1850 / 166 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Georges, von W. Friedrich. Musik von Friedrich von Flotow. (Frau Brand⸗Behrend: Lady Harriet Durham; Herr Ander: Lyonel.) Anfang halb 7 Uhr.

Prelse der Plätze: Parquet, Tribüne und zweiter Rang Rthlr. Erster Rang, erster Balkon daselbst und Proscenium 1 Rthlr. 190 Sgr. Parterre, dritter Rang und Balkon daselbst 20 Sgr. Amphitheater 10 Sgr.

Donnerstag, 20. Juni. Im Schauspielhause. 102te Abonnements⸗ Vorstellung: König René's Tochter, lyrisches Drama in 1 Akt, nach dem Dänischen des H. Hertz. Hierauf: Mulier taceat in ecclesia, historische Tragi⸗Komsdie in 3 Abth., von E. Raupach. Anfang halb 7 Uhr.

Freitag, 21. Juni. Im Opernhause. 67ste Abonnements Vorstellung?: Der Prophet. Oper in 5 Akten, nach dem Fran⸗ zösischen des Eugen Scribe, deutsch bearbeitet von L. Rellstab. Mussit von Meyerbeer. Ballet vom Königlichen Balletmeister Ho⸗

1046 .

guet. (Herr Ander: Johann von Leyden; Frau Berend⸗Brand Fides.) Anfang 6 Uhr.

Preise der Plätze: Ein Billet zu den Logen des Prosceniums des ersten Ranges und im ersten Balkon 2 Rthlr.; und zur Tribüne 1 Rthlr. 15 Sgr.

* *

zum Parque Ein Billet zu den Logen des

zweiten Ranges 1 Rthlr. 19 Sgr.; zu den Logen des dritten Ran— ges, im Balkon und zum Parterre 20 Sgr.; zum Amphitheater

10 Sgr.; zur Fremdenloge 3 Rthlr.

Königsstädtisches Theater.

Mittwoch, 19. Juni. Ein Prophet, oder: Johannes Leiden und Freuden. Parodirende Zauberposse mit Gesängen, Tänzen und. Gruppirungen (mit theilweiser Benutzung eines älteren Sujets), in 3 Akten, von Gustav Räder. Die neuen Maschinerteen und Decorationen im ersten Akte: Gegend mit Windmühlen; im zweiten Akte: der innere Vorhof eines indischen Tempels mit der Seiten

ansicht des Palastes; im dritten Akte: Exploston⸗ und Einsturz= Pavillon, Ansicht von St. Petersburg mit der Eisfläche der Newa ꝛc., sind vom Maschinenmeister und Decorationsmaler Herrn Köhn.

Donnerstag, 20. Juni. Ein Prophet, oder: Johannes Leiden und Freuden.

Freitag, 21. Juni. Lenore. Melodrama in 3 Abtheilungen, von K. von Holtei. (Fräulein von Zabeltitz: Lenore, als Gastrollt)

Sonnabend, 22. Juni. Zum erstenmale: Fritz und Hänschen, oder: Die Milchbrüder. Lustspiel in 1 Akt, nach dem Französischen, von F. L. Schröder. (Adele und Georgine Galster: Fritz und Hänschen, als Gastrollen. Vorher: Ein Herr und eine Dame. Lustspiel in 1 Akt, von C. Blum. Zum Schluß: Der gerade Weg ist der beste, Lustspiel in 1 Att, von Kotzebue. (Herr Galster, vom Stadttheater zu Hamburg: den Schulmeister, als Gast.)

Berliner Börse vom 18. Juni.

mn ac sisel- Course. K Eis enkakhn- Actien. Brief. Geld. d 260 r. K, gz 11 Stamm- Actien. Kapital. 363 Prioritäts- Aclien. Kapital,.

d 250 Fl. 2 Me. 1415 140 72637 Tages - Coums. —— ö Tales - Cours. Hamburg 30) Mh. Kur⸗ 150 265690 ; ö. k . 37 * 5 Sämmtliche Prioritäts-Actien werden durch * 6

J 300 M. 2 Mi. 1493 1493 Die ö. 38 pCt. be⸗ Actien sind 9. 6. gaz. 3 * E jchrliche Verlootung ner, mn nn e 5252 . Lat. 3 Mt 6 244 6 237 paris... ...... ...... 3009 Er. ö Mt 86 kl Berl. Anh. Litt. A. B. 6, 000,000 4 4 S8 ba. u. E. Berl. Anhalt. ... .... 1.411.809 4, P 9e, b Wien in 20 Xr. ...... ..... ..... 159 Ei. 223 814 843 do. Hamburg ...... 8, 9000, 090 4 45 826 * 838 be. u. 6. do. Hamburg. ...... ,. 15 9. bn Augaburt- 150 *I. e e, le do. Stettin - Starg. . 4, 2d, 00 4 55 102 b do. do. II. Ser. 6 . 14 . 246 Breslau. 100 Thi. . ö. dn] do. Potsd. Magd. .. 1, 000, o) 4 1 60 e 613 ba. u. 6. do. Potsq. Magd. . , ,. ö 66

