1850 / 317 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

an. Er reiste erst vergangenen Sonntag von Lüttich ab und soll nicht die Absicht gehabt haben, so bald nach England zu gehen, aber die dringenden Mittheilungen mehrerer Mitglieder des katho⸗ lischen Adels in England sollen ihn dazu bestimmt haben. Seine Ankunft war so unerwartet, daß die für ihn bestimmte Restdenz in Golden⸗Square noch nicht zu seinem Empfang eingerichtet ist; er fand Maurer und Tapezierer in voller Arbeit in seinen Gemächern. Die Veröffentlichung von Lord J. Russell's Brief an den Bischof von Durham soll den Kardinal sehr überrascht haben, da er erst einige Tage vorher aus Wien privatim an Lord 3. Russele schrieb und keine Andeutung über das beabsichtigte Manifest des Premier- Ministers erhielt. . .

London, 13. Nov. Der Bruder des Großesherzogs von Hes= sen⸗Darmstadt, Prinz Alexander, ist in Clarendons hotel angelemmzn,

Man vermuthet, daß die deutschen gte, e , mn n antikatholische Agitation in England die, ,, e, f. 9 beschäftigen. Gestern Nachmittag 3 g, de. 36 auswärtigen Amte stattgefunden, der 2. Stunden warte, Ja alle Mitglieder des Ministerlums waren zugegen, Der Lord Kanz. ler kam eigens von Windsor zur , n,, , . nach dem Schluß derselben sogleich wieder nach ind o zurück. ö estern um 2 ihr versammelte sich ein Comitè. der Lords des Geheimen Raths im Schatammer-Saale und schritt zur Ernennung der Sheriffs aller Grafschaften von England und Wales für das Jahr 1851. Der Kanzler der Schatzkammer präsidirte der Feierlichkeit in seiner Amtskleidung.

Equipage mit zwei Schimmeln bespannt, der Kapelle, vorfuhr. stieg dort aus. sundes Aussehen, war in einen großen blauen Mantel gehüllt und

eine feierliche Inthronisation des sucht werden Nach dem Courant würde der päpstlichen Bulle, welche die ka⸗ tholische Schottland folgen. theilt, Schottland solle 7 katholische Diözesen bilden. es blos drei apostolische Vikare im zweiten Königreich der großbri⸗ tanischen Insel. gemacht haben, daß die Zahl seiner Geistlichen sich in 20 Jahren verdoppelt hat. soll es 120 katholische Geistliche zählen.

1878

Jeder Schritt und Tritt des Kardinals Wiseman auf eng- lischem Boden wird von den Zeitungen überwacht und zu Protokoll genommen. In aller Frühe gestern Morgen versammelte sich eine

nzahl von Katholiken und Protestanten am Eingang der St. Georgs⸗Kapelle, neben welcher sich die provisorische Residenz des katholischen Erzbischofs befindet, in der Erwartung, der Prälat werde, kaum von der Eisenbahn abgestiegen, gleich Früh⸗Gottes⸗ dienst halten. Sie warteten bis 11 Uhr, um welche Zeit eine vor der Hausthür, neben t begleitet von einem Kaplan, wie die Zeitungen sagen, ein sehr ge⸗

Der Kardinal, Er hatte,

trug ein prächtig eingebundenes Meßbuch in der Hand. Heute läuft das Gerücht durch die Stadt, daß bereits morgen

katholischen

Erzbischofs ver⸗ befürchtet

würde, und man unruhige Auftritte.

Hierarchie in England reorganisirt,

i eine ähnliche für England ist in

12 katholische Diözesen einge⸗ Bisher gab Der Katholizismus soll jedoch so rasche Fortschritte

Im Jahre 1830 zählte Schottland blos 60, heute

Rußland und Polen. St. Petersburg, 9. Nov. Se. Kaiserliche Hoheit der Großfürst Thronfolger ist am 15. Oktober von Tiflis über Kutalß in Achalzich eingetroffen.

Rönigliche Schauspiele.

Sonntag, 17. Nov. Im Opernhaufe. 127ste Abonnements- Vorstellung: Nehmt ein Exempel d'ran! Lustspiel in 1 Akt, von Dr. C. Töpfer. Hierauf: Das hübsche Mädchen von Gent, großes pantomimisches Ballet in 3 Akten und Bildern, von St. Georges und Albert. Musik von A. Adam. Scenirt von Hoguet.

Im Schauspielhause. 186ste Abonnements -Vorstellung: Das Forsthaus, Original-Drama in 2 Abth. und 4 Akten, von Ch. Birch⸗ Pfeiffer.

Montag, 18. Nov. Im Schauspielhause. 187ste Abonnements⸗ Vorstellung: Rosenmüller und Finke, oder: Abgemacht! Ori— ginal⸗Lustspiel in 5 Akten, vom Dr. C. Töpfer.

Königsstädtisches Theater.

Sonntag, 17. Nov. Der Dumme hat's Glück! Posse mit Gesang und Tanz in 3 Akten, von Alois Berla. Musik von Franz von Suppe.

Montag, 18. Nov. (Italienische Opern Vorstellung.) erstenmale in dieser Saison: L Elisir d'amore. (Ver Liebestrank.) Komische Oper in 2 Akten. Musik von Donizetti

Zum

E

Berliner Bör

——

sSe vom 16. November.

