1850 / 205 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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K /

S5. Anleihe 34: 1837, 39: 119. Nordbahn 1122, Ende 1133. Gloggnitz 1205. Mailand 793. Pesth 89. B. A. 1195. .

gewichen und zur Notiz ausgeboten.

Gld. Leipz. B. A. 1575 Gld. Leipzig⸗-Dresdener E. A. 135 Gld. Säc sisch⸗Bayerische S Br. Schltsische ä. Glr. Riesa 25 Br. Löbau-Zittau 2435 Gld. Magdeburg Leipzig 219 Br. Berlin- Anhalt. 923 Br. B. A. 146 Br. Preuß. B. A. 99 Br.

vorzüglich die Actien und Loose, waren an heutiger Börse in willi ger Nachfrage, und deren Course gingen merklich höher. Es fan— den darin mehrere Umsätze statt. geboten und blieben matter. und 10 Fl.Loose angenehmer. Alle übrigen Fonds und Actien bei sehr geringem Umsatz ganz ohne Bewegung.

Königliche Personen zu erregen t sähri 5 36 . z gen sucht, zu siebensähriger Haft ver

Spanien. Madrid, 19. Juli. ie Königi . r eh. Ju (Fr. Bl.) Die Königin Der neapolitanische Gesandte hatte eine Konferenz mit d Minister⸗Präsidenten. Er erklärte im Namen , ,. i Heirath Montemolin's sei kein politischer Alt, und wolle nöthigen—

falls der König von Neapel ein bezügli 1fęs ö senden. 1 pel ein bezügliches Manifest an alle Höfe

Zproz. 33.

Unter Bezugnahme auf unsere Bekanntmachungen vom 8. und 10. Mai und 27. Juni d. J., betreffend ö 1851 zu London stattfindende allgemeine Industrie-Ausstellung und die Be— dingungen, unter welchen eine Theilnahme der Gewerbetreibenden und anderer Produzenten an dieser Ausstellung geschehen kann bringen wir in Erinnerung, daß die Anmeldung der auszustellenden Gegenstände vor dem 1sten des nächsten Monats erfolgt sein muß, indem die unterzeichnete Kemmission im Laufe des Monats Au gust den Königlich großbritannischen Kommissarien in London eine Nach⸗ weisung der angemeldeten Aussteller, so wie des Raumes, der von Ausstellungs-Gegenständen eingenommen werden wird, zu liefern hat, und demnach nicht darauf gerechnet werden kann, daß für solche Gegenstände, welche nicht rechtzeitig angemeldet werden, noch Raum im Ausstellungs-Gebäude vorhanden sein wird. Die Gewerbetrei⸗ benden und andere Produzenten aus Berlin und dem Regierungs—

1296

Bezirk Potsdam, welche sich bei der londoner Ausstellung zu bethei⸗ ligen beabsichtigten, wollen gefälligst im Gewerbehause die Anmel- debogen entnehmen und Ließ in nach gehöriger Ausfüllung vor dem Isten des nächsten Monats wieder im Gewerbehause abgeben. Berlin, den 25. Juli 1850. Kommission für die londoner Industrie-Ausstellung. von Viebahn.

* Königliche Schauspiele.

Sonntag, 28. Juli. Im Opernhause. ISste Abonnements⸗ Vorstellung: Der gerade Weg ist der beste, Lustspiel in 1 Akt, von Kotzebue. Hierauf: Der Schutzgeist, Ballet in 2 Akten, von P. Tagligni,

Preise der Plätze: Parquet, Tribüne und zweiter Ran 1 Rthlr. Erster Rang, erster Balkon daselbst 3 e n 1 Rthlr. 10 Sgr. Parterre, dritter Rang und Balkon daselbst 20 Sgr. Amphitheater 10 Sgr. .

Montag, 29. Juli. Im Schauspielhause. 121ste Abonnements⸗

von Montag, den 29sten d., ab zu folgenden Preisen zu haben:

20 Sgr. den Fremden⸗Logen 3 Rthlr.

derweit verkauft werden.

werden, nimmt die Königliche General⸗Intendantur entgegen.

Nachricht in Betreff der Vorstellungen der Mlle. Rachel.

die vierte am 7ten August stattfinden.

Le cinquième acte est supprimè. (Mlle. Rachel: Camilla.) Vorher: Le mari de la veuvè, comédie en un 4cte et en Prose-.

Billets zu dieser Vorstellnng sind im Billet-Verkaufs⸗ üreau

Ein Billet zu den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges und im ersten Balkon 2 Rthlr. Ein Billet zum Parquet und den Parquetlogen, so wie zur Tribüne, 1 Rihlr. 15 Sgr. Ein Bilset zu den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Billet zu den Logen des dritten Ranges, im Balken und zum Parterre Ein Billet zum Amphitheater 10 Sgr. Ein Billet zu

Die resp. Abonnenten des Königlichen Opernhauses, welche zu den Vorstellungen der Mlle. Rachel ihre Plätze beizubehalten wünschen, werden ersucht, am Tage vor einer jeden Vorstellung, Mittags bis 1 Uhr, die Billets abzuholen, widrigenfalls solche an⸗

Schriftliche Abonnements Gesuche auf die acht Vorstellungen, oder nur auf die vier ersten Vorstellungen der Mlle. Rachel, welche am 1., 3., 5. und 7. August im Königlichen Opernhause stattfinden

Die erste Vorstellung, welche Mlle. Rachel in Begleitung von Künstlern des Fhéätre frangais zu Paris geben wird, wird am Donnerstag den 1sten, die zweite am Zten, die dritte am 5ten und

Berliner Börse vom 27. Juli.

II echsel- Coumse.

; Brief. Geld

Amętor dam 250 EI. Kurz 414 140 de. 2 Mt. ; 140

3

Hamburg.... 300 Mk. . 138 150 do. 300 Mk. 2 Mt. j 119 London mét. Z mi. 6 23 2 Mit. 804 80

Wien in 20 Rr. 150 FI. 2 Mt. ö 87 Autzsburtz 150 *I. 2 Mt. 1015 Breslau 100 Tbir. ! 2 Mt. . 99

Tag ö 5 92. Leipai m Courant im 14 Tblę. Fuls ... 100 ThIr. . . 59 . Frankfurt a. M. südd. W. 100 FI. 2 Mt. 56 2056 16 100 srl. 3 Wochen 10973

Patersburß

2. . . 2 * . 3 Inländische Fonds, Efandbriese, Kommunal -— Papiere umd Gelc(- Coumse.

