—
Mitchell größtentheils unter stetem Wechsel des Aufenthalls in der Nähe des gefeierlen Monarchen verlebt; dadurch eröffnete sich ihm die vielfachste Gelegenheit, zugleich den ruhig-klaren Adlerblick des Königs bei der Aufsassung oder Behandlung polstischer und administrativer Angelegenheiten, mitten unter Unruhen des Lagerlebens und der Kriegswirren, zu beo bach ten und zu würdigen. Ferner tragen Mitchell's Berichte über jene Schlach⸗ ten, Kriegszüge und militairische Sperationen den Stempel einer eigenthüm⸗ lichen Unmittelbarkeit, einer bestimmten thalsächlichen Authenticität. Denn diese Berichte in ihrer einfachen, ungezlerten Sprache sind, oft im Ding weniger Augenblicke aus dem Lager oder sogar an der Seite des 2. en Schlachtgetüͤmmels niedergeschrieben. Sie enthalten hin und wieder , rungen des Königs, in denen er sich unter dem 9 m . des Geschehenen, beim Anblick der rauchenden Wahlstätten, . gang der Schlacht, über die Ursachen des Gelingens , . seiner Pläne, über glückliche Maßregeln oder Irrthümer 1 deren un⸗ in den taktischen Anordnungen, über seine eigenen Fehler und Deren
ö , über die Vortheile und Täuschun⸗ günstige bisweilen selbst auch günstige Folgen, über die Von selten nur einige gen seiner Feinde u. s. w. ausspricht, Es sind dies nicht se te ö. . wenige Jeilen, die aber als Ausdrücke des so zu sagen unwillkürlich oder unbewußt vom Moment eingegebenen Urtheils über eine (hen gesche hene Thatfache, als frische Eindrücke an Ort und Stelle um so at dan. sind, als Denfmünzen schwerer Augenblicke um so bedeutender ins Gewicht fallen.
Vorzüglich a Aufgaben seines
ber verleiht auch die Art und Weise, in welcher Mitchell die gesandtschaftlichen Postens zu lösen suchte und namentlich in den ersten Jahren für seine Amtspflicht wirkte und strebte⸗ den von ihm gelieferten Relatlonen eine ungewöhnliche Erheblichkeit. Sein Gesichts⸗ punkt war ein höherer, weiter greifend und tiefer eindringend als man bei einem Botschafter jener Zeit voraussetzen möchte. Bisweilen sehen wir ihn mit Freimuth und Entschlossenheit im Interesse Preußens selbst gegen die englischen Staatsmänner das Wort nehmen. . Unter den verhältniß⸗ mäßig wenigen Engländern, mit welchen Friedrich der Große näher ver— kehrt hat, steht Mitchell oben an *). Keinem seiner englischen Landsleute hat der König zumal in jenen entscheidungsvollen Jahren in gleichem Grade sein Vertrauen geschenkt; keinem anderen wurde in ähnlicher Weise die Vergünstigung, ihn — sei es in den spannenden Momenten des dro— henden Zusammenstoßes mit den feindlichen Armeen, sei es unter den ern— sten, folgenreichen Krisen diplomatischer Transactionen und Entschließun— gen — so zu beobachten; gegen keinen hat der König mitten im Ronflikte der schwebenden Verhältnisse so unmittelbar und unumwunden sich ausgesprochen.
Diese Gestaltung des persönlichen Verhältnisses ist ebenfalls aus dem mit reiflichen vorgefaßten und durch die damalige Lage der Dinge nahe gelegten Entschlusse Mitchell's entsprungen, den König auf seinen rastlosen Heerfahrten zu begleiten; einem Entschlusse, der seines Gleichen bei keinem der srüheren Botschafter oder Gesandten des britischen Staats hatte (vergl. Bd. II. S. 460) und den er unter vielen Entbehrungen und Sorgen, hler und da unter Noth und Verlegenheit, bisweilen unter Krankheit, einige Mal sogar unter Lebensgefahren ausgeführt hat. Aber dafür sah er sich auch in den Stand gesetzt, den Verlauf und Charakter des Krieges genau und gründlich kennen zu lernen, und den Ministern ober anderen hochge— stellten Personen in England aufs Zuverlässigste die stets eifrig verlangte Kunde über Friedrich und seine Lage darzubieten **. Mitchell sah unter diesen Mühen und Gefahren das Walten und die Thaten des deutschen „Heros“ — wie er den Heldenkönig vorzugsweise in den Briefen an den älteren William Pitt, Lord Chatham, wohl gern nennt“**) — in den ver⸗ schiedensten Situationen und Beziehungen, er wurde Augenzeuge weltge— schichtlicher Fakta. Während in England die lebhastesten Sympathieen alle
*) Man möchte hier eiwa die beiden Brüder Keith als Ausnahme anführen. Allein Beide waren seit 1715 ihrem britischen Vaterlande ent⸗— fremdet; sie waren 1747 in die Dienste Friedrich's des Großen getreten. Schon diese Umstände reichten hin, ihrer Stellung einen ganz anderen Charakter zu geben.
**) Wie der Herzog von Neweastle und der Earl von Holdernesse in ihrem Streben für Friedrich den Großen und in ihrem Berlangen nach stets neuer Kunde von seinen Thaten eifersüchtig auf einander blickten, ergiebt sich u. A. aus einein Briefe des Ersteren Vol. J. S. 189.
