1850 / 314 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

ter Zuziehung von im Ganzen nur zwei preußischen Bataillonen niedergekämpft worden sei, ein Aufstand, der 7 Tage gedauert. Durch diese Bemerkung solle keinesweges die nicht genug anzuer— kennende und dankbar gewürdigte preußische Hülfe herabgesetztz son= dern nur darauf hingewiesen werden, daß Sachsen in jenen Tagen, nicht durch preußische Truppen allein gerettet worden, und daß hier nicht derselbe Fall eingetreten sei, wie in Baden. Man möge sich doch erinnern, daß sächsische Truppen den Kampf allein y, ihn am ersten Tage ganz allein mit Muth und Erfolg 9. ö. auch nach Ankunft der preußischen an, . militairischen Macht gebildet haͤtten 3 werden, daß man damals auch in Preuß

s „in Sachsen nicht ein spe⸗ zugestanden, wie in Sachsen! . n,, Thron niedergekämpst

ß hier

men, gekämpft und überwiegenden Theil der lich müsse hervorgehoben selbst ganz unumwunden

2 4 * RK srs 8 ziell sachsischer Aufstand gegen den sächsischen in' deutschen Auf⸗ sei, sondern daß man hier einen allgemeinen dei und der, stand, der gerade in' Sachsen ausgebrochen, ö mri . . —8*1 1 nach allen Seiten in Die

wenn er nicht besiegt worden, sich , n gr Nachbarländer erstreck ene ,, . ö . St Anzeige ö. zusummen, so werde man wohl zu⸗ hier für, a nit Recht an die sächsische Regierung und vörderst das Rerlanstn nine . a eg aus Rücksicht auf den der an Sachsen nicht stellen wollen, daß es aus Rüchsie . a .

1 . huldigen Dank sich ganz wehrlos Preußen preußischen Regierung htm g nf, ite, selbftstkndig' sein Interksse hingeben und nicht im Stande sein sollte, se 16 än ig sei * j dem preußischen gegenüber zu wahren; daß Jenes verlangt werde, unterliege keinen Zweifel. Eben so wenig könne der sächsischen Regierung aber auch der Vorwurf gemacht werden, daß sie die, Preußen schuldige Dankbarkeit je aus den Augen gesetzt habe. Sie habe dies, um es gerade herauszusagen, am meisten dadurch bethä⸗ daß sie das Bündniß vom 26. Mai 1849 mit abgeschlossen. behaupten wollen, daß Sachsen durch die

damals unbedingt genöthigt worden sei, dieses Bündniß abzuschließen, denn in Sachsen sei unmit— telbar nach den Mai-Ereignissen große Entmuthigung ein⸗ getreten, keine wirklich ernstliche Unordnung im Lande mehr zu fürchten gewesen. Sachsen sei damals hauptsächlich durch die von der preußischen Regierung erlassene Proelamation, nach welcher zwischen der Krone Preußen und den Mittelstaaten bereits eine Einigung in Bezug auf die deutsche Verfassung getroffen worden sei, zum Beitritte bestimmt worden, indem es ihm als gebieterische Nothwendigkeit erschienen sei, diese Zusage mit verwirklichen zu helfen. Sehr begreiflicherweise habe es Sachsen dabei freistehen müssen, seine Bedingungen zu stellen. Dies sei in dem bekannten Vorbehalte geschehen, und von diesem erst dann rechtzeitig Gebrauch gemacht worden, als alle Versuche, das Bündniß vom 26. Mai in tine solche Bahn zu leiten, daß wirklich eine Verfassung für ganz Deutschland daraus hervorgehen könne, gescheitert waren, und nach⸗ dem der sächsische Bevollmächtigte im Verwaltungsrathe sich ver⸗ geblich bemüht hatte, die zur Erreichung des vorgesteckten Zweckes nöthigen Modificationen herbeizuführen. Es habe dies geschehen müssen, hätte sich Sachsen nicht geradezu gefangen geben wollen. Inkonsequenz werde man der sächsischen Regierung wohl kaum vor— werfen können; früher wie jetzt habe sie den Grundsatz, daß Deutsch— land nicht zerrissen werden dürfe, festzuhalten gesucht, die Oppo⸗ sition gegen die Aufstellung eines engeren oder weiteren Bundes nicht aufgegeben. Der Herr Staats ⸗Minister fügte dann ferner noch die Versicherung bei, daß der sächsischen Regierung an der Er⸗ haltung der seit der Gründung des Zollvereins bereits bestehenden innigen Beziehungen zu Preußen sehr gelegen sei, und sie dies bei jedem Anlaß bethätigt habe; namentlich sei dies erst neuerdings bei den Verhandlungen über den Zollverband der Fall gewesen, wo sich die sächsische Regierung mit aller Entschiedenheit dahin ausge⸗ sprochen habe, daß das Fortbestehen des Zollvereins in kei⸗ nem Falle gefährdet werden dürfe, ohne jedoch dadurch die Hoffnung, den Zollverein zu erweitern, abzuschneiden. Dagegen müsse er, allerdings nicht ohne ein schmerzliches Ge— fühl zu empfinden, darauf hinweisen, daß von anderer Seite gegen Sachsen in den letzten Jahren in Folge jener politischen Differenzen nicht immer die freundliche Rücksicht beobachtet worden, auf welche Sachsen wohl hätte Anspruch machen können. Von Sachsen sei die schuldige Achtung gegen Preußen niemals aus den Augen gesetzt worden; ob dies auch von der anderen Seite gegen uns immer geschehen, müsse leider bezweifelt werden; die Erklärungen in den Verhandlungen des Verwaltungs-Rathes, das überraschende Ver— fahren der preußischen Regierung in Bezug auf die vorjährige leipziger Industrie⸗-Ausstellung, die Beschlagnahme der Sachsen zu⸗ stehenden Zoll-⸗Revenüen, würden hier als Beispiele anzuführen sein. „Wir unsererseits werden“, so schloß der Staatsminister seine Rede, „alle unsere Bestrebungen dahin richten, daß man im friedlichen Wege sich verständige und Konflikte vermieden werden; allein noch⸗ mals muß ich mit Entschiedenheit den Vorwurf des Undanks und des Treubruchs zurückweisen.“