26. Brief. Geld. Gem. Preuss. Frei. Anl 5 107 .

zt. Brief. Geld. Gem Pomm. Pfandbr.

35 96563 St. Schuld- Sch. . S6 * 865 Kur- u. Nm. do.

ö 863

Seeh. Prüm. Sch. 107 Schlesische do. )

K. u. Nm. Schuldv. 3] 835 837 d0. Lt. B. gar. 0.

kerl. Stadt - obi. 5 10475 Er. Ar. Anch. Seb. *

40. 40. 3 ö ö

Wes ipr. ptan abr. 3 91 903 Friedlriehs dor.

roleh. Posen do. 4 1007 100 40. do. 3* 91

Ostpr. Efandbr. 3

Aud. Gollm. à a. Dis eonto.

Ausländische Fonds. h

Russ. IIamb. Cert. Poln. neue pfahr. 4 96 957 do. Hope 1. Anl.“ do. Part. 500 1. 1 81 81 n. 2. 4. A. do. do. 3690 Fl. 140 1393 o. do. 5. A. IHIamb. Feusr- H. do. V. Rthach. Lst. 5 1102 1 105 do. Engl. Anleihe 43 97 do. Poln. Schatz0. 4 805 do. do Cert. L.A. 5 955 94 do. do. L. B. 200Fl 185 17 Poln. a. Pfdbr a. C. 4 96 95

Lübeck. Staats- A. 4 Noll. 23 S, Int. ö Kurh. Pr O. 10 th. N. Bad. do. 35 FI.

N

üs cen Hb a

n AC IIi Cm.

Der Reinertrag wird nach erfolgter .

Die mit 35 pCt. ber. Actien sind v. Siaat gar.

8.

18443.

Stamm- Actien. Aapital.

8

Tages- Cours.

Börsen- Zins- Rechnung Rein-Ertrag

in der dazu bestimmten Rubrik ausgefüllt.

HPrioritäts- Actien. Kapitel. . J Tages- Chuns.

Zins fuss.

Simmtliche Prioritäts-Actien werden durch sälirliche Verloosung 1 pCt. amortisirt.

Berl Anh. Litt. A. B. do. Hamburg do. Stettin - Starg. . do. Potsd. Magd... Magd. Halberstadt ..

Halle Thüringer. . . .. Cöln - Minden J Bonn. Cöln ᷣDüsseld. Elberfeld. . Steele Vohwinkel .. Niederschl. Märkisch. 10, 000,00

Oberschl. Lit, ..

Cosel - Oderberg . . .. Breslau - Freiburg. . . BRKkrakau- Obersechl. . . . Berg Märk. Stargard - Posen Brieg Neisse. . . ... .. Mag deb. Witten. . . .

Quit tungs - Bogen-.

Aachen -Mastricht ..

Friedr. Wilh. Nordb.

913 a 82 bæ. 873 hz.

1053 bz. 6147 k.

1355 4.

6, 000,000 S. 000, 000 1,824, 000 1.000, 000 1, 700, 000 2.300, 000 9g, 000, 000 13, 000,900 1.500, 0060 1, 051, 200 1, 400,000 1.300, 000

do. Leipziger 645 6. 65 h. 963 a 97 bz u. 41 24 bx.

Ss bz. u. G.

201. 32 B.

S35 k. 4 6. 1083 bz.

1045 6.

727 6.

75 6.

693. k. 693 br. 40 bz.

83 B.

x=

do. Tweigbahn 1.500, 900 2.255. 160 2, 400,000 1,200, 000 1,700,000 1,800, 000 4,909,000 5. 000, 0090 1, 1090, 0900 13500000

& = . = m m = . = ö

ö

do. 1

cx

=

58 6

2, 760, 060 1

Aus lind. Actien. s, 000, 000

414 * 3 br. u. G.

do. ig 98 tz.

. / ö .

Schluss-Course von Cöln-Minden 963 é.

Berl nnn, 1.411, 800. 4 955 k. do. Hamburg 5, 060,000 45 101 B. do. do. II. Ser. 1,000, 0900 983 B. do. Potsd Magd... 2, 367, 2900 4 93 h. do. do. 3. 132, 800 102 b. do. do. Litt. D. 1,000, 0900 101 bæ. do. Stettiner 800, 000 1055 6. Magdeb. Leipziger .. 1, 7588, 000 999 a. Halle - Thüringer. . .. 14, 000, 0069 gh ha. Cöln - Minden.. ...... 3, 674, 500 10 * 6. do. do. 3.9 500, 000 106352 ba. Rhein. v. Staat gar. l, 217, 009 do. 1. Priorität.. 2, 487, 250 do. Stamm -Prior. 1, 250, 000 Diüsseldorf-Elberteld. 1,000, 000 Niederschl. Märkisch. 4,175,000 do. do. 3, 500,000 do. III. Serie. 2, 300,000 do. weighahn 252,000 Magdeb. Wittenb. 2 0093909 Oberschlesische ..... 370,300 Krakau - Oberschl. .. 360,000 Cosel - Oderberg 250,000 Steele - Vohwinkel .. 325,000 do. do. II. Ser. 375,000 Breslau- Freiburg. .. 400,000 Berg. Märk. .. ...... 1, 100,000

*

-= M

I s

103 G.

997 k

= m e e =, . m . e o r . . .

Ausl. Slamm- Acl.

Börsen Zins en.

87

kiel Altona ..... Sp. 2, 0650, 000 Amster d. Rotterd. Fl. 6, 500, 000 Mecklenburger Thlr. 4,300,000

von Preussischen Bank-Antheilen 98S?

Die Börse günstig und die Course meist steigend; besonders Köln-Mindener und Hüsseildorf Elberfelder zu besseren Coursen begehrt.

Auswärtige Börsen. Wien, 25. Juli. Met. 5proz. 974, 4proz. 757. A43proz.

