größeres und seine Dauer wegen der Folgen das allergrößte. Wer würde Friedrich dem Großen Vorwürfe machen, daß er schlechie Münze schlug, da dieses eine unerläßliche Bedingung der Erhaltung seiner Staaten war. Papier ist nur im Uebermaß nachiheilig, und zwar den Rentenieren, den Besoldeten, nicht den Produzenten und Gewerbetreibenden, dieses lehrt die hiesige tägliche Erfahrung; und danach läßt sich auch hier die Maßregel der übermäßigen Papier- Emission nicht tadeln, wenn man es als Mittel ansieht, um den langen Kampf gegen fremde Uebermacht zu kämpfen.“
Der Nücktritt so allgemein geachteter und als Freunde Stein's ge— lannter Männer, wie Schön und Niebuhr, brachte Hardenberg den großen Nachtheil, daß das Publikum das Vertrauen zu seiner Verwaltung verlor und von vorn herein gegen seine Maßregeln eingenommen ward. Die weitgreifenden Reformen, die er im Sinne der Steinschen Gesetzgebung mit kühner Hand durchführte, hätten ohnehin, da sie manche Interessen verletzen mußten, viel Widerspruch erregt; so aber gelang es den Betroffenen, die öffentliche Meinung in der Opposition gegen Hardenberg zu vereinigen. Hierdurch mag es sich erklären, daß die Verwaltung Hardenberg's im An— fang mit einer Ungunst aufgenommen wurde, wie sie Stein nie erfahren hatte, während Beider Maßregeln von demselben Geist eingegeben waren. Damit soll nicht geleugnet sein, daß zwischen beiden Mannern wesent-— liche Verschiedenheiten bestanden, die bei einer Vergleichung den Aus— schlag zu Stein's Gunsten geben würden. Diese Verschiedenheiten traten aber damals noch nicht Stein gehörte seinem Geiste und seiner Bildung nach der englischen Staatsrichtung an. Es ist bezeichnend für ihn, was wir schon bei einer früheren Gelegenheit bemerkt haben, daß er bereits als Knabe eine englische Literatur und Geschichte ge⸗— habt und diese sein hindurch bewahrt hat. Mit dem selben glühenden Patriotismus, die englische Nation auszeichnet, wollte er sein Vaterland und den Staat, dem er angehörte, start und mächtig machen; aber der Regierung wollte er nicht mehr Ein— fluß und Gewalt einräume als mit der Selbstständigkeit des Vol— kes verträglich ist. Maßregeln zielten dahin, das Volk zu dieser Selbstständigkeit zu erziehen, und, wenn er eine Diktatur ausübte, so that er es wahrlich, um jede fernere Diktatur unnöthig zu machen. Har denberg war liberal im französischen Sinne; er bekämpfte die aus den Feudalzuständen herstammenden Einrichtungen; die Macht aber, die er den bevorrechteten Ständen entwinden wollte, sollte nicht dem Volk, sondern der Regierung zu statten kommen; er strebte nach einer Centralisation des Staates, wie sie die Franzosen von Richelieu und Ludwig XIV. crerbt und in der Revolution nur ausgebildet haben, und wenn die von Stein ange bahnten Reformen statt zu dem von ihm bezweckten lebendigen leben zu dem erst in der neuesten Zeit gebrochenen Verwaltungs- Mechanis— mus geführt haben, so ist das gerade die Folge von Hardenberg's Wirk— samkeit gewesen.
Die Verschiedenheit der beiden Staatsmänner, welche sich in ihrer po— litischen Richtung zeigt, spiegelt sich auch in ihrem perfönlichen Charakter ab. Hardenberg war von liebenswürdigen Formen, gewinnend im Umgang, wußte Schwierigkeiten mit guter Miene zu bestehen und Verwicklungen durch seine Gewandtheit zu loͤsen. Seine Fehler wie seine Vorzüge entsprechen vollkommen denen der französischen Nation. Stein dagegen ist die ver— edeltste Form des germanischen Charakters. Auch Stein liebte die Gewalt, aber nicht des Genusses ihrer selbst willen, sondern als Mittel zu der Schöpfung, zu der er sich berufen fühlte. Er ergriff das Steuerruder, weil es seines Armes beburfte; er hätte, wenn ein tuüchligerer Steuermann sich gefunden hätte, sich gern mit der zweiten Stelle begnügt. Statt fremde Talente zu unterdrücken, suchte und bildete er sie; und nicht sein geringstes Verdienst ist es, eine Schule von Staatsmännern begründet zu haben, die seinen Geist bis auf die Gegenwart fortgepflanzt haben. Keiner war be— reitwilliger, fremdes Verdienst anzuerkennen, und fremden Kräften die ge⸗ eignete Stelle zur Thätigkeit zu geben, als Stein. Keiner war bei dem Bewußtsein seines Werthes bescheidener als er. Den letzien Antrag, den er dem König im Dezember 1808 bei seinem Abschied stellte, war, dem Minister von Schrötter, einem nicht geistvollen, aber treuen Arbeiter, den schwarzen Adler-Orden zur Anerkennung zu verleihen. Niemals hätte Stein, um zur Gewalt zu gelangen, ein unedles oder unwürdiges Mittel gebraucht. So oft es ihm auch an das Herz gelegt wurde, sich um eine Versöhnung mit Napoleon zu bemühen, er wies jede Zumuthung dazu mit dem Stolz des deutschen Ritters von sich. einen Gegnern und Wider sachern trat er stets mit der unverhülltesten Offenheit entgegen. Die rück- sichtsloseste Geradheit bewahrte er selbst den Höchstgestellten gegenüber. „Ich kenne nur zwei Männer“, sagte Scharnhorst einmal, „welche ganz ohne alle Menschenfurcht sind, den Minister Stein und den General Blü— cher.“ Er brauchte auch teine Menschenfurcht zu hegen, denn sein ganzes Wesen war von Sittlichkeit durchdrungen, und es war fein Fältchen in seinem Herzen, das er nicht Allen hätte aufdecken können. Er besaß die schlichte Religiosität des Mittelalters, uud haßte deshalb die Auswüchse der modernen Bildung, welche die Sittlichkeit aus dem Heizen der Men schen verbannen wollen. „Gewiß besaß das Zeitalter des Ritte thums“, schrieb er einmal der Prinzessin Wilhelm „überwiegende Vorzüge vor dem unserigen; diese frommen treuen, für Religion, kriegerische Ehre und Liebe beseelten Menschen, wie vermag man sie zu vergleichen mit den kleinlichen, frivolen, zusammengeschrumpf⸗ ten, genußliebenden Egoisten unseres Zeitallers. In jenem Zeitalter erschei⸗ nen große Begebenheiten und vorzügliche Menschen, in dem unsrigen große Begebenheiten durch die Gemeinheit und Ungebundenheit der Menschen her— beigeführt. Was hat bei uns jene großen Gefühle, jene krästigen Triebfe⸗ dern des menschlichen Handelns ersetzt? Was hat unser meta hysisches Wortgeklingel bewirkt? Frankreich klagt jetzt laut seine Philosophen an als Verderber des öffentlichen Geistes, als Zeistörer der religiösen und mo— ralischen Grundsätze, als Veranlasser einer scheußlichen Revolution, die mit einem eisernen Despotismus geendigt ha und was verdankt Deutsch—
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land der berliner ihtologischen Schüle und ihrem Koryphäen und Colpot— teur Nicolai und seinen neueren Metaphzsikern? Jene haben tigen schlichten Bibelglauben hinweg eregesirt, und diese die al
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Bekanntmachungen.
