1850 / 231 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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.

beiden Seiten rüstig gearbeitet wird, wurden von oben herab meh rere Schachte in denselben eröffnet, in welchen Bergleute Tag und Nacht beschäftigt sind, aus der Mitte heraus den Durchbruch zu beschleunigen. Dampfmaschinen, welche in den Schachthäusern an⸗ gebracht sind, fördern die ausgegrabenen Stoffe zu Tage, pumpen das Wasser aus, auf das man beim Graben stößt, und setzen

die Luftpumpen in Thätigkeit, um Den Arbeitern frische Luft zuzuführen und die schädlichen Dünste zu eutsernen.

Leiber hat ber böse Gast, die Cholera, welche unter den Arbeitern beinahe Anfangs der Atlitzgraben ausgebrochen ist, den frohen Muth der dortigen Arbeiter-Partie etwas getrübt, doch zeigt sich glücklicherweise schon eine Abnahme der Krankheit, und die Bau⸗ Uiaternehmer sorgen mit Humanität für die von der Krankheit Ve fallenen, so wie auch die Staats-Verwaltung durch Absendung einer Kommission auf die Beseitigung der veranlassenden Ursachen, welche vorzugsweise in einer zu kärglichen Nahrung, die sich ginzesne Ar bei. ter nur vergönnen, so wie theilweise in Unregelmäßigkeit bei Speise und Trank zu suchen sein dürften, hingewirkt hat. Wer sich mit eigenen Augen von dei Großartigkeit des Unternehmens, das leinen Rivalen in Europa haben dürfte, überzeugt hat. wird gewiß den Wunsch hegen, daß kein unerwartetes Hinderniß der baldigen Voll endung des Werkes entgegentrete, durch das der österreichische Staat um eine jener Kunstbauten reicher wird, die eines europäischen Rufes genießen.“

Baden. Karlsruhe, 18. Aug. Ueber die Feier des Jah⸗ restages der Rückkehr Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs nach Karlsruhe berichtet die Karlsr. Ztg. Folgendes: „Der heutige Tag wurde von der hiesigen Stadt als ein Festtag feierlich begangen. Kaum hatten um 6 Uhr des Morgens die Kanonen der Burgerwehr⸗Artillerie seinen Anbruch verkündet, als sich die Stra ßen und Häuser zu schmücken begannen mit Fahnen in den badi

schen Landesfarben, mit Blumen, Kränzen und Laubgewinden, viele

auch mit den Bildnissen und den Namenszügen unseres hoch⸗ verehrten Herrscherpaares, einzelne mit passenden, auf die Be deutung des Tages Bezug habenden Inschriften. Nach 8 Uhr versammelte sich die gesammte hiesige Bürgerwehr auf dem

Marktplatz; sie zog von hier aus in militairischer Ordnung in die Stadtkirche, um dem feierlichen Dankgottesdienste, der in dieser be sonderen Beziehung wie hier, so auch in allen übrigen Kirchen der Stadt abgehalten wurde, beizuwohnen. Mittags war auf dem Schloßplatz Parade. Wie stets bei Feierlichkeiten, eine überaus glän zende, indem die gesammte Generalität und alle hier befindlichen Offiziere, sämmtlich in großer Uniform, dabei erschienen, gewährte sie durch die Menge und Verschiedenheit der Uniformen und des Helm— schmucks einen ungemein interessanten Anblick. Um den denkwürdi— gen Tag auch im engeren Kreise zu feiern, versammelten sich so dann zur Mahlzeit einzelne Gesellschaften, die in Reden und Toasten auf Se. Königliche Hoheit den Großherzog Leopold und seine erlauchte Gemahlin ihren Gefühlen Ausdruck verliehen.“

Karlsruhe, 19. Aug. (Karlsr. Ztg.) Se. Königliche Hoheit der Prinz Adalbert von Preußen hat heute Morgen die hier stationirte Abtheilung der Königlich preußischen Artillerie nebst Munitions-Kolonne inspizirt. Gestern war der Prinz zum Be⸗ suche Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs in Baden.

Mannheim, 18. Aug. (Karlsr. Ztg.)

(Ka Freitag den 16ten d. M. tam General von Willisen, der Bruder

des bekann⸗

ten schleswig⸗Holsteinischen Generals gleichen Namens, hier an, ene

und hielt gestern von Morgens 7 Uhr bis 19 Uhr umfassende Inspection über das Königlich preußische sechste Ula nen⸗Regiment. Die zwei Schwadronen desselben,

Mannheims Umgegend kantonnirt sind, waren zu diesem Behufe extra hierher beordert auf den großen Exerzierplatz und

manövrirten zuerst einzeln, jede Schwadron für sich, und hierauf im Ganzen, im Verein mit den zwei Schwadronen unserer Garni

son. Das Manöver dauerte volle 3 Stunden, aber trotzdem war weder an den Leuten noch den Pferden ein Anzeichen von Erschéö

pfung oder Ermüdung zu verspüren. Im Laufe der Inspection

nahm General von Willisen die Gelegenheit wahr, um einige ba—

dische Subaltern⸗-Offiziere, welche sich unter den Zuschauern befan—

den, auf das leutseligste zu begrüßen und einige freundliche Worte

an dieselben zu richten. Um zehn Uhr trennten sich die Schwadro—

nen, zwei kehrten in ihre Garnisonen zu Käferthal, Sandhofen ze. zurück, die anderen zwei ritten in Begleitung des Generals von Willisen in unsere Stadt.

Unsere badischen Truppen lassen es an Nichts fehlen, um den begangenen Fehltritt zu verwischen und dem neuen Ziele all— mälig immer näher zu kommen. Wer das badische zweite Infan terie⸗Bataillon, das jüngst reorganisirte, seine Exerzier-Uebungen vornehmen sah, der wird gewiß über die Fortschritte und die Fer⸗ tigkeit der Leute auf das Freudigste überrascht worden sein; noch mehr aber als über diese blos äußerlichen Erscheinungen wird er bei Betrachtung des Geistes, der jetzt die Truppen beseelt, freudiger Hoffnungen für die Zukunft froh geworden sein. Heiterer und fri— scher Soldatenmuth auf den Gesichtern der jungen Mannschaft trotz aller Strapazen durch praktischen und theoretischen Unterricht. Die Leute fühlen das Beschwerliche in der Ausbildung zu einem tüchtigen Krieger darum weniger, weil sie ihre verschiedenen Exercitien aus innerem Antriebe, aus der Lust, sich die Zufrieden heit ihres allgemein beliebten Bataillons-Kommandanten, des Ma jors Weber, zu erhalten, vornehmen, und deshalb machte dieses Bataillon auch so bedeutende Fortschritte. Es verläßt morgen früh um 7 Uhr die Mauern unserer Stadt, um in dem Lager zu Forch— heim, welches von dem 6ten und Sten Bataillon verlassen wurde, die begonnenen militairischen Uebungen fortzusetzen und sich weiter auszubilden. Der Zweck ihrer Abreise mildert das Herbe der Tren nung; die abmarschirende Mannschaft lebte mit der hiesigen preußi schen Garnison in dem besten Einvernehmen. Das Bataillon geht zu Fuß nach dem Orte seiner Bestimmung; es wird die Reise ba- hin zu Uebungsmärschen benutzen. Das 6te Bataillon wird in einigen Tagen hier zurückerwartet.

Dem Geiste der Humanität, der das belebende Prinzip unse— 1 jungen Heerwesens bildet, wird von Seiten unserer obersten ö , . , geleistet. So wurde dieser 5 , . der früher möglichen geseyr, nden grobem, n. 3 Disziplinarvergehen eine Schranke bar dien r drs kr; . , . in Zukunft nicht mehr

eigene ze al e n, , igen Bataillons, sondern durch einen isziplinarrath abzuurtheilen sind.

Dessen. K . er. Fern, ul e, 19. Aug. Ueber ein zwischen Gießen 2 ,n. Eisenbahn-Unglück berichtet die Neue few rtelen ran . es: „Unsere mit dem marburger Bahnzug k ae n e Folge eines Eisenbahn⸗Unfalls aus? Her la ste zn Nn n einer auch viele Verletzungen und selbst , ,,. en zu beklagen sind. In diesem AMdenkllt an Ort und . e dern d , nn, und seinen Ursachen näher zu len ern , a , n, n ,

ͤ

welche in

1430

in Erfahrung bringen konnten, sind bei Gensungen, wo die Bahn eine starke Kurve beschreibt, die Schienenbalken etwas gewichen und dadurch die Lokomotive mit den ersten Wagen zwei Packwagen und aus dem Geleise gerathen und den etwa sechs Fuß hohen Abhang des Erdwalls heruntergestürzt. Die Lokomotivführer wurden kopfüber geschleudert und sind unverletzt Dagegen wurden der Packmeister und der Postconducteur im ersten Wagen und mehrere Personen in dem Wagen vierter unter viele Andere man beschäftigt, die Trümmer des dritten Wagens zu entfernen, und konnte die zahl der darunterliegenden Todten und Verwundeten noch nicht Die Zahl der ersteren wurde auf fünf, von Anderen Jedenfalls hat bei diesem Unglück, so sehr es zu beklagen ist, eine besonders glückliche Fügung obgewaltet, ohne welche es einen entsetzlichen Ausgang genommen haben würde. In den vordersten Wagen wurde das Unheil nämlich (man sagt von dem Sielle so energisch gebremst, daß es noch gelang, mit Ausnahme der vorer— die ganze sehr beträchtliche Wagen⸗ reihe, welche gegen 800 Passagiere enthalten haben soll, dergestalt zum Stillstand zu bringen, daß nur einige Waggons auf die Schie⸗ Nimmt man hinzu, daß der Wall auf der einen Seite steil in den Edder—⸗ in welcher unabsehbaren

einem Wagen vierter Klasse)

geblieben.

Klasse (in welchem sich hauptsächlich Butterführer befanden)

der Last der übereinanderstürzenden Wagen erdrückt, verletzt. Beim Abgange dieser Nachrichten war

übersehen. auf sieben angegeben.

verunglückten Packmeister) so zeitig bemerkt und auf der

wähnten drei nächsten Wagen,

nenschwellen geriethen, ohne jedoch vom Walle zu stürzen. strom hinabgeht, so wird man erkennen,

1 ö F 2 13 5 Gefahr sämmtliche Passagiere während des verhängnißvollen Au U genblicks schwebten. Auch sollen in

und herwarf, Verletzungen vorgekommen in Schleswig⸗Holstein. Kiel, 17. Aug.

Marine-Kommando hat nachstehenden Bericht über das (bereits er wähnte) Seegefecht vor dem kieler Hafen an das General- Kom

kleines Seegefecht einzusenden. Der Bericht ist, weil die Abschriften der verschiedenen Schiffs journale noch nicht haben gesammelt werden auf den mündlichen Rapporten verschiedener Offiziere, so Gefechtes ba⸗ wobei es

können, wie auf eigener Observation eines Theils des sirt. Am 16ten d. M. Nachmittags (Wind West, den Anschein hatte, für die Nacht eine Windstille werden zu wol len) ging das mit einem großen 18⸗Pfünder armirte Schlepp dampfboot „der Löwe“ mit den Kanonenböten Nr. 7

*

Um 5 Uhr 45 Minuten kamen diese Fahrzeuge

dänischen Linienschiffes „Skjold“, „Meile N.⸗O. Dampf langsam herumsegelte. X

ein heftiges Feuer. Das Linienschiff,

Küste nicht verlassen und demnach nur geringen Theil am Gefechte

nehmen. Das Kanonenboot Nr. 12.

8 1

ses Kanonenboot schoß, beschäftigt.

] Minuten ankam. Das feindliche Dampfschiff hielt sich zwi schen unseren Fahrzeugen und dem feindlichen Linienschiffe, wes halb unsere Fahrzeuge nicht vorrücken konnten, ohne q die, Breitseite des Letzteren zu kommen. Die „Löwen,, so wie die der beiden im Schlepptau sich befindenden Ka nonenböte, war sehr ermattet, und war deren Munition bis auf we niges verschossen; es fielen die Schüsse von diesen, so wie vom dä— nischen Dampfboot, welches sich zugleich auf das Linienschiff zurück zog, nur einzeln. Um 8 Uhr 15 Minuten ward vom ältesten Of fizier das Signal, daß die Flotte sich langsam zurückziehen solle, ge geben, und endete hier das Gefecht, nachdem es im Ganzen 2:

Stunden gedauert hatte. Unser Verlust ist 2 Todte und 3 Verwun“

dete, von denen einer schwer. Das Dampfboot „Löwe“, so wie die Kanonenböte Nr. 7 und Nr. 10, sind etwas zerschossen 4 2298 F 1 19 * doch werden dieselben am 19ten d. M. völlig ausgebessert

und kampffähig sein. Vom Verlust des Feindes kann? nichts Bestimmtes gesagt werden. Unsere Mannschaft sell sich während des Kampfes im Ganzen musterhaft ruhig benommen haben. Der Unterzeichnete war, als ihm in Kiel die Meldung gemacht, daß . dem Hafen geschossen ward, mit einem Kanonenboot, welches dasellst Ausrüstungs-Gegenstände einnahm, dem Kampfplatze zugeruder! doch war der Kampf, ehe das Kanonenboot am Orte seiner Be! stimmung ankam, beendet. ö ͤ Kiel, den 17. August 1850. Das Marine-Kommando. Kier, Marine⸗O

berlieutenant.“

Alton a, 20. Aug., Abends. (Alt. Merk.) Die schleswig⸗ hölsteinische Armee hat den Verlust einer ihrer tüchligsten Offiziere zu beklagen. Der Oberst«- Lieutenant Lesser, bisher Kommandant der Festung Rendsburg, ist gestern plötzlich mit Tode abgegangen und heute Morgen beerdigt worden. Eine halbe Batterie und zwei Compagnieen Infanterie gaben die Ehrensalve. . /

Rendaburg, 19. Aug. Gestern hat ein kleines Rencontre zwischen hier und Schleswig stattgefunden; unser 10tes Bataillon rückte aus seiner Vorpostenstellung gen Norden aus und warf die

dänischen Vorposten aus Kropp, worauf es nach vollzogener Ri kognoszirung wieder in seine Stellung zurückging. .

——

Ausland.

Desterreich. Cattaro, 11. Aug. kische Flotte ist vor Durazzo erschienen.

Frankreich. Paris, 19. Aug. Auf dem Bankette in Lyon, welches die Stadt dem Präsidenten zu Ehren gab, brachte der Maire einen Toast auf denselben aus, in welchem er die Ansicht aussprach, daß die Revolution auch auf Lyon einen verderblichen Einfluß ge⸗ habt habe, der jedoch, Dank sei es der Politik Louis Bonaparteis, sezt dem besseren Sinne der Bevölkerung gewichen. Hierauf er= wiederte der Präsident: „Möge die Stadt Lhon, Herr Maire, deren er err Te setscher Sie sind, den aufrichtigen Ausdruck meiner

ntbarteit für den zuneigungsvollen Empfang annehmen, den sie

(Lloyd.) Die tür—

allen Wagen durch die heftige plötzliche Erschütterung, welche die darin befindlichen Personen hin⸗

(Alt. M.) Das

mando der schleswig⸗holsteinschen Armee gerichtet: „Einem hohen General-Kommando erlaubt sich das unterzeichnete Kommando einen vorläusigen Bericht über ein vor dem kieler Hafen vorgefallenes

und 10 im Schlepptau von Holtenau aus, um eine Rekognoszirung zu machen. in Schußbereich des dänischen Dampfschiffes „Geiser“, welches in der Nähe des von Bülck unter Die Schiffe eröffneten gegenseitig noch nicht unter Schußbe⸗ reich, ging unter Segel. Zwei schleswig-holsteinsche Kanonenböte, Nr. 3. und Nr. 9., welche früher von Holtenau abgegangen, waren hin⸗— ter Bülck stationirt, um wo möglich im nöthigen Falle dem Dampfboote 2c. assistiren zu können, und konnten, ohne Gefahr vom Linienschiffe oder Dampfschiffe abgeschnitten zu werden, das seichte Wasser an der

welches auf Strandwache bei

Friedrichsort lag, lichtete Anker und ruderte unter der holsteinschen

Küste dem Feinde entgegen und war hauptsächlich mit dem Linien— sschiffe „Sktjold“, welches mit leichtem Winde dem Hauptkampfplatze näher zu kommen suchte und zugleich mit den Bugkanonen auf die : Das Dampfboot „Bonin“, wel ches zu dieser Zeit für die Schanze Möllenort Baumaterial trans ͤ portirte, ließ dasselbe, als das Schießen daselbst gehört wurde, bei Bellevue los und eilte dem Kampfplatze zu, wo es um 7 Uhr 15

unter Mannschaft des

636 16 . h = 169 F der Kaiser! gehört hat, das Pouvoir und der Moniteur du

der Bankett-Rede noch in Lyon gehalten.

mir bereitet hat.

Aber, glauben Sie es wohl, ich bin nicht in diese

Gegend, in welcher der Kaiser, mein Oheim, so tiefe Spuren zurück- ließ, gekommen, um blos Ovationen zu empfangen und Revuen abzu—

halten: der Zweck meiner Neise ist, durch meine Gegenwart die Guten zu ermuthigen, die verirrten Geister zurechtzu führen, selbst über die Gefühle und Bedürfnisse des Landes zu urtheilen. Das Werk, welches ich zu

vollziehen habe, erfordert Ihre Mitwirkung, und damit diese Ihre Hülfe mir zu Theil werde, muß ich Ihnen mit Freimuth sagen,

was ich bin und was ich will.

Ich bin nicht der Vertreter einer

Partei, sondern der Repräsentant von zwei großen, volksthümlichen Manifestationen, welche 1801, so wie 1848 die großen Grundsätze der französischen Revolution durch die Ordnung retten wollten.

EGBeifall.)

Stolz auf meinen Ursprung und meine Fahne, werde ich

ihr treu bleiben, ich werde ganz dem Lande angehören, was es auch immer von mir fordern mag, Verleugnung oder Ausdauer. (Langer

Beifall.)

Herren, auch zu

=

Gerüchte von einem Staatsstreich sind vielleicht, meine Jhnen gedrungen, aber Sie werden Ihnen keinen Glau⸗

und Usurpationen können der Traum der Parteien sein, die ohne

Haltpunkt Millionen ihn nicht.

Stimmen vollzieht den Willen des (Dreifache Salve von Beifall.)

stehen.

wie man die Mäütterlichkeit in einem berühmten Urtheilsspruch er kannt hat. für sich verlangten. wahren Mutter erkannt? chen die Gefahr, die dem geliebten Haupte drohte, ihr Mögen die Parteien, welche Frankreich lieben, diese

Lehre nicht vergessen! Ich selbst, wenn es Noth thun werde mich ihrer erinnern (Zeichen der Aufmerksamkeit), aber

O

Volkes anrufen werde. (Beifall.)

(Lebhafter Beifall.) Nachhall unter Lyonesern. liche Beispiele. . meines Vertrauens und meiner Achtung.

Toast auf die Stadt Lyon auszubringen.“ (3Zweimaliger Beifallssturm.

In Bezug auf den Empfang, den Louis Bonaparte in Lyon gefunden, lau ten die Berichte eben so widersprechend, wie über seinen Aufenthalt in Die Korrespondenten des Evenement und der

anderen Städten.

ben beigemessen haben, und ich danke Ihnen dafür. Die Ueberraschungen

in der Ration bestehen, aber der Erwählte von sechs Volkes und verräth Der Patriotismus, ich wiederhole es, kann in der Entsagung, so wie in der Ausdauer be— Vor einer allgemeinen Gefahr muß jeder persönliche Ehr⸗ geiz verschwinden: in diesem Falle wird die Vaterlandasliebe erkannt,

*

Sie erinnern sich jener zwei Frauen, die dasselbe Kind An welchem Zeichen hat man das Innere der An dem Verzicht auf die Rechte, wel-

entriß. erhabene sollte, an⸗ dererseits, wenn sträfliche Ansprüche sich wieder beleben und die Ruhe Frankreichs bedrohen sollten, werde ich sie zu ihrer Ohnmacht zurückzuführen wissen, indem ich noch einmal die Souverainetät des Denn ich erkenne Niemanden mehr das Recht zu, sich seinen Vertreter zu nennen, als mir selbst. Diese Gefühle, Sie müssen sie begreifen, denn Alles, was edel, großmüthig und aufrichtig ist, findet stets seinen Ihre Geschichte bietet hiervon unsterb— Betrachten Sie daher meine Worte als den Beweis Erlauben Sie mir einen

)

Presse haben den Präsidenten von dem Aussteigen aus dem Schiffe

bis zum Stadthause begleitet und nichts gehört als: Republik! strönte Bauern, die Munizipalität, das Volk, die ließ, jenen Angaben zufolge, die Republik leben.

stellt, hätten auch ein Hoch auf den Kaiser gebracht. gleichfalls nur den Ruf: Es lebe die Republik! gehört. Nur der waren, ihm zufolge, bonapartistisch genug gesinnt, um: Es der Präsident! zu rufen.

lebe die Republik!

Es lebe di Die Invallden aus der Kaiserzeit, 30,000 herbeige⸗ Soldaten, Alle Nur die Straßen⸗ jugend und die Offiziere hätten gerufen: Es lebe Napoleon! Ein paar Trunkenbolde, die sich an das Fenster eines Gasthauses ge⸗

Der Kor

Wenn ein vereinzelter Ruf den Präst denten habe leben lassen, sei ein schreckliches Geschrei entstanden: Es Bei der Brücke auf dem Quai de Flandres hal ne einzige Stimme: Es lebe der Präsident! gerufen und auf dem

8

respondent des National hat nichts bemerkt als Neugierde und Kin

(

8

e

Quai St, Antoine sei eine solche unglücklich vereinzelte Stimme, die sich für den Kaiser begeisterte, ausgelacht worden. Auf der Brücke von Tilsit hat dieser Korrespondent doch drei Stimmen zu

sammengezählt, welche din Präsidenten leben ließen, worauf abe

folgen lassen.

sogleich ein wohlbesetzter Chorus ein Hoch auf die Republik hab

e

Der Berichterstatter des Ordre erwähnt keiner ein—

zigen Sympathie-Aeußerung. Auf das bestimmteste widerspricht der Korrespondent des Siecle der Abfassung der Depeschen, welche von der Begeisterung Lyons gesprochen.

Er schreibt, daß die repu

blikanische Partei von Lyon nicht ohne Angst der Ankunft des Präsidenten entgegengesehen, indem der Präfekt alles Mögliche aufgewendet habe,

um einen bonapartistischen Empfang zu bewirken, daß jedoch den ganzer

Tag nur: Es lebe die Republik! gerufen worden sei. Die legiti

mistischen Journale wissen weder von Begeisterung für die Republik,

noch von einer Demonstration zu Gunsten Louis Bonaparte's. Der

8

offizielle Reiseberichtẽ im Noniteur erwähnt keines Volksrufes. T Journale des Elysee berichten auf ganz entgegengesetzte Art. T Korrespondent des Constitutionnel schätzt die Zahl der Fremd die aus der Umgegend und von anderen Städten nach Lyon kommen, um Louis Bonaparte zu begrüßen, auf

6 n .

4.

Die *

100,000. Die Vorstädte seien ganz verödet, Alles wimmele auf dem Wege, den

der Präsident nimmt. Auf der Reise nach Lyon sei an der Rhone kein einziges Dorf, kein Flecken und kein Weiler, dessen Einwohner

nicht den Erwählten des Bei der Ankunft in Lyon seien alle Anhöhen, alle Fenster Dächer von Zuschauern besetzt gewesen. Gedanie dieser Bevölkerung spreche sich in dem Ruf: Es lebe Na poleon! aus. habe man auch einigemale den Ruf: Es aber der vorherrschende Ruf sei auch hier gewesen: Es lebe Napo leon! Erneuerung des zehnten Dezember.

gegenüber, den Werth, und es liegt wenig Verdienst darin, nicht

/ durch ungesetzliche Mittel zu begehren, was man beinahe gewiß ist,

zu erlangen.“

durch das freie und freiwillige Votum des Volkes 1 nur: Es

Ganz ähnliche Berichte haben das Pays, welches lebe Soir. Folgendes ist, dem offiziellen Reiseberichte im ö ,, ,. zufolge, der Text der beiden Reden, welche Louis Bonaparte außer Er wohnte bekanntlich der Installation der Hülfekassen für die arbeitende Bevölkerung von Lyon bei. Der Präsident der Gesellschast, Herr von Colmon, drückte in feiner Begrüßungsrede den Dank, für die Sympathien aus, die Louis Bonaparte für das Schicksal der Arbeiter empfinde.

Hierauf erwiederte der Präsident der Republik. Folgendes: „Die Anstalt, zu deren Inauguration Sie mich eingeladen

haben, ist eine von denen, welche den wohlthätigsten Einfluß auf die Lage der arbeitenden Klassen haben müssen. Ich kann nicht glau— ben, daß es Menschen gebe, die so verkehrt wären, das Böse mit

der Kenntniß desselben zu predigen; aber wenn die Geister durch

Umwälzungen aufgeregt sind, dann prägt man dem Volke Ideen ein, welche ihm verderblich sind und das Elend erzeugen. Die Üinwissen⸗ heit ist die Ursache der Utopien; die Systeme, die dem Anscheine nach am verführerischsten sind, zeigen sich am häufigsten unanwend—⸗ bar. Die Gewalt der Vernunft ist ungenügend, um falsche Lehren

10. Dezember jubelnd begrüßt hätten. und Einigemale habe sich der Ruf: Es lebe die Republik! vernehmen lassen, aber der einstimmige

Auf dem Zug über die Quais nach dem Rathhause lebe die Republik! gehört,

Der Constitutionnel erblickt in diesem Empfange eine „Wir finden“, sagt dies Blatt, „gar nichts Besonderes in der Rede des Präsidenten in Lyon, denn eine solche Entsagung verliert, einer so ungeheuren Popularität

zu zerstören; durch die Anwendung praktischer Verbesserungen be⸗ kämpft man ste am wirksamsten. Die Gesellschaften für gegenseitige Unterstützung, wie ich sie auffasse, haben den kostbaren Vor— theil, die verschiedenen Klassen der Gesellschaft zu vereini⸗ gen, die Wirkungen des Elends großentheils zu zerstören, indem sie den Reichen freiwillig mit dem Ueberfluß seines Vermögens zu einer Institution mitwirken lassen, zu welcher der Krrarle'' eins! Erstarn fe being, zu einer An stalt, in welcher der thätige Arbeitsmann stets Rath und Unterstützung findet. Man

giebt auf diese Art den verschiedenen Gemeinschaften ein Ziel des Wetteifers, man versöhnt die Klassen mit einander, und man vex⸗ sittlicht die Einzelpersonen. Es ist daher meine feste Absicht, alle meine Anstrengungen dahin zu verwenden, in ganz Frankreich solche Kassen zur wechselseitigen Unterstützung hervorzurufen. Denn nach meiner Ansicht würden solche Institutionen, wenn sie einmal allent— halben eingerichtet wären, das beste Mittel sein, nicht etwa um un⸗ lösbare Probleme zu lösen, sondern um wahren Leiden Abhülfe zu bringen und auf gleiche Weise sowohl die Redlichkeit in der Arbeit, l Ich schätze mich glücklich,

als das Mitleid im Ueberfluß anzueifern. ückli mit derjenigen von Lyon den Anfang machen zu können, weil hier die menschenfreundlichen Ideen einen so großen Anklang finden.

Ich wünsche Ihrer Gesellschaft das Gedeihen, dessen sie würdig ist, und ich danke ihren Gründern für das Verdienst, das sie sich um ihre Mitbürger erworben haben.“ Bei dem Bankett, welches der Han⸗ delsstand von Loon dem Präsidenten gab, hielt er als Erwiederung ines Toastes des Präsidenten der Handelskammer folgende Rede: Ich danke dem Handelsstande und der Industrie für die Beglück wünschungen, welche sie an mich gerichtet haben, und gebe den Wün— schen, die sie ausgedrückt, meine vollste Theilnahme. Die Ordnung und das Vertrauen wieder herstellen, den Frieden erhalten, so schnell als möglich unsere großen Eisenbahn-Linien unsere Ge werbe beschützen und den Austausch unserer Produkte durch ein pro gressiv liberales Handelssystem entwickeln, das war und das wird der stete Zweck meiner Bemühnngen sein. Wenn noch keine entschei denderen Resultate eingetreten sind, so liegt die Schuld, wie Sie diss nicht an meiner Regierung. Aber hoffen wir es, meine schneller unser Land in die regelmäßigen Bahnen zu rücktritt, desto schneller wird sein Wohlstand wieder wachsen. Denn zu wiederholen: Die materiellen Interessen gedeihen die gute Leitung der moralischen Interessen. Dies ist leitet. Diejenige Regierung würde sich daher auf eine sonderbare Art täuschen, welche ihre Politik auf Habsucht, Eigennutz und Furcht stützen wollte. Nein, nur indem man die verschiedenen Zweige des öffentlichen Reichthums liberal beschützt, indem man nach dem Auslande hin unsere Alliirten stark indem man die Fahne Frankreichs hoch empor— man dem Ackerbau, Handels und Gewerbestande Segen bereiten, denn dieses System hat die Ehre zur Grundlage, und die Ehre ist der beste Führer.“ Die Union man möge dem freundlichen Empfang, den der Präsident in Lyon gefunden, nicht einen Charakter beilegen, den Es sei nicht der Neffe des Kaisers, sondern die erste Magistratsperson der Republik gewesen, die man gefeiert l zrigens“, fährt sie fort, „hat diese Reise offenbar einen Einfluß auf das Gemüth und den Geist Louis Bona Je mehr er sich von Paris entfernte, desto klarer wurde es ihm durch die Willens-Aeußerungen der Bevölkerung, daß er nun eine bestimmte, entschiedene und scharf ausgesprochene Stel lung einnehmen müsse. Nach der Rede, welche er auf dem Bankett in Lyon hielt, wissen wir endlich, was der Präsident will, was er hofft und wünscht.“ Das Pouvoir weist mit Genugthunung dar— auf hin, daß in allen Reden, welche an den Präsidenten der Repu blik gerichtet worden, der National⸗Versammlung nicht erwähnt worden. Am Schluß der Rede auf dem Bankett des Handelsstandes in Lyon fügte Louis Bonaparte mit bewegter Stimme noch Folgendes hinzu:

vollenden,

vor Ddäurnwo den Körper

; . Seele, welche

vertheidigt, e .

den meisten bemerkt,

2 Ro ssow I 159 nicht besessen habe.

be ö

J * lücklichen parte's gehabt

96he

*

meinem Abschied lassen Sie mich noch die Worte des

Am l e Kaisers doch nein, ich halte inne, es wäre , , zu viel Stolz, Ihnen zu sagen: Lyoneser, ich liebe Euch! Aber erlauben mir, Ihnen vom Grunde meines Herzens zuzurusen: Lyone

ser, liebt mich!“ Als der Präsident von Lyon abreiste, wurde er von dem Maire, dem Präfekten und General Castellane begleitet Der Maire hielt noch eine Abschiedsrede, und der Präsident dr ückte ihm versprach, die Stadt bald wieder zu besuchen. Gestern

ie Hand und

mpfing die Regierung folgende Depesche: „Lons le Saulnier, 17.

Abends. Von Lyon diesen Morgen abgereist, langte der jesen Abend um 10 Uhr in Lons le Saulnier an. Al strömte die Bevölkerung herbei und gab ihm glänzende Beweise der lebhaftesten Sympathie.“ Gestern, den 18ten, Vormit tags um 8 Uhr, hörte der Präsident, nach heutigen Berichten, in ons le Saulnier die Messe an, hierauf hielt er eine Revue über die Truppen. Nach dem Frühstücke reiste er wieder ab Während des Tages wurde er in Dole, Hauptort des Bezirks, einer kleinen Handelsstadt, erwartet. Um 4 Uhr wollte er Dole wieder verlas seu, um sich nach Besangon zu begeben, wo er um 9 Uhr Abends an langen sollte. Da die Depeschen für Paris zuerst nach Lyon zurückgeschickt werden müssen, so ist hierdurch eine Verzögerung der Nachrichten erklärbar. Die Journale haben die Antwort, welche der Präsident Herrn Noisot gab, der die Begnadigung Guinard's gefordert hatte, nicht genau wiedergegeben. Sie lautet am Schluß folgendermaßen: „Sie for dern dle Begnadigung eines vom hohen Gerichtshofe Verurtheilten. s ist blos Angelegenheit der National-Versammlung, ihn zu am nestiren. Wenn die politischen Leidenschaften sich gelegt haben wer den, dann kann eines T die Milde glänzen. Aber die Zeit und

August, Präsident d

lenthalben

Tages vie Besonnenheit der Völker allein kann sie aufblühen lassen.“ Es soll auch in einem Abendblatt eine Berichtigung des Vorganges bei Montbar, welchen der National zuerst gemeldet hatte, erscheinen. Derselben zufolge stieg in dem Augenblicke, als die Pferde ge wurden, Herr Bouricot, Lieutenant der National

garde, da er sich nicht anders dem Präsidenten nähern konnte, auf den Sitz des Kutschers und drückte dem Präsidenten die Hand, in⸗ em er il seine Verehrung ausdrückte. Während dies geschah,

sprang Herr Chavane, Bruder des Maire von Montbar, auf das Rad des Wagens und schrie mit einer Stentor-Stimme: Es lebe die Repul lik! Die Reise des Präsidenten kostet täglich 24,000 Fr., ls aus der Privatkasse Louis Bonaparte's, theils aus den

(

die theils 2 . geheimen Fonds des Ministeriums bestritten werden. er Muni⸗

zipalitätsrath von Chalons hatte für den Empfang des Prä sidenten nur 25 Fres. votirt. Der Präsident wird am 28. August wieder in Paris eintreffen, sein Aufenthalt in der Hauptstadt jedoch nur von kurzer Dauer sein, denn er wird bereits am 2. oder 3 September in Cherbourg er⸗ wartet. Einer Korrespondenz aus Cherbourg zufolge, trifft der

Stadtrath von Cherbourg bereits für diesen Tag die nöthigen Em pfangs⸗Vorbereitungen. Man versichert, daß die Flotte, welche ge⸗ genwärtig in Cherbourg stationirt ist, nachdem der Präsident sie be⸗ sichtigt haben wird, sich nach Brest begeben werde, woselbst sodann die Rarine-Untersuchungs-Kommission ihre Arbeit. fortsetzen will. Der Marine ⸗Inspectionsdienst für 1860 ist folgendermaßen festgefetzt worden: Der Vice⸗Admiral Baudin ist mit der allgemei⸗ nen Inspection des zweiten Marine⸗Bezirks, dessen Hauptort Brest

ist, beauftragt. i Mission für Lorient beauftragt.

Admiral Lagunon anvertraut.

1431 Der Vice⸗Admiral de Lahousse ist mit derselben Die allgemeine Inspection des Ma⸗ serials und der Artillerie-Truppen der Marine bleibt dem Contre⸗

Endlich ist der Vice⸗Admiral Casy

nach Toulon abgereist, um daselbst die Function des General⸗In⸗ spektors des ersten Marine⸗Bezirks zu übernehmen.

Die Gesellschaft der Geschichte Frankreichs hat so eben ein

wichtiges Werk erscheinen lassen: „Prozeß der Johanna d'Arc, zum erstenmale veröffentlicht mit neuen Bemerfungen von Dr. Guicherat“;

6 Bände in 8.

nach dem Gebäude der National-Versammlung zur

Die Nationalgarde von Paris schickt täglich ein Detaschement ; Bewachung der

permanenten Kommission.

der Konkurrenz um die Direction des Odeon 9 bene Erlegung von 30,0090 Fr. in die Kasse des Minister Innern vollzogen.

2

tion

Heute

beabsichtigte Vergnügungsfahrt

Cernuschi ist zu Bourges internirt worden. . Bisher haben blos sleben Konkurrenten die als Bedingung : Theaters vorgeschrie

riums de

Herr Libri, welcher bisher noch Professor an dem Coll.

France gewesen, hat, in Folge einer Aufforderung der Administra

desselben, seine Demission gegeben.

Irland. die Königin und von der Inse

Großbritanien und werden Ihre Majestät

machen. ; Der Premierminister Lord John Russell ist mit seiner Gemah n nach Carlisle gereist. . . Der Gesandte von Näpal steht im Begriff, in seine Heimat zurückzukehren, und hat bereits seine Abschieds-Audienz bei der Km

nigin gehabt.

Die Aerndteberichte aus Irland lauten minder ungünstig in

sich indeß an

Betreff der Kartoffelkrankheit; die Krankheit g verschiedenen Punkten des Landes. Die starken Regengüsse der jüngsten Woche haben in dieser Beziehung viel Schaden an gerichtet. .

Die Times beruft sich auf die Zahlen und Thatsachen, um zu beweisen, daß alle Prophezeiungen der Schutzpartei zunichte ge

des Landes ein ungewohntes Beispiel von Ruhe und

et,

Tarif-Veränderung die Hülfsquellen der Regierung und des Staat Kredit den A

„daß ungeachtet der

1

perismus selbst in 5 die innere

Zufriedenheit

und

8 grikultur⸗Bezirken abgenommen,

2 1

von London Lord

Es geht das Gerücht, daß die Corporation

.

Brougham die Stellung eines Recorder anbieten wolle. Seit der

zeit des Alderman Shaftesbury hatte die City nicht die Ehre, ei

nen Pair von England unter ihren Beamten zu zählen.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 106. Aug.

Vorigen Bienstag wurde der beim hiesigen Hofe eingetroffene außer b

zessin Clementine von Orleans befinden sich bei de

Projekte in materieller Frage in den Hintergrund

gen des

müßte, wenn die Regierung bei ihren bisher gefäß

324 11 gegenube

rdentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister der Vereinigten

Staaten, Herr Brown, Sr. Majestät dem Kaiser in Peterhof vor gestellt und überreichte sein Kreditiv; nächstdem wurde Herr Wright, Secretair bei der amerikanischen Gesandtschaft, gleichfalls Sr. Ma⸗ jestät vorgestellt. Darauf folgte die Vorstellung dieser Herren bei Ihrer Majestät der Kaiserin und bei Ihren Kaiserlichen Hoheiten dem Großfürsten Thronfolger und der Großfürstin Maria.

Belgien. Brüssel, 20. Aug. Prinz Joinville und Prin r Königlichen

Familie in Laeken zum Besuch. w ; Heute ist der regelmäßige Postdienst zwischen Brüssel und Pa

ris, der auf dem gewöhnlichen Wege durch die leberschwemmungen zwei Tage lang unterbrochen war, völlig wiederhergestellt.

Turin, 14. Aug. (Lloyd.) Die Verbesserungs Beziehung werden jetzt von der religiösen verdrängt. Der König hat vor der

Italien.

Hand seine Reise nach Genua und Spezzia aufgegeben und ist in aller Eil von Courmayeur hierher zurückgekehrt, um den Berathun⸗

wieder hier vollständig besindlichen Ministeriums beizuwoh n. Man verbirgt sich hier nicht die Konflikte, zu denen es kommen ; zten Beschlüssen Rom zerbeharren und mit der Confiscation geistlicher Güter fortfahren te; man weiß es recht gut, daß weder Frankreich noch andere kath oli⸗

Staaten das feindliche Benehmen gegen den heiligen Stuhl ruhig mit ansehen werden, und hegt sogar die Besorgniß, die Worte 1 ts, daß Frankreich eine zweite Expedition nach Turin

Andererseits

R 219 *YHo Montalember

unternehmen würde, könnten zur Wahrheit werden.

stützt man sich aber wieder auf Lord Palmerston, welcher neuerdings bie sardinische Regierung versichert haben soll, daß er jeden Angriff auf Piemont, von welcher Seite er auch ersolge, als einen Casds

kelli'ansehen und diesen nicht passiv vorübergehen lassen werde. Sämmtliche piemontesische Städte überbieten sich an Trauer⸗ feierlichkeiten für den verstorbenen Handels⸗Minister In Alessan

rria, Chambery, Vercelli, Asti, Nizza werden ähnliche Functionen a 34, Da stadt. er ist pie Nationalaarde veranstaltet, wie in der Hauptstadt. Hier ist die Nationalgarde

urch Tagesbefehl aufgefordert worden, sich an der Todtenseier zu betheiligen. Der Gemeinde-Rath von Genua beschloß die Anschaf fung einer Bürgerkrone zu Ehren des durch die Vor sälle an sei⸗ berühmt

Mannes Die ganze

Jewor denen

nem Todtenbette . ,, Angelegenheit gewinnt allgemach einen starten Beige schmack von' Gesuchtheit und wird, wie jede Uebertreibung, zuletzt

auch den Schatten von Pietät einbüßen, dessen sie sich anfangs er⸗ freute. dem Dominikaner⸗Kloster versammelte sich gęstern Abends eine große Volksmenge, um ihrem Unmuthe gegen die Prie⸗ ster, der sich auf alle Orden auszudehnen scheint, Luft zu machen. Nach mehrstündigem Beisammenstehen verliefen sich die, Massen, ohne irgend einen Exzeß versucht zu haben. nBtelleicht, hahen di von Seiten der Regierung endlich getroffenen Vorsichts Maßregeln zu besonnener Haltung Einzelner nicht wenig beigetragen. 31 Nizza soll ein, jedoch unbedeutender, Konflikt zwischen einem Ver⸗ wandten des Handels ⸗-Ministers und einigen Priestern vorgefallen sein.

Aus Bonneville wird gemeldet n eine Montblanc-Besteigung versucht, sei jedoch auf halbem Wege von einem furchtbaren Orkan überrascht und somit gezwungen wor den, umzukehren. Die Gesellschaft vermochte sich kaum vor der Macht des Sturmes unter einem Felsenvorsprunge zu schützen. Die Gemahlin des Herzogs kam mit einem großen Theil der Einwohner von Chamounir den Rückkehrenden angsterfüllt entgegen.

Turin, 17. Aug. Nach der Gazzetta del Popolo ist General Lamarmora nach Lyon abgereist, um den Praͤsidenten der französischen Republik über die wahre Sachlage aufzuklären. Gestern war im Beisein des Königs Minister⸗Conseil.

Erzbischof Franzoni wird scharf bewacht, nur in Gegenwart eines Carabiniers dürfen ein ., und sein Secretair mit ihm

zrechen, sonst wird er gut behandelt. , . ce, ih ch Zeitung widerspricht der Nachricht, daß die Aus⸗

Vor

der Herzog von Genug habe

ͤ ͤ /

weisung Bianchi Giovini's Regierungen erfolgt sei

in Folge von Remonstrationen fremder

Genua, 16. Aug. Der Corriere mercantile will wissen, Giovini werde Turin nur auf einige Wochen verlassen und wäh⸗ rend dieser Zeit jeder Theilnahme an der Leitung der Opinione

sich enthalten.

Florenz, 16. Aug. (LI.) Man befürchtet Demonstrationen. Mehrere verdächtige Individuen wurden verhaftet. Starke öster⸗ reichische Patrouillen durchziehen di sämmtliche

Truppen

sind konsignirt; auch in Livorno wurden Vorsichtsmaßregeln ge⸗ troffen. !

Rom, 10. Aug. (LI.) In der französischen Kirche des hei⸗ igen Ludwig in Rom fanden am Sten die von Sr. Heiligkeit für lle Zeiten festgesetzten Exequien für die in der Vertheidi

1 heiligen Vaters gefallenen französischen Soldat 7

rale des Expeditions Corps und das französische (Hesa!l

rso wohnten der Ceremonie bei. nächsten Konsistorium werden, dem Vernehmen

ische, französische, englische und deutsche Prälaten zu rnann rden

Nach der Armonia befinden sich die auf die Bildung der Staate des Staatsrathes, des Munizipal-Rathes Bezug nehmender nte, so wie das Eintheilungs-Statut der römi⸗ chen Pi B der Organisations- Entwurf des Minister⸗ Conseile inter der Press

Spanien. Madrid, 14. Aug. (Fr. B.) Der Minister der ausw— hat den Gesandten der französi⸗

irtigen Angelegenheiten he ublik empfangen. Die Ratification der Auslieferungs ver- h anien wird demnächst geschehen. d Lahitte sollen das Großkreuz des

Die Generale d Hautpoul 1 7

Ordens Karl's III. empfangen und die Herren Pidal und Manuel

de la Concha den Orden der Ehrenlegion. scheint, daß die Junkta der Direction für Regulirung der taatsschuld sehr viele Mühe hat, sich mit den Abgeordneten der Besitzer spanischer Papiere zu verständigen. Die Bedingungen, welche die Regierung stellt, sind folgende: Anerkennung der Inte⸗ arität des Kapitals und Verwandlung desselben während 3 Jah⸗ 3 Lt. n zinsen. Auch das Kapital der

ren in Obligationen 3 pCt. mit Coupons soll anerkannt und gleichfalls in 3proz. Obligationen mit 16 Nach den Betrag der Zinsen um F oder er⸗

ersten vier Jahren soll der ; l von 18 Jahren 45 pEt. ge⸗ 1

11 dergestalt, daß am Ende

werden,

n. 8 ,. R 3 Vo Mi zahlt würd Diese Bedingungen gefallen aber weder den Mi⸗ nistern, noch den Delegirten. proz. 33 *

wissenschaft und Kunst.

Königliches Opernhaus.

Adrienne Lecouvrecur, comédie drame en cin actes, en prose, par NM. M. Scribe et Legouv-é. 1 Mlle. Rachel: Adrienne Dieses Stück ist für Fräulein Rachel geschrieben und giebt ihr Gele—

genheit, ihre ganze Kunst zu entfalten; wir dursen es daher nicht allzustreng beurtheilen. Ein leichter, gefälliger Dialog, der freilich in elnen Thei⸗ len noch etwas originaler und pikanter sein könnte. Eine spannende In⸗ frigue, der man aber das Künstliche ihres Gewebes nachsehen er uf benswürdige Charaktere, welchen indeß eine Reihe gewöhnlicher und auf der Bühne bekannter zur Folie dienen. Im vierten Akt ein Konflikt, der den Titel: drame rechtfertigt, indem er Elemente beider Gat— tungen auf ergreifende Weise verbindet. Die Seligkeit erkannter Liebe am Rande des Grabes. Wenn man jedoch fragte: warum muß die edle und liebenswürdige Adrienne sterben? was hat ihr Tod für einen inneren, dramatischen Grund? so würden wohl auch beide Verfasser miteinander keine genügende Antwort geben können. Dennoch hat die Vei— giftung der guten Adrienne einen Grund, und zwar einen sehr gewichtigen: sie erfolgt, damit Fräul. Rachel in Darstellung des durch sie verursachten Wahnsinns und Sterbens die Gemüther der Zuschauer im Innersten er⸗ schüttern kann. Bei solchem Spiel vergessen wir Manches und auch den Umstand, daß die Nebenbuhlerin, die ihr das vergiftete Bouquet zugesandt hat, unbestraft bleibt, und daß gar nicht mehr von ihr die Rede ist. Wir sehen ein edles Geschöpf, das in rührendster Weise stirbt und die Gewiß⸗ heit, geliebt zu sein, mit in das Grab nimmt. Das ist uns genug. räul. Rachel hat in der Rolle der Adrienne einen großen Triumph Sie wurde aufs rauschendste applaudirt und dreimal gerufen, und Antriebe des Publikums, das seiner

6 omédi-

gefeiert. J ( sedesmal, wie man sah, aus innerstem Bewunderung genugthun mußte.

Was konnte man aber auch anders von ihr

st, alle ihre Natur⸗ und

erwarten in einer Partie, Kunstmittel in Thätigkeit Gestalt einer großen Vorgängerin eigentlich

1 5 zauber

m her . welche darauf berechnet i und wo sie in der

Wir sehen sie in dem

z setzen 1 ; 971 des Genie's, in

hera

s hst stellen hat! 10h 1116 cCile! Al

1 z 3 sic n * 53e 191110 eines Gemüths, das sich an dem großen Eorneille

der Noblesse . l vet, in der Leidenschaft der Heroine J zalon der Prinzessin von lon hat sie eine Stelle aus der Phedre zu rezitiren, welche sie, eben o wie ldrienr vorgestern so gut gespielt n en Scene, wo der Geist der eldin sich verirrt, drücken Verse ihrer Rollen die Stimmung ihres Her ens aus Schauspielerin und der tragische Eharakter, ihre Na— tur und ihr welche Fräulein Rachel d, at nte sich wi daß sie die Rolle vorzüglich

Im zweiten Akt, wo sie zuerst auftiitt e ermiffen: den gleichmäßigen Ton hingebender Lie achel kar sehr warm und innig sein, wenn sie will; a n r der M w es durch die Situanon d geft und in ruhiger Rede ist daher dei Aus druck ile na vir ihn von einer Liebenden erwarten. Doch eine solche Be vielleicht blos der Deutsche; und ware sie auc r das Spiel der Künstlerin für die wenigen Momente ͤ hen kann, doch überreich entschädigt.

Die Anerkennung des braven Regi Naurice; die Freude, wie sie in dem Geliebten, dei für ei Offizier hält, den Grafen von Zachsen erkennt; . muth, womit sie der Prinzessin von Boni . hr Rache ger c jhren Schutz verheißt; der freudige Glaube und der sch ner zoll an dem Geliebten; der edle Wille, den zu retten sie glaubt; die siegreichen Repliken nzꝛe sin ie Rache an ihr durch die Verse des Re leid igen bas Entzücken, sich geliebt zu wissen; die Phantasieen des irren 6 eistes un Sterben inmitten der Liebe und Freundschaft alles das kann wohl nicht wahrer, licht mit mehr Glut des Herzens und Ueberlegenheit des Geistes

und ergreifender gegeben werden, als wir es . Seene im Salon der im vierten Aki. Das Selbstgefühl der Künstlerin bei den Ge—

Schmerz einer verrathenen

n nicht rühre Rachel sahe Prinzessin, h genreden, das Bewußtsein des Sieges im tiesen Liebe war hier von hinreißender Wirkung. ͤ ö. ö

Das Drama von wie weit es hinter den klassischen Dichtun⸗ gen zurückstehen mag, gewährt der Künstlerin doch insofern einen eigenthüm- lichen Voriheil, als sie sich hier nicht aufgefordert sehen kann, die Monoto⸗ nie der Rede durch eine kontrastirende Recitation zu verdecken. Bei der Prosa des Scribe kann sie ganz natürlich bleiben und braucht die Worte des Dichters nicht durch moderne Kunstmittel pikanter zu machen. Die Ma⸗ nier, die wir früher an ihr rügen, trat in der Partie der Tragedienne nur

hier' und da leicht hervor, und nur ein paarmal hätten wir mit dem Re⸗ gisseur rufen mögen: pas si vite, mon Adrienne

nder n. Der Glanzpunkt des Abends war die n. 2 18

Scribe,