ö

Wechsel⸗Course. Amsterdam 1605 Br. Augsburg 117. Frankfurt 116. Hamburg 179. London 11. 35. Paris 137. Ft. Gold 205. Silber 16. Die Börse sehr willig für Fonds. Fremde Valuten neuerdings

Leipzig, 26. Juli. Leipzig⸗Dresdener Part. Oblig. 1098 Chemnitz⸗

Altona ⸗Kiel 945 Br. Deßauer

Frankfurt a. Dt., 25. Juli. Oesterr. Fonds, darunter

t. Zprozʒ. Spanier etwas mehr an— Friedrich Wilhelms-Nordbahn⸗Actien

Destt, proz. Met. 83 Br,, S827 Glb. Bank ⸗Actien 1255 Br., 1252 Gld. Bad. Partial⸗Loose a 50 Fl. v. J. 1840 544 Br., sl Gld., do. a 35 Ji. v. J. 1845 32 Br., 325 Gld. Kurhess. , , 40 Rihlr. preuß. 327 Br., 325 Glo. Sardin. . a 36 Fr. bei Gebr. Bethmann 333 Br., 337 Gld. Darmstadt Parte sn Fi, sn r, „ö id bg; A, Fl. . 3 6 Gld. Spanien 3proz. inländ. 33 Br., 32 Gld. en de gl Tele 13, Glösz a., bes, Obligatz 23600 Il. Uh. Bebel ld, Fräehrich Wilk eimss Mtordbahn z Hr.

Bexbach 8i Br., 89z Gl. Köln-Minden 97 Br., 96 Glo.

St. Gld. 315 Gld. Hamb. Magdeb. Wittenb. Gld. Köln ⸗Min⸗

8 366 Br., 36 Gld. Friedrich Die Cyurse blieben heute unverändert.

bahn 482. 50 475.

nur die Speculation allein leitet die Bewegungen.

oz, . , 3 rrrch. 98, 3. Jnt. , 57, 4proz. S6, I. Ard. 17, tio, 172.

Fonds besser; fremde wenig verändert, hatten jedoch eine steigende Tendenz.

etwas angenehmer. Span. waren fast unverändert. Russ. und Oesterr. wenig verändert. Bras. wiederum niedriger angeboten.

pons 835. Russ. alte 106, 4proz. 89. Stiegl. 885. Oester. Met. 5proz. S045, , 24proz. 435.

Paris, 24. Juli. 3Zproz. 58. 25. 5proz. 96. 70. Nord⸗

Nach der Börse. 5proz. 96. 77. Wech sel⸗Course. Amsterd. 209. Hamb. 1853. Berlin 3673. London 25. 25. Frankf. 2104. Wien 214. Petersb. 397. Gold al Marco 9 210. Dukat. 11. 80 a 11. 85. Die politischen Nachrichten sind durchaus ohne Interesse, und

London, 24. Juli. Zproz. Cons. p. C. 96, 3, 97, a V 1 * /

3proz. 37, 3. Pass. 36, 3. Russ. proz. 965, 96, proz.

Die Stimmung des Fonds-Markts war heute für englische

2 Uhr. Cons. unverändert. Wech sel⸗Course.

Amsterdam 12. 2—15. Hamburg 13. 114— 11. Paris 25. 673 Frankfurt 120, *. Wien 11. 55 —50. Petersburg 373.

Amsterdam, 24. Juli. Inte waren bei einigen Geschäften

Holl. Int. 57, 3. Span. Ard. 1256, gr. Piecen 124. Cou⸗

———

Markt ⸗Berichte.

Berliner Getraidebericht vom 27. Juli. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt:

Weizen nach Qualität 51 65 Rthlr.

Roggen loco 29 305 Rthlr.

Buß lig, yz Rftlr. Sr, 25 6.

Sept. / O t. 293 30 Rthlr. bez., 30 Br., 293 G.

Roggen pr. Frühjahr 1851 323 33 Rthlr. 32 G. Gerste, große loco 23 25 Rthlr. kleine 20 22 Rthlr. Hafer loco nach Qualttät 1635 18 Rthlr. pr. Sept. / Okt. 48pfd. 16 Rthlr. Br., 155 G. „ööpfd. 16 Rihlr. Br., 16. G. Erbsuen 29 —36 Rthlr. Rüböl loco 113 Rthlr. Br., 114 bez. u. G. „pr. Juli 115 Rthlr. Br., 117 bez, 1135 G. Juli / Aug. 113 Rthlr. Br.,; 114 G. n Aug; / Sept. 119 Rthlr. Br., 1197 G. Sihurshfelt 113 Rithlr. Dr, 11z bes. a. G. Nov. / Dez. 115 Rthlr. Br., 115 G. Leinöl loco 119 Rthlr. „pr. Juli—Olt. 115 Rthlr. Br., 115 G. Mohnöl 127 Rthlr. Palmöl 117 Rthlr. Südsee⸗Thran 117 Rthlr. Spirttus loco ohne Faß 145 Rthlr. Br., 14141 G. . R 1 vr 9 ] ; . . . 6 . 1344 Nithlr. Br., 133 bz. u. G. Aug. / Sept. 14 Rthlr. Br., 1344 G. Sept. / Okt. 14 Rthlr. Br., 14 43 G. n pr. Frühjahr 1851 1435 Rthlr. Br., 143 G. Stettin, 26. Juli. Weizen ohne Geschäft. Roggen 28, 29 Rthlr., pr. Aug. 285 Rthlr., pr. Herbst 29 Rthlr., pr. Frühj. 31 Br. Rüböl loco pr. Juli 115, pr. Herbst 11 Rthlr. Spiritus 265, pr. Aug. 265 Br.

Telegraphische Notizen.

Frankfurt a. M., 26. Juli. 2 Uhr. Nordbahn 135. Met. proz. 739, 5proz. 838. B. A. 1290. Loose 162, 104. Span. 33. Bad. 323. Kurh. 323. Wien 1033.

Hamburg, 26. Juli. 25 Uhr. Hamburg Berlin 8,74. Köln? Minden Ib. Magdeburg Wittenb. 58. Nordbahn 41. London 13.73.

Paris, 25. Juli. 5 Uhr. Zproz. 58. 30. 5proz. 96. 50.