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Nothwendiger Verkauf. ; Kreisgericht zu Culm. Das hierselbst sub Nr. 24 belegene, den Färber Ephraim und Johanna Rosenbergschen Eheleuten ge— hörige Grundstück, bestehend aus einem massiven Wohn hause, einem Färberei-Gebäude, olzschauer, Mangel haus, Stall und 15 Morgen 217 (1IRuthen Eloca— tionsländereien, abgeschätzt auf 5751 Thlr. 8 Sgr. 9 Pf. zufolge der nebst Hopothekenschein und Bedingungen im Büreau III. einzusehenden Taxe, soll .
am 9. September 1850, Vorm. 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.
l3221 Nothwendiger Verkauf.
Das im Flatower Kreise in der Stadt Krojanke be— legene, der dortigen Stadtgemeinde gehörige Mühlen— Grundstück, gerichtlich auf 7, 448 Thlr. abgeschätzt zu⸗ solge der nebst Hypothekenschein in der Registratur ein— zusehenden Taxe, soll in Lermino ö
den 39. Dezember 1850 an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.
Flatow, den 2. Mai 18509.
Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
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Das dem Oekonom Ce Friedri 28 . m Carl Fried 0 e ö⸗ tige, * Selchow belegene, . 6 o. 1. pag. 1 verzeichnete hör, gerichtlich ab i ö
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. 3961 im Hypothekenbuche Vol. J. Lehnschulzengut nebst Zube⸗ auf 38,9000 Thlr. 18 Sgr. am 7. DOtrober d.
. ; Ir Vormittags 11 ul u = 98 auf hicsiger Gerichtsstübe in noch wenn r Subhn ssasson
öffentlich an den Meisthi f we, ,, kee e e en verkauft werden. Die
unserer Registrain lin n w benschein sind täglich in Zehden, den 20. März iss0. D Königl. Kreis gerichts - Kommission J.
1106
Biederkeit und Treue hinweg raisonnirt, den schlichten gesunden Menschen— verstand verdunkelt, und Lehren vorgetragen, welche die Grundsätze der Moral, den Glauben an Gott und Unsterblichkeit tief erschütterten und die Herzen der Menschen austrockneten.“
Die schlichte Einfalt, die Stein eigen war, bewahrte ihm auch in einer Zeit, wo keiner Autorität mehr Verehrung und keinem Fürsten mehr Ach⸗ tung gezollt wurde, die unerschütterliche Ehrfurcht vor dem Herrscherhause, dem er sich angeschlossen hatte. Trotz aller Beschwerden, die er vielleicht zu führen berechtigt war, hat er nie auch nur ein Wort des Miß mu th s über den König geäußert, und wer ihm durch Tadel der preußischen Fürsten zu schmeicheln dachte, war übel berathen.