***) (z. B. Vol. I. S. 170; Vol. II. S. 205, 363 und noch mit Be⸗
zichten auf äußeren Glanz und Genuß, auf alle Ansprüche der Eitelkeit und Selbstgefälligkeit fand bei ihm stillen Beifall und scheint ihn selbst ange— zogen zu haben. d d
ihm persönlich bezeugt, daher jene angelegentliche Theilnahme an seinem Zustand und Befinden, die sich in den mitgetheilten Briefen so oft wieder⸗ holt. Man kann es nicht schlechthin für unmöglich oder auch nur unwahr⸗ scheinlich erklären, daß der König ihm Thränen der Erinnerung nachgeweint, indem er dem vom preußischen Hofe begleiteten Leichenzuge Mitchell's vom Balkon des Königlichen Schlosses zu Berlin aus mit seinen Blicken folgte. Bisset hat dieser Erzählung zweimal gedacht (vgl. Vol. JI. S. 160 und
verschiedener Art umfaßt Mitchell's Nachlaß auch sehr zahlreiche ihm über⸗
allein solche Zuschriften und Mittheilungen, welche mehr persönlich vertrau— lichen Charakters waren, sondern auch die offiziellen Papiere im strengeren Sinne des Wortes, öffnungen und Zuschriften demsenigen Staatsbeamten, an welchen sse ein— mal abgeschickt waren, als Privateigenthum belassen (vgl. Vol. J. Prélac- P. 3
1760
Herzen für Friedrich bewegten und theilnehmende Begeisterung an dem Er⸗ solge seiner Kämpfe bei allen Ständen, nach allen Seiten hin hervorbrach, fühjte sich Mitchell aus eigener Ansicht und in Folge der aus nächster Nähe empfangenen Eindrücke von unverkennbarer Verehrung und von feu— rigem Interesse für den großen König beseelt. Am bemerlbarsten tritt dies im Anfange hervor, als Friedrich, durch gewaltige Uebermacht von allen Seiten her bedroht, eine so glänzende Ueberlegenheit des Geistes bethätigte, während er in den gerechtesten Erwartungen, die er in Beziehung auf seine Bundesgenossen hegte, sich getäuscht, ja selbst verletzt fühlte, wie in einigen von Mitchell aufbehaltenen Aussprüchen aufs Stärkste hervortritt; m. gl. 3. B. die Depesche an Holdernesse d. d. 1757, 17 Juli Vol. J. S. 254 ff, bes. S. 263.
In späteren Jahren sehen wir diese glühende Theilnahme Mitchell's mehr und mehr erkalten, seine frühere reine Bewunderung viel⸗ fach gestört, seine Begeisterung getrübt und herabgesunken. Dem denkenden Beobachter kann indeß dieser Wechsel kaum auffallen, wie sehr er ihn auch
beklagen oder bedauern mag. Die Ursachen liegen in so man chen verdrießlichen und unangenehmen Aufträgen, deren der Re— präsentant des englischen Staats und seiner Lenker bei divergi—
renden Ansichten und bei aufkeimenden Differenzen der beiden Kabinette sich zu unterziehen hatte; sie liegen in einzelnen ungünstigen Verwickelun= gen, die nicht allein zu augenblicklichen Mißverständnissen führten, sondern auch so gut wie für immer — nachdem sie längst entwirrt waren oder im Strome der vorüberfluthenden Ereignisse begraben schienen — bewußt oder unbewußt einen Stachel des Mißtrauens, ein Hinneigen zur Verstimmung in den Seelen zurückließen. Neben diesem Allem hat es auch bei dem Verkehren Mitchell's mit preußischen Behörden, gegen die er später überhaupt mit gewissen Vorurtheilen erfüllt und irritirt war, an allerlei Verdrießlich— keiten nicht gefehlt, deren Schuld, theilweise unwillkürlich und nur sehr mit— telbar, immerhin auf den König zurückgedeutet werden konnte. Alles dies tritt in den vorhandenen Mittheilungen aus den Mitchellschen Papieren und zumal in den vorliegenden beiden Bänden aufs deutsichste hervor. Nicht genug kann indeß zugleich erinnert werden, wie vorsichtig man sich zu hüten hat, auf die Aufwallungen einer in Folge obschwebender Irrungen über⸗ reizten Laune zu viel Gewicht zu legen. Vlel eher liegt es nahe, einen schlagenden Erweis der imponirenden Größe Friedrich's des Großen darin zu erkennen, daß bei weitem die meisten jener Unebenheiten bei ganz verschiedener Ge müthsbeschaffenheit in der persönlichen Hochachtung, welche er stets wieder erweckte, eine angemessene, das Trübe vielfach niederhaltende Ausgleichung fanden. Es macht Freude, in Mitchell, — wenn man von einzelnen Ein— seitigkeiten seines etwas starren und innerlich abgeschlossenen Gemüths, des⸗ sen Grundrichtung unter dem Einflusse einer wachsenden Hypochondrie mit den Jahren immer schroffer und bitterer wurde, und von feinen offenbar irrigen Vorurtheilen über den König nnd das damalige preußische Staats⸗ wesen absieht, — eine kernhafte und gediegene Persönlichkeit, einen sonst durch Charakter, Geist und Intelligenz vortrefflichen Mann anzuerkennen. Friedrich der Große hat ihn, so weit sich erkennen läßt, durchaus richtig aufgefaßt und beurtheilt. Eine so entschiedene Biederkeit und Selbstständigkeit des Charakters, eine solche Achtbarkeit des Strebens neben entschiedenstem Ver
Daher die fortdanernde Gunst und Bevorzugung, die er
Vol. II. S. 396).
