen. P. J. Proudhon.“ Bei einem Bankette in Straßburg brachte vor einigen Tagen der bekannte Charles Lagrange folgenden Toast aus: „Dem Volke,
welches uns unseren braven Carrel gegeben hat! Unseren braven Car— den wir an Niemand zu rächen wissen, so verächtlich ist das
Instrument, dessen sich der Tod bediente, um ihn zu treffen.“ Be⸗— vurde Armand Carrel von Girardin erschossen.
er Rekrutirungs-Kommission vermißt man General Ca — Der heutige Rest ist
n gange. Er
nach der Liste
war der 16te der Reihe nach. des Staatsraths-Vereins votirt.
Großbritanien und Irland. Londen, 10. Juni. Kommission, welche nach Rücktritt Lord Cottenham's als Lord— Kanzler mit der Bewahrung des großen Siegels beauftragt werden wird, soll aus dem Kanzleigerichts-Direktor Lord Langdale, dem Vice⸗-Kanzler von England, Sir Launcelot Shadwell, und Sir Ro ert Monsey Rolfe, einem der Barone des Gerichtshofes der Schatz ier, welcher früher als Advokat beim Aequitäts⸗Gerichte be tigt war, bestehen.
Nach Berichten aus Kanada vom 23. Mai hat das dortige Ninisterium über eine sehr bedeutende Majorität zu verfügen. Ein Amendement zu der Antworts-AUdresse auf die Antritts-Rede des Gouverneurs, welches auf Aufhebung des Kanzleigerichtes antrug, war mit 45 gegen 17 Stimmen verworfen worden.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 7. Juni. Mittelst Kaiserlichen Tagesbefehls im Civil-Ressort wird dem Ge s Ministers der auswärtigen Angelegenheiten, Senator Geheime Rath Seniawin, für die Zeit der Abwesenheit des Reie Kanzlers, Grafen Nesselrode, die Verwaltung des Ministeriums auswärtigen Angelegenheiten übertragen.
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Schweden und Norwegen. Stockholm, 5. Juni. (L. 3.) Der Adjutant des Kronprinzen, Lieutenant Dardel, der die Rati ication des Ehekontraktes seitens König Oskar's nach dem Haag brachte, ist mit der Ratification desselben seitens des Königs von Holland zurückgekehrt; die Auswechselung der Ratification geschah am 27. Mai im Haag auf übliche Weise. Zur Hofmeisterin bei der künftigen Kronprinzessin ist die Hofdame bel der Königin Wittwe, Gräfin Elisabeth Piper, geb. Baker, und zu Hoffräuleins derselben die Comtesse Ottiliane Sparre und die Baronesse Ulrica Sprengt— vorten ernannt. Das erste Galla-Schauspiel nach der Vermählung des Kronprinzen ist auf Freitag den 21. Juni angesetzt. f
Italien. Turin, 4. Juni. (LlI.) Die amtliche Gaz⸗ zette Piemontese enthält Nachstehendes: „Galignani's Messenger entlehnt dem Dix Decembre folgende Notiz: „„Die Regierung hat gestern sehr ernstliche Depeschen aus Pie— mont erhalten. Die Nachricht von der Verurtheilung des turiner Erzbischofs hat im Klerus eine große Aufregung gegen die Macht⸗ vollkommenheit des Königs bewirkt; es ist daher zu besorgen, daß diese Bewegung die ohnehin schon durch die Unternehmungen der Parteien gefährdete Lage des Landes, deren Häupter sich in Genua befinden, noch mehr verwickeln werde. Man versichert, daß die französische Regierung, beunruhigt über die Richtung, welche die Ereignisse nehmen, Maßregeln ergriffen hat, um Unruhen, welche jenseits der Alpen im Ausbruche sind, zu begegnen.“ Dem Dix Decembre hat Savoyen durch den festlichen Empfang geantwor⸗ tet; Piemont antwortet darauf durch die herrschende Ordnung und Sicherheit.“
Der Senat hat den Bewohnern der Lomelina und Novaras,
Dem Siccle zufolge soll einer der Minister gegen die Vertagung des Dotationsprojektes sich wörtlich geäußert haben: „Uns sind die Hände gebunden.“ Ferner versichert das Siecle: Der Präsident der Republik habe einem Hausfreund des Elysee, der die Vertagung durch eine Botschaft an die National-Versammlung verlangte, geantwortet: „Man hat mir es versprochen, und halten“ Das Sicle sagt dar⸗ versprochen? Wer hat das Votum der National-Versammlung und den Staatsschatz zum voraus ver⸗ pfändet? So delikate Fragen finden schwer eine Antwort. Aber Niemand wird uns widersprechen, wenn wir sagen, diese Versprechen knüpfen sich an die Anstrengungen, den Präsidenten zur Promul⸗ Alles deutet ferner darauf otationsprojekt Majorität und Kabinet ge⸗ Wir sind nicht so kühn. Aber wir sehen, daß die angeblichen Freunde des
ein, daß der 29ste (Jahrestag der Schlacht bei Curtatone) überall gefeiert wurde. das Volk einer stillen Messe bei. kale Partei das Todtenopfer.
