auf das Landesverfassungs gesetz hingewiesen, welches den Städten die freie Wahl ihrer Beamten sichert, der Antrag wird verworfen und der Ausschuß⸗Antrag, welchen die Regierungs⸗-Mitglieder für eine dan⸗ kenswerthe Verbesserung des Entwurfes erklären, wiederholt be⸗ schlossen. Den Satz (8. 53), daß die Bestätigung einer Ma⸗ gistratswahl wegen „Mangels besonderer Befähigung? von der Regierung verweigert werden kann, beantragt Wyneken zu strei⸗ chen. Es heiße die Bestätigung der, Willkür der Negierung an. heimstellen, Mangel besonderer Befähigung sei kein gesetzlich be⸗ stimmter Grund, wie er durch das Landes verfassunge⸗Gesetz geboten sei, die Bestimmung sei geradezu eine Umgehung des letzteren. Se⸗ nator Meier fügt den Grund hinzu, durch die Wahl sei vom Ma⸗ gistrat und Bürger⸗Vorstehern dem neugewählten Mitgliede das Zeugniß der Befähigung hinreichend ertheilt, beiden stehe es eher zu, Über die Befähigung zu entscheiden, als der fernstehenden Regie⸗ rung. Vezin, Kirchhoff, Ha mmerstein suchen diese Gründe zu entkräften. Mangel der Befähigung sei allerdings ein bestimm
ter Grund, es müsse ferner nicht blos das Verhältniß des slädti⸗ schen Beamten zur Stadt, sondern auch zur Regierung in Betracht
gezogen werden, ohne die Bestimmung des Entwurfes könne die Regierung nicht marschiren.
Der Antrag Wyneken's wird ab⸗— gelehnt. Ein Zusatz⸗Antrag zu demselben Paragraph von Neu⸗ pert, dahingehend, wenn die Bestätigung binnen drei Monaten nicht erfolgt e sie als erfolgt anzunehmen, wird ebenfalls verwor⸗ fen. Beide Anträge bezweckten nach Ausführung der Vertheidiger berfelben, der möglichen Willkür einen wirksamen Damm entgegen zusetzen. Hamm erstein und Münchhausen meinen, die ent⸗ schiedene Willkür werde dennoch solcher Dämme spotten, übrigens rechtfertige ihre unbestimmte Möglichkeit keinesweges eine so spe⸗ zielle (wie die von Neupert beantragte) gesetzliche Bestimmung. Angerstein findet, Willkür sei nur vor dem März möglich gewe⸗ sen, jetzt biete sowohl die Verantwortlichkeit der Minister, als die ben Ständen verliehene Gewalt dem Lande ausreichende Sicherheit gegen dieselbe. Vezin beendet darauf kurz den gestern abgebroche⸗ nen Bericht über die Anträge der Gerichtskonferenz, welche smmt⸗ lich angenommen werden.
Zweite Kammer. Das Gesetz über das Verfahren in Steuer Contraventionssachen wird zum letztenmale berathen und angenom— men. Rach dem Entwurfe soll das Verfahren wegen der Steuerde⸗ frauden ein strafrechtliches sein, die Entscheidung in erster Instanz uneingeschränkt den Amtsgerichten zustehen, Windthorst bean tragte dagegen, daß Sachen über 1060 Rthlr. an die Obergerichte gewiesen würden. Für diesen Antrag erklärten sich mehrere Mit glieder, unter Anderen Gerding, im Interesse der unschuldiger⸗ weise Denunziirten, Klee aus mehreren Gründen; Buß, weil der untersuchende Amtsrichter doch immer einigermaßen da⸗ von eingenommen sei, daß ein verurtheilendes Erkennntniß er⸗ folge. Ueberhaupt schien der Hauptgrund, der für den An— trag geltend gemacht wurde, der zu sein, daß der Instruc⸗ tions-Richter nicht ohne Gefahr auch der erkennende Richter sein könne. Von anderer Seite wurde dagegen geltend gemacht, daß die demnächstige Stellung des Amtsrichters bei den Untersuchungen die⸗ ser Contraventionen nicht mehr nach den Instructionsrichtern des in⸗ quisitorischen Prozesses beurtheilt werden könne. Weinhagen war der Ansicht, daß der Entwurf hinreichenden Schutz für die Rechts⸗ sicherheit gewähre, und Lang !I. suchte nachzuweisen, daß eine Ver⸗ weisung dieser Strafsachen an die häufig entfernt liegenden Ober⸗ gerichte mit den größten Unzulänglichkeiten verbunden sein werde. Der Antrag wurde darauf mit großer Majorität verworfen und darauf das ganze Gesetz gegen fünf Stimmen, Klee, Buß, Ger— ding, Windthorst, Freudentheil, angenommen. Den Konferenz⸗ Vorschlägen zu der Gerichts -Verfassung, mit Ausnahme dreier, trat die Kammer bei. Zur Schlichtung der noch streitig gebliebenen Punkte wurde eine verstärkte Konferenz von 4 Mitgliedern beschlossen. Die 3 Konferenz⸗Vorschläge, welche theilweise nach längerer Erörterung fast einstimmig abgelehnt wur⸗ den, betrafen 1) die demnächstige Gerichtsbarkeit in Ehesachen, wo die Konferenz, eben um nichts zu hestimmen, wenigstens um nicht auszudrücken, daß dieselbe an die bürgerlichen Gerichte übergehen solle, einen ganz zweifelhaften Ausdruck in Vorschlag gebracht hatte; 2) das Präsentationsrecht der jetzigen Provinziallandschaften zu den Obergerichtsstellen, dessen Aufhebung die zweite Kammer als einen Akt der allgemeinen Gesetzgebung uneingeschränkt in Anspruch nahm, wogegen die erste Kammer noch eine zuvorige Verhandlung mit den jetzigen Provinziallandschaften eintreten lassen wollte, die Kon⸗ ferenz über einen dem Beschlusse der ersten Kammer entsprechenden Antrag gemacht hatte, und endlich 3) die demnächstigen Besoldun— gen, wobei der Regierung ein weiterer Spielraum gegeben werden sollte, als nach den bestimmten Beschlüssen der zweiten Kammer stattfinden konnte. Rohrmann fragte darauf an, ob Aussicht vorhanden sei, daß noch in dieser Diät den Ständen der Entwurf iner Notaritäts-Srdnung vorgelegt werde. Ministerial-Vorstand Düring entgegnete, daß der Gegenstand allerdings in Angriff genommen sei, jedoch die Vorarbeitung eines sehr großen Materials erfordere, so daß die Vorlegung des Entwurfs in dieser Diät schwerlich zu ermöglichen sei. Die Kammer ging zum Einnahme⸗ Budget über, und zwar zu den Ueberschüssen der Harzbergwerks⸗ und Forst⸗Verwaltung. Dieselben sind veranschlagt: ) Ueberschuß der oberharzischen Forstkasse 23,400 Rthlr. 2) ueberschuß der Kommunionszehntkasse zu Goslar 18,000 Rthlr. 3) Der Eisen— hütte zu Gittelde 1300 Rthlr. 4) Der Berghandlung 8000 Rthlr.
