1850 / 311 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

D m mn e .

,

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nau zu beobachten und darauf bedacht zu sein, daß die allfälligen Wahrnehmungen über das Zureisen und Eindringen von Fremden der obigen Kategorieen in auffallender Menge oder unter sonst be⸗ denklichen Umständen, welche irgend eine reziproke Verfügung her— vorzurufen geeignet erscheinen sollten, zur höheren Kenntniß gebracht

Die unterirdische Leitung der Telegraphen-Drähte hat sich nach

* dig sollten, in unterirdische zu verwandeln. In der Nähe des zgnitzer Bahnhofes ist mit dieser Umgestaltung bereits gestern

der Anfang gemacht worden - .

seit kurzem hier weilenden orientalischen Bischöfe haben in

Kirchen⸗Angelegenheiten bereits wi rholt Berathungen gehalten.

Aus den denselben vorausgegangenen Separat⸗Besprechungen dürfte, zur Verhandlung

der romanischen

nicht minder

z iber vie rkt, eine Einigung uber die rit, l

Lrennung

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erwarten sein, da

93efroff in Betreff

von der serbischen Kirche kaum zu

zichtige Gründe für, als gegen Trennung beider Kirchen sprechen, . Wunsch laut geworden ist, es möge die Re— mdieser Angelegenheit selbstständig und ohne Einflußnahme

einen oder anderen Ritus entscheiden.

(Schw. Merk.)

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Württemberg. Stuttgart, 6. Nov.

In der heutige bung der Landes⸗Versammlung wurde der Be⸗ icht der Fi nmisston, betreffend den von der Regierung ver— langten Kredit von 300,000 Gulden, durch dessen Bewilligung die selbe in den Stand gesetzt werden soll, zum Schutze des Gebietes die nöthigsten Maßregeln zu einer Kriegsbereitschaft der Truppen zu fen (Berichterstatter: Stockmaier, Korref.: Moritz Mohl)

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verlesen. Der Bericht enthält zuerst den in geheimer Sitzung vom 1. November übergebenen Vortrag, welchen der Chef des Kriegs— departements im Namen des Gesammt⸗Ministeriums der Landes—

versammlung mittheilte; er lautet:

„Der geehrten Landes-Persammlung sind die Rüstungen nicht entgan— gen, welche von einem großen Theile der deutschen Staaten seit beiläufig Dieselben haben nunmehr eine solche Bedeutung erlangt, daß die Königl. Regierung es für ihre dringendste Pflicht erachten muß, schon aus rein militairischen Gründen diejenigen Be— ziehungen ins Auge zu fassen, welche jene zu völligen Feldaufstellungen gediehenen Rüstungen möglicherweise auf Württemberg zu äußern vermöch— ten. Während Bayern die ganze Armee auf einen Achtung gebietenden Stand gebracht und ein völlig mobiles Armeecorps am Main aufgestellt hat, haben die Preußen Anstalten zu einer allgemeinen Mobilmachung ge⸗

troffen und selbst schon einzelne Landwehr Regimenter aufgestellt. Ein preußisches Corps von 30,900 bis 40,900 Mann steht auf ihren Etappenstraßen gegen Kurhessen, und ein desgleichen von 20,000

Mann hält das Großherzogthum Baden besetzt. Andererseits hat Oesten reich mehrere seiner Armee⸗Corps gegen die sächsische und bayerische Gränze in Marsch gesetzt, das sehr starke Truppen-Corps in Vorarlberg ist in vol— ler Marschbereitschaft und eine Division desselben bereits gegen Augsburg vorgerückt, um sich mit dem zweiten baverischen Armee-Corps zu veresnigen. Endlich haben auch die Rüstungen in Sachsen und Hessen⸗Darmstadt be⸗ gonnen. Bei dieser Sachlage ist der Moment eingetreten, wo, um nicht ganz unvorbereitet überrascht zu werden, eine Bereitschaft der Königlichen Truppen zur gebieterischen Nothwendigkeit geworden ist, weil unter den an— geführten Umständen die Möglichkeit nahe liegt, daß selbst der württember— gische Boden von etwanigen Kriegsereignissen nicht unberührt bleiben werde. Hierzu ist es aber nöthig, die Königlichen Truppen in einen solchen Grad von Bereitschaft zu setzen, der hinlänglich stark wäre, um den Schutz des eigenen Gebiets zu bewirken, und von welchem aus sofern es nöthig würde eben so leicht eine erweiterte Kriegs -Aufstellung ermöglicht, als ohne zu großen Verlust wieder auf den Friedensfuß zurückgegangen werden könnte. Für diesen beschränkteren Bereitschaftsgrad ist zur Anschaffung der unum— gänglichsten Pferde, insbesondere für Artillerie und Fuhrwesen, die Summe von nahezu 300,009 Fl. erforderlich. Im Interesse des allgemeinen Schutzes unseres Gebiets und aus den oben entwickelten Gründen sstelle ich deshalb im Namen des Gesammt-⸗Ministeriums an die geehrte Landes⸗Versammlung das Ansinnen, dem Kriegs-Ministerium einen Kredit von 300,000 Fl. zu verwilligen, um dasselbe in den Stand zu setzen, zum Schutze des Gebiets die nöthigsten Maßregeln zu einer Kriegsbereitschaft der Königlichen Trup— pen zu treffen.“

Die Kommission glaubt in ihrer Berichterstattung zugleich die Aeußerung des Departements⸗-Chefs der auswärtigen Angelegenheiten nicht unberücksich= tigt lassen zu können, welche derselbe auf die Anfrage des Abgeordneten von Mer gentheim, „ob eine Verabredung zwischen Oestereich, Bapern und Württem berg getroffen worden sei, in deren Folge unsere Regierung zu Truppen-Aufstel⸗ lungen veranlaßt ist,“ dahin abgab, daß das württembergische Ministerium

hieden auf derjenigen Seite stehe, welche der Abgeordnete von Mergent— m die bundesfreundlichen Regierungen genannt habe und daß die Ver dlichkeiten, welche daraus hervorgehen, für das Ministerium maßgebend seien und auf die weitere Frage des Abgeordneten von Aalen, „oh diese Rüstungen solche seien, welche sich an Bundeszwecke knüpfen,“ dahin erläu⸗ te, daß die Rüstungen, welche gemacht werden, eine doppelte Richtung ha— zen; die eine gehe aus dem allgemeinen, sich Jedem darbietenden Vethält hervor, daß, wenn in der ganzen Umgebung des Landes gerüstet wird, zürttemberg sich nicht entziehen könne, seine militairischen Kräfte auf einen zu stellen, daß es allen Eventualitäten entgegensehen kann; die andere

514 stehe allerdings in Verbindung mit dem Bundeszweck, er mache gar kein Geheimniß daraus und bejahe diese Frage. Sie legt auf et um so mehr Gewicht, weil sie gleichsam eine authentssche des oben stehenden Vortrags bilden.