M echsel- Course.

Brief. Geld.

Kis en kahn - Actiem.

—— ————

Silber 23. Nordbahn und 1839er Loose sehr beliebt. Die direkte Post ist ausgeblieben.

Leipzig, 15. Nov. Br. Leipz. B. A. 162 Br.

1 1

Vblig. 10 31 (lv.

Leipzig⸗Dresdener Leipz. Dresb. E. A. 132 Br., Sächsisch⸗-Bayer. 845 Br. Sächsisch⸗-Schleß Chemnitz Risa 22 Br. Magdeburg-Leipzig 215 Br Berlin Anhalt. 894 Gld. Deßauer B. A. A. 137 Br., vo. B. 113 Br. Preuß. B. A.

1

Frankfurt a. M., 14. Nov. Von Fonds waren an heu⸗ tiger Börse hauptsächlich alle österr. Gattungen und 3proz. Spanier anhaltend begehrt, und man bezahlte dafür höhere Course als gestern. Auch blieben die Badischen Loose, F. W. Nordbahn- und Köln⸗Mindener Actien angenehmer. Kurhessische Lobse, Toskanische Abligationen, Bexbacher und Taunus Actien gingen zurück. Alle

übrigen Gattungen preishaltend. Das Geschäft war ziemlich bedeutend.

Pm. Döstr. proz. Met. J25 Br., 727 Gld. Bank- ATtien 1056 ry 1048 Glo. Bad. Partial ⸗Loose a 50 Fl. vom Jahre 1840: 503 Br., 495 Gld, do. 1 35 Fl. vom Jahre 1850: 360 Br., 29

96 Hess. Part. Loose a 46 Rthlr. 30 Br., 295 Gl. Sar⸗ in. Dart. -Loose a 36 Fr. bei Gebr. Bethm. 325 Gld. Darmst.

O al · Cyose 2 S0 Fl. 3 Br., 74. Glö,, vo. a 25 55. 27 Aproz 5 Iproz., inländ. 325 Br., 325 Glo. Poln. Jöordö. arnekdnen Ab Fl. I3 Br. 77 Gld. Zriedr. Wilh. Gin 5 Zinsen 373 Br., 37 Gld. Berbach 733 Br 73

Köln⸗Minden 536 Br., 899 Gld. 7 Br., 13

Damb r der zr ene r, r Nin; Des Feiertags wegen keine Börse. In land? Täft, hauptsachlich in zyroz. Spahn, und

5 proz. Russ.

r. rn. 3 und Herlin Hamit, Eisenbahn⸗Actien. Feuer⸗ Span. 31 bez. Ac. , r if. , n , e. Kin. Yiinden zg, 33; gen t. Hamb. - Berl. S545, 86, 853.

die se

Int. 56, 55. 945.

Umsatz in Integr. etwas angenehmer In der Fonds war die Stimmung sehr günstig; gesucht und das Geschäft darin zu höheren Preisen sehr ausgebreitet. Met. proz. 69, 703, 70. neue 5proz. 74, 757, 75. 21 roz

191 5* 1 . 15 1

421 10355, 3.

Mind. 893. 59 Gld.

Dukaten 11 85 11. 80 e Rente stieg heute auf 93 und

̃ alle übrigen Fonds theilten eigende Bewegung.

T st London, 13. Nov. Zoroz. Cons. p. C. 963, . a. 3. 965, 3H proz. 975, 35. Ard. 173, J. 3Zproz. 39, 38. Pass⸗ 3 sproz. S7, 85. Russ. 5proz. 108, 105. 45proz. 953,

Engl. Fonds blieben steigend Fremde bei geringem Geschäst ohne Veraͤnderung. 2 Uhr. Engl. Fonds ßill.

In fremden behaupteten sich die

Preise besser.

Wechsel⸗ Cour se

Amsterdam 11. 177 —17

Hamburg 13 87 8.

Paris 25. 50 45.

Frankfurt 119 —.

Wien 12. 40-30.

Petersb. 37 Amsterdam, 13. Nor Holl. Fonde ziemlich belebtem meisten fremden waren Oesterr.

ö 6 ö bt sonver s

26 * 1 1 37, , 4.

Span. Arb. Russen alte

Holl. Int. 643, 3, z, 3. Zproz. neue 643, 6651. gr. Plecen 125, 5, . Coupons Sd, JI. 4proz. S5. Stiegl. 845. Mexik. 28.

*

Telegraphische Notizen.

Hamburg, 15. Nov. (23 Uhr.) Berl. Hamb. S6. Köln⸗ Magd. ⸗Wittenb. 505. 123, 24pfd. Danz. Roggen

Nov. 36. ritus pr. Nov. 22. pr. Frühj. 20 Gld.