9 e * 1 2 2 3 7 ? 2 9 '! ? ö Leipzig iu Couraut im 14 Thlr. Fuls ... 100 Thlr. 2 = / 9965 . . . a ;. 6 y. 3. J. Litt. D 006. 000 5 992 . 100 E. Mt. 9942 99. döõ. Leipziger ..... 2, 30, 235 do. , . . 6444 199 1. 2 mi. 56 1856 14 MHalle- , . g 60. 000 42 63 6. do. Stettiner? dog · 99g 5 1044 6. Petersburg 100 sRkl. 3 Wochen 1075 107 Cöln - Minden : ..... 13,000,000 35 Q 95 ba. u. G6. Magdeb. Leipziger... l, 188, 909 419926. n,, . ö ö. do. Aachen .. ...... 4,500, 00 47 1 39 n. ö Thüringer... 4000-999 45 773 1 kr. Inlandische Fonds, Hfandbriese, Kommunal- Papiere und Bonn. Cöln. ..... ..... 1, 051.200 5 ö Cöln- Minden.. ...... 3, 74.509 41 1065 qa. 101 B. Gelc( - Coumse. Düss eld. Elberfeld. . 1,400,900 5 45 78 . ö t 6 9 ö ö LJ J Steele - Vohwinkel .. 1,300,000 4 17 32 6. ö,, . It. kriet. geld. Ken. at. Rriet. Gel. Gem Niederschl. Märkisch. 19, 000,000 235 35 S3 be. a M. ö. . 2. , , . ö 3 dreuls. Frei Anl 5 1053 1053 ; 35 955 953 do. zweigbahn 1,500,000 4 do. Stamm-Prior. 250, 1416. h. Preus eth n . 3. 146 Fomm. PHtendhr. 35 35 85 , 2'253 1060 31 657 h 6. Düsseldorf - Elberfeld. 1,000,000 4 88 bæ. St. Schuld-Sch. 32 853 855 Kur- u. Nm. do. 37 953 95 Oberschl. Lit. A. * 1 z 9 irki . ; x M i 2 19 3 z ) ö 687 3 . ; ] Lit. B 2.400.060 35 5 1024 B Niederschl. Märkiscmh. 4, 175, 000 4 947 bæ. Seeh. · Präm. Sch. 103 Schlesische do. 35 95 , ö 3. ö 2? 2412 * 1 d 3, 500,000 5 1033 K. u. Nm. Schuldv. 4 82 8 4 do. Lt. B. gar. do. 35 Cosel- Oderberg ö . 200 C 1 / 3 791 . . . . . ) 6 90 ; * 1 Rerl. Stadt- Oobl.5 1035 Pr. Ek. And. Sch. 965 951 Breslau - Freiburg. . . 1,700,000 4 1 6 . . ö. 1 3 ö ö Krakau- Oberschs.. . . 1,800,909 4 5 693 h do. Zweigbahn , r, . 14 . Westpr. Pfandhr. 33 90 . J 4 132 131 Berg. in,, 1. 900. 069 4 190 6 Magdeb. Wittenb. ö / ö , 5 995 b. Grossh. Posen do., 4 993 And. Goldm. à 5th . 123 121 Stargard- Posen.... d · CC. h 3 3* 82 b Obęerschlesische K 3. . 1 .

44 40. 3 90x 853. ,. ö. . Brieg - Neisse. . . ..... 1.1090, 0090 4 Krakau - Oberschl. .. 360.909 14 82 6. J ö . Vliagũꝗdeb. Wittenk. . . . 4,500, 000 4 374 6 Cosel - Oderberg. .... 250,000 5 100 8. , JJ 1. ö P Steele - Vohwinkel. 325.900 5 98. bh

. ö do. do. II. Ser. 375, 009 5 81 I Auslundlische Fonds. CQuiltungs - Hogen. , 400,000 4 j j . ö ö . 2 r . 0 5 ) Russ. IIamb. Cert. 5 P Polu. neue Pfdbr. 4 965 Aʒachen-Mastricht 2, 750, 000 1 ] . Berg. Mããrk. .. ...... l, 100, 00 8 100 B do. Hope 1. Anl. 4 !. do. Part. 500 . 4 802 / / 3556 do. Stiegl. 2. 4. A. 4 915 914 do. 5. 360 Fl. P 9 ; 3 * n 1 91 97 , . 4 J / / Aus lqnd. Aeliem. ö J ö * ** do. v. Rthsch. Lst 5 1099 108 do. Staats- Pr. Aul. . 1 / * ö ; ö 5 ö o. egi. Anm i = Iiteck. Stuate- A. 43 93 974 Friedr. Wilh. Nordh. S, 000, 00 4 . hr. a. 6. . . 56 ,. ö . do. Poln. Schatz. 4 793 79 1011. 21 96 6. 2 k . P do Prior. .. 5 . . 9 5 br. * : . 4 ; = ö. . . ö ö . ö. . . . 4 do. 40 Cert. L.A. 5 92 92 Car. p? 0. 40th. ein 32 32 / n , . an . . P ö. K lo. do. 1. B. 200 1 N. Kad. do. 35 FI. J ͤ ; 6 z Poln vile .. 1— 1965 Schluss-Course von Cöln-Minden 95 6. von Preussischen Bank-Antheilen 9gß bz. u. 6. 6

Wenngleich die niedrigere Rente von Paris anfangs ungünstig auf die Börse wirkte.

Potsdam-Magdehurger und Mecklenburger, blieben zu steigenden Coursen gesucht.

. . . . ** J . 1 so stellte sich im Laufe des Geschäfts doch mehrseitige Kauflust ein, und einige Actien, wie Thüringe

Auswärtige Börsen.

Breslau, 17. Juni. Holländ. u. Kaiserl. Dukaten 954 Gld. Frledrtchsd'or 1135 Br. Louisd'or 1127 Br. PVoln. Papiergeld 6 Br. Oesterr. Bankn. S5 bez. u. Br. Staatsschuldscheine 85! bez. u. Gld. Seehandlungs⸗Prämienscheine a 50 Rthlr. 1042 Br. Pos. Pfandbriefe proz. 1007 Br., do. 35 proz. 90 u. 9014 bez. und Br. Schlesische do. 35proz. 955 Gld., do. Litt. B. proz. 100 bez. u. Br., do. 31proz. 2 bez.