Die hierauf erfolgende Bemerkung des General-Lieutenants von Nostiz⸗Wallwitz, daß unter gegenwärtigen Verhältnissen Privatansichten in den Hintergrund treten sollten und der Patrio⸗ tismus jeden Sachsen antreiben müsse, die Regierung zu unterstützen und zu stärken, wurde von der Kammer mit allgemeinem lauten Beifall aufgenommen, und nach einigen Bemerkungen von Seiten des Bürgermeister Müller und einem kurzen Schlußworte des Re⸗ ferenten wurde der obige Antrag der Deputation von der Kammer einstimmig angenommen. = ;

Hierauf wurde zur Tagesordnung übergegangen. Auf dersel⸗ ben befand sich der Bericht der ersten Deputation, den Gesetzent⸗ wurf über Ablösung der Naturalleistungen an Geistliche und Schul⸗ lehrer betreffend. Berichterstatter war Herr Bürgermeister Hennig. Die Deputation hatte mit einigen in Vorschlag gebrachten Zusätzen und Abänderungen die Annahme des Entwurfs angerathen. Sie hatte für ihr Gutachten meistentheils die schon aus den Verhand— lungen der zweiten Kammer über denselben Gegenstand bekannten Gründe beigebracht. Von den einzelnen Paragraphen des Entwurfs veranlaßte eine erhebliche Debatte nur §. 2, und derselbe erlitt auf Anrathen der Deputation einige Abänderungen und Zusätze. Der anze Entwurf wurde schließlich gegen 7 Stimmen angenommen.

Jin Zusa-Antrag des Superintendenten Dr. Großmann zu §. ?

des Inhalts, daß den Gemeinden gestattet sein soll, die Ablösungs⸗

enen nbi entenbtiej: zum Ankauf von Grundstücken zu ver⸗ e angenommen.

a at s⸗

Stelle man dies

tigt, Niemand äußeren

werde Umstände

Hannover. Oannover, 11. N ; 7 1 iesige v 3 ö , n, , N. F, Hie ne g. hat nachstehendes Ausschreiben in Betreff der 3 ee, . erlassen: „Es sind in neuerer Zeit mehrfach ordnung vom . vorgekommen, daß, den Vorschriften der Ver⸗ Arbelten r, , . 1822 zuwider, an Sonntagen öffentliche Arbeit ? . . Vauten, vorgenommen sind und daß dergleichen

,. s ns der DOhrigkeiten ohne dringende Veranlaffung aus drücklich 30 Jillschweigen d genehmigt worden. Indem wir Darauf hinweisen, daß die Justände der Gegenwart' ein? e, Belebung des kirchlichen nd lei Sinnes um so mehr er—⸗

1860

welcher nicht sowohl dem Taumel und der Ge nußsucht als vielmehr der geistlichen Erhebung gewidmet ist, ertheilen wir den Obrigkei⸗ ten hiermit die Anweisung, so viel als thunlich, namentlich auch durch eigenes Beispiel, bei den Unterthanen auf eine würdige Sonn tagsfeier hinzuwirken und gegen alle Uebertretungen der Sabbaths⸗ Ordnung, insbesondere auch gegen die Vornahme öffentlicher Arbei⸗ ten, mit Nachdruck einzuschreiten. Hannover, den 4. November 1850. Königl. hannoversche Landdrostei. von Dachenhausen.

In Stade, Leer und Emden hat am 9gten d. M. ein heftiger Nordsturm große Ueberschwemmungen und zum Theil auch Deich⸗ Beschädigungen veranlaßt.

Baden. Karlsruhe, 8. Nov. (D. 3.) Die aus den Abgeordneten Trefurt, Speyerer, Junghanns, Mathy, Dennig, Soi— ron, Kaiser, von Dusch und Hoffmann bestehende Kommission der zweiten Kammer hat in Bezug auf das Bundniß mit Preußen

zug

nachstehende Adresse an Se. Königl. Hoheit den Großherzog ge⸗

richtet: . Durchlauchtigster Großherzog! Gnädigster Fürst und Herr! Ew. Kö— nigl. Hoheit ließen den Kammern, und zwar zunächst der zweiten in ge—