Württemberg. Stuttgart, 18. Juni. Der Sch wä⸗ bische Merkur enthält die Bekanntmachung des Ministeriums des Innern, betreffend den Umlauf falscher Münzen: „Nach neueren Wahrnehmungen sind falsche Guldenstücke mit bayerischem Gepräge und der Jahreszahl 1842, und falsche Halbguldenstücke mit badi⸗ schem Gepräge und der Jahreszahl 1849 in Umlauf. Die ersten, von gewöhnlichem Zinn und in Formen gegossen, sind sowohl an 14 Metall, als wegen Unvollkommenheit des Fabrikats leicht er—
n . wogegen die aus Neusilber auf besonders gravirten Stem⸗ . . einer Maschine geprägten Halbguldenstucke eine größere 3 . des verkehrenden Publikums in Anspruch nehmen. 1 dieses zugleich unter Hinweisung auf eine frühere Be—
machung vom 16. April d. J. hiermit zur öffentlichen Kennt⸗
niß geb ; i ĩ 36g 56 Den 13. Juni 18560. Ministerlum des Innern.
Schles wi 9 ; Mit dem , cen ns; 17. Junl. (H. C.)
J ö „Geyser“ i e aer neh wn ern i der en le lf e ene . werden ni , hier eingetroffen. Geschütz und Pferde ist heute Morge Eine Abthellung Infanterie und Kavallerie 1 . fandinasl O ete gesellig· Jusammenkunft preußlscher und skan tu scher Offziere hat gestern im Süberholztruge! stalt= gefunden. on hier aus nähmen vorwiegend noörwegische und
1054
außer General Malmborg nebst Suite nur wenige schwedische Wees baran Theil. Erd verschiedene Musik⸗Corps sollen die Gesellschaft unterhalten haben. . die aus Jütland kommen, berichten, daß nach Kol⸗ ding vor einigen Tagen mehr Kavallerie verlegt worden sei. Das Linienschif „Skiold“ hat seine Position bei Brunsnis verlassen und ist seewärts gegangen.
Oldenburg. Oldenburg, 15. Juni. (Wes. 3tg.!) Se. Königl. Hoheit der Großherzog befindet sich schon seit einiger Zeit nicht wohl; indeß war gestern das Ministerium zu einer Sitzung nach Rastede beschieden, woraus hervorgeht, daß das Un⸗ wohlsein des Großherzogs von keiner erheblichen Art ist. Die Ka⸗ binets-Sitzungen, denen der Großherzog beiwohnt, finden sonst in der Regel hier statt. Auch der Erbgroßherzog ist von Asthma— Anfällen in dieser Zeit befallen und wird, wie man sagt, das Bad Ems besuchen.
Schaumburg ⸗Lippe. Bückeburg, 1h. Jun. f. Ndschl.) Der Fürst hat eine Militair-Verdienstmedaille für be⸗ sondere militairische Auszeichnung, sodann ein Offizierkreuz für 25 jährige Dienstzeit und verschiedene Dienstauszeichnungen für Unter⸗ offiziére und Gemeine gestiftet, mit deren Verleihung nach 9⸗ 15 und 2ljähriger Dienstzeit eine steigende Gehaltszulage verbunden ist. Die Medaille ist gestern, am Stiftungstage, dem Erbprinzen,
dem Oberst- Lieutenant Barkhausen, dem Major Funk, den Capi⸗— tains von Knigge und von Marthille und den Oberjägern Dettmer und Eggerling verliehen. Ferner werden zwei Medaillen mit der Inschrift: „Düppeler Höhen, 17. April 1849“ unter die 18 Jäger derloost, welche an dem glücklichen Gefechte theilgenommen haben, außerdem 7 an auswärtige Offiziere, die mit den hiesigen Truppen im schleswigD jütländischen Feldzuge zusammengedient haben.
Frankfurt. Frankfurt a. m,, , Jun (Fr. 3 Se. Königl. Hoheit der Kurfürst von Hessen besuchte heute, von sei⸗ nem Schloß Philippsruhe aus, unsere Stadt. Der Königl. sächsi sche Bevollmächtigte beim Staaten⸗ Kongreß, Herr von Nostiz und Jänkendorf, soll vor einigen Tagen wieder von hier abgereist sein.
Ausland.