Poln. Pfandbr. alte proz. 967 Gld., do. neue 4proz. 9645 Gld. do. Partialloose a 300 Fl. 127 Gld., do. a 500 Fl. 81 Br., do. Bank⸗Certif. a 200 Fl. 177 Glod. Russisch-Poln. Schatz⸗ Obligationen a 4 pCt. 797 Br.

Actten: Oberschlesische Litt. A. 1044 und 105 bez. und Br., do. Litt. B. 1023 Gld. Breslau⸗Schwetdn.⸗Feeib. 73 Br., 7235 Gld. Niederschlesisch Märkische 835 Br., do. Prior. 103 Gld., do. Ser. Il. 1025 Gld. Neisse-Brieg 357 Br. Krakau⸗Ober⸗ schlesische 697 bez. und Br. Friedr.Wilhelms-Nordbahn 41, 41

und 41 bez. u. Br. Wechsel⸗Course.

Amsterdam ? M. 141 Gld. Hamburg a vista 150149 Gld.

do. 2 M. 1497 Gld. London 1 Pfd. St. 3 M. 6. 235 Gld. Berlin a vista 100 Br.

do. do. 2 M. 995 Gld. Paris 2 M. 80 Gld.

Wien, 16. Juni. Met. 6proz. 944, us, 4proz. 37 3. 4pproz. 833. 3. 2tproz. 507 50. Anleihe 34: 178 1777. 39: 112125. Nordbahn 1075 4. Gloggnitz 1155 1145. Mailand

78— 775. Pesth 873-3. Wechsel⸗Course.

Amsterdam 166 Br., 166 G. Augsburg 1195 G. Frankfurt 1197 Br., * G. Hamburg 176 Br. London 12 Br. Paris 141 Br., 1405 G.

. 16. Juni. (Sonntag.) Met. 5proz. 943. 41proz. 34. Paris, 15. Juni. Zproz. 56. 365. proz. 93. 66. Nord⸗

vahn 146 25.

Gold al Marco 18 a2 418 Punkt., 10. 765 a 11. 86 Nach der Börse. sproz. 93. 60. We '

Umsterd. ar h ser ö

Frankf. 2109.

Hamb. 1853.

Berlin 3675.

London 25. 40.

Peter sb. 399. Fonds waren bei geringen Geschäften flau.

Leipzig . Pri Teirbzig- Dresdener Part. Oblig. 103

Glb. Leipz. B. A. 157 Gid. Veipnig-⸗ Trier. Cn. Glö.,

Sächsisch-Bayerische 86 Gld. Schlesische 937 Glb. Chemnitz⸗ Riesa 24 Br., 235 Glo. Magdeburg - Leipzig 211 Br. Berlin— Anhalt. 887? Br. Krakauer 697 Gld. Friedrich⸗Wilhelms Nord⸗ bahn 405 Gld. Altonag-Kiel 945 Br., 93 Gld. Deß. B. A. A. 145 Gld., do. B. 118 Gld. Preuß. B. A. 96 Gld.

Frankfurt a. Dt., 16. Juni. (In der Effekten⸗Sozietät.) Am Anfange waren 3proz. Spanier in Folge ihres Weichens von Paris 323, hielten sich späterhin auf mehrere Einkäufe steigend und blieben am Schluß begehrt. Auch zeigte sich für österr. Fonds mehr Begehr, und man bewilligte dafür bei einigen Umsätzen bessere Preise, als gestern. In allen übrigen Gattungen war kein Ge⸗— schäft. Nuss. Fonds, Friedr. Wilh. Nordbahn und Bexbacher Actien angenehmer.

Oesterr. Hproz. Metall. 795 Br., 795 Gld. Bank -⸗Actien 1120 Br., 1115 Gld. Baden Partial-Loose a 35 Fl. v. J. 1845 32 Br., 315 Gld. Kurhess. Partial⸗-Loose a 40 Rthlr. pr. 327 Br., 327 Gld. Sardin. 5proz. Obligationen bei Rothschild S5 Br., 85 Gld. Partial-Loose a 36 Fr. bei Gebr. Bethmann 335 Br., 337 Gld. Darmstadt Partial⸗Loose a 50 Fl. 75 Br., 745 Gld., do. a 25 Fl. 274 Br., 263 Gld. Württemberg. 4tzproz. Oblig. bei Rothschild 97 Br., 97 Gld., 3k'proz. do. do. 82 Br., Sar Gld. Spanien 3proz. inländ. 325 Br., 3215 Gld. Poln. 3065 Fl. Loose 1277 Gld., do. 509 Fl. Loose 81 Br., 81 Gld. Friedrich Wilhelms -Nordbahn 423 Br., 42 Gld. Ludwigshafen⸗ Bexbach 81 Br., 807 Glo. Köln-Minden 8569 Br., 968 Gld.

London, 15. Juni. 3proz. Cons. a. 3. 96, 963 ex Div. 3zproz. 585, J. Arb. 18, 175. Zproz. 385, . Hass. 34. 4. Int. 575, 57. 4proz. 87, 869. Russ. 5proz. 109, 107. Bras. so, 87. Gold 3. 17.9.

Cons. blieben unverändert. sich die Preise. .

2 Uhr. Cons. a. Z. 96, 953. ;

Fremde Fonds und Eisenbahn-Actien bei geringem Geschäft unverändert.

Amsterdam, 15. Juni. Holl. Fonds waren heute bei nicht belebtem Handel gut preishaltend. Span. ebenfalls bei geringem Geschäft etwas mehr angeboten. Russ. 5⸗ und 4proz. gesuchter. Von den übrigen fremden Fonds ist nichts Besonderes zu bemerken.

Holl. Int. 56 J5, 5. Zproz. neue 663. Span. Ard., gr. Piecen 135. Coupons Sz, 3. Russen alte 1053, 5. 4proz. 885, 3. Stiegl. S745, 5.

