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trat oder versendete, versehen sein müssen, widrigenfalls nach Um- ständen die Bestrafung wegen unterlassener Nachweisung des Bezu⸗ ges u. s. w. oder wegen Uebertretung Der Vorschriften über
ben Transport und die Aufbewahrung von Waaren einzutreten hat.“
Der neue Gemeinde-Rath wird, wie der Lloyd meldet, in einigen Tagen, den Bestimmungen des Gemeinde ⸗Gesetzes ent⸗ sprechend, einberufen werden.
Nach dem Lloyd ist für den kommenden Monat eine neue Versammlung von Bischöfen ausgeschrieben, um die Berathungen über die Unterrichtsfrage wieder aufzunehmen. . ö
Die Kaiserl. Gemälde⸗Gallerie im Belvedere ist seit dem 1sten d. M. wieder an jedem Dienstag und Freitag von 10 19m früh bis 4 Uhr Nachmittags ohne Unterbrechung für das Publikum geöffnet.
Fürst Bibesko ist von Paris der toskanische Graf Louis de Grazlanl von Warschau hier angekommen. . ;
Der Kommandant des zehnten Armee Corps, Feldmarschall⸗ Lieutenant von Wallmoden, ist nach Wien verseßzt Feldmarschall⸗ Lieutenant von Appel zum General der Kavallerie und zum In⸗ terims⸗Kommandanten der Dritten Armee ernannt worden.
Das Neutgkeits-Büreau meldet; „Die Berathungen über Einführung der Civil⸗Ehe werden im Ministerium des Kultus noch immer? fortgesetzt, und obgleich es noch zu keinem Resultate in dieser Angelegenheit gekommen ist, dürfte jetzt schon mit Be⸗ stimmtheit vorauszusehen sein, daß vie Civil⸗Ehe keine Geltung erlangen werde.“ .
Das Neuigkeits-Büreau schreibt: In sonst gut unter- richteten Kreisen will man wissen, daß der Sohn des ehemaligen Staatskanzlers, Fürst Richard Metternich, in Staatsdienste treten und seine Laufbahn als Gesandtschafts-Attaché in Paris eröffnen werde.“
Im Lloyd liest man: „Der Mangel an Scheidemünzen wird hier wieder recht fühlbar, und die Gewerbsleute ergreifen, um den— selben zu decken, mehrere Hülfsmittel, die hauptsächlich in Veraus⸗ gabung verschiebener Arten von Geldzeichen bestehen. Ein Seifen⸗ sieder in der Vorstadt Josephstadt hat sogar Kreuzerstücke aus Weißblech verfertigen lassen, welche die Buchstaben A. P. dann die Zahlen 1 oder 2 enthalten und bei Zahlungen, wo Geldwechselun— gen eintreten, als baare Münze hinausgegeben, bei späteren Waa⸗ ren-Abnahmen aber als solche wieder zurückgenommen werden,“
In Eilli wird am 11. November die erste Schwurgerichts⸗ Sitzung in der ganzen österreichischen Monarchie abgehalten. Die Vorbereitungen hierzu sind bereits getroffen.
Am 287 September wurde eine General⸗-Versammlung in der ungarischen Akademie gehalten und mehrere innere Angelegenheiten besprochen. Unter den angezeigten Gegenständen war auch eine Sendung der preußischen Akademie und ein ungarisch⸗ slavisches Wörterbuch, das der sziarvaser Prediger Stephan Janesovies im Auftrage der Akademie verfaßte.
Vom Kriegsgericht in Prag wurde unterm 25. Oktober ein Tagelshner wegen thätlicher Widersetzung gegen die Polizeiwache zu zwanzig Stoaͤstreichen, und ein Anderer, da er zur körperlichen Züchtigung untauglich befunden, zu sechsmonatlichem Stockhaus⸗ Ärrest 'in Eisen, verschärft durch zweimaliges Fasten bei Wasser und Brod in jeder Woche, verurtheilt. ; U
Dem Lloyd zufolge wird die Eisenbahnstrecke zwischen Preß⸗ burg und Gran bis gegen Ende d. M. vollendet und alsdann auch die direkte Verbindung zwischen Wien und Szolnok mittelst Eisen⸗ bahn der Art hergestellt sein, daß Reisende, die Vormittags 11Uhr vom letzteren Orte abreisen; am Abend vdesselben Tages in Wien werden anlangen können. Das pesther Lokalblatt meldet, daß an der Eisenbahnstrecke von Nana bis Preßburg Tag und Nacht und selbst beim schlechtesten Wetter gearbeitet wird. Um vor dem Re⸗ gen geschützt zu sein, haben sämmtliche Arbeiter Mäntel von Wachs= kafft erhalten. Ferner wird erzählt, daß diese Woche ein Abgesand⸗ ter des Handels-Ministeriums in Gran war, welcher dem Fürst⸗ Primas den Wunsch des Handels⸗Ministers überbrachte, dahin lau— lend, daß eine stabile Brücke in Gran erbaut werden möchte.
Bayern. Kempten, 2. Nov. (Ulm. 3tg.) Gestern sind hier 5 - 6000 Mann Oesterreicher, aus dem Vorarlbergschen kom⸗ mend, eingerückt, und man erwartet in den nächsten beiden Tagen weitere 10 12,000 Mann, die, wie die ersteren, auf der Eisenbahn nach Kaufbeuern weiter befördert werden sollen.
Sachsen. Dres den, 65. Nov. (Dres d. J.) In der heutigen Sitzung der ersten Kammer, welche um 10 Uhr in Ge— genwart der Staats⸗Minister Dr. Zschinsky, von Beust, von Frie⸗ sen und Behr eröffnet wurde, machte nach Vortrag der Registrande Staats-Minister von Beust der Kammer die Anzeige, daß die Staats-Regierung die gestern angekündigte Mittheilung über die Mobilmachung der Armee den Ständen möglichst erschöpfend und rückhaltslos zu geben beabsichtige, weshalb er das Präsidium er— suche, zur Entgegennahme derselben für einen der nächsten Tage eine geheime Sitzung anberaumen zu wollen. Der Herr Staats⸗ Minister wies hierbei zugleich darauf hin, daß inzwischen, wie der Kammer wohl bereits bekannt sein werde, eine ungleich günstigere Gestaltung der politischen Verhältnisse eingetreten sei und auch die Staats⸗Regierung in Folge dessen die angeordneten Maßregeln schon bedeutend modisizirt habe, Der Präͤsident, von Schönfels hat diese geheime Sitzung zum 7. November angesetzt.