heimer Sitzung die Uebereinkunft vom 25. Mai d. J. wegen Stellung und Vempflegung der Königlich preußischen Truppen im Großherzogthum Baden vom 1. Oftober 1849 an, und wegen Verlegung Großherzoglich badischer Truppen in preußische Garnisonen, so wie den zu dem Art. VII. dieser Con- vention vereinbarten Vorbehalt zur Kenntnißnahme und, sowest solches ver= fassungsmäßig erforderlich ist, zur nachträglichen Genehmhaltung vor⸗ legen. Die zweite Kammer Ew. Königl. Hoheit getreuen Stände hat zur gründlichen Prüfung dieser Vorlage eine Kommission niederge—= setzt, deren Bericht berathen und hierdurch die Ueberzeugung gewon— nen, daß die Uebereinkunft vom 25. Mai d. J., insoweit sie die Verlegung der Großherzoglich badischen Truppen in preußische Garnisonen betrifft, nicht zum veritragsmäßigen Vollzuge gekommen ist, daß für die Beseitigung der im Wege stehenden Hindernisse innerhalb einer bestimmba— ren Frist keine Garantieen vorliegen, daß die wesentlichen Voraussetzungen, von welchen bei der Verlegung ausgegangen wurde, theils nicht in Erfül— lung gegangen sind, theils nicht mehr bestehen, daß durch die fortdauernde Anwendung der übrigen Bestimmungen der Uebereinkunft vom 25. Mai ohne gleichzeitige Verlegung der badischen Truppen die Staatskasse zur Ungebuͤhr belastet wird und das Land auf die Dauer die ihm hierdurch auferlegten unerschwinglichen Lasten zu tragen außer Stand ist, daß die Forderung Preußens für Mobilmachung und Unterhaltung des zur Unter— drückung des Aufstandes im Großherzogthume aufgestellten Armee -Corps, so weit sie den Matrikular-Beitrag Badens übersteigt, rechtlich nicht be⸗ gründet ist, und der berechnete Aufwand ohnehin nur zum geringeren Theile durch Bekämpfung des badischen Aufstandes veranlaßt und gemacht wurde, daß die Großherzogliche Regiernng zur Erzielung einer billigen Abfindung neuerliche Verhandlungen eingeleitet hat, deren Ergebniß nur durch die ständische Zustimmung rechtskräftig werden kann, daß aber die vom Königl. preußischen Finanzministerium angeordnete Rückbehaltung der Zollgefälle in allen Fällen unstatthaft ist, sowohl wegen der Unzulässig⸗= keit einer Compensation des Illiquiden mit dem Liquiden, als auch, weil die erwähnte Entschädigungsforderung von der Königl. preußischen Regie⸗ rung gemacht wird, hinsichtlich der Zollgefälle aber nicht Preußen, son— dern die Vereinskasse die Schuldnerin ist. Die zweite Kammer Ew. Kö⸗— nigl. Hoheit getreuen Stände hat daher heute in öffentlicher Sitzung be— schlossen: Ew. Königl. Hoheit unterthänigst zu bitten: J. Bei den Ünter— handlungen mit der Königl. preußischen Regierung auf eine entsprechende Abänderung der Uebereinkunft vom 25. Mai d. J., insbesondere aber dahin wirken zu lassen: 1) daß sich die der Entschädigungsberechnung des Art. III. zum Grunde liegende Kontingentszahl vermindere a) um die Zahl der in preußische Garnisonen einmarschirten Großherzoglichen Trup= pen von dem Tage ihrer Ankunft daselbst, hb) um die Zahl der im Groß⸗ herzogthum aufgestellten badischen Truppen von dem Tage an, an wel chem sie zum Ausmarsche bereit waren oder zum Dienste verwendet werden können; 2) daß eine Verminderung der Königlich preußischen Besatzungs⸗— Truppen außerhalb der Festung Rastatt, mindestens insoweit sie nothwen dig ist, um für die Unterbringung sämmtlicher Großherzoglich badischer Trup— pen in Kasernen Raum zu gewinnen, haldmöglichst stattfinde; 3) daß von weiterer Verlegung badischer Truppen in Königlich preußische Garnisonen Umgang genommen, auch die bereits dahin abgegangenen Großherzoglich badischen Truppen, so bald es die Umstände erlauben, zurückgezogen werden. II. Gegen die im Widerspruch mit allen Rechtsgrundsätzen fortdauernde Beschlagnahme der Antheile Badens an den Vereins-Zoll⸗Einkünften durch den Königlich preußischen Finanz⸗Minister nochmals entschiedene Ver— wahrung einlegen, nöthigenfalls aber auf, geeignetem Wege, etwa bei dem provisorischen Unions-Schiedsgerichte, nachdrücklich für die baldige rechtliche Erledigung dieses Gegenstandes wirken zu lassen. III. Höchstihre Regierung anzuweisen: Eine Auflösung der Uebereinkunft vom 25. Mai d. J. durch Anwendung der Befugnisse, welche die Artikel J. Absatz 3 und Art. V., Absatz 2 einräumen, sei es, weil der Zweck der verabredeten Maßregel erreicht ist oder eine entsprechende Aenderung auf dem Wege der Unterhandlungen nicht zu erzielen wäre nur unter sol— chen Voraussetzungen und mit solchen Erklärungen einzuleiten, welche kei— nen Zweifel darüber aufkommen lassen, daß Baden in Treue und Redlich— keit entschlossen ist, nach wie vor mit Preußen und denjenigen deutschen Staaten zusammenzugehen, welche sich durch das Bündnißstatut vom 26. Mai 1849 und zu den Zwecken desselben vereinigt haben.“

Hessen. Julda, 8. Nov. (N. H. Z.) Die Feindselig⸗ keiten sind heute Morgen gegen 7 Uhr von den österreichischen Jaͤ— gern unweit Löschenrod eröffnet worden. Dieselben haben zuerst auf eine Husaren-Patrouille gefeuert und das Pferd eines Stabs— Trompeters verwundet. Das Feuer ist sodann von preußischer Seite erwiedert. Auch auf mehreren anderen Punkten haben hier— auf die Vorposten von beiden Seiten geschossen. Vor der Stadt war das Feuern vernehmbar. Zu einem ernstlichen Angriffe ist es nirgends gekommen. Die diesseitigen Vorposten sollen anfänglich über Bronzell bis Kohlhaus zurückgegangen, jedoch später wieder in ihre früheren Stellungen eingerückt sein. Auf preußischer Seite hat ein Unteroffizier einen leichten Streifschuß, der Adjutant des 19ten Linien⸗Regiments und des Husaren-Regiments, welche weit vorgegangen waren, haben Schüsse durch ihre Mäntel erhalten. Die Bayern sollen 5, nach anderen Nachrichten 7 Todte haben. Dieser Erfolg beruht auf der Wirksamkeit der Zündnadelgewehre und dem Umstande, daß die Bayern gegen die preußischen Tirailleurs in Kolonne vorgerückt sein sollen.

Fulda, 9. Nov. (N. H. 3.) In Folge einer gestern Abend eingetroffenen Ordre von Berlin ist das ganze preußische Corps heute Morgen unter klingendem Spiel aus der Stadt nach Hün⸗ feld abmarschirt. Um 2 Uhr zog Fürst von Thurn und Taxis mit dem österreichischen Jäger-Bataillon, zwei Bataillonen bayerischer Infanterie, einem Regiment Chevauxlegers und einer sechspfündi- gen reitenden Batterie, mit. fliegenden Fahnen und militairischem Putze, in die Stadt ein. Sämmiliche Truppen sind in der Stadt einquartiert. Einzelne Einwohner, der würdige Obergerichts -Prä⸗ sident von Warnsdorf, der Obergerichts⸗Rath Pfeiffer, der frühere Deputirte Weinzierl ꝛ6., haben, wie gesagt wurde, auf hesonderen höheren Befehl, jeder 560 Mann nebst einem Offizier Einquartie— rung erhalten.

Hessen und bei Rhein. Darmstadt, J7., Nov. (Darmst. Ztg.) Heute sind die zu Butzbach garnisonir enden zwei Schwadronen Garderegiments-Chevauxlegers in den jüngst verlassenen Stationen in der Nähe der Residenz eingetroffen, waäh⸗ rend das 2te Bataillon des Aten Regiments bereits den 5ten von Friedberg aus zum Regimentsstab nach Offenbach verlegt worden war. Bem Vernehmen nach wurde vorstehende Dislocation ange—⸗

heischen, als die Fürsorge für die arbeitern führt, diesen die nöthige Erholung an ö

ordnet, um die bezeichneten Truppentheile dem Bereiche etwaiger

Konflikte mehr zu entziehen und für alle Eventualitäten eine ra— schere Konzentrirung des Corps vorzubereiten.