In fremden Fonds behaupteten

Markt⸗Berichte. Berliner Getraidebericht vom 18. Juni. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 51 55 Rthlr. Roggen loch 27 29 Rthlr. ö pr. Junt 99 ' . Waun, 27 Rthlr. Br., 27 G. „Jul / Aug. 277 Rthlr. Br., 27 G. ö » Sept. / Oltbr. 283 Rthlr. bez. u. Br., 285 G. Gerste, große loco 21— 23 Rthlr. kleine 17 19 Rtihlr. Hafer loco nach Qualität 155 17 Rthlr.

Erbsen 27 32 Rthlr. Räböl loco 105 Rthlr. Br., 107 G. » pr. Juni 105 Rihlr. Br., 107 G. C j 6 6 ; . 105 Rthlr. Br., 103 G. * Aug. / Sept. ( 1027 u. Rthlr. bez., 103 Br., Cn G WJ . 2 Ol. / Roß. 10 Riß, Be 104. G Leinöl loco 11 Rthlr. Br., 105 G. » per. Juni Juli 105 Rthlr. Br., 105 G. Mohnöl 135 a 13 Rthlr. Palmöl 12 a 117 Rthlr. Hanföl 13 Rthlr. Südsee⸗Thran 117 Rthlr.

Spiritus loco ohne Faß 145 u. Rthlr. verk. n mit Faß pr. Juni 14446 4 9 Juni Juli 14 12 Rthlr. Br., bez. U. ö y Juli /Aug. 14 u. 141 Rthlr. bez., 145 Br., 14 6. Aug. / Sept. 1454 Rthlr. Br., 147 G. ; Sept. / Ott. 145 Rthlr. Br., 145 G. Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 17. Juni. ) Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. 3 Sgr. 2 Pf.; Roggen

1 Rthlr.7 Sgr. 6Pf., auch 1 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf.; Hafer 26 Sgr. 3 Pf., auch 25 Sgr.

Zu Wasser: Weißer Weizen 2 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf., auch 2 Rthlr. 5 Sgr. und 2 Rthlr.; Roggen 1 Rthlr. 6 Sgr. 11 Pf, auch 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf.; große Gerste 1 Rthlr.; kleine Gerste 25 Sgr.; Hafer 25 Sgr. 9 Pf., auch 20 Sgr.; Erbsen 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 5 Sgr. (schl. Sorte).

Sonnabend, den 15. Juni.

Das Schock Stroh 8 Rthlr. 10 Sgr., auch 7 Rthlr. 15 Sgr.

Der Centner Heu 27 Sgr., geringere Sorte auch 22 Sgr.

Stettin, 17. Juni. Für Weizen zeigt sich immer noch gute Kauflust und die Preise sind höher; weiß, schles. Ss 39pfd. 35 Rthlr., 873pfd. 53 Rthlr., gelb. schles. 89pfd. 34 Rthlr.

Roggen fester, doch nicht sehr begehrt; 82pfd. 27, 86pfd. 25, S2pfd. port. 275, , 4 Rthlr. .

Rübsl sehr fest, 108, pr. Okt. 193 Br. u. G.

Spiritus flau, pr. Juli 26, 3, Aug. 25.

Telegraphische Notizen.

Frankfurt a. MR., 17. Juni. 23 Uhr; ; Met. proz. 695. Hproz. 797. Span. 333. Bad. 313. 323. Wien 100. . .

ambur 17. Junt,. Uhr. amburg⸗Berlin 835. ain di dn 36. Magd. Witt. 577. Nordbahn 6.

Weizen sehr fest. Roggen 1 höher.

Paris, 16. Juni. 3 Uhr. (Pass. de l'Opera.) 5proz. 92. 66.

Nordbahn 423. Kurh.

—— mr

Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.

Beilage

n 166.

.

Deuntsch land. Hanuover. Hannover. Erste Kammer: Der Münzbau in Hannover. Zweite Kammer: Ablehnung eines Antrags auf Verminderung der Civilliste. Wissenschaft und Kunst. Königliches Opernhaus. (Der Prophet.) Matinée musicale. Eisenbahn⸗Verkehr.

Niederschlesisch⸗Märkische Eisenbahn.

Uichtamtlicher Theil.

Dent s ch land.

Hannover. Hannover, 15. Juni. (Ztg. f. N. D.) erste Kammer. Nach Ankündigung mehrerer neuen Petitionen, zum Theil die Schulfrage betreffend, und nach einem kurzen Berichte aus Petitionen über ostfriesische Siel-Angelegenheiten, die der Regierung zur Er— wägung übersandt werden, wurden die Ausgaben und Einnahmen der Amtskassen wiederholt bewilligt. Ein Antrag Decken' s, aus Ersparnissen durch Vakanzen ꝛc. älteren verdienten Förstern (die, im Walde grau geworden, den neueren Anforderungen für ein Avan⸗ cement nicht entsprechen) vorübergehend Gehaltszulagen bis zum Betrage des geringsten Revierförstergehalts und zur Aus⸗ gleichung von Härten zu bewilligen, wird abgelehnt. An⸗— gerstein glaubt wiederholt für die Münze in Klausthal und gegen deren Vereinigung mit der hiesigen in die Schran— ken treten zu müssen und trägt darauf an, den Satz für die diesjährigen Baukosten des Münzneubaues in Hannover mit 26,000 Rthlr. abzulehnen. Er verliest einen langen Protest gegen eine angebliche Behauptung Bar's, der Fortbestand der Münze in Klausthal werde aus Privat-Interessen gewünscht. Bar hat mit Befremden eine solche Behauptung auch in den öffent lichen Berichten gefunden, er erinnere sich aber nicht, sie gethan zu haben. Er habe nur harzlicher Interessen erwähnt, die doch offenbar allgemeinen Landes-Interessen weichen müssen. Die Noth⸗ wendigkeit des Münzbaues in Hannover sucht er ausführlich zu begründen. Kleine Münzen, die Münzen der kleinen Fürsten und Herren, habe man überall in Deutschland eingehen lassen, und die Fortschritte in der Maschinenbaukunst haben in den größeren Staa⸗ ten Neubauten überall erforderlich gemacht: das jetzige hiesige Münz⸗ gebäude entspreche seinem Zweck in keiner Weise. Rittmeister Münch⸗ hausen und Vezin erklären sich für den Antrag, und zwar haupt— sächlich aus dem Grunde, weil über die Gesammtkosten des Baues den Ständen ein Ausweis nicht vorgelegt sei, vielmehr von ihnen eine vorläufige Bewilligung verlangt wurde. Im ständischen Inter⸗ esse dürfe man sich aber nun und nimmer dazu verstehen, eine Stück⸗ bewilligung auszusprechen, welche Stände folgerichtig zwingen werde,