Amsterdam, 25. Zuli. 47 Uhr. Integr. 573. Span. inl. Zproz. 3335. Met, 2zproz. 4243, 5proz. 79455, neue S4 R. Russ. Hope 893. Stiegl. 88r, neue russ. Anl. 961. Neue dän. 1002.

Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hosbuchdruckerei. Beilage

AM 205. Beilage

Inhalt.

Deutschlan dd. Schleswig⸗Holstein. Kiel. Schluß des Manfestes.

Wissenschaft und Kunst.

Verhandlungen der Afademie der Wissenschasten zu Betlin im Monat Mai.

nichtamtlicher Theil. Deutschland.

Schleswig⸗Holstein. Riel, 22. Juli. (Akt. Merk.) Folgendes ist der Schluß des im gestrigen Blatte des Preuß. Staats-Anzeigers abgebrochenen Manifestes:

Ein drittes Stadium begann, als zur Zeit der Julirevolution die dä⸗ nische Absolutie ihre ersten Zugeständnisse machte und das dänische Volk ständische Rechte erhielt. Bei dieser dritten Gestaltung der Union lagen alle Verhältnisse so günstig, daß nicht allein die Wunden der zweiten Perio8de leicht hätten geheilt werden können, nein, daß auch jener frühere erträgliche Bestand der Ünion, als die Staaten in der ersten Periode vorsichtig aus= einander gehalten wurden, von einem ungleich förderlicheren Zustande wahr⸗ haft gedeihlichen Zusammenlebens weit hätte überboten werden können. Denn es giebt noch eine glücklichere Combination von Staats⸗Unionen, als die in jenem ersten Falle bezeichnete; es ist die, wo zwei ungefähr gleich große Staaten mit ungefähr gleich großen Freiheiten verbunden sind, wie einst Aragonien mit Catalonien, wie jetzt Norwegen mit Schweden. Die ungefähr gleiche Größe war zwischen Dänemark und Schleswig - Holstein hergestellt, seitdem Norwegen verloren und Lauenburg mehr als ein Zuwachs für die Herzogthümer, denn als ein Ersatz für Dä⸗ nemarf erworben worden war; die ungefähr gleiche Freiheit war hergestellt, indem Dänemark neue politische Rechte erhielt und die Herzogthümer ihre alten wieder zu beleben strebten. Damals folg⸗ ten die Herzogthümer der Entwickelung der dänischen Freiheit mit war⸗ mer Theilnahme, und selbst die eifrigsten Agitatoren für die schleswig- hol⸗ steinischen Landesrechte erklärten damals, selbst im Gesängniß, ihre Sym⸗ pathieen für die dänische Union. Es bedurste nichts, um das gedeihlichste Einvernehmen herzustellen, als daß sich das dänische Volk seiner neuen Freiheit nur so weit würdig und fähig bewiesen hätte, um den Herzogthü— mern ihre alte Freiheit und Unabhängigkeit zu gönnen. Aber nie ist ein neuer Erwerb so schnöde mißbraucht worden zum Angriff eines alten Be—= sitzes, wie es jezt von Dänemark geschah. Dies Volk hatie einst aus freien Stücken das Joch der Absolutie auf sich geladen, jetzt schien es bei wieder⸗ erlangter Freiheit die abfsolutistischen Neigungen seiner Könige mit über kommen zu haben. Dies Volk und seine Fürsten haben es zu keiner Zeit verstanden, sich durch Gerechtigkeit die mit ihnen verbun— denen Völker zu unterwerfen, die unterworfenen sich zu verbin- den; sie haben nach einander in England, an der Ostsee, in Schweden, in Norwegen, in SchleswigHolstein geherrscht, und hatten im- mer die Geschicke des Nordens in ihrer Hand, aber immer haben sie durch Gewallthat oder durch schleichende Hinterlist ihre Herrschast verscherzt und sind immer kleiner und machtloser herabgesunken. So schien das dänische Volk auch jetzt seiner Freiheit nur froh zu werden in unserer Unterdrückung; es schien seinen Muth, uns zu unterdrücken, und unsere Bestimmung, un⸗ terdrückt zu werden, gleichmäßig in der Geduld und Fügsamkeit zu finden, nit Ter ir uns lange jede Beraubung an Rechten und Gütern hatten ge⸗ fallen lassen. War es doch in den dreißiger Jahren noch Jedermann ge genwärtig, welche Belastungen wir zum Vortheile Dänemarks herkömmlich übernahmen, welche sostemalische Hintansetzung aller unserer Interessen wir ertrugen, wie wir bei der Fundation der Reichsbank uns berauben ließen, wie descheiden und kleinlaut, bei der Bedrohung der Verfassung 18135 unsere Op

zütion vamit begann, daß die Ritterschaft bei der schleswig⸗holsteinischen Kanzlei position damit begann, 1 . ö 6 ur bat, an den König deshalb eine Bitte richten zu dürfen! Was sollte ich pas hochmüthige dänische Volk gegen dies demüthige deutsche endlich nich: ih; ben, zu dessen Unterdrückung ihm die Absolutie seiner Könige so viel Mg n . , Jetzt follte die Frucht der früheren Beeinträchtigun= vorgearbeitet hatte? J Bi. ) dil eilf wäre die Wehrtrafk der gen Ceärndtet werden. Wäre die Selbsistän ig ö wäre ie , er Herzogthümer früher nie angetastet worden, nie hätte das dänische Volk die

