—
Sonnabend, 15. Juni. Zum erstenmale: Sie ist wahnsinnig. Schauspiel in 2 Akten, von Kurländer. Hierauf: Erziehungs⸗ Resultate, oder: Guter und schlechter Ton. Lustspiel in 2 Akten, von C. Blum. (Frl. von Zabeltitz, im ersten Stück: Miß Nelly, im zweiten: Margarethe Western, als Gastrollen.)
Mit dem 1. Juli d. J. beginnen für die Monate Juli und August, wie in den früheren Jahren, die Ferien des Königsstädti⸗ schen Theaters. Die Bühne wird für den Zeitraum von acht Wochen geschlossen, und mit der Wiedereröffnung am 1. September beginnt zugleich die italienische Opern- Saison.
Die Direction des Königsstädtischen Theaters.
1916
Montag, den 17. Juni, Nachmittags 4 Uhr, mit Aller⸗ höchster 8 . in der Garnisonkirche; . 5 rium von Z. Mendelssohn⸗Bartholdy unter Leitung 31 . Kapellmeisters Herrn W. Taubert und unter gefälliger 9 r 2 geehrter Mitglieder der Sing-Akademie, der Königl. rer, 9 ; des Dom-Chors und des Musik-Direktors Herrn Grell, we cher de Vortrag der Orgel-Begleitung übernommen hat. .
Billets a 10 Sgr. sind bei dem Küster der Harnisen. Kirche Herrn Burchard, Neue Friedrichsstraße Nr. 146, so wie in der Hof Musithandlung von Bote und Bock und bei den Hauspolizei-In—⸗
spektoren des Königl. Schauspiel⸗ und Opernhauses, Herren Harcke
und Tack, zu haben, woselbst auch das für die Feier der Grund⸗
einlegung entworfene Programm gratis ausge eben wird. . ; Eh kn en ist durch die Gnade Sr. Majestät des Königs
den Fonds zur Unterstützung der Angehörigen der in den Jahren 0 ö Krieger 2. zur Errichtung des National⸗
ieger⸗Denkmals überwiesen worden. . tri e e, zur Zuschauer Tribüne, bei der Baugrube, während der Feierlichkeit der Grundsteinlegung für das zu errichtende Na⸗ tional⸗Krieger⸗Denkmal, am 18. Juni, sind à 1 Rthlr. an den oben genannten Orten zu haben.
Berliner Börse vom 13. Juni.
MI echsel- Coumse.
Eis enk ahn- ACctiem.
. ö wert gra. ,, Prioritls- Actien. Kapital- z . — 8 2 250 FI. Kurz 1413 14113 Stamm- Actien. KAapital. E 2 263 . . . kö 3 . * Tages 8 Cours. 1 ö rn. 2 ut. iin, ät ,,, m, m, d, d,, , b ULutges - Cours ,,, JJ . ⸗ 150 150 Ler Reinertrag wird nach erfolgter Bekannim. 33128 . ,, G 3M Mn. 5 1 9. in der dazu bestimmten Rubrik ausgefüllt. * ** jaãhrliche 8 dd 300 Mk. 2 Mt. 1493 119 Die mit 38 pCi. bez. Actien sind v. Siaat gar., * c . r , 111 113i. 3 Mt. 6 245 6 24 ; ; . . Berl. Anhalt. . 1,4 806 94 22. . JJ 300 Fr. 2 Mt. 803 — Berl. Anh. Litt. A. B. 6, 000,000 4 . 85 un. 88 6. . 5 000. 00 1. ah B. d 150 Fi. 2 Mi. 8435 845 do. Hamburg ...... d, 900, O00 16 4 1. d do. do. II. Ser. 1, 000, 90 45 973 . . d 150 FI. 2 Mt. 1015 101 do. Stettin - Starg.. 4, S24, 0090 4 55 ] 1022. 30. Pots. Magd... 2367 10M: diz 8. 92 B ö. JJ 100 TbIr. 2 Mt ö 992 do. Potsd. Magd... 4,000,009 4 13 60 bz. u 6. 44 , 10] 6. ö Kd 8 Tatze 997 993 Magd. Halberstadt ö 1,700,000 4 8 138 6. 8. do. Litt. D. 1.000, 00 5 ö . u ; Leipzig in Courant im I4 Thlr. Fuls ... 100 TbIr. 2 Mi g9*n 99 do. Leipziger ; 2, 300, 000 4 125 ö ef geen, geg gh ö ö. ꝛ 3. Frankfurt a. M. südd. W. 100 FI. 2 Mt. — 56 16 Halle - Thüringer J R . 900M. 009 472 a, 6 ; Ma deb. Leipziger —— 1 . . 4 . JJ 100 snRkl. 3 Wochen! 1075 — 9 13,000, 000 35 — 955 bz. u. G Hafse· Thüringer... 4. 9h. ö! ö 91 J J // do. Aachen 4,500,000 4 1 395 h 863 Minden. ..... .. 3, 674,500 4 109 6. 101 B. KJ e 8 . öln⸗ 3,500,000 5 1033 k. in di ona ö ie / ö ien , 51, 200 5 — — 10. 3,500, * 2 Foncls, Efandbrig/e, Kommunal- Papiere umd! Bonn. Cöln. . . 1, 051. . . , 399 r ö . 9. ö ö . ge,, g Düsseld. — Elberfeld . 15400, 000 5 45 7 a 78 be , V. Staat. . ,. ö. 3 oumse. . r ele wohin! hoh dhnh 4 1 — an, 1. Friorickt .. 