k 32359 11 Rur . 1417 Stamm- Actien. / Kapital.. 33 Prioritäls - Actien. Kapital. do. 2 250 FI. 2 Mt 1412 141 K ö . 5 52 . * 7 Ces -— C R ; ö ö 15 * Tages- m6. 3 ages oruns. Hamburg...... 3800 n Kurz 1513 151 Der e,, e,, nach , . , . 535 312 8e Cours Semmthehe Prieritüt. Actieh Terden dureh 86 8 = 6 . 3 10 ost t ubrik sgesüllt 538 * af 53 260 , if do. w . 4 Mk ö Mt. 6. 36 1 36 pi 26 ,, ., . e . iat gar 8 . Ihrliche Verloosung à 1 pCt. amortisirt I J Lst. Mt 6 2646 204 h d , 30 kr. . it S0 un- 95 Berl. Anh. Litt. A. B. 6, C00, 000 4 14 S859 873 b. Berl. Anhalt.... 411.8090 4 90 n. r 150 T1. 2 Mi. S815 813 do. Hamburg ...... S, 000, 000 4 45 86 . S5 be. do. Hamburg, -.. 5, 000, 009 45 98 n Augsburg. 1590 F. 2 Mi. 102 . do. Stettin - Starg. . 1, 824,B, 0090 4 55 101 n do. do. II. Ser. 1, G6, G09 45 95 n. Brenlanu--.. .. 100 ThIr. 2 Mt 992 do. Potsd. Magd. .. 4, 900, 90090 4 15 52 2 51 b do. Potsd. Magd... 2, 367, 200 4 Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuls ... 100 Thlr. . Tatze 39. . Magd. Halberstadt 1, 700,000 4 8 129 be do. do. . 3, 132, 800 5 97 6. Z Mt. 994 991 do. Leipziger ..... 2. 300, 900 4 12 . do. do. Litt. D. 1,000,000 5 97 B. 1 k 199 E14. Z Mt. 56 22 MHIalle- Thüringer. R000, 000 4 2 157 56 o. do. Stettiner... S666 600 5 Feterahburt w 100 sRbl.! 3 Wochen 1063 1053 Göln nden 153,B 9090, 900 3 44 90 2 89 bz. Magdeh. Leipziger . 1,788, 000 4 . 3 92 ö. =. ; he ininhe 1,500, 900 4 1 555 535 51 b Halle Ihüringer. . t, 900, 9000 45 95 Inländische Fonds, Efandhrie/sse, Nommundl- Papiere und 6 m 1, 951,200 5 6 Cöln - Minden . .... .. 3, 67 4,500 45 985 6 Gele! Counse. Düsseld. - Elberfeld. 1,400,000 4 43 S0 bz do. do. 3, 500, 000 5 196 6 . . . Steele - Vohwinkel 1,300,000 4 1 34 B. Rhein. v. Staat gar. l. 217, 000 3 af. Brief. Geld. Sam. Zf. Brief. Geld. Gem. Niederschl. Märkisch. 10,000,000 35 3 76 b do. 1 Friorit it 2 G7 6G Preusu. Freiw. Anl 5 , Grh. Por, Frhr. 83 do. Zzweighahn 1,500 000 472 . do. Stamm -Prior. 1,250,000 4 o. St Aul. I. S0 , S955! ostpr. Pfandbr. 3! . Oberschl. Lit. A.... 2,253,100 37 105 . 103 bz. u. B Düsseldorf-Elberfeld. 1,900,009 4 St. Schuld- Sch. 3 ö 5 Pomm. Pfandbr. 33 921 92 do. it B 2,400,000 3 97 bz. u. G. Niederschl. Märkisch 4, 175, 000 4 S935 be Od. Deiehb. Ol. 4 e ,,, ö 92 Cosel - Oderberg . . .. 1., 200,000 . 79 RB do do. 3, 5060, 000 5 100 B. Sceh. Pram. Sch. = 119 8 33 35 . Breslau - Freiburg... 1,7000090 4 ö do III. Serie. 2, 300,000 5 g8 t. hK. u. Nm. Sehuldv. 3 do. Lt. B. gar. do. 3 Krakau-Oberschl. 1, 800,000 4 5 59 B. do zweighahn 252, 000 497 Berl. Stadt- Obl. 5 Fenn n e 688 Berg. Märk. ...... .. 4,000,900 4 131 3. Magdeb. Wittenb. 2.900, 990 5 do. . K,, 135 13 Stargard - Posen. 5,000, 000 33 35 753 ba. u. B Oberschlesische ... 370,300 4 Woestpr. Pfandbr. 35 853 And. Goldm. à 5th. 1155 1016. Brieg = Neisse. 26 l.109, 000 1 . . Krakau- Oberschl 360. 0090 1 Groseh. Posen do. ' 97 5 J ö k ö. Mag deb. -Wittenb 1.509, 000 1 19 . 483 ba. Cosel - Oderberg. .. 250,000 5 J ; ö M Steele - Vohwinkel 325,000 5 ,, ,, ö ; 16 o Ser. 375, 0090 5 86 k Auslänmoelische Hondls. Quillungs - Bogen. Br* 1 J . 166 06 ; . 9 ass. Ilan. er. 5s Poln. neue Pfdbr. 4 9335 935 Aachen -Mastricht.. 2, 750 000 1 Berg. Märk. ...... 1, 100, 000 9. Hope 1. Au. 4 do. Part. Soo Fl. 4 77 783. Aachen-Diüsseldorf .. 34 o. Stiegl. 2. 4. A. 4 895 ] , ö j 7 ö , 6 P Lusl. Stamm- Act. do. do. 5. A. 4 Hamb. Feuer-K. 34 k 1 2 3, f . ' 2 4245 M 1aM½ 5. do. v. Rthsch. Ust. 5 106 106 * do. Staats-Pr. Anl. . Ausläncl. Actien. Kiel Altona ; 8p 2.050.000 do. Engl. Anleihe 43 93 935 4 33 Lübock. Staats- A. 45 . . . öl 9 j. ö . ö . 85 g' h 66 40 poln. SebeatzO. K 76 4 oll. 2 Ih Int 25 . Friedr. Wilh. Nor db 5, 900,000 4 337 326 2 P w. . , ö zern 6 365 . . 2 1 277 727 a. pe, 53 Mecklenburger Thi l, 300, f 31 do. do Cert. 1. 2. 5 88 2 75 kurh. Pr. 6. 410 th. 30 k 40 Prior. 2 6 1 rgel 111 1.300 . 31 =. o. do. L. B. 200FI. 7 N. Bad. do. 35 I. . 17* ( . ; Foln a. Pfdbr. a. c. 4 946 93 . Kassen-Vereins-Bank-Actien 105 k. Preussische Bank-Antheile 875 4 87 b Mehrseitige Verkäufe drückten heute die Course ziemssch erhepsich, namenfsscs aper Gperschlesische, alle Thüringer und Köln- Mindener, gegen Ende der Börse stesste sich jedoch w etwas Festigkeit ein. ; *. 2 * 9 . . . . 27 74 nr; 92 76 Mark 4690 2572 P * K Auswärtige Börsen. Paris, 13 Nov. Zproz. 5. 707 proz. 92. 70. Nordb. 460. Maäarkt⸗Berichte. aT; 18 ͤ ö Nach der Börse. 5proz. 92. 65. K , J . Wien, 14. Nov. 27 Uhr. (r. Telegraph.) Met. 5proz. 93. . wech sel - Eourse Berliner Getraidebericht vom 16. Novembe 41 313 ! . ! 9 ö 8 4 . 7 n Y 4 * * 9 96 43 proz. 815. Anl. 39: 1 163. Nordbahn 111 3. B. A. 1160. Amsterdam 211 Am heutigen Markt waren die Preise wie lat: 2 . 71 8 * 2 . X ** * 2 1 ; Wech sel⸗C ourse. Hamburg 185. Weizen nach Qualität 50 55 Rthlr Amsterd. 174. Berlin 57 Roggen loco 367 40 Rthlr. 3 1231 . 3675. 566 Augsburg 1235. Sondon 25.21 pvr. Nov. 36 Reh . R 353 G London 3 10. 5 kf 2111 . Nov sTDez 9 366 Rthlr. bez. U. Br., 2994 9 ;. . Frankf. 211 od, . . . . . Hamburg 182 Wien 2023. pr. Frühjahr 1851 9 Rthlr Br., 39 ö (83 Paris 145. Petersb. 3923. Gerste, große loc 26 28 Rth!r. Gold 30. Gold 6, 5 . 50. kleine 23 25 Rthlr.

Hafer loco nach Qualität 20-22 Rthlr. schwimmend 48pfd. 20 a2 21 Rthlr „5h pfd. ohne Anstellungen. . A8pfd. pr. Frühjahr 227 Rthlr. 50pfd. 24

Br Mthlr. Br, 23 bez, u. G. Erbsen, Koch⸗ 40 46 Rthlr., Futter- 35— 38 Rthlr Rüböl loco 12 Rthlr. Br., 1145 bez., 1135 G. pr. diesen Monat 114, Rthlr. Br., r , n n , Dr allein 11 bez. Dez. Jan. Jan. Febr. „Febr. / März » März April » April/Mai 115 Rthlr. bez. u. Br., 117 G. Leinöl loch 123 Rthlr. » pr. Nov. 12 Rthlr. „yr. Frühjahr 117 Rthlr. Br. Mohnöl 14 Rthlr. Br. Palmöl 12 Rthlr. Br. Südsee⸗Thran 13 Rthlr. Br. Spiritus loco ohne Faß 173 a 171, Rthlr. verk. y mit Faß pr. Nov.. G. ; . . 17 Rthlr. Br., 163 6. n Dez. Jan. 177 Rthlr. Br., 165 G. n Jan. Febr. 177 Rthlr. Br., 17 G. n Febr.“ März 18 Rthlr. Br., 177 G. y März April 187 Rthlr. Br., 187 bez., 18 G. ö pr. Frühjahr 19 a 185 Rthlr. Br., 183 G.

Stettin, 15. Nov. (25 Uhr.) Weizen 50, 52. Roggen pr. pr. Frühj. 39 Br. Rüböl pr. Winter 117 Gld. Spi⸗

115 Rthlr. Br., 113 G.

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Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdrucherei. Beilage

1879

Geilage zum Preußischen Staats-Anzeiger.

Inhalt.

Deutschlan d. Desterreich. Wien. Der Ausstand in der Herzegowina. Sachsen. Dresden. Kammer⸗Verhandlungen. Ausland.

Rußland und Polen. St. Petersburg. lers. Nachrichten vom Kriegsschauplatze. . ane n

Türkei. Konstantinopel. Verhandlungen über die ungarischen Flücht⸗ linge in Kiutahia. Die Christen⸗Verfolgung in Aleppo. Komplott der Emigration. Religionshaß. Vermischtes.

Wissen schaft und Kunst.

Ankunft des Reichsfanz⸗

Kunst⸗Notizen. Ei senbahn⸗Verkehr.

Neisse⸗Brieger und Rendsburg⸗Neumünster Eisenbahn.

. 1

Theil.

Nichtamtlicher Dent schland.

Oesterreich. , der Herzegowina dauerte nach den neuesten, bis zum 8ten reichenden Berichten aus Dalmatien noch immer fort. „Omer Pascha“ heißt es im Lloyd „langte mit seinem Heere in tunden von Mostar, an und verlangte von den

7 rn * 892 Nov. Der Aufstand in

es Blato, etwa zwei S Bewohnern dieser Stadt die Auslieferung der von ihm bezeichneten funfzehn Haupträdelsführer, darunter Kavas Pascha. Die Antwort der Mostarer war noch nicht eingetroffen, man zweifelt aber nicht im geringsten, daß sie dem Wunsche der Seraskiers nachkommen werden, da sich ihrer bei dessen Annäherung ein wahrer panischer Schrecken ergriffen hatte. Mittlerweile hat Kavas Pascha seine Position bei Kogniz verlassen, von wo aus er die Truppen des Seraskiers anzugreifen beabsichtigte, und es heißt, daß seine Leute ihn im Stiche lassen. Assan-Beg, welcher in steter Ver— bindung mit dem Wesir ist, hat bereits mit vierzig Notabilitäten Trebigne verlassen, um, wie es heißt, einem an ihn vom Seraskier ergangenen Rufe zu folgen. Omer Pascha scheint also seinen Zweck früher und leichter zu erreichen, als er sich selbst vorgestellt hatte. Die Montenegriner sehen indeß die Annäherung der türkischen Trup pen mit argwöhnischen Augen an und suchen die Bewegung dadurch zu unterstützen, daß sie den christlichen Bewohnern von Grahowa, Bagnani und Niksich ihren Beistand zusichern, und wie man hört, hatte der Wojwode nach Empfang des an ihn ergangenen Befehls, Mundvorrath für die Truppen zu liefern, einen Boten an den Wladika abgesendet, um sich mit ihm über die zu ergreifenden Maßnahmen zu berathen. Aus Sarajevo vom 26sten meldet man, daß ein Bataillon regulairer Truppen des Muhamed Skander Beg

vy n Sn von Grahowa

die Narentabrücke ohne den geringsten Widerstand überschritten habe

und bis Kulla vorgedrungen sei, und daß die Aufständischen in Mostar sich aus Furcht vor Omer Pascha theils zerstreuen, theils zur Unterwerfung bereit sind.“

Sachsen. Dresden, 13. Nov. (Dresd. J.) Auf der Tagesordnung der heutigen Sitzung der ersten Kammer befand sich die Berathung des Berichts und des Nachberichts der ersten Depu— tation, den Entwurf eines Gesetzes zum Schutze gegen den Miß brauch der Presse betreffend. Die allgemeine Debatte über beide Berichte eröffnete Herr Bürgermeister Müller. Unter Hinweis auf die Wichtigkeit der vorliegenden Berathungen gesteht er die Nothwen digkeit der Beschränkung der Presse zu; allein über die hier anzu⸗ wendenden Mittel könne man in Zweifel sein. Man sei in neuerer Zeit sehr schnell mit der Behauptung, daß rücksichtlich ver Presse keine Präventiv-, sondern blos Repressiv⸗Maßregeln anzuwenden seien; aber er wolle nur darauf aufmerksam machen, daß viele von den jetzigen Repressiv⸗Maßregeln zugleich auch Präventiv-Maßregeln wären. Im Entwurfe seien im Allgemeinen beide Theorieen streng geschieden, in einzelnen Punkten jedoch sei es nicht geschehen. Bei der Spezial-Debatte werde er seine desfallsigen Ansichten kund⸗ geben.

Herr Secretair Starke richtet an die Staatsregierung be ziehentlich an den Referenten (Amtshauptmann von Biedermann) die Anfrage, wohin die Tendenz des Entwurfs gehe, namentlich ob damit die vollständige Aufhebung des Preßgesetzes von 1848 aus⸗ gesprochen werden solle?

Herr Staatsminister von Friesen: Es sei schwer, über den vorliegenden Entwurf eine allgemeine Debatte zu führen; darüber herrsche vollkommenes Einverständniß, daß ein anderes Preßgesetz gegeben werden müsse, daß in den erforderlichen Vorsichtsmaßregeln nicht zu weit gegangen werden, daß namentlich dem Gewerbsbetriebe kein Eintrag geschehen dürfe; dies Alles aber lasse sich am füglich—⸗ sten bei der Spezial⸗-Debatte in Erwähnung bringen. Er wolle indeß nichtsdestoweniger schon jetzt im Allgemeinen auf einige Punkte aufmerksam machen. Der Entwurf wäre von Außen, na

mentlich auch von eingegangenen Petitionen lebhaft angegriffen worden. Die erhobenen Einwände seien aber theils gewerblicher,

theils politischer Ratur. Was erstere anlange, so habe sich ergeben, daß sie zum Theil in hohem Grade unbegründet gewesen, insofern sie jedoch begründet gewesen, hätten sie in den Verhandlungen der Deputation mit der Staats-Regierung ihre Erledigung gefunden. Besonders legte der Staats -Minister in überzeugender Weise dar, daß dem leipziger Kommissions-Handel durch das nach der Vorlage zu erlassende Gesetz ein Nachtheil nicht erwachse.

Was die zweite Klasse der gegen den Entwurf erhobenen, die politischen Einwände anlange, so gehöre namentlich die Petition der Deputation des leipziger Buchhandels hierher. Durch dieselbe ziehe sich fast einzig und allein die Idee, daß er eine schreiende Ungerech tigkeit wäre, daß in dem Entwurfe eine gewisse Willkür vorherrsche und daß nicht Alles durch das Gesetz geregelt worden, sondern dem Ermessen der Regierung ein entsprechender Spielraum offen gelassen worden sei. Es wäre bald gesagt, Alles durch das Gesetz im Vor— aus zu regeln, aber praktisch es auszuführen, wäre unmöglich; in einzelnen Fällen würde das Ermessen der Behörden immer eintreten müssen. Man könnte ja nicht einmal eine Maschine so konstruiren, daß das Eingreifen der menschlichen Hand nicht dann und wann erforderlich würde. Es dürfte auch kaum im Interesse der Ent⸗ wickelung der Wissenschaft liegen, wolle man auf dem Gebiete der Presse alle Fälle im Gesetze vorsehen, weil man alsdann weiter gehen müßte, als wünschenswerth sei. Endlich solle man nur nicht glauben, daß die Regierung so großes Gefallen an Verboten habe;

sie schreite nur dann ein, wenn die Nothwendigkeit vorliege.

Was noch die Anfrage des Herrn Secretair Starke betreffe, so sei er allerdings der Ansicht, daß durch das neue Gesetz das Preßgesetz

von 1818 vollständig aufgehoben werden solle.

Nachdem hierauf der Herr Referent weiter ausgeführt hatte, daß es bei einem Preßgesetze unmöglich wäre, alle Fälle vorauszusehen, be⸗ merkte Herr Secretair Starke, daß seine Hauptfrage noch nicht be⸗ antwortet wäre, sie gehe dahin: Weshalb diejenigen Bestimmungen aus dem Preßgesetz von 1848 nicht mit in den Entwurf aufge— nommen worden wären, welche die Freiheit der Presse aussprechen. Der Herr Referent erwiederte darauf, daß deshalb die Bestimmung des §. 1 des Gesetzes von 18418 nicht mit in den neuen Preßgesetz- Entwurf aufgenommen werden konnte, weil jene mit mehreren auf Beschränkung abzielenden Bestimmungen des neuen Gesetzes in Wi— derspruch gerathen würde. Herr Bürgermeister Müller fügte seiner früheren Ausführung noch hinzu, er habe andeuten wollen, daß es ihm zu hart scheine, wegen eines begangenen und bestraf— ten Preßvergehens auch für die Zukunft die Thätigkeit eines Men schen, wozu derselbe nach Recht und Person befugt sei, in Schran— ken zu legen. Nachdem die allgemeine Debatte durch Herrn Pro fessor Dr. Tuch, Herrn Superintendent Dr. Großmann und Herrn Staats-⸗Minister von Friesen noch eine Zeit lang fortge⸗ führt worden war, wurde dieselbe geschlossen und zur Spezial Debatte übergegangen.

In der Spezial⸗Berathung ist die Kammer bis zu 5. 19 des Entwurfs gekommen. Die §s§. 1 bis mit 18 wurden theils in der Fassung der Regierungs⸗Vorlage, theils in der

von der Deputation im Einverständniß mit der Staats-Regie— rung vorgeschlagenen abgeänderten Fassung meistentheils ohne Debatte einstimmig beziehentlich gegen 1 Stimme angenommen. Der §. 19 dagegen veranlaßte eine längere Debatte. Derselbe han delt von der Entziehung des Postdebits für solche Zeitschriften, welche von der Staatsregierung dazu bezeichnet werden. Die Masjorität der Deputation konnte sich mit der in Rede stehenden Maßregel, insofern sie sich auf inländische Zeitschriften beziehen soll, nicht ein verstanden erklären, sondern hatte die Einschaltung „ausländische“ in Vorschlag gebracht. Die Minorität der Deputation empfahl, den §. 19 unverändert anzunehmen. Für die letztere erhoben sich in der Kammer mehrere Sprecher, Herr von Erdmannsdorf, Herr von Welck, Herr von Schönberg⸗Bibran, Herr Ober-Hofprediger Dr. Harleß, so wie Herr Staatsminister von Friesen, welcher die von der Majorität für ihr Gutachten angeführten Gründe widerlegte. Es wurde auch wirklich die Einschaltung „ausländische“ schließlich gegen 8s Stimmen abgelehnt und gegen 3 Stimmen der §. 19 an genommen.

Die Fortsetzung 10 Uhr anberaumt.

er Berathung ist auf

Normitt aas Vormittags

morgen

In der heutigen Sitzung der zweiten Kammer enthielt die Re— gistrande die gestern angemeldeten beiden Interpellationen des Ab

geordn. Riedel Herstellung einer Zweig⸗-Eisenbahn vom Koöh⸗

lenwerke Hartl Kleinboritzisch, und die Mobilmachung der Armee betreffend; werden den betreffenden Ministerien zur Kenntniß gebracht und an dem Tage ihrer Beantwortung vom In terpellanten in den nen r begründet werden.

Die Tagegordnung wurde mit der Berathung des gestern vor

getragenen Berichts der ersten Deputation über den Gesetz-Entwurf,

die Aufhebung der provisorischen Einrichtung des Straf⸗Verfahrens bei Preßvergehen betreffend, eröffnet. führte in einer kurzen Recapitulation welche die Debatte in der vorliegenden Angelegenheit sich zu er⸗ strecken haben werde; es seien dies a) die von der ersten Kammer angenommene Vorlage der Regierung, nach welcher bis zum Ein tritt der auf Oeffentlichkeit und Mündlichkeit begründeten neuen Kriminal⸗Prozeßordnung das Gesetz 1848

der Antrag

neuen, M * yl ' * vom 18. November

ü ganz außer Wirksamkeit treten soll; b)

der t nach welchem das Gesetz vom 18. nur insoweit abgeändert werden würde, daß an Stelle der schworenen juristisch befähigte Richter treten, und c) der Antrag des Separa Votanten, Secretair Scheibner, welcher das gedachte Geset 1848 bis zum Erscheinen der neuen Kriminal ⸗Prozeßordnung un verändert fortbestehen lassen will.

Der Referent, Abg. Vice-Präsident von Criegern, legte hierauf in klarer Uebersicht diejenigen P⸗unkte nochmals dar, in wel chen Majorität und Minorität der Deputation übereinstimmen oder

nmer von einander abweichen. Einverstanden sei die Deputation darüber, daß die Schwurgerichte, wie sie aus dem Gesetze vom 18. November 1548 hervorgegangen, ihren Zweck nicht erreicht hätten, mithin un zweckmäßig seien, daß dieses ungünstige Resultat jedoch nicht aus dem Prinzip der Oeffentlichkeit und Mündlichkeit entsprungen sei, son⸗ dern seinen Grund lediglich in dem Modus des Wahlgesetzes für die Geschworenen habe.

Indem derselbe sodann die abweichenden Ansichten der Majorität und Minorität dargelegt hatte, führte er ö 2 1 1 1 1

zugleich die Ansicht der Majorität, daß nämlich eine Verbesserung inserer Strafrechtspflege bei Oeffentlichkeit und Mündlichkeit auch ohne Schwurgerichte sehr wohl möglich sei, näher aus, und be merkte dabei, daß das Drängen nach letzteren gewöhnlich mehr auf

politische Gründe, als auf den Wunsch einer wirklichen Verbesse rung der Rechtspflege begründet gewesen sei.

Der Abgeordn. Haberkorn erklärt sich für die Ansicht des Separat⸗-Votanten. Er will das Gesetz vom 18. November 1848 hauptsächlich deshalb fortbestehen lassen, a) weil er es gegenwärtig nicht für an der Zeit hält, in Bezug auf die Kriminalrechtspflege Neuerungen einzuführen, wie die Majorität anrathe, indem doch über kurz, namentlich hinsichtlich der Preßvergehen, eine bestimmte Norm von einem anderen Orte aus zu erwarten sei; bh) weil die Behaup— tung, daß die Geschworenen sich nicht bewährt hätten, des Beweises entbehre, indem sie sich nur auf die sturmbewegten Zeiten der letz en Jahre stütze, während er glaube, daß das Institut der Geschwor nen sich bewähren werde, wenn ihm bei den jetzigen ruhigeren Zu ständen nur noch einige Zeit gelassen werde; (h weil durch die v der Majorität der Deputation beantragte neue Einrichtung dem Lande neue Kosten herbeigeführt würden, und d) weil das Fortbestehen des Gesetzes von 1848 für die Regierung ein Kompelle zur Beschleu nigung der Einführung der neuen Gesetzbücher sein dürfte. Dieser Ansicht traten im Laufe der Debatte auch die Abgeordneten Rie del und Reichenbach bei.

Für die Regierungs-Vorlage und mithin für den Beitritt zum Beschlusse der ersten Kammer verwendeten sich die Ahgeordneten von Zezschwitz, von der Planitz, der sich dabei besonders auf den praktischen Gesichtspunkt stützte, Un ger, Zimmermann, von Nostiz, von der Beck. Im Allgemeinen wurden von dieser Seite die in den Motiven enthaltenen und bereits in der ersten Kammer dafür geltend gemachten Gründe anerkannt und aufs neue hervorgehoben, und volles Vertrauen auf die Zusage der Regierung an den Tag gelegt.

911

Herr Präsident Dr. Haase die Gesichtspunkte vor, auf

Sonntag d. 17. Nov.

*

Das Majoritäts⸗Gutachten wurde besonders von dem Referenten, Vice⸗Präsident von Criegern, warm vertheidigt. Er wies zuvörderst nach, daß durch den Vorschlag der Majorität, da Oeffentlichkeit und Mündlichkeit künftig die Basis unseres Gerichtsverfahrens bil̃ den werden, leine Kosten hervorgerufen würden, wiewohl er nicht in Abrede stellte, daß durch Annahme der Regierungs-Vorlage eine Ersparniß gemacht werden könnte, und stützte seine fernere Verthei⸗ digung hauptsächlich darauf, daß einerseits die Beseitigung der Schwurgerichte im Interesse der Rechtspflege liege, andererseits aber die Aufhebung des bis jetzt bestehenden „Stuͤckchen Oeffent— lichkeit und Mündlichkeit“ im Volke einen ungünstigen Eindruck her— vorbringen werde und leicht als ein Rückschritt angesehen werden könne, während doch die Regierung selbst sich bereits für Aufrecht— erhaltuug des Grundsatzes der Oeffentlichkeit und Mündlichkeit ausgesprochen habe; auch legte derselbe hierbei Gewicht auf die Verhandlungen der früheren Kammern, wo stets die große Majori⸗ tät sich für Oeffentlichkeit und Mündlichkeit, für die Schwurgericht dagegen nur eine Minderheit ausgesprochen habe. In gleichem Sinne sprechen noch die Abgeordn. Rittner, Schäffer, der in ausführlicher Rede dabei auf die früheren Kammer⸗Verhandlungen und hinsichtlich des jetzt für die Schwurgerichte bestehenden man⸗ gelhaften Wahlmodus auf England und Nord-Amerika hinwtes; Lehmann, welcher den jetzigen Geschworenen „prinzipielle Frei⸗ sprechung“ vorhält, was in einer Zeit, wo die Revolution durchaus noch nicht als abgeschlossen betrachtet werden könne und sich her⸗ ausgestellt habe, daß es Leute in Sachsen gebe, die „keinen Funken Vaterlandsliebe besitzen“, gefährlich sein muͤsse; Dr. Kuntz sch, der nicht weiter gegangen wissen will, als unumgänglich nöthig sei. Staats-Minister Dr. Zschinsky rechtfertigt und ver— theidigt die Regierungs-Vorlage unter Bezugnahme auf die dersel ben beigegebenen Motive und seine über diesen Gegenstand in der ersten Kammer abgegebenen Erklärungen. Derselbe versichert aufs neue, daß es der sächsischen Regierung nicht in den Sinn gekom⸗— men, durch den vorliegenden Entwurf die Oeffentlichkeit und Münd⸗ lichkeit mit Staatsanwaltschaft und Schwurgerichten im Gerichts⸗ Verfahren für immer oder auch nur für längere Zeit aufzuheben, und wiederholt die in der ersten Kammer gegebene Zusage, daß die neue Kriminal⸗Prozeß⸗Ordnung auf jene Grund⸗Prinzipien ba⸗

b

sirt werden solle und bereits basirt sei, indem derselbe unter Hin—

Herr

weisung auf das Organisations⸗ Gesetz vom 23. November 1848 zugleich bemerkt, daß Oeffentlichkeit und Mündlich⸗ keit mit Staatsanwaltschaft und Schwurgerichten in der neuen Gesetzgebung eingeführt werden müßten und die Regierung von diesen Grundsätzen gegenwärtig gar nicht ein⸗ seitig abweichen könnte. Derselbe bekämpft sodann zuvörderst das,

was zur Vertheidigung des Minoritätsgutachtens angeführt worden. Er könne von dem längeren Fortbestehen unserer Schwurgerichte in ihrer jetzigen Verfassung kein günstigeres Resultat hoffen; denn gerade jetzt rege sich die Partei, durch welche die Schwurgerichte in Sachsen diskreditirt worden seien, bei uns wieder, und zwar „ver⸗ bunden mit einer anderen, wenn auch kleinen Partei entarteter Söhne des Vaterlandes.“ In Bezug auf das Gutachten der Ma— jorität beweist derselbe schließlich, daß die Aufhebung des ganzen Gesetzes vom 18. November 1848 nicht nur zweckmäßig, sondern auch nothwendig werd und zwar schon der Mangelhaftigkeit wegen, da es bei seiner Lückenhaftigkeit selbst die Justizbehörden ortwährend zu Zweifeln führe, was am besten daraus hervorgehe,

is jetzt dem Justizministerium nicht weniger als 26 solchei

weifelhafte Punkte zur Entscheidung vorgelegen hätten. Eine theil

J L

weise Erhaltung desselben würde eine totale Umarbeitung schlechter

dings nothwendig machen. Auch würden durch das Fortbestehen

die große Kosten auf das Land gewälzt werden, da d . . B

nach noch zu erledigenden Sachen wenigstens zu

16,000 Rthlr. Kosten zu veranschlagen sein dürften.

Nach der Rede des Staatsministers wird das Majoritäts

I S* Swot 8 149 * * Abgeordneten Schäffe und den

ahm als dir . nochmals Durch den

E 64 Referenten von Eriegern vertheidigt, welche zugleich die gegen dassell igeführten Gründe ausführlich zu widerlegen suchten. Der Ab . 8os 21 fn 1”m4292 s R 3 95y* 2179 * 8 iete Lehmann definirt den „schlechten Presse“, der

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tung aussprechen, da 6 der Oeffentlichkeit und Mündlichkeit werde geordnet werden, so wie daß über schwere Vergehen Schwurgerichte entscheiden sollen. Aus nahmen bestimmt das Gesetz“, fand hierauf ebenfalls gegen 1 Annahme (nur von Criegern, der bei dem Vertrauen zur Reg denselben für überflüssig hielt, stimmte dagegen) und schlief wurde der unveränderte Gesetzentwurf als Ganzes gegen 17 Stim men von der Kammer angenommen.

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