Herausforderung und die Gewaltihat gewagt, die uns endlich zur Gegen-

ehr zwang. 24 zugt f stische Tbätz . Lon dem Augenblick an, wo das dänische Volk seine politische Thätig⸗=

keit dahin wandle, die herrschsüchtigen Absichten seiner Könige auf die Her⸗ zogthümer zu einer Nationalsache zu machen, waren zwei Pinge ganz un= Ausbleiblich, von deren Nolhwendigkeit man sich um der Zukunft. beider De en! willen ja tief durchdringen möge, Die Angriffe auf die Herzog= hümer konnten sich nicht mehr auf der bisherigen Linie der leisen allmali⸗ gen Veränderungen halten; der, absolute König, in der Mitte , dänischen und deutschen Räthen, lonnte seine Anschläge in Ueberlegung bedenken, jetzt abe sielen sie der Leiden · schast des Volkes anheim, das sür halbe Schritte keinen Sinn hat, und bas alsbald bedachtlos zu den grellen Verfassungsbrüchen schreiten mußte, zu denen die Fürsten so' oft verfucht und doch nie entschieden aufgelegt waren. Diese Wendung mußte dann unvermeidlich zur Folge haben, daß auch in den Herzogthümern, in dem Maße, wis der Eingriff größer ward, ber Gegenschlag stärker wurde, und daß an dem Maße, wie die Beiheiligung des ganz unbefugten dänischen Volkes an der schleswig-holsteinischen Frage wuchs, die Gegenbewegung hier um so volksthümlicher sich ausbreiten und, als eine völlig rechtmäßige, in den neberzeugungen um so tiefer wurzeln

ußte. . j . . 3 ij erinnern an sehr bekannte Dinge, indem wir den Eintritt dieser beiden Erscheinungen verfolgen. Das i . Volk faßte gleich ansangs ein ganzes, und ein scheinbar ganz 6 res Ziel ins Auge, das die dänische' Polilik seitzem mit einer art n, n,. hat, die einer besse⸗ ren Sache werth war. Dies Ziel war die Einverleibung Schleswigs in Däncmark. Es war ein ganzes il n n es zerstörte die drei Fundamentalrechte der Herzogthümen, mit Einem. Schlage, indem es ihre Verbindung trennte, ihre Seldststndigkein . . den Knoten der Eib— solgesrage zerhieb. Es schien ein gan ir . iel. weil man die Ein⸗ sprache Bentschlands hier nicht ,. a. er Presse und in den poli— tischen Klubs begann man in den 3 . ahren auf die Danisirung Schles- wigs hinzugrbeiten. Die dänischen Provinzialsteinde nahmen diese Bestre⸗ bungen 44 auf und gingen einen Schritt weiter; sie verlangten von dem Könige die Erklärung, daß die dänische Monarchie in untheilbares Erbe gehe nach den Bestimmungen des dänischen Königsgesetzes über die Eib= solge. Die Königl. Regierung ermuthigte alle diese lsebergriffe, sie selbst aber ward schon ganz ven der Bewegung im Volke getrieben; der befürch⸗

vorsichtiger

tete Ausgang der herrschenden Linie erleichterte die Handreichung hinüber

d herüber. Zwat die Vorschläge, die 1538 in St. Petersburg gem

. und der offene Brief von 1846, beides Schritte, die . di ö tegrilät der Gesammtmonarchie abzwecklen und zu dem Ende die 1721 und 1806 vollzogene Einverleibung von Schleswig und Holstein behaupteten, waren auch, ganz wie alle jene Königlichen Angriffe auf die Verfassung wäh⸗ rend der zweiten Periode der Union, nur bloße Versuchez sie schreckten in der That vor keinem Mittel zurück, um ein geschehenes Unrecht zu beweisen, aber sie ergriffen kein Mlttel, das gewünschte Unrecht wirklich geschehen zu machen. Da aber diese Versuche in St. Petersburg, in Wien und am beutschen Bunde scheiterten, so zeigte der nächste Schritt schon, wie die Be— strebungen der Königlichen Regierung auf dieser Bahn sie immer mehr in bie Häude des Volkes geben würden. Man lockte die Herzogthümer mit einer Gesammtverfassung sür das ganze Reich. Als sie am 28. Januar

1297

um Preußischen Staats- Anzeiger.