Als er späterhin einmal in seiner Zurückgezogenheit von einem Gene— ral besucht wurde, dessen nicht gerade rühmliches Benehmen im Gefecht ihm bekannt geworden war, und dieser über die preußischen Prinzen sich auszulassen begann, fuhr ihn Stein plötzlich an: „Herr, ich weiß nicht, was Sie hierher kommen, um mit in meinem Hause Beleidigungen zu sa— gen; aber das weiß ich, daß keiner de Prinzen jemals dem Feinde gegen— über hinter der Hecke im Graben . Von Stein's Heftigkeit und rauhem Wesen und von der ͤ chkeit war schon oben in Niebuhr's Brief die Rede. Uebersprudelns seiner Kraft wohl bewußt. „Glauben Sie denn, zerte er einmal Scharn horst, als dieser seine Heftigkeit mäßigen wollte, „ich weiß nicht, daß ich übereilt und heftig bin? Aber das ablegen lönnte, so wäre ich ein altes Weib.“ Um einen Zug hinzuzufü⸗— gen, erwähnen wir die , öffentlichen Stel lung stets bewiesen. Es gabe ferung, nicht zum Besten des Vaterlandes fähig gewesen wärc. Er legte viel Gewicht auf sein reichs— ritterliches Geschlecht. Er selbst schlug aber einmal vor, beim Ausbruch des Krieges den Adel für aufgehoben zu erklären, und ihn nur denjenigen wie der zu geben, die sich im Felde auszeichnen würden. Als bei dem Bekannt— werden an den Fürsten Witigenstein von den Folgen dieses Ereignisses gesprochen wurde, und ihn Jemand beklagte, daß ihm Napoleon seine Güter nehmen würde, rief er unwillig: „Was liegt an dem Quark, wenn es sich um das Allgemeine handelt?“
So war Stein. Trotz der Verschiedenheit zwischen seiner denberg's politischer Richtung waren die ersten Maßregeln, die Hardenberg als Staatskanzler ergriff, doch vollständig in Stein's Sinne. Es handelte sich damals noch nicht darum, das neue Staatsgebäude selbst aufzuführen, sondern darum, die Grundlagen dazu zu legen. Und so lange noch blos der Boden geebnet wurde, konnten Differenzen zwischen ihnen nicht entstehen. „Gleichheit vor dem Gesetz, freie Disposition und Beuutzung des Eigen—
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thums, Gewerbefreiheit und erleichterte Anwendung aller Kräfte, Abgaben nach gleichen Grundsätzen“ — diese Gesichtspunkte waren Beiden gemeinsam. Das Agrargesetz Hardenberg's, wodurch die Ablösbarkeit der Dienste ein— geführt wurde, ist nur eine Konsequenz des Steinschen Edikts „den freien Gebrauch des Grundeigenthums betreffend.“ Die Aenderungen, welche Hardenberg in den Steuergesetzen vornahm, um die Abgaben auf eine für Ackerbau und Gewerbe förderlichere Weise zu veitheilen, sind nur Anwen⸗ dungen der von Stein über die Gewerbefreiheit aufgestellten Grundsätze. Die Finanzmaßregeln Hardenberg's waren aber ausdrücklich von Stein gebilligt worden. Hardenberg hatte am 16. September eine heimliche Zu— sammenkunft mit Stein an der schlesisch⸗böhmischen Gränze gehabt, und hatte persönlich Stein's Rath eingeholt. Er erkannte damals hoch Stein's Meisterschaft in Finanzsachen an und fügte sich unbedingt seiner höheren
Einsicht.
Dennoch war die Gährung, welche Hardenberg's Verwaltung in den Jahren 1810 und 11 hervorrief, sehr drohend. Die Erbitterung der bis— her bevorrechtigten Stände verband sich mit der Gereiztheit der Anhänger Stein's, welche in Hardenberg nichts von ihrem Meister wiedererkennen woll ten, und der Druck, den die unvermeidlichen neuen Lasten übten, ließ die
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. .
„die Lieferung von Persoönenwagen III Ostbahn betreffend“ 5 Submissions-Termine, f K unterzeichneten Direction Gegenwart der mittenten eröffnet werden. Bedingungen nicht entsprechende Offerten bleiben un
Die Bedingungen nebst Zeichnungen liegen im vor benannten Bürean schriften resp. Kopieen auf portofreie Anfragen verabfolgt. 23. Juni 1850.
Königliche Direction der Ostbahn 392
. 9.
Nach Vorschrift des §. 19 des Gesetzes vom 9. No- vember 1813 machen wir hiermit bekannt, daß wir den Herrn M. Sommer in Aachen mit Genehmigung der Kontroll-Kommission zum Spezial⸗Direktor-Substituten nannt und mit Wahrnehmung der Functionen des Spezial-Direktors der Aachen⸗-Mastrichter Eisenbahn⸗ Gesellschaft beauftragt haben.
Aachen, den 24. Juni 1850. 1e
ann Die Lieferung von
Wege vergeben werden.
ie Lieserungs-Offerten sind portofrei und versiegelt Aufschrist:
Unzufriedenheit allgemein erscheinen. Im Februar 1811 waren die Stände aller Provinzen zusammengetreten, um über einzelne besonders drückende Einrichtungen zu berathen. Sie reichten dem Staatskanzler eine weitläuf— tige Beschwerde ein. Hardenberg ließ sie unbeachtet. Die Stände wurden immer heftiger und drohender; sie bedienten sich zu ihren Agitationen der ge— schickten Feder Adam Müller's und trennten sich zuletzt mit der Verabre— dung, jeder in seinem Kreise Eingaben an den König zu veranlassen. Der König gab die Eingaben an Hardenberg, und Hardenberg ließ die beiden Führer der ständischen Opposition, die Herren von Marwitz und Finkenstein festnehmen. Am 28. Juni kammen die Stände zum zweitenmale zusam men und zeigten sich jetzt gegen Hardenberg's Vorschläge gefügiger.
In diesem Konflitt nahm Stein durchweg Hardenberg's Partei. Das Verfahren der Stände empörte ihn. Das Benehmen seiner früheren Freunde schien ihm gewissenlos. „Einen großen Theil des jetzigen Miß vergnügens und seine Gründe“, äußerle er gegen die Prinzessin Luise, „schreibe ich dem Umstande zu, daß die achtungswerthen Männer, welche Anfangs zur Theilnahme an den Geschästen berufen waren, sich aus Unbiegsamfeit ihrer Grundsätze abseits gehalten haben. Wie an— ders hat der brave General Scharnhorst gehandelt, der durch weises kluges Betragen, durch gemäßigtes, beharrliches und folgerechtes Handeln, durch Zelbstentäußerung dahin gelangt ist, einen wohlthätigen und glücklichen Einfluß zu behaupten, viel Gutes zu thun und viel Uebles zu verhüten.“ Schleiermacher hatte ihm geschrieben, daß Hardenberg sich bei allen Schrit— ten seines Mitwissens und seiner Billigung rühme, und hatte ihn um die Erlaubniß gebeten, dem entgegenwirken zu dürfen. Stein forderte ihn auf, lieber den verderblichen Schwindelgeist der Halbwisserei, des Dünkels und des Egoismus zu bekämpfen und zu berichtigen. Die Stände-Deputirten nennt er „dunkelvolle egoistische Halbwisser, Menschen, die nach Stellen, Vortheilen und Gehaliszulagen strebten, einen Haufen bösartiger dummer Schreier, welche die durch Nothwendigkeit gebotenen Opfer nicht tragen wollten, sondern jedes Mittel ergriffen, um sich der Lasten zu ent ziehen und sie auf die Schultern ihrer Mitbürger zu wälzen.“
Mit solchen Betrachtungen mochte sich Stein die Einsamkeit seines Exils beleben. Womit er sich sonst neben der Erziehung seiner Kinder, der er
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frei Bahnhof Krenz bei Wolden y 8 d. s an den Berlin und
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der öffentlichen Suhbmission
Wagenklasse 9 S 63 Klasse 31 9 ) ro Person für Hin⸗ und ahrt
Für die gewöhnlichen Personen wird einstweilen versuchsweise und
J., Vormittags 12 Uhr, einzureichen,
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vom J. Juli (. ab festgesetzt. Berlin, den 23. Juni 1850.