Nach einer Bemerkung, daß nirgends angegeben sei, auf welche spezielle Weise die 300,000 Fl. verwendet werden sollen, fährt der Bericht fort:

den notortschen Rüstungen und Truppen-Aufstellungen det sämmtlichen barstaaten solle nach der Ansicht des Gesammt⸗Ministerinms eine Be— st der württembergischen CTruppen zur gebieterischen Nothwendigkeit zer sein, und zwar, weil die Möglichkeit nahe liege, daß selbst der zürttembergische Boben von etwaigen Kriegsereignissen nicht unberührt blei— zen werde. Die Kommission sieht hierin für Württemberg nicht die min—Q

te Gefahr und fährt fort: „Wenn je die kriegerischen Drohungen, welche

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in den letzten Wochen zwischen Preußen und Oesterreich und dessen Ver⸗ bündeten gewechselt wurden, einstlich gemeint sein sollten, wenn die beider— seisigen Rüstungen nicht einen ganz anderen, für beide Höfe gemein schaft⸗ es wirklich in der Absicht des

lichen Zweck haben sollten, wenn r preußischen Kabinets liegen sollte, der sogenannten Bundesgewalt, welche einige deutsche Regierungen in Frankfurt sich beizulegen he—

liebt haben, ernstlich entgegenzutreten und namentlich das Einschreiten die ser Bundes gewalt in Kurhessen zu verhindern, wenn es je darüber zu einem Krieg kommen sollte, in welchem um der Uneinigkeit einiger Fürsten willen deutsches Blut in brudermörderischem Kampfe in Strömen vergossen wer— den könnte, so ist es für die württembergische Regierung die heiligste Pflicht, einem solchem Treiben mit allen ihr zu Gebot stehenden Mitteln entgegen zutreten. Dies geschieht aber nicht dadurch, daß sie in Gemeinschaft mit Bayern und Oesterreich sich verpflichtet zu einer imposanten Truppen-Auf⸗ stellung gegen Preußen. (Nach öffentlichen Blättern sollen in der bekann— ten Konserenz in Bregenz Oesterreich, Bayern und Württemberg sich ver⸗ w , , n eine Armee von 200000 Mann, wovon auf Desterreich wih, ., . auf. Bayern und Württemberg 50009 Mann kommen

er Bundes- Versammlung in Frankfurt zur Verfügung zu stellen,

um deren Beschiäͤsse zu vollzlehe ; ; ng fz . ) ziehen.) Es geschieht nicht dadurch, daß es mit seinen eigenen Mitteln dazu beiträgt, diesem even

tuellen Kampfe die nöthige? 1. ;

. 5 ge Nahrung zu liefern, sondern dadurch, daß es in , Weg. den Könslitt zu hinterireiben sucht. Hr bangen i nn, . durch Aufstellung eines Heeres, somit burch Een snlen Värgältisszn Leben, dazu ist Württemberg, namentlich unter den jetzigen Verhä te n zn lein. Sollie ihm ein solcher Versuch nicht gelingen, nun dann lasse es die Hand aus diest in gefährlichen Spiele. Wenn Württemberg erklärt, daß es bei einem bevorstehenden Kampfe neutras bles=

1842

ben wolle, so wird es von Preußen und Oesterreich unangefochten bleiben, weil keines von beiden den Angriff des anderen dulden würde. Wollte die württembergische Regierung, etwa in Verbindung mit anderen mittleren oder kleineren Staaten, eine solche Neutralität behaupten, und wäre sie der An— sicht, daß zur Behauptung dieser Stellung ein Aufgebot unserer Streitmacht nothwendig sei, nun dann möge sie zuerst, nicht in geheimer Sitzung, wie es das letztemal geschah, sondern öffentlich und mit klarer und deutlicher Sprache der Landes versammlung erklären, was sie will. Dann wird die Landes⸗ versammlung darüber berathen, ob diese Stellung wirklich so gefährdet sei, daß sie nur durch Gewalt der Waffen aufrecht erhalten werden kann, und beschließen, was zum wahren Wohle des Landes dienen wird. In dem Eingangs erwähnten Vortrage ist zwar als ostensibler Zweck der beantrag⸗ ten Truppenausstellung zunächst der Schutz des eigenen Gebietes angege— ben, und man könnte hieraus den Schluß ziehen, daß es der württember⸗— gischen Regierung nur darum zu thun sei, eine bewaffnete Neutralität zu behaupten. Wenn aber auch der ganze Gang der Politik der württember— gischen Regierung, wie sich dieselbe in der Beschickung der sogenannten Bundes -Versammlung in Frankfurt und in der hervorragenden Theilnahme an den Beschlüssen dieser Versammlung, in der Bregenzer Konferenz und dergleichen darstellt, nicht so offen zu Tage läge und eben daraus auch die weiteren Zwecke hervorgehen würden, um derenwillen eine Feld⸗ aufstellung in Württemberg angeordnet werden soll, so hat der Herr Departementschef der auswärtigen Angelegenheiten durch die oben angeführten Mittheilungen der Versammlung einen tieferen Blick in die eigentlichen Zwecke dieser Feldaufstellnng zu werfen gestattet. Durch die Erklärung, daß die zu machenden Rüstungen solche selen, welche sich an Bundeszwecke knüpfen, ist mehr als deutlich gesagt, daß es sich hier nicht von dem Schutze des eigenen Gebietes, sondein von einer Beihülfe zur Verletzung fremden Gebietes handle. Wir könnten hier die Frage um— gehen, ob die württembergische Regierung verpflichtet sei, einem Befehle der sogenannten Bundes-Versammlung in Frankfurt, eine Truppen-AUufstellung