Hierauf erhob sich der Staatsminister Behr, um der Kammer ebenfalls eine Mittheilung zu machen, die, wie er bemerkte, aller dings nicht geeignet sei, einen angenehmen Eindruck zu machen, und ihn persönlich auf das tiefste erschüttert habe. Es betraf diese Mit⸗ theilung das hier umgehende Gerücht, von einem vor einigen Ta— gen in der Hauptstaatskasse bekannt gewordenen angeblich bedeuten ben Defizit. Der erste Beamte der Hauptstgatskasse, ein über h0 Jahre alter, jetzt körperlich sehr geschwächter Mann, der länger als J0 Jahre Kassenbeamter ist, wurde auf eine Anzeige des ihm zu— nächststehenden Kassenbeamten gestern vernommen und stellt nicht in Abrede, daß allerbings ein sehr bedeutendes Defizit in seiner Kasse vorhanden fein solle. Ob und inwieweit diese Angabe wahr sei, missfse erst die angeordnete Revislon ergeben. Nur so viel sei jetzt gewiß, vaß der gedachte Oberbeamte das Vorhanden, sein dieses angeblichen Defizits seit dem Mai v. J., wo ein Theil der Gelder nach Neustadt transportirt worden sei, annehmen zu müssen glaube und dem Königlichen Finanz- Ministerium bisher keine Anzeige darüber gemacht habe. Deshalb sei derselbe gestern
** suspendirt und das weitere gegen ihn einzuleitende Verfahren em Kriminalgericht überlassen worden.
ne een von Schönfels bemerkt nach Beendigung der . e Saag. Ministers, daß diese Mittheilung nicht verfehlen 3a 24 sehr unangenchmen Eindruck im Lande hervorzubrin= vie rr, . hier wohl der Wunsch gerechtfertigt erscheine,
Me , . gierung möge für strengste Aufsichtsführung besorgt
sein und, falls in dem hier in Rebe stehenden Falle ein Verbrech vorliege, . , Bestrafung ke n ach . taats⸗-Minister Behr erwiedert hierauf, daß wohl Niemand durch diese Angelegenheit unangenehmer berührt worden sei ls selbst, und bemerkt dabei, wie er, seit er an die Spitze l. Dir. Ministeriums getreten, sich fortwährend mit einer vollständigen Re⸗
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organisation des ganzen Kassenwesens beschäftigt habe, und es le⸗ diglich dem übergroßen Drange anderer unabweislicher Arbeiten zu⸗ 6 sei, wenn diefe Reorganisation zur Zeit noch nicht been digt sei.
General-Lieutenant von Nostitz⸗-Wallwitz bemerkt, daß es in Bezug auf das umlaufende Gerücht sehr zur Beruhigung die⸗ nen werde, wenn vom Ministertische aus eine Erklärung gegeben werden könne, wie hoch sich dieses angebliche Defizit ungefähr be⸗ laufe, und daß es nicht Millionen oder Hunderttausende betrage. Staats ⸗Minister Behr erklärt hierauf, daß über die Höhe des De— fizits gegenwärtig durchaus etwas Bestimmtes nicht gesagt werden koͤnne, indem zur Zeit noch nichts verliege, als die eigene Angabe des betreffenden Beamten; dieser habe das Defizit auf vielleicht ei⸗ nige und neunzig Tausend Thaler geschätzt, doch müsse wiederholt bemerkt werden, wie der körperlichs Zustand des Mannes jetzt der Art sei, daß seinen Angaben nicht unbedingt Glauben geschenkt werden könne.
Der Tagesordnung gemäß wurde hierauf zur Berathung des Berichts der' zweiten Deputation (Referent General ⸗Lieutenant von Nostiz-Wallwitz) über das Ausgabebudget für das Ge— sammt⸗Ministerium nebst Dependenzen geschritten. Sämmtliche hierher gehörige Positionen im Belaufe von jährlich 27,924 Rthlr. etatmäßig und 916 Rthlr. transitorisch werden nach einigen Bemer— kungen ohne Abänderung genehmigt; eben so fand der Beschluß der zweiten Kammer wegen Einziehung einer der drei Archivarstel—⸗ len beim Haupt-Staatsarchive Annahme. Bei Position ), „Ordens⸗ Kanzlei“, bemerkte Herr Bürgermeister Müller, es habe einen guten Eindruck hervorgebracht, daß in Folge der leipziger Industrie⸗ Ausstellung Orden und Verdienstzeichen an Industrlelle und Ge werbtreibende vertheilt worden seien. In Betreff der Einziehung einer Archivarstelle bei dem Haupt-Staatsarchive bemerkte Herr Staatsminister Dr. Zschinsky, daß wenn hier eine Erledigung elntrete, so werde die Staatsregierung in Erwägung ziehen, ob eine dieser Stellen einzuziehen sei; die Staatsregierung selbst beab⸗ sichtige diese Einziehung. .
Hierauf wurde noch das Ausgabe-Budget für das cparte- ment des Auswärtigen, wie postulirt, nach Höhe von „,. 000 Rthlrn. jährlich ohne Debatte votirt. Nur zu Position 73. „Zu Unter⸗ haltung der Gesandtschaften“, machte Herr General- Lieutenant von Nostitz-Wallwitz die Bemerkung, daß es, nachdem die französische Gesandtschaft hierselbst seit einem Jahre eine Paßge⸗ bühr erhebe, gerechtfertigt erscheinen dürste, ein Gleiches in Paris in Betreff der nach Sachsen reisenden Franzosen zu thun. Herr Staats-Minister von Beu st erwiederte darauf, es sei die Absicht der Staats-Regierung, in Paris deshalb Vorstellungen machen zu lassen. . w
Da die Gegenstände der Tagesordnung hiermit erschöpft wa⸗ ren, so wurde die Sitzung von dem Prässdenten 41 Uhr mit dem Bemerken geschlossen, daß er die nächste auf übermorgen 11 Uhr anberaume.