Nassau. Wiesbaden, 11. Nov. (Frankf. J.) Der nach Berlin abgesandte Präsident Vollpracht hat den Auftrag, das Verharren Nassau's bei dem preußischen Bündnisse anzuzeigen.

Sach sen⸗Koburg⸗Gotha. Koburg, 8. Nov. (O. P. A. 3.) Die beiden österreichischen Regimenter, welche dicht an unserer Gränze im Main- und Itzgrunde ihre Quartiere bezogen hatten, sind auf einen von Wien eingegangenen Befehl nach Schweinfurt abgezogen. Unser Herzog ist von Gotha hier eingetroffen; einem Gerüchte zufolge, beabsichtigt derselbe seine Residenz, der politischen Verhält⸗ nisse halber, früher wie sonst gewöhnlich nach Gotha zu verlegen.

Frankfurt. Frankfurt a. M, 11. Nov. Die O. P. A. 3. enthält in ihrem amtlichen Theile Folgendes: „Herr Fürst Gorkt— schakoff ist heute um 2 Uhr Nachmittags von dem Kaiserlich öster— reichischen Herrn Präsidial-Gesandten Grafen von Thun-Hohenstein in feierlicher Audienz empfangen worden und hat Sr. Excellenz das Kreditiv überreicht, welches ihn in der Eigenschaft als außer— ordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister Sr. Maje— stät des Kaisers aller Reußen bei dem deutschen Bunde beglaubigt.“

.

Ausland.

Frankreich. Paris, 9. Nov. ) Die Patrie meldet, daß die Botschaft des Präsidenten am Montage in der National— Versammlung zur Verlesung kommen wird.

Ueber den Eifolg der Sendung dreier Mitglieder der perma⸗ nenten Kommission an Minister Baroche in Hinsicht auf die Ge⸗ sellschaft des zehnten Dezember und das angebliche Komplott wird berichtet: „Der Minister erklärte wegen des Attentats die gemach ten Angaben kurz für Unwahrheiten und antwortete auf den zwei⸗ ten Theil der Sendung mit Vorlage des bereits ausgefertigten Auflösungs-Dekrets. Er konnte jedoch nicht umhin, zu bemerken, daß ihre Auflösung nur aus formellen Gründen erfolge, weil sie als Wohlthätigkeits-Gesellschaft sich mitunter politische Beziehungen habe zu Schulden kommen lassen. Dupin, der Angst für sein Leben hatte, gab den Anstoß zu der Kommissions-Debatte. Vor Beginn der Sitzung hatte sich der Staatsrath gegen Auflösung der Gesell schaft ausgesprochen. Der Lauf der Debatte bekehrte ihn zum Ge— gentheil. Dupin und Changarnier wurden durch Lamoricièere von dem Anschlage auf ihr Leben in Kenntniß gesetzt.

Die Gerichte werden sich mit den Attentaten beschäftigen.“

Das Pays nennt den General Changarnier einen glücklichen, von Gunst und Ehrgeiz trunkenen Soldaten, dem ein Dekret sein Kommando gegeben, den ein Dekret in die Unbedeutendheit zurück versetzen könne, dem die Royalisten dasselbe Schicksal bestimmten, wie die Republikaner dem General Cavaignac. Dasselbe Journal fragt dann, ob Changarnier nur deshalb die Dotation des Präsi— denten unterstützt habe, weil man ihm eine Stunde früher sein Ab— setzungs-Dekret und die Ernennung seines Nachfolgers gezeigt. Der Moniteur erklärt die Verdächtigung der Stellung Chan— garnier's in der Dotationsfrage für falsch. Zu gleicher Zeit liest man im halboffiziellen Bulletin de Paris: „Wir glauben zu wissen, daß General Changarnier, als er am Schlusse der De— batten über das Dotationsgesetz die Tribüne bestieg, dies im Ein verständnisse mit der Majorität der Rechten that, um eine Krise zu beschwören, in der sie als einen der wichtigsten Zwischenfälle Chan garnier's Rücktritt oder selbst Absetzung annahm.“

Das Gesammtresultat der Wahl des Nord-Departements ist nach offiziellen Berichten: Wähler 134,297; Stimmende 68,104; für Lahitte 63,598. Der neugewählte Repräsentant begiebt sich näch— stens zu seinen Wählern.

Der Gesandte zu Turin, Herr Ferdinand Barrot, ist hier an gekommen.

Herr du Roslan hat dem Minister Lahitte den zwischen Ro sas und Lepredour abgeschlossenen Vertrag in einer Privat-Audienz üherreicht. ;

Unter dem Titel: „Neue Thaten des Elysee“, bringt die As⸗ semblée nationale eine ihr mittelst Huissier zugesandte Berich⸗ tigung ihrer Nummer vom 6ten, worin der Monikeur du Soi sür nichtoffiziell erklärt wird; sie läßt jedoch den Schluß der berich⸗ ligenden Erklärung fort, in welchem hinzugefügt war, die Assem— blöe nationale „wisse wohl, daß der Moniteur du Soir

nicht Organ des Elysee sein könne, weil dieses Journal mit der

Assemblée nationale eine und dieselbe Verwaltung habe.“ b J *. . . 9 9 Die Assemblée nationale bemerkt dazu: „Wir lassen das