2.1537 259 4 — . . 8 219 14 . . . . xn . Geld. Gem Niederschl. Märkisch. 10,000, 000 3 33 S3 2 4 be . Stamm Prior. 1,250, 000 4 6 . 3 23 . Gem. ; Pfand 37 957 . do. Lweighbahn 1500, 000 4 . . . . Düsseldorf - Elberfeld. 1. 1 . ö. Preuss. Freim Anl 5 195 1053 Eomm. ö an ö 35 95 95* Oberschl. Lit. A. ... 2, 253, 100 3 57159 1047 a 3 be Niederschl. Märkisch. 141 15, n 4 163 ö. St. Sekuld- Sch. 3. 853 35 K 9 2, 100 00 35 57. 102 0 do. J Seek. Tran. Seh. . . 106: w, . 3 — * Cosel - Oderberg . . .. 1,200, 000 4 3 79 06 do. , III. Serie. 2 5. 102 B. HL. u. Nin. Schul dv. 33 . — 4. B. y 7 96 1 95 Breslau -= Freiburg. . 1, 00,000 . 2 G. . do. Lweighahn . 45 ö . Berl. Stadt- Obl. 3 103 ö ö 3 Krakau-Oberschl. . . . 1, 800,000 4 5 69, be. u. G. Magdeb. Wittenh. . 2, 909, ) 5 99 G. 4 B. V. 39; , 133 131. Berg. Märk. ... ..... 4, 000, 909 4 . Oberschlesische.. ö. J Westpr. Pfandbr. 35 90 9 3 Fried rich er. . J. 122 26 Stargard Posen ..... 5. 000, 900 33 3 S2 a 5 be. Krakau - Oberschl. .. 3 1 81 6. Grolsh. Posen do. . . 995 And. Golm. à 5th. — 2 * 5 Brieg ,,, 1, 100,000 1 . ö Gosel- Oderberg K 250, 000 5 1090 B. . . ö . . Magdeb. Wittenb. ... 1,500, 900 4 — 58 . Steele Vohwinkel 325. 900 5 96 nu K 3 — do. do. II. Ser. 375, 000 5 81 uz Breslau- Freiburg. .. 400,000 4 w ui · Heer erg. Märk. ...)... 1, 100, 00 5 100 n Russ. IIamb. Cert. 5 — — Poln. neue Pfdbr. 4 — 96 / Aachen -Mastricht .. 2, 750, 000 1 3 k z 3 do. Hope 1. Anl. 4 — — do. Part. Soo Fl. 4 . Ausl. Stamm-Act. 36 32 do. Stiegl. 2. 4. A. 4 — 91 do. do. 300 FI. — 1285 1285 n , m,. Sc 8 . J . 39 10 mebreres ba. Kiel -Altona -... Sp. 2, 060, 000 5 — . o. R ch. It s ig0 io 1e Steete rr nn , , = periedr Mil nn n, wo eee, rn, , e m, en,, 43 ö k . ,,, 5 — 87m. dliecklenbßurger Fhir. 4306, 000 fre. — 40 ct inbosten ba. u. . do. Poln. Schatz 0. 4 795 79 IIoll. 23 Hh Int. 23 * — x do. do Cert. L. A. 5 925 923 Kurh. Pr 0. 410 th. — 325 — J w do. do. L. B. 200 — 173 17 N. Rad. do. 35 I. — 18 — ͤ Schluss-Course von Cöln-Minden 953 6. von Preussischen Bank-Ant Poln a. Pfdbr. a. C. 1 — 963 kö
ö 3. . ; kö es zeig Die Börse befand sich auch heute in sehr günstiger Stimmung, und es
. J ? 85 j 2 J 8 3 zegehr z te sich für einige Actien, als: Berlin - Hamburger, Nordbahn und Köln-Mindener, lebhafter l
Preise bezahlt wurden.
Auswärtige Börsen.
Breslau, 12. Juni. Holländ. u. Kaiserl. Dukaten 965 Gld. Friedrichsd'or 1135 Br. Louisd'or 1125 Br. . 975 Gld. Oesterr. Bankn. S6 u. S5 bez. Staats schuldsch. S5 Br. Seehandlungs-Prämienscheine a 50 Rthlr. 1035 Br. os. Pfand⸗ briefe proz. 100 Br., do. 3iproz. 80 bez. Schlesische do. 35 proz. 95 bez., do. Litt. B. proz. 100 Br., do. 3 proz. J b lte 4 96 Gld., do. neue 4proz. 6 bez
oln. Pfandbr. alte proz. 965 Gld., do. Ihr bez. und . ö. . n d er a0 3hh Il. 126 Gld., do. 2 50 JI. S0z Br., do. Bank- Certif. a 206 Fl. 177 Br. Russtsch-Pol⸗ nische Schatz⸗Obligationen 4 pCt. 797 Br. . ö
Actten:; Oherschlesische Litt. A. 104 bez. u. Gld., do, Litt, Bz. 1027 Gld. Breslau⸗Schweidn.⸗Feeib. 727 bez. Ende 72) Gld. Niederschlesisch⸗Märkische 837 bez. u. Gld., do. Prior. 103 Gld., do. Ser. III. 1027 Gld. Ost⸗Rhein. (Köln⸗Mind.) 943 Br. Neisse Brieg 365 Br. Krakau ⸗Oberschlesische 69114 — * bez. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 39 bez.
ien, 11. Juni. Met. 5proz. 9453, R, 95. A4proz. 73 — 73, . 8 83, 4. . 509 =. 505. Anleihe 31: 180 1798. — 39: 113 — 1125. Nordbahn 1063, 107, *. Gloggnitz 1155 — 11585. Mail. 787 — 3. Pesth 4proz. 875 — 3. Bank⸗
Actien 1140. 1138. Wech sel⸗Course, Amsterdam 166 Br., 165 Gld.