Hannover. Hannover, 5. Nov. (Hannov. Ztg.) Die heute durch die Gesetzlammlung veröffentliche Bekanntmachung des Königlichen Gesammt-Ministeriums, die Unterstützung des schleswig-holsteinischen Krieges betreffend, lautet:
„Nachdem der zwischen den deutschen Staaten und dem Kö⸗ nigreich Dänemark abgeschlossene Frieden auch von der hiesigen Kö—⸗ niglichen Regierung genehmigt und somit nach der am 26. v. M. r . Auswechselung der Ratificationen auch für das hiesige Königreich verbindlich geworden ist, finden Wir Uns veranlaßt, solches zur öffentlichen Kunde zu bringen und hierdurch warnend dar⸗ auf aufmerksam zu machen: daß gegenwärtig alle Schritte diesseitiger Unterthanen zur Unterstüßung des Krieges der Schleswig-Holsteiner wider das Königreich Dänemark als mit den Grundsätzen des Völ⸗ kerrechts unvereinbar zu betrachten sind und den Umständen nach den Bestimmungen des Kriminal⸗Gesetzbuchs unterworfen sein wer— den, welche derartige, die Staatssicherheit gefährdende Handlungen mit Strafe bedrohen.
Wir weisen namentlich darauf hin, daß nach dem Art. 130, 2 und 3 des ebengedachten Gesetzes mit Arbeitshaus derjenige be straft werden soll, welcher „die mit anderen Mächten errichteten, die Aufrechthaltung des äußeren Friedens unmittelbar bezielenden Staatsverträge oder die bestehenden Neutralitäts⸗Verhältnisse ab sichtlich verletzt“, so wie derjenige, welcher „als Werber hiesige Un— terthanen zum auswärtigen Kriegsdienst verleitet.“
Zuwiderhandlungen, — zu welchen Unterstützungen der Ver⸗ wundeten und Nothleidenden in Schleswig-Holstein und nur dazu bestimmte Sammlungen nicht zu zählen sein werden, würden die
Obrigkeiten und Gerichte in die Nothwendigkeit versetzen, den er⸗ wähnten Gesetzen Geltung zu verschaffen, Wir vertrauen aber gern zu dem bewährten Rechtssinn der hiestgen Unterthanen, daß sie alle Schritte vermeiden werden, durch welche unter Nichtachtung der bestehenden Gesetze Unserem ernsten Bestreben, in Gemeinschaft mit den' verbündeten Regierungen dem Fortgange des Krieges in einer die Rechte und Interessen des gemeinsamen Vaterlandes wah⸗ renden Weise Einhalt zu thun, nur größere Schwierigkeiten würden bereitet werden.
Hannover, den 3. November 1850.
Königlich hannoversches Gesammt⸗Ministerium. von Münchhausen. Lindemann. von Rössing. Jacobi. Meyer.“
Baden. Karlsruhe, 4. Nov. (Karlsr, Ztg.) Sämmt⸗ liche im Großherzogthum befindliche disponible Großherzoglich ba⸗ vischen Truppen haben Marschbefehl nach dem Seekreis erhalten, woselbst sie in den dortigen Garnisonen und in den zur Aufnahme von Militair geeigneten Ortschaften ihr Standquartier nehmen wer= ben. Die 2. und 3. Schwadron vom 14 sten Reiterregiment die 4te schließt sich in Rastatt an, die iste bleibt hier), so wie die reitende Batterie, haben bereits heute ihren Marsch angetreten. Die In⸗ fanteriebataillone (1stes, 2tes, tes, Stes und 10tes) werden sich gleichfalls heute von ihren seitherigen Standquartieren aus auf den Marsch begeben. ö .
Vorgestern ist dem seither hier garnisonirenden Königl. preu⸗ ßischen 28sten Infanterie ⸗ Regiment (E Compagnieen waren nach Bruchsal, 1 nach Durlach detaschirt) Marschbefehl nach Frankfurt zugekommen. In Folge dessen ist gestern Nachmittag das Füsilier⸗ Bataillon ves Regiments auf der Eisenbahn dahin abgegangen, heute Morgen sind die beiden anderen Bataillone nachgefolgt. Von der Kaserne bis an Ten Bahnhof marschirten dieselben mit klingen⸗ dem Spiel. Dem gestern Nachmittag abgegangenen Bataillon wurde auf dem Marsch durch die Stadt bis an die Eisenbahn von Sr. Excellenz dem kommandirenden General von Schreckenstein, dem Divisions⸗Commandeur Generalmajor von Bruhn, Stadtkomman-⸗ danten Major von Griesheim nebst Adjutanten das Geleit gegeben. Das abmarschirte Regiment wird durch Truppen vom 20sten und 2bsten Regiment ersetzt werden.
Rastatt, 4. Nov. (Karls, Ztg.) Gestern Abend ist von Karlsruhe Marschbefehl für unsere babischen Truppen hier eingetrof⸗ fen, demzufolge dieselben unverzüglich in den Seekreis abgehen.
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Schon heute traten zwei Schwadronen Kavallerie und die reitende Batterie ihren Marsch dahin an; morgen folgen das 2te und Ste Infanterie-Bataillon und übermorgen der Rest.
Hessen. Kassel, 5. Nov., Abends ?) Uhr. (D. R Der Landtagsausschuß legt Verwahrung ein gegen jedes Einschrei— ten von Sesten der Bundescoalition. Die Entlassung der Offiziere hat begonnen; auch General Haynau ist entlassen. Der vormaligen Ober -Zolldirection ist von der Regierung aufgegeben worden, die notirten Einnahmegelder an die Hauptstaats kasse abzuliefern und der proviserischen Kommission für indirekte Steuern die Weisung zugegangen, alle Abgaben zu erheben und an die Hauptstaatskasse abzuliefern.
Kassel, 5. Nov. (N. H. Ztg.) Heute ist ein Kommando von der Handwerks⸗Compagnie unter Lieutenant Gerland von Hanau hierher zurückgekehrt, nachdem sie dort entwaffnet und sogar der Helme entkleidet worden (wovon auch der eigene Helm des Offiziers nicht ausgenommen blieb). Allgemein wird versichert, in beliebiger Auswahl seien 17 Offiziere verabschiedet worden. Unter ihnen wurden mehrere sehr namhafte Stabs-Offiziere, so wie auch ein Adjutant des General-Lieutenants von Haynau, genannt.