betreffend ehorchen, ob für das wuürttembergische Volk und seine Lan— des · Versam ig der zur Zeit des fiüheren deutschen Bundes gültig ge— ne S. 3. der wüntembergischen Verfassungsurkunde auch gegenüber von

mehrerer deutschen Höfe, welche

zersammlung von Abgeordneten . früheren Bundes⸗-Versamm—

Frankfurt die Rechte und Gewalt der eilegen will, noch zu Recht bestehe, wir könnten von dieser Frage nehmen weil noch kein Beschluß jener Versammlung elch die württembergische Regierung zu dieser Feldauf— veranlassen könnte, weil vielmehr jene Versammlung durch das bereitwillige Entgegenkommen

s bundesfreundlichen Regierungen (Oesterreich, Bapern, Württemberg) und durch Anerbietungen einer ansehnlichen Truppenmacht zu weiteren Schritten veranlaßt werden muß. Selbst also dann, wenn man sich auch auf den bundesfreundlichen Standpunkt R

vor⸗

. . noch von be

der württembergischen Regierung stellen wollte und stellen könnte, selbst dann läge noch keine Nothwendigkeit für uns vor, eine so beträchtliche Summe zur Mobilisirung unserer Truppen

Weil es aber doch unserer Regierung nicht sehr schwer fallen dürfte, einen Befehl der sogenannten Bundes-Versammlung auszuwirken, nach welchem Württemberg sein Kontingent auf Kriegsfuß zu stellen habe, wollen wir uns zugleich Über die Frage aussprechen, welche Verpflichtung Württemberg habe, einem solchen Beschlusse nachzukommen.“

Die Kommission beruft sich hier auf; die Adresse der Landes⸗Versamm⸗ lung vom 15. Dezember 1849, die Note des Ausschusses an das Gesammt-Mini— sterium vom 2. März 1850, den Bericht der Verfassungs⸗Kommission der zweiten verfassungrevidirenden Landes versammlung, die Adresse der Landesversammlung vom 27. Juni 1850, die Noten des Ausschusses vom 24. und 31. Juli und 10. August 1850 und die Eingabe desselben vom 29. August 1850, und fährt fort: Der §. 3 der V. Ü.: (Das Königreich Württemberg ist ein Theil des deutschen Bundes, daher haben alle organischen Beschlüsse der Bundesversammlung, welche die verfassungsmäßigen Verhälinisse Deutsch— lands oder die allgemeinen Verhältnisse deutscher Staatsbürger betreffen, nachdem sie von dem Könige verkündet sind, auch für Würtfemberg ver— bindende Krast. Jedoch tritt in Ansehung der Mittel zu Erfüllung der hierdurch begründeten Verbindlichkeiten die verfassungsmäßige Mitwirkung der Stände ein.) blieb so lange zu Recht bestehen, als die frühere Ver— sassung des deutschen Bundes und dessen Bundesorgan, die Bundesversamm— lung, zu Recht bestanden. Nachdem aber in Folge des Gesetzes vom 28. Juni 1848 an die Stelle des bisherigen Organs einer Bundesgewalt die provisorische Centralgewalt getreten und der deutsche Bund in Gemäßheit

aufzuwenden.

dieses Gesetzes, welchem sich der Bundesbeschluß vom 12. Juli 1848 anschloß, einem Bundesstaate Platz gemacht hat, kann von einer

M

fortdauernden Gültigkeit des §. 3 unserer Verfassungs Urkunde nicht mehr die Rede sein. Zwar hat jene durch das Gesetz vom 28. Juni 1848 geschaffene provisorische Centralgewalt durch das Ab⸗ danken ihres Inhabers ein thatsächliches Ende erreicht, und ist der Versuch der National-Versammlung, an die Stelle der propiforischen Central gewalt eine Regentschaft einzusetzen, an der Macht der Ereignisse gescheitert; zwar ist in Folge hiervon für die Gesammtheit der deutschen Staaten eine Art von Interregnum eingetreten; aus diesen Thatsachen kann man aber nicht einmal mit einem Schein von Recht die Schlußfole erung ableiten, daß serdurch der frühere Zustand, daß die deutsche Bundesakte von 1815 mit ihren Entwicklungen bis zum Jahre 1848 und mit ihren früheren Bundes Organen zu Recht bestehe. Ueberdies ist diese Versammlung von einem großen Theile der t nicht anerkannt. Hätten aber

deutschen Regierungen

auch sämmtliche deutsche Regierungen es ihrem und ihrer V Interesse gemäß gefunden, den Fortbestand des früheren deutschen Bundes mit sei nen wieder erweckten alten Bundes- Organen anzuerkennen, so würden damit stechte, welche dem deutschen Volke aus dem Gesetze vom 28. Juni 184 „hem vamit in Einklang stehenden Beschlusse der Bundes-Ver— 12 li 1848 (in welchem dieselbe zugleich ihre Thätigkeit für

(klärte) erwachsen sind, keinesweges beseitigt, und es würde jenes Anetkenniniß jeder rechtlichen Gültigkeit ermangeln. Da es sich aber hier los um einen theoretischen Rechtsstreit handelt, da vielmehr mit

det Reaktivirung des deutschen Bundes und seines früheren Organes, der veutschen Bundesversammlung, nicht nur die Errungenschaften der neusten Zeit aufs Ernstlichste bedroht würden, sondern auch die Aussicht vorhanden wäre, daß die Zukunft, welche das deutsche Volk von einem solchen wieder aufgelebten Bundestage zu erwarten hätte, noch unter dem Maße derjenigen Freiheiten bleiben könnte, welche dasselbe vor dem Jahre 18485 inne Patte, so halten wir es für die heiligste Pflicht jeder deutschen Volksvertretung, bei

jeder Gelegenheit und mit allen Kräften gegen die Versuche zur Wie⸗— derbelebung dieses Bundestags, welchen sie nimmermehr als zu Recht bestehend anerkennen kann, und gegen jede Wirksamkeit dessel⸗ ben sich zu erklären. Ganz unvereinbar mit diesen Pflichten einer Volksvertretung müßten wir es aber finden, daß letztere einer solchen Institution Waffen zur Vernichtung der Volksrechte lie⸗

fern sollte.