Außer den eigenen Berichten, Denkschriften, Briefen und Entwürfen
sandte Depeschen, Aktenstücke, Informationen und Briefe, und zwar nicht
Denn zu jener Zeit wurden auch rein amtliche Er—
c
Bisset erwähnt (ebd. S. XIII.), daß die Briefe an Mitchell,
U holten
digsten Zeitgenossen, vorzüglich von Staatsmännern und Generalen, von
zwei Königen, von der damaligen russischen Großfürstin Cnachherigen Kai— serin Katharina II.), und ihrem unglücklichen Gemahl. — Die Anzahl der Briefe Friedrich 's des Großen an Mitchell allein ist so groß, daß sie einen starken Band bilden; dazu kommen dann noch manche andere Briefe von ihm, die theils ganz, theils stückweise in der Sammlung enthalten iind, und einige sehr bemerkenswerthe Handschriften seiner schriftstellerischen Arbeiten. Unter diesen verdient vor Allem angeführt zu werden das Auto— graphum der „Reflexions sur les talents militaires de Charles XII., Ro de Sweder auf fünf Quartseiten sehr eng, aber äußerst nett und sorgfältig wie mit einer Krähenfeder geschrieben; die zahlreichen Korrekturen sind' hen, falls mit eigenthümlicher Sauberkeit angebracht, so z. B. die geulg', Wörter mehrmals zierlich durchstrichen. — Die Briefe der Prinzen Hef rich von Preußen, den Müchell anfänglich verkannt hat, aber immer mehr schätzen lernte und zuletzt sehr hoch hielt, und die Briefe Ferdinandiz von Braunschweig nehmen je einen Band der Sammlung ein. Weiter sn— den sich viele Briese von Friedrich's Generalen und Marschällen, namentlich von den Brüdern Georg Keith, Earl Marischal von Schottland und dem Feldmarschall Jakob Keith. Die Briefe des Herzogs von Cumberland, dessen Haudschrift in ihren freien kühnen und zugleich sehr lesbaren Zügen Herrn Bisset besonders wohl gefiel, bilden einen starken Folioband. Uußer— dem enthalten die Mitchellschen Papiere Briefe vom Herzoge von Neweaslle, vom Marquis von Tweeddale, von den Earls von Holdernesse „mud von Bute, von dem Lord Chatham (William Pitt d. Aelteren), SHöe (nachm. Earl von Clarendon); von den Earls von Morton, Füi⸗— 69 Sranard; vom Präsidenten Duncan Forbes, von Mac Laurin, 2mies Boswell, Dy Birch, hr. Blair, so wie von vielen anderen posschen und literarischen Notabilitäten jener Zeit. (Schluß folgt.)
26 8 n , ß z S5 p S Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 19. Okt. Dhr Uumsatz in Stagatspapieren war hier in der ersten Hälfte dieser z6oche sehr unbedeutend und die meisten Eourse nahmen eine weichende Richtung an, weil Käufer für die wenigen nothwendigen Realisationen. fehlten und man durch bie Nachrichten aus Deutfschland wieder größere Besorgnisse für esn— friedliche Beseitigung der schon so lange schwebenden Differenzen hegte. Nachdem indessen günstigere Berichte von mehreren Märchen vom Auslande herkamen, wurde das Geschäft etwas lebhafter bei die Course allmälig wieder anzogen. besonders der Fall mit österreichischen onds, von welchen die neuen proz. wiener Metall, von 80? auf 80 “ð heruntergingen und dann wieder Ss0 5 P erreichten, 2kEproz. do. sielen von 405 auf 40 9, und zuletzt 4915 75. Holländische Fonds richteten sich wieder
Otes war
vornehmlich nach dem Gange der pariser Börse. Integrale besserten sich von 663 bis 5614. 6; 3Zproz. wirkliche Schuld batte von 6775 um * Hh nachgelassen, wurde aber gestern
stark gesucht und bis zu 67 abgenommen; 4proz. dito wechselte zwischen 88 und 885 6, zuletzt 881 “5 geltend. Russische Fonds nahmen, nach einem Fall von I, den vorigen Stand wieder ein. Der Handel in spanischen Effekten ging nicht lebhaft; Ardoin-Obl gationen wichen von 11 bis 1155 565, während deren Coupons zu s B abgenommen wurden; Zproz. binnenländische Obligationen drückten sich von 31 auf 3345 6. Die Preisverbesserung der süd amerikanischen Papiere in London veranlaßte die Spekulanten auch hier zu Unternehmungen, wobei peruanische Obligationen sich 78 bis 81 76 emporschwangen und brasilianische dito 90 99 ten. Auch portugiesische Obligationen kamen deshalb in Zug und stellten sich von 35 6 auf 36 7.5. Zproz. französische Renten gin gen hier erst bis 525 96 herunter und erhoben sich zuletzt bis 53: Die Frage nach Geld wurde etwas lebhafter, auch wurden be Prolongations-Geschäfte zu 3 5 Zinsen geschlossen.