Nach heute Morgen eingegangenen brieflichen Nachrichten von Schlüchtern vom 3ten d. M. ist daselbse das bayrische Hauptquar tser. Der Fürst von Thurn und Taxis, Graf Rechberg und Staats⸗ rath Scheffer sind in Schlüchtern einquartirt. Auch ist daselbst ein preußischer Offizier vom Generalstabe eingetroffen.
Hanau, 2 Nov. (N. H. Ztg.) Heute früh gegen 7 Uhr wurde (wie erwähnt) Der Kriegszustand durch Trommelschlag pro— klamirt und folgende Bekanntmachung verlesen: „Im Namen des hohen deutschen Bundes und Kraft der mir von demselben ertheil— fen Vollmachten wird hiermit verordnet: 1) Die Stadt und der obere Verwaltungs⸗Bezirk Hanau sind vorläufig in den Kriegsstand erklärt. Sollten Widersetzlichkeiten gegen die als nothwendige Folge des Kriegsstandes getroffenen Maßregeln stattfinden, so müßte der verschärfte Belagerungsstand, bei welchem die Functionen der Civil— und Polizei-Behörden an die Militair-Behörden übergehen, aue— nahmsweise verhängt werden. 2) Während der Dauer des Kriegsstandes ist das Tragen , von Waffen und Abzeichen aller Art verboten. Die Bürgerwehr und alle Besitzer von Waffen werden hiermit aufgefordert, ihre Waffen innerhalb 24 Stunden auf dem Rathhause abzuliefern. Diejenigen, welche dieser Verordnung nicht willig nachkommen, werden sich die Folgen ihres Ungehorsams selbst zuzuschreiben und die Confiscation ihrer Waffen zu gewärtigen haben. Die abgelieferten Waffen kön⸗ nen nach Aufhebung des Kriegsstandes auf dem Rathhause wieder abgeholt werden. 3) Es dürfen während der Dauer des Kriegs⸗ standes keine VolksVersammlungen, es sei zu politischen oder nicht polilischen Zwecken, abgehalten werden. Die politischen Vereine sind hiermit aufgelöst. Vereine zu nicht politischen Zwecken bedürfen zu ihrem Fortbestehen der ausdrücklichen Bestätigung der Kurfürstlichen Behörden. 4) Zeitungen, Journale und Flugschriften können nur nach ausdrücklich eingeholter Ermächtigung der betreffenden Regie rungs-Bchörden erscheinen. Die Kurfürstlichen Behörden werden hiermit beauftragt, diese Verordnungen zu veröffentlichen und sind für deren Vollzug verantwortlich gemacht. Hanau, 4. November 1850. Der Civil⸗Kommissär Graf von Rechberg.“
Hanau, 3. Nov. (O. P. A. 3.) In Folge des ergangenen Befehls, bis heute Nachmittag um 2 Uhr die Waffen 30. abzulie fern, wurde eine größere Zahl derselben nach dem Neustädtischen Rathhause gebracht und daselbst in e genommen. Nachmit- tags stellte sich ein Theil der hiesigen Röniglich bayerischen Be satzung, Infanterie und Kavallerie, auf dem Markt auf. 2 nonen' wurden bespannt, und ziemlich starke Infanterie und Kavallerie -Patrouillen durchzogen die verschiedenen Straßen der Stadt, während kleinere Pikets vor denjenigen Häusern sich auf⸗ stellten, in denen die Kontrolle wegen Ablieferung der Waffen vo genommen wurde, was der Reihe nach in allen Straßen theils schon geschah, theils noch geschehen wird. Durch diese militairische Bewegung kam eine größere Lebhaftigkeit in die sonst am Sonntag ziemlich stillen Straßen unserer Stadt. Da gestern bereits em Theil von den hier verbliebenen Truppen weiter marschirt ist, wo nach die hiesige Besatzung nur noch aus etwa 2300 Mann besteht, wurden theilweise Umquartierungen, resp. Verminderungen einzelner Einquartierungen vorgenommen. Die Hauptwache ist mit 60 bis 70 Mann, der Bahnhof mit 30 bis 10 Mann und die Wachen der Hauptthore verhältnißmäßig besetzt. Im Uebrigen waltet die größte Ruhe, und die Wirthschafts Lekale sind eben so staik als gewöhn⸗ lich am Sonntag besucht.
Die Ka
Fulda, 3. Nov. (N. H. 3tg.) Bei uns wird es immer kriegerischer. Die gestern hier eingetroffenen preußischen Truppen sind heute gegen Mittag gen Süden weiter gegangen; dagegen sind alsbald 4 Bataillone Infanterie, eine 6pfündige und eine 12pfün dige Batterie eingerückt. Eine wei ere Kavallerie Abtheilung (GGü⸗ rassiere) liegt in der Nachbarschaft. er Qber Befehlshaber, Ge—⸗ neral Graf von der Gröben, General Fürst Radziwill, die Gene rale Katt und Wenzel sind noch hier. Daß bayrische Quartier⸗ macher heute Morgen hier gewesen seien, beim Anblick der Preußen aber alsbald sich zurückgezogen hätten, ist ein Gerücht, was vielfach als wahr behauptet wird, Nach zuverlässigeren Nachrichten der sehr zahlreich hier durchziehenden Beurlaubten des Aten kurhessischen Infanterie⸗Regiments stehen die bayrischen und österreichischen Vor posten bis Flieden und Reuhof, etwa 3 Stunden von hier. Die preußischen Vorposten stehen heute bis Kergell.
Seitens der preußischen Commandeure, wie aller einzelnen Soh daten, wird den Quartiergebern die Einquartierungslast durch rück⸗ sichtsvolles, freundliches Benehmen so viel als nur möglich erleich⸗ ert, Um einer solchen Erleichterung willen haben auch zwei Ba— taillone des 14ten Infanterie⸗Regiments heute bei ihrem Einmarsch alsbald die leer stehende Kaserne bezogen, und es werden die nö— thigen Einrichtungen getroffen, um vielleicht schon von morgen an den Truppen eigene Verpflegung zu gewähren. Die Marställe und Remisen des Kurfürstlichen Schlosses dienen zur Unterbringung der
zahlreichen Artilleriepferde. Eine Proclamation ist seitens des Ober⸗ Befehlshabers noch nicht erlassen, und nur aus den äußeren Zurü⸗ stungen kann man auf kriegerische Ereignisse schließen.