Frankreich. Gesetz gehende Versammlung. Sitzung vom 7. Juni. Den Vorsitz führt Dupin. Eine zweite Berathung wird beschlossen über Verwendung des, mit Gesetz vom 19. Mai 1819 bewilligten Kredits für Algier mit 5. M M,900 Fr. Der An⸗ trag Ro ussel's, die zur Weide nöthigen Wiesen der Forstbehörde abzunehmen, wird an die bereits ernannte Spezial-Kommission ver= wiesen. Ein Gleiches geschieht mit dem Antrage Dufournel's auf Reform der Art. 14 und 15, des Forstgesetzbuches. Fayolles zieht seinen Antrag in Betreff des Gemeindegutes zurück. Fou⸗ quier d' Herouel vertheidigt seinen und seiner Genossen An— trag über Ackerbau⸗ Unterricht, den die Kommission verwerfen will. ussat unterstützt den Antrag, da die 8 versailler Professoren vor leeren Bänken läsen. Nach einer Gegenbemerkung des Bericht⸗ erstatters wird der Antrag nicht in Betracht genommen. Der Ju⸗— stiz⸗Minsster überreicht zwei Kreditforderungen für den Staats Rath, einen Gesetz-Entwurf über Veräußerung einer der Ehrenle⸗ gion gehörenden Liegenschaft. Ein Antrag Dunantes in Bezug ft wird in die Abtheilungen verwiesen. Da die Ta⸗
auf Vaterschaf gesordnung erschöpft ist, wird die Sitzung um 3 Uhr aufgehoben.
Lau ss
Parts, 17. Juni,. Der Constitutionnel bemerkt über den Beschluß der Dotations-Kommission: „Die Entscheidung, welche den vom Ministerium verlangten Kredit verringert, ist ein wahres Ereigniß. Nichtsdestoweniger hat dieser Beschluß, wenn wir gut unterrichtet sind, in der Umgebung des Staats-Oberhauptes keine Bewegung hervorgebracht. Man hatte einen neuen Kredit ver⸗ langt, den man für die rechtmäßige Wirksamkeit und Würde der Regierung nothwendig erachtete, man hatte an dieses Verlangen den Maͤßstab bewährter Erfahrung gelegt. Was man gestern von dem Kredit dachte, denkt man noch heute davon. Solche Gesctze können beseitigt, aber nicht abgeändert wer⸗ den. Der Präsident der Republik zeigt der Versammlung an, was er für Hebung der Autorität nothwendig, ja selbst uner⸗ läßlich hält. Die Versammlung hat das Recht, anders als er zu fühlen und zu urtheilen. Wird der Gesetz⸗Entwurf nicht so ange⸗ nommen, wie er eingebracht wurde, so wird der Präsident, ohne aus der Erfahrung geschöpfte Ueberzeugungen aufzugeben, sich in den schmalen Betrag der gegenwärtigen Bezüge einschränken, dem Lande aber das Urtheil überlassen. Wir gestehen, in dieser ganzen Ange⸗ legenheit liegt uns Eines am Herzen: das Land. Wären seine großen Interessen ernstlich gewahrt, wir würden uns wenig um das Uebrige kümmern. Wir sind genöthigt, auszuspre⸗ chen, was wir denken. Es scheint uns der Kommissions⸗ Beschluß, welches auch die Beweggründe dazu gewesen sein mögen, entschieden Frankreichs großen Interessen zuwiderlaufend, möge man nun Gegenwart oder Zukunft im Auge haben. Gegenwärtig bricht er den bewunderungswürdigen Bund belder Staatsgewalten, desseu Bildung so lange dauerte und so schwierig war, vor dem die in allen unseren Städten schon schlagfertige Emeute sich erblassend auf⸗ löste. Für die Zukunft mehrt er die ohnedies schon so beträchtlichen, aus der, Constitution entspringenden Hindernisse und die erst zu lösenden Aufgaben.“ Creton, welcher, zum Berichterstatter der Dotatlons⸗ Kommission gewählt, diese Wahl ablehnte, obwohl das von ihm gestellte Amen⸗ dement zum gegenwärtigen Kommissions Antrag erhoben wurde, richtet ein Schrelben an das Journal des Débats. Er erklärt darin seine Ablehnung dadurch, daß er das Gesetz für ein politisch überaus wichtiges halte. Seine Annahme führte unausweichlich zur Verlängerung der Präsidentschafts⸗Dauer und unabänderlich zu ei⸗ ner Löfung, der er unwiderruflich entgegen sei. Das sei sein Haupt⸗ beweggrund. Sein Amendement sei von einer Majorttät angenom⸗ men worden, welche nicht der Opposition angehöre. Nur die Mi⸗ nister hätten sie auf das Bestimmteste verworfen. Man gab jedoch zu verstehen, daß man allenfalls auf jährliche Einbringung der Kre⸗ ditforderung eingehen würde. Diese Wendung habe ihm ungeschickt, ernsthafter Leute unwürdig geschienen. Deswegen habe er sein Amende⸗ ment nnr r eng, und einfache Verwerfung des Entwurfs bean⸗ a6 . e Mejnung sei nicht durchgedrungen. Daher habe er
. . i , nicht annehmen können, weil es sein 3 . 3g ribüne vollkommen frei seine Ansicht auszu- = ele enthält Folgendes: „Man versichert, daß