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unseren dortigen Einnehmern, . und vom 1. bis 31. Juli d. J.
A. Lambert, Vorsitzender.
Berlin-Hamburger Ei
— 8. Vom Sonntag den . M. ab werden die Fahrpreise Festtagen Spandow stattfindenden d T Extrazügen auf folgende 83
Rückfahrt, wenn die Rück⸗— noch an demselben Tage stattfindet.
und Zwischenzüge mit Vorbehalt der Wiederaufhebung das Fahrgeld für III von Berlin nach Spandow oder von Spandow nach Sgr.“ pro Person für jede einfache Tour
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. 2 3. sche Eisenbahn. Die am 1. Juli d. J. fälligen Zins— Coupons unserer Prioritäts-Obligatio⸗ die früher fälligen, nicht zur Einlösung vorgezeigten Zins und Dividendenscheine
Erfurt bei unserer Hauptkasse, ö. b) in den an unserer Bahn gelegenen Städten bei
) in Berlin bei den Herren Breest C Gelpcke, d) in Deßau bei Herrn J. H. Cohn,
sezt als Hauptpflicht hingab, beschäftigte, war die Untersuchung des politi⸗ schen Zustandes der verschiedenen, namentlich des österreichischen Staates. Er legte seine Beobachtungen in Denkschriften und Briefen nieder. = klare Blich, mit dem er in die tiefsten Eigenthümlichkeiten der Völker drang, wird jedem Leser Bewunderung abnöthigen. Ueber die gerade mals im höchsten Grade zerrütteten österreichischen Finanzen und die ver— schiedenen Reformpläne findet sich ein Briefwechsel zwischen ihm und Gentz, aus dem für den Finanzmann mehr zu lernen sein möchte, als aus den besten Schriften der Theotetiker. Nach dem Frieden zwischen Oesterreich und Frankreich war er von Troppau nach Brünn und später nach Prag zurückgekehrt. Hier verkehrte er öster mit dem Kurfürsten von Hessen, und unterhielt sich mit ihm über die Mittel, einen Umschwung in Deutschland hervorzurufen. Eines Tages versprach ihm der Kurfürst, wenn Alles gut ginge, seinen Orden. Stein fuhr über dieses Anerbieten auf, und der er— schreckte Kurfürst hatte alle Mühe, mit den oft wiederholten Worten: „Mein lieber Freiherr beruhigen Sie sich! Sie sollen meinen Orden nicht haben!“ ihn wieder zu versöhnen.
Der Raum verbietet uns, über die Aufzeichnungen Stein's aus dieser die Pertz bekannt waren, hier weitere Mittheilnngen zu machen. Es finden sich darin die schätzbarsten Bemerkungen über die Zustände, Ereignisse und Menschen dieser merkwürdigen Periode, vermischt mit national-ökonomischen und finan— ziellen Betrachtungen. Eine Bemerkung zur Rechtfertigung des Schutzoll— spstems würden wir vor Allem gern mittheilen, um den Glauben zu widerlegen, als sei dasselbe mit dem Grundsatz der Gewerbefreiheit, von der Stein doch ein unzweifelhafter Anhänger war, un vereinbar. Nur eine Betrachtung über die Ver= fassung, die Deutschland zu geben sei, lassen wir hier folgen: „Die Auflö sung Deutschlands in viele kleine ohnmächtige Staaten hat dem Charakter der Nation das Gefühl von Würde und Seibstständigkeit genommen, da bei großen Nationen Macht und Unabhängigkeit erzeugt und hierdurch das Eindringen fremder Sitten erleichtert; es hat ihre Thätigkeit abgeleitet vo: den größeren National-Interessen auf kleinere örtliche und staatsrechtlich Verhältnisse, s hat Titelsucht und das elende Treiben der Eitelkeit, Abs lichkeit, Ränke durch die Vervielfältigung der kleinen Höfe vermehrt. gaben und Militairleistungen waren in den größeren deutschen Territorien z. B. in Sachsen und Hannover, höher als in den großen europäischen Monarchien. . .