1
deutung in einem Briefe der Chatham Correspondence II. 409 d. d. April abgesehen von ihrem stofflichen Gehalt, ein reichhaltiges Material zur Auto- — te 1766, welcher bei Bisset fehlt). graphenkunde darbieten. Sie enthalten Handschriftliches von den merkwür⸗ . ĩ ö 2 = 2 . 2 2 . J Die Aushändigung der Obligationen findet auf un— um 11 Uhr 15 Minuten von Berlin, Dresden, Leip— / 14875 16162 17610 18438 194 20788 2194 3 . ; f P serem Büreau vom 23sten bis J0sten d. M. gegen Zah— zig, Braunschweig, Bremen und Hannover eintreffen 14955 16386 17664 184146 19180 20811 2197 . ek an ntmach unge n 9 lung der Valuta statt. den Zug. 14902 16431 17070 15151 19516 20838 219 454 Nothwendiger Verkauf. Düsseldorf, den 10. Oktober 1850. enn 16137 170695 1663 . 6 m Das dem Gutsbesitzer Derrmann von Braunschweig . e o n. oo w ö. ; 1646 , . , 3 ,. . gehörige, im Thorner Kreise belegene Erbpachtsgut Lis⸗ i. a 9 d . . ,. h . 1 . . , . somitz, enthaltend einen Gesammt- Flächeninhalt von 144 , kö — , 6 28234 . . . 20 Hufen 1 Morgen 170 Quadrat⸗Ruthen Preußisch . In olg der in 8 66. ö tattgeh ibten — 21 . 17 , . 3 133 l . J. 9 b5 Hufen 19 Morgen 1099 Quadrat⸗Ruthen Kulmisch, —w—:. 4 * * . * . J , , , , wozu auch eine , nn gehört, und gerichtlich abge⸗ Düsseldorf ö E lb erfelder . ; , . ,, . 6 — 3 . . ö z 188 3 ö 9 ö ö 37 ö schaht auf 3,596 Thlr. ö Sgr. 3 Pf. soll im Lermine 3 ö; so . Herren 11 9p C . K 1 10 h Vo omber 8 l 5 377 16696 18035 1887 1987 3151 2 31 den 4 Februgr 1851 lt 6b] Eisenbahn. und VW we. VWVm. Borski in Amsterdam eine Ver 154603 16701 18047 18877 660 9 21 577 27 9 an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. . 9 loosung von 185 Stück Certifikaten dieser Anleihe 15560 16730, 18099 18958 2606039 21609 2730 Tare und Dopothelenschein können im Bürcau lll ear, In Folge des am 11. September die— veranstalter bei welcher folgende Nummern gezogen 1560 1 ; 31 ö. 13. 1963 3 170 21 26 225 n ,. = ses Jehres Aterhöchst zenehmigken bi⸗ Were nn, eh'. Th, ng enn en, “ Hzoz6s 16e art 15033 23rd 2s zs. Thorn, den 2. Juli 1850, R. bileglums zur Ausgabe von 400,600 Thlr. . , . , , Königliche eis geri Abthei n fürn einritars-Shliadul 24 1598 3724 6239 s378 10487 12999 15646 16958 18148 19128 20241 21668 22624 Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung. Fünsprozentiger Prioritäts Obligationen 35 . 355 153 10499 12921 15699 17011 18173 19137 20243 21672 22705 ij. Serle, und zwar des ,,, e , sf §. 1. 8 98 5. 22 69 Y 6. 1 ? . 3. . . . . (. ö . h. . ö ö ; e „Die zufolge des fünften Nachtrags zum Statut 36 1713 389 656335 87209 . . . . — ,. 1 , . . a . , 4 ; der Düsseldorf- Elberfelder Eisenbahn kreirten 3722 106 1760 3991 6344 58757 1951 13152 J 1387 Nothwendiger Verkauf... Stück neuen Stamm- Actien werden vernichtet und 1416 1822 4004 6404 858797 10612 13203 16 3 134 . 19199 n , . ,. Die Haupt · Parzelle Nr. 32 zu Buchhorst im Belgar⸗ an deren Stelle Prioritäts - Obligationen im Gesammt 222 1910 4032 466 8935 10781 1346 66. ö . . 93 . 98 2058 21 26 2230 der Kreise, abgeschätzt auf 9744 Thlr. 15 Sgr. zufolge Betrage von 405, 90090 Thlr. ausgegeben.“ 387 1973 4048s 6472 9043 10875 13420 1 ; 163 18318 9833. 20586 31 396 22 der nebst Hypothekenschein und Bedingungen in dem ; ;. . a ,, / 94 1997 4046 6482 9086 109085 13495 . . . . . 20683 366 2299 Bürcau III. einzusehenden. Taxe, soll q „Die in Folge des Statut-Nachtrags vom 9. Juli 413 2013 4419 ag? ite ogg tzidd . 3 1 ,, , , ,,, am 25. Januar 1851, Vorm. um 10 Uhr, 1847 bereits ausgegebenen Stamm: Actien werden 447 2026 4456 6656 9123 10943 13520 14 75 an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. zum Nominalbrira he . geleisteten Abschlags⸗ 181 2048 4493 6738 9157 109002 13003 i., w eotasee einer Ref unte denssthen Belgaid, den 19. Juni 1850. Zahlungen wieder eingelöst und vom 4. Jan at 81 2003 4519 8636 . . 6 Verhiülthiesen, wir Lei den früheren, Verlosungen Königliches Kreisgericht. IJ. Abtheilung. Itz!9h dis 8 Tage nach demjenigen Tage, an welchem i, 2008 4520 6379 . . JJ . das gegenwärtige Privilegium Gesetzeskraft erlangt, 501 2077 135906 6888 266 1337 1 374 und '. erden di- Inlaaher di 1 rloos! n Certisi kat K mit Fünf Prozent zinsen vergütet.“ 508 2079 4714 5045 9 113 9. ö. 4 ausgesurdert, dieselben mit allen nie lit. Sersallene ; sordern wir die Inhaber der zweiten Ausgabe unserer 518 21660 4883 7024 5533 . . zins Coupons Gusgengmmen des Pr, M33. Deaem . vom 31. Dezember 1848 datirten Stamm-⸗Actien, welche 555 2330 1993 ͤ 55333 . 