Ende des Satzes aus, um gegen einen Mißbrauch des Gesetzes zu protestiren, und weil uns keine Macht der Erde zwingen kann, in unsere Spalten eine Verleumdung der Issembléenationale aufzunehmen. Es ist nicht wahr, daß die Assemblée nationale den Moni— teur du Soir ein Organ des Elysee genannt habe.“ Dann führt sie als Beleg ihren eigenen Artikel an, worin es heißt, der Angriff auf Changarnier im Moniteur du Soir fließe aus der Feder eines der vertrautesten Freunde des Präsidenten. Zur Bekräftigung citirt sie einige Zeilen desselben Autors im Moniteur du Sir, wo derselbe sagt, er sei im Exil und „zu jeder Zeit“ Louis Napo⸗ leon ergeben gewesen. „Und nun“, fährt die Assemblée fort, „nachdem Belmontet, so ist der Name, lange mit Euch im Exil ge— lebt, sich verschworen, gelitten, seine Treue stets bewahrt hat, wollt Ihr uns vielleicht diese Freundschaft eines Lebens auch durch einen Huissier ableugnen lassen? Ihr lehnt die Verantwortlichkeit für die An— griffe auf Changarnier ab. Wir nehmen dies gern an, aber eine einfache Note im Moniteur, „wie zur Zeit der Tyrannen“, wäre weit gewichti— ger gewesen als Euer Stempelbogen. Gesteht es übrigens aufrichtig, es war Euch nur um den Schluß Eurer Berichtigung zu thun. Das wird in den Journalen wiederholt, und es bleibt immer etwas hängen. Ihr zwingt damit die Assemblée nationale, dem Präsidenten der Republik und den Journalen, welche die Regie rungsnote aufnahmen, ebenfalls Huissiers auf den Leib zu schicken.“ Hierauf folgt die Erklärung, daß beide Journale zwar in derselben Druckerei gedruckt würden, aber sonst gar keine Verbindung hätten. „Hat Euch“, schließt das genannte Blatt, „nicht das Schicksal Eu— rer ersten Berichtigung vom Stempelbogen⸗- Fieber geheilt? Vor Eröffnung des Parlaments hättet Ihr Euch wohl mit ernsteren Dingen beschäftigen köewsen. Wir bedauern, so viel Raum an einen so erbärmlichen Gegenstand verschwenden zu müssen.“

Das Journal des Débats hatte in einer Besprechung des vom Rechnungshofe geprüften Rechnungs⸗Abschlusses für 1848 un⸗ ter Anderem auch behauptet, daß 3,490,000 Franken spurlus in den sämmtlichen pariser Mairieen verschwunden seien. Der Haupt⸗Re⸗ dactrur des Siecle, Louis Perrée, der, wie er sagt, am 25. Fe⸗ bruar 1848 zum Maire des dritten Arrondissements von Paris er⸗ nannt wurde, protestirt seinerseits entschieden gegen diese Behaup⸗ tung und glaubt eben so für alle seine Kollegen einstehen zu können.

) Die pariser Zeitungen vom 10. und die belgischen vom 11. No= vember sind heute nicht eingegangen.

Nach der Gazette de France hätte sich der Präsident zu einer Deputation des pariser Handelstribunals geäußert, er werde nicht von der gesetzgebenden Versammlung die Verlängerung seiner

Amtsdauer verlangen.

Als Grund habe er angegeben, daß die

Verlängerung durch ein Dekret des Parlamentes die Anerkennung

der Allmacht desselben und seiner Abhängigkeit in sich schlösse, wäh—

rend eine Neuwahl im Jahre 1852 durch das allgemeine Wahlrech ihn um so stärker machen würde,

t

Der Nationalökonom Pastiat gedenkt zur Herstellung seiner

Gesundheit seinen dermaligen Aufenthaltsort Pisa mit Rom zu ver

auschen.

*

Die Redacteure der politischen Journale kamen gestern um 3 Uhr im Palast der Nationalversammlung zu einer Besprechung

usammen.

Seit einigen Tagen finden wieder Brigadeübungen im Feuer

auf dem Marsfelde statt., ; . f Im Gehöl; von Meudon fand am 6. d. ein Duell zwischer

vom Evänement und Charles Viennot von

Charles Hugo

J

Corsaire statt. Hugo wurde durch einen Degenstich leicht am Knie

verwundet. . ö ̃ 6 ; . Dumas und Mery, für Viennot die Herren Grimschai und Lapierre

Die Redacteure des Pouvoitir veröffentlichen ein für

Sekundanten waren für Hugo die Herren Alexander

alle

Mal die Erklärung, daß alle Artikel eines jeden unter ihnen nicht

nur den Gedanken des Verfassers, sondern Journals ausdrückten.

Das Pouvoir citirt einen Artikel des Salut

auch den Gedanken des

public,

welches von Lyon aus seine Verwunderung ausdrückt, daß die pa—

riser Journale in der letzten Zeit den General Neumayer so ein— stimmig gelobt hätten. „Wir beschränken uns“, heißt es darin, auf die Bemerkung, daß Herr Emanuel Arago (Revolutions-Kom missär und General Neumayer in gemeinsamem Einverständnisse handelten, und daß unter ihrer Doppelregierung die Voraces (ein revolutionairer Klub) Ueberfluß an Patronen hatten, wenn auch die Nationalgarde daran Mangel litt.“

Aus Toulon ist die Nachricht angelangt, daß General d' Haut poul bereits auf seinen Posten nach Algier abgegangen sei. Irland. London, 9. Nov. bewegte sich von 11 bis J

Großbritanien und Der heutige Festzug des Lord⸗Mayors Uhr durch die Straßen der City.

Die Einfuhr von Industrie-Artikeln aus China nach England ist seit einiger Zeit bedeutender als je. Erst kürzlich sind 376 Ver— packungen Porzellan, Lackwaaren und dergleichen auf einem chinesischen Schiffe direkt aus Canton hier eingetroffen.

Die katholische Geistlichkeit will den Kardinal Wiseman feier— lich empfangen.

Auch der englische Advokatenstand unterzeichnet eine an die Königin, um Maßregeln gegen die Einmischung des Pap—

von

Adresse

stes, als eines fremden Fürsten, in Englands Angelegenheiten. Der Bischof von Bristol hat dem Hr. Pufey das Predigen n seiner Diözese verboten. Der Globe erklärt, England könne einen Eintritt Oesterreichs allen seinen Staaten in den deutschen Bund nicht zugeben

Rußland und Polen. Wa rschau, 11. Nov. (Kur. Warsz.) Gestern Vormittags um 11 Uhr hat Ihre Majestät die Kaiserin Warschau verlassen und sich nach St. Petersburg be ben