Mit dem bisher Vorgetragenen glaubt Ihre Kommission den Antrag begründet zu haben, die Versammlung wolle beschließen: „M) die angesonnene Verwilligung, als formell und materiell nicht begründet, abzulehnen; 2) ge⸗ gen jeden Aufwand zu protestiren, welcher sich durch die fraglichen Kriegs—

wen

Rüstungen ergeben sollte; 3) der Staats-Regierung zu erklären, daß, w

dieselbe mit Verlassung ihrer bisherigen politischen Stellung und Ergreifung einer den Rechten des Volkes entsprechenden Politik, so wie nach tlarer

Darlegung ihrer Zwecke, ein Ansinnen um Verwilligung von Nitteln an die Landes⸗Versammlung bringen sollte, durch welche der Se eigenen Landes, somit eine bewaffnete Neutralität bezweckt würde, die Landes-Ver— sammlung ein solches Ansinnen der reiflichsten Erwägung un würde

ter stellen und alle zum Schutze des Landes und seiner Rechte erforderlichen Mittel zu verwilligen geneigt wäre.“ . . . Nachdem der Berichterstatter Sto ckmaier den Kommissions⸗Bericht vorgetragen, sprach zuerst Kuhn: Die Rüstungen haben ihren Grund in dem Zwiespalt der deutschen Großmächte, und hierbei können wir nicht den theilnahmlosen Zuschauer machen. In einer solchen Lage muß man Partei ergreifen, wenn man nicht von beiden Seiten angefeindet und mit doppelten Ruthen gepeitscht werden will. Die Kommission glaubt, man solle diplomatische Verständigung versuchen; als ob man dies nicht bisher lange genug gethan hätte! Uebrigens freut mich diese Anerkennung diplo— matischer Wirksamkeit, welche ich auf Seiten der Kommission nicht gesucht hätte. Ferner spricht die Kommission von einer bewaffneten Neutralität. Wie könnte, aber ein so kleines Land, als Württemberg ist, sich sicher stellen, wo alles ringsum kriegsgerüstet ist! Aber auch die Neutralität erforderi Geldopfer, und dieses Zugeständniß der Kommission adoptire ich. In ur—Q—

hessen hat der Zwiespalt neuestens sich am größten gezeigt; es herrscht aber ein verworrenes, unklares Wesen über die deutschen Verhältnisse vor, indem die Meisten das Außerwesentliche von dem Kerne der Sache nicht zu un= terscheiden wissen, und der Beweis davon wird heute auch hier geliefert

werden, indem zwei Parteien, welche in der deutschen Frage prin- zipiell einander gegenüberstehen, heute sich die Hände reichen wer— den. In Wahrhest handelt es sich nicht um Kurhessen, sonder um das Recht Oesterreichs, welches preußische Uebergriffe zurückweisen will. Wenn Oesterreich mit seinen Verbüudeten nicht im Stande

ist, die Anmaßungen Preußens zurückzuweisen, dann wäre Deutschland der preußischen Diktaiur verfallen. Dies Letztere zu verhüten, bedarf auch Wün temberg die Mittel, und wenn ich der Regierung diese verwillige, so bi ich damit kein Freund eines verzehrenden Kampfes, denn ein soscher wön nicht ausbrechen, oder nur kurz dauern, wenn Oesterreich und dessen Ven. bündete ihre Pflicht thun. Es ist meine tiefste Uebe zeugung, daß wir zun Frieden beitragen, wenn wir das Ansinnen der Regierung annehmen. Die Forderung der Regierung scheint mir materiell gerechtfertigt, doch möchte ich noch einen speziellen Nachweis und die Versicherung, daß die Rücktcht zum Bundestag das einzige Mittel sei, um, nach Erschöpfung aller anderen, die Neugestaltung der deutschen Verhältnisse anzubahnen. ; (Schluß folgt.)

Stuttgart, 4. Se. Majestät der König hat dem Fürsten Paskewitsch aus Anlaß seines funfzigickhrigen Dlenstfuh läums das Großkreuz des Militairverdienst⸗-Ordens verliehen.

Gustav Schwab ist in verflossener Nacht von einem Schlag— anfall betroffen, der im Laufe des Sommers ihn schon einmal berührt und bewußtlos dahingestreckt hatte, nach zehn Minuten eines schmerzenfreien Kampfes gestorben.

Hessen. Kassel, 7. Nov. (Kass. Ztg.) Heute Morgen um 8 Uhr hat uns das Königlich preußische 18te Linien-Infanterle— Regiment verlassen, um zur Armee des Generals von der Gröben befördert zu werden. Auf dem Allarm- und Paradeplatz (Friedrichs platz) sprach Oberst von Hann kurz vor dem Abmarsch des Regi ments der Stadt Kassel für die herzliche Aufnahme, die Preußens Krieger gefunden, seinen Dank und brachte den biederen Bewohnern ein dreifaches Hurrah, in welches das Regiment mächtig einstimmte Eine zahlreiche Menge gab den in kurzer Zeit so lieb gewordenen Truppen noch auf dem Bahnhofe unter unendlichen Lebehochs daß Geleite. Unter Trommelschlag und Kriegsgesängen wurden sie endlich in zwei langen Wagenzügen der Stadt entführt. und Soldaten waren von dem Abschied, aber auch von der Freude über ihre Mission sichtlich bewegt. Noch weithin erschallte ihr Ab schiedshurrah und blitzten die geschwungenen Helme, womit sie Kassels Bewohnern den Scheidegruß zuwarfen. Als einen sehr bezeichnen den Zug der Gesinnung, womit Preußens Krieger unsere Stadt verlassen, heben wir es 2 daß ein Füsilier

Nov.