Frankfurt a. M., 4. Nov. Die O. P. A. 3. enthält Nachstehendes: Die diplomatischen Verbindungen zwischen Kurhessen und Preußen sind abgebrochen, und ist davon dem Königlich preu— ßischen Geschäftsträger Herrn von Thile nebst Zufertigung der hier folgenden Verwahrung Kenntniß gegeben norden. Der kurhessische Gesandte in Berlin, Herr von Dornberg, ist abberufen. Die Ver wahrung lautet, wie folgt: .
diu g, Königlich fel u sce Regierung hat durch Königlich preußische Truppen die Gränzen des Kur fürstenthums Hessen überschritten und am heutigen Tage Kassel, die Haupt⸗ und Resi⸗ denzstadt Sr, Königl. Hoheit des Kurfürsten von Hessen, milllairssch besetzen lassen und durch das abschriftlich anliegende
Schreiben des Königlich preußischen kommandirenden Generals, Gra⸗ fen von der Gröben, der Kurfürstlichen Staatsregierung hiervon Eben so hat ein Einmarsch Königlich preußi— scher Truppen in die Provinz Fulda stattgefunden. Einmarsch Königlich preußischer Truppen, als auch die Besetzung kurhessischer Gebietstheile durch dieselben, hat ungeachtet der durch die Note des Kurfürstlichen Ministeriums des Acußern vom 23. Sep⸗ tember d. J. dem Königlich preußischen Ministerium des Aeußern vorläufigen Verwahrung, Kurfürstlichen stattgefunden.
preußischen Ünverletzbarkeit t ; das deutsche Bundesstaate, gewährleistet ist, beeinträchtigt w und im Namen Sr. Königl. Hoheit des Kurfürste klärt das Kurfürstliche Ministerium der daß es Allerhöchstdemselben zuste legt gegen die Verletzung der Souverai feierliche Verwahrung
Kenntniß gegeben. Sowohl dieser
Eifer die Vertheidigun sammlung gegen das ununterbrochene, gewissenhafte ausgesprochenen Requisition Versammlung und Verf sidenten zu treffen. Napoleon's sollen eines berühmten Generals nationale
Regierung diese Handlungs⸗
Kurfürstenthums, Bundesrecht, Im Auftrag n von Hessen er⸗ auswärtigen Angelegenheiten, gewahrt wissen will, netät Sr. Königl. Hoheit ein und beruft sich chutz des durchlauchtigsten deutschen
hende Rechte
des Kurfürsten auf die Vertretung und den S Wilhelmsbad, den 2. November 1859. auswärtigen
Kurfürstlich hes Ministerium Angelegenheiten. Baumbach.“
welches behauptet, Prinz danten den bestimmten Befehl g an die Truppen zu enthalten.
Hessen und bei Rhein. Gießen, 3. Nov. (D. A. 3.) Nachdem vor einer Stunde ein Schützenbataillon auf der Eifen⸗ bahn von Kassel mit einem langen, hier noch nicht gesehenen Zuge von Waggons angekommen war, geht jetzt wieder ein langer Zug von Militair- und Pulverwagen, nicht weniger als 42, durch un? sere Stadt von Kassel nach Hanau. Militair, das noch in Kassel zurück war. hessen) ist nun von kurhessischem Militair und Kriegsmaterial voll⸗ ständig geräumt, von Beidem das Letzte abgezogen in dem Augen— wo die Preußen in Kassel einrückten. .
zu veranlassen,
Dies ist das letzte kurhessische Kasse zie ganz Ober 1 lassel (wie ganz Ober Pflicht gefehlt.“ kung voraus, es scheine,
folgender Weise: „J
Schleswig⸗Holstein. Altona, Vom General-Kommando wird berichtet:, Lurch die Verhältnisse in Bayern veranlaßt worden, (inen kurzen zu nehmen, von welchem er Reihen unserer Armee zurückkehren wird.“
Vorgestern hat ein Patrouillen⸗Gefecht bei Breckendorff stattgehabt, Todte und einige leicht Verwundete gehabt haben. bei Breckendorff statt
ferirt hatte, beschloß er, dieser U die pariser Armee an die genaue
hoffentlich recht balt 6 3 Die Zeit der Revuen war aber vorbei, man
wobei wir zwei wiederum ein Patrouillen ⸗-⸗Gefecht gefunden, in Folge dessen 5 dänische Jäger, wovon einer verwun det, als Gefangene eingebracht sind.
gegen sich zu se in Erfüllung lieren, an die unter seinen Tagesbefehl zu richten.“
die Sprache darin zwar sehr klug und gesetzlich, bemerkt aber, daß sie dennoch viele Aufregung hervorgerufen. Man habe von förmlichem Bruche und wahnsinnigen Dingen gesprochen. „Einige behaupteten ber-General würde unmittelbar abgesetzt werden, bestimmt und bereit, die Erbschaft anzutreten, n Generale würden versetzt und durch dem Männer ersetzt werden. Andere ließen Changar⸗
Sach sen⸗Koburg⸗Gotha. Gotha, 4 Nov. (7 Unser Landtag ist nach seiner Zeit vertagt worden.
Sitzung wieder auf . Die allgemein erwarteten Vor⸗ lagen über die Mobilmachung der thüringischen Truppen sind nicht
unbestimmte
sogar“, sagt es, „der O sein Nachfolger sei bereits alle unter ihm stehende Elysce persönlich ergebene nier von der National⸗Vers einen 18. Brumaire an die Spitze von 60,9000 Mann gestellt wer sei zwischen den Tuilerieen und dem hin und her getragen worden, bis endlich, so schließt das ournal, durch Vermittelung gewichtiger Männer unbe⸗ Folgen abgewendet zu sein schienen. General Changar—
Lauenburg. Ratzeburg, 2 wurde die hiesige Landes-Versammlung durch eine Rede des halter-Präsidenten eröffnet.