das Elysee, im Falle der Verwerfung der Dotation von 10,000 Fr. für den Tag, einen Aufruf an die Nation in Form einer National⸗ Subscription machen wolle.“ Die Majorität der Dotations⸗Kom⸗ mission besteht aus fünf Legitimisten: Kerdrel, Dufougerais, Favreau, Chapot und Desmazures, und vier Alt⸗Konservativen der früheren Deputirten⸗Kammer: Dalmatie, Mornay, Creton und Flandin. Der Bericht der Dotations-Kommission wird erst Donnerstag ein⸗ gebracht werden, die Debatte aber nicht vor nächster Woche beginnen. Die Opposttionsblätter schüren die Gluth der zwischen Präsi⸗ dent und Masjorität bestehenden Aufregung, um sie in lohen Brand zu verwandeln. Der National spottet uͤber den Constitution⸗ nel, welcher sich gestern noch alles Urtheils über das Dotations⸗ Resultat enthalten hatte, und sagt: „Der Co n stitutionnel schweigt, oder vielmehr er redet, um nichts zu sagen. Man muß jedoch hoffen, daß ihn das edle Beispiel des Moniteur du soir und des Dix Decembre antreiben werde. Eine erste Niederlage schwächt so feurigen Muth nicht.“ Der Con stitut ionnel enthält nun heute außer den oben mitgetheilten Bemerkungen noch einen Artikel über die Verwendung der Civillisten unter der Monar⸗ chie, um die darin enthaltenen Angaben bei der Dotationsfrage zur Geltung zu bringen. Derselbe beweist, daß die Civilliste stets dazu diente, Bittsteller zu befriedigen, Wissenschaft und Kunst zu heben. Ludwig Philipp hatte 18,460,009 Fr. Kron-Einkünfte. Seine Ausgaben waren: Persönlicher Dienst 15,900 Fr.; die der Königin 16,0900 Fr.; Ehrendienst 113,609 Fr.; Sekretariat 14,0090
Fr.; Leibbedienung 13,900 Fr. Dann folgt eine lange Reihe für
Museen, Bibliotheken, Mobilien, Palastdienst, Manufakturen u. s. m gemachter Ausgaben, deren Gesammtsumme 12, 269,000 Fr. beträgt. Feste, Ceremonien, Logen und dergleichen 1,214,000 Fr; Wohl thätigkeit 13 Millionen. Gesammtausgabe 19,250, 9000 Fr.; Ein⸗ nahme 18,460,000 Fr.; jährliches Defizit S5 0,000 Fr. Nach die⸗ ser Rechnung hätte König Ludwig Philipp in 17 Jahren 14, 450, 000 Fr. aus Eigenem zugesetzt. . . Der Unterrichts⸗-Minister ist jetzt mit der Einführung des neuen Unterrichts-Gesetzes beschäftigt. Für die dadurch neu kreirten Plätze haben sich nicht weniger als 2099 Kompetenten gemeldet. Auch die Bischöfe betheiligen sich an der Wahl der vier Prälaten aus ihrer Mitte. Täglich laufen beim Unterrichts⸗Minister von ihnen Briefe mit verslegelten Stimmzetteln ein, deren Eröffnung am 27. Juni hier geschehen wird. Das Institut soll Flourens, Guizot und Thiers, der Cassationshof den Präsidenten der National-Versammlung, Herrn Dupin, gewählt haben. In der permanenten Section des obersten Unterrichts-Conseils sind wegen Ausscheiden von 4 Mitgliedern eben so viele Stellen zu besetzen. Jede derselben trägt 12, 000 Fr.
Die Akademie der Wissenschaften hat den bekannten Preis von 7000 Fr., der für den am meisten auf die Moralität des Volkes wirkenden dramatischen Schriftsteller bestimmt war, dem Verfasser der „Gabrielle“, Herrn Emil Augier, zuerkannt.
Ein Journal theilt die Namen von 11 ansehnlichen Buchhänd— lern von Paris mit, welche wegen Ueberschreitung der Lotteriever bote zu 100 Fr. Strafe verurtheilt wurden und deswegen ihr Wahlrecht verlieren.
Girardin richtet heute einen Brief an seine Wähler, in wel chem er bemerkt: „Ich bin nicht Republikaner aus Vorurtheil, son⸗ dern aus Ueberzeugung. Habe ich mich auch verspätet, so bin ich doch überzeugt, zwei Dinge kann ich in meinem Gedanken nicht trennen: Das allgemeine Wahlrecht und das allgemeine Wohl. Je mehr ich an die unbegränzte Macht der Freiheit glaube, desto mehr zweifle ich an der Unfehlbarkeit der Regierungen. Ich will die absolute, unantastbare Freiheit, das ist mein mühsam errungenes Glaubens-Bekenntniß. Ueber Fragen von untergeordneter Beden tung habe ich oft meine Ansicht geandert und werde sie wahrschein lich noch ändern.“ Man erwartet von Girardin's Eintritt eine nochmalige Spaltung des Berges. Gegenwärtig zerfällt sie ohne dies in vier Gruppen: 1) Miot, Nadaud, Valentine, Baudin, Pierre Leroux, Pelletier, Beaune u. s. w. 2) Michel von Bour ges, Bourzat, Savoie, Joly u. s. w. 3) Flotte, Vidal, Eugene Sue u. f. w. 4) Jules Favre, Grevy, Dupont von Bussac, Cremieux, Pascal Duprat und E. Arago. Zwischen denselben herrscht nicht das beste Vernehmen.
Dem Toulonnais zufolge, wird die Flotte in der Lev verstärkt und unter Admiral Trehouart's Kommando gestellt.
Aus Macon schreibt man: „Lamartine ist hier plötzlich krank geworden und mußte deswegen seine Reise nach dem Orient ver schieben. Er ist in diesem Augenblicke in Monceaux.“
Seit acht Tagen ist die Untersuchung gegen Urheber und Un
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terzeichner der an den Justiz-Minister verwiesenen Anti⸗Wahlreform Petitionen im Gange. Eine Masse derselben ist bereits den Staats Anwalten zur Einleitung gerichtlicher Verfolgung zugefertigt
und Irland. London, 17. Juni. Koburg mit seiner Gemahlin, der Prinzessin Clementine, und der preußische Gesandte, Ritter Bunsen, haben Ihrer Majestät der Königin und dem Prinzen Albrecht zu Osborne auf der Insel Wight einen Besuch abgestattet und sind vorgestern, die Ersteren nach St. Leonard's, der Letztere nach Lon von von dort zurückgekehrt. Auch der Premier⸗-Minister, Lord John Russell, ist von Osborne wieder hier eingetroffen.
Lord Langdale soll, an die Stelle des Lord Cottenham, zum Sprecher des Oberhauses ernannt werden. Ei ist schon jetzt Vice⸗ Präsident dieses Hauses, zugleich mit den Lords Denman und Fampbell, und Mitglied der Kommission für das große Siegel.