Extrablatt der gestrigen amtlichen Gaceta enthält stücke:
Federigo de Roncali,
zu unterwerfen. ihre Bestimmung für verdächtig erklärt. Wenn jedoch die Papiere und Register den Verdacht nicht bestätigen, so sollen sie blos aufgefordert wer= den, sofort von der Insel fortzusegeln. Wenn dagegen die Schiffspapiere nachgemacht oder falsch sind, oder wenn das Schiff Munition oder Waffen oder irgend etwas führt, was den Bürgerkrieg auf der Insel fördern könnte, so sollen solche Fahrzeuge als Feinde angesehen und nach den Verordnun— gen der Königlichen Armada als Piraten behandelt werden. Art. 3. Alle Personen, die zu den Invasionsbanden gehört haben, sollen, wenn sie ergriffen werden, gleichviel in welcher Anzahl, augenblicklich erschossen werden. Art. 4. men ist, daß Einwohner dieser Insel möglicherweise mit der Räuberhorde sich verbinden und so ihre heilige Pflicht gegen ihre Königin, gegen ihr Land, gegen ihre Familie und die Rücksicht für ihre eigenen Initeressen vergessen könnten, so soll dennoch, wenn irgend Jemand zu seinem Unglücke sich an so schmählicher Frevelei betheiligen sollte, derselbe als Mit- glied besagter fremder Horde angesehen und der gleichen Strafe überantwor= tet werden. Art. 5. Wer den Piraten mit Geld, Nahrung, Nachrichten oder irgend sonstwie Vorschub leistet, soll auf der Stelle erschossen werden. Art. 6. Wer irgendwie öffentlich oder insgeheim versucht, die guten Mei⸗ nungen der Einwohner zu ändern oder im geringsten die Ordnung des Lan- des umzuwandeln, oder wer nicht unverzüglich eilt, den gesetzlichen Behör⸗ den Beistand, Mitwirkung und schleunigen Gehorsam zu leisten, soll der gleichen Todesstrafe verfallen. Art. 7. Alle Inhaber militairischer Kom⸗ mandos haben dies Edikt streng zu befolgen, und alle Beamten haben ihre Mitwirkung zu leisten; Nachlässigkeit oder Konnivenz wird mit Verwirkung
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welche in den letzten Feldzügen ihres Eigenthums verlustig gewor⸗ den, von den ursprünglich beantragten 2,000,000 Fr. blos 560, 000 als Entschädigung bewilligt. 6
Der Prozeß des Erzbischofs von Sassari geht den gerichtlichen Gang fort. Drei savoyische Bischöfe, welche der König mit dem Großkreuz des Mauritius-Ordens dekoriren wollte, weigern sich, diese Decorationen vor Widerherstellung des guten Einvernehmens zwischen Sardinien und dem heiligen Stuhle anzunehmen. Hin⸗ gegen hat der Bischof von Tempio dem ihm unterstehenden Klerus die Weisung gegeben, sich dem Siccardischen Gesetze zu fügen. Die Bischöfe von Savoyen haben dem turiner Erzbischof, Monsignor Fransoni, auch eine Beileid-Adresse zugesendet, in welcher sie sich wiederholt und entschieden für das Prinzip aussprechen, daß kein Prälat' vor der Civil-Obrigkeit ohne Ermächtigung des heiligen Stuhles erscheinen darf. Die Bischöfe der Diözesen von Turin und Genua versichern im Namen ihres Klerus, daß das Siccardische / Gesetz von den Geistlichen mißfällig aufgenommen worden ist. U
Das Costituzionale will wissen, daß die piemontesische Re—
protestirt habe und der Protest sämmtlichen fremden Mächten zuge stellt worden sei.