Voln. Papiergeld
Augsburg 1193 Br.
Frankfurt 119. Br., 119 Gld.
Hamburg 1763 Br., 176 Gld.
London 12 - 11. 59.
Paris 1415 Br., 14035 Gld. Gold 12535. Silber 1185 gemacht. . Fonds und Actien angenehm. Fremde Valuten ohne Verände⸗
rung, jedoch fest.
Leipzig, 12. Juni. Leipzig-Dresdener Part. Oblig. 108 Gld. n z. A. 157 Gld. e wih C e E. A. 1207 Gld. Sächsisch, Gayerische 54 Br., So Glö. Schlesische 3 Br. Chemnitz— Niesa 237 Gld. Löbau-Zittau 24 Br. Magdeburg- Leipzig 211 Br. Berlin- Anhalt. ss Gid. Krakauer 6h Glö. Frichrich— Wilhelms -Nordbahn 397 Gld. Altona - Kiel 9435 Br. Deß. B. A. A. 145 Glö., vo. B. 118 Glo. Preuß. B. A. 964 Br.
Frankfurt a. We., 11. Juni. Oesterreich. Actien waren heute zu besserem Cours 64 5 und 43proz, Metalliq, d. blig. und kurhess. Loose hielten sich etwas mehr ohfferirt. Alle übrigen Fonds und Eisenbahn-Actien behaupteten sich fes auf e. Ch rigen Höhe. Das Geschäft war im Allgemeinen von kei—
nem Belang. . Bank ⸗Actien
. Fhroz;. Metall. 799 Br., 783 Gld. 1. 16 Gid. Baden Partsal-Loose' a 30 Il. v. J. 1810 Aueh. Peer, B. do 35 Fl. o. J. 15815 31 Br., Zl Glo. Sardin. Zpro . Nair l dose 2 40 Rihlr. pr. 323 Br., 323 Gld.
Partial. Loes' é. J gate bei Rothschild 85 Br., 84 Gld.
Nordbahn 415 Br., 415 Gld. Ludwigshafen-Bexbach 807 Br., S0 Gld. Köln-Minden 85 Br., 94 Gld.
Sambur 11. Juni. 33 proz. p. C. S75 Br. und Gld. St. 54 r 9 * E. . Br. Stiegl. S6 Vr, S6 Gld. Dänische 707 Br., 70 Gld. Ard. 117 Br. Zproz. 29 Br., 297 Gld. Amerik. bproz. V. St. 1083 Br. 327 Br., 82 Gld. Bergedorf 89 Br. Magdeburg Wittenberge 57 Br., 567 Gld. Altona-Kiel 93 Br. u. Gld. Köln⸗-Minden 943 Br., 94 Gld. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 395 Br. Meck— lenburg 374 Br., 364 Gld. . Wech sel ˖ Course.
Paris 189.
St. Petersburg 343.
London 13. 83.
Amsterdam 35. 75.
Frankfurt 88.
Wien 1787.
Breslau 152.
Louisd'or 11. 33.
Dukat. 1023.
Gold al Marco 436.
Preußische Thaler 50. . .
Im Wechsel-Geschäft war es heute sehr still. Fonds und Eisen—
bahn⸗Actien fest bei einigem Umsatz.
Paris, 8. Juni. bahn 445. J r I Börse. 5proz. 93. 15. ? ut ö Amsterd. 2105. Hamb. 1853. Berlin 367. London 25. 42. Frankf. 2103. Wien 210. Petersb. 3985. Gold al marco 17 a 18. Vun 11. 0 a 11. 75. . Die Course, anfangs gewichen, erholten sich jedoch durch ziemlich bedeutende Einkäufe, und die Rente ging auf 93. 50.
Zproz. 56. 25. 5proz. 93. 50. Nord⸗
London, 10. Juni. proz. Cons. p. C. u. a. 3. 97. 34 proz. 98. Ard. 175, 3. Zproz. 38, 375. Int. 6575. 4proz.
S6. Russ. 5proz. 108. Bras. 88. Chili 99. Mex. 317. Peru 773. Cons. eröffneten zu 975, 97 a. Z. u. 9065, 3 p. C., wurden zu 963, d gemacht und blieben 97, 96 p. C. u. 97, z a. Z. 2 Uhr. Cons. p. C. 7, 963., a. 3. , 3. Span. 173, 5. Eisenb.⸗Act. gestiegen.
Amsterdam, 19. Juni. Für Int. zeigten sich heute ver⸗ schiebene Verkäufer, in Folge dessen sowohl diese, wie auch die mei⸗ sten Gattungen der Holl. Fonds, zu niedrigeren Preisen zu haben waren. Span. fast unverändert. Russ. fest. Oesterr. erlitten neuerdings einen Rückgang; im Uebrigen war der Fonds⸗Markt
bei Gebr. B z 9 , Ir Br,, Myn Gin,, Rr berg, 4Hroz; Bhlig. Lei Rolhschi
proz. do. ; zproz. inland. iz dr! 3 I dä , , did ehen,
G zerren ge ee ee e fan Lier e l.
nicht bedeutend. Holl. Int. 56, 3. Zproz. neue 664, 5. Span. Ard. 123.
Gr. Piecen 123, 4. Russen alte 1043. A4proz. S877, 3. Stiegl.
Sb. Oesterr. Met. 5proz. 766, 7543. 2zproz. 41. Wechsel⸗Course. Paris 564 Gld.