die noch nicht zu übersehenden Kosten des Weiterbaues, selbst wider ihren Willen, künftig ebenfalls zu bewilligen. Frü— her habe man über Neubauten Ständen den Spezial-Etat

vorgelegt, man dürfe auch jetzt ohne einen solchen die Bewilli⸗ gung nicht ertheilen. Honstedt erklärt sich unter Anerkennung der Nothwendigkeit des Neubaues für die Bewilligung. Braun sucht die Bedenken wider dieselbe zu beseitigen und bittet die hohe Kammer, das Vertrauen, das sie schon so oft in dieser Diät der Regierung geschenkt habe, ihr auch jetzt nicht vorzuenthalten. Her⸗ mann sieht die Nothwendigkeit nicht ein, daß Ständen über einen Staatsbau schon im voraus der vollständige Kostenanschlag vorge⸗ cat werde. Aber davon abgesehen sei hier regierungsseitig (von Bar) die, wenn auch nicht amtliche, Mittheilung gemacht, der ganze Bau werde etwa 50 60,000 Rthlr. betragen; er habe keinen Grund, in diese Mittheilung Mißtrauen zu setzen. Im finanziellen Interesse aber wünsche er, die Regierung möge die Nothwendigkeit des Baues in nochmalige Erwägung nehmen, und wolle er diesem Sinne einen Verbesserungs-Antrag stellen. Anger

stein verwahrt sich dagegen, als ob in der ganzen Kammer irgend einer sei, der der Regierung mehr vertraue als er. Aber hier handele es sich um eine Bewilligung, deren Erfolg nicht im voraus zu übersehen sei; sie aussprechen, heiße das Recht der Be—⸗ willigung aus den Händen geben. Nachdem darauf der Schluß der Debatte auf Senator Meier's Antrag beliebt wird, motiviren noch ihre Voten: Vezin gegen den Verbesserungs Antrag Hermann's; hier handele es sich nicht um eine Sache, die der Regierung zur Erwägung zu verstellen sei, sondern ob man eine Bewilligung aus⸗ sprechen wolle oder nicht, er könne sie nicht aussprechen. Münch haufen aus denselben Gründen gegen den Hermannschen Antrag. Wyneken gegen den Angersteinschen Antrag und für die Bewilli⸗ gung; daß die Regierung augenblickliche Geldbewilligungen nicht mißbrauchen werde, darin vertraue auch er ihr vollkommen. Er

. 111

hätte nur wünschen mögen, daß Andere in Gesetzentwür fen, die nicht für den Augenblick, sondern für Jahrhunderte gegeben seien, nicht durch gleich großes Vertrauen in ihrer Abstimmung sich hätten leiten lassen. Die beiden

heute gestellten Anträge werden darauf abgelehnt und die Bewilli— gung ausgesprochen. Es werden darauf folgende Regterungsschrei- ben angekündigt: Gebührentaxe in Strafsachen und bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten, Eingangs-Bestimmungen in das neue Prozeß— Verfahren, Schreiben zu dem Entwurf einer bürgerlichen Prozeß Ordnung. Wyneken berichtet aus den abweichenden Beschlüssen der zweiten Kammer zur Strafprozeßordnung. Der Berichterstatter glaubt verschiedene Beschlüsse zweiter Kammer auch hier zur An nahme empfehlen zu dürfen. Die Kammer entscheidet sich jedoch für eine vorläufige allgemeine Ablehnung und beziehungsweise Bei— behaltung der hiesigen Beschlüsse. Es werden somit die Differenzen nnr angedeutet und sämmtlich der Konferenz überwiesen. Schließlich werden die Einnahmen und Ausgaben der Steuer-Verwaltung zum zweitenmal bewilligt, mit Ausschluß der Besoldungen und Remune— rationen des Ober-Steuer-Kollegiums, welche in Erwartung von Anträgen des Finanz-Ausschusses auf Bothmer's Antrag einstweilen der Beschlußnahme entzogen werden. Die Beschlüsse über die Vor⸗ schläge des Steuer-Einnehmers Steinecke werden wiederholt und eben so die gestrigen Beschlüsse über die Wasserzölle.