(Alt. Merk.) Gestern
Frankfurt a. M., ? neuerwählte gesetzgebende Versammlung trat heute unter dem Vorsitz des Alters-Präsidenten, Herrn Senator Clarus, zusammen, Kommissorium wurde verlesen und die anwesenden Mitglieder Hierauf wurde die Wahl des Präsidenten vorgenommen, Müller erhielt im ersten Skrutinium 70 Stimmen, und Neben ihm waren noch Senator Kloß, bisheri— Günderode J. M. Scharff mit 62 und J. J. Fin⸗ Dr. Jeanrenaud mit und Louis Bren⸗
Frankfurt. All dieses Geschwätz
genannte J
ist somit erwählt.
Die abwes
Vice⸗-Präsidenten: . zu Schriftführern: 59, Dr. Euler mit 59, Dr.
zu
Vnsland.
Oesterreich. Venedig, 30. Olt. C. Bl Depesche eingetroffen, nach welcher sch-venetianische Anleihe und dessen erste
. B.) Vorgestern ist hier eine telegraphische sprochene und mehrfach gescheiterte lombardise Zwangsanlehen verwandelt ist, ver nächsten acht Tage eingefordert werden man weiß nur so Silber geleistet werden müssen, Betheiligung des gänzlichen Beseitigung jetzt wegfällt.
stehenden Ersatzwahlen. der Regierungsform, an dem
Rate schon innerhalb ekret darüber ist noc daß die Zahlungen
nicht publizirt, . n schaft dieses Journals auf
de Princes, Rue Richelieu, war Tafel von 150 Couverts gedeckt. Siücle führte Louis Perrée den Vorsitz. Alle seit Beginn des bei diesem Blatte beschäftigten Schriftsteller, Korrektoren, Austräger, waren versammelt. Auftrage '
Gästen die Gründung einer Penstonskasse für die Angestell ten des Sincle, welche mit dem Das Kapital dieser Kasse wird Betheiligten seitens der Eigent
freiwilligen Aussicht gestandene Vortheil der piergeldes (viglietti del tesoro) mer ließ ihren gerade abwesenden Präsidenten en und hielt noch am selben Tage eine Sitzung. cher Art und durch wen die Verthei sinden wird, ist noch nicht bekannt, die ungünstige terung aber nur zu sehr ersichtlich und vor
Die Handelskam sofort vom Lande
lung auf den Einzelnen statt⸗ Wirkung dieser Nachricht auf die Bevölk der nachtheiligsten Rückwirkung auf die Geschä 1. Nov. Die bonapartistischen Blät aufgefordert, s —
Frankreich. ter haben den schweigen zu brechen.
General Changarnier Derselbe hat nun so eben folgenden Nach den Bestimmungen Nach den Bestimmungen der Militair-Reglements hat sie sich jeder Demonstration zu ent halten und keinen Ruf unter den Waffen auszubringen. Der Ober⸗ General bringt diese Bestimmungen den unter seinen s henden Truppen Befehl wurde gestern bonapartistischen
2. November. des Gesetzes
und neu gewählten Lord⸗Mayor Musgrove verkündigt. Er begab sich von der Aldermen, Sheriffs und anderen Citp—
Großbritanien Am Sonnabend wurde dem die Königliche Bestätigung Guildhall aus mit mehreren Vorstehern nach dem Hause corder dem Lord Chanceller vorg
Erinnerung. Changarnier.“ en Kasernen andererseits: daß die wahren Parteigänger des Cäsaris⸗ Reihen derer zu finden sind, welche er die Nationalgarde Einflusses auf die be⸗ die gesetzlichen Gewalten zu daß alle diese An
„Wir haben gezeigt, Versicherung, neral über alles Maß wichtige Ausstellungsja von sich stäßt und man sich seiner und seines waffnete Macht zum Kampfe gegen Müssen wir jetzt endlich sagen, l Changarnier zurückfallen? ungen, welche gewisse
desselben Tages den Sheriffs bedienen hoffe. griffe zuletzt gerade auf Genera die verfassungswidrigen Ausruf zu verhindern oder zu best denn er gab in April 18419 im Kreise ver⸗
stand es zu, Journale so sehr beleidigen, hat zuerst das Zeichen dazu gegeben, bei einer Revue auf dem Marsfelde den um ihn und Corp5s-Kommandanten den Befehl, ein⸗ oder rufen zu lassen, verbot
Die Menschen n sind geblieben. welche da⸗ ch, und die Mit⸗ albofftzielle Mo⸗ „Die allgemeine hoch stehen, als
Aufmerksamkeit auf die feinsten erwarb ihnen allgemeinen Beifall. 43sten Psalm von Mendelssohn, eine Hymne von Corsi und die Motette „Gnädig und Barmherzig“, von Grell. In jedem dieser Stücke gab es neue Züge der Gesangskunst zu bewundern, und ie wiederholt gehörk. Das gute En-
e Begeisterung, welche die deutschen Künst⸗ J
sammelten Regiments⸗ stimmig Hochs auf Napoleon zu rufen jede Ansptelung auf die Repub „aber die Thatsache Die Gefahren,
aber dagegen haben sich seither ändern können sich daran. mals die Gesellschaft bedrohten, bestehen heute no tel, ihnen zuvorzukommen, sind dieselben.“ nit eur du Soir äußert sich folgendermaßen:
Meinung ist streng gegen Störenfriede, sie mögen so
gern hätte das Auditorium s semble, der Ernst und di
1829
Eines Tages werden Souverain, das wahre Volk tigkeit die Verschwörungen des schon öfters zu verstehen giebt auch noch lebe,
die Masken fallen, und der wahre
züchtigt in der Stunde seiner Gerech⸗ Ehrgeizes.“ Die Pa trie, welche da
General Baraguay d' Hilliers
. selbst, welche mit so viel
g der Verfa
Staatsoberhaupt, welches beiden eine und tiefe Ehrfurcht zu beweisen nie hat, zu übernehmen sich den Anschein geben, sollen zugleich assung zu stürzen beabsichtigen, um den Prä⸗ gesetzlichen und ordentlichen Gewalt Louis sie die ungesetzliche und revolutionaire Macht
ung und gesetzgebenden Ver⸗—
substituiren wollen.“ Die A ssemble⸗
der
Bonapartisten: „Wenn Ihr übrigens
*
Präsidentschafts⸗Verlängerung
diese Bitterkeit gegen den Tadel
verfassungswidriger Ausrufungen