1316 . welche aul die gewälinlieli Woeise be Disseldorf ö. Elberselder die Nummer 10,279 und höher tragen, so wie die Be— 582 2377 4943 93 65 . . valilt wenden wird), 50 wier 3 dem Beweise u 66 ; 2 siäzer der Interims⸗Quittungen über Theilzahlungen, E18 2573 1 / zorg its z Eerheuns neuer Coubang versehen, ki bat cet ens 1356] Eisenbahn hierdurch auf, vom 24sten dieses Monats ab ven No— , . . . , isn we, n gs. . 364. . . , . e . * minalwerth pro Actie mit 100 Thlr. gegen Auslieferung 758 2014 5 . . 633 ) . ö hei dem obenge nannten. Alministrations- ingen 1 Bekannt ma ch un 9. der Actien nebst Dividenden⸗-Coupons und Quittungen 761 2028 5140 ö 9 2. 2 . 1089 Amsterdam oder) salls di Fahlung hie in Be lin Durch Allerhöchstes Privilegium vom mit Fünf Prozent Zinsen vom J. Januar bis zum 2d4sten 867 2726 5194 342 ,. . al; verlangt wird, his spätesten 1 en 22. No vem 141. September dieses Jahres sind wir dieses Monats mst 4 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf. bei uns in 7 283 6236 , 345 ͤ . . 14117 be r. a. c. bei den Unterzeichneten einzureichen. Möur Emission von 4000 Stück fünf Pre- den gewöhnlichen Arbestsstunden in Empfang zu nehmen. 34 2836 zs? a, ds o,, tat Diejenigen, Inhaber austzelgoster Certisikate, welch ent Zinsen tragender Prioritäts⸗Obli- Duͤsseldonf, den 10. Oktober 1850. ; 1039 2934 3251 . . 145 än lie zeitige kinlieserung derselben in Aiusterdam oder Zationen 100 Thlr. pro Stück auto⸗ . , 1057 2962 525 g. 00nd 1820 14233 hien versäumen sollten, werden 68 ich selbst zuzu 7 j. Wmsrisirt worden. 1060 2969 5294 P 2509 013 1890 14241 schreiben haben, dals ihnen das Kapital 61 8 be! Da wir von diesen Obligationen vorläufig nur die . 1076 2972 5325 2. 036 11897 14269 der zunächst folgenden sechsmonatlichen Palste zum Netto Pari⸗ Werthe pro Stück 109 Thlr. . 1173 3036 5336 7570 109194 11924 14284 Einsen zahlung wird ausgezalilt werden können, aug zugeben beabsichtigen, so ersuchen wir diejenigen 1209 3162 5340 7595 10197 11935 14304 und zwar mit Verlust des Zinsengenusses, kr de h daran hetheiligen wollen, uns dieses schrist⸗ K öln⸗ Mindener 12068 ö 33567 Ibis ons / . laztiß der mit dem bevorstelfen den 1.3. De ⸗ genguer Bezeichnung des Betrages sofort an⸗ 3 l ** 1332 3283 5471 7658 10297 12035 14471 zember ant die gezogenen Nummern gäm— e en. Die Anmeldungen werden wir Fer Reihe nach ; Fisen! — 1837 3308 3537 7763 10359 1207 1451 jzieh aufört. j ann set obiger Summe eintragen lassen, wogegen lot Eise nba m. 1342 3310 5621 7798 tos57 12343 14552 Es bleibt übrigens jedem Inhaber von verloosten ; . Hen tn nber ick ich gn bleiben. Vom 15. 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.
M 294.
.
Amtlicher Theil. ö Deutschlan d.
Preußen. Berlin. . — ⸗. . Desterreich. Wien. Hofnachrichten. — Zur Frage über die Pairie. — Geldbußen wegen Verbreitung falscher Armee -Nachrichten.
Bregenz. Preußische Offiziere von Konstanz. Truppenbewegungen. Kammer⸗Verhandlungen.
Vermischtes. Bayern. München. Sachsen. Dresden.
Baden. Karlsruhe. Kammer⸗Verhandlungen. Hessen. Kassel. Die Ministerkrisis. — Verordnungen. . . Frankfurt. Frankfurt a. M. Ankunft des Fürsten von Thurn und Taxis. — Truppenmärsche. Ausland. Frankreich. Paris. Griechischer Gesandtenwechsel. Depeschen aus
Konstantinopel. — Berichtigende Erklärung über einen Vorgang auf der Rhede von Buenos⸗Ayres.
Großbritanien und Irland. London. Hoftrauer. ; Das päpst- liche Breve über die Organisation der englischen Diözesanbezirke. —
Lord Stanley's Sinnesänderung in der Schutzzollfrage. Gefangen⸗
nehmung Sir H. Lawrence's in Kaschmir. Die Dampsschifffahrt nach
Kalifornien und New-⸗Nork. Rußland und Polen. Warse Belgien. Brüssel. Abreise der
Hofnachrichten.
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ternich.
Italien. Turin. Die Erfolglosigkeit der Mission Pinelli's. — Die Handelsbeziehungen zu England. Rom. Die Via appia. Straf⸗ milderung. Vermischtes.
Börsen⸗- und Handels-Nachrichten.
Rei
Beilage.
Amtlicher Theil.
Ze. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Den Ober⸗-Steuerinspektor von Mühlbach in Mühlberg zum ernennen.
Steuerrathe zu
Se, Königliche Hoheit der Prinz Karl von Preußen ist nach
Kosel abgereist. Durchlaucht der Prinz von Schleswig.
Angekommen: Se. Friedrich
1 57 3 eswig⸗Holstein⸗Noer,
Uichtamtlicher Theil.
Dent sechland.
24. Okt. Die bei Wetzlar kantonni dem Kommando des General Majors von haben den Befehl erhalten, sich mit den in Thüringen stehenden Königlichen Truppen zu vereinigen. Sie haben zu dem Ende gestern den Marsch auf der Etappenstraße über Alsfeld und Hersfeld furt angetreten und werden am 25sten, spätestens am T2bsten M. sämmtlich das Großherzoglich sächsische Gebiet erreicht haben.
Preußen. Berlin,
Lruppen unter
renden Königlichen
. Bonin
gegen E 13 V.
