Entwurf wurde jedoch von dem Hause zurückgewiesen. Bei der Debatte über den Elementar⸗Unterricht stimmte Hunfalvi gegen ge⸗ meinschaftliche Schulen. In der Sitzung vom 28. Mai 1819 ver⸗ las er als Notar mehrere Beschlüsse, namentlich jenen hinsichtlich der Verleihung des Feldmarschall⸗Lieutenant-Titels und des Mili tair⸗Verdienst⸗Ordens erster Klasse an Bem. Sein denkwürdigster parlamentarischer Akt fiel auf den 21. Juli, als den Eröffnungstag des szegediner Reichstages. Szemere hatte die Deputirten durch eine meisterhafte Rede verblüfft. Hunfalvi allein erhob sich und forderte, die Regierung solle ihre Korrespondenzen mit den auswãär⸗ tigen Höfen dem Hause vorlegen. Der Anmarsch der K. K. Armeegab die Antwort. Gabriel Kazlnczy, Deputirter für Zemplin, wies bei der Gallerie⸗Debatte unzarte und verdächtigende Beschuldigungen im Namen aller Repräfentanten stolz von sich. Auf seinen Antrag wurden Deak, Pazmandy, Paloczs und Szemere mit. der Beant wortung der österreichischen Staatsschrift und der Abfassung eines Manifestes an Europa betraut. Er unterschrieb auch als Notar den Beschluß bezüglich der Disposition der ungarischen Armee ge gen den Banus. Am 15. April hielt er zu Debreczin dem abtre⸗ tenden Meßaros eine Art Panegyrik. Kazinezy bildete nach der am 23. Mai 1819 abgehaltenen gemischten Sitzung mit G. Boja, A. Varga, S. Bernath und J. Horvath die nach Budapesth be stimmte Deputation. Eduard Tallian, Mitglied für Veröcze, trat in der Sitzung vom August 1848 als Toth's Antipode auf und meinte: „„Bas Haus weiß, welche Mühe es kostet, um ein ein ziges Komitat dahin zu bringen, daß es sich, lange entfremdet, dem Mutterlande wieder anschloß. Seid gerecht, ihr Herren, und gebt nicht Anlaß, daß das kaum geborne Kind der Mutter abermals entrissen werde. Sprach — Einheit darf sich nicht in Despotismus umgestalten.““ Gedeon Tanarky verlas in der Unterhaus ⸗ Sitzung vom 24. Mai 1849 das finanzielle Gutachten bezüglich der nächsten Repartirung und Eintreibung der Steuer. Es war ein gelungenes Stück Arbeit, und ging dies Elaborat damals durch alle größeren pesther Jour nale. Baron Bela Wenkheim, in den Tabletten aus der Mappe eines Independenten, Leipzig 1844, heißt es Seite 148 über diesen jungen Magnaten: „„Er gehört zu jenen Rednern, deren flüssige, wohlklingende Sprache und richtige Betonung den Zuhörer gewin nen, deren kenntnißreiche Urtheilskraft in jeder Frage die geordne⸗ testen, ruhigsten Begriffe an den Tag legt. Seine Verdienste, die er durch feinen entschiedenen Einfluß auf das bekeser Komitat dem Fortschritte geleistet, sind achtungswerth, doppelt achtungswerth noch, weil dieser nicht durch Corruption erzwungen wird. Wenn etwas Tadelnswerthes an ihm zu finden, so ist es dieses, daß er auch zu jener Klasse von ungarischen Politikern gehört, die sehr viel red⸗ lichen Willen und Kraft an den Tag legen, jedoch Staatsmänner und zugleich Don Juan's und Sportsmen sein wollen.““ Auf dem pesther Reichstag erschien der Freiherr an der Magnatentafel. Am 14. Jult wurde er zu dem aus 11 Mitgliedern bestehenden Comitè gewählt, das von dem Oberhause mit Beantwortung der Thron adresse betraut wurde. Den gordischen Knoten bei der Unterrichts⸗
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9 —ᷣ 9. s M ö . akonischen Worten: „„
Geld haben.““ Emerich Zaborßky stimmte am 7. Juli 1848 für pie Motion, daß die Gallerieen für Jedermann zugänglich sein soll⸗ ten. In der Frage über das ungarische Heer stimmte er mit, der äußersten Linken. Er war auch als Notar auf vielen Aktenstücken Pazmandy's unterschrieben. So fertigte er das Schreiben des Par aments an den österreichischen Reichstag vom 10. Oktober 1848. Als Volksmann erwies sich Zaborßky in der Sitzung vom 23. No vember bei der Debatte über die Militairschule im Ludoviceum in Pesth. Er wünschte das Kostgeld auf 500 Fl. herabgesetzt und die Anzahl unentgeltlicher Zöglinge, 50, verdoppelt. Sein Hauptver dienst als Parlamentsmann ist seine Offenheit. Er lügt nie.“
Aug. (Münch. Ztg.) Vom Königl. Staats⸗-Ministerium des Handels und der öffentlichen Ar beiten ist unter dem 12. Juli d. J. folgende Weisung in Betreff der salzburg⸗rosenheimer Eisenbahn erlassen: „Es ist die Wahr nehmung gemacht worden, daß manche von den äußeren Organen der Staats-Regierung das Unternehmen des München-Rosenheim Salzburger Regierung unrichtig auffassen und dadurch nicht selten, statt selbes zu fördern, die Schwierigkeiten der Konstituirung des Vereins ver mehren. Namentlich scheint der Umstand häufig unbeachtet zu bleiben, daß der nächste und erste Zweck des Vereins da— hin gerichtet ist, ein allgemeines, längst gefühltes und von der Staats-Regierung anerkanntes Verkehrsbedürfniß in einem Nomente zu befriedigen, in welchem die Staatsregierung durch an perweitige Umstände gezwungen ist, ihre Aufmerksamkeit und finan ziellen wie technischen Kräfte anderen dringenden Zwecken zuzuwen⸗ ken. Diese patriotische Grundlage für das ganze Unternehmen he steht nicht blos mit Rücksicht auf Ober Bayern, sondern gilt für alle Theile des Königreichs in gleicher Weise; denn nicht blos der einzelne Regierungsbezirk fühlt die großen Nachtheile des andauern den Mangels einer sondern der ge⸗
Bayern. München, 3.
vollständigen Ost⸗Westbahn, sammte Verkehr Süd⸗Westdeutschlands leidet hierunter, und die volkswirthschaftliche Kraft des gesammten Bayerns ist dadurch em⸗ pfindlich gelähmt. Es liegt daher im Wunsche der Staatsregierung, daß die Königlichen Behörden und Beamten die gemeinnützige Aufgabe dieses Vereins und die dadurch bezeichnete Stellung desselben zur Staats regierung richtig erfassen und durch ihr offizielles wie außeroffizielles Be⸗ nehmen den Zweck, welchen die Staats-Regierung bei der Konzes sionirung eines Privat-Unternehmens für die München⸗Rosenheim Salzburger Eisenbahn im Auge hatte, auf alle Weise färdern und unterstüäzen. Diese Förderung liegt der Natur der Sache nach weniger in einer direkten Betheiligung, als vielmehr in einer un⸗ befangenen und richtigen Würdigung der Stellung des Vereins zur Staats⸗-Regierung, in der Unterstützung der Agenten und sonstigen Organe des Vereins, in Beseitigung mißgünstiger und eigennütziger Einflüsse auf die öffentliche Meinung und dergleichen. D.. ... hat nun die ihm untergeordneten Königlichen Behörden und Beamten hiernach geeignet zu verständigen, damit sie ein den Absichten der Staats-Regierung entsprechendes Verhalten beobachten. Auf Sr. Majestät des Königs Allerhöchsten Befehl, von der Pfordten.“
Württemberg. Stuttgart, 4. Aug, (Schwäb. Mert.) Auf das Königliche RNestript vom 29. Jult (S. Preuß. St. Anz. Nr. 22) hak der Ausschuß der Landes⸗Versammlung folgende Antwort erlassen: Der Unterzeichnete hat unterm 24sten im Auftrage des Ausschusses der Landes⸗-Versammlung an das Kö⸗ nigliche Gesammt-Ministerium eine Note gerichtet, welche das Ver— halten des Königtichen Bevollmächtigten zu Frankfurt und der würt= gen bergischtz e nn in der deutschen Frage betraf. Ueberein⸗ stimmende Mittheilungen öffentlicher Blätter, insbesondere aber zwei ins Einzelne, gehende Artikel in ver Allgemeinen Zeitung vom 20. und. 22. Juli d. I;, hatten die Nachricht gebrächt, daß eine Kommission der Bevollmächtigten zu Frankfurt in einem Berichte, dessen Verfasser der württembergische Bevollmächtigte von Reinhardt sei, die Zusammenberufung des engeren Rathes der Bundesver-
solchen
Eisenbahn⸗-Vereins und sein Verhältniß zur Staats-
1346
sammlung vorgeschlagen, und mit welchen Gründen der Bericht diesen Vorschlag unterstützt habe, Gründen, in welchen der Aus⸗ schuß der Landes versammlung nur die auffallendste Verkennung der Thatsachen und des Rechtes zu erblicken vermochte. Zugleich gab eine dieser Nachrichten an, die Bevollmächtigten haben sich einstim⸗ mig für die Annahme dieses Vorschlages erklärt, welche alsbald er⸗ folgt wäre, wenn nicht, wie man vernehme, zwei Bevollmäch⸗ tigte es für nothwendig erachtet hätten, noch zuvor Rücksprache mit ihren Regierungen zu pflegen. Eine andere Nachricht ging dahin, daß der gedachte Kommissions-Bexicht darauf angetragen habe, neue Instruetion und Vollmacht ein⸗ zuholen. Von keiner Seite aber wurde weder damals, noch seither, die Thatsache jenes von dem württembergischen Bevollmächtigten als Berichterstatter gestellten Antrages widersprochen. Da es sich hier zunächst von einer Arbeit des württembergischen Bevollmächtig—⸗ ten, als Mitgliedes einer Kommission der Bevollmächtigten zu Frank⸗ furt, und von weiterer Instructions-Einholung handelte, so war die erwähnten öffentlichen Nachrichten überhaupt als richtig vor⸗ ausgesetzt mit dieser Thatsache noch keinesweges entschieden, ob der württembergische Bevollmächligte im vorliegenden Falle seiner persönlichen Ansicht gefolgt war oder nach Instructionen gehandelt hatte. Der Ausschuß der Landesversammlung hätte daher geglaubt, sich dem Vorwurfe der Voreiligkeit mit Recht auszusetzen, wenn er das letztere ohne Anfrage bei der Staatsregierung vorausgesetzt hätte. Der Ausschuß ist sich daher bewußt, eben so sehr einerseits eine, der Staats-Regierung schuldige Rücksicht, wie andererseits seine Pflicht für Wahruͤng der Rechte des Landes beobachtet zu haben; indem er das Königliche Gesammt-Ministerium um baldgefällige Auskunft über den Grund oder Ungrund jener Nachrichten unterm 24 sten d. M. ersucht hat. Das Reskript des Königlichen Gesammt⸗Mi⸗ nisteriums vom 29sten d. M., welches dem Ausschusse hiʒerauf zu⸗ kam, ist jedoch der Art, daß der Ausschuß der Landes-Versamm lung dasselbe keinesweges als eine genügende Antwort auf die von ihm gestellte Frage betrachten kann. Was die Note des Aus⸗ schusses bezweckte, war eine klare, amtliche Auskunft darüber: 1) ob es gegründet sei, daß der württembergische Bevollmächtigte von Rein— harbt auf Wiederherstellung der Bundes-Versammlung hinarbeite, und 2) ob er hierbei ohne oder nach der Anweisung oder mit Ge⸗ nehmigung von Seiten der Königlichen Staatsregierung gehandelt habe? Die Art und Weise, in welcher das Reskript am 29sten d. M. eine bestimmte Beantwortung dieser Fragen umgeht, die Theorie von fortdauernder Rechtsgültigkeit der alten Bundes -Verfas sung, welche dasselbe aufstellt, so wie die Erklärung, daß die Königliche Regierung, wenn ihr Bevollmächtigter seine Instructionen überschreiten sollte, sich selbst bemüßigt finden würde, das Erforderliche vorzukehren, enthalten nun allerdings nur allzu viele Gründe für den Ausschuß, anzunehmen, daß die oben gedachten öffentlichen Nachrichten in Wahrheit gegründet seien. Der Ausschuß erachtet jedoch, in einem Falle, wo es sich von der Gefährdung aller seit zwei Jahren erworbenen Rechte des Landes und des §. 85 der Verfassung und somit von der Frage handelt, ob und welche weitere Schritte er in dieser Hinsicht vermöge seines in §. 188 der Verfassung begründeten Berufes zu thun hat, sich fuͤr eben so verpflichtet als berechtigt, sich nicht mit einer unbestimmten Antwort zu begnügen, zumal da die höchste Gefahr auf dem Verzuge steht.
Der Unterzeich⸗ nete ist daher von dem Ausschusse der Landes⸗Versammlung mit der Bitte um gefällige klare und bestimmte Auskunft darüber be iuf⸗ tragt: 1) ob es gegründet ist, daß der württembergische Bevollmäch⸗ tigte v. Reinhardt, als Berichterstatter in der Versammlung von Bevollmächtigten zu Frankfurt, auf Wiederberufung der Bundes⸗ Versammlung und namentlich des engeren Rathes angetragen hat; 2) ob bejahendenfalles derselbe hierin den Instructionen des Ge⸗ sammt-Ministeriums oder des Departements-Chefs entsprechend ge⸗ handelt hat, und ob 3) die Königliche Regierung der Wiederberu fung der Bundes-Versammlung ihre Zustimmung ertheilt hat? Sich damit 2c. Stuttgart, den 31. Juli 1856. Der Präsident des Aus schusses der Landes-Versammlung: A. Schoder. An das König liche Gesammt-Ministerium.
Baden. Karlsruhe, 3. Aug. (Karlsr. 3.) Das heute erschienene Großherzogliche Regierungsblatt enthält Folgendes: Leopold, von Gottes Gnaden Großherzog von Baden, Herzog von Zähringen. Wir finden Uns gnädigst bewogen, die durch Un sere höchste Verordnung vom 23. März d. J. vertagte Stände⸗ Versammlung auf den 26sten laufenden Monats wieder einzuberu fen und laden daher sämmtliche Abgeordnete zu beiden Kammern ein, sich am gedachten Tage dahier einzufinden. Gegeben zu Karlsruhe in Unserem Staats August 1860.
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Ministerium, den
ö 11. Leopold / von Marschall. Leopold, von Gottes Gnaden, Großherzog von Baden, Her zog von Zähringen. Nach Ansicht des Gesetzes vom 30. März d. J., welches die Erhebung der direkten und indirekten Steuern für die Monate März, April und Mai dieses Jahres genehmigt hat; nach fernerer Ansicht der Verordnung vom 30. Mai d. J., durch welche der Steuereinzug für die Monate Juni und Juli D. J. ver⸗ fügt worden ist; im Hinblick endlich auf den 8. 62 der Verfassungs⸗ Urkunde haben Wir auf den Antrag Unseres Staats Ministeriums beschlossen und verordnen: „die direkten und indirekten Steuern, welche in den Monaten August und September dieses Jahres zum Einzuge kommen, sind nach dem seitherigen Umlagefuß und nach den bestehenden Gesetzen und Tarifen zu erheben.“ Gegeben zu Karlsruhe in Unserem Staats
l. August 1850.
Ministerium, den
Regenauer.
Donauesching en, 31. Juli. (Karlsr. 3tg.) Se. Ex⸗ cellenz der General-Lieutenant Freiherr von Schreckenstein, Ober⸗ Kommandant der im Großherzogthum liegenden Königlichen preu ßischen Truppen, traf vorgestern zur Inspection der hier und in Villingen liegenden Abtheilungen in unserer Stadt ein und äußerte seine volle Zufriedenheit sowohl mit der Haltung, als auch mit der Einrichtung zur Verpflegung der Mannschaft.
Schleswig-Holstein. Altona, 4. Aug. (H. C.) Ein Vorpostengefecht, das bei Breckendorff stattgefunden, hat zum Resultat gehabt, daß drei dänische Soldaten gefangen genommen sind, zwei Jäger und einer vom 13ten dänischen Bataillon. (Nach anderen Angaben hätte das Gefecht bei Stapel zwischen der 2ten Compagnie des 1 sten schleswig⸗holsteinischen Jäger ⸗Bataillons, welches mit der Aufwerfung von Verschanzungen beschäftigt war, und einer dänischen Halbbatterie von 4 Kanonen nebst einiger Ka⸗ vallerie, zum Vortheil der Unsrigen stattgefunden.)
Flensburg, 1. Aug. (H. C.) Tie detaillirten Erzählungen über die unglaubliche Anzahl von Todten und Verwundeten sind schaudererregend. Alle Aerzte von anderen Orten sind herbeigezo⸗ gen; in Hadersleben blieb nur der Physikus zurück. Ueber 1000
Dänen, Gemeine, sind in diesen Tagen begraben worden, 40 dä⸗ nische Offiziere standen in Särgen und 85 lagen noch im Lazareth. Die Verwundeten werden so viel nur irgend möglich zu Schiffe weggebracht; 150 sind nach Apenrade gekommen. Die Stimmung ist selbst unter den Dänen traurig; kein Siegesjubel ertönt und es herrscht eine große und ernste Ruhe.
Lübeck. Lübeck, 3. Aug. (H. C.) In den nächsten Ta⸗ gen erwartet man hier die in der mecklenburgischen Streitfrage er⸗ nannten Schiedsrichter, den Präsidenten Dr. Götze von Berlin, den Geheimen Kabinets- Rath von Scheele von Hannover, so wie den zum Obmann erwählten Ober -Appellationsgerichts-Präsidenten Hr. von Langenn von Dresden. Wie es heißt, werden die selben sich hier längere Zeit behufs Abgabe ihres schiedsrichterlichen Spru⸗ ches aufhalten, weshalb bereits Wohnungen für sie gemiethet wor⸗ den sind.
Ansland.
Frankreich. Gesetzgebende Versammlung. Sitzung vom 3. August. Den Vorsttz führt Dupin. An der Tagesordnung ist die Diskussion über das Gesuch um Ermächtigung zu gericht⸗ licher Jerfolgung des Repräsentanten Hennequin vom pariser Ap⸗ pellhofe wegen Preßvergehen und über das Gesuch des Zuchtpo⸗ lizeigerichts des Seine? Departements in der Sache des Herrn Gregoire. Die Kommission spricht sich sehr entschieden für Be⸗ willigung aus. Hennequin bekämpft ihre Motive und stützt sich auf einen Präcedenzfall bei Bissette. Der Berichterstatter Baze erwiedert, die Kommission habe alle Akten studirt, Herrn Hennequin selbst vernommen und nach reiflicher Ueberlegung erst ihren Be schluß gefaßt. Die Angelegenheit Bissette's, auf welche Henne quin sich berufen, fei eine wesentlich verschiedene. Vie Versammlung ertheilt die Ermächtigung nicht. Ch. Da in verlangt, den Minister wegen des ungesunden neuen Zellengefäng nisses Rue Mazas zu interpelliren. Wird bis nach der Vertagung velschoben, d. h verweigert! Es folgt die Fortsetzung der Diskus sion des Einnahme⸗Buvdgets für 1851. Gouin als Berichterstat⸗ ter schlägt folgende neue Fassung des Art. 6 vor: „In jeder seit 30 Jahren katastrirten Gemeinde kann der Kataster auf Verlangen des Departements? oder Gemeinderathes auf Departements oder Gemeindekosten revidirt oder erneuert werden. Eine Ministerial⸗ Verfügung kann diese Operationen regeln.“ Angenommen. Art. 19) „Der Finanzminister ist ermächtigt, vom 1. Januar 1851 an bin nen 3 Jahren Staatswaldungen bis zum Belaufe von funfzig Millio— nen zu veräußern. Die Urbarmachung und Bebauung des Bodens, wenn solche im Kaufkontrakt bedungen, kann erst nach gänzlicher Tilgung des Kaufschillings und muß wenigstens binnen 5 Jahren (d. h., jedes Jahr ein Fünftel) geschehen. Der Ausweis über die departementsweise bereits oder noch nicht veräußerten Waldungen nebst dem Schätzungs⸗ und dem Verkaufspreise derselben wird jedes Jahr der Rational-Persammlung vorgelegt.“ Angenommen. Ein Antrag Rich “'” s auf Verkauf und Urbarmachung von Strauchwalt solcher Gemeinden, deren kulturfähiger Boden mit ihrer Seelenzah! nicht im Verhältnisse steht, wird ebenfalls angenommen; Der Rest des Einnahme⸗Budgets wird ohne Debatte bewilligt. Die Amendemente von Lefravrais, Dufougerouxy, Huguenin, dann Ade 1 ward, Du⸗ fournel und Chapot: „Der Finanzminister ist verpflichtet, bis zum 1. März 1851 einzureichen: 1) eine zehnjährige Uebersicht 1840 — 1849) der von Bank-, Assekuranz⸗, Eisenbahn⸗, Bergwerks-, Kanal Actien und sonstigen anonymen Gesellschaften erzielten Dividenden; 27) eine Uebersicht der in Actien angelegten und von Kommandit⸗Gesell⸗ schaften wirklich geschuldeten Kapitalien“, werden, Letzteres vom Finanz-Minister bekämpft, sämmtlich verworfen. Der Präsi dent erklärt, es sei nun nur noch eine Abstimmung mehr übrig, die er bis zum 10. August aufbewahre, damit die Repräsentanten noch hübsch in Paris blieben. Hierauf kömmt das Eisenbahnengesetz an die Reihe. Art. 1: „Für die Linie Tours-Nantes ist der Minister der öffentlichen Arbeiten zu folgenden Konzessions⸗Abänderungen ermächtigt: 1) die Konzessionsdauer wird auf 50 Jahre erhöht.“ Angenommen. „2) Die Compagnie wird der Verpflichtung, dem Staate die Expropriationskosten für Terrain und Baulichkeiten zu vergüten, enthoben.“ Ein Amendement Versigny's, die Ent sastung auf 2 Millionen zu beschränken urd für die übrigen 5,500, )00 fünf Jahresfristen zu gestatten, wird nach kurzer, hefti ger Debatte mit 311 gegen 246 Stimmen verworfen und die Sitzung aufgehoben.
Paris, 2. Aug. Seit mehreren Tagen sind die Beamten des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten und die Aufseher der, Na⸗ tional-Paläste mit Abfassung der betreffenden Inventarien beschäftigt
Die Abonnentenzahl der pariser Journale hat mit dem 1. Au⸗ gust eine bedeutende Verminderung erlitten. Der Straßenverkauf ist um zwei Drittel gefallen. . Der Bezirksrath von Montpellier hat. sich einstimmig und ent schieden gegen vorzeitige Revision der Verfassung ausgesprochen; Die Handels-Kammer von Marseille hat dem Handels Mint ster eine Protestation gegen die Absetzung der Sanitäts Behörde dieser Stadt eingesendet. .
Der Bezirks-Rath von Marmaude hat den Wunsch ausgespro chen, daß die General-Conseils für den Fall eines Staatsstreiches mit voller Regierungsgewalt ausgestattet werden sollen.
Der Staatsrath hat im Wege der Dringlichkeit das Gesetz über Kolonial-Banken angenommen.
Der Repräsentant Pongeard hat einen tung des Sitzungssaales der gesetzgebenden der Vertagungsdauer eingebracht.
Der Fürst von Canino, der
Antrag auf Umgestan. Versammlung während
hier angekommen ist, wohnte ge stern der Sitzung der gesetzgebenden Versammlung bei. . Mitglieder der Majorität hielten sich darüber auf, daß 266 in der Loge des Vice Präsidenten saß, ja daß ihm überhauyt 4. . enthalt 'in Paris gestattet sei. Die Hausfreunde . ent schuldigten den Präsidenten damit, daß er seinen . empfangen habe, und daß dessen Aufenthalt nur von kurzer Dauer sei. ö
36 Journal-Stempelung bringt bedeutende Verwirrung, so⸗ wohl in den Druckereien, als in der Post, hervor. .
Auf n,, , soll I , . der römischen Expe⸗ iti i to edaille geprägt werden. ö e, . gt erspricht dem Gerüchte, man habe das Lager bei Versailles aufgegeben. Sie weiß . Quelle, daß es vom 16. September bis zum 16. Oktober dauern zer ; ö Journal des Débats beschäftigt sich heute wieder mit dem Hospiz auf dem St. Bernhard; es nennt die n,, . Hospiliums und die Verfolgung seiner Mönche den schmachvollsten und am wenigsten zu rechtfertigenden aller Skandale des schwetze⸗ rischen Radikalismus von 1847. Dann erzählt es, daß bei Auf⸗ hebung der Klöster das Hospiz militairisch besetzt, die . e. geschlagen, die Gemächer durchsucht, die Vorräthe an Fleisch und Wein Son den Soldaten verschleppt worden seien. Man habe so
gar die Mönche gefangen gesetzt, und nur der allgemeine Unwille habe die Regierung gezwungen, sie wieder in ihre Behausung einzu—= setzen. Es wolle übrigens darauf nicht weiter eingehen, denn es wisse, daß der hier befindliche Abgeordnete vom St. Bernhard nur Worte des Friedens und Gebete für die Verfolger habe. Aber das Ho spitium habe das Gut der Armen, den Besitz der Unglüclichen zu sichern, hier finde keine Vermittelung statt, und die französische Re⸗ gierung habe Recht und Pflicht, in dieser Beziehung zu interveniren. Seit zwei Jahren habe die walliser Regierung die Güter des gegen eine Geldbuße von 115,900 Fr. protestirenden Hospitiums mit Be— schlag belegt, Piemont demselben die Auslieferung seiner Güter ver— weigert und Frankreich natürlich die Zahlung der Jahresrente, ein gestellt. Die Hülfsmittel der Mönche seien erschöpft, bald würden sie genöthigt sein, sich zu zerstrenen. In diesem Augenblicke hätten sie zum letztenmale an ihre Regierung appellirt. Wie die Enischei⸗ dung auch ausfalle, so stehe Frankreich der Schutz einer Schöpfung zu, auf welche es mehr als ein anderes Land von Europa verwen det habe. .
Paris, 3. Aug. Der neapolitanische Gesandte, Baron An tonini, hat dem Prästdenten der Republik die Antwort seines Son verains auf das Abberufungsschreiben des französischen Gesandten Rayneval überreicht. Das Pays meldet: „Die Reise des Präsi venten ins Departement de la Nievre ist anwiderruflich auf den 20sten d. M. festgesetzt. Dupin der Aeltere wird den Prinzen in sein Departement begleiten und deshalb seine Abreise verschieben.“
Die Lager-Arbeiten bei Versailles werden sehr emsig betrieben und binnen wenig Tagen beendigt sein. zum 15. Seplember soll der Kommandant der ersten Division der pariser Armee, Gene ral Neumayer, das Lager-Kommando bei Versailles führen. Dann wird ihn der Kommandant der Militairschule, General Guillabert, ablösen. Der Generalstabs-Chef soll aus dem Stabe Changarniers genommen werden. In dem Supplementar⸗Kredite von 123 Mill. Franken, welchen der Kriegsminister jüngst für 1850 verlangte, findet man einen Posten von 185,000 Fres. für das versailler Lager.
Eine Verordnung des Präsidenten im heuligen Moniteur bestimmt, daß in Frankreich gedruckte Journale und Schriften für das Ausland nur die Differenz zwischen Stempel⸗ und Postgebühr für die Beförderung mehr zu bezahlen haben. Ausländische Druck sachen sind bei ihrem Eintreffen in Frankreich stempelfrei.
Ein, Dekret des Präsidenten setzt die Gewichtstoleranzen 20 Centimes⸗-Stücke auf „oz darunter bis darüber fest.
Der General- Kommissär der Marine 1. Klasse, Ch. dier, ist zum Gouverneuer der französischen Besitzungen in ernannt worden.
General Lamoricièere ist, obwohl
vierten Büreau's ernannt worden.
In der Union liest man: „Unter dem Titel General-Conseils, Revision der Verfassung“ soll ein Erlaß züglich veröffentlicht werden. Diese Veröffentlichung großes Aufsehen machen.“
Bei
Bis
abwesend, Präsidenten „Note wird
utigen Sitzung der 8 9
das Gerücht, l S8
Beginn der 86a nn Rem wmn, Moörse mm mn 2 ini gesftzgeben ti Bersämm lung verhreitet sich seien in Marseille wegen der Absetzung der Sanitäts-⸗Intendanz Unruhen ausgebrochen. Eine sp angelangte telegraphische Depesche verkündet, daß Alles aus geglichen ist.
später
Großbritanien und Irland. London,
3. Aug.
GI gestern Abend im auswä ͤ von ten Frankreichs, Rußlands, Großbritaniens, Dänemarks und Schwe dens das Protokoll in Betreff der dänischen Angelegenheiten unten zeichnet worden, dessen Hauptpunkte schon am 4. Juli von den Be vollmächtigten dieser Mächte genehmigt und paraphirt waren. ministerielle Blatt spricht seine Genugthuung über dies Resultat aus und findet dadurch die Behauptung schlagend wider— legt, als ob England durch seine jetzige Regierung von den Groß mächten Europais ganz isolirt worden wäre Auch glaubt es darin eine neue Hoffnung auf friedliche Erledigung der schleswig-holstei nischen Frage erblicken zu dürfen. „Die Bevollmächtigten der fünf Mächte“, sägt es, „unterfangen sich nicht, über das künftige Schick sal Dänemarks und seiner Provinzen eine peremtorische Entscheidung zu lreffen, welche durch Waffengewalt auszuführen wäre. S ren blos ihre vereinigte Zustimmung zu den Grundsätzen, nach wel chen Dänemark bemüht ist, seine Union mit jenen Provinzen wie derherzustellen und in ihnen allen eine gemeinsame Erbfolgelinie zu begründen, und sie stellen eine eventuelle Sanction seitens der Mächte
in Aussicht, sobald jene Zwecke erreicht werden.“
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Dänemark. Kopenhagen, 3. Aug. (H. C E Be kanntmachung des Kriegs-Ministeriums er S vom Isten d. lautet wie folgt: „Das Königlich dänische Kriegs⸗-Mini sterium bringt Nachstehendes zur öffentlichen Kunde: Da die so— nannte schleswig-holsteinische Armee sich in offenem Aufstande gege ihren rechtmäßigen Landesherrn befindet, werden alle in den zogthümern Schleswig oder Holstein nicht Gebürtigen, welche Insurgenten Armee dienen oder Dienste nehmen, sei es als Offiziere, interoffiziere oder Gemeine, aufgefordert, diesen nicht unter dem Schutz des Völkerrechts stehenden Dienst fofort zu verlassen. Widrigenfalls wenn sie in Gefangenschaft gerathen sollten, nicht Kriegsgefangene behandelt werden. (gez. Hansen.“ Fädr landet macht hierzu die Bemerkung, daß diese Verfügung sehr spät komme und keine rückwirkende Kraft haben könne, da die Fremder ihre einmal eingegangene Verpflichtung nicht lösen könnten
Das Kriegs⸗Ministerium hat ferner heute eine lange Lis Verwundeten veröffentlicht. Es sind jetzt bereits 43 todte mit Namen genannt.
(D. R.) Während der Abwesenheit des Kriegs⸗Ministers bei der Armee ist dem General-Adjutanten, General Majo Schöler, die Leitung der Geschäste im Kriegs-Ministerium übertragen wor den, der Dauer der Krankheit des Marine-Minister—
werden sie 3 werden ste, als
und während leitet der General⸗-Adjutant, Capitain des See-Etats
. ö ͤ . Irminger, die Geschäfte des Marine-Ministeriums
Italien. Rom, 26. Juli. (L I.) Die Kardinal-Kommission be schäftigt sich, so viel nämlich von ihren größtentheils geheim ge haltenen Arbeiten verlautet, mit der Ausarbeitung eines Gemeinde Gesetzes. Ferner wird ein Expropriations-Gesetz ausgearbeitet, mit besonderem Hinblick auf die bevorstehende Errichtung von Eisen⸗ bahnen und die dadurch nöthig gewordene Entschädigung der Grund besitzer. Kardinal Oriolt, der Vorsteher der Congregatlon der Welt und Ordensgeistlichen, ist von der Kommission vernommen worden um sein Gutachten bezüglich der Anwendung des Gesetzes aus geist— liche Güter abzugeben. ;
Spanien. Madrid, 29. Juli. (Fr. Bl. Von heute an unterzeichnet die Königin wieder selbst. Lord Howden wird erst nach dem 2. August, nach der Abreise des Herzogs und der Her— Regin von Montpenster in Madrid eintreffen. In der verflossenen Nacht sind mehrere Verhaftungen von Karlisten erfolgt.
Zproz. 323. ;
1
1347 wissenschaft und Kunst. Königliches Opernhaus.
(Montag, den 5. August.) Fräulein Rachel als Marla Stuart.
Marie Stuart de M. Pierre Lebrun ist nur eine äußerliche Bearbei⸗ tung der Schillerschen Tragödie. Die fünffüßigen Jamben sind in paar weis gereimte Alexandriner verwandelt; die Personenzahl ist möglichst ver⸗ ringert; Alles, was nicht unmittelbar auf die Katastrophe Bezug hat, son dern nur zur Motivirung und Charakteristik zu dienen scheinen konnte, ist gestrichen. Dadurch ist es gelungen, das Stück so ziemlich auf die fran zösischen Einheiten zurückzuführen; nur freilich hat es damit seine pt Schönheiten verloren. Tragische Geschicke reifen langsam; wenn Darstellung rühren soll, müssen wir ihr Entstehen und ihr Nahen 1 schauen. So ist der modernen Tragödie eine gewisse Breite vorgeschrieb Eine tragische Darstellung, sagt Schlegel, gleicht dem Gange dee der, anfangs kaum sichtbar, nur dem Sternkundigen bedeutend Feine am Himmel erscheint, bald aber mit so unerhörter, immer Geschwindigkeit dem Mittelpunkte unseres Weltspstems sich daß er die Völker des Erdbodens schreckt und, ehe me seinem Unglück verlündenden Schweif das halbe Firmament überflammt.
Auch der Charakter der Stuart ist in der Lebrunschen Beg beitung einigen unheilvollen Aenderungen
Unheil Burleigh von ihr sagen:
1 7 1 1 wachsendel entgegenschwingt
n sich's versieht, mit Maria
unterlegen Schiller läßt
Ueberraschte ne sspruch? Saht Ihr sie eine— ? Die Farbe nur verändern? ie Nachricht von V
Urtel Thräne Vergießen di ihrer Verurtheilu sondern sich auch die Furcht mit
würde doch vollstreckt werden.
einen guten The Dol Die Hauptscene und der Wendepuntt de zösischen die Zusammenkunft der Maria mit nur dieser Scene halber spielt Frl. Rachel die Darstellung dieser Scene war ein Meisterstück bruch der Leidenschaft am Schluß, wo Maria, „nachdem ein Mensch ertragen kann, dem langverhaltnen Groll geht Frl. Rachel die Absicht des Dichters ͤ streitender Gefühle, als Maria die Ankunft Nie haben wir einen Seelenkampf wahrer und jede Muskel des Gesichts schwillt bald in beleidigtem spannt sie sich zur eizwungenen Demuth ab. Ueberhaupt ist das Mienenspiel die bewundernswürdigste Seite an Fil. Rachel; sie wäre eine große Schau— spielerin geworden, auch wenn sie ohne Sprache geboren wäre. Die Miene, mit der Frl. Rachel als Maria sich endlich der Demüthigung vor unterwirft, mit der sie die Entscheidung des Himmels für ihre erkennt, nun aber auch von der Siegerin
niederknieend die Worte spricht:
zrun läßt sie d Schrecken aufnehmen, treiben, der Urtelspruch
Aenderung verliert Maria
eil ihrer H
Uber
Elisabeth Feindin an . 8 1 91 . . * 3 * Edelmuth heischt und langsam
16 laisse⸗ Pa Volke 50e malhenuren ĩ 1 renblante à 1 1 Poum la rele ven, tende ui main
K Ausdruck, mit dem sie flehend die Hand vorstreckt, die Hand der
Elisabeth zu empfangen, sogleich aber, von dem kalten Hohn der Elisabeth
wie eisig angeweht, ihre Hand wieder fallen läßt und zurückfahrend aufsteht,
das war so schön, so rührend wahr, daß wir es wohl als den Gipfelpunkt
aller bisherigen Darstellungen von Frl. Rachel bezeichnen können. .
Die Scenen des letzten Aktes, wo Maria sich zum Tode vorbereitet, von ihren Umgebungen und der Welt Abschied nimmt, werden wohl eben so gut auch von deutschen Schauspielerinnen gegeben; die Stärke der französischen Schauspielkunst liegt nicht in der Darstellung sanster, sondern leidenschast licher Empsindungen.
Wir haben jetzt Frl. Rachel in zwei antiken einer modernen Rolle gesehen; was wir in allen gleichmäßig bewunderten und der deuischen Bühne wohl zur Nachahmung empfehlen möchten war die schöne Behand des Kostüms. Nicht blos die größte Treue bis in die kleinste Einzelheit der Kleidung, sondern auch eine so geschmackvolle Anordnung des Ganzen als hätte Frl. Rachel ihr Leben in dieser Kleidung zugebracht. Wer sie die ersten Abende in der antiken Kleidung gesehen hat mußte die Schönheit des Faltenwurfs, die Sicherheit in dem Gebrauch der Toga und die Uebereinstimmung der äußeren Erscheinung mit ihrer Haltung und gewissermaßen dem Ausdruck ihres Gesichts bewundern, und eben so über raschend war die Natürlichkeit ihrer Erscheinung in den Prachtgewändern des 16ten Jahrhunderts, in der Schleppe, den langen Aermeln, der ge zackten Haube. Wer hätte nicht bei ihrem Auftreten geschworen, ein Por trait der Maria Stuart zu sehen! so getreu war selbs ihren Bil dern (aus der Gesängnißzeit) gemeinschaftliche sichts wiedergegeben. In dieser Frl. Rachel unt
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Wegen Instandsetzung zwischen der neuen Königsstraße und der Schießgasse während der Dauer der Arbeit für Wagen und werden.
Berlin, den 3. August 1859.
Königliches Polizei⸗Präsidium. v. Hinckel de y
nt machung
des Steinpflasters muß
Auswärtige Börsen.
Breslau, 5. Aug. Holländ. u. Kaiserl. Dukaten 96 Br. Friedrichsd'or 1135 Br. Louisd'or 112 Br. Poln. Papiergeld Ir und d bez. Desterr. Banknoten 87 4, bez. Freiwillige Staats- Anl. 5proz. 196 bez. Staats ⸗-Schuldscheine 865 Br. Seehandlungs-Prämienscheine a2 60 Rthlr. 1075 Glo. Posen. Pfandbriefe proz. 101 Br., do. 34proz. 907 bez. Schlesische Pfandbriefe 35proz. 96 bez., do. neue 4proz. 1019 Gld., do. litt. B. 4proz. 1007 u. 4z bez. u. Br., do. Zz proz. 925 Gld.
Poln. Pfandbr. alte proz. g96 Gld., do. neue 4proz. 95 Gld. , Partialloose 2 300 Fl. 136 Gld do. 2 560 RI. 81 Gld Ma * scor tif ) — , ,. 3 4 ,, old., do. Bank-Eertif. a 2090 Fl. 18 Gld. Russisch Polnische Schatz⸗-Obligationen a 4 pCt. 80 Gld. ̃
Actien: Oberschlesische Lit 108 JJ Breslau⸗Schweidnitz Freiburg derschlesisch⸗Märkische 837 Br., III. 1035 Br. Ostrhein. (Köln⸗Minden) 964 Br. Neisse 35 Br. Krakau⸗Ob Nordbahn 395 Br.
do. Brief,
Brieg rich⸗Wilhelms⸗
108
33 Br.
Riesa
Anh 917 Br. Preuß. B. A.
G1.
(In der Effekten⸗Societät.) Ganzen höchst unbedeutend war, so auf die steigende Notirung der und etwas höher als gestern. Nur
um H flauer. Alle übrigen
preishaltend. SI Gld. Bank
35 Fl. v. J. 1845
10 Rthlr. preuß.
bei Gebr. Bethmann
Loose 4 590 Fl. 764 Zproz. Gld.,
Gühelms
Fonds
Actien gut 1200 324 391
92 ö
Actien
5 J inländ. do ro; Nordbahn
„id. Köln⸗Minden
Spanien
—1—
965 Gl
Frankfurt a. M., 3. Aug. T
im Xaust
er Handel an unserer Börse icht so belebt, als in der letztverflosse Allgemeinen bei weitem geringer; Ver⸗ anlassung dazu n theils die Nachrichten von Schleswig, die Gesandten, die verwickelten deutschen Zu stände, flauere Börsen-Course von Wien und Paris, und endlich die Geldverhältnisse unseres Platzes selbst; in Folge dessen zeigten sich in ersten Börsentagen der Woche viel Verkäufer für ver schiedene Oesterreichische Fonds und einige Sorten industrieller un unverzinslicher Papiere, welche, wie es schien, von solchen Spekulan
auf die nahe Liquidation solche übrig
um
Abberufung den
wurden, die Mangel an Baarem verkauft werden mußten; der Abrechnungstag für Juli lieferte für die Haussiers günstige Resultate, indem vom Anfang bis gegen Ende des Monats ein
ansehnliches Steigen vieler Effekten zu
ten abgegeben hatten und aus
jed De
ersehen ist;
1 1225 1012 — * 1 165 Darmstädt, Loosen 1 Badischen Loosen 215
proz. Belgischen 90
tit Beginn des
herrschend,
süddeutscher welche
hlfeiler als am Ultimo verkauft wurden. Auch die fremden
he, Belgische und Toskanische bei
nellen
namentlich
Monats die fla Yonat⸗ die flaue
Oesten reichische
wegen Mangel
Tendenz noch einige 9:1 Käu⸗ nlehens loosen Effekten, als Sar⸗ ͤ schwachem Handel statio
tien aus Mangel an Specnlationslust auch ge
3pa zpyro: w . — 1 94 Aar wegen der
vor Und Papiere ; hapiere, ᷣ . 3. 8 geringer Umsatz.
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Cisenbahn
Liquidation zwar sehr vol . 1 wenig Nariati 82 Karw 27m . . ⸗
el, doch wenig riation, da Geber und Nehmer sich ziem gleichstellten. Weck 5ß
beslonders
Amster? Hamburg Parise Frankfurt Wien 11. Petersburg
Amsterdam, 3
11 Aug. d er heute nicht bedeutend.
55 Weder
er holländische Fonds-Markt in Holl., noch in fremden Fonds eine meldenswerthe Veränderung; nur Russ. 4proz. waren anzubringen. Mex. 29 *. ö ö
Holl. Int. 5775. Zproz. neue 6845, 3. Russ. alte 1053., 4proz. 89.7. Stiegl. 89r.
701 3 )* ö 797, 4., 23proz.
war höher
Z3proz. 383. Met. 5proz. 23.
9a . . ö J *
ö. W mster dam. 3. Aug. Der Handel in Staatspapieren gab diese Woche wenig Veranlassung zu besonderen Berichten, weil keine