Ober ⸗ verbietet, Aufregung Versoͤhnungs⸗ eines
, warum diese Absetzung eines Ge⸗ nerals, der Vivats unter den Waffen verbieten oder wenigstens nicht anempfehlen zu müssen geglaubt? Und warum bringt heute Tagesbefehl
Generals, welcher jeden Ruf warum bringt dieser Tages⸗
im Elysee hervor, warum ver⸗
Entwürfe? Und hier erlaubt
halboffiziellen Blattes aufzunehmen, Louis Napoleon habe allen Corps-Komman— egeben, jederzeit sich aller Befehle Nach glaubwürdigen Mittheilungen hatte ihnen der Präsident der Republik aufgetragen, keinen Zuruf aber auch kein Vivat zu verhindern, sondern die Truppen ihrer eigenen Eingebung zu überlassen. Die Corps-Kom⸗ mandanten, welche Ausrufungen untersagten, haben also gegen ihre Das Journal des D ébats schickt die Bemer daß der Geist der Versöhnung das Ueber⸗
und lachdem General Changarnier darüber (über die imperialistischen Ausrufungen bei Revuen, namentlich der Kavallerie bei Satory, mehrere Male mit dem Präsidenten der Republik kon⸗ nordnung ein Ende zu machen und
erzählt dann den Hergang in
Beobachtung der Militair⸗Regle
günstige Gelegenheit ergreifen. Vor
entschloß sich Changarnier, der in gewissen neue—⸗ Ministeriums eine absichtliche Feindseligkeit hen glaubte und dachte, er habe keinen Augenblick einer für heilig gehaltenen Pflicht zu ver— Befehlen stehenden Generale den obigen
Das
Journal des Débats findet
ammlung zum Schutze derselben gegen
Wo
ĩ am seines funfzehnjährigen Bestehens und die Erneuerung der Gesell 25 Jahre. In der Alhambra im Hétel
=
Am
Lord Truro's, wurde daselbs estellt und erhielt von diesem die daß die Wahl eines so trefflichen Mannes für das hr 1851 den vollsten Beifall Ihrer Majestãt Zur Feier dieses Tages gab Herr Musgrove am Abend und Aldermen und seinen Privat und Geschäftsfreunden (er ist ein wohlhabender Tapezierer) ein glänzendes Bankett in der Albion⸗Taverne.
Ueber die Leistungen des berliner Domchors, der so eben in den londoner National⸗Konzerten gesungen hat, sagt die Norn ing Chro⸗ nicle: „Diese ausgezeichnete Gesellschaft besteht aus 50 Männer und Knabenstimmen; die Reinheit der Intonation und die sinnige Nüancen der vorgetragenen Werke
gebi Gehalte;
hümer des Journals; 3) aus einem Theile des Reinertrages der Journal⸗-Unternehmung. Die Statuten werden von den Interessenten in Gemeinschaft mit den Eigenthümern ent⸗
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nier soll gestern im Elysee abgewiesen, heute aber daselbst empfan⸗ gen worden sein.
Die permanente Vorsitz zusammen. eingeladen worden, sich recht zeiti Namen der beim Namens-Aufruf am 11. November fehlenden wer den im Moniteur bekannt gemacht werden.
Gestern hat die permanente Kommission zwei Sitzungen gehal ten; in ber Abendsitzung war der Antrag, dem General Changar⸗ nier das Kommando der bestimmten Truppen
Kommission kömmt jetzt täglich unter Dupin's enden Repräsentanten sind privatim
g und zahlreich einzufinden. Die
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zum Schutze der gesetzgebenden Versamm übertragen, Gegenstand der Bera⸗
Ordre bringt das Glaubensbekenntniß Duvergier's de Hauranne an die Wähler des Eher Departements bei den bevor Er will nach demselben, unabhängig von hle der Gesellschaft arbeiten.
1. November den Jahrestag
in einem glänzenden Saale eine Im Namen der Eigenthümer des
Falzerinnen und sonstige Ar Schlusse des Bankettes eröffnete der Eigenthümer des Blattes
1. Januar 1851. ins Leben tritt. dildet: 1) aus den Rücklässen der 2) aus dem gleichen Betrage
1
Irland. London, 4. Nov.
t vom Re
Das Programm enthielt den
ler auszeichnen, sowohl in Bezug auf kirchlichen, wie auf weltlichen Gesang, sollte füglich in unseren Kirchen⸗Gesangschulen als Muster
der Börse durch starke Verkäufe etwas
Gld. Leipz. B. A. 161 Gld. Br. Sächsisch-Bayer. S6. Bi nitz⸗Riesa 223 Br. Löbau-Zittau 219 Br. Berlin⸗Anhalt. 977 B B. Rl. A. 15650 Br., do. B. 118 Br
Br., 1156 Gld. Bad. Partial⸗Loose à 50 Fl. vom Jahre 1849 523 Br., 523 Gld., do. a 35 Fl. vom Jahre 1850: 313 Br. Gl. Kurhess. Part. Loose a 40 Rthlr. preuß. 328 Br.; Glo. Sardin. Part. Loose a 36 Fr. bei Gebr. Bethm. 34 B zzz Glo. Darmst. Partial⸗Loose 2 50 Fl. 78 Br., 777 Gl do. a 25 Fl. 28 Br., 273 Gld. Spanien proz. inländ. 333 3335 Gld. Poln. 4proz. 300 Jl. Loöose a 105 Kr. 13875 Gl Oblig. à 5090 Fl. 82 Br., S1 Gld. Friedr. Wilh. Nordb. 4 Br., 115 Gld. Bexbach 787 Br., 785 Gld. Köln Minden Br., 987 Gld.
aufgestellt werden. Die enthusiastische Aufnahme der obengenannten Musikstücke veranlaßte die bewundernswürdigen Künstler, die eng⸗ sische National Hymne und Rule Britannia anzustimmen und ihren Erfolgen die Krone aufzusetzen.“
Italien. Turin, 30. Okt. (Lloyd,) Man versichert, die lange erwarteten päpstlichen Bannbullen seien bereits eingetrof⸗ fen. Uebrigens wird das tiefste Schweigen darüber in den höheren Regionen beobachtet. So viel ist sicher, daß es weniger als je wahrscheinlich geworden ist, das piemontesische Ministerlum werde einen Schlag überdauern, wie diesen. Piemont ist ein spezifisch ka⸗ tholisches Land, und es gehörte einigermaßen zu den Unwahrschein⸗ lichkeiten, an den Anbruch einer neuen Reformations⸗Epoche zu glauben.