Offizier

unter Anderem hervor, r nach einem mehrstündigen Marsch und der Ankunft in Hersftld es sein erstes Geschäft sein ließ, brieflich seinem Qnartiergeber in Kassel nochmals für die herzliche Aufnahme, die er gefunden, zu danken. Noch kurz vor dem Abmarsch wurde die Redaction dieser Blätter von Offizieren und Soldaten in Namen ihrer Kameraden um öffentliche Danksagung an Kassels Bewohner ersucht, suchen, welches durch das (hier solgende) Schreiben Herrn O bersten von Hann seine Erledigung gefunden he Der Oberbürgermeister veröffentlicht Folgendes: Ausmarsch des am 2ten d. M. in i preußischen 18ten Infanterie-Regiments ist von dem Commandem dan welcher inzwischen ! ö

1 nachfolgende verbindliche Schre

kin Er unten des

bends vor

Königlich

icht

-

eingerückten

Stadt-⸗-Kommandant fungirte, das

ben dem hiesigen Stadtrath zugegangen, welches ich zur Kenntniß

Bewohner Kassels bringe. Kassel, am Sten November 1850 Der Oberbürgermeister der Residenz:

, , , An den Hochlöblichen Magistrat mache ich die ergebene An An den Hochlöblichen kagistrat mache ic die ergebene Ai

zeige daß ich mit dem mir untergebenen 18ten Infanterte-Regi ment morgen früh hier abr ücke, und (E66 schäft . Kassel auf den L—

Kommandantur vonn. * * 26 zufantorioe M Commandeur des 32sten Infanterie Re ĩ allen, Herren, so wie eren Ben saae ich in meinem ind im Nam en des mir nteraebenen Re iments sage ich in meinem und im Namen des mir untergebenen Regimente den herzlichsten und aufrichtigsten Dank für die wohlwollende Auf nahme, wir in Ihrer Mitte fanden. Die

Führung der Kommandanturgeschäfte ist mir bei

Daß Dit

von der

meine

welche

dem

trefflichen Geiste der B

wohner von Kassel und durch ihre umsichtige Mitwirkung sehr leie geworden. Auch dafür sage ich Ihnen meinen herzlichsten Dank Wir alle scheiden aus Ihrer Mitte mit dem wärmsten Gefühlend Hochachtung und mit den redlichsten Wünschen für das Wohl d

wackeren Hessen Volkes. Kassel, den 7. November Königliche preußische K von Hann, C

heute Morgen um 19 Uhr wurden die sterblichen Ueberreste des verstorbenen Zeughaus- Kommandanten, Oberst-Lieutenants Moyc, zur Gruft geleitet. Zahlreiche Bürger aller Stände und sämmt— liche Bürgergarden-Offiziere gaben der Leiche des wackeren, verehr ten Mannes das Geleite zur letzten Nuhestätte. Zwei Compagnieen vom Königlich preußischen 32sten Regiment bildeten das militairische Leichengefolge, zu welchem sich nächst der anwesenden Könialich preußischen Generalität auch die Of hier befindlichen preu— ßischen Truppen, so wie Offiziere, eingefunden hatten.

re der

Die Ehrenzeichen des Verblichenen 2

wurden von einem preußischen Adjutanten dem eichenwagen auf einem Kissen nachgetragen. Der Kommandant Oberst von Hann hatte gewünscht, bürgerliche Begleitung nicht

daß die nach, sondern zwischen dem Königlichen Offiziercorps dem folge: was denn auch gescha Konsistorialrath

hielt am Grabe eine Rede, welche zum Gedächtniß des Verstorbenen auf den Wunsch seiner Freunde und zum Vortheile eines milden Zweckes herausgegeben werden soll. Besonders ergreifend war es, als der Redner der Liebe gedachte, welche die Untergebenen an den entschlafenen, biederen und leutseligen Führer fesselte, und wie einer von ihnen, ein Arbeitender, der einst unter ihm gedient hat, auf die Kunde seiner Erkrankung auf Tage und Nächte zur Pflege an das Todeslager geeilt sei. Die Erwähnung der Bürgertugenden des Entschlafenen war voll treffender Beziehungen. Insbesondere gedachte die Rede der Entschlossenheit desselben, als es gegolten, „Gott mehr zu gehorchen als den Menschen, und lieber Alles zu tragen, als Eid und Gewissen zu verletzen“ und jener unerschütter— lichen Zuversicht, womit der Verstorbene auch in den trübsten Tagen seine Freunde im Bewußtsein der guten Sache des Vaterlandes aufrich sete und ihren Blick auf jenes Brudervolk hingelenkt habe, das von Gott berufen sei zum Schutze deutschen Rechts und deutscher Sitte, auf jenes Volk, dessen Krieger jetzt an seinem Grabe ständen, um die fernen und entfernten Kameraden zu vertreten. Herr Konsistorial⸗ Rath Meyer sprach den preußischen Kriegern den Dank der hinterbliebe⸗ nen Familie und aller Anwesenden Anerkennung für den Ehren— gang bei dem Leichenbegängniß aus und flehte Gottes Segen für den brüderlichen Geist herab, der sie dazu angetrieben habe. „Seht!“ rief er, „in Eurem Vaterlande stand seine Wiege, hier liegt sein Sarg! Es ist mir, als seien die Marksteine gewichen!“ Nach der

5n Zuge h.ů Herr eye

Rede trat der Kommandirende, General⸗Lieutenant von Tietzen, zum Herrn Konsistorial-Rath Meyer und sprach ihm in seinem und seiner Kameraden Namen den Dank für die das preußische Volk und dessen Krieger ehrenden Worte dieser Rede aus! Eine drei⸗ malige Pelotonsalve und die Choralmusit des Regiments⸗Musikeorps beschloß die Feierlichkeit. .

Ansland.

Oesterreich. Mailand, 2. Nov. (Lloyd.) Nach dem

letzten Ausweise belaufen sich bisher die beim Unterstützungs-Eomité von Brescia eingelaufenen Geldbeträge für die durch die Ueber schwemmung Verunglückten jener Provinz auf mehr als 460,000 Zwanziger. ö

Der reiche Graf Rusca in Mailand läßt jetzt seine großarti⸗ gen Zimmer im Palaste Serbelloni auf dem Corso di Porta orien- tale aufs prachtvollste einrichten. Ein Salon soll ganz mit getrie⸗

benem Golde belegt werden, wozu eigene Goldschläger aus Paris verschrieben wurden. Der ganze Kostenaufwand wird beiläufig auf mehr als eine Million Lire veranschlagt.

Es ist nun schon entschieden, daß das große Theater alla Scala

in der kommenden Winter- Saison eröffnet wird. Unt Leitung des Impresario Alessandro Corti werden Opern und ege ben werden.