Auf der Insel Sardinien klagt man sehr über die aus Man gel an gehöriger obrigkeitlicher Aufsicht zunehmenden Einbrüche und Mordthaten.
Turin, 6. Juni. (Fr. B.) Der König hat eine Revue über die Nationalgarde der Hauptstadt gehalten.
Von der italienischen Gränze, 7. Juni. (Wand.)
Als im sardinischen Senate am Zten der Gesetzvorschlag über die Entschädigung an die durch den Krieg verunglückten Landschaften zur Sprache kam, welche Entschädigung 500,000 Lire betragen soll, machte Pazza den Vorschlag, man solle den zu Schaden gekommenen den ganzen erhobenen Ersatz mit 2 Millionen leisten. Das Mini— sterium des Innern und der Berichterstatter Maestri bekämpften die— sen Antrag, indeß kam die Verhandlung, an der sich noch Mehrere betheiligten, nicht zum Schlusse. Die Deputirten-Kammer l mit der Bilanz pro 18650 zu thun, und zwar zunächst mit der für das Ministerium des Handels und Ackerbaues. Der K. Kommissär Peletta hat sich mit den Anträgen des Budget-Aus schusses einverstanden erklärt, nur einige Amendements wollte er sich vorbehalten. General Quaglia hat eine ausgezeichnete Rede über die Interessen der Agrikultur vorgelesen. Die Position für das Ministerium selbst wurde mit 66,20) Lire genehmigt. Spä ter stellte Lanza die Frage, ob das Ministerium einen Gesetzentwurf über die Agrifultur- und Handels-Kammern einbringen wollte, und erhielt bejahende Antwort. Es wurden 22,700 Lire für die— selben nach dem Kommissions -Antrage belassen. Minen und Mar morbrüche blieben mit 584, 904,84 L.; die Wälder mit 53,334, 20 L. Bei der Position für Statistik und Geographie that Lanza das Seine, um einen Impuls zur Nationalstatistik zu geben. Ma meli erklärte, was in dieser Beziehung bisher geleistet worden sei. Für das Veterinair-Institut blieben 18,400 L. Die Lotterie, welche zu Gunsten der italienischen Emigration in Alessandria am Zten stattfinden sollte, ist auf den 20sten vertagt worden, theils um noch mehrere Billets veräußern zu können, theils um die Lotterie selbst noch durch freiwillige Gaben zu bereichern.
. Aus Cuneo berichtet man von den tüchtigen Studien, welche die lombardischen Offiziere unter der Leitung des Obersten Richeleni machen. ;
Der Gemeinde⸗Rath von Savigliano wendet sich an das Mi nisterium, um die Oeffentlichkeit der Sitzungen zu erwirken. Das selbe leitet der Munizipal-Rath von Garreo ein durch eine Petition an die Kammer, und diesem Beispiele folgt auch der Gemeinde— Rath von Oveda.
( Durch Genua soll ein päpstlicher Bote gereist sein, welcher dem Erzbischofe Franzoni die Nachricht bringt, daß Pius IX. ihn im
at
nächsten Konsistorium den Kardinalshut verleihen werde,
Der Erzbischof von Cagliari hat dem Obersten Monti, Kom—
mandanten der in Ungarn gewesenen italienischen Legion, 300 Fr. einhändigen lassen, wofür der Letztere in einem Briefe, der durch die Blätter die Runde macht, im Namen der Legion dankt.
Nach und nach laufen aus allen Orten Toscana's die Berichte
In Livorno, wo man Anstände gefunden, wohnte
In Arezzo verhinderte die kleri
Modena, 5. Juni. (Lloyd.) Die aus Grundbesitzern und
Pächtern gebildete Landmiliz leistet treffliche Dienste zum Schutze der Personen und des Eigenthums auf dem flachen
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Lande.