Das Wohlthätige der Verwaltung kleiner Staaten, die genauere Rück sicht auf örtliche und persönliche Verhältnisse, als in großen Staaten an— wendbar ist, hätte können durch zweckmäßige Einrichtungen von ständischen Provinzial⸗ und Munizipalverfassungen erreicht werden, denen unter M sicht von Provinzial⸗Staatsbeamten die Leitung der Provinzialgeschäst⸗ überlassen worden wäre. Die Nation müßte gewöhnt werden, selbst Angelegenheiten zu betreiben und sich nicht allein auf besoldete Beamie lassen, die sie in ihrer Vormundschaft halten. Wollte man auch einen Bund kleiner Fürstenthümer beibehalten, so müßte ihnen doch die Theilnahme an der Leitung der äußeren Verhältnisse, des öffentlichen Einkommens und der Vertheidigungs Anstalten entzogen werden. Sie würden nur die übrigen Verwaltungszweige behalten und diese nach den Beschlüssen des Reichstages oder nach Selbstbestimmung ausüben. Tie durch den westfälischen Frie den den Reichsständen ertheilte Befugniß, Bündnisse mit ausländischer Mächten zu schließen, und des von den protestantischen Ständen ausgeüb— ten juris eundi in „oder des Rechtes der protestantischen Minorität, die Beschlüsse der katholischen Masorität zu entkräften auch in anderen als die Religion betreffenden Angelegenheiten, diese beiden staatsrechtlichen Ein richtungen mußten die Thätigkeit des deutschen Staatskörpers gänzlich lähmen. Keines von beiden dürfte also beibehalten werden, sondern die tung der auswärtigen Verhältnisse dem Obeihaupt des Bundes übertragen und das jus undi in partes ganz aufgehoben werden. ;
s liegt in der Natur eines Bundes kleiner Staaten, daß sei Selbstständig
Gründe
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glieder eine herrschende Neigung zur Unabhängigleit, Vergrößerung haben. Die Natur des Menschen erklärt Erscheinung und die Geschichte aller föderativen Staaten stellt sie dar
kann ihre Wiederholung nur vermeiden, wenn man die Leitung der Verhälinisse und des Kriegswesens dem Oberhaupt des Bu
mit Zuziebung des Bundestages. Bei der Zusammensetz:
tages zeigen sich neue Schwierigkeiten, wenn der Staatenbund aus kleinen erblichen Fürstenthümern besteht, da auf ihm die erblichen Vorsteher Staaten persönlich erscheinen müssen ihre pe Unfähigkeit zu ersetzen. Das Lehenssystem J
die
und es schwierig ist, rsönlicht Tendenz zur Aufloö⸗ sung, weil hier das Kriegswesen aus Lehensleuten von verschiedenen fenfolgen bestand und das Oberhaupt des Staats sich spät erst ein gewicht durch die Städte und Söldner bildete.“
. Hiermit schließen wir für jetzt unsere Bemerkungen über Stei
fentlich giebt uns der dritte Band des Pertzschen Werkes bald anlassung, auf ihn zurückzukommen. Es giebt keine erfreulichere Bese
in einer ikhaftes Nichtiges in die Politik zudrängen versucht, als die gkeit eines Staatsmannes zu betrachten der in der schwierigsten Krisis des Staats dir richtigen Miltel zu wußte, nicht blos ihn herzustellen, son ihn herrlicher
je zuvor gewesen war, eines annes zudem,
fremdrs Volk zu beneiden
hervorgegangen, in jedem
aller Zeiten sein würde.
hatte 691 hallt (line
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und
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. in Leipzig bei der dortigen Bank 58 8 * 3
senbahn. [) in Frankfurt a. M. bei den Herr ng. ville Mertens G o . des bezahlt. T Anmeldung
Erfurt, den
Geschäftss nur nach vo erfolgen 20. Juni 1850.
ie Direction der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschast
Sätze ermäßigt:
96 b 5 Verein ür die
Kunst f
* ̃ ' 8 12 Rheinlande und Wesiphalen.
Die General-Versammlung der Mitglieder des Kunst Vereins und die Verlvosung der angekauften Kunstwerke für das Jahr 1849 — 50 wird am 7. September d. J statthaben und die damit verbundene Ausstellung am 7. Juli d. J. eröffnet werden. Die Künstler, welche geneigt sind, ihre Werke zu derselben einzusenden, wer— den daher ersucht, dieses bis zum 30. Juni d. J. un— ter der Adresse des Herrn Inspektors Wintergerst im Akademie⸗Gebäude zu thun und gleichzeitig uns zu be— nachrichtigen, ob und zu welchem Preise sie verkäuflich sind. Alle Mittheilungen werden, um Portofreiheit zu genießen, unter Kreuzband und mit der Rubrik: „An⸗ gelegenheiten des Kunst-Vereins sür die Rheinlande und Westphalen“, erbeten.
Düsseldorf, den 20. Juni 1850.
Der Verwaltungsrath des Kunst-Vereins. A. A. Wiegmann,
Wagenklasse
1.
noch wer⸗
Secretair.
Abonnem ent beträgt:
2 Rthlr. für 4 Jahr
4 Rthlr.. Jahr.
8 Rthlr, Jahr in allen Theilen der Monarchie
ohne Preis⸗Erhöhung. Bei einzelnen nummern wird der Bogen mit 23 Sgr. berechnet.
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176.
Ber lin, Sonnabend den zo. Juni
Preußischer
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Alle Post⸗Anstalten des In⸗ uud Aus landes nehmen Besteslung auf dieses Blatt an, fuͤr Berlin die
Expedition des Preuß. Staats⸗ Anzeigers: Behren⸗Straße nr. 57.
1850
Die verehrlichen Abonnenten des Preußischen Staats-Anzeigers werden ergebenst ersucht, ihre resp. Bestellungen
beginnende
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vielseitigen Wünschen z
Das
Quartal gefälligst rechtzeitig so bewirken zu wollen, daß die regelmäßige Zusendung keine Unterbrechung erleide un danach bestimmt werden könne. — Der vierteljährliche Pränumerations⸗Preis beträgt 2 Thlr.
Das so eben ausgegebene Sach- und Personen-Register zum Preußisehen Staats- u entsprechen, auch abgesondert in unserer Expedition, Behrenstraße Nr. 57, für den Preis von 3 Thlr. z Sach- und Personen-Register für den Jahr gang von 1849 wird gleichfalls binnen Kurzem erscheinen.
ür mit dem 1.
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Stärke der Anflage gleich
Anzeiger für das Jahr 1848, 123 Bogen stark, ist
8 11 Amtlicher Theil. D eunutschlan d. erlin. Justiz⸗Ministerial⸗ Verordnungen. burg. inzial⸗Gewerbe⸗Ausstellung. Oschersleben. Oesterreich. Wien Ankunft des Banus in Agram. ten Die Post-Convention. die Verwaltung des Kassen⸗Anweisungen. Bayern. München. Budget. Hannover. Hannover. Erste Kammer: über abweichende Beschlüsse beider Kammern zum Ausgabe ⸗Budget. Zweite Kammer: Die Konferenz Vorschläge über die Prozeß⸗Ordnung; Annahme des Finanz-⸗Ausschuß-Antrags in Betreff der Veräußerung von Elb-Inseln. Berichtigung. . Baden. Karlsruhe. Versegung der badischen Truppen nach Preußen. — z Einmarsches der Preußen. — Mann heim. Feierlich⸗ Ankunft des Generals von Wrangel.