Oesterreich. Wien, 22. Okt. Ihre Kaiserl. Hoheit die Erzherzogin Sophie ist vorgestern Nachmittags in Begleitung der Fürstin Auersperg und der Gräfin Schönborn von Triest in Schön⸗ brunn eingetroffen. Im Bahnhofe zu Meidling, wo die Frau Erz herzogin abstieg, wurde dieselbe von ihren beiden Söhnen, Erzherzog Ferdinand und Karl, so wie von zahlreichen Civil⸗ und Militair⸗ Autoritäten, empfangen und nach Schönbrnnn begleitet. Der Bahn hof war mit Blumen und Teppichen geschmückt, auf der Lokomotive wehten schwarz⸗gelbe und weiß-rothe Fahnen. Ein sehr zahlreiches Publikum hatte sich in Meidling eingefunden und begrüßte die Mutter des Monarchen mit Zeichen tiefster Ehrerbietung. Gestern war bei Sr. Majestät dem Kaiser große Familientafel, an welcher die Erzherzogin Sophie, die beiden Brüder Sr. Majestät des Kai⸗ sers, Erzherzog Ferdinand und Karl, die Erzherzoge Wilhelm und Joseph nebst mehreren höheren Autoritäten theilnahmen. Se. Kai— serl. Hoheit Erzherzog Franz Karl hat die Rückreise von Triest nach Schönbrunn mit dem kleinen Erzherzog Ludwig gestern angetreten, wird die Route über Mariazell in Steyermark nehmen und mor— gen in Schönbrunn eintreffen. Die Erzherzogin Sophie erschien vorgestern mit mehreren hier anwesenden Mitgliedern der Kaiser—⸗ lichen Familie im Hofburg-Theater und wohnte der Vorstellung von „Nathan der Weise“ bei. Ueber den Tag der Abreise Sr. Maje stät des Kaisers nach Warschau verlautet noch nichts Sicheres. Der österreichische Gesandte am russischen Hofe, Graf Buol von Schauen⸗ stein, ist Sonnabend Abends nach Warschau abgereist. Baron von Meyendorf weilt noch hier, seiner Abreise nach Warschau wird aber stündlich entgegengesehen. Se. Kaiserliche Hoheit Erzherzog Jo hann hat Innsbruck wieder verlassen und sich nach Salzburg be⸗ geben, von wo er in Ebenzweier einen Besuch abstatten und sich sodann nach Graz verfügen dürfte, um daselbst den Winter zu ver— weilen. Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin Alexandrine von Mecklenburg⸗Schwerin befindet sich seit einigen Tagen nebst Gefolge hier und ist im Hotel zum „Römischen Kaiser“ abgestiegen.
Im Lloyd liest man: „Das Gerücht von der Errichtung einer Pairie ist seit mehreren Tagen hier und dort aufgetaucht und ist mittelt der Drähte des Telegraphen schon nach allen Weltge—
genden befördert worden. Eines der hiesigen größeren Journale hat bereits einen Leitartikel über dasselbe geliefert, obgleich „die inspirirte Presse noch nicht ihre Offenbarungen hat ergehen lassen“. Auch wir haben uns bemüht, jenem Gerüchte auf die Spur zu kommen, und sind der Meinung, daß es nicht durch die Thür und Fensterritzen des Kabinets seinen Weg in die Straßen gefunden hat. Sein Ursprung dürfte anderer Art sein. Vor längerer Zeit lief die Nachricht durch die Blätter, daß behufs der Schritte, welche zur Er⸗ richtung einer erblichen Pairie zu unternehmen wären, ein Kongreß her⸗ vorragender Adeliger zu Teplitz stattfinden würde. Das hat Nachdenken erregt. Eine Wahrscheinlichkeitsberechnung hat stattgefunden, welche viel⸗ leicht für den Vorschlag günstig ausgefallen ist. Ein spekulirender Kopf hat auf der Börse ein darauf bezügliches Wort fallen lassen. Ein Neuigkeitssammler hat es aufgegriffen. Eine Zeitung hat es abgedruckt. Genug, heute überlegen sich schon die Politiker von Paris und London die Wahrscheinlichkeit der telegraphischen De— pesche bezüglich der österreichischen Palrie, welche vor ihnen liegt. Wir unterschätzen keinesweges das Faktum dieses Gerüchtes. Nicht, daß man es ausgesprengt — denn gar nichts ist leichter als das aber daß man an die Wahrscheinlichkeit desselben geglaubt hat, ist ein Zeichen der Zeit. Es mag ganz gut der Fall sein, daß niemals im Minister-Conseil über die Errichtung der Pairie gesprochen worden. Aber wüßten wir dies auch für gewiß, doch würden wir sagen, daß es für die Er— richtung der Pairie ein eben so günstiges Zeichen ist, wenn das große Publikum daran glaubt, als wenn das Ministerium da— von spricht. Noch vor einem Jahre hätte keine Zeitung es der Mühe werth gefunden, eine Betrachtung an die Möglichkeit der Pairie in Oesterreich zu knüpfen. Es ist wahr, daß der grund— und feudalherrliche Verband jetzt in seiner Auflösung begriffen ist, aber das ist nicht die Ursache, wie die Ost deutsche Post es ver meint, welche der Pairie jede tiefere Wurzel abschneidet. Auch die englische Pairie hat keine feudalen Rechte.