Westindien. Havanna, 19. Mai. (Wes. 3tg.) Ein
solgend e Akten⸗
„Gouvernement der immer getreuen Insel Cuba. Edikt. Ich, Don Graf von Alcoy, Generalcapitain der Insel Cuba und General en Chef der Armee, füge zu wissen, daß fremde Piraten ge⸗ landet sind, um in dem mir von Ihrer Majestät anvertrauten Gebiete ihre gottlosen Anschläge auszuführen, um kraft meiner heiligen Pflicht die In— feressen des Landes so wie Leben und Eigenthum der getreuen Unterthanen zu schützen, so wie kraft meiner außerordentlichen Vollmachten befehle und verordne ich: Art. 1. Das ganze Gebiet der Insel Cuba, die anliegen— den Eilande, Buchten und Dependenzien werden hierdurch in Belagerungs— zustand erklärt, so lange die gegenwärtigen Umstände andauern werden. Art. 2. Alle Küsten der Insel und der anstoßenden Gewässer werden hier— durch in Blokadezustand erklärt, und in Folge dessen kann jedes Fahrzzug von Ihrer Majestät Seemacht aufgefordert werden, seine Papiere und Dokumente zu zeigen und sich einer strengen Untersuchung Fahrzeuge mit Passagieren werden ohne Rüchicht auf
Obwohl es durchaus nicht im entserntesten anzuneh—
ihres Lebens heimgesucht werden. 19. Mai 1850.“ „Proclamation. Generalcapitain redet heute zu euch, derbte Fremdlinge ohne Ehre Rechtssinn, größtentheils elender Abschaum, we schütterungen an die Küsten Amerifa's gewon staden sind, um ihren ungerechten und Welt unerhörten Anschlag auszuführen, Piraten, welche keinen anderen Zweck haben als Raub un Verwüstung eines Landes von musterhafter Wohlfahrt, kühnlich erklären, ihnen ein besseres Feld als Kalifornien Schätze sie unnnr sich theilen wollen, nachdem sie alle Bande denen die Gesellschaft dieser kostbaren Antille „ennender Wunsch ist es, dieses Eiland in ein Chaos von Anarchie und in alle Gräuel des Bürgerkrieges zu stürzen. Aber beruhigt euch! ich bin gerüstet, sie zu empfangen. Ihr Verhängniß fü m und sie follen ihn haben. Enre anerkannte Treue, noch mehr als das In teresse eures Eigenthums und eurer Familien, ist mir genügende Sicher— ⸗ . Ich kenne den Schrei der Entrüstung, mit dem ihr die Ruchlosen gierung gegen die Convention zwischen Oesterreich und Toscang zurücktreiben würdet, aber in ihrer Blindheit glauben sse nicht an eure Ge— sinnung, darum nehme ich es auf mich, mit der Königlichen Armee und latte ihnen eine Botschaft von euch zu bringen, in welchen Buchten und Küstenplätzen sie sich auch verstecken mögen. euch! bleibet ruhig unter der ten Waffen!
Der Graf von Alcoh— Havana, den
Einwohner der immer getreuen Insel Cuba! um euch kundzuthun, daß ohne Vaterland welchen die europäischen worfen haben, jetzt an unseren Ge in den Jahrbüchern der einen vandalischen
und Grundsätze,
Auschlag von d Unfug und die welches, wie bietet, und dessen zerstört haben, in „der Lieblingstochter Spaniens,
t sie zum Galgen,
Einwohner! Ich vertraue auf bhut der Behörden und der mir anvertrau— e Achtung vor dem Gesetze und Edelmuth werden jeden Sol— daten beseelen; strenge, unerbittliche Strafe wird die treffen, welche ver— seinen Söhnen fordert. ären! die Stunde des Kampfes hat geschlagen, und man wird ihre Wirkungen in diesen Seen spüren, denn keine menschliche Rück— Aber, vergesset es nicht, der Friede wird rasch wieder Havana, 19. Mai 1850.“
General Lopez ist zu Cardenas, 20 geogr. Meilen östlich von Havana, gelandet, und von dort gegen Matanzas gerückt, zwischen Cardenas und H Platze, liegt.
das Vaterland beider Hemisph
soll mich fesseln. Der Graf von Alcoy.
12 geogr. Meilen von letzterem In Matanzas liegen 1500 Mann spanischer Trup⸗ jeute Mittag wurden noch 800 Mann von hier auf der Lopez soll nur noch 4 geogr. Meilen von Matanzas entfernt sein und 2000 Mann bei sich haben. 16ten erfuhr man hier, daß sich auf der sogenannten Weiber-Insel bei Cap Catoche an der Küste von NJucatan ein Haufe von Frei beutern sammle; sogleich segelte der General des Marine⸗Cerps mit mehreren Fahrzeugen und 3000 Mann dorthin, und er kehrt so eben mit 195 Gefangenen, meistens Deutschen und Irländern, zurück. Man sagt, sie sollen noch heute erschossen werden; mindestens wird ynte Mann erschossen und der Rest eingesperrt.
Eisenbahn dorthin geschickt.