ECöthen. Bericht des Finanz⸗ÄAusschusses über das
Magde⸗ Cholera. e Hofnachrich⸗ Einigung der katholischen Bischöfe über Religionssonds. Verfügung in Betreff der
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Bericht und Abstimmungen
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Anhalt-Göthen. Budget. . 2 sS8 Ilan d. Gesetzge ze Versammlung. hrotokoll. Hypothekengesctz. an den Präsidenten. D ĩ Vermischtes. en und Irland. London. Reise der Herzogin von Kent. Bertrauens-Motion sür das Ministerium. das Geschenk an seine Gemahlin. Folgen der Cuba-Expedition. Schweden und Norwegen. piinzen.
Dänemark
Frankreich. Reclamationen Paris. Notifica⸗ ie Abstimmung über die Dota⸗
ge⸗
ti Gr oßbritani
Lever beim Prinzen von Debatte über Roebuck's Antwort Palmerston's auf Beruhigende Nachrichten über die
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Stockholm. Vermählung des Kron—
Kopenhagen. Reichstags⸗Verhandlungen.
Börsen⸗ und Handels Nachrichten.
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Theil.
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für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. ster Friedrich ist zum Königlichen Wegebaumei
Dornbusch zu Issum im ein Patent
Spindel zum Spulen von
und Beschreibung nachgewie⸗
jenem Tage an gerechnet, und für den Um—
ertheilt worden.
Der außerordentliche Gesandte und bevoll
3 am Kaiserlich österreichischen Hofe, Graf von
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tamtlicher Theil.
e r . . Dent schland.
Preußen. Berlin, 28. Juni. Das Justiz-Ministe— Blatt enthält die Allgemeine Verfügung vom 25. Juni, die in Frankreich zu bewirkenden Insinuationen von Vorladungen und Verfügungen preußischer Gerichte betreffend, desgleichen vom Juni, betreffend die den Staatsfonds zur Last fallenden Neisekosten und Diäten in gerichtlichen Untersuchungen wegen Steuervergehen, und den Plenar-Beschluß des Königlichen Ober— Tribunals vom 22. April, die Form der Genehmigung eines auf Grund einer mündlich ertheilten Vollmacht abgeschlossenen Geschäfts von Seiten des Machtgebers betreffend.
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Magdeburg, 26. Juni. (Magd. Ztg.) Die Anmeldun— zu der diesjährigen Provinzial⸗Gewerbe⸗-Ausstellung haben auf erfreuliche Weise, begonnen und nehmen einen guten Fortgang. industrielle Thätigkeit der Provinz wird sich abermals auf eine
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gen sehr Die sehr bemerkliche Weise herausstellen und erweisen, daß sie immer⸗ fort im Fortschritt begriffen ist. Es sind bereits aus den verschie⸗ denartigsten Zweigen des industriellen Lebens bedeutende Productio— nen amtlich angezeigt und von den Erzeugnissen der Maschinen-, Apparate-, Gewehr, Cigarren, Wollenwaaren⸗ u. dgl. Fabriken
die mannigfaltigsten Gegenstände gemeldet, so wie auch insonders
die Handwerke aller Art kräftig vertreten sein werden, wie bereits Schmiede, Buchbinder, Tischler, Bürstenmacher, Korbmacher, Kondito ren, Vergolder, Schneider, Uhrmacher, Knopfmacher, musik. Instrumen— tenmacher, Schlosser, Sattler, Stuhlmacher, Schuhmacher, Tapeziere und Andere Ausstellungsgegenstände aus allen Theilen der Provinz haben verzeichnen lassen. Wir halten daher für Pflicht, alle Industriellen hierauf aufmerksam zu machen; damit sie rechtzeitig Anzeige treffen. Es ist gewiß nicht zu verkennen, daß diejenigen, welche wiederholt an einer solchen Ausstellung mit ihren Arbeiten Theil nehmen, einen Ruf erlangen, der ihrem Geschäfts betriebe nur sehr förderlich sein kann. Auch ist zu bemerken, daß es durch— aus nicht auf die Kostbarkeit der Gegenstände ankömmt, als viel⸗ mehr auf die tüchtige Ausführung, sel es auch eines an sich unbe— deutenden Gegenstandes.
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Oschersleben, 25. Juni. Nachdem die hiesige Stadt bisher von der Cholera verschont geblieben, kamen in der letzten Hälfte des Monats April d. J. einzelne Sterbefäue vor, welche als Folge der Cholera don den Aerzten bezeichnet wurden. Am 15ten v. und in der ersten Hälfte d. M. trat diese Rrankheit heftiger auf, und es sind von den zur Anzeige gebrachten 205 Erkrankungen an der Cholera, bei einer Seelenzahl von fast 5000, bis heute insgesammt 168 Sterbe fälle vorgekommen. Seit dem 16ten d. M. ist dieselbe milder auf— getreten, und insbesondere sind seit dem 22sten d. nur 2 Personen an dieser Krankheit gestorben. Dies wird zur Widerlegung der in übertriebener Weise nach außen verbreiteten Gerüchte hierdurch amt lich versichert und zugleich bemerkt, daß heute keine neue Erkran— kungen angemeldet worden sind. Der Magistrat.