Wir möchten im Ge— gentheil sagen, daß vor der Entlastung von Grund und Boden eine Pairie in Oesterreich unmöglich gewesen, und daß sie, wenn überhaupt möglich, erst jetzt möglich geworden. Es war unthunlich, eine Pairs⸗Kammer zu errichten, so lange sie in ihrem eigenen Interesse einen Zustand zu verfechten hatte, der den Wünschen der ganzen agrarischen Bevölkerung des Landes zuwider war. Nachdem dieses Sonderinteresse weggefallen, nachdem der grundbesitzende Adel durch seine patriotische Ergebung die Freigebung des Bodens befördert und die Ursache der AÄAntipa— thie gegen sich selbst weggeräumt hat, ist er erst in eine Stellung getreten, welche ihm den Weg zur politischen Macht geebnet hat. Als die März⸗-Verfassung publizirt wurde, da erhoben sich mehrere Stimmen in der Wiener Zeitungs-Presse gegen die Zusammen⸗ setzung des Oberhauses vermittelst der Landtage. Wir sollten nicht denken, daß die Erfahrungen der letzten Zeit diese ursprüngliche Ansicht hätte erschüttern können.“
Die Wiener Zeitung enthält in ihrem amtlichen Theile fol gende Bekanntmachung: „Der Oesterreichische Soldaten freund hat in seinem Blatte Nr. 120 vom 5ten d. M. in einem Artikel aus Wien die Nachricht gegeben, daß die Division Feldmar⸗ schall⸗Lieutenant Parrot des dritten Armee⸗- Corps (drei Brigaden) und jene Sr. Kaiserlichen Hoheit des Erzherzogs Leopold des vier— ten Armee ⸗-Corps (ebenfalls drei Brigaden) Ordre erhalten haben, in Deutschland einzurücken. Am selben Tage wurde von dem Krieg ministerial⸗-Agenten Dembscher und von dem Civil- und Militai
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Agenten Mayr ihren Kommittenten mitgetheilt, von Ersterem in dem Blatte Nr. 104, daß die beiden genannten Truppen-Divisionen die Bestimmung erhalten, aufzubrechen und sich als Auxiliar—
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Bundestruppen nach Deutschland an die hessische Gränze zu bege— ben, und von Letzterem, daß diese beiden Divisionen Marschdispo sition nach Deutschland erhalten haben. Beide Agenten machen unter Einem und gleichstimmig die einzelnen Truppen-Abtheilungen namhaft, welche der Marschbefehl treffen sollte. Ueber die in der Wiener Zeitung vom Hten d. M. erschienene Widerlegung der Nachricht bezüglich des angeblichen Einmarsches der beiden Divisio
nen in Deutschland hat der Oesterr. Soldatenfreund in sei
nem Blatte Nr. 121 vom Sten d. M. für gewiß verlautbart, daß die (in dem hetreffenden Artikel übereinstimmend mit den Agenten— briefen spezifizirten) Truppen-Abtheilungen Marschbereitschaft erhal
ten haben. Der Agent Mayr will die Mittheilung in dessen Blatte Nr. 145 auf die im Soldatenfreunde am Iten d. M. erschienene Notiz basirt und die in den Divisionen eingereihten Truppen -Abtheilungen aus früheren Blättern des Soldatenfreundes entnommen haben. Die gleiche Quelle wurde ursprünglich auch von dem Kriegs⸗Ministerial-Agenten Dembscher geltend gemacht, nach der Hand aber von ihm zugegeben, daß er die hier allgemein verbreitet gewesene Nachricht über das Einrücken in Deutschland schon früher, bevor der Sol datzenfreund vom 5ten d. M. erschienen ist, von vielen Seiten gehört habe, solche auch von seinem Personale im Expedite des Kriegs-Ministeriums in Er
fahrung gebracht worden sei, er auf Grund dessen und der Mit
theilung des Soldatenfreundes die Thatsache als gewiß ange
nommen, und seinen auswärtigen Kommittenten in dieser Art be
kannt gegeben, eine gleiche Verlautbarung an die hiesigen Kommit
tenten, als: an das Kürassier⸗Regiment Baron Sunstenau und mehrere hochgestellte Militairs, wegen Notorietät des Gegenstandes unterlassen habe. Dagegen bekennt der Civil= und Militair-Agent Mayr, daß er die Marsch⸗Disposition nach Deutschland in seinem Blatte Nr. 145 auch an die Kommittenten in Wien und in der nächsten Umgebung, wie an das Infanterie ⸗Regiment Ariolde in Kaiser⸗Ebersdorf mitgetheilt habe; er macht sich selbst den Vorwurf und sucht es nicht zu rechtfertigen, daß diese Mittheilung von seiner Seite nicht gerüchtsweise, wie im Soldatenfreunde, sondern für bestimmt geschehen sei. Jaromir Hirtenfeld, Redacteur des Oester⸗ reichischen Soldaten freundes, weiß für seine Nachricht vom sten d. M. keinen Gewährsmann anzugeben, und behauptet, die⸗ selbe nur als Gerücht erzählen gehört zu haben, wogegen er den
d. M.
Alle Post⸗Anstalten des In⸗ und
. dieses Blatt an, fuͤr Berlin die Expedition des Preuß. Staats- Anzeigers: Behren⸗Straße Rr. 57.
1850.
Artikel vom Sten d. M. aus dem beigebrachten lithographirten No⸗ izblatte des Literaten Franz Tuwora vom ten d. M. geschöpft haben will, in welchem letzteren, unter Widerlegung des angeblichen Einmarsches der Kaiserlichen Truppen in Deutschland erwähnt wird, daß die beiden Truppen-Divisionen blos in Marschbereitschaft sind. Der Literat Franz Tuwora endlich will diese Mittheilung auf Grund des vorgelegten Mayrschen Agenten⸗-Briefes vom 5sten d. M. auf⸗ genommen haben. Diese grundlose Nachricht über das feindliche Ein⸗ rücken Kaiserlicher Truppen in Deutschland war geeignet, nicht nur in der Haupt- und Residenzstadt, sondern in allen Provinzen und selbst im Aus- lande zu Aufregungen zu führen, welche auf die Verhältnisse im Innern des Staates und selbst auf den Kredit der Finanzen und auf das Vertrauen der Staatsbürger in die allerhöchste Regierung nachthei⸗ lig rückwirken. Zur Vermeidung solcher Konsequenzen war schon mit dem Erlasse des Kaiserlichen Militair- und Civil⸗Gouvernements dom 12. August 1849, 3. 