Es wird hier an einem neuen Projekte zu schnel len Durchführung des lombardisch-venetianise n 100

Millionen Zwanzigern gearbeitet, welches so ei ist, daß an dem beabsichtigten Erfolge gar nicht indem dadurch ein Zwangsanlehen .

Gemeinden wesentlich gefördert und de liche Garantie dargeboten wird. Ma Ministerium nicht anstehen werde, den

fach und zweckmäßig zu zwejfseln wär

vermieden, das

Ei

nit

nige

bedeutende

Mitglieder der abgesege 6 Herausgabe

Wage) ertheilt. .

und Lyceen der

Mailand, 4. Nov. lombardischen Emigration nach Kalifornien Statthalte izession zu

neuen Journals: La Bilaneia (die Am 5ten wurden die Universitäten

Kronländer feierlich eröffnet. Der Feldmarschall Graf Radetzly hat vor neuerdings aufs nachdrücklichste sämmtlich

bardei und Venedigs

Die rei hat eines

italtenischen

einer Reise nach Wien il⸗Beamten der Lom⸗ empfehlen la sich gegen Jedermann, so⸗

wohl im Amte als außer demselben anständig und freundlich zu HJ ö ö a Ber antwortlichteit aufs sor fall igst . 8 . n, was de Wurde Und der Silk ung elnes bssent lichen K. K. Beamten im Geringsten zuwider und den Staats bürgern, mit denen selbe in Berührung kommen, gegründete Ur sache zu Klagen geben könnte. . Sämmtliche Beurlaubte sind einberufen worden.

Gro 1IUil 16,

ö mln n n, Sn. 3tg.) Vom peterwardeiner Gränz⸗-Regiment ist eine Division mit Kanonen eiligst nach der Gränzfestung Raeca abgegangen, wohin sich zersprengte Schaaren der Nisam⸗-d ruppen aus Bosnien flüchteten. Ein Pascha, vermuth-⸗ lich der von Tuzla, flüchtete sich nach Loznica in Serbien' Gestern / sind sieben türkische Spahijas hierher gekommen und nach Belgrad übergetreten. Die Aufständischen in Bosnien müssen einen Sieg er⸗ rungen haben, obwohl dem Gerüchte, daß Omer-Pascha's Armee zersprengt sei, nicht zu trauen ist. Man spricht, daß auf der Drina viele Schiffe mit Flüchtlingen gesehen werden. Diese Wendung der Dinge in Bosnien kam höchst unerwartet; unsererseits werden die

Gränzen bewacht, zu welchem Ende der Kordon längs der Sawe die Garnisonen in den Gränzfestungen verstärkt wurden.

Un Frankreich. Paris, ov. Gestern haben sich aber mals Repräsentanten, alle aus den entlegensten Departements, ein der gesetzgebenden Versammlung gemeldet. Die Ver— ammlung dürfte bis Montag vollzählig sein Der ministerielle Antrag auf Auflösung der Wohlthätigkeits Gesellschaft des zehnten Dezembers ist nun an den Staatsrath ge langt. Derselbe wird zu gleicher Zeit mit hreren anderen ) zwecke e

Wohlthätigkeits Gesellschaften befassen, solgen und militarisch organisirt sind. Die Regierung hat dem General Neumayer

—— ——

zur Annahme seines neuen Kommando's gelasse er auf seiner Weigerung, so wird er angeblich nicht, i d sein Wunsch ist, zur Disposition gestellt, sondern in e

setzt werden Der Repräsentant Herr von Expedition Gesandter beim Papste, hatte

Courcelles, zur Zeit der römischen

heute Morgens eine lange

Konferenz mit dem päpstlichen Nuntius Fornari wegen der piemon tesisch⸗römischen Differenz. Ein bestimmtes Resultat ist bis jetzt nicht erzielt worden. Fornari wird übrigens, obwohl ihn Erzbischof Garibaldi auf seinem hiesigen Posten erfetzt, Paris nicht vor Ende

dieses Jahres verlassen und so lange auch die diplomatischen schäfte fortführen. Während der Eröffnungsrede des Dr. Velpeau beim Beginn

des Lehrjahres an der medizinischen Fakultät fand großer Tu statt. In der Rede sprach Velpeau nämlich von der Befestigung des öffentlichen Friedens und der allgemeinen Befriedigung d Gemüther, was mit einem Sturm Pfeifen und Geschrei ar

genommen wurde.

Der Präsident der Republik läßt für die Stadt Lyon ein rei

hes Porzellan⸗-Service in Sävres zum Gedächtniß seiner Anwesen heit anfertigen. Vierzehn bezügliche Ansichten, von zwei bekannten Malern ausgeführt, sind bereits fertig.

Vom 11. November (dem nächsten Montag) an werden die zu Kunstausstellung im Palais national bestimmten Gegenstände im ortigen Lokal in Empfang genommen

Großbritanien und Irland. London ne Gestern waren die Minister zum Conseil in London ve sammelt Anwesend waren: Lord John Russell, der Lord Kanzler, der Mar⸗ quis von Lansdowne, der Graf von Minto, Sir George Grey

Viscount Palmerston, Graf Grey, der Kanzler der Schatzkammer, Sir Francis Baring, Sir John Hobhouse, der Graf von Carlisle, Herr Henry Labouchere, der Marquis von Clanricarde und Herr Fox Maule. Die Berathung dauerte zwei und eine halbe Stunde. Bei einer gestrigen Sitzung der Direktoren der ostindischen zum Ober⸗

Tompagnie wurde General-Lieutenant Sir John Grey Befehlshaber der Landtruppen in Bombay ernannt.

Niederlande. Aus dem Haag, 1. Nov. Der Finanz— Minister hat die Einnahmen für 1851 in folgender Art veranschlagt: Grundsteuer 10,109, 475 Fl.; Personensteuer 6,072,000 Fl.; Pa⸗ tente 2,499, 840 Fl.; Ertrag der Zölle und Accisen 19,425,650 Fl.; andere indirekte Abgaben, z. B. Stempel, Einregistrirung, Erb— schaftssteuer 2c. 9, 108, 060 Fl.; die Eingangs, Ausgangs- und Schifffahrts-⸗Rechte 4, 609, 5d Fi.; Domainen 1, 219, 266 Fi. Brief-

1843

post 1,ů 130,090 Fl.; Kolonieen 9, SoM 000 Fl. ꝛc. summe beläuft sich auf 70 789,939 Fl. 14 Ets. Die Staatscourant enthält eine Königliche Verordnung von hoher Wichtigkeit. Man hat beschlossen, die mineralogischen Schätze im indischen Archipel für die niederländische Industrie auszubeuten.