Oesterreich. Wien, 26. Juni. Der Banus von Croatien ist am 23sten in Agram angekommen. Der Jubel war groß, ob⸗ wohl sich der Banus alle Empfange - Feierlichkeiten verbeten hatte. Die Beleuchtung der Stadt, die deshalb am 23sten unterblieb, sollte übrigens am 24sten stattfinden. Die Agramer Zeitu ng begrüßt den Banus mit einem Gedicht und, nachdem sie die Ankunft und den Empfang des Banus geschildert, spricht sie sich über die Erwar- tungen Eroatiens von der Neugestaltung, dieses Kronlandes in fol- genden Worten aus: „Noch wissen wir zwar nicht, ob und in welchem Maße durch die neue Organisation unseres Vaterlandes allen Wünschen der Nation Rechnung getragen werde; aber das glauben wir bestimmt annehmen zu konnen, daß uns alles jenes, was mit der Einheit Oesterreichs vereinbarlich war, mit nöthiger Rücksicht auf unsere vorige innere und äußere Ge— staltung werde gewährt werden, und daß wir dies Alles nächst der Gnade des Monarchen meist der kräftigen Verwendung unseres Banus, der, so wie er früher mit dem Schwerte für das Gesammt⸗ vaterland gekämpft, nun mit geistigen Mitteln eben so glücklich für sein engeres Vaterland gearbeitet, zu verdanken haben. Jene Wünsche, die, an und für sich gerecht, dem herrschenden Staats— Systeme jedoch widersprechen und in der vorwaltenden, die gegen— seitigen Theile des Staatskörpers beglückenden Idee der Einheit keine Motivirung finden, müssen nothwendigerweise dem Gan— zen gegenüber in den Hintergrund treten; der Gedanke, daß ihr Aufgeben durch die Interessen des eigenen Vaterlandes gebo ten erscheint, und daß im Gegentheil ihr Geltendmachen zu den unglücklichsten Inkonvenienzen führt, und ß auch wir uns ver—
daß
pflichtet fühlen müssen, selbst mit Aufopferung einzelner Wünsche zum Besten des Allgemeinen, zum glücklichen Vollenden des großen Neubaues beizutragen, möge Jenen, die sie hegen, zur Beruhigung dienen. Ist uns ja doch das, was wir Jahre lang sehnlichst ge— wünscht, um was wir Jahre lang mit allen geistigen und materiel len Kräften gestritten, ist uns ja doch Sprache und Nationalität gesichert, zwei Faktoren, welche die Wohlfahrt des Landes be gründen.“
Gestern früh sind Se. Kaiserliche Hoheit Feldmarschall Erz— herzog Ferdinand d'Este und die regierende Herzogin von Modena nach Brünn abgereist. Die von einigen Blättern mitgetheilte No tiz, daß Se. Kaiserliche Hoheit Erzherzog Stephan seinen bisheri— gen Aufenthalt, Schloß Schaumburg in Nassau, auf kurze Zeit ver lassen und sich zum Gebrauche der Seebäder nach Helgoland be⸗ geben werde, entbehrt, wie der Lloyd als verläßlich berichtet, jedes Grundes. Der Erzherzog beabsichtigt vielmehr, diesem Blatt zu folge, während des diessährigen Sommers seine Besitzungen im Nassauischen nicht zu verlassen.
Die zwischen Oesterreich, Preußen und den übrigen deutschen Staaten abgeschlossene Post-Convention, welche am 22. April sanc— tionirt wurde, tritt nunmehr, wie der Lloyd anzeigt, mit dem J. Juli in Wirksamkeit. ;
Dem Lloyd zufolge, haben sich die katholischen Bischöfe dar über geeinigt, daß die Verwaltung des Religions- Fonds der Fi⸗ nanz⸗-Verwaltung überlassen bleiben soll; den Bischöfen soll aber, wie es ursprünglich der Fall gewesen, eine Einsicht in den Stand der Rechnungen gewährt und zeitweise ein Vermögens- und Ver wendungs-Ausweis zur öffentlichen Kenntniß gebracht werden.
Das heute ausgegebene Stück des allgemeinen Reichsgesetz und Regierungsblattes enthält nachstehenden Erlaß des Finanz⸗ Ministerlums vom 16. Juni, wirksam für alle Kronländer, mit Ausnahme des lombardisch⸗venetianischen Königreiches, betreffend eine einstweilige Verfügung über die Behandlung der Zprozentigen
J
Kassen-Anweisungen mit dem Ausfertigungstage vom 1. Juli 1849 und deren Umwechselung gegen Reichsschatzscheine: Im Grunde der allerhöchsten Entschließung vom 13. September 1849,
mit welcher
die Hinausgabe von Reichsschatzscheinen von Sr. Majestät
allergnädigst genehmigt wurde, und in der Absicht, um die Einziehung der bis-
her im Umlaufe befindlichen Ka Erwägung, daß es notzwendig ist, in Absicht
der
ssen⸗Anweisungen vorzuber
eiten, ferner
in auf die Umwechselung der
Zprozentigen Kassen-Anweisungen mit dem Ausfertigungstage vom 1. Juli
1840 eine Verfügung zu treffen, hat der Ministerrath beschlossen,
mit dem
Vorbehalte der näheren Bestimmungen über die Ausgabe und Tilgung der Reichsschatzscheine folgende Anordnungen zu erlassen. 1 1850 angefangen, fönnen die mit dem Ausfertigungstage vom 1. Juli 1849 ausgegebenen 3prozentigen Kassen⸗Anweisungen gegen Reichsschatz⸗ scheine von 1900 Fl., 500 Fl. und 100 Fl. umgewechselt werden. 2) Für diese Reichsschatzscheine gelten in Beziehung auf ihre Verzinsung und auf ihre Annahme bei Zahlungen dieselben Bestimmungen, welche bisher hin—
sichtlich der Zprozentigen Anweisungen vorgezeichnet sind. der ermähnten Reichsschatzscheine geschieht unter Mitwirkung und
gabe
) Vom 1. Juli
3) Die Hinaus⸗
Kontrole der Nationalbank, und es wird der Betrag derselben, welcher aus- gegeben und wieder eingelöst worden, mit jedem Vierteljahre zur öffentlichen
Kenntniß gebracht.