Hamb.⸗ Berl.
Wien 303 Br. Frankfurt 99 G. London 2 M. 12. 23. y . Hamburg 365. Petersburg 188.
Markt ⸗Berichte.
Berliner Getraidebericht vom 13. Ju ni. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 50 — 54 Rthlr. Roggen loco 27 — 29 Rthlr. X. Junt ti] 274 Rthlr. Br., 27 bez. u. G. y Juni/Juli 5 *** Rthlr. Br., . 2 y Juli / Aug. 27 Rthlr. Br.. 27 S. y Sept. / Oktbr. 283 Rthlr. Br., 285 b Gerste, große loco 21— 22 Rthlr. „ lleine 17 — 19 Rthlr. ö Hafer loco nach Qualität 153 —– 17 Rthlr. Erbsen 265 — 32 . Rub 103 Rthlr. bez. . . de . Rtylr. Br., 103 G. * Juni Huli] . . Br., ) G. 3 Jm /a, 105 Rthlr r . „Aug. Sept. 103 Rthlr. Br., 10 ö . „Sept. / Okt. 107, u. 3 Rthlr. bez., 105 Br., R G. „ Okt. / Nov. 105 Rthlr. Br., 104 G. Leinöl loco 11 Rthlr. Br., 1065 G. » pr. Juni Juli 105 Rthlr. Br., 1065 G. Mohnöl 13 a 13 Rthlr. Palmöl 12 a 117 Rthlr. Hanföl 13 Rthlr. Südsee⸗Thran 117 Rthlr. Spiritus loco ohne Faß . 5 Rthlr. bez. y it Faß pr. Jun 5 y . ö 1452 Rthlr. verk.,“ Br.,“ G. n Juli Mug. . . n ö Rthlr. Br., ll G. n Sept. / Ott. 145 Rthlr. Br., 143 G.
Stettin, 12. Juni. Weizen loco 50 a 56 Br. 5235, 53 in
loco und 53 auf Lief. bez. Roggen lec 285, 263 Br., 27 *, bez. S2pfd. pr. Juli 264, pr. Okt. 28.
835 28 (5.
Spiritus 25, 24. Rüböl pr. Juli 10) bez., pr. Okt. 1064, pr. Jan. 195 bez. Telegraphische Notizen. f 16 . Nordbahn 41). . kfurt a. M., 12. Juni. 25 Uhr. ] g m, r, e I gproʒ;. b8 5. Bank⸗Act. 1100. Loose 149, 94. Span. 323. Bad. 314. Kurhess. 325. Wien 100. . 12. Juni. 25 Uhr. Berl, Hamburg 81 *. geun lr r n, Hagdr it 57. Nordbahn 385. — Getreide⸗ markt still, unverändert. . Paris, 11. Juni. 5 Uhr. 3proz. 56 . 10. 5Hproz. 93. 35. 5 1 4 5
Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei. Beilage
1017
Beilage zum Preußischen Staats- Anzeiger.
IZnhalt. Ausland.
Sach sen. eipzig. Bekanntmachung. Hannover. Hannover. Verhandlungen der ersten und zweiten Kammer.
Hessen. Kassel. Schluß der Erklärung der Landtags⸗Kommission. ö . Ausland. Dänemark. Kopenhagen. Jahresfeler des Grundgesetzes. — Kö⸗
nigliches Patent. Moldau ünd Walachei. Bukarest. Der außerordentliche Divan. — Reise des regierenden Fürsten. — Erleichterung im Geldverkehr. Eisenbahn⸗Verkehr. Magdeburg-⸗Leipziger Eisenbahn.
nichtamtlicher Theil.
Ans land.
Sach sen. eipzig, 12. Juni. Das Tageblatt enthält folgende Bekanntmachung: „Zwischen dem Rathe und dem Polizeiamte allhler ist wegen Handhabung der in Betreff der Presse, so wie des Vereins und Versammlungsrechts bestehenden gesetzlichen Vorschriften fol— gende Bestimmung getroffen worden: Die Preßpolizei, wie sie in dem Preßgesetze vom 18. November 1818 und in den Verordnun— gen vom 3. und 4. Juni 1850 bestimmt wird, gehört in ihrem ganzen Umfange vor den Rath, wogegen das gesammte Vereins und Versammlungswesen, wie es du betreffende Verordnung vom 3. Juni 1850 regulirt, von dem Polizeiamte beaufsichtigt wird. Es sind daher von jetzt an alle Anzeigen wegen Zusammenberufung zon Versammlungen, Bildung von Vereinen :. nicht weiter bei dem ,,,, dem Polizeiamte zu machen. Leipzig, den 11. u. K und das Polizeiamt der Stadt Leipzig.