Dänemark. Kopenhagen, 7. Nov. Heute feiert Hans Christian Oersteld das funfzigjährige Ju— biläum seiner ersten Anstellung als akademischer Lehrer, indem er am 7. November 1850 als Adjunkt in der Chemie bei der medizt nischen Fakultät in Kopenhagen angestellt wurde. Die dazwischen iegende Reihe von Jahren hat für unser Vaterland große Begeben eiten, mannigfachen Wechsel des Glücks und Unglücks herbeigeführt; für den Jubilar dagegen ist sie eine ununterbrochene Bahn wissen— schaftlichen Strebens und gemeinnütziger Wirksamkeit, wichtiger Ent deckungen und zunehmender Auszeichnungen gewesen. Es sst daher natürlich, daß man sowohl in weiteren als in engeren Kreisen dar auf bedacht gewesen ist, diesen Tag mit neuen Beweisen nationale: Anerkennung der unsterblichen Verdienste des großen Gelehrten und hochverehrten Bürgers zu bezeichnen. Schon im Frühjahr bildeten sich zu diesem Zwecke zwei Comité's, das eine von Kollegen an der Universität und von Bürgern aus den verschiedensten Lebenskreisen;

das andere von Oersted's nächsten Schülern, nämlich den Zöglin gen der polytechnischen Lehranstalt. Oiese beiden Comité's ver

einigten sich später und kamen, bei der libe der Regierung, zu einem gemeinsamen

ralen Zuvorkommenheit Resultat, wonach ihm für seine übrige Lebenszeit das Benußungsrecht des dem Staate geh rigen Lustschlosses Fasangaard (Fasanerie) im Friedrichsberger Garten übertragen, und zwei Büsten von ihm, von Bissen ' in Marmor ausgeführt, die eine zum Geschenk für seine Familie, die

andere für die polytechnische Lehranstalt bestimmt werden konnten.

Für den Mittag hatte das vereinigte Comité Oersted und seine Familie nebst seinen Freunden und Schülern zu einem Festmahle an dem genannten Orte eingeladen. Beim Er scheinen des Jubilars in der sehr zahlreichen Versammlung

sang zunächst ein Theil des Studenten Gesang⸗ Vereins ein don Heibeng verfaßtes, sehr gelungenes Lied, worauf der Professor

Forchhammer hervortrat und ihm mit einer Rede überraschte, in der er die große Bedeutung seiner langen wissenschaftlichen Lauf bahn und die gesegneten Früchte, welche sie nicht blos für die Uni⸗ versität und die Wissenschaft, sondern auch für Staat und Volk gehabt, hervorhob wobei die hochwichtige Entdeckun g des Elektro⸗-Magnetismus ihre gebührende Erwähnung fand mn m nge h das Dokument in Betreff des obigen Benutzungs echtes überreichte. Oer sted fe sberrase und 10 . für diese e Gn , , . . i . g. ren Aner g sein Bestrebungen, indem er hinzusügte, daß, wenn er einen Wunsch hätte äußern können, es gerade der gewesen wäre, seine übrigen Lebenstage an diesem schö⸗ nen und ihm Lurch die Erinnerung an seinen dahingeschiedenen Fugendfreund, (Hehlenschläger) doppeit werthen Orte! zubringen zu können, und, engem (n wünschte, Gesundheit und Kraft 'zu genießen, um seins Bemühungen, der, Wissenschaft zu dienen und vem Vaker lande nützlich zu sein, ausführen zu können.

Hierauf trat der Kultus-⸗-Minister auf, um ihm im Namen des Königs sein Ernennungs⸗Diplom zum Geheimen Konferenzrath zu überreichen. Er wies dabei auf das glückliche Verhältniß hin, welches stets zwischen dem großen Gelehrten und den Regierun gen, unter welchen er gelebt hatte, stattgefunden habe, so daß er bei ihnen jederzeit Unterstützung seiner Bestrebungen gefunden hätte. Die ehrenvolle Auszeichnung, welche er überbringe, suche ihre eigent⸗ liche Bedeutung darin, daß mittelst ihrer der Staat durch die Person des Königs Oersted's Werth und Verdienste anerkenne. Er fügte endlich seinen persönlichen Glückwunsch für seinen innig geliebten ehemaligen Kollegen, dessen allseitige Humanität er in vielen Ver= hältnissen kennen und bewundern gelernt habe, hinzu. Darauf folgte der Rektor der Universität, Professor Stein, der ihm von Seiten der Universität einen neuen Doktorring verehrte, und Konferenz—

(Faedrelandet.)

Rath Dr. Bang, als Vertreter ber medizinischen Fakultät,

Gesandtschaft und der preußischen Regierung erörtert und

lich zu verhandeln, und es freut ihn, gleichen Gründen sich diese Angelegenheit einzutreten. Der rigen

1861

schloß daran einen poetisch - allegorischen Glückwunsch. An die

Universität reihten sich die Senioren des Studenten⸗Vereins, welche ihm durch den Lektor Holten das Diplom als Ehrenmitglied des Vereins überreichten. Darauf erschien eine Deputation vom In⸗ dustrie⸗Verein, unter Vortritt des Stadtverordneten Zimmermeister Kayser, der ihm im Namen sämmtlicher Industriellen für den großen Einfluß dankte, welchen er auf die Entwickelung der däni⸗ schen Industrie ausgeübt habe, und zuletzt brachte ihm eine Depu⸗ tation der älteren und jüngeren Zöglinge der polytechnischen An stalt, durch den Wasser⸗Inspektor Carlsen, ihne wärmsten Dank⸗ sagungen und Glückwünsche dar. Oersted beantwortete alle diese Reden mit bescheidener Würde in Worten, welche ganz das Ge⸗ präge seines liebenswürdigen Charakters trugen. Ein Fackelzug nebst Gesang, von den Studirenden der Universität veranstaltet schloß die seltene Feier. . .

Schweiz. Bern. Stände-Rath. Sitzung vom 6. Nov (Eidg. Ztg. ) Der Bundes⸗Rath theilt mit, daß die Pläne zum Bundesrathhause im Bürger-Spitale deponitt seien und daß der von den Gemeinde -Behöͤrden von Bern bestellte Architekt Hebler bereit sei, den Mitgliedern der Bundes- Versammlung die gewünschte Auskunft zu ertheilen. Tagesordnung: Fortsetzung der Berathung über die Staatsrechnung von 1849. Der Antrag der Kommissson, bei dem man gestern geblieben war, lautet also: „Es soll ein' bleibende konsultative Postexperten-Kommission burch' den Bundes⸗ Rath au fgestellt werden, deren Mitglieder aus verschiedenen Thei len der Schweiz gewählt werden und deren Gutachten das Post departement über alle wichtigeren Anordnungen und Veränderungen