1848 angekündigt ward, geschah auch dies noch in jener Weise der Scho nung 2 des en: Notablen sollten die Verfassung zuerst berathen, das Recht der Herzogthümer auf ihre Verbindung unter einander ward noch anerlannt. Aber diese halben Schritte genügien dem Volke nicht. Der Gedanke der Gesammtmonarchie und Gesammiverfassung, der dem König⸗ thum gefiel, war im Volke weit nicht so populär, wie der der Einverleibung Schles⸗ wigs. Die kopenhagener Revolution März 1548) erzwang ein Ministerium, in dem die Männer saßen, die an der Spitze der uliradänischen Partei die Unabhängigkeit der Herzogthümer immer am seindlichsten angefochten hatten. In diesem Rathe von lauter Dänen ward die Einverleibung Schles wigs sosort beschlossen, wie 1567 in einem svanischen Staatsrathe über die Nie⸗ berlande der Stab gebrochen ward. Seitdem hat keine Vermittelung, leine Einschüchterung, keine Niederlage die dänische Regierung von diesem Ziele ihrer Politik abwendig machen können. Deuischland sührte 181 einen siegreichen Krieg für die Unzertrennlichkeit der Herzogthümer; Dänemarks erste Vergleichsvorschläge zielten auf ihre Trennung ab. England schlug im Mai Schleswigs Theilung nach den Nationalitäten vor, Dänkmark blieb auf sejnen ersten Vorschlägen, Nachdem im mal⸗ möer Waffenstillstand für dessen Dauer saktisch die Einheit der Herzogthümer anerkannt war, brachte England, den so hestig bei uns angefochtenen Vorschlag der sogenannten Selbsiständigkeit Schles wigs, Dä⸗ nemark verlangte die unauflösliche Union. Lord Palmerston gewährte in einem neuen Waffenstillstands-Entwurfe (13. März 1849) die politische Union, d. h. die Gemeinsamkeit der auswärtigen Vertretung, Dänemark brachte einen Gegenentwurf; es waren noch einmal seine alten Folderun- gen: Auflösung des schleswig-holsteinischen Herres und Besetzung Schles⸗ wigs mit dänischen Truppen. Der Krieg begann über diese Hartnäckigkeit am 3. April aufs neue, man weiß, mit welchem Unglück für Dänemark. Am öten erklärten seine Bevollmächtigten in London, daß es noch immer bereit sei, auf Basis seines Gegenentwurfs zu unterhandeln! Dieser bis zum Hohne getriebene Eigensinn sollte nicht bestraft, sondern belohnt wer⸗ den. Preußen schloß nach einem neuen siegreichen Kriege am 10. Juli 1849 eine Waffenstillstands Convention, die Dänemark in,. Schleswig mehr gewährte, als es selber im März verlangt hatte. Als in Folge die ser Convention die Landesverwaltung in Schleswig eingesetzt wurde, hätte man denken sollen, sie würde schon aus gemeiner Klugheit für die Dauer des Interimistikums wenigstens den Schein bewahren, daß sie die Regie⸗ rung nur im Namen des Herzogs von Schleswig führe; für Preußen, für die deutsche Redlichkeit, „verstand sich dies von selbst;“ aber die Landes verwaltung hat es in tausend Thatsachen bewiesen, und hat, sich nicht be⸗ dacht, es felbst zu dokumentiren, daß sie im Namen des Königs von Däne⸗ mark regiere. End anvertraute Gut sollte sogleich als sichere Beute behan⸗ delt werden. ö Wenn aber Dänemark hartnäckig war im Verfolgen seines Unrechts, so war Schleswig⸗Holstein nicht minder beharrlich im Behaupten seines Rechts. Es liegt uns daran, nachdrücklich ins Gedächtniß zu rufen, wie seine sedesma⸗ lige Haltung ganz genau den dänischen Vorschritten analog war. Die politische Agitation in Dänemark zielte zum erstenmale auf einen geraden Angriff unserer fundamentalen Rechte; eine wissenschaftliche Agitation begann da⸗ gegen bei uns, das Rechtsbewußtsein zu wecken und die Kenntniß unserer Verfassung und Geschichte zu verbreiken. Dem Landesherrn gegenüber waren wir gewohnt, unsere Rechte nur mit Bitten, mit Vorstellungen und höchstens mit Verwahrungen und gesetzlichen Beschwerden zu schützen. Als aber die dänischen Stände sich 1844 vordringlich, und unter einer gewalt= drohenden Zustimmung des König, Kommissars, in unsere Angelegenheiten einzugreifen vermaßen, brach die Gährung zum. erstenmale aus; denn dem dänischen Volke stand kein Recht zu, in die Dinge dieser Lande sich einzu⸗ mischen. An diesem Punkte war es, wo die schwer entzündliche Natur des schleswig⸗holsteinischen Volles Feuer sing; der rechtliche Sinn, das sittliche Gefühl und der nationale Siolz regten sich in ihm mit einemmale, die artelen vereinten sich und die Ritterschaft, sonst so rücksichts voll, warnte den Thron prophetisch vor der Mißstimmung des Landes, die zu ganz neuen Schrit⸗ ten führen könnte für die Sicherung seiner Selbstständigkeit. Es erschien 1846 der offene Brief, der auch den Loyalsten und Konservativsten unter uns erschülterte; dennoch erfolgte auf diesen Schritt des Königs zunächst nichts, als eine wissenschaftliche Prüfung voll gelassener Würde. Erst, ais der gesetz liche Weg der Petition den Ständen verschlossen ward, trennten sich heide Ver⸗ sammlungen, und die hoisteinische gab ihre Beschwerde beim Bunde ein. Hewaltmäßrégeln der Regierung hielten damals die Stimme des Landes nieder, die Stimmung athmete Wiverstand, aber nichts Ungesetzliches ist ge⸗ schehen. Nichts geringeres als eine dänische Revolution gehörte dazu, um bies Volk aus dem lesdenden Widerstande in den thätigen zu treiben, und eine Revolution, welche die deutsche Regierung in Kopenhagen vernichtete und an die Spitze der dänischen die fanatischsten Landesfeinde der Herzogthümer stellte. Bis zu diesem Augenblicke konnte man den Schleswig ⸗Holsteinern vielleicht vorwersen, daß sie ihre Gesetzlichkeit zu weit getrieben hätten; jetzt bewiesen sie, daß ihre Treue nicht Demüthigung, ihre Mäßigung nicht Schwäche war. Drei Tage genügten, um das ganze Land unter der provisorischen Regierung zu vereinigen, damit das Recht des Landes und das Land selbst dem Herzoge, dem unfreien Könige in Dänemark, erhalten werde. Die große g chte dieses Volkes be- währte sich in dieser außerordentlichen Zeit weit am außerordentlichsten, und in den folgenden Jahren der allgemeinen Verwirrung aller Rechisbegriffe hat es die so verschlungene Gränzlinie seiner Rechte nicht einmal überschrit= fen. Kaum ist ein Tropfen Bürgerblutes in allen diesen Zeiten vergossen worden; durch keine nennenswerthe Störung ward die öffentliche Ordnung erschüttert, eig Zeugniß, das kein deutscher und kaum ein europäischer Staat für viese Jahre sich wird ausstellen können.

Könnte die Gerechtigkeit unserer Sache, könnte die Rechtfertigung un⸗ serer Erhebung, wenn sie gerade an dieser Stelle ihres Ausbruchs beobach⸗ et wird, irgend Jemanden zweifelhaft sein? Sie selbst dem Feinde unwi⸗ dersprechlich zu machen, bedarf es nur Einer Frage, die, wenn Worte schlü—= gen, den Streit der Herzogthümer mit Dänemark allein daniederlegen würde. Wenn der Herzog von Schleswig-Holstein, König von Dänemark, in Kiel, von Vollsmassen umlagert, ein deutsches Ministerium bildete, und zwar aus Deutschen, die seit Jahren die Verbindung Jütlands mit den Herzogthü—⸗ mern und die Verlegung des Schwerpunktes im Reiche nach dem Festlande erstrebt hätten, und wenn er aus dieser Umgebung die Verordnungen erließe, die diesen Veränderungsplänen entsprächen und sie mit einer schleswig⸗ holstei⸗ nischen Armee unterstützte, wo wäre der Däne, wo wäre ein geradsinniger Mann in der Welt, der eine Erhebung der dänischen Inselbewohner gegen diese Pläne nicht für gerechtfertigt erklärte? Und doch wäre dann noch nicht ein förmliches Grundgesetz aufgehoben, noch nicht eine Erbfolge⸗Ord⸗ nung willkürlich umgestoßen, noch nicht die Selbsiständigkeit eines eigenen Staates bedroht worden, wie es von Dänemark in Schleswig⸗Holstein ge⸗ schehen sollte. Würde aber ein Wiverstand gegen die geringere Gewaltthat, deren Fall wir setzen, unbedenklich gebilligt werden, wer könnte den Wider · stand gegen die größere ungerecht nennen, die in der Wirklichkeit von Dä⸗ nemar an Schleswig⸗Holstein verübt wird?