Heute sind neuere Nachrichten aus New-Nork eingegangen, die bis zum 5sten d. M. reichen und wonach man dort glaubte, daß die gescheiterte Expedition des General Lopez gegen Cuba doch noch zu ernsten Mißhelligkeiten zwischen den Regierungen der Vereinigten Staaten und Spaniens führen dürften, indem es den spanischen Behörden auf Cuba gelungen war, einer Anzahl der Theilnehmer an jenem Freischaarenzuge sich zu bemächtigen, und die Regierung der nordamerikanischen Ünion nun die Auslieferung dieser Leute ver= langte, um sie in den Vexeinigten Staaten zu gerichtlicher Verant⸗ wortung zu ziehen. Die spanischen Behörden verweigerten aber diese Forderung, und es hatte schon eine gereizte offizielle Kor⸗ respondenz zwischen den beiden Ländern stattgefunden. Der nord⸗ amerikanische Konsul machte geltend, daß die gefangenen Freischär⸗ ler, angeblich 195 an der Zahl, sich auf neutralem Gebiet, nämlich auf der Insel Contoy, befanden und im Begriff waren, nach den Vereinigten Staaten umzukehren, als sie von den Spaniern festge⸗ nommen wurden. General Lopez war ganz auf freiem Fuß und in New-Orleans eingetroffen, von zwei Schiffen seiner Expedition wußte man noch nicht, wo sie geblieben. Dagegen hatte die Re⸗ gierung der Vereinigten Staaten ein Schiff, von welchem man erfahren, daß es in New-⸗Nork zu einem ähnlichen Freibeuterzug gegen die Insel Haiti ausgerüstet war, in Beschlag nehmen lassen.
General! Licutenant Sir Charles Napier, dere das ostindische Klima nicht verträgt und dort an wiederholten Anfällen von Dy⸗ senterie leidet, wird binnen kurzem hier zurückerwartet. An seiner statt . der General⸗ Lieutenant Sir William Gomm den Ober⸗ befehl über die ostindische Armee erhalten und im Kommando zu
Großbritanien Der Prinz August von Sachsen
Bombay durch den General-Lieutenant Sir John Grey ersetzt werden.
Die offizielle Post⸗Zeitung theilt, , schreibung der Empfangsfeierlichkeiten zu Ehren der künftigen Kron⸗ prinzessin, Folgendes in Betreff der woch, der 28ste Jahrestag und Königin Josephina's, Einzuge der Kronprinzessin in die Hauptstadt, so wie zur Vermäh⸗ lungsfeier Ihrer Königl. Hoheiten bestimmt. mittags zieht die hohe Braut, begleitet von das einzelnen ren des Herren des Reiches, der norwegische Staats des Seraphinen⸗O räthe, Hofe die Königliche Braut und ihre Frau zu Ihren Majestäten
Prinzen O
Schweden und Norwegen. Stockholm, 12. Juni. nach einer detaillirten Be— Vermählung selbst mit: Mitt der hohen Vermählung Köni Os kar's ist von Sr. Majestät dem Könige zum
Gegen 1Ü1 Uhr Vor⸗ ihrer Mutter, durch folgen die Namen der und über den äuße⸗
östlichen Gewölbe der Erbprinz, die Minister, die Ritter Irdens, die schwedischen und norwegischen Staats Höchsten⸗Gerichts nebst dem Königlichen
Mutter empfangen und
(hier werden) nach dem Kronprinz,
Nordthor in die Stadt Straßen, die passirt und inneren Burghof Schlosses, woselbst der
die Mitglieder des
begleiten. Um 5 Uhr Nachmittags setzt sich
r Zug nach der Großen-Kirche in Bewegung, woselbst die Trauung zollzogen wird.
Die s — x „Norbstjernen“ unte
en; desgleichen die übri—
ssir rw ; 81s c stimmten schwedischen
Befehl des
141 n Braut be
Turin 13 Junt. (Lloyd.) T ber das Budget des Ministeriums der Vortheile errungen. „Armonia enthält ein Dokument, welchem zufolge Provinz Genua den von Monsignor Fransoni aus⸗ inzipien vollkommen beipflichten. Das Risorgi daß Monsignor Riccardi di Nutri, Bischof von je Dokument nicht unterschrieben hat.
as Kabinet hat
J * offentlichen
(Lloyd.) Sntdeckung vieler Granaten geführt.
Wiederholte Hausuntersuchungen lutionairer Schriften und mehre
n, O. Junt.
loyd.) Der französische Gesandte, kommen, und der nach Rom bestimmte te, Herr von Butenieff, dorthin abgegangen. Iozeß der 44 politischen Angeklagten der setta de l'unitâ am 1. Juni begonnen. Einer der Angeklagten, der : Romeo, hat sammtliche früher gemachte Belastungs⸗ gen zurückgenommen und versichert, daß sie ihm nur durch
abgepreßt worden seien.
Juni.
(* ist hier ange
8 Herzogin von Montpensier sind gestern Abends angekommen. Mutter war ihnen entgegengefahren. Am Fuße der
ze empfing sie das gesammte Ministerium.
/
ͤ
/
Spanien. Madrid, 12. Junt, (Fr. Der eres . berüchtigte Bandit Romero ist in Coruna zum Tode ver⸗ *
Griechenland Athen dr, JD Provenien⸗ aus Malta sind in Syra und Aegyna der Kontumaz unterzogen Tunis die Cholera ausgebrochen ist und die von Schiffe in Malta ohne Quarantaine einlaufen
Dampfschiff welches bisher im Hafen ankerte, wurde plötzlich abberufen und steuerte, wie Das englische Dampfschiff „Seourge“ Von französischen Kriegs—
Gang 68
hete, nach Malta. T im Piräeus eingetroffen. rt nur die Dampfschiffe „Vauban“ und die bald verlassen. / /
„Sen
it vf o * Can dürften Piräeus
GHesandte beim griechischen Hofe ist am Sten
l ayerische donstantinopel abgereist, von wo er sich auf der Bonau nach
will.