Zweite Kammer. Die zweite Berathung der bürgerlichen Pro— zeßordnung wurde heute beendigt und darauf das ganze Gesetz ein⸗ stimmig angenommen. Lang J. übergab die Anträge des Justiz- Ausschusses zu dem Gesetzentwurfe über das gerichtliche Verfahren in Steuer -Contraventionssachen und zu dem Regierungsschreiben vom 28. Juli d. J., wegen authentischer Interpretation des §. 5

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Geilage zum Preußischen Staats-Anzeiger.

des Militair⸗Aushebungsgesetzes von 1843. Die Kammer ging zur zweiten Berathung des Ausg abe⸗Budgets über. Bei der ersten Position, die Krondokation enthaltend, nahm . das Wort, indem er befürwortete, wie er recht wohl wisse, daß ihm der 5. 81 der Verfassung kein Recht gebe, eine Verminderung der Civilliste zu beantragen, wie dadurch aber nicht ausgeschlossen sei, daß die Stände an Se. Majestät die Bitte richteten, bei der bedrängten Finanzlage des Landes auf einen Theil, der Krondotation zum Besten des Landes aus freien Stücken zu verzichten. Er glaube auch, daß Se. Majestät sich da⸗ von überzeugen werde, wie eine derartige Bitte der Stände bei der traurigen Finanzlage gerechtfertigt erscheinen werde. Des⸗ halb wolle er zum Begleitschreiben beantragen, die Regierung zu ersuchen, Sr. Majestät die dringende Bitte vorzulegen, daß aller⸗ höchstderselbe sich bewogen finden wolle, dem Lande durch tempo— rairen Verzicht auf einen Iheil der Krondotation Erleichterung zu verschaffen. Ministerial⸗Vorstand Lehzen hielt das Aussprechen eines solchen Wunsches durch nichts gerechtfertigt. Die Vereinba⸗ rung sei erst vor zwei Jahren getroffen. Damals haben sich Stände für eine solche Bitte nicht erklären können, im Gegentheil es dankbar anerkennt, daß Se. Majestät und dessen ruhmreiche Vorfahren dem Lande stets bereitwillig zu Hülfe gekommen seien. Waren nun nicht in damaliger Zeit die Verhältnisse der Art, daß Stände auf einen gleichen Antrag einzugehen Ursache fan⸗ den, so sind gegenwärtig die Umstände sicher nicht geeignet, Sr. Majestät ein solches Gesuch vorzulegen; er wünsche deshalb dringend, daß man davon abstehen möge. Ellissen: Die außergewöhnlichen Verhält⸗ nisse liegen sehr klar vor in dem bedeutenden Defizit; er könne durch aus keine Verletzung des Zartgefühls darin finden, daß Sr. Ma— jestät die Lage des Landes vorgetragen und dabei eine ganz bescheidene Bitte ausgesprochen werde. Ministerial⸗ Vorstand Lehzen führte weiter aus, daß 1848 die Verhältnisse allerdings anders gewesen seien. Als das Schreiben, worin die Vereinbarung mit der Krone enthalten, angefertigt sei, habe der Krieg gedroht oder schon seinen Anfang genommen. Man sei vollkommen davon überzeugt gewesen, daß derselbe Millionen kosten werde, und gleich— wohl habe man damals Sr. Majestät eine solche Bitte vorlegen wollen. Bueren: Was im Jahre 1848 versäumt sei, das könne 1859 nachgeholt werden. Die Krondotation mit Allem, was dazu höre, betrage an eine Million; so viel betrage ungefähr auch die Grundsteuer; ein einziger Haushalt koste demnach so viel, als die Grundsteuer des ganzen Landes aufbringe. Der Zuschnitt dazu sei nach einem großartigen englischen Maßstabe gemacht, den wir mit unseren deutschen Thalern nicht aufrecht erhalten könnten. Es sei zwar 1848 ein ähnlicher Antrag nicht durchgegangen, allein derselbe sei damals an der Adelskammer gescheitert; diese hätten wir jetzt

Mittwoch d. 19. Juni.

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ihrer Leistung war unter den obwaltenden Umständen lein eindrinali . 3 . ihrer . ,,, elt fühlbar in den Ensembles, so z. B. ich i isti sae Romanze mit Bertha: . 1 ; e enn, J. Stromes Wellen“, wo das unbedeutende Maß ihrer Stimme im Zwiegesang dur volle Organ der Frau Köster östers förmlich a 9. . Bemerkung, die man noch in höherem Grade in dem großen Duett mit Bertha zu Anfang des vierten Aktes zu machen Gelegenheit gewann. Ten Mangel an Tiefe suchte die Sängerin zwar an mehreren Orten durch Abänderungen zu verstecken, doch war dies ein Aushülssmit el, das der Partie ihrer eigenthümlichsten und schönsten Effekte beraubte, während die belassenen tiefen Stellen besonders dadurch an

nicht mehr, wiewohl es möglich sein könne, daß in der jetzigen ersten Kammer sich gleiche Elemente antreffen ließen, woran er jedoch noch zweifele. Der Herr Finanz⸗Minister habe sich darauf berufen, daß das jetzige Verhältniß erst vor zwei Jahren regulirt sei. Es scheine ihm, als ob man solche Argumente in wider⸗ sprechender Weise gebrauche. So habe man noch heute bei dem Wasserbauwesen gesagt, was früher regulirt worden, könne nicht für alle Zeiten maßgebend sein; man müsse jetzt mehr Geld haben. Handele es sich also darum, daß die Stände mehr Geld bewilligen sollten, so lasse man Zweckmäßigkeits-Rücksichten gelten; wollten