Dem dänischen Machtspruche über Schleswigs Einverleibung stell⸗ ten die Herzogthümer ihr Recht auf Unzertrennlichkeit mit derselben Unverdrossenheit gegenüber, mit, der es angefochten ward. Zu jeder Zeit, in jedem Stadium der Verhandlungen haben ihre Regierungen nd“ Landes⸗-Versammlungen gegen jede, Waffenstillstands - Convention, gegen alle Friedens Prälimingrien seierlich protestirt, Durch welche ihre Verbindung im geringsten alterirt werden könnte. Sie haben neben der rechtlichen Unstatthaftigkeit auch die praktische Unaussührbarleit einer Abtrennung Schleswigs dargelegt, und der Erfolg des nicht genug zu be⸗ klagenden Versuches eines Jahres, das in der Geschichte unserer Leiden nicht das kleinste Blatt ausfüllt, hal diese Voraussage mit nur zu trauri= gen Belegen gerechtfertigt. Die thaisaichlichen Ereignisse und die Zustende Schles⸗ wigs unter der Landes ⸗Verwaltung. bie Spannung, die Erbitterung, die Trauer,

die diese Zustände in den Herzogthümern erzeugten, die eben so empfindliche als

ähe Haminäckigkeit, mit der man an der Unzertrennlichkeit der beiden Lande a, ö 6 verwundern, der die Landes⸗Verhälinisse von fern nicht lennt. Denn diese Verbindung ruht nicht etwa uur auf einem geschriebe⸗

nen Gesetze, sie ruht auf Allem, was (inen Vollskörper Eins und unzer= trennlich gag auf der Gleichhrii des Volksstammes, auf Geschichte und

Sonntag d. 2s. Juli.

Herkommen, auf Bildung und Sitte, auf tausend innigen Band sa⸗ milien · Eyistenz auf der zähen Gewöhnung eines 3 . . 27

kleineren Verhältnissen so manche neuernde Verordnung gescheitert sst. Sie

beruht zugleich auf den materiellen Interessen, und eine Abtrennung Scles⸗

wigs würde nicht seine staatsrechtliche Stellung allein, sie würde auch sei⸗

nen Wohlstand vernichten und durch die Verkehrung aller Verhältnisse eine

chaotische Verwirrung, einen unerträglichen und darum unhaltbaren Zu⸗

stand erzeugen. Die Unzertrennlichkeit der Herzogthümer ist darum unter

ihren drei Fundamentalrechten der eigentliche Kern und Mittelpunkt, weil sie das populäre und volksveiständliche Recht, weil sie das lebendigste, das fühlbarste, den Einzelnen täglich nahe tretende Verhältniß ist. Die Bedro⸗ hung der Erbfolge in Schleswig wäre nur eine Aussicht auf künftige Tren= nung, deren Verwirklichung man sich ausredet; die Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit sind ertragen worden, weil die Verbindung gerade entschä⸗ digte; die Gefährdung der Einheit aber, welche die beiden anderen Rechte zu⸗ gleich mit bedroht und die Herzogthümer einzeln wehrlos macht, ist nie einen Augenblick ruhig ertragen worden und wird niemals auf die Länge ertra⸗ gen werden. Für ihre Behauptung sind schon im 15ten Jahr⸗ kundert 30 Jahre hindurch bluttge Kriege gegen Dänemark mit derselben Zähigkeit, von derselben Volksnatur, unter den ganz gleichen Erscheinungen geführt worden, die wir heute wieder erleben. Diese Verbindung war 14690 bie Bedingung der Erhebung von Dänemarks Königen auf den Thron der Herzogthümer; die erste entfernte Absicht auf ihre Trennung veranlaßte 1815 die ersten Zeichen der Opposition in der Ritterschaft; ihre gedrohte Auflösung war 1548 das Signal zu unserer Erhebung.

Diesen wunden Fleck haben daher die dänischen Könige, vorsichtiger als ihr Volk, so lange sie nicht terrorisirt waren, immer aufs schonendste behandelt; und wenn sie ihren Angriff dorthin wandten, haben sie ihn immer sorgfältig verdeckt. Wenn ein offener Brief erlassen, eine Gesammt⸗ Verfassung verkündigt ward, immer wurden da und dorthin die Erklärungen abgegeben, welche die innige Verbindung der Herzogthümer anerkannten. Aber die' Worte konnten nicht beruhigen, wo die Thaten widersprachen. Vielmehr haben diese steten Verleugnungen der deutlichsten Absichten mehr als vleles andere in den Herzogthümern verletzt und dem dänischen Regiment gescha⸗ dit, weil sie den Schein gaben, als glaube man dem schwerfälligen Be⸗ griffe dieses Volkes Alles bieten zu dürfen, und weil die Zweizüngigkeit den sittlichen Geist abstieß und zuletzt jedes Vertrauen erstickte. Es lohnt der Mühe, an einzelne Züge zu erinnern, die es darthun, wie schwer es war, dies Vertrauen in diesem Volke auszulöschen. Als die dänifchen Klubbs schon lange die Danisirung Schleswigs betrieben, waren die schleswigschen Stände noch harmlos genug, Antraͤge auf Einsührung der dänischen. Gerichtssprache in Nordschleswig anzunehmen. Als 1848 die Gesammtversassung für das Reich beschlossen war, wählten die Herzog⸗ thümer ihre „erfahrenen Männer“, die zwar den ganzen Plan widerrathen sollten; sie hofften gutmüthig, die dänischen Notabeln noch bestimmen zu können! Roch wähllud und nach den Kriegen, die Gewalt über unser Recht ergehen lassen sollten, haben die verschiedenen Regierungen der Herzogthü⸗ mer dreimal und viermal die Hand zur Verständlgung nach Kopenhagen geboten, obgleich sie das erstemal schon durchschäuen konnten, daß das bänische Ministerium immer eine undurchdringliche Scheidewand zwischen ihrem Herzoge und ihnen bilden würde. Diese Fortdauer des guten Willens und Glaubens rotz aller endlosen Verletzungen, die Anhänglichkeit der Schleswig- Holsteiner an ihre. jnisten, alle diese Züge der Mäßigung und Verträglichkeit würde ein Auslckiber nur mit Mühe begreifen, der nicht genau die ganze Treuherzigkeit und Gutmüthigkeit der, deutschen Natur hat ken⸗ nen lernen, wo sie am un verdorbensten ist. Wir beklagen es, aussprechen zu müssen, daß dieses Vertrauen nach so vieler Verschwendung erschöpft ist. Das großartige Spstem der. Unwahrheit, der Fälschung, der Bedrückung, ker Valchmdung, das die dänische Politit seit so vielen Jahren gegen uns entwickelte, hat zuletzt unser moralisches Gefühl mit Widerwillen gefüllt, und unsere alten Sympathien für das Volk, mit dem wir so lange gleiche Schicksale getragen haben, ausgetilgt. Mit welchem steigenden Unwillen und immer tieferer Eutrüstung haben wir die Zuschauer abgeben müssen, als in den staatsrechtlichen und geschichtlichen Versuchen der offiziellen dä⸗ nischen Presse und in den Schritten und Wagnissen der dänischen Diplo⸗ matte dle Dreistigkeit in immer wachsendem Grade so weit ging, daß mit Verdrehungen und Machtsprüchen die Gränzen der Länder verrückt, den an- erkanntesten Rechtssätzen Trotz geboten, vierhundertjährige geschichtliche Ver= hältnisse als Mythen behandelt, unter Verheimlichung und Entstellung von Aftenstücken Geschichte erfunden, die Lenker großer Staaten durch falsche Angaben zu diplomatischen Blößen verleitet, die befreundeten Großmãchte mit trügerischen Vorspiegelungen angegangen wurden! Diese fortgesetzten Angriffe auf uns und unsere Sache mit den Waffen der Vernun— ehrüng und Fälschung und den Waffen des Krieges zugleich ha⸗ ben das Vertrauen bei uns zu Ende gebracht, und nichts was uns das dänische Kabinet anbietet, kann hinfort eine gläubige Aufnahme sinden. Wenn der König, unser Herzog, das Ministerium der Landesfeinde Schleswig-Holsteins von sich entfernen, wenn er eine deutsche Regierung aus Männern des Vertrauens dieser Lande um sich sammeln, wenn er in , . zu uns herüber kommen will, so wird er das alte Volk in alter

reue wieder finden; wenn er aus eigenem freien Herzen zu uns reden will, so wird ihn das Voll im alten Glauben hören. Aus der Koͤniglichen Proclamation vom 14ten d., die durch die öffentlichen Blätter verbreitet wird, hören die Herzogthümer nur die Sprache der dänischen Minister. Die Herzogihümer bedürfen des Vergessens, aber nicht des Vergebens; nicht die Einwohner der Herzogthümer bedürfen einer Amnestie, sondern die verderb⸗ lichen Räthe des Königs. Nicht die Unterwerfung dieser Lande fordert der Friede, der weder von Deutschland bis jetzt anerkannt, noch von den Her⸗ zogthümern mit abgeschlossen ist, sondern zuerst und vor Allem die Aner⸗ sennung der Rechte, sür die in dem Frieden ein voller Vorbehalt ge— macht ist. Für Holstein giebt es in diesem Frieden leine Vorschmist die Waffen niederzulegen, aber in unseren Rechten liegt für Dänemark die Verpflichtung, seine Truppen aus diesen Landen entfernt zu halten; ihr Ein= marsch ist die Kriegserklärung gegen die Herzogthümer. Die Proclamation giebt uns die Versicherung, die im erfreulichen Widerspruche mit Allem steht was seit zwei Jahren geschehen ist, daß Schleswig in Dänemark nicht in⸗ korporirt werden solle. Wenn aber diese Versichernng aufrichtig, und wenn sie mittelbar eine Anerkennung unserer Landesrechte sein soll, so ist kein Grund abzusehen, weder warum dänische „achtbare Männer“ über die Ord⸗ nung der Verhälinisse Schleswigs zu Holstein mitreden, noch warum schles— wig / holsteinische achtbare Männer uber Schleswigs, und nicht vielmehr über Sqchleswig⸗-Holsteins Verhältnisse zu Dänemark berathen sollen, noch endlich warum die sschließliche Entscheidung über alle diese Verhältnisse in die Hande der dänischen Minister gegeben werden soll. Selbst die Berathungen über Schleszwigs- Holsteins Verhältniß zu Dänemark könnten erst dann stattha— ben, wenn die Verfassung der Herzogthümer wieder hergestellt ist.

Nur reine und klare Verhältnisse können den Frieden zwischen Däne⸗ mark und den Herzogthümern herstellen und die Union beider Staaten er⸗ halten. Wir nennen aber klgre und reine Verhältnisse die Anerkennung üunserer unverkürzten Rechte. Wir haben uns diese Rechte lange Zeit ver kürzen lassen mit einer unergründlichen Langmuth, wir haben da gelitten mit endlofer Geduld, wir haben sie auf friedsichen Wegen versucht zur An= erkennung zu bringen mit unermüdlichem Eifer. Da wir tausendfach erfah⸗ ren haben, daß Dänemark nur durch Thaten und Thatsachen nachgiebig gemacht werden kann, so sind wir jetzt entschlossen, für diese Rechte bis qu Ileußerste zu kämpfen. ;

Die Bewohner der Herzogthümer verkennen nicht die Schwierigkei Lage, in welcher sie 9 dritten Male den Derr dnnn ff e n. gesetzt werden; sie verkennen auch nicht die ganze 8 6 fin ze dien ganze Ungunst der Zeit, in der Wir sind von unseren Bundesgenossen diesmal ve z ĩ muß uns nur eine Mahnung mehr i d. nicht selber e,. i dürfen uns über die Geschicke Deutschlands beklagen, die uns seiner Hülfe beraubt haben, aber ankiagen werden wir Niemanden darum, und die letz⸗ ten deutschen Truppen, die uns verlassen haben, werden es uns bezeugen daß in dem ganzen Volke viel Schmerz über die Wendung der Dinge, aber

keine Verbitterung ist. Deutschland hat uns Fri g ist. De Frist gegeben, unsere unter- grabene Selbstständigkeit wieder zu erlangen, rg l hat uns die Mittel