Konstantinopel, 9. Juni. (Wanderer.) Die hes sind in Konstantinopel angekommen; sie gehen nach Vater. Frau Perczel, die Gattin des Obersten, a abgereist. Die Regierung giebt den Kindern zu heit auf der Reise eine Begleitung bei. Am Ften d M. )
Internirten mit der Internirung von zehn hervor die bisher in geschlossen
ihrem
ist die Liste der ragenden Flüchtlingen, Schumla waren,
worden.
machen können.
/
wissenschaft und Kunst.
Königliches Opernhaus hre Lady Harriet Durham; er:
83
rand err An
e 2 Lyonel
. Jun)
Die oft gegebene, durch leichten Fluß, romantische Weichheit und An— ö „Martha,“ mit Musik von Flotow, wurde am woch mit den beiden Gästen unserer Hofbühne vorgeführt. Frau Frand-Behrend gab die Lady Durham und hatte in dieser Partie eine Aufgabe gefunden, die der Individualität der Sängerin jedenfalls mehr zusagt, als Rollen von so hochtragischer Färbung und großartiger Anlage, wie die Anna im „Don Juan“ und die Fides im „Propheten“ sind, in denen sie zuvor aufgetreten war. Sowohl ihre Gestalt als ihre Stimme, letztere von nicht durchgreifendem, doch angenehmen Klange, so wie ihr Darstellungsvermögen reichten hier aus, um mäßigen Ansprüchen Genüge zu leisten. Sie sang Einzelnes namentlich recht ansprechend, wenngleich die Lösung des musikalischen Theils der Aufgabe keinesweges durch- weg gelang, und der Gesang öfters sogar durch Detoniren die Ohren musikge—⸗ bildeter Hörer unangenehm berührte. Ganz an seinem Platze war dagegen Herr Ander als Lyonel, der in dieser Rolle Gelegenheit gewann, seine außeror⸗ dentlich schönen Stimmmittel und sein Talent für lörischen Gesang ins hellste Licht zu stellen. Durch das Seelenhafte und Innige seines Vortrags rief der treffliche Sänger eine um so eindringlichere Wirkung auf das Publikum hervor, als sein kunstgebildeter und zu Herzen gehender Gesang auch durch ein Spiel, das alle? Situationen der Rolle glücklich zur Anschauung zu
bringen wußte, angemessen unterstützt wurde. Ausgezeichnet schön sang er
muth ansprechende Oper
Mitt
Donna
1055
3. B. im dritten Alte die Reminiseenz an das in die Oper geschickt einge⸗ flochtene Volkslied: Drum pflGück' ich, o Rose, vom Stamme dich ab, Sollst ruh'n mir am Herzen und mit mir im Grab!“ . gleich wie er auch die sich daran schließende, an sich nicht sehr hervorragende Arie des unglücklich Liebenden: . „Ach, so fromm,“ . ö
mit so herzinnigem Ausdruck vortrug, daß sich der Eindruck des Musilstückes dennoch zu einem tiefnachhaltigen gestaltete. Den Höhepunkt seiner Leistung erreichte Herr Ander jedoch im Finale des dritten Aktes, in Stellen, wie:
. „Mag der Himmel Euch vergeben!“ . und ähnlichen von elegischer Färbung, so daß diese Nummer im Uebrigen ebenfalls vortrefflich ausgeführt, um so lebhatferen Anklang fand, als auch der Komponist in diesem Finale einen sehr glücklichen Wurf gethan und eine Musik geliefert hat, die in ihrer theils elegisch, theils heiter gefärbten Melodik ein ungemein wirksames Ensemble bildet. Herr Ander fand nicht nur den größten Beifall, sondern er wurde auch nach dem dritien Akte, so wie am Schlusse der Oper stürmisch hervor⸗— gerufen, eine Ehrenbezeugung, die in diesem Falle als eine wohlverdiente bezeichnet werden darf.
1
Mnsikalisches
Berlin. Als interessante Noten⸗Beilage
der hiesigen Musikzeitung, und im Verlage vor ö zwei Compositionen erschienen, welche Beethoven als elfjähriger Knabe verfaßt hat. Sie bestehen in einem Nond für Pianoforte und
in einer Lied-Composition, die sich beide erstenmale in zahre 17864 in Speier erschienenen „neuen Blumenlese für glavierlieb-⸗ er“ abgedruckt finden. Der betreffenden Lied · l in Rusgabe ein neuer, von Herrin Aug. Lug eigends dazu verfaßter t worden, was um so dankenswerther erscheint, als der ursprüng—= Bei dem allgemeinen Interesse der durch den erneueten Ab— den be einen
großen
zum omposition ist in der gegen⸗
6 tergeleg liche Tert durchaus geschmacklos ist Musikwelt für druck
1
Beethoven dürften diese be somit der Vergessenheit entrissenen Compositio jedenfalls fonderen Antheil der Musikfreunde in sofern erregen, als sie merkwürdigen Beitrag zur Geschichte der Ant wickelung des Tonmeisters liefern, wenngleich sie an und für sich in ihrer Harmlosigeit des gedanklichen Inhalts auf hervorragenden Kunstwerth nicht
1den
Anspruch
Mittheilungen aus Petersburg zufolge, erregt Josef Gung'l mit seinem Orchester in Pawlowsk die fortdauernde Theilnahme des kaiser— lichen Hofes und des Publikums. Die Kaiserin beehrt mit den Großfür⸗ stinnen und ihrem Hofstaate dessen Konzerte fast täglich. Auf besonderen Wunsch der Kaiserin müssen die bekannten Walzer Gu ng'l's: „Delawaren- Klänge“ und „Träume auf dem Ocegn“ fast jedesmal wiederholt werden. Nach“ der Rückkehr des Kaifers von Warschau wird Gung'l mit seinem . einer schmeichelhaften Einladung zufolge, in Peterhof Konzerte geben.
Johanna Porter.