Die Gesammt⸗

Es soll daher den Holländern sowohl im Mutterlande als denen, die in Ostindien etablirt sind, erlaubt sein, im niederländi— schen Ostindien Bergwerke anzulegen. Die nöthigen Kontrakte

müssen mit dem General-Gouverneur in Ostindien abgeschlossen werden, der dann die Bedingungen festsetzt, unter denen die Konzession zu bewilligen ist. Diese Unternehmungen sollen von Seiten der Regierung jeden möglichen Schutz und Unterstützung finden, nur nicht durch Geldmittel. Die Konzessionen werden höch stens auf 40 Jahre ertheilt. Die Direction der konzessionirten Gesellschaften muß gänzlich aus Holländern zusammengesetzt sein, und in jedem Falle muß der Conzessionair, sei derselbe eine Gesell— schaft oder ein Individuum, in Ostindien selbst vertreten sein.

Der Bericht der zweiten Kammer über den Gesetz-Vorschlag,

drei Exmitgliedern der alten ersten Kammer eine lebenslänglich. Pension zu ertheilen, ist veröffentlicht worden. Derselbe spricht sich für den Vorschlag sehr ungünstig aus, denn erklärt, daß gar kein Anspr oder Berechtigung zu einer Pension vorläge, und in jedem die beantragte Summe von 14000 Fl. jährlich l zu l

Schweiz. Bern, 5. Nov. (Eidg. 3Ztg.) Am Aten d. zurde die schweizerische Bundesversammlung wieder eröffnet. Im National- und Ständerath zeigten sich noch ziemliche Lücken. Im Nationalrath hielt der Präsident Dr. Kern eine Eröffnungsrede; im Ständerath wurde keine gehalten. Di den Räthe haben die Geschäfte bereits vertheilt und zur Prüfung aller Vorlagen

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Kommissionen niedergesetzt. j

Diteser Tage ist dem B der icht der Herren E) perten über die finanziellen Eisenbahn⸗Augelegenheiten vo gt worden, dessen schweizerisches Interesse dem B es Herrn mkaum nachsteht. Der ausführliche Bericht soll ebenfalle zucke übergeben und in das Bundes blatt eingerückt

Lausanne, Nov. (Eidgen. 3g.) Letztes Jahr verlasen bekanntlich die katholischen Geistlichen auf Befehl ihres Bischofs das

staatsräthliche Bettagsmandat nicht und wurden deshalb von der Regierung mit ziemlich langer Amtssuspension und Entziehung ihres Einkommens bestraft. Um indessen dieses Jahr einen solchen Kon flikt zu vermeiden, stellte der Staats⸗Rath das von ihm für beide Konfessionen gleichlautend ausg eitete Mandat vorher zur Ein sicht und allfälliger Bitte um Abänderung der katholischen Geistlich keit zu, und wirklich f deren Bitten hin mehrere Stellen modifizirt, andere aber nie Jetzt aber war es zu spä nochmals an den Staats⸗Rath Was geschah nun? Keiner der katholischen Geistlischen des Kantons s8 das Man dat vollständig, sondern entweder mit R eglassung der ihnen anstö⸗— ßigen Stellen, oder mit Substituirung jener Worte, wie sie von der Geistlichkeit vorgeschlagen, vom Staats-Rathe aber nicht beliebt wor den waren. Darauf hin ist am 360. Oktober die sofortige Entsez zung aller katholischen Geistlichen des Kantons beschlossen worden, mit einziger Ausnahme von zweien, die sich in ganz besonderen Um ständen befanden

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Italien. Turin, 3. toren des piemontesischen Parlaments fe nté und Grafen Pinelli. In Genua wurden viele Kisten mit Mord-Instrumenten, dar unter 6000 Dolche, konfiszirt. Sendung kam aus Genf war für Rom bestimmt.

Das in Turin erscheinende radikale Popolo wurde heute sequestrirt.

Noch immer hört man

Als neu zu erwählende nennt man unter Anderen Pro⸗—

Nov.

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Die Journal Gazzetta del

. in verschiedenen

der Postwagen

Theilen des Kirchenstaates zwischen Rom und Imola überfallen

Aus Ancona wird gemeldet, daß die österreichischen Besatzungs

truppen in der dortigen Gegend zum Theile zurückgezogen werden und der Abgang durch neapolitanische Soldaten ersetzt werden soll.

In Folge der Nachricht vom Ausbruche der sporadischen Cho lera in Triest werden die Kirchenstaate an langenden Schiffe einer z8-Kontumaz und die aus anderen öhsterreick irztlichen Visitation unterzogen.

In gut unterrichteten Kreisen in Rom bezeichnete man aud den würdigen Professor Orioli als Mitglied u gründenden römischen Staatsrathes.

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nung Nov. ( seit dem 19 Zeptember in . 1 1 ) 1 ch Vl l 1 1

. Dem in . Händen des Kardinals Anton uche um Stellen im Staats⸗Rathe

Herr Montalembert ist zu Rom

E Finanz⸗Konsultoren, welche den, haben in Gremio sowohl das Budget d n zu überwachen; m betreffenden Erlasse ausgesprochen, daß sie in dem geheimen Konklave er Papstwahl vorkommenden Auslagen nichts angeher Mit dem Tode des Papstes wird die Consulta aufgelöst, doch häng

1 den rmessen des Kardinal Kollegiums ab, ihr die Fort

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Rom, Nor C. 3.) Am 1Isten d. hat der

eine Piemont betreffende Allocution im

1 4 2 17 1 1 4 13 1434 T halten. Römische Blätter enthalten sie noch nicht 11 7 2 s M vI MK gag * 1 * 12* 3 Rr Loscan verspricht vas gegen Diemont gerichtete

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Griechenland. Athen, 29. Okt. (Lloyd.) Bereits kennt man das Resultat der neuen Wahl für die Deputirten-Kam mer. In dreizehn Kommunen, welche zusammen zweiunddreißig

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Abgeordnete stellen, erscheint blos jene von Naupakto mit dreien von der Opposition, alle übrigen sind feste Anhänger der Regie rung. Alle Anzeichen lassen erwarten, daß die Wahlen für Athen und Syra ebenfalls regierungsfreundlich ausfallen werden.