11 90 P . ö Ney 7 d einzuholen hat, ehe darüber Verfügungen getroffen werden.“ Von vielen Seiten erhebt man sich gegen diesen Antrag. Eine solche

permanente Kommission sei ein Hemmschuh für verzögere die Geschäfte, schwäche die Exekutivgewalt, verrücke die Ver⸗ antwortlichkeit. Pestalutz ist der Ansicht, der Antrag gehöre gar nicht hierher und sei zu streichen. Kappeler will den Bundes Rath einladen lassen, so bald wie möglich für die Wahl eines General postdirektors zu sorgen. Stehlin hält den Antrag für nicht an? nehmbar, weil er dem nun einmal angenommenen Direktorialsystem zuwiderlaufe. Er will Postinspektoren schaffen. Campe rio urtheilt ganz richtig: entweder befiehlt die vorgeschlagene Experten-Kommis sion dem Bundesrath, dann ist sie verfassungswidrig, oder sie hat nichts zu bedeuten, dann ist sie überflüssig. Näff beweist, daß die

jede Verwaltung,

gegen die Post gerichteten Klagen entweder ungegründet oder, wenn sie gegründet seien, selten vom Bundesrathe, am allerwe— nigsten vom Departemente selbst herrührten, sondern meist von alten Verträgen oder Gewohnheiten, die man für einstweilen fort— dauern zu lassen gezwungen sei. Die Postverwaltung sei übrt gens bis jetzt noch eine provisorische, der General - Postdirektor nicht erwählt, Inspektoren wünschbar. Bis jetzt hätten solche Ex—

erten⸗-Kommissionen, besonders im Postwesen, wenig Glück gehabt. Bei der Abstimmung wird Briatte's Antrag, den Antrag der Kom.

sion zu verwerfen und dafür den Bundesrath einzuladen, so bald wie möglich die obere Postverwaltung zu organisiren (wie bereits 12 Stimmen angenommen. Schließlich wird

15 gegen 12 S die Rechnung als eine getreue verdankt, nachdem man noch einige

erwähnt)

wenige Anträge der Kommisston beinahe ohne Diskussion ange⸗ iommen. ; Ständerath. Sitzung vom 8. Nov. Heute nahm der

Ständerath das Gesetz, betreffend 6,

gerichtliche Civilklagen, an.

den Gerichtsstand für bundes—

Nov. Der

„Nationalrath. Sitzung vom 6 Ständerath er llärt sich nun mit dem Beschluß des Nationalrathes, betreffend die Priorität des Gesetzentwurfs über die Revision der Mannschafts⸗ st᷑ einverstanden. Verlesen werden die Vorstellungen der Bischöfe Chur und ht

8 zem gemischten

Sitten, 6

no GHesetz Über die

gegen das

Ehen und der über diesen Gegenstand niedergesetzten Kommission zugewieser An der Tag ist der Kommissionsbericht e die Geschäftsführung des Bundesrathes während de Jahres 1849 (Die Kommission besteht aus Dr. Kern, Dr. Escher, Hunger— bühler, Siegfried und Bavier.) Die erste Abtheilung, Be schäftskreis des politischen Departements, wird in Di kussion gesetzt. Eytel greift nun die Neuenburger Frage auf

er den Notenwechsel zwischen dem Bundes-Rath, der preußis

lich auf die Ausdrücke, den Ton und Inhalt der bundesräthlickh nat, wn Nn enn har. 849 nfmearkse . s Note vom 8. November 1849 aufmerksam macht, und glaubt selbst die ganze Bundes⸗-Versammlung inkompetent sein würde

Schritte zu thun, wie es der Bundes-Rath einzig gethan. S es sich um die Integrität des Territoriums handle,

der Nation das Recht der Entscheidung darüber zu, sei Usurpation. Er verliest die betreffende Noze des

so stehe

. alles A l

Bundes ⸗Rath

und kommentirt dieselbe in einem für denselben sehr Sinne, indem er in den Schritten des Bundes-Rathes griff auf die Unabhängigkeit von Neuenburg erblickt, wel

rige Folgen haben könnte, denn so eine Kammer sei g unnölh wenn der Bundes-Rath alle Fragen von sich aus lösen könn?“ Die Antwort von Preußen, welche der Re ner ebenfalls

liest, findet er sehr geschickt abgefaßt. Bundesrath Furrer vertheidigt den Bundes⸗Rath gegen den Sinn und ie Bedeu

tung, die man seinen Schritten unterlegen wolle, die er nie gehabt habe, als ob er eine Territorial- und Independenzfrage verhant die Verfassung verletzt habe u. s. w. Er verwahrt den Bundes: gegen solche ungegründete Anschuldigungen. Er will in die Neuen

burger Frage nicht eintreten, da es unpraktisch und malapropo— wäre, Fragen solcher Art staatsrechtlicher Bedeutung, die mögliche: weise noch Gegenstand von Unterhandlungen werden könnten, öffent daß die Kommission auch aus habe, in Erörterungen über Bundesrath wurde ja im vo und, bedroht, in dieser

enthalten

Jahre von allen Seiten bestürmt

Neuenhurger Frage aufzutreten und anzuregen, und zwar vorzüglich von derjenigen Fraction, welcher der Prä—

nant angehört, der nun den Bundesrath deswegen angreift. Allerdings wollte der Bundesrath den Versuch machen, um

dem Stande Neuenburg zur Anerkennung seines Rechts zu verhel

fen, besonders in Bezug auf die Uebelstände in seinem Paßwesen,

und zwar auf das bestimmte und wiederholte Begehren von Neuen burg selbst, unterstützt von seinen Freunden, die den Bundes-Rath

bedrängten und sogar mit Motionen drohten, daß er, zur ungünstigsten Zeit, die Offensive ergreife. Schweiz sind durch die Schritte des Bundes

kompromittirt worden. 9 Sinn, den man unseren Worten und Absichten fälschlich unter⸗ egt. Stellvertretern in den beiden Räthen, daher auch der Antrag von Eytel schnurstracks der Verfassung entgegen sei. richterstatter der Kommission, setzt die Gründe aus einander, welche die Kommission bewogen haben, die neuenburger Frage nicht zu erörtern, um jede Diskussion zu vermeiden, welche doch kaum weit führen könnte.

und zwar

Die Rechte der Raths keinesweges nicht einzustehen haben für

Wir werden

Die Souverainetät des Polkes beruhe übrigens in seinen

Escher, als Be⸗

Er könne zwar die Schritte des Bundesrathes, zu!