Stände sich einmal umgekehrt äußern, wenn auch nur bittweise, so sage man, eine frühere Regulirung stehe schlechthin hindernd entgegen. Die Stände seien nun einmal leider darauf reduzirt, daß sie nur bittweise Sr. Majestät vortragen könnten, daß das Land die enormen Ausgaben zu tragen nicht im Stande sein werde, und eine solche Bitte, glaube er, werde man doch den Ständen nicht versagen wollen. Ministerial⸗Vorsteher Stüve glaubte, die Versammlung könne dem Vorredner dankbar sein, daß er den Punkt dahin gestellt habe, wohin er gehöre; und habe das bezeichnend genug gethan, durch die Heftigkeit seiner Schlußworle. (Mit erhobener Stimme;) „Es soll ein Angriff auf die Verfassung sein; es ist darauf abgesehen, das gute Vernehmen zwi⸗ schen Fürst und Volk zu stören. Zu dem Ende sind denn Thatsa⸗ chen vorgetragen, die sich gar nicht so verhalten; es ist aus einer halben Million eine ganze gemacht worden, es ist der Betrag der Grundsteuer gleichgestellt, obgleich diese viel höher ist. Es handelt sich hier um die Frage des Rechts. Der König ist der größte Grund⸗ eigenthümer, der größte Erbe im Lande seit unendlichen Jahren her. Er mußte freilich Landes-Ausgaben von den Einkünften bestreiten; aber er hatte das Recht, den reichlichen Ueberschuß für sich zu ver— wenden. Das Recht hat er dem Lande abgetreten; er hat sich mit einer bestimmten Summe begnügt, die nicht nach englischem Maßstabe, sondern nach deutschem gemessen ist. Dadurch hat Se. Majestät ein großes Opfer gebracht. Wird daran jetzt gerüttelt, so ist das nach meiner Ansicht ein Angriff auf alles Eigenthum im Lande. Wären die Verhältnisse noch außerordentlicher, so möchte es sich rechtfertigen lassen, an die Hoffnungen zu erinnern, die 1818 auf die große Mu⸗ nisizenz Sr. Majestät gesetzt sind. So sind die Verhältnisse aber nicht.“ Ellissen ergriff das Wort nochmals nur zu dem Zwecke, um sich gegen eine gehässige Insinuation zu verwahren, mit welcher der geehrte Herr Minister, und zwar, wie es ihm scheine, absichtlich nicht ohne Heftigkeit, seinen Vortrag eingeleitet habe, er meine die Insinuation, daß es auf einen Angriff auf die Verfassung abgesehen sei. „Eine solche Aeußerung, Herr Präsident“, sagt der Redner, „ist nicht in der Ordnung! Es ist hier nicht im mindesten die Rede von einem Angriffe auf die Verfassung, sondern von einem beschri— denen Wunsche gesprochen zu deni Herzen Sr. Majestät.“ Der Antrag Siedenbuürg's wurde bei Anwesenheit von funfzig und eini gen Mitgliedern gegen 20 Stimmen abgelehnt.

wissenschaft und Kunst.

Königliches Opernhaus.

Der Prophet. Frau Bexend Brand: Fides.

(Den 16. Juni.)

Die Fides im „Propheten“, eine Partie, deren charalteristische Wir⸗ kung zum großen Theil gerade auf den Stimm -Umsang nach der Tiefe basirt ist, gab diesmal eine Sängerin, welcher nicht nur der be eich nete Um⸗ fang, sondern außerdem auch die durchgreifende Kraft des Organs man⸗ gelt, um der Aufgabe vollkommen gewachsen zu sein. Die Darstellung des Charakters durch Frau Berend-Brand erschien daher in der Wirkung um so abgeschwächter, als man die Rolle erst kurz zuvor von einer Künst- lerin, wie Fräul. Wagner, gesehen hatte, der wahrhaft großartige Kunst= mistel zu? Gebote stehen, ünd die mit Hülfe derselben und ihrer vollendelen dramatischen Kunst eine wirkliche M eist er leistung als Fides hinstellte. So Ehrenwerihes daher Frau. Berend

Brand an und für sich leistete, namentlich in einzelnen ihrer l Individualität mehr zusagenden Scenen und Momenten, der Totaleindiug

ihrer charakteristischen Wirkung einbüßten, daß die Stimme der Sängerin in den unteren Regionen gerade am krafi⸗ und sasftlosesten klingt. Die be— rühmte Verleugnungs-Scene im vierten Akt kam daher dies mal um so we⸗ niger zur gewohnten Geltung, als Frau Berend-Brand hier, abgese⸗ hen von der Bewältigung der rein musikalischen Effekte, auch der dramati— schen Behandlung der überaus schwierigen Aufgabe nicht gänzlich gewachsen erschien und das Tiesergreifende dieser Scene durch eine entsprechende Dar- stellung wiederzugeben nur unvollkommen vermochte. Als das Gelungenste der ganzen Leistung dürfte der Vortrag des schönen Arioso's im zweiten Akt: „Ach mein Sohn! Segen Dir!“

bezeichnet werden, obgleich auch das Bettlerlied zu Anfang des vierten Aktes in manchem Betracht recht dankenswerth von der Gastsängerin aus- geführt wurde. Im Uebrigen müssen wir aber an unserem neulich ausge— sprochenen Urtheile festhalten, wonach Frau Berend⸗Brand, obwohl eine für mittlere Bühnen gewiß recht brauchbare Künstlerin, die gespann⸗ ten Forderungen des berliner Opern-Publikums zu erfüllen niemals ganz (am wenigsten auf die Dauer) im Stande sein wird. Als Johann von Leyden trat Herr Ander diesmal zum zweitenmale auf und erwarb sich bei dieser Gelegenheit wieder die volle Gunst des Publikums.

musicale. (Den 16. Juni.)