12.118/ B, den Redactionen der hiesigen Journale, darunter auch jener des Oesterr. Soldatenfreun⸗ des, unter Androhung einer Geldstrafe von 106 Fl. C.⸗M., für den ersten, von 200 Fl. E.-M. für den zweiten, und des Verlustes der Konzession während der Dauer des Belagerungszustandes für den dritten Uehbertretungsfall erneuert eingeschärft, sich der Aufnahme von Artikeln, welche sich über die Größe, über den Stand, über die Aufstellung und über die Operationen der Kaiserlichen Armee aus- sprechen, zu enthalten und blos offizielle Nachrichten zu veröffent⸗ lichen. Dieses Verbot hatte zwar hauptsächlich die damaligen Kriegs⸗ verhältnisse in Ungarn ins Auge gefaßt, es liegt aber wegen des gleichen Grundes einer zu vermeidenden Aufregung in der Natur der Sache und im Sinne dieser Vorschrift, daß dieselbe, so lange die Ausnahmezustände fortdauern, auch auf die Verbreitung von unrichtigen Nachrichten über andere feindliche Bewegungen der Kai⸗ serlichen Armee anzuwenden sei. Diesem Verbote ist von der Re⸗ daction des Oesterreichischen Soldatenfreundes durch die Verlautbarung der unverbürgten Nachricht über das Einrücken Kai⸗
serlicher Truppen in Deutschland jedenfalls zuwider gehandelt wor- 3
den, und es hat der Redacteur Jaromir Hirtenfeld die in dem bezogenen Gouvernements-Erlasse auf den ersten Ueber⸗ tretungsfall gesetzte Geldstrafe von 100 Fl. C.⸗M. ver⸗ wirkt. Den Agenten hingegen sind während der Dauer des
Belagerungszustandes zu verschiedenen Zeiten eröffnete allgemeine Warnungen wegen Verbreitung falscher Kriegsnachrichten veröffent⸗ licht worden, welche der Kriegs⸗Ministerial- und Militair⸗Gränz⸗ Agent Franz Dembscher, und der Civil⸗ und Militair⸗-Agent Hein⸗ rich Mayr, sich um so mehr hätten gegenwärtig halten sollen, weil dieselben als Kaiserl. Agenten insbesondere schuldig sind, das Inter⸗ esse der Regierung und des Allerhöchsten Armee? Kommandos zit wahren. Es lehrt überdies die Erfahrung, daß die von den Agen— ten gesammelten Nachrichten hauptsächlich der Anlaß zu den hier coursirenden Gerüchten sind; daß diese Nachrichten von den Re—= dactionen der Journale eifrigst gesucht und für ihre Blätter ausge⸗ beutet werden; ferner, daß die Agentenbriefe auswärtige Korrespon⸗ denzen hervorrufen, welche wieder in den hiesigen Tagesblättern ihren Platz sinden, und daher mittelbar auf die Stimmung der Einwohner einwirken, wie denn in dem Blatte Nr. 122 des Oeste rr. Soldatenfreundes vom 10ten d. M. ein Korrespondenz-Artikel aus Theresienstadt erscheint, wonach daselbst die detaillirte Nachricht über die Marschbereitschaft der Divisionen durch Privat-Korrespon⸗ denzen schon am Aten d. M. eingelangt ist. Zudem hat der Kriegs⸗ Ministerial Agent Dembscher die spezielle Mittheilung dieser Nachrscht an seine hiesigen Kommittenten nicht aus legalen Rücksichten, sondern, wie er selbst gesteht, nur deshalb unterlassen, weil er ihnen damit keine Neuigkeit zu bringen geglaubt habe, wogegen er an seine aus— wärtigen Kommittenten, um sie zu verbinden, ohne Unterschied, ob sich dieselben in einer im Belagerungszustand versetzten Provinz be— finden oder nicht, diese Nachricht zu geben sich beeilt, und ein grund— loses Gerücht eigenmächtig zur bestimmten Thatsache erhoben hat. daher im Grunde der angeführten Vorschriften und mit auf die Ausnahmeverhältnisse der Haupt- und Residenz
Es ist 1 6 m, Rücksicht
stadt Wien durch militairgerichtliches Erkenntniß vom 15ten d. M. nicht nur Jaromir Hirtenfeld, sondern auch Franz Dembscher und Heinrich Mayr und zwar Jeder derselben zu einer Geldstrafe von 100 Fl. C. M. zu wohlthätigen Zwecken verurtheilt worden. Aus diesem Anlasse findet man neuerdings und allgemein auf bot hinzuweisen, jede wie immer geartete Nachricht über
ziell veröffentlichte Operationen der K. K. Armee und militairifch Dispositionen der Truppenkörper zu Die dieses Verbotes würde an dem Anwendung der bereits angedrohten Geld-, son auch durch Verhängung von Freiheitsstrafen Wien, 20. Oktober 1850. Von der K. K Untersuchungs-Kommission.“
Dem Lloyd zufolge, ist Feldzeugmeister Freiherr von Havnau gesonnen, mit seiner Familie nach Wien zu übersiedeln
Die Kaiserliche Gemälde-Gallerie im Belvedere bleibt bis wegen nothwendig gewordener Säuberung geschlossen. 3.) Gestern Mittag kam der Kö ich preußische General von Cölln mit 15 preußischen Infanterie⸗
53 * 1 Schuldtra
geahndet we ral Mi .
EGentr Ende
Okt (W Ot. 2V.
Bregenz, 13.
91 zusaren⸗ und Ulanen⸗-Offizieren, von Konstanz her, hier an, wor⸗ auf sie sich zuerst zum Kommandirenden, Feldmarschall- Lieutenant
Legeditsch, verfügten, sofort aber um 1 Uhr Sr. Majestät dem Kai⸗ ser vorgestellt und um 4 Uhr zur Tafel geladen wurden. Bayern. München, 20. Okt. Während des ganzen Tages wurden heute Munitionswagen nach der Eisenbahn gebracht und dort verpackt, um theils heute, theils morgen nach Bamberg zu gehen. Eben⸗ dahin gehen morgen früh vier Eskadronen Kürassiere von hier und
(Nürnb. Korresp.) zahlreiche Geschütze und
vier vom Kürassier⸗Regiment in Freising und Landshut. Das nf 14 ö 8 * . . ; 2 Infanterie⸗Regiment König folgt erst in einigen Tagen. Gestern
sind General -Major von der Mark und Oberst Heß im Auftrage der Regierung nach Wien gereist.
Aus landes nehmen Bestellung auf