Am 24. Mai starb, wie wir kürzlich erwähnt haben, eine von Eng⸗ lands vielen Schriftstellerinnen, Miß Jane Porter; denn gleich den jungfräulichen neun Musen bleiben sie meistens unverheirathet. Wir finden in einem englischen Blatte folgende Notiz über sie: „Miß Porter, kann man sagen, war die Gründerin des historischen Romans, der seitdem so sehr unter uns prosperirt, zu Englands schöner Literatur so anziehende Beiträge geliefert hat. Die Verfasserin des „Thaddäus von Warschau“ und der „schottischen Häuptlinge“ hat sich in den Herzen ihrer Landsleute ein bleibendes Andenken ber Ächtung und Dankbarkeit gestistet. Die Familie dieser vorzüglichen Dame ist von irländischer Abkunft. Ihr Vater, ein Dragonerofflzier in britischen Diensten, starb im besten Mannts⸗— alter und ließ feine Wittwe, eine Miß Blenkinsoßy aus Northumberland, mit fünf Kindern und geringen Mitteln zurück. Allein die Talente dieser verwaisten Familie erhoben sie zu Vermögen und Ansehen. Von den drei Söhnen erlag der eine jung einem gefährlichen Tropenklima, als er kaum eine hoffnungsvolle Laufbahn betreten; der zweite ward ein geschickter Arzt von ausgedehnter Praxis — der jetzige Dr. William Ogilvie Porter in Bristol, bei welchem geliebten Bruder Miß Jane zuletzt lebte und starb. Der dritte Sohn war der sel. Sir Robert Ker Porter, ausgezeichnet als Maler und als Soldat: einige unserer besten Schlachtstücke sind das Werk seines Pinsels, und im Halbinselkrieg focht er mit Ehren; er war an Sir John Moores Seite, als dieser bei Eorusia im Augenblick des Sieges flel. Später war er britischer Konsul in Venezuela. Seint ¶Reisestizz en aus Rußland und Aegypten“ haben ibm auch einen schriftstellerischen Namen gemacht. Er war mit einer russischen Erbin verheirathet, und seine Tochter, außer Dr. Porter der einzige überlebende Sprößling der Familie, hat sich in Rußland ihren Heerd gegründet. Noch berühmter wurden die beiden Schwestern dieser Brüder Porter. Die jüngere von ihnen, Miß Anna Maria Porter, trat schon in ihrem zwölften Jahr als Schrisistellerin auf; sie schrieb viele Novellen, die Glück machten, die beliebtesten waren „The Brothers, „The Recluse olf Nor way“ und The Village of Mariendorpt.“ Sie starb bei ihrem Bruder in Bristol am . Inni 1832. Die ältere Schwester, Miß Jane Porter, von welcher wir hier handeln, war im J. 177656 zu Durham geboren, wo ihr Vater damals in Besatzung lag. Nach dem frühen Tod ihres Vaters erhielt sie mit ihrer Schwester eine treffliche Erziehung in Edinburg unter einem schottischen Hofmeister, Herrn Fulton. Von da zogen sie mit der Mutter. nach Ditton und später nach Esher in der Grasschaft Surrey, wo Mistreß Porter, eine geistig seht be⸗ gabte Frau, im J. 1831 starb; auf ihrem Grab im Dorfkirchhofe von Esher steht die Inschrist: „Hier liegt Jane Porter, eine christliche Wittwe.“ Ihre Tochter Jane erlangte als Novellendichterin bald großen Ruhm. Ihre drei berühmtesten Werke sind ihr „Thaddeus ot VWarsavs“, d in ihrem
Ghiess“ d
eine
Hungarian
626 Fr iok - ) zwanzigsten schrieb; die „Scottish
Fireside (das Pfarrerhaus). Thaddäus 1 ungemeine Popularität; er ward in die meisten festländischen Sprachen ibersetzt, und Koseciusko übersandte der Verfasserin einen Ring mit seinem Bildniß. General Gardiner, der englische Gesandte in Warschau, konnte ssch nicht genug verwundern, daß solche lebendige, wahrheitgetreue Schil⸗ derungen des Landes und Volks von einer jungen Dame herrührten, welche Glück machten die „schottischen Häupt⸗
niemals in Polen gewesen. ih schottisch iupt linge.“ Walter Scott gestand eines ages vor Georg 1V. im Yiblig hel as 1 98 1 *
Vater der
des Carlton-Palastes: dieser Roman der Miß Porter sej der Ve Noch drei Monate vor ihrem Tode schrieb Miß Porter
Ich gestehe, ich fühle mich als eine Art Sibylle in nun volle funfzig Jahre her, seit ich mit meinen dem Thaddäus von Warschau mich auf ein damals unbetretenes Feld wagte Und welch ein glänzendes Geschlecht ahnlicher Chronisten edler Thaten ist seildem in derselben Bahn gefolgt! Erst der Verfasser des Waverley und all jener seelenerregenden Erzählungen von Kriegs- und Liebesabenteuern; dann Herr James mit seinen histori⸗ schen Novellen aus England und Frankreich, welche eine erlesene Dichtung so wunderbar mit den Thatsachen verschmelzen, daß das Ganze als gleich wahrhaft erscheint.““ Miß Porter schrieb in Verbindung mit ihrer Schwe ster die „Tales round aà Winter's Hearih (Erzählungen am Kamin) * auch war sie unermüdlich in Beiträgen sür die periodischen Schriften ihrer Zeit. Ihre biographische Skizze über Wberst Denman, den afrilanischen Reisenden, im Ra val and Milit ard Jong n al ward als eine hen rüh⸗ rendsten Parentationen viel bewundert. Miß Porter war Stiftsfräulein des polnischen St. Joachim-Ordens, mit welchem sie für ihren Thaddäus von Warschau beehrt wurde.
Ihre Portraits stellen sie mit diesem Orden dar.“ (Die Illustrated London News giebt ihr Bildniß — ein angenehmes
und feines Gesicht von echt englischem Gepräge.)
— —
Jahre von Warschau gewann
Gleiches
Waverley⸗Novellen. an einen Freund: diesen ingen. Es sind schottischen Häuptlingen und
Markt ⸗ Berichte.