Am Sonntag gab Herr Mantius im Saale der Gesellschast zur Unterhaltung eine musifalische Matinee, die vorzugsweise zum Zwecke hatte, einem größeren aus Künstlern und Kunstfreunden bestehenden Publikum mehrere Schülerinnen des Veranstalters vorzuführen. Ohne auf alle einzelnen Gaben der Matinee näher einzugehen, erwähnen wir nur, daß Fräulein Kellberg, bereits von ihren Opernleistungen her bekannt, unter Anderem das Arioso:

„Ach mein Sohn!“ ;

aus dem „Propheten“ sehr gelungen vorfrug und Forischritte in der Ge= sangskunst, seit wir sie nicht gehört haben, nicht verkennen ließ. Von den anderen beiden Schülerinnen, welche der Meister des Gesanges, Herr Mantius, den Hörern vorführte, zeigte besonders Fräulein Baum ei ster, mit einer Stimme von äußerst lieblicher Klangfärbung begabt, ent- schiedenes Talent für den Gesang und eine bereits bedeutend vorgeschrit- tene Ausbildung der Stimme. Sie trug die bekannte Cavatine aus dem „Barbier von Sevilla“, ein Duett aus den „Jahreszeiten“ (mit Herrn Mantius) und einige Lieder von Taubert mit Fertigkeit, Beschmack und Anmuih vor und erwarb sich die lebhafte Theilnahme aller Anwesenden. Auch Fräul. Rust besitzt eine der Ausbildung werthe Stimme, deren Klang uns indeß zur Zeit noch durch eine nicht durchweg natürliche Tonbildung beeinträchtigt scheint.

Matinée

Eisenbahn⸗Verkehr.

Niederschlesisch⸗Märkische Eisenbahn.

Die Direction der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn-Ge— sellschaft . in dem der außerordentlichen General-Versammlung vom 21. 'ezember 1849 vorgelegten Berichte die Herren Ilctionaire ausführlich in Kenntniß gesetzt, daß und weshalb der Herr Han— dels-Minister beschlossen hatte, vom 1. Januar d. J. ab die Ver= waltung der Bahn nach §. 14 des Gesellschafts-⸗Statuts zu über⸗ nehmen. Es wird allgemein bekannt sein, wie die Königliche Ver⸗ waltungsbehörde am 2. Januar im administrativen Wege eingesetzt worden ist. Nach längeren Unterhandlungen von Seiten der Kö⸗ niglichen Verwaltung mit der Direction in Betreff der Rechnungs Ablage für das Jahr 1849 sah sich die Königliche Verwaltung, da die Unterhandlungen nicht den erwünschten Erfolg hatten, genöthigt, die den Herren Actionairen schuldige Rücksicht zu beobachten, die Betriebs-Rechnung für das Jahr 1849, so wie sie aus den Kassen— büchern und den Akten zu entnehmen war, zur Kenntniß aller Be— theiligten zu bringen. Es bedarf kaum der Erwähnung, daß die Königliche Verwaltung für den Inhalt nur insoweit eine Verant⸗ wortlichkeit übernimmt, wie derselbe aktenmäßig getreu hat darge— stellt werden können.

Auf der ganzen Strecke der Bahn zwischen Berlin, Görlitz und Breslau wurden im Jahre 1849 befördert 547,460 Personen, von welcher 5182 die erste Klasse, 193,387 die zweite und 438,891 Personen die dritte Wagenklasse benutzten. Unter den in der drit ten Wagenklasse beförderten 438,891 Personen befinden sich 14,919 Mann Militair, welche gegen ermäßigte Fahrpreise und zwar bis 1. Juli für die Kosten des Etappenmarsches bei Kemmandos und für den halben Fahrpreis bei Beurlaubungen, vom 1. Juli ab aber bei Transporten von 300 Mann für 3 des Fahrpreises und bei größeren Transporten für die Hälfte desselben, Beförderung erhiel⸗ ten, wofür zusammen 48,522 Rthlr. 9 Pf. eingenommen wurden Auf die Entfernung einer Meile berechnet sind 5, 470,011 Personen Meilen zurückgelegt worden, und ist demnach jeder Reisende durch schnittlich 9.98 Meilen gefahren. Ven hundert Fahrgästen haben 6,95 die erste, 18,ss die zweite und 80,17 die dritte Wager klasse benußt. Die Einnahme für Personen inkl. Passagier Gepäck hat im Ganzen 716,754 Rthlr. 6 Sgr. 10 Pf. oder pro Person und Meile 3 Sgr. 11, Pf. betragen. Gegen das Jahr 1848, wo 3821 Personen oder O, So pCt. in der ersten Wa⸗ genklasse, 75, 622 oder 11,95 pCt. in der zweiten und 553,456 oder 7, 4s pCt. in der dritten, zusammen 632,899 Personen, und auf eine Meile berechnet 5, 359, 847 Personenmeilen gefahren sind, wur den im Jahre 1849 Sö,ss8 Personen weniger, dagegen 110, 1064 Personenmeilen mehr befördert, die höheren Wagenklassen mehr be nutzt und für Personen 10,575 Rihlr. 18 Sgr. 5 Pf. mehr ein⸗ genommen. An Gütern wurden im Jahre 1849 befördert: 47,632 Zoll-⸗Ctr. 13 Pfd. Eilgut, 2,113,137 Etr. 48 Pfd. ordinaire Fracht und 44,017 Ctr. 28 Pfd. Schlachtvieh und Geflügel, zusammen 2,204,785 Zoll-Etr. 89 Pfd. Hiervon sind über die ganze Länge der Bahn von Berlin bis Breslau 692,155 Ctr. 73 Pfd. oder 26,98 pCt. des ganzen Frachtverkehrs und 1,612,631 Ctr. 16 Pfd. oder 73, 1 pCt. nur auf einem Theile der Bahn bewegt worden. Die Ge⸗ sammt-⸗Einnahme aus dem Güterverkehr, dem Vieh- und Equi⸗ pagen⸗-Transport hat im Jahre 1849 betragen 698,769 Rthlr. 16 Sgr. 7 Pf., dabei sind für 326 Equipagen 4901 Rthlr. 4 Sgr. 10 Pf. Bleiben für Güter und Vieh 693,868 Rthlr. 11 Sgr. 9 Pf. Nach der vorbehaltlich definitiven Feststellung durch die Zei⸗ tungen bekannt gemachten Monats⸗Einnahme stellt sich zwar eine