ö. Hannover. San nz ver 1, Jun Gtg. . R D) Erste Kammer. Die heutige Berathung des Einnahme- Budgels beginnt, ohne daß ein Mitglied des Finanz-Ausschusses oder der ständische Kommissarius anwesend ist. Eine Beschlußfassung wird unter diesen Umständen bedenklich gefunden. Inzwischen füllt eine längere Verhandlung über den ersten Gegenstand, Besoltungen und Deputate der Prediger und Schullehrer, den Bar erläutert, die Zeit; nach Ankunft eines Ausschuß- Mitgliedes werden die beiden Ausschuß-Anträge angenommen. Sie gehen im Wesentlichen dahin, den Betrag des genannten Satzes von 38,000 Rthlr. (wie die Re“ gierung vorschlägt) auf 37,000 Rthlr. (den bisherigen Bestand) zu beschränken. Die Gründe, welche für den Antrag geltend gemacht werden, sind besonders die, weil zur Zeit noch nicht feststehe, daß ine Entschädigung der Prediger und Schullehrer für wegfallende Exemtionen (Grund der Erhöhung) dem Domanium rechtlich ob⸗ ß „enund, weil, wis W hne len hinzusetzt, die erhöhte Be— willigung leicht sein Präjudiz für sämmtliche Landeskreise und Schulstellen begründen könne. Außer jener Summe von 37,000 Rthlr, wird ferner, und zwar ohne Verhandlung, an Abgaben und Lasten der Domainen im Ganzen 76,800 Rthlr. bewilligt. Es wird darguf die Berathung durch einen Bericht Wyneken's aus der verstärkten Seitengewehr⸗ Konferenz unterbrochen. Der von der Konferenz vorgeschlagene, von der Kammer genehmigte Antrag, dessen Inhalt gestern schon mitgetheilt wurde, lautet: „Stände stellen es der Königlichen Regierung zur Erwägung, wie auf wirksamere Weise als bisher den aus dem Tragen des Seiten—⸗ gewehrs der Militair -Personen außer Dienst hervorgehenden Ge— fahren vorzubeugen sein möchte.“ Die Konferenz, erläutert Wyne⸗ ken, hat aus dem in zweiter Kammer beschlossenen Antrage die zweite Hälfte, den bestimmten Antrag an die Regierung, gestrichen und somit der Änsicht erster Kammer, daß Stände die militairischen Rücksichten nicht zu übersehen vermögen ꝛ2c., Genüge geleistet. Er wolle sich nur noch erlauben, seine persönliche Ansicht über den Konferenz⸗-Vorschlag in nuce mitzutheilen. Er sehe die Sache, um welche es sich handle, nicht für unwichtig an, weil durch das Tra⸗— gen des Seitengewehrs das Leben und die Gesundheit der Bürger auf dem Spiele stehe, aber er halte die Sache dennoch für nicht so wichtig, um der Regierung durch längeren Widerstand Verle⸗ genheiten zu bereiten. Hannover habe das Glück, noch das einzige März⸗Ministerium im ganzen Deutschland zu besitzen, um minder wichtige Angelegenheiten dürfe man das Land nicht in Gefahr brin⸗ gen, dasselbe zu verlieren. Er empfehle den Konferenz Antrag an⸗ gelegentlich. Rittmeister Münchhausen, mit dem Vorredner in aller Maße einverstanden, wünscht, daß“ man den ausgesprochenen Grundsatz immer vor Augen gehabt hätte und ferner haben möge. Daß die Kammer den Antrag annahm, versteht sich von selbst. In weiterer Berathung des Einnahme ⸗Budgets wurden darauf die Kosten der Forst⸗Verwaltung mit 351,635 Thaler bewilligt. Eine längere Verhandlung über diesen Gegenstand, in welcher sich namentlich ein hartnäckiger Kampf des Rittmeisters von Münch— hausen um Verbesserung der Lage der Unterförster, denen er 15 von der Regierung den höheren (studirten) Forstamts⸗Kandidaten zugedachte mit Zulage bedachte Stellen sichern will, auszeichnet, bietet nur wenig von allgemeinem Intereste. Ein im bezeichneten Sinne gestellter Antrag wird mit großer Mehrheit verworfen. Ge— gen die Räthlichkeit einer doppelten Forstearriere wurde von mehre⸗ ren Seiten Zweifel erhoben. Bar bemerkt jedoch, die höhere Ear riere sei künftig Jedem ohne Unterschied des Ranges und der Ge⸗ burt zugänglich, nur Studium und Examen entscheide über die Berechtigung, in dieselbe einzutreten. Den Beamten der unteren
Carrieren stehe sogar zu, nach einer Dienstzeit von wenigen Jahren ihre Befaͤhigung für die höhere zum Zweck des Eintritts nachzuweisen. Rittmeister Münchhaussen nennt
die Unterförster Hungrige und glaubt, hungrige Menschen können nicht arbeiten, die höheren Forstbeamten seien dagegen verhältniß⸗ mäßig sehr günstig gestellt. Honstedt bemerkt dagegen, Hunger freilich tauge bei der Arbeit nicht, aber überladener Magen an n r. die Mittelstraße zu halten, sei das Beste, und dazu reiche ihr Gehalt wohl aus; Kammerrath Münchhaustsen giebt den thätsäch— lichen Nachweis, daß gegenwärtig 180 Kandidaten für die höhere Forst⸗-Carriere sich gemeldet haben, und daß die Letzten unter ihnen, 8 der Wahrscheinlichkeit nach, in zwanzigjährigem War-
ten sich zu üben haben. Rittmeister Münchhausen nahm sich ohne Erfolg seiner, wie er sie nennt, armen Unter. sörster an, seine Verbesserungs⸗Anträge wurden abgelehnt.
Bar vertheidigt, die Regierung habe in jetzigen Zeitläuften nicht mehr für die ünterförster thun können; aber das Schicksal der⸗
darüber eine Vorlage zu machen.“
und auf thunlichste
Beseitigung der entbehrlichen Baulichkeiten Bedacht zu neh— men. Kammer ⸗Rath Münchhausen bemerkt, das Bestreben
der Regierung gehe schon jetzt dahin, worauf der Antrag gerichtet sei; aber eine erhebliche Wirkung könne er sich von demselben für die nächste Zeit nicht versprechen, an eine Ersparung in dieser Be— ziehung sei vor der Hand nicht zu denken. Angerstein sucht durch einen Antrag den Neubau der hiesigen Münze zu beseitigen und die Münze in Klausthal möglichst wieder zu eröffnen; Beides ist in dem Antrage der Regierung zur Erwägung verstellt. Der
Braun, Hausmann und Bar bekämpft, wird verworfen. Ein An trag des Rittmeister Münchhausen, die 25,000 Rthlr., welche zum Anfang des Münzbaues in Hannover gefordert werden, abzulehnen, wird durch Stimmengleichheit verworfen.