Das von Marseille und Malta eingetroffene französische Dampfboot wurde bereits ohne Quarantaine zugelassen; ein Be—

weis, daß der Gesundheitszustand in jenen Häfen befriedigend ist.

Serbien. Belgrad, 29. Olt. (Südsl. 3tg.) Der bosnische Aufstand ist in eine neue Phase getreten. Die bosnischen

Türken der benachbarten fünf Rahien an der Bosna haben die da⸗ selbst befindlichen Nisamtruppen herausgeworfen und den Kaimakam von Tuzla erschlagen. Die Peranlaffung däzu gab, wie es heißt, ein neuer Ferman, vermöge dessen nicht blos dle Rajas, sondern auch die Türken von ihrem gesammten Vermögen Steuern zahlen müßten. Dies, verbunden mit der berests früher befohlenen Re⸗ krutenstellung und den bekannten Erpressungen der Beamten soll die Wuth der Türken aufs Aeußerste gesteigert und sie zu die sem verzweifelten Schritte getrieben haben. Die Rajas sind fortwährhend ganz ruhig. ö t

Türkei. Konstantinopel, 27. Okt. (Lloyd.) stern stattgehabte Explosion des türkischen Dreideckers ket“, welcher mit 120 Kanonen bewehrt war und trug, entstand dadurch, daß die Pulverkammer Feuer fing. Das dadurch verursachte Getöse war schrecklich; 850 der tüchtigsten Sol⸗ daten, Offiziere und Matrosen haben ihren Tod gefunden. Der Angabe des Indicatore Bisantino zufolge, sind nur etwa noch 200 am Leben geblieben, sie sind aber so arg zugerichtet, daß nur geringe Hoffnung zu ihrer Wiederherstellung vorhanden ist.

Auch die Türken werden auf die Aufforderung der Regierung ihr Kontingent zur großen londoner Industrie⸗Ausstellung geben. Es scheint jedoch, daß man sich auf die vorzüglichsten Erzeugnisse des ottomanischen Gewerbfleißes, als Teppiche, Seiden und Baum- wollstoffe von Damaskus, Aleppo, Brussa und Candia u. s. w., be⸗ schränken werde. Auch verschiedene Boden -Erzeugnisse werden in der Ausstellung figuriren.

. Die französische Division in der Levante dürfte in den griechi⸗ schen Gewässern überwintern. ö

Die gemeldeten Aufstände in Syrien waren nicht so drohend, wie man sie geschildert hatte. Die neuesten Berichte aus Beirut gehen darüber leicht weg und melden nur, daß im Gebirge einige Bewegungen wegen der Conseription stattgefunden haben. In den ersten Tagen des Monats Oktober kamen Drusen und Mutnalis in die unweit Damaskus liegenden Dörfer, um deren Bewohner zum Aufstande zu bewegen Ihre Haupt⸗Absicht mag wohl dabei auch ein wenig bei dieser Gelegenheit auf Plünderung ausgegangen sein. Der Pascha entsendete sofort zwei Bataillone Infanterie, etwas Kavallerie und acht Kanonen unter Kommando Mustaf Pascha's, um sie zu verfolgen. Die Bergbewohner wurden während der Flucht angegriffen, funfzehn derselben blieben todt auf dem vier wurden gefangen nach Damaskus gebracht. streuten sich in den Gebirgen, folgern derhergeste unzufrie'

Die ge⸗ rs „Negri Schef⸗ die Admiralsflagge

gen, da die ausgesendeten Truppen jeden Versuch ausftommen

Die Westfälische Eisenbahn. Berlin, 8. Nov. Als Verbindungsglied zwischen der Köln⸗ Mindener und Münster⸗ Hammer Eisenbahn einerseits und zwischen den Linien der Hessischen und Thüringischen Bahnen (Frankfurt a. M. ⸗Kassel⸗ Leipzig) andererseits war schon im Jahre 1846 die Köln ⸗-Minden worden.

Thüringer Verbindungsbahn konzessionirt Der bereits begonnene Bau rigkeit, welche die Ungunst der Zeitverhäl

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Actien entgegenstellte, ins Stocken, bis der Staat sich entschloß, die weitere Ausführung in die Hand zu nehmen und zu diesem Behuf

vom 23. Dezember 1848 übernahm.

Nachden die zum Fortbau nöthigen Geldmittel durch das Ge⸗ setz vom 7. Dezember 1849 bewilligt waren, ist das Unternehmen seitdem kräftig gefördert worden. Die nunmehr die West⸗ fälische benannt, geht von der Köln⸗Mindener Bahn bei Hamm aus und erreicht über Lippstadt, Paderborn und Warburg mit Längen⸗Ausdehnung von etwas über 18 Meilen dse kurhessische Gränze und den Anschluß der Friedrich --Wilhelms Nordbahn bei Haueda. Sie zerfällt in zwei wesentlich verschiedene Abtheilungen,

35 Abtheilung II. zwischen Hamm und Paderborn, nahe in ziemlich ebenem Lande belegen, schon jetzt hat ) Oktober sonenverkehr eröffnet

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Nordbahn möglichst früh einen geeigneten Anschlußpunkt und eine Verbindung mit den Hauptstraßen der Provinz Westfalen zu bieten, war die etwa eine halbe Meile lange Strecke von der hes⸗ sischen Gränze bis nach Warburg, auf welcher beträchtliche Erd arbeiten erforderlich wurden, bereits unter der Direction der frü heren Actien⸗-Gesellschaft stark in Angriff genommen, auch der auf der Gränze über den Diemelfluß führende Viadukt von 6 Oeffnun gen zu 51 Fuß Weite, mehr als 70 Fuß über der Thalsohle hoch, unter Mitbetheiligung der Gesellschaft der Friedrich⸗Wilhelms— Nordbahn in seinen unteren Theilen ausgeführt worden. Diese

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