Berliner Getraidebericht vom 20. Juni.
Am heutigen Markt waren Weizen nach Qualität Roggen loco 27 - 28
n pr. Juni
„Jun Juli 267 Rthlr. bez. u. Br., 26
„Juli / Aug.
die Preise wie folgt: 50 — 54 Rthlr. Rthlr.
G.
n Sept. / Okt. 284 a 273 Rthlr. verk., 28 Br., 27
Gerste, große loco 21
kleine 17- Hafer loco nach Quali Erbsen 27—32 Rthlr.
Rüböl loco 103 Rthlr.
rr... Juni Juli] 1. Juli Aug.
Aug. / Sept. 10
Sept. / Okt. 105 Okt. / Nov. 103
19 *
— 22 Rthlr. Rthlr. tät 15 — 16) Rthlr.
bez. u. Br., 1033 G. thlr. Br., 1035 G., 105 bez. z Rthlr. Br., 10 G.
Rthlr. bez. u. Br., 10 5 G- u. 103 Rthlr. bez., 10 Br., KR Rthlr. bez. u. Br., 1044 G.
soco 11 Rthlr. Br., 104 bez., 1095 G.
pr. Juni Juli 1 Rthlr. Palmöl 117 Rthlr. Hanföl 13 Rthlr.
RAW hl 13 AMohnol 157
Oz Rthkr. Br., 105 G.
Südsee-Thran 113 Rthlr.
piritus loco ohne Faß
mit Faß pvr. Juni! „. mit Faß pr. Juni 13.
Juni Huli Juli Mug. Aug. / Sept. 1 Sept. / Okt. 1
* ĩ 06 . 1 5 Stettin, 19. Juni. Ro
Naß * . Rehkfsr Rüböl pr. Rthlr.,
Spiritus 26 Rthlre, pr
ggen
Rthlr. verk. u. 137 Rthlr. verk., h 135 Br., 133 G.
16 Rihlr. Br., 14 G. 15 Rthlr. Br., 14 bez. u. G.
1457 u.
27, 29 Rthlr., pr. Juni 27
pr. Herbst 105 Br. und Gld.
26 By.
Breslau, 19. Juni. Weißer Weizen 42, 51, 658 Sgr.,
gelber Weizen 40, 19, 56 Sgr.
“ Roggen 245, 26, 28 Sgr. Gerste 183, 20, 2143 Sgr. Hafer 173, 183, 195 Sgr. Spirilus 65 Rthlr. Br. Rüböl 11 Rthlr. Br. Zink loco 4 Rthlr. 12
Sgr. Br
Bei flauer Stimmung wurde sowohl Gerste als Hafer billiger
erlassen, Weizen und Roggen behaupteten
sich nur mühsam.
Berliner Woll⸗ Markt.
Berlin, 20. Juni. Breslau, Posen, Landsberg a. so ziemlich bis auf Einzelheit glichen, haben den Weise vorbereitet.
rasche Abwickelung dieses ung
zweier Tage stattfand, als überraschend bezeichnen,
Die vorhergegangenenen Märkte zu
d. W. und Stettin, deren Resultate en denen des vergangenen Jahres
hier stattgehabten Markt auch in ähnlicher Nichts destoweniger
wir dennoch die welche im Laufe Hauptsächlich be⸗
müssen eheuren Umsatzes,
wirkten dies unsere in ländischen Fabrikanten und Kämmer, welche erstere unter Benutzung der Königlichen Geld Institute große Massen ein- kauften und sich in dieser Weise ihren Bedarf fast für das ganze
Jahr deckten. geringem
Englische und rheinländische Käufer waren nur in Maße thätig; theils hatten diese auf den früher stattge⸗ habten Märkten sich versorgt, theils sind ö Rückgang der englischen Auctions Preise,
sie aber auch durch den deren Bericht gerade zum
Beginn des Marktes hier eintraf, in etwas zurückgehalten worden.
Das zu Markt gestellte von circa 5 — 6000 CEtr. können ben. Hiervon sind worden, und selbst das übrig
bis heute Mittag ungefähr 50,000 Ctr. verkauf
Quantum inklusive der alten Bestände
wir auf circa 80, 000 Ctr. ange⸗
gebliebene Quantum, welches nur
noch größtentheils auf den Lagern sich befindet und aus mittelfeinen
Wollen besteht, wird heute um ein Bedeutendes der Wolle müssen wir im Allge Die Preise ergaben sich, wie Hochfeine Einschur
Fe 29
Steigerung der Mittelwollen statt weben
unseren inländischen Fabrikanten
vermindern.
und morgen durch Verkäufe sich noch
Die Wäsche und Behandlung neinen als untadelhaft anerkennen. folgt: Wolle 95 — 110 Rthlr. 33— 85 : 65 760
55 — 63
12 —58 fand daher nur in den Preisen diese Gattungen hauptsächlich von
und den Kämmern begehrt wurden.
der Königlichen hns⸗Kasse und der andschaft.
Beobachtungen.
Morkens
R mn 6 Uhr.
Abends 10 Uhr
340,8
485.
Thaupunkt . * . Dune 86 pCt.
Luftdruck 414, w 8,1
56 p.
Luftwüäürme
ät tigung
Wetter... trübe trübe.
Wind.... J VW Wolkenzug .. è W ,,, .
Tagesmittei
Königliche
Freitag, 21. Juni. Im Vorstellung: Der Prophet. zösischen des Eugene Scribe,
r. Quellwärme 9 R
9 1 KR.
Flusswärme Boden wärme t 37 pCt. Aus düns tung, Niedersehlag G0, o] 1* Rh Wärme weebsel 1 1,229
4 7, 4*
o R 47 R.. 7G ret, W.
Schauspielt.
Opernhause. 67ste Abonnements⸗ Oper in 5 Akten, nach dem Fran⸗— deutsch bearbeitet von L. Rellstab.