Livorno, 26. Okt. (LI.) Fortwährende Südwestwinde und heftige Regengüsse haben die Schifffahrts- und Handelsbewegungen in unserem Hafen ungemein gestört.
Serbien. Belgrad, 25. Okt. (Südsl. 3g.) Auf An⸗ trag des Staatsraths⸗ Präsidenten wurden die im Auslande studi⸗ renden serbischen Jünglinge zurückberufen und nach Rußland ge⸗ schickt, um daselbst ihre Studien zu beenden, Zur Ausführung die— ser Maßregel wurden der Regierung 20, 000 Il. bewilligt.
Türkei. Konst ant inopel, 23. Okt. (O std. P.) Heute ist hier das Linienschiff von 94 Kanonen „Jadschiretz⸗Vassiso“ in die Luft geflogen. Neunhundert Mann sind das schreckliche Opfer dieses Unglücks; neunzig Leichen hat man bereits aus dem Wasser gezogen.
Ostindien. Bombay, 3. Okt. Im Pendschab und an der ganzen Gränze ist jetzt Alles ruhig, selbst die Afredis haben seit kanger Zeit sich nicht gerührt. Der General⸗Gouverneur Lord Dalhouste befindet sich noch in Chernee, im Kunawar-⸗Distrikt, hart an der chinesischen Gränze, und bemüht sich, eine direkte Straße nach Ladak anzulegen. Wenn der Plan gelingt, so besitzt England hier einen direkten Handelsweg nach China, und man wird das Beispiel der russischen Karavanen nachahmen, die von Moskau und St. Petersburg aus über Sibirien nach China ziehen und mit Pelzwerk, Seide, Thee und Gewürz beladen heimkehren.
An dem Gerücht, daß Sir Henry Lawrence in Kaschemir von einem der Bergstämme aufgefangen worden sei, um ihm Lösegeld abzupressen, ist kein wahres Wort.
Der ostindischen Compagnie schuldet der Nizam 12 Lac (120900 Pfd. St.), die zu Weihnachten fällig sind. Lord Dalhousie, sagt man, will, wenn die Schuld bis dahin nicht getilgt wird, einen Theil von des Nigam's Gebiet als Pfand besetzen.
Bahadur Jung, der nepalesische Gesandte soll von Aden aus am Bord des „Ackbar“ hier ankommen. Garnison⸗ und Civil Be hörden haben Ordre, ihn mit allen möglichen Ehren zu bewill⸗ kommnen.
Die Kriegsgerichte haben jüngst 3 Offiziere ihrer Duellsucht wegen zur Cassation verurtheilt. Sir Charles Napier, der sich noch in Simla befindet, hat diese Urtheile bestätigt.
Auswärtige Börsen.
Breslau, 6. Nov. Holländ. u. Kaiserl. Dukaten 96 Gld. Friedrichsd'or 113 Br. Louisd'or 111 Br. Poln. Papiergeld Iss, u. I bez. Oesterreichische Banknoten 85 — 84414. bez. Freiwillige Staaté-oͤnleihe 5proz. 1065 Br. Staats Schuldscheine 857 Br. Seehandlungs Prämienscheine a 50 Rthlr. 1195 Br. Pos. Pfand⸗ briefe proz. 100 Br., do. 3yproz. 907 Br. Schlesische Pfand⸗ briefe 5 proz. 953, Br., do. neue sproz. 1017 Br., do. Litt. B. 4prrz. 1660 Br., do. proz. 92* Br.
Poln. Pfandbr. alte 4proz. 955 Gld., do. neue proz. 35 r., do. Partialloose 2 500 Fl. ZI Gld., do. Bank Certif. a 0 Fl. 185 Glo. Russisch⸗Polnische Schatz Obligationen à 4 pCt. 797 Gld.
Actien: Oberschles. Litt. A. 1124 — * bez., do. Litt. B. 198
Br. Bresl. Schweidn.⸗Freib. 745 Br. Nieder chlesisch⸗Märkische 82 Gld., do. Prior. 1057 Gld., do. Ser. III. 102. Gld. Ost⸗ rhein. (Käüln-⸗Minden) 977 Gld. Neisse⸗-Brieg 33 Br. r Oberschlesische 68 Br. Friedrich Wilhelms-Nordbahn 3 u. Gld.
drakau⸗ 7 bag.
Wien, 5. Nov. Met. 5proz. 9335, 5, J. 4proz. 73
o; ,, 23 proz. 49549. Anl. 34: 186—187. * )
: 1163 — 116. Nordbahn 109, , *. Gloggnitz 1171 —117. ail. 738— 723. Pesth 885 4. B. A. 1155 — 1158. Wechsel⸗Course
Amsterdam 168 Gld. Augsburg 1217 Gld. Frankfurt 121 Gld. Hamburg 178 Gld.
London 11. 58 Gld.
Paris 1437 Br., 143 Gld. R. Gold 12377 Br., 1275 G Silber 1205 Br., 1204
Fonds und Actien bei lebhaftem Geschäft fest
7 '. 9* s
ten in Folge starken Begehrs höher.
Leipzig, 6. Nov. Leipzig-Dresdene
1p 3.
*
Frankfurt a. M., 5. Nov. in öster
Umsatz beträchtlich. Am Anfange der Börse waren derselben sehr willig begehrt, späterhin gingen solch
der Actien auf einige Verkäufe wieder etwas zurü höher als gestern, am Schluß fest. Auch waren 5proz. sard., 4zproz. preuß. und ELI proz. da d Köln-Mindener und Bexbacher Actien, gefra bessere Preise zu machen. Fr. Wilh. Nordbahn flauer. Alle gen Fonds und Actien bei sehr beschränktem Geschäft ganz oh Veränderung.
P 1 f
Oestr. 5proz. Met. 783 Br., 785 Gld. Bank⸗Actien 1160
* — — r 75 8
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