. gedrängt worden sei, entschuldigen, aber unter den dama—w 1 e, nicht rechtfertigen, wie auch der Erfolg be

Dane. Vie Kommission hat sich aber nicht überzeugen kön⸗ nen, wie Herr Eytel meint, daß durch die Note bes Bundesrathes die zwar aller ings besser hätte abgefaßt fein können, die staats? rechtliche Stellung von Neuenburg in Frage gestelt . Er . greife zwar wohl, daß Preußen diese Note f ausgesaß! . aber, er begreife nicht, wie ein Mitglied des Nati nel ahh z a 5 der preußischen Note in diejenige des Bundesrathes h . f e. können. Eine solche Interpretation hält er für unwůir n. 23 etwas Vorgreifliches habe sich der Bundesralh in sein en er ehren durchaus nig t zu Schulden kommen lassen, daher seine Kompe en. auch nicht überschritten. Schließt dahin, daß er , ,.

. . die lleberzeugung

hege, der Bundesrath werde in Zukunft in dieser Frage etwas rück haltender, das schweizerische Volk, so wie die Bundesbehörden, aber

lament wurde am 5ten d. M. aber wegen ungenügender Zahl der Deputirten

entschlossen sein, die gegenwärtige staatsrechtliche Stellung von Neuen burg ; 2

festzuhalten. Druey vertheidigt Eifer die Schritte des Bundesrathes und weist dignation die Anschuldigungen gegen den Bundesrath G wtel ergießt, sich in einer langen Replik, worin er auf seiner Anschauungsweise beharrt. Schneider (von Bern) wan auch un ter denjenigen, die das offene Auftreten des Bundesraths in dief

Sache wünschten, weil er durch die Verweigerung der der Unterschrift des schweizerischen Staatskanzlers von

nun mit gewohntem

In

zurück.

dieser Legalisation

Seiten einer

im Bundessitz weilenden fremden Gesandtschaft die Ehre des Lan— Tes derletzt gesehen habe. Endlich ist die lange Dis kussion ge schlossen und der Eytelsche Antrag, daß keine Unterhandlungen mit fremden Mächten angeknüpft werden dürfen, welche die Unabhängig⸗ keit die Integrität des schweizerischen Territoriums betreffen, . : e ge. schweizerische Volk darüber angefragt zu haben, e ,. gg. schon erwähnt) mit 5 Stimmen in der Minderheit. Die Anträge der Kommission in der zweiten Abtheilung des Be⸗

ichts, Geschäftskreis des Depa veckmäßigeren Einrichtung des

zi der Bibliothek der Bundeskanzlei,

rtements des Innern, zu einer Bundes blattes, Vervollständigung

Verzeichniß derselben, Verzeich“

nisse sämmtlicher eingehenden Geschäfte der Departements, Ankferti— gung von Tagebüchern und Protokollen auf allen Departements, 5a nn . 6 6 g ssg z . Anordnung und Registrirung des eidgenössischen Archives, werden

angenommen Der iwohner⸗Gemeinderath von B z genon ('n. Der kt Gemeinderath von Be zeigt an daß die 37 eingelangten PIs sr Ra . R , daß die 3 eingelangten Pläne für Erbauung des Bundespalastes RBiüragsrsnt t 5 *. . 5 s . ! im Burgerspital zur Ansicht aufgestellt seien. Ration al⸗Rath. Sitzung vom 7. November. An der Ta⸗

gesordnung ist die Fortsetzung der Berathung des Bexichtes über die Geschäftsführung des Bundes 1849. Eine lange Diskussion veranlaßt der

1 he für icher Nr 3 s 5 49 zu besorderlicher Vorlegung des bereits v

Kommissional⸗ * 2 Jahre ag von Planta partement des In⸗

Rathes im

*

nern vorberathenen Gesetz- Entwurfs über Einführung eines ein— heitlichen schweizerischen Maß⸗ und Gewichtsystems, und zu ar noch im Laufe gegenwärtiger Sitzung. Indessen wird der An trag von dem Kollegen des Herrn Planta, dem Herrn rosi, dahin modifizi diese zesetz If in der nächsten ordentlichen Sitzung vorgelegt und ver en solle, was dann auch zum Beschlusse wird.

Die Kommission rügt in ihrem Berichte, betreffend das tair-Departement, die ungeheuren Kosten des Kriegs-K indem die Angestellten unausgesetzt auf militairisch

Weise besoldet worden seien, und die außerordentlich

der Liquidation der Rechnungen, namentlich über den S onderbunds Feldzug. So habe der Herr Oberst-Kriegskommissä * tober 1847 bis zur Erlassung des Gesetzes übe 8 ganisation jährlich eine Summe von 708 F 1850 1 lassung jenes Gesetzes eine Besoldung im Ve 1 lichen Summe von 14599 Fr. bezogen“ Der Kommissär Abys beschwert sich nun in einer Zuschrift darüber daß die das Büreau untersuchenden zwei Mitglieder der Kommission sich cht a hn gewendet hätten, um sich In nt der Berichterstatter der Ke j der daß es ihm scheine, Herr t r seine igen unterlassen, denn die n habe sehr und Antrag nur vorwärts Die Anträge Prüfung, ob es nicht künftig die ich dem Feldzuge d nde Kriege ien g und Fort che Material j S en rde 1 11 ) 6st 51 1 61 keine Komn t a trag m nic B ig auf o n Bürgscha 8 sten 1 1 J 1 gt . 2 . 1 re gl ehmie er e A 1er l 1 111 regeln inem g se ZStänderath R ie P Ver 1 aus in dieser z geräumt wissen möchte ath Vertheidigung der nur pror ch die Kläg durch alle 8 1 erst ins Leben gerufene allgemein schweizerische Post⸗Administrat erst successive nach dem Ertrag der Posten den vernünfti en Wün schen wenigstens Rechnung tragen könne, zu bese Beschwerden als wohl theilweise ungerecht, unbegründet 6 eilig nachzuweisen Nationalrath Sitzung vom 8. November irde Prüfung der Geschäftsführung des Bundesrathes fortgesetzt Line Einladung, der Postverwaltung mehr Oekonomie zu empfehlen zing in dieser Allgemeinheit nicht durch. Ber n 8. Nov. (Eidg. Ztg.) Da die Off nhaltu des Gotthardspasses während der Winterszeit laut Zollablösungsvertrag mit dem Kanton Uri vom Bund übernommen worden ist, so wird

der Bundegrath eine Verordnung über die Befahrung besagten Passes erlassen. t

turiner Par⸗ Die Kammer konnte Arbeiten noch

Italien. Turin, 5. Nov. (Lloyd.) Das wieder eröffnet.

1 Ihre

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