4) Die 3prozentigen Kassen⸗Anweisungen der Katego⸗
rieen unter 1090 Fl. können von den Besitzein, nach deren Wahl vom 1. Juli
1850 an, entweder so weit ten Reichsschatzscheine
zinst werden. 1850, immer lung in bracht werden,
Anweisungen vom
wann
.
umgewechselt werden,
. Die Wiener des Umtauschs der . h
„Durch die
Fl. und 106 Fl.
wird
mit der Umstaltung der lichen Papiere
bige Maßregeln erfolgen
oder Januar 1850 umgewechselt
Vorschläge der Bank- Komm
der schwebenden Staats das nicht nur äußerlich sorgfältig um dessen Fundirung und regelmäßige Tilgung auch schleunigst er ; ; abei wurde erwogen, daß a diefe ümstaltung der Umlaufsmittel nicht plöß lich url!“
der Betrag zureicht, gegen Z3prozentige oder
oder zur
Einhebung d 7 Die
Umwechselung
gegen Rei on Reichsschatzscheinen zu 1 in rission vorgegriffen, jedo umlaufenden verzinslichen u
werden. D
—=—
male vollführt werden kann, und daß es dem Zwecke
zusagen dürfte,
kehrungen zur stattfinden zu lassen.“
Bayern. München, 2. o eben ausgegebene Zusammenstellung der von der
s 1 la ten ordentliche Budget: u. w. 2, 953,408,
Ne 1 1
1
den Uebergang stufenweise und den übrigen durch die gegenwärtigen Verhältnisse gebotenen V
Erzielung eines
ewilligungen ergiebt folgende Zahlen.
in Ve
vollständig
3. Juni. (Nürnb.
ing in dem Budget für die sechste Finanz-Periode, und z ufig für die beiden Jahre 1849 vom zweiten Ausschusse der Kammer der Abgeordneten
51 gestellten Postu
3) Staats⸗Rath 93,424, 4) Ständ lung 100,000, 5J Ministerium des Aeußern 238,421 (und im ßerordentlichen Budget 175000), 6) Ministerium zust
(und im außerordentlichen Budget 134,864), 7) a) M Innern 1,031,923, h) Ministerium des Innern für Kirch
der 9 1
ö
schuld in ein Effekt gestaltet wurde,
geordnete
vom
21 zur
er
der
1849 gegen Reichsschatzscheine und die zahlung der Zinsen von den Anweisungen, die nicht in Reichsschatz c erfolgt bei sämmtlichen Landes⸗ Kamergl-Zahl-Aemtern der Kronländer, außer schen Königreiche, und in Wien bei der Staats-Centralkasse. Krauß.“ Ztg. bemerkt über obige Verfügung hinsichtlich hs Kassen⸗Anweisungen Hinausgabe von j
Hauptkassen dem lombardisch⸗venetigni⸗
chsschatzscheine: 000 Fl., 500
leiner Art der Entscheidung Über die
ch der Anfang nd unverzins gemacht, son dern für mit einem am sichersten rbindung mit
Vor—
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Zustandes
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Uutachte⸗
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r An Ausgaben für das Staatsschuld 9,966,000 Fl.,
29
27 e⸗Versamm .
1,305,990
Civilliste
isterium des
und Schul
Angelegenheiten 43.077, 8) Landgerichte 1,565,992, 9) Ministerin
, . ö des Handels 94,777,
720, 0631,
10 Ministerium der Finanzen a) Un erricht 736,765 (und im außerordentlichen Budget h) Kultus (katholischer) 1,189,631, Kultus (protestantischer) c) Gesundheit 206,202, d) Wohlthätigkeit 197 ) Industrie und Kultur 171,434
1
565, 6
, n . 4,67 8, 11
75,894), 282 2 355,631.
) Sicherheit
(und im außerordent
lichen Budget 27,000), g) Straßen-, Brücken- und Wasserbauten l, 13,983 (und im außerordentlichen Budget 472,345), h) an Ge
mer
nden 97,103 (im außerordentlichen Budget 50 000), h
Münze
10,3560, 12) Kreis⸗Schulfonds 345,495 (und im außerordentlichen Meeren Sn 1 4098 z 915, 1 h 2
Budget 1343498). 13) Armee 8,542,000 (und im außerordentlichen Budget 10004000), 14) Landbau 350,000 (im außerordentlichen
Budget 200,907), 15)
ordentliche und 4,119, 50
Wittwen⸗ und Steuerkataster im außerordentlichen Budget 550,000, im außerordentlichen Budget 800,000, desgleichen Bahn im außerordentlichen Bud Ablösungskasse 300,000 Fl.
In Summa 33,705,558 1 Fl. für das außerordentl
Waisen⸗Pensionen 571,678
5
Reservefonds für die Bexbacher get 200,000, desgleichen für die
Fl. für das iche Budget.
Total-Summe 37,825,159 Fl. An Einnahmen: J. Tirefte Stenemn?; 2) Grundsteuer 4,623,586 Fl., b) Haussteuer 592,011
minikalsteuer 262,662 Fl.
pitalsteuer 550,000 Fl.,
M Gewerbesteuer 818, 237
f) Einkommensteuer 7650,
Fl., c) Do⸗ Fl., e) Ka⸗
—
00 Fl., g)
gegen die unter 1. bemerk-— Anweisungen gegen Wiederausfolgung zur Erhebung der fälligen Zinsen beigebracht werden; in diesem letzteren Falle wird die geschehene Bezahlung der Zinsen auf der Vorderseite der Anweisung durch Aufdrückung einer Stampiglie ersichtlich gemacht, welche die Worte enthält: „Die Zinsen bis 1. Juli 1850 bezahlt“; die Anweisung aber wird ihrem Besitzer sogleich wieder zurückgestellt.
1sten
5) Die mit dieser Bestätigung ver— sehenen Anweisungen bleiben einstweilen unter den bisherigen Bestimmun— gen im Umlaufe und werden vom 1. Juli 1850 an weiter mit 3 pCt. ver— 6) Ueberhaupt bleibt allen 3proz. Anweisungen der über den 30. Juni 1850 hinauslaufende Zinsengenuß, wenn sie nach de
zu Zahlungen an Staatskassen, Reichsschatzscheine gesichert. 1