Nach einer Ein Fischerboot
Schiff bei der Weiberinsel ankere; man schickte sogleich 3000 Mann dorthin, und fand das Schiff „Georgia“, welches von einer Gesellschaft ven 800 „respektablen Gentlemen“ gemiethet war, die eine Jagd-Exkursion nach Kalifornien reise auch die schöne Insel Cuba besuchen wollten. glaubten indessen diese Geschichte nicht und nahmen die respektablen Gentlemen als Piraten gefangen. haft, daß 8o0 Gentlemen in einem Schiffe zum Vergnügen nach Man weiß, daß General Lopez nur sich hat; zehn bis
vorhatten und auf der Rück⸗ Die Spanier
Jedenfalls ist es etwas fabel⸗
Kalifornien segeln sollten.
Expedition unter weges an verschiedenen Punkten gleichzeitig landen. leute schaffen ihr Geld, Silber und werthvolle Sachen ins Fort. amerikanische Dampfboot „Ohio“, welches heute nach New⸗NYork ab geht, ohne die kalifornische Post abzuwarten, hat nicht in den Ha fen kommen dürfen und ankert sehr gefährlich draußen, dicht un den Kanonen der Kastelle Moro und Cabenas. monstrirte, aber der Gouverneur antwortete, „er könne ja in gehen, Niemand halte ihn hier.“ gatte „Esperanza“ von Cadix hier an; am 11ten f z die Fregatte „Cortez“ am 15ten. kreuzt gegenwärtig an der Küste von Cuba; zwei Kriegsdampfer und Chagres. herrscht lebhafte Bewegung.
Kanonen liegt hier im Hafen.
zwölf Frei⸗ wahrscheinlich ie hiesigen Kauf—
beuterschiffe
Am Tten kam die spanische Fr Fregatte „Pizarro“,
der Armee
J und Flotte as Linienschiff „Soberano“ von A
London, 10. Juni. (Standard.) zeigt an, daß das Königliche Post— 8 Uhr Morgens vor Holyhead angelangt ist. den durch dasselbe mitgebrachten Nachrichten w Expedition des General Lopez zur Invasion in Cuba glücklicherweise s wir dem Empfang der newyorker Zeitungen entgegen, welche uns ohne Zweifel einiges chicksal dieses seeräuberischen Unternehmens
d. Der Marine-Telegraph ampfschiff „Hibernia“ Alles, was wir von
bringen werden.
Königliche Schauspiele.
. Juni. Im Schauspielhause. 100te as Glas Wasser, nach Scribe
Ursachen und Anfang halb Opernhause. ie Jungfrau von S Ouvertüre Musik zum
Vorstellung: Lustspiel in
Sonnabend, 15. Juni. ielhaus-Abonnement: 5 Abth., vo
tische Tragödie in schenmusik von G. A. Schneider; Abtheilung
Schauspiel⸗Preise im Opernhause Proscenium 10 Sgr., erster Rang und erster Balkon 1 Rthlr büne und zweiter Rang 20 und Parterre Logen⸗Billet⸗
Sonntag, 16. Juni Abonnement: zösischen des Eugene Scribe, Musik von Meyerbeer. (Herr Ander:
Anfang 6 Uhr
Preise der Plätze: Ein Billet zu den des ersten Ranges und im ersten Balkon 2 und zur Tribüne 1 Rthlr. 15 Sgr. zweiten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr.; zu den ges, im Balkon und zum Parterre 10 Sgr.; zur Fremdenloge 3 Rthlr. die resp. Inhaber von abonnirten und reservirten Plätzen zu pernhaus-Vorstellungen werden ersucht, Juni im Königlichen Opernhause angesetzten Vorstellung (Feier der Grundsteinlegung des National -Krieger⸗Denkmals) dis zum 15. Juni, Mittags 1 Uhr, im Billet⸗Verkaufs⸗-Büreau über Beibehal tung ihrer Plätze sich gefälligst erklären zu wollen, da nach dieser Zeit die Billets zum Verkauf gestellt werden.
Königsstädtisches Theater. Freitag, 14. Juni. Doktor Faust's Zauberkäppchen, oder: Posse mit Gesang in Musik vom Kapellmeister Hebenstreit.
Amphitheater
Ballet vom Königlichen Johann von
Logen des Prosceniume ,,, 8 Billet zu den
Logen des dritten Ran⸗— zum Amphitheater
20 Sgr.;
zu der für den 18.
Die Herberge im Walde. Fr. Hopp.