Zweite Kammer. (H. 3.) Vor dem Uebergange zur Ta— gesordnung referirte General-⸗Syndikus Hirsch aus der verstärkten Konferenz wegen der bekannten Stader Seitengewehr-Petition. Da ein Konferenz-Mitglied aus zweiter Kammer an den Verhandlungen keinen Theil hatte nehmen können, so war durch Majoritätsbeschluß, 5 Mitglieder erster Kammer gegen 4 aus zweiter Kammer, ein Kon serenz Vorschlag zu Stande gekommen, von dem nach dem bis heri⸗ gen Gange dieser Angelegenheit sich vorhersehen ließ, daß er in zweiter Kammer Billigung nicht finden werde. Nachdem Freuden⸗ theil nachdrücklich und feierlich gegen die Annahme eines derartigen BVorschlages protestirt hatte, wurde derselbe denn auch mit allen gegen 2 Stimmen abgelehnt. Die fortgesetzte zweite Berathung der Ci⸗ vil-Prozeß⸗Ordnung beschränkte sich auch heute im Wesentlichen auf Verlesen der einzelnen Paragraphen und sofortige Annahme dersel⸗ ben. Doch kamen heute mehr Kommissions⸗Anträge als früher in Frage, deren einige auch zu längeren Debatten Veranlassung gaben. Man erledigte heute 89 Paragraphen und kam bis zum 87 272. Vom Budget kamen heute die direkten Steuern zur Berathung. Die Gesammtsumme derselben beträgt 2,464,480 Nthlr., welche sich folgendermaßen vertheilt: Grundsteuer (exkl. derjenigen von Doma— nial⸗Grundstücken, welche nach der Kassenvereinigung keine Bedeu— tung mehr hat) 1,246,400 Rthlr.; Häusersteuer (ebenfalls die Domainen nicht mitberechnet) 167,500 Rthlr.; Personen—⸗ steuer „Yoo Rthlr.; Besoldungssteuer 81, 200 Rthlr.; Gewerbe- steuer 140,000 Rihlr'; Einkommensteuer 32,000 Rthlr.; unbe— stimmte und zufällige Einnahmen 1286 Rthlr. Hinsichtlich der Grundsteuer hat der Finanz- Ausschuß nichts zu bemerken gefun— den. Es ist in Frage gekommen, ob die gesetzliche Bestimmung, wonach, wenn die Grundsteuer die Gesammtsumme von 1,300,000 Rthlr. übersteigt, der Ueberschuß den Steuerpflichtigen pro rata zu Gute gerechnet werden soll, zur Zeit, wo (einschließlich der von den Domainen zu zahlenden) die Grundsteuer bis zur Höhe von L 344000 Rthlr. gestiegen, zur Anwendung gelangen müsse? Der Ausschuß hat jedoch die Frage verneint, weil das Steigen der Grundsteuer nicht, wie das Gesetz im Sinne gehabt, durch Weckung schlafender Steuerkräfte, sonde rn durch Aufhebung des Licents in den Städten und folgeweise Heranziehung der städtischen Grund— stücke zum vollen Betrage der Grundsteuer, so wie durch Beseitigung der früheren Exemtionen der geistlichen Grundstücke 2c. bewirkt worden ist. Bei der Häusersteuer hat ver Ausschuß beantragt, die man⸗— gelhafte und verworrene Gesetzgehung über die Hãäuserstener einer Revision zu unterziehen und behufs deren Verbesserung den Ständen eine Vorlage zu machen. Nach den Erläuterungen des Berichterstatters befinden sich im ganzen Königreiche 225, 576 Häu— ser. Davon kommen auf den Bezirk: der Landdrostei Hannover (339,327 Einwohner) 74,444 Häuser, 75 E. auf ein Haus; der Landdrostei Hildesheim (360,292 E.) 51,317 H., 775 E. auf ein Haus; der Landdrostei Lüneburg (326,ð27 E.) 42,049 5 75 E. auf ein Haus; der Landdrostei Stade (265,808 E.) 42,226 H., 65 E. auf ein Haus; der Landdrostei Osna⸗— brück (257,8? E.) 40,913 H., 6 E. auf ein Haus; der Landhrostei Aurich (174,354 E.) 28,577 H., 6 5 E. auf ein Haus. Die Personensteuer hat in den letzteren Jahren einen ge ringeren Betrag als früher geliefert, und ist im Jahre 1848— 49 die Gesammtzahl der Steuerzahlenden um 20,900 Köpfe geringer gewesen, als im Jahre 1845 — 46. Es hat dieses seinen Grund theils in der Theurung des Jahres 1847 und theils in den poli— tischen Verwickelungen der folgenden Jahre, indem beide Umstände auf einen ausgedehnten Erlaß der Personensteuer in den niedrigsten Klassen hingewirkt haben. In letzterer Beziehung wird vom Aus- schusse für die Folgezeit ein gleichmäßigeres Verfahren im ganzen Lande beantragt. Die im Jahre 1848 — 49 in den Steuerlisten mit ihren Beträgen abgesetzten Nonvalenten vertheilen sich nach Pro— zenten auf die Zahl der Kontribuenlen, berechnet in den einzelnen Steuerdirections⸗Bezirken folgendermaßen: Hannover 185 pCt., Göt⸗ tingen 32 pCt., Celle 113 pCt., Lüneburg 123 pCt., Verden 295 pCt., Osnabrück 21 pCt., Aurich 31 pCt. Dle Einkommensteuer (Kapital⸗ Rentensteuer) vertheilt sich auf 3485 Kontribuenten und vepräsen⸗ tirt ein Renten⸗Kapital von über 40 Millionen Thalern. Lang II. bezweifelt auf Grund dieser Fakta, daß die Betrügereien bei De— clarationen zur Einkommensteuer wirklich in der Ausdehnung vor— kommen, wie man gewöhnlich annehme, und findet diesen Zweifel noch durch die Erwaͤgung bestätigt, daß viele Exemtionen bel dieser Steuer bestehen. In Bezug auf sämmtliche direkte persönliche Steuern hat der Ausschuß folgenden Antrag gestellt: „Die Königliche Regierung zu ersuchen, eine Revision der Gesetzgebung über die persönlichen direk— ten Steuern zum Zweck der Beseitigung der erheblichsten Mängel derselben, jedoch mit Beibehaltung der wesentlichen Grundlagen der bisherigen Gesetzgebung, vorzunehmen und demnächst den Ständen Dieser Antrag führt zu einer Erörterung über den Werth oder Unwerth unseres jetzigen Steuer⸗ Systems. Lehzen, Lindemann und Lang IJ. warnen vor einem Wechsel des Systems, welches in öfterer Wiederholung stets sehr nachtheilig wirke. Bu eren ist mit dem jetzigen Systeme durch⸗ aus unzufrieden, beantragt aus diesem Grunde die Streichung der Worte des Ausschuß⸗Antrags: „jedoch mit Beibehaltung der we⸗ sentlichen Grundlage der bisherigen Gesetzgebung“, und hofft, daß wir demnächst zu der Radikastur der progressiven Einkommen⸗Steuer gelangen werden; wogegen man andererseits von theoretischen Spe—
Antrag, von Hermann unterstützt, von Kammerraih Mlnchhausen,
Freitag d. 14. Juni.
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versprechen kann. Grumbrecht hat sich einen nach die jetzige Besol dungs Steuer (o nein sinl e icht eigentli
Angestellten bezahlt wirds, Gewerbe⸗-Steuer ö. 2, zu einer allgemeinen Einkommen-Steuer in der Art verschmol⸗
zen werde ll, z . ö gag rden so daß von dem auf Grund einer Abschätzung
Plan erdacht, wo⸗
Vertrauensmänner zu ermittelnden Einkommen n edes Kontribuenten 2 Prozent als Steuer zu erlegen sei. amen
darauf gerichteten Verbesserungs⸗ Antrag, diesen Plan der Regie⸗ rung zur Erwägung zu empfehlen, nimmt er jedoch bei dem mehr⸗ seitig dagegen erhobenen Widerspruche wieder zurück. Der oben , . Ausschuß- Antrag wird schließlich (nach Ablehnung der Buerenschen Verbesserung) im Uebrigen unverändert, jedoch unter Streichung des Wortes „wesentlichsten“ vor „Mängel“ und mit dem von Reye proponirten Zusatze angenommen, daß die Regie⸗ lung namentlich erwägen möge, wie den bisherigen mangelhaften Declarationen bei der Einkommen- und Besoldungssteuer zu begeg⸗ nen sei. Die Positionen des Budgets wurden übrigens sämmtlich ohne Widerspruch bewilligt.
Hessen. Kassel, 10. Juni. (Kass. 3.) Schluß der in der sandständischen Sitzung vom ten d. M. verlesenen Erklärung der Landtags-Kommission: „Der Budget-AUusschuß bezeichnet es als ungehörig, Bewilligungen neben dem Finanzgesetze eintreten zu las— sen. Dieses ist aber doch namentlich in ven letzten Jahren schon mehr geschehen, und insbesondere hat das vorige Ministerium für die Mehrausgaben der Kriegskasse von 1849 einen besonderen Kre— dit beantragt, indem dasselbe die in dem Voranschlage von 1849 für die Kosten der ersten Ausrüstung des vermehrten Kontingents zu ein Drittel aufgenommenen 72,060 Rthlr. in dem Voranschlag von 1850 — 1851 wieder in Einnahme gestellt und dadurch seine Absicht erklärt hatte, daß dieser Kredit neben dem Finanzgesetze hergehen soll. Der Ausschuß hebt sodann hervor, daß man auf den wichtigen Vortheil nicht verzichten könne, das schlechtere Jahr mit dem besseren, das belastete mit dem günstiger ge⸗ stellten, Ueberschreitungen des einen Jahrs mit den Ersparnissen des anderen auszugleichen. Nach Lage der Sache kann es kaum ernstlich gemeint sein, diesen Satz auf die dermaligen Finanz⸗Ver⸗ hältnisse Kurhessens anzuwenden. Es ist klar nachgewiesen, daß der Voranschlag der Einnahmen für 1850 und 1851 nach der Wirklichkeit um mindestens 600,000 Rthlr. ermäßigt werden müsse. Der Voranschlag der Ausgaben der inneren Landes ⸗Verwaltung, der Finanzen und des Aeußern ist, um ein Defizit nicht erschei⸗ nen zu lassen, schon so viel als nur möglich beschränkt wor⸗
denz an dem Justiz-Etat, aber lassen sich nach vorgängiger veränderter Gesetzgebung über die, Einrichtung der Gerichte höchstens 20⸗ bis 30,0090 Rthlr. jährlich absetzen. Nun muß
doch einleuchten, daß man nicht den ganzen weiteren Ausfall durch Ersparnisse an dem Militair-Etat decken kann. Die Erwartung, aus den Jahren 1850 und 1851 Ueberschüsse zur Deckung des De⸗ sizits für 1849 zu gewinnen, ist daher kaum denkbar und jedenfalls
culatlonen und idealer Schwärmerei in den Angelegenheiten der Steuergesetzgebung irgend welche gedeihliche 5 sich nicht
dermal, wo wir das erste Semester 1850 schon zurückgelegt haben, völlig unbegründet. die Proposition unterstützt worden ist, auch den angeführt, daß für das Jahr 1849 ein besonderes Finanzgesetz erlassen worden sei, dieses Jahr daher mit den beiden folgenden der Finanzperiode nicht in dem sonst gewöhnlichen Zusammenhange stehe. Man legt zwar auf diesen Grund kein großes Gewicht, allein seine Richtigkeit muß fortwährend behauptet werden. Man will zugeben, daß es nicht die Absicht war, diesen Zusammenhang aufzuheben, gleichwohl folgt die⸗ ses nothwendig aus der Sache selbst. Darauf, daß einige, insbe⸗ sondere nur einmal vorkommende Ausgabeposten in das Budget von 1849 nur zu einem Drittel aufgenommen worden sind, kann es nicht viel ankommen, allein das ist entscheidend, daß die Einnahmen und Ausgaben in jenem, von denen des für die Jahre 1850 und 1851 vorgelegten Voranschlags sich fast durchweg verschieden darstellen werden, eine Zusammenwerfung verselben für die ganze Finanzpe⸗ riode, wie sonst geschieht, daher gar nicht ihunlich ist. Das enorme Defizit, welches sich für die laufende Finanzperiode ergeben hat, wozu aber das dermalige Ministerium in keiner Weise mitgewirkt hat, und wofür dasselbe daher auch nicht verantwortlich erscheint, kann nicht unerwartet sein, war vielmehr längst vorauszusehen. Denn wenn durch das Lehens⸗ und Meiergesetz vom 26. August 1848 der Domainen-Einnahme 100,000 Rthlr. jährlich entzogen, wenn die Strafgelder und die Hundesteuer mit circa 60, 006 Rthlr. den Be⸗ zirkskassen überwiesen, wenn zur allerdings nothwendigen Verbesse⸗ rung der Schullehrer-Gehalte über 40,060 Rthlr. weiter ausgesetzt wurden, wenn der Justiz-Etat in Folge der anderweiten Or gani⸗ sation der Gerichte, insbesondere die Einführung der Geschworenen— Gerichte, sich um 50- bis 60, 000 Rthlr. erhöhte, wenn der Milstair= Etat, vermöge der Vermehrung des Kontingents auf 2 pCt. der Bevölkerung beträchtlich gesteigert wurde, wenn die zur Bestreitung der außerordentlichen Ausgaben der letzten Jahre und zum Bau der Staats-Eisenbahnen zu hohen Zinsen aufgenommenen Anleihen den Etat der Passiv-Zinsen bedeutend erhöhten, wenn sich endlich bei der Zoll-Einnahme ein fortwährender Ausfall von 100,000 Rthlr. herausstellte, so müßte dieses natürlich auf den Staatshaushalt seine Folgen äußern, und man darf nicht annehmen, daß die Stände⸗Ver⸗ sammlung dieses nicht eingesehen habe. Die Regierung ist nun ganz damit einverstanden, daß in dem Finanzgesetze von 1850 und 1851 die Wiederherstellung des Gleichgewichts zwischen den Einnahmen und Ausgaben der Staatskasse und die Deckung des Defizits in umfassender Weise bewirkt werden müsse, allein, nachdem die Stände Versammlung bis jetzt alle von dem vorigen Ministerium auf die nothwendige Verbesserung der Einnahmen gemachten Vorschläge ver⸗ worfen hat, so ist jene Aufgabe so schwierig geworden, daß
dieselbe unmöglich in einigen Wochen erledigt werden kann. Die Staatskasse bedarf aber einer nothwendigen sofortigen
Aushülfe, um die fälligen Ausgaben der Kriegskasse und die
Schuld an die Eisenbahnbaulasse wenigstens theflweife, so wie
die Ausgaben der nächsten Monate, zu decken, wie zur Genüge nach⸗
gewiesen ist, und wie die dringenden Berichte der Direckion der
Haupt-Sfaatskasse ergeben. Deshalb muß zugleich und alsbald für
den augenblicklichen Bedarf gesorgt werden. Will man das nicht, will man überhaupt dem Ministerium nicht die absolut erforderlichen Mittel gewähren, so sage man das geradezu heraus, bestreite aber nicht das, was offen vorliegt. Die Ausstellungen des Ausschuß⸗ Berichts gegen den vorgelegten Gesetz⸗Entwurf sind offenbar uner⸗ heblich, Er ist auf eine bestimmte Summe gerichtet, und wenn er der dermaligen Geldverhältnisse wegen unbestimmt läßt, wie viel als verzins⸗ liches Anlehen aufgenommen und wie viel an Kaffenscheinen ausgegeben werden soll, so kommt es darauf deshalb nicht an, weil er prinzipaliter auf ein Anlehen gerichtet ist, und übrigens alle Mitwirkung des gehei⸗ men Stände⸗Ausschusses dabei wie bisher vorbehalten werden kann. Da er auf eine bestimmte Summe geht, so kann man nicht sagen,
Man hat unter den Gründen, durch welche