1851 / 7 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Preise der Plätze: Par bi ꝛ: quet, Tribüne und zweiter Rang 1 33 Erster Rang, erster Balkon daselbst und Proscenium 1

Sgr. Amphitheater 16 Sgr.

Der Billet⸗ ĩ ; den bien ift Verkauf zu dieser Vorstellung beginnt erst Montag,

Königsstädtisches Theater. Montag, 6H. Jan.

Begehren: Norma. Oper in 2 Akten. Musik von Bellini.

lr. 10 Sgr. Parterre, dritter Rang und Balkon daselbst 26

Italienische Opern- Vorstellung.) Auf

24

Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr.

z 6 3 6! Jan. J Der Markt der Ideen. Sylvester⸗Zei⸗ tungsscherz in 1 Akt (nach von Leuwen), Coupleis und Epi- soden von D. Kalisch. Die Karrikaturen und Metamorpho sen nach Zeichnungen der Herren Steinitz und Heyl. Die Manöver ünd Dibertissements von, Herrn Medon. Die am Schlusse erscheinende Sonne vom Königlichen Feuerwerker Herrn Dobermont. Die scenischen Ausschmückungen und die Tableaux im Juge vom Decorationsmaler Herrn Köhn. (Kostüme neu.) Vorher:

Die beiden Faßbinder.

Posse mit Gesang in 2 Akten, von L. Feldmann.

Mittwoch, 8. Jan. Gastrolle der Mad. Castellan. (Italie-

nische Opern⸗Vorstellung.) Zum erstenmale wiederholt in dieser

Saison: II Matrimonis segreto. (Die heimliche Ehe.) Komische Oper in 2 Akten. Musik von Cimarosa. (Mad. Castellan: Carolina.)

Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr.

Berlin, 4. Jan. Wenn wir bereits in unserem vorwöchent⸗ lichen Bericht im Stande waren, auf eine wesentliche Verbesserung unserer Börse hinzuweisen, so kann es nur erfreulich sein, solche in dem festen Coursstand aller Eisenbahn-Actien und Fonds auch heute bestätigt gefunden zu haben. Seit den letzten Entscheidungen in der deutschen Angelegenheit hat sich das Vertrauen unserer Ka⸗— pitalisten im hohen Grade befestigt und die Beseitigung der Gefahr eines Krieges äußert nimmermehr einen belebenden Einfluß auf das Geschäft. Ist schon das abgelaufene Jahr für den Verkehr der meisten Eisenbaßnen ein überaus günstiges zu nennen, und dürften die Erträgnisse der Haupt- Privatbahnen zu den besten der seithe⸗ rigen gerechnet werden können, so ist die eigentliche Wirkung auf den Coursstand erst jetzt zu erwarten, weil wir in dem laufen⸗ den Jahres nicht allein wegen der voraussichtlich weiteren Frequenz Vermehrung, sondern wegen der größeren Sicherheit für den Frie⸗ den, eine ruhigere Entwickelung der allgemeinen Handels-Verhält— nisse erwarten dürfen. Der Druck des Goldwerthes in ganz Eu⸗ ropa dürfte ganz besonders die Aufmerksamkeit auf zinstragende Effekten erregen, und wenn auch in diesem Augenblick durch die Erhöhung des Diskonto in England, so wie durch andere Opera— tionen in Holland, eine weitere Entwerthung aufgehalten worden ist, so dürfte bei einer weiteren Verbreitung des Vertrauens die eigentliche Goldkrisis noch bevorstehen und auf den allgemeinen Zinsfuß den nachtheiligsten, auf den Stand der Course gut ren—

tabler Eisenbahn-Actien, so wie überhaupt auf die Pri— vat ⸗— Industrie einen überaus günstigen Einfluß ausüben. Hierauf begründen wir unsere Ansichten für eine fernere

m.

Berliner Börse.

teigerung der Course, besonders derjenigen Eisenbahn-Actien, . unget acht der Ungunst früherer Verhältnisse zurückgeblieben sind, und welche offenbaren Gewinn durch den Verkehr, welchen die londoner Industrie⸗Ausstellung bereits in einigen Monaten in Aus⸗ sicht stelt, haben werden. In dieser Beziehung stellen wir die Rheinische Eisenbahn, deren Einnahmen sich in dem vorigen Jahre bereits beträchtlich vermehrt haben, in erste Reihe; nicht minder haben die Potsdam-Magdeburger und Köln⸗Mindener auf fortdauernde günstigere Ergebnisse zu rechnen. Die gesteigerte Frequenz der meisten Eisenbahnen im vorigen Jahre ist eine natürliche Folge der Erweiterung des Eisenbahnnetzes unserer Nachbarstaaten, aber sicher ist der eigentliche Erfolg erst in diesem Jahre zu erwarten, da die Belebung erst in Zeiten der Ruhe und des Friedens umfangreich wer— den kann. Die besten Aussichten eröffnen sich für die Berlin- An⸗ halter Bahn, welche bereits im vorigen Jahre, wenn auch mit Hin— zurechnung der Militair⸗Transporte, doch hauptsächlich durch die Er⸗ öffnung der Dresden-Prager Eisenbahn bedeutend gewonnen hat. Die Stettiner Eisenbahn hat durch die Vollendung der Ostbahn eine gewinnreiche Zukunft zu erwarten. Die Oberschlesischen Bahnen werden ihre schon bedeutende Einnahmen durch den Bau einer Pferdebahn nach den Bergwerken auch in diesem Jahre steigen sehen. Die Halle-Thüringer Eisenbahn hat durch die Vollendung der Köln⸗Minden⸗-Thüringer Bahn einen neuen Zuwachs zu er— warten. Ganz besonders günstige Resultate sind von der Düssel⸗ dorf⸗Elberfelder Eisenbahn zu erwarten, nachdem der Betrieb der Kosten durch Einrichtungen bei der Steele -Vohwinkel⸗ Bahn regelmäßiger geworden. Auch die Vollendung der

Aachen-Düsseldorfer Bahn verspricht den günstigsten Einfluß auf jene Bahn. Die Berlin⸗Hamburger Bahn hat in dem vorigen Jahre Resultate geliefert, welche einen Zinsertrag von 45 pCt. auch wei— ter garantiren. Die Niederschlesische Eisenbahn dürfte nur einen geringen Zuschuß zu den garantirten Zinsen aus Staatsmitteln nöthig machen. Bei der Stargard-Posener Eisenbahn sind die Re⸗— sultate höchst unbefriedigt ausgefallen, so daß nicht allein die gan— zen Zinsen aus Staatsmitteln werden beschafft werden müssen, son— dern noch ein Ausfall zum Betrieb zu erwarten steht. Es ist vor— auszusehen, daß auch die Verwaltung dieser Bahn in die Hände des Staats übergehen wird. Von den Actien, die im vorigen Jahre mit den Einnahmen so weit zurückgeblieben sind, daß deren Stamm-AUctien auf keinen Ertrag werden rechnen können, nennen wir Bergisch⸗Märkische, Steele-Vohwinkel, Friedrich Wilhelms= Nordbahn, Mecklenburger und Sagan-Glogau.

Unsere Staats-Fonds haben sich, ungeachtet einer neuen An⸗— leihe im vorigen Jahre, dennoch, mit Ausnahme des rapiden Falles nach der Ordre zur Mobilmachung, gut behauptet und besonders in diesem Augenblick eine noch entschiedenere steigende Tendenz ange— nommen. Von großer Wichtigkeit für den ferneren Stand der Course ist die Aussicht, daß ein weiterer Geldbedarf für den Staat nicht durch verzinsliches Darlehen, sondern durch eine unverzins— liche Schuld aufgebracht werden soll. Wir behalten uns den Ver gleich des Coursstandes sämmtlicher Effekten des Jahres 1849 mit dem vorigen Jahre in unserem nächsten Berichte vor.

Auswärtige Börsen.

Breslau, 4. Jan. Poln. Papierg. 4 Br. Oestr. Bankn. 79 Br., 70 Gld. Poln. Pfdb. alte 995 Gld. do. neue 915 Br., 245 Gld. Poln. 300 Fl. 140 Gld. do. 500 Fl. 8154 Gld. B. Cert. 200 Fl. 18 Gld. Russ. p. S. Ob. 79 Br. Krakau⸗ Oberschles. Obl. in pr. Cour. 67 Br., 673 Gld. Oberschles. X. 1104 Gld. do. B. 1096 Gld,. Freiburg 724 Gld. Niederschles. sI Br. und Gld. Neisse⸗Brieg 357 Br. F. W. Rordb. 34

Br., 341 Gld. Leipzig, 4. Jan. Leipz.-Dresdn. Partial-Obligationen 198

Gld. Leipz. B. A. 1607 Gld. Leipz.«⸗Dresd. E. A. 135 Gld. Sächsisch⸗Schlesische 57 Br. Sächsisch⸗Bayer. S5 Br.

Ehemnitz⸗Riesa 213 Gl. Löb.⸗Zittau 21 Br. Magveburg-Leipzig 207 Br. exkl. Div. Berl. Anhalt. 96 Br. dito. Altona⸗Kiel 89) Br. Deßauer B. A. A. 136 Br. Preuß. B. A. 93 Br.

Hamburg, 3. Jan. 3 3proz. pr. C. 88 Br., 87 Gld. St. Präm. Oblig. 90 Gld. E. R. 101 Br., 16335 Gld. Stiegl. S6 Gld. 4proz. R. 907 Br., 907 Gld. Dän. 72 Br. Ard. 117 Br., 115 Gld. Zproz. 325 Br., 32 Gld. Amer. 6proz. V. St. 1045 Br. u. Gld. Hamb.⸗Berl. 877 Br., 877 Gld. Magdeb.⸗ Witt. 50 Br., 50 Gld. Altona-Kiel 88 Br. Köln-Minden 96 Br., 96 Gld. Friedrich Wilhelm⸗Nordbahn 35 Br. Mecklenburg

27 Br. und Gld. Wech sel⸗Course.

Paris 191. Petersburg 321. London 13. 1. Amsterdam 36. Frankfurt 89. Wien 1943. Breslau 1533. Louisd'or 10. 11. Gold al Marco 419. Dukaten 995.

. Preuß. Thaler 51.

Fonds und Actien ohne wesentliche Veränderung, aber sehr fest.

Frankfurt a. M., 3. Jan. Von Fonds waren heute die polnischen und badischen Loofe, frankfurter Obligationen, so wie bexbacher Actien zu besseren Eoursen gesuchter. Es fanden darin mehrere Umsätze statt. Alle übrigen Gattungen erfuhren bei sehr geringem Geschäft keine Veränderung, zum Theil etwas angenehmer.

Destr. 5proz. Met. Oblig. 737 Br., 737 Glo. Bank-Actien 10964 Br., 1060 Glö. Bad. Partial-Loose a 50 Fl. vom Jahre

1840 533 Br., 534 Gld., do. vom Jahre 1850 313 Br., 317 Gld.

15 Be kannt m ach un g.

Die von dem Königl. Kredit-Institute für Schlesien unterm 11. Januar 1841 auf das im Haynauer Kreise gelegene Gut Nieder-⸗Hermsdorf ausgefertigten 4prozen- tigen Pfandbriefe Litt. B. sind von dem Besitzer des verpfändeten Gutes aufgekündigt worden, und es sollen die Apoints:

Nr. 370 und 371 1000 Thlr.

» 1746 bis incl. Nr. 1748 3 500 *

* 4323 bis inel. Nr. 4328 3 200 2

I56ß5 bis incl. Nr. 7576 3 100 *

» 141535 bis incl. Nr. 11540 3 50 gegen andere dergleichen Pfandbriefe glei 4 ell, 3. Pf fe gleichen Betrages

n Gemäßheit der §§. 509 und 51 der Verordnun vom 8. Juni 1835 (Ges. Samml. Nr. 1619) 6 daher die gegenwärtigen Inhaber der bezeichneten Pfand⸗ briefe hierdurch aufgefordert, dieselben ohne Coupons in unserem Geschäfts-Lokale (.Albrechtsstraße Nr. 16) zu präsentiren und in deren Stelle andere dergleichen er. vom nämlichen Betrage in Empfang zu nehmen.

Breslau, den 4. Januar 1851.

Königliches Kredit⸗Institut für Schlesien. Schleinitz.

daß der

strafen.

6

wehr -Regiment Johann Gottfried Schenke aus Plau

wird dessen Ehefrau Anna Elisab th geb. Rüdiger hier⸗

durch aufgefordert,

Ehemanne zurückzubegeben, widrigenfalls derselbe nach

9. 688 und 5. 693 Theil II. Titel 1 des Allgemeinen

Landrechts zur Ehescheidungsklage veistattet werden wird. Crossen, den 15. Ofiober 1856.

Königliches Kreisgericht. IJ. Abtheilung.

9 Oeffentliche Bekanntmachung. Nachstehendes Erkenntniß:

„In der Untersuchungssache wider Bertram hat das Königliche Stadtgericht zu Berlin, Abtheilung für Unterfuchungssachen, IJ. Deputatisn für Ver= brechen, in seiner Sitzung vom 9. Dezember 18650 habe. der mündlichen Verhandlung gemäß für Recht erkannt:

Angeklagte, Bertram, und mit dem Verluste des Rechts, die Preußische National-Kokarde zu tragen, Einem Jahre Straf— arbeit und einer Geldbuße von 6 Thlr. 24 Sgr., welcher im Unvermögensfalle acht Tage Strafarbeit zu substituiren, so wie mit Stellung unter Polizei= Aufsicht auf die Dauer Eines Jahres und öffent= licher Bekanntmachung dieses Erkenntnisses zu be=

Kurhess. Part. Loose a 40 Rthlr. Preuß. 303 Br., 305 Gld. Sard. Partial -Loose a 36 Fr. bei G. Bethmann 33 Br, 33618. Darmst. Partial-Loose a 50 Fl. 747 Br., 74 Gld., dito a 25 Fl. 285 Gld. Span. 3Zproz. inländische 334. Br., B34 Gld. Poln. 300 Fl. Loose à2 105 Kr. 1407 Gld., do. A4proz. Oblig. a2 500 Fl. S1 Br., 805 Gld. Friedr. Wilh. Nordb. 3535 Br., 355 Gld. Bexbach 795 Br., 795 Gld. Köln⸗Minden 96 Gld.

London, 2. Jan. proz. Cons. a. Z. 964, 3. Z3Z1proz. 286, 4. Int. 589, 57. A4proz. 91, go. Ard. 175, 5. proz. 38, 3. Pass. 36, 43. Russ. 5proz. 12, 110. 4proz. 96, 953. Bras. 89, 87. Mex. 365, 5. Peru 80, 79.

Engl. Fonds fest, mit einer steigenden Tendenz; doch ohne großen Umsatz.

In fremden war der Markt wie gestern.

2 Uhr. Engl. Fonds besser.

Fremde im Allgemeinen besser.

Amsterdam, 2. Jan. Holl. Fonds sind bei sehr belebtem Umsatz in Int. wenig von ihren letzten Schlußpreisen gewichen. Span., Russ. und Oesterr. waren fast unverändert. Von den übