1850 / 269 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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„Im Na⸗

teurs. Das Siele fügt demselben die Bemerkung: men des Redactions-Comité's der Haupt⸗Redacteur“ hinzu. Andere Journale unterzeichnen jeden Artikel mit dem Namen des wirklichen

Verfassers. Die kleineren Aufsätze sind in mehreren Blättern und die Neuigkeiten in allen Journalen ohne Unterschrift. Man bemerkt sehr viele unbekannte Namen und man fühlt, daß durch diese Un- terschriften die moralische Solidarität, welche ein Journal bloher darstellte, bedeutend geschmälert wird. Einige, haupt- Nedacteu re erkennen dies so klar, daß sie in ihren Leitartileln förmliche Ber kenntnisse ablegen. Man steht es ihnen an, daß das Aufhören der Anonymität ihnen weh thue. Die Haupt-Redacteure des P ohh o ir und des Constitutionnel, Granier de Cassagnac und Veron geben ihre vollständigen Biographieen, indem sie ihren Bonapartis⸗ mus von der Wiege an erklären.

In einem zweiten Schreiben t mistischen Blätter stellt er seine Partei

Laroche jacquelin's an die legiti⸗ an Zahl weit über die sei⸗ ner Gegner.

igen Münze ist eine neue Medaille auf den Papst

In Der 224 2 f por 8 3 ite Pius nach Gahrard 1eprägt worden. Sie zeigt auf der einen Seite 1lus nad 1 ; * ü . —21 das [oni [X, auf der anderen eine Taube mit dem Oel . m e hnabel und de Umschrift: In urbem re versus pastor, ) e im Schnabel! 1 ?. (. 1

101 ictor.

Schweiz. Bern, 22. Sept. (Eid 9. 3tg.) Die schwei ; Kommifsion für die Industrie Ausstellung in London ist auf Sttober nach Bern einberufen, um die Zusammenstellung der und die Ausmittelung des erforder der Ver—

zerische den 7. stattgefundenen Anschreibungen lichen Flächenraums, die Anordnung der Expertisen vor sendung, der Verpackung der Gegenstände und Besorgung derselben in London vorzunehmen.

zur Vorberathung der in das neue Schulgesetz aufzunehmen den Grundlagen wurden vom Regierungsrath zwei Kommissionen niedergesetzt, welche vom Erziehungs⸗Direktor präsidirt werden sollen.

Die eine, aus 10 Mitgliedern bestehend, soll über das Volksschul wesen und die andere, aus H Mitgliedern zusammengefetzt, über

das höhere Unterrichtswesen Bericht erstatten.

Italien. Rom, 106. Sept. (Lloyd.) Der Kriegs-Pro Minister, General Kalbermatten, bestand darauf, daß zur Prüfung seines Organisations Entwurfes bezüglich der Armee eine Kommis sion ernannt werde. Dieselbe ist aus dem Kardinal Antonelli, dem Minister Galll, dem Obersten Farina, dem Major Fanni und dem Intendanten Pages gebildet worden.

Der zur Untersuͤchung des politischen Benehmens verschiedener Standesklassen bereits niedergesetzten Censur Kommission wird dem— nächst eine weitere angereiht werden, welche das Benehmen der Kaufleute und Krämer während der Revolutions-Periode zu unter suchen und ihnen nach Befund der Umstände ihre Handels-Privile⸗ gien entweder zu belassen oder abzunehmen haben wird.

Strhbk, eL)

Neapel, 4. Sept. Der französische Geschäftsträger, 5 Walewski, hat seinen Landsleuten offiziell angezeigt, daß ihnen künftighin der Bezug des Journals La Pre sse nicht mehr gestattet wird. Von allen französischen Blättern bleibt jetzt in Nea— pel nur noch das Journal des Débats erlaubt.

He rr von

1 dDII

Spanien. Madrid, 19. Sept. (Fr. Bl.). Ihre Ma sestit die Königin hat den Präsidenten der französischen Republik zum Ritter des goldenen Vließes ernannt.

Ein Königliches Dekret ernennt den General-Lieutenant Jose 'oncha zum Gouverneur von Cuba statt des abgehenden Gene

Bo Dl

1632

ĩ ĩ S ie Scha oesie macht sich in der Literatur das Streben geltend, die Schätze an Poesie, kaun und Humor, die jenem Boden angehören, zu sammeln und der Nach⸗ welt zu erhalten. Seitdem Im merm ann seinen westfälischen Hofschulzen aus der guten alten Zeit in die große Welt eingeführt hat, ist nach und nach fast jede deutsche Provinz ein Schauplatz von Dorf- und ähnlichen

Geschichten geworden. Auf einer ande!en Seile war man schon längst be= müht, unsere alten deutschen Sagen, Märchen und

Volkslieder aufzuzeschnen, die einst in Aller Munde lebten, deren gelegentliche Ueberlieferung aber immer unsscherer und lückenhaster geworden ist. Wieviel aber auch schon geschehen sein mag, jene ursprünglichen Werke des Volksgei

stes, dieses Dich ters, der von keinem anderen an Lebendigkeit der Phantasie, sinniger Naturanschauung und ächtem Humo

übertroffen wird, der Vergessenheit zu entziehen, so steht demjenigen, der nur die rechten Quellen zu finden weiß, noch eine unerschöpfliche Ausbeute bevor. J. Fur einen Sammler von charalteristischn Zügen, in denen sich noch das Walten der unmittelbaren Volksnatur ausspricht, giebt es wohl kaum ein ergiebigeres Terrain als Irland, dessen Bewohner ihre nationale Ei genthuüͤmlichfeit bis in die neneste Zeit sich frisch und unversehrt bewahrten. Die verschiedenartigsten Ursachen wirkten hier zusammen, das irländische Volk dem Einflusse des minderen Lebens zu entziehen und seiner Entwickelung nichts von seiner Abgeschlossenheit zu nehmen. Hauptsächlich waren es die politischen Verhältnisse des Landes, durch welche jede Bewegung zum Fort- schritt von vorn herein unmöglich gemacht und die althergebrachten Zu⸗ stände und Einrichtungen in jeder Beziehung aufrecht erhalten wurden. Durch die Engländer von aller lebendigen Theilnahme an der Industrie und dem Welthaadel verdrängt, blieb dem Volke nichts übrig, als die aus schließliche Beschäftigung mit dem Ackerbau. Das Leben bewegte sich hier seit jeher in den engsten Gränzen, Keiner verließ die Hütte, in der er ge— boren war, die Söhne bebauten das ererbte Stückchen Land, wie es ihre Aeltern gethan hatten, und mit dergleichen Beschäftigung gingen auch dieselben Sitten, Anschauungen und Gewohnheiten vom Vater auf die Kinder über. Erst seit den letzten zehn Jahren hat sich in Folge des unsäglichen Elends, welches über das Land hineingebrochen, viel verändert, und mit jenen pa= triarchalischen Zuständen ist zugleich manche von den althergebrachten ir— ländischen Sitten und Gewohnheiten verschwunden, „Von sachkundiger Seite“, sagt deshalb der Vorredner, „dürfte uns vielleicht eingewendet wer— den, daß diese Skizzen deshalb kein treues Bild irländischen Lebens ge ben, weil Irland seit jener Zeit, in kaum einem Jahrzehnt, sich in einem Grade und in einer Weise verändert hat, wie die Geschichte vielleicht kein anderes Beispiel bietet. Die Thatsache ist leider zu gegründet. Die Ursa⸗ chen dieser sogar für Irland welches vielleicht schon vorher oft genug mit Macbeth sagen konnte: „J have zupped full of horror!“ alles Menschengedenken übe schreitenden Steigerung des massenhaften geistlichen, sittlichen und materiellen Elends lassen wir dahingestellt. Das Mehr oder Minder der Schuld und Verantwortung aller Betheiligten, als Regierende oder Regierte, als Reiche oder Arme, als Unterdrücker oder Unter— drückte, als Engländer oder Irländer, als Sachsen oder Celten, als Protestanten oder Katholiken die Bedeutung der durch Hungers noth und Seuche unmittelbar eingreifenden göttlichen Gerichte, das Alles näher zu erwägen, ist hier nicht der Ort; so viel aber steht fest, daß bei⸗ des, die Uebel und die Heilmittel, ungefähr gleich viel dazu beigetragen haben, um nicht nur die Bevölkerung von Irland in kaum sechs Jahren um fast drei Millionen zu vermindern, sondern bei dem Ueberrest mehr und mehr alle Lebenslraft, fogar zum Bösen, zu brechen, und die schlimmsten wie die besten, die tragischsten wie die komischsten Züge der Volks eigen thümlichkeit im allgemeinen Marasmus aufzulösen. Und dies Alles ist um so trauriger, als gerade das Jahrzehnt vor diesem Wendepunkt vielleicht mehr erfreuliche Anzeichen und Früchte in Irland hervorgebracht und zu günstigeren Hoffnungen berechtigt hatte, als irgend eine frühere Zeit.“ Erwägen wir nun aber diese unermeßlich bedeutenden und traurigen Thatsachen nur in Beziehung auf das vorlitgende Büchlein, so können sie, unserem Gefühle nach, demselben nur ein neues Interesse, eine größere Be⸗ schtigung gewähren. Mag man denn immerhin diese Darstellungen aus einem verhältnißmäßig sehr günstigen Momente des irländischen Lebens als ein stizzenhaftes Bildniß eines Ünglücklichen, seitdem unter Schuld und Leiden von allen Seiten Verstorbenen, aber ursprünglich der Theilnahme und Achtung keinesweges Unwürdigen, betrachten, so wird es gewiß Nie mand schelten, daß hier der Ausdruck eines günstigeren, erfreulicheren, hei-⸗

Ebi rals Roncali d'Alcoiz. Ein zweites Dekret ruft die Provinzial

wei Deputationen zur zweiten ordentlichen diesjährigen Sitzung auf den

H. Oktober zusammen. wissenschaft und Runst.

J, . /

Sklzzen aus Irland. Berlin, 1850. Verlag von Wil⸗ helm Hertz.

1

as vorliegende Buch, von Herrn Huber e aus Spanien“ herausgegeben und bevorwortet, enthält eine Reihe zum Theil höchst interessanter Skizzen aus dem irländischen Volksleben: Erzäh⸗ lungen, Sittengemälde, Märchen, Sagen und Legenden. Die Hauptquelle,ů aus welcher der Verfasser schöpste, ist: Ireland, ils scenery, character et-

by Mr. and Mrs. S. C. ILall, 1843. Nur ein Bild: „Die Verschwörung von Doneraile“, ist einer anderen Quelle, nämlich: „lreland and its rulers, London 1844“, entlehnt. Wir leben in einer Zeit, in der die verschiedengrtigsten Ursachen sich vereinigen, alle Cha- raltetzüge nationaler und lokaler Eigenthümlichkeit zu verwischen, um an die Stelle der mannigfaltigen individuellen Entwickelung eine allge⸗ meine Gleichförmigkeit des Lebens, der Sitten und der, Anschauungsweise zu setzen. Theils ist es die in alle Schichten der Gesellschaft immer liefer eindringende Bildung, unter deren Einfluß der konkrete Volkscharakter mehr und mehr verschwinden mußz, theils ist es der zersetzende, Alles nivellirende Strem unserer modernen Civilisation mit ihrer ungleichen Vertheilung der Hüter, ihrem Luxus auf der einen und dem äußersten Elend auf der an— deren Seite, endlich der in das Unglaubliche gesteigerte Verkehr, welche je⸗ des eigenthümliche Gepräge des Vollslebens zerstören. Je weniger nun von jener natürlichen Unmittelbarkeit übrig geblieben ist, um so mehr

Verfasser der „Stizzen 1

3

London

teren Moments der noch erträglichen Vergangenhelt, eines Aufflackerns des besseren, glücklicheren Wesens festgehalten ist.

Der irländische Volkscharakter, wie er uns aus diesen Skizzen entge— gentrilt, vereinigt in sich die verschiedenartigsten, unter einander oft im grell⸗ sten Widerspruche stehenden Richtungen. Ewig wechselnde Gegensätze, fort= währende Ueberstürzungen, Verwechselungen und Verwirrungen bei einer scheinbar unerschütterlichen Trägheit eine unerschöpflich gute Laune und Witz, bei der größten Verdrossenheit, irgend etwas zu begreifen oder zu thun, was nicht seit Menschengedanken hergebracht ist eine gewisse Naivetär und Ehrlichkeit bei der größten Verschlagenheit, und einer zur anderen Na— tur gewordenen Gewohnheit der Unwahrheit und der Täuschung eine wahrhaft rührende Gutmüthigkeit und Weichherzigkeit bei der gewaltsamsten Leidenschaftlichkeit, eine tiefe Pietät sowohl des Glaubens, als des Aber⸗ glaubens, bei dem bodenlosesten Leichtsinn ein wahrhaft kindliches Ver⸗ trauen, sobald man einmal den rechten Ton mit diesen Leuten getroffen hat, bei einer bis ins Lächerliche gehenden Gewohnheit des Mißtrauens gegen Höherstehende, besonders Engländer. Vor Allem ist es eine im höchsten Grade bewegliche und erfinderische Einbildungskraft, die, gepaart mit dem ausgelassensten Humor, den Grundzug der irländischen Nationalität bildet. Dies bunte Gemisch von Scherz und Ernst, von Tiefsinn und Oberfläch lichkeit, Poesie und Pꝛrosa, Rohheit und zarter Empfindung, geistiger Stumpf⸗ heit auf der einen und feinem Gefühl auf der anderen Seite, das dem ir— ländischen Wesen eigenthümlich ist, bildet den schärfsten Kontrast zu dem festen, ruhigen, stels mit sich in Einklang stehenden Charakter der germani schen Stämme. Alle echten Bilder aus dem irländischen Volksleben haben deshalb in ihrer abenteuerlichen Mischung von Licht und Schatten für uns etwas durchaus Fremdartiges, wenn auch die Gegenstände und Vorgänge, die sie darstellen, au sich höchst einfacher Natur sind.

In den vorliegenden Zkizzen wird dem Leser eine glückliche Auswahl echt irländischer Charakterzüge geboten. Die Datstellung fesselt durch ihre lebendige Unmittelbarkeit, wozu der Umstand, daß der Verfasser nicht selbst berichtet, sondern die Helden seiner Erzählung oder Andere, die als Augen

zeugen dabei waren, rebend einführt, nicht wenig beiträgt. Eine ber an— ziehendsten dieser Erzählungen, in der auf echt irländische Weise die komisch. sten und tragischsten Beziehungen bunt durch einander gehen, schildert da Treiben der sogenannten Fa ctionen, die fruher ein eigenthümliches Elemen im Volksleben bildeten und erst in der letzten Zeit, mehr noch in Folge der allgemeinen Erschlaffung, als durch die Wachsamkeit der Polizei, vel. schwunden sind. Fast jeder ländliche Bezirk, wird uns erzählt, war in mindestem zwei Haupifactionen zerrissen, und nicht blos die Factionen selbst, sondern der ganze Bezirk würde eine Art von Schande darin gesehen haben, wenn nicht jeder Jahrmarkt in der Umgegend zum Schlachtfelde für die erbittent⸗ sten, blutigen, aber meist ganz grund-, zweck, und gegenstandslosen Kämnse der Factionen geworden wäre. Denn diese Parteiungen sind durchaus night zu verwechseln mit jenen, welche, aus den, nur zu wirklichen, zerrüttenden und drückenden Mißverhältnissen der politischen, sozialen, religiösen und na⸗ tionalen Gegensätze entspringend, Irland seit Jahrhunderten mit Thränen und Blut überströmen. Die erste Veranlassung der Bildung jener Factionen ist ganz unbefannt und fällt es Niemanden ein, danach zu forschen. In den meisten Fällen bilden gewisse Familien im weitesten Sinne irländiischer Sippschast die Spitze jeder Faction, die sich dann auch ge wöhnlich nach jenen nennen. Nach allgemeinen Wahrscheinlichless⸗ gründen ist danach wohl anzunehmen, daß irgend ein feindliht; Vorfall zwischen den Urältern dieser Familien den ersten Anstoß zun be

Spaltung gab, die sich dann auf die folgenden Geschlechter vererhte, lch

nachdem das Bewußtsein der ersten Veranlassung sich völlig verloren. Dos mag aber in sehr vielen Fällen aus demselben Grund entsurmagen scin, der“ in allen Leiden und Verbrechen Irlands mittelbar „oe, unmittelbar eine so große entscheidende Rolle spielt: streitige Anspruche auf Grund und Boden. Die früher nur zu wirkliche Corruption oben Unzulänglichkeit der Rechtspflege, deren Erinnerung auch bei im Ganzen unleugbar wirklichen Reformen doch das Vertrauen nicht recht auftommen läßt, hat ohne Zwei= sel das Ihrige dazu beigetragen, sowohl, daß kei der ursprünglichen Ver. anlassung die Selbsthülfe oder Selbstrache eigrissen wurde, als daß der Prozeß gleichsam noch immer in dieser Instanz fortgesetzn wird. Jedenfallt aber fehlt im Ganzen jedes bestimmte Bewußtsein der Art, und man lann nicht einmal sagen, daß etwa bei der sortgesetzten Feindschaft. und bei je⸗ dem einzelnen Kampf immer der Begriff, oder das Bedürfniß der Rache für frührre Kränkungen oder Niederlagen irgend vorherrschte. Man hat sich geschlagen und schlägt sich, weil man zu der Faction gehört, und nicht umgekehrt. Man gehört zu der und der Faction, weil man den Und den Namen“ trägt, dessen Angehörige seit Menschengedenken zu dieser Farfjon gehört haben. Manche Factionen sind aber auch gar nicht nach einer

Sippschast genannt, sondern haben irgend einen anderen Namen, desin Ürsprung und Bedeutung noch viel weniger zu ermitteln oder zu erklären. Ueberdies umfaßt diese Factionsfeindschaft auch gar nicht nothwendigerweise alle Lebensverhältnisse, und wenn nicht besondere persönliche Gründe hin— zukommen, so können die Leute oft Jahr aus Jahr ein gute Nachbarn sein, und doch bekämpfen sie sich auf dem Jahrmarkte mit einer Wuth, alt wenn sie Todfeinde wären. In der Thamm gehört eine Factionsschlacht fas zu dem unerläßlichen Programme der Lustbarkeiten eines Jahrmarkts, wie Whisky, Dudelsack und Tanz; nur daß sie immer wieder den Reiz des er tempore hat, indem die unmittelbare Veranlassung und die Umstände, un— ter denen die Sache sich anspinnt und entwickelt, natürlich von unzähligen Zufälligkeiten bedingt wird. Jedenfalls aber denkt kein tüchtiger Bursche daran, zu Maikte zu gehen, ohne sich mit seinem besten Staat sie den Tanz und mit seinem besten Shillalash für die Factionsschlacht zu rüsten.

Bei der unendlichen Anzahl solcher Familien -Feindschaften fehh natürlich nicht an Vorgängen, in welchen sich das Trauerspiel von Romeo und Julie in kleinem Maßstabe wiederholt. Anty, die Tochter des han— herzigen Jack Casey, welche der Zorn ihres Vaters in den schäu menden Waldstrom trieb, erregt, wie Capulet'e Tochter, ein tragisches Interesc. Mrs. Lavlor wurde durch ihres Bruders Hand zur Witiwe, weil einer aus der Sippe ihres Mannes in der Factions - Schlacht ihren Vater ermor⸗ det hatte.

In neuester Zeit ist, wie gesagt, das unruhige Treiben der Faclionen bis auf wenig Spuren verschwunden, an ihre Stelle aber sind andere vie gefährlichere Vereinigungen getreten, welche nicht die gemeinsame Lust an Zank und zwecklosen Balgereien, sondern der unversöhnliche Haß der Ar⸗ men gegen die Reichen zusammenhält, Eine der gefährlichsten dieser Ver— bindungen, worin die Besitzlosen durch gewaltsame Selbsthülfe oder Rach gegen Grundbesitzer und Pachtherren die tiefen Gebrechen und furchthöun wenn auch gesetzlichen Unbilden der agrarischen Zustände des unglüchften Landes heilen und ausgleichen zu können meinen, während sie nur nei allen Seiten den gemeinsamen Untergang Aller befördern, heißt die m n n,, , n wn, d, ren nnn, Skizzen, die ihnen gewir met. ist, laßt. uns einen tiefen Blick diese wundeste Stelle der irländischen Verhältnisse thun. Doch wir wen den uns ab von jenen düsteren Bildern und gedenken schließlich noch einer der heitersten Seiten des irländischen Volkslebens: wir meinen die bunte Welt der Sagen und Legenden.

Wie Überall, so haben sich auch in Irland Reste der alten Religion im Volke lebendig erhalten und auf phantastische Weise sich mit den chiist lichen Vorstellungen vermischt. Nachdem die alten Götter, denen früher Himmel und Erde gehörte, durch die neue Lehre gestürzt waren, mußten sie sich in allerhand veisteckte Winkel, Wälder, Sümpfe, Gebirgsschluchten und Reller zurückziehen und trieben dort als Zauberer und Gespenster ihr We sen. TDiese Dämonen der irländischen Sagen sind nun als eigentliche V ben des Vollscharakters zu betrachten. Es sind die drolligsten Gesellen, nichts als Muthwillen und Schabernack erdenken und die Menschen durch ihre tollen aber selten boshaften Neckereien allerhand Aerger und Verdruß bereiten Auch die Heiligen der irländischen Legende tragen im hohen Grade die Eigenthümlichkeit des Volkes zur Schau und manche lui Streiche und Possen, die sie zur Ehre Gottes ausübten, leben noch in Munde.

e

Zekanntmachungen.

lözs! Beta nn t m ach un g. Das im Angermündeschen Kreise der Uckermark bele⸗ gene, 2 Meilen von der Kreisstadt Angermünde, 2

Meilen von Reustabt-Eberswalde und 8 Meilen (incl.

Karte und eines

Domainen-Vorwerk Grimnitz, enthaltend: an Ackerland.... S853 Morg. 38 Rh. , 3441 5 176 n an Hütung ...... .. 5 15 n 115 * m e,, 4, 35 1

. zusammẽeũñ T7 Morg. 4 IMth. Dof⸗ und Baustellen und Unbrauchbarem.. 51 . 90 . ö. überhaupt Töß Morg. 34 Rh. er w einn tung, ferner eine Fläche bisheriges Dictgen ahn, *. Morgen 145 Ruthen nebst 59 dem Hi r , gen Unland, welches Forstland mit n dem nnn L. und die Fischerei und Rohrung Trinitalig 1851 6 sollen auf die 18 Jahre von citation e hn, . .

ie ven et werden.

gun n nf en, ligem nen Verpachtungs⸗Bedin⸗ a ,,, ns, Derdingungen, die Karte von Register und das herrn e lande, das Vermessungs⸗ mil Alusschluß . e , , nin können täglich, der Domainen⸗Registratur den dle fn d. M. an in neien Regierung

vicitation über

5551

eingesehen werden. ter der Domaine Grimnitz, 2c. Zarnack, im Besitze einer Registers vom Vorwerke Grimnitz und dem Forstlande, und ist derselbe von uns aufgefordert, diese Gegenstände den Pachibewerbern auf Verlangen .

zur Einsicht vorzulegen, auch denselben die ihnen

Bezug auf die örtlichen Verhältnisse wünschenswerthe 6 Meilen Eisenbahn) von Berlin entfernte Königliche Auskunft zu ertheilen.

Zur Licitation haben wir einen Termin auf

/ den 19. Oktober d. 3

vor dem Departements⸗Rathe, Regierungs-Rath Bertram,

in dem Sitzungszimmer der unterzeichneten Regierungs-

Abtheilung anberaumt.

Pachtliebhaber werden zu demselben mit dem Bemer— ken eingeladen, daß dieselben sich vor dem Beginn der die zur Uebernahme der Pachtung nö— chigen Eigenschaften und über den Besitz des ersorder= lichen Vermögens genügend auszuweisen Verlangen wird unsere Domainen-Registratur Abschrift der Licittations- und der speziellen Pacht-Bedingungen gegen Erstattung der Kopialien verabsolgen lassen.

Potsdam, den 15. September 1859.

Königliche Regierung. der direkten Steuern, Domasnen und Forsten.

Bekanntmachung.

Das im Angermündeschen Kreise der Uckermark bele⸗ gene, zum Domalnen - Rentamte Neustadt⸗ Eberswalde gehörige Fischereigehöst zu Altenhoff nebst den dazu ge: hörigen Gründstücken und Gebäuden, ferner die Fischerei

Auch befindet sich der zeitige Päch— in folgenden Gewässern: .

dem kleinen Buckow⸗See, Möllnsee,

in Andersee und

Vormitt. 10 Uhr,

am 24. Ort ober d. J.,

haben. Auf

gesehen werden können.

Abtheilung für die Verwaltung Königliche Regierung.

556

gene, dem Amtmann

und Rohrnutzung im Werbellinsee, soweit . Königlichen Domainen-Fiskus zusteht, und die Fischerei

Der Licitations Termin, in welchem sich jeder Pacht lustige über den Besitz des zur Uebernahme der Pach⸗ ung erforderlichen Vermögens auszuweisen hat, steht Vormittags 10 uhr, auf dem Königlichen Domainen-Nent- Amte zu Neu— stadt⸗ Eberswalde an, bei welchem auch, so wie in un— serer Domainen -⸗Registratur, die Licitations⸗ und Pacht- Bedingungen, so wie die Karte und das Vermessungs— Register der Grundstücke, vom 6. Oftober d. J. an ein⸗

Potsdam, den 25. September 1859. u Abtheilung sür die Verwaltung der direkten Steuern, Domainen und Forsten.

Su bhastations-Patent.

Das in der Dammvorstadt Roßstraße Nr. 3b. bele⸗ Johann Friedrich Gerlach gehö— tige, im Hypothekenbuche von Frankfurt a. d. S. Vol. 1V. No. et Fol. 32. verzeichnete und laut gerichtlicher

10 Pf. abgeschätzte Haut der nothwendigen Sil

/ Taxe auf 8851 Thlr. 7 Sgr. nebst Zubehör soll im Wege hastation in termin . den 10. April 1851, Vormittags 11 Ust, vor dem Direktor Ritter meistbietend verkauft werden. Taxe, Hypothekenschein und Kaufbedingungen sind m

solche dem

einem Theile des Finow-Kanals, unserer Registratur einzusehen. sollen von Trinitatis 1851 an im Wege des Meistge⸗ bots verpachtet und zu dem Behuf alternativ auf sechs Jahre, bis Johannis 1857, oder auf zwölf Jahre, bis Johannis 1563, ausgeboten werden.

Frankfurt a. d. O., den 11. September 1860. Königl. Kreisgericht. J. Abtheilung.

516 Bekanntmachung. . Es sollen die dem Königlichen SeehandlungsInsti=— tute, als Besitzer der chemischen Produkten Fabrik zu Oranienburg, gehörigen noch disponiblen Grundstücke an Aeckern, Gärten und Wiesen, einen Flächen⸗Inhalt von ca. 30690 Morgen umfassend, in drei Parzellen nebst den Wohn- und Wirthschafts⸗Gebäuden öffentlich meist= bietend veräußert werden. Hierzu ist ein Termin auf den 15. Oktober d. J., Vormittags 11 Uhr, in dem Geschäfts-Lokale der unterzeichneten Fabrik an= beraumt, wozu Kauflustige eingeladen werden.

Die Licitations- und Veräußerungs-Bedingungen und der Veräußerungs-Plan liegen bei den Unterzeichneten zur Einsicht bereit, die den Erwerbslustigen auch die Besichtigung der Grundstücke und Gebäude gestatten und die' sonst nöthige Auslunst darüber ertheilen werden.

Oranienburg, den 12. September 1850.

Die chemische Produkten Fabrik. (gez.) E. E. Coch ius. (gez.) Wm. Klee.

M 269.

Das Abennem ent beträgt

2 Athlr. für 4 Jahr. 4 Athlr. * r. sz Athlr. 1 Jahr.

. 822 h n ; ; r 33 ö . * in allen Theilen , , . n , ohne Preis ⸗Erhöhung. . . ; . . Bei einzelnen Nummern wird Mm . , J ; 12

der Bogen mit 25 Sgr. berechnet

Berlin, Montag den 29. September

Preußischer

*

Alle Post⸗Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung auf

8 e 1 8 6 ieses Klatt an, fur Berlin die Expedition des Prenß. Staats- Anzeigers: . 2 5 ö ö Sehren⸗Straße r. 57.

1850.

beginnende

Anfang danach bestimmt werden könne.

Die verehrlichen Abonnenten

8 at

Autlicher Theil. 2 Preußen. Berlin. Mittheilungen an das provisorische Fürsten⸗ Kollegium in Betreff der hessischen Angelegenheit. Verordnung. Die Justiz⸗Beamten. Hechingen. Se. Königl. Hoheit der Prinz von

Preußen. . Bayern. München. Enthüllung der Bavaria. Sachsen. Dresden. Vemmischtes. Württemberg. Stuttgart. Einberufung der Landes⸗Versammlung. Baden. Karlsruhe. Ankunft hoher Heirschaften. Ansprache des

Kriegs⸗-Präsidenten an sämmtliche Truppen⸗-Abtheilungen. Die In— spectionsreise Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen von Preußen.

Hessen. Kassel. Bie Zustände im Kurfürstenthum.

Hessen und bei Rhein. Darmstadt. Kammer Verhandlungen. Auflösung der Kammern.

Schleswig⸗Holstein. Justiz⸗Kommission.

Lübeck. beck.

Flens hung. Reskript von Tillisch. Ober-

Gesundheits - Pässe.

Ausland.

Verhandlungen der permanenten Kommission. Gegenwärtige Stellung der Legitimisten. Vermischtes.

Großbritanien und Irland. London. Vermischtes.

Belgien. Brüssel. Grundsteinlegung für das Kongreß und Verfas sungs⸗ Denkmal.

Schweden und Norwegen. Malmö.

Dänemark. Kopenhagen. Vermischtes.

AWißssenschaft und Kunst.

Elfte Versammlung der deutschen Philologen, Schulmänner und Drientalisten

Frankreich. Paris.

Cholerg.

Börsen⸗ und Handels⸗ Nachrichten.

I

Amtlicher Theil.

Ze. Majestät der König haben Allergnädigst geruht;

Dem General-Direktor der kurhessischen Staats-Eisenbahnen, Ruel, den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse und dem Kur⸗— fürstlich hessischen Ober-Baurath Lange den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse; so wie dem Büreau-Assistenten bei dem Kreisgerichte zu Trzemeszno, Johann Friedrich Gotthilf Ockel, das All gemeine Ehrenzeichen zu verleihen; so wie ö Günther aus

Stettin Mit

Den Regierungs⸗Rath zum aliede der Haupt-Verwaltung der Darlehns-Kassen; und Die Rechts Anwalte und Notare Götsch in Kolberg und

Lorenz in Köslin zu Justizräthen zu ernennen.

Zustiz⸗Ministerium. Der Notar Pflesser zu Sorau ist zugleich zum Rechts-An—⸗— walt für den Bezirk des Kreisgerichts zu Frankfurt a. d. O., mit

Anweisung seines Wohnsitzes zu Fürstenwalde, ernannt worden.

Ministerium der geistlichen 114. Angelegenheiten. .

1 Die Gemälde⸗- und die Skulpturen -Gallerie im vorderen Königlichen Museum sind an jedem Montag und Sonn abend; die Sammlungen der antiken Vasen, gebrannten Thonwerke und Bronzen im Antiquarium ebendaselbst an sedem Mittwoch, mit Ausnahme der Feiertage, dem Besuche des Publikums geöffnet, und zwar .

in den 6 Winter-Monaten von 10 bis 3 Uhr,

in den 6 Sommer-Monaten von 10 bis 4 Uhr.

Jedem anständig Gekleideten ist an diesen Tagen der Eintritt in ie genannten Abtheilungen ohne Weiteres gestattet. Kinder unter 10 Jahren werden gar nicht, Unerwachsene aber nur in Begleitung ilterer Personen zugelassen. .

Die Königliche Kunstkammer und die ethnographische zammlun g im Königlichen Schlosse sind an jedem Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag

in den Winter-Monaten von 1090 bis 3 Uhr,

in den Sommer⸗Monaten von 19 bis 4 Uhr geöffnet. Der Besuch ist jedoch nur gegen Einlaßkarten gestattet, welche auf vorangegangene, beim Kastellan der Königlichen Museen zu machende Meldungen ebendaselbst verabfolgt werden.

z) Den Gallerie⸗Dienern, Portiers u. s. w. ist es durchaus untersagt, bei der Ausübung ihrer Dienstpflicht irgend ein Geschenk anzunehmen, weshalb ersucht wird, alle Anerbietungen solcher Art unterlassen zu wollen. ö

Berlin, den 1. Oktober 1850.

General-Direction der Königlichen Museen. (gez) von Olfers.

Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. Dem Fabriken Kommissarius J. G. Hofmann zu Breslau ist unter dem 26. September 1850 ein Patent

auf eine Dampfmaschine in der durch Zeichnung und Be—

schreibung nachgewiesenen Zusammensetzung, so weit diese

für neu und eigenthümlich anerkannt ist, besonders zum

Betriebe von Hämmern,

ͤ

Quartal gefälligst rechtzeitig so bewirken zu wollen, Der vierteljährliche Pränumerations⸗Preis beträgt 2 Thlr.

auf sechs Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und

und Ober-Präsident der Provinz Posen, Magdeburg.

werbe und öffentliche Arbeiten, Vorpommern.

aus der Provinz Pommern.

4

id für den Umfang

des preußsschen Staats ertheilt worden.

Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath von Bonin, von

Der Ünter-Staats⸗-Secretair im Ministerium für Handel, . von Pommer-Esche, aus Neu

Der General⸗Direktor der Steuern von Pommer -⸗Esche,

Abgereist: Se. Durchlaucht der Prinz Waldemar von Lippe⸗Detmold, nach Detmold.

Uichtamtlicher Theil. Dentschland.

Dem provisorischen Für 18ten, 21sten und 27sten

Preußen. Berlin, 29. Sept. sten⸗Kollegium sind in den Sitzungen vom ! 2 27ste b. M. bezüglich der kurhessischen Angelegenheit die folgenden Schrift stücke mitgetheilt worden:

Die neuesten Ereignisse im Kurfürstenthum Hessen nehmen die Aufmerksamkeit der Königlichen Regierung in hohem Grade in Anspruch. r

Allerdings sind dieselben durch innere Fragen des Kurstaates hervorgerufen worden; aber der gegenwärtige Zustand des Landes ist offenkundig ein für ganz Deutschland und insonderheit für die benachbarten Staaten bedenklicher und gefehrdrohender.

Deshalb gebietet uns, auch abgesehen von dem Beitritte der Kurfürstlichen Regierung zu einer von Seiten derselben neuerlich

anderen deutschen Staaten, schon das nachbarliche Verhältniß, den sorgenden Blick auf jene Vorgänge zu wenden. Wir können dies um so weniger von uns ablehnen, als zur Zeit in Deutschland für Lösung solcher Fragen kein allseitig aner⸗ kanntes Organ besteht und folglich alle Glieder des deutschen Bun⸗ des, besonders aber die näher betheiligten, mehr wie je berechtigt und verpflichtet sind, die Mittel zur Abwendung drohender Gefahren von dem gemeinsamen Vaterlande rechtzeitig ins Auge zu fassen. Doch' vor Allem hält die Königliche Regierung sich für ver pflichtet, in diesem wichtigen und entscheidenden Momente der Kur fürstlichen Regierung gegenüber nicht zu schweigen, sondern ein eben so offenes und ernstes, als aufrichtig wohlwollendes Wort an dieselbe zu richten. /

Sie thut dies um so lieber, als sie die Ueberzeugung hegt, daß, innerhalb der Kurhessischen Landesverfassung selbst, auch jetzt noch die Mittel sich darbieten, durch die Herbeiführung der dort

vorgeschriebenen kompromissarischen Entscheidung, den obschwebenden Streit, ohne Beeinträchtigung der Autorität und Würde der höch— sten Obrigkeit, auf friedliche Weise zu schlichten.

Einen solchen friedlichen und gesetzmäßigen Weg zu betreten und zu verfolgen, bis den pflichttreuen Staatsdienern und Landes⸗ Angehörigen kein Zweifel darüber bleiben kann, daß alle auf dem

daß die regelmäßige Zusendung keine Unterk

des Preußischen Staats-Anzeigers werden ergebenst ersucht, ihre resp.

hintangesetzten engeren Gemeinschaft mit der Krone Preußen und q

selben liegende Mittel völlig erschöpft worden sind, dies halten wir für die heilige Pflicht einer deutschen Regierung.

Wir können uns deshalb nicht verhehlen, daß das vorzeitig Verlassen dieses Weges, die Nichtbenutzung irgend einer verfassungs mäßigen Möglichkeit, um vor einseitigsm Vorangehen mit Maß regeln der obrigkeitlichen Gewalt eine rechtliche Entscheidung für kontrovers gewordene Fragen zu gewinnen, in die Gefahr bringt durch eigenes Unrecht die Gegner zum Unrecht aufzurufen und so mit nicht frei zu bleiben von der Mitschuld an den verhängnißvol⸗ len, bis zu ihrem letzten Ziele unberechenbaren Folgen.

Die Königliche Regierung vermeidet billig, auf das Einzelne der Irrungen zwischen der Kurfürstlichen Regierung und der Kam⸗ mer, beziehungsweise dem ständischen Ausschusse einzugehen

Allein wir können, aus den ebenbezeichneten Gründen umhin, an die Kurfürstliche Regierung das dringende Ersuchen zu richten, daß dieselbe aufs Neue ihrer ernstesten und gewissenhafte sten Erwägung die Frage unterziehe: ob wirklich bei dem Verhän gen von Ausnahme ⸗Maßregeln über das ganze Land alle versaß sungsmäßige Mittel erschöpft waren, l

nicht

um die, als deren häöchstes Ziel bezeichnete Sicherheit des Staates und seines Bedarfes zu er⸗ reichen, und ob es also unvermeidlich ist, die unermeßliche Verant wortlichkeit auf sich zu laden, welche sich an Schritte knüpft, die nur die Möglichkeit einer gewaltsamen Lösung übrig lassen?

Wir sprechen mit diesem dringenden Ersuchen zugleich die zu versichtliche Hoffnung aus, daß die Kurfürstliche Regierung auch jetzt noch den friedlichen Weg des Rechtes betreten werd',

Ew. Hochwohlgeboren wollen dies unter abschriftlicher Mit theilung der gegenwärtigen Depesche dem Kurfürstlichen Ministerium auf das Entschiedenste ausdrücken. Auch, wollen Sie die Acußerung

des Wunsches hinzufügen, daß die Kurfürstliche Regierung in die⸗ ser unserer Eröffnung nur einen neuen Beweis unserer aufrichti⸗ gen Theilnahme an der Wohlfahrt eines befreundeten Landes, zu⸗ gleich aber auch die Erfüllung der uns obliegenden Pflicht erken—⸗ nen möge, unser eigenes Land, so wie die mit uns in gleicher

Bestellungen für das mit dem

rechung erleide und die Stärke der Auflage gleich zu

Lage befindlichen deutschen Staaten, vor den möglichen Folgen der jetzigen Zustände in Kurhessen zu schützen. Berlin, den 12. September 1850 gez ra] Brandenburg

An den Königlichen Geschäf g

Herrn von Thile

Hochwohlgel

he Regierung unter dem an die Kurfürstliche Re—⸗ schon darauf hingewiesen, daß zur Zeit in Beutschland für die Lösung solcher Fragen, wie die beklagenswerthen Verwickelungen im Kurstaate sie darbieten, kein allseitig anerkanntes Organ bestehe. Es ist inzwischen zu unserer K fürstliche Regierung sich an die einiger deutscher Regierungen, Namen der deutschen Bundes wandt habe.

In der Exöffnung, 12ten d. M. durch Ew. ꝛc. Ve gierung hat gelangen lassen,

z von Bevollmächtigten Frankfurt a. M. den angenommen hat, ge⸗

Wir halten es daher für unf flicht, die Kurfürstliche Re⸗ gierung daran zu erinnern, daß wir diese Versammlung weder als den deutschen Bundestag, noch als ein irgendwie berechtigtes Organ des deutschen Bundes anerkennen, und dabei ausdrücklich und auf

1 endwelche Beschlüsse, die als Akte der höchsten

es Und

das Entschiedenste zu erklären, da von derselben im Namen des

Bundes-Autorität in Bezug auf das fürstenthum gefaßt wer den möchten, als zu Recht bestehende Akte nicht anerkennen können und welcher Art dieselben auch sein

nicht anerkennen werden, und daß, mögen, wir bei den Verhältnissen eines Landes, das, abgesehen von allen aus dem Bündniß vom 206. hervorgehenden Ver— pflichtungen, schon wegen seiner geographischen Lage in den engsten und für beide Theile bedeutendsten Beziehungen zu dei preußischen Monarchie steht, uns jede weitere Entschließung vorbehalten mussen, welche durch die Pflichten gegen Deutschland und insonderheit gegen unser eigenes Land erheischt wird.

Ew. Hochwohlgeboren wollen dies der Kurfürstlichen Regierung

,

* 7 J * 5 1kRseRrif . . 15 . J 4 erklären und derselben eine Abschrift des gegenwärtigen Erlasses übergeben 5 1 8 8 Berli d l. September 1850 raf 15 . 91 111 1 Königlichen Geschäststr r Herrn von Thile hlgebore zu 890 s Kashel

en unter dem Kurfürstlich des Hoch Angelegen

die Vorgänge im Kur⸗

die Kursür

griffen worden.

Nachdem sodar Der K nigl ! Al weiligen Verlegunt stegieru s imtlich ist er, einer ihm schon rhe eil V fürstlichen Hofe nach Wilhelm Auf den Grund seiner Instructionen t holt in dem Sinne des oben dachten ( en ausgesprochen und die Einwirkung in furt M dem Namen des Bundestages ige Be In auf diese Angelegenheit als völli zaft bezeick

Die Königliche Regierung hat ferner, in einem der Kurfürstlichen Regierung gebrachten Erlasse vr sten sich aufs neue dahin erklärt, wähnte Vereinigune

daß sie die er Bevollmächtigten als den deutschen Bundestag oder als ein irg wie berechtigtes Organ des deutschen B vermöge, mithin die Beschlüsse, welche von deutschen Bundes in Bezug auf das den, als zu Recht bestehende Akte nicht aner

Bei den Verhältnissen eines Landes, das schon geographischen Lage in den engsten und für beide Theile sten Beziehungen zu den preußischen Landen steht, hat Preußen sede weitere Entschließung vorbehalten müssen, welche durch Pflichten gegen Deutschland und gegen das eigene Land erheischt werden.

Hierauf ist uns die am gestrigen Tage in Kassel erfolgte Publi⸗ cation einer Kurfürstlichen Verordnung vom 23sten d. M. gemeldet worden, nach welcher die in Frankfurt a. M. versammelten Bevoll mächtigten am 21sten d. M. einen Beschluß

anzuerkennen n selben im Namen gefaßt ennen werde

4 w e 9g n bedeuten?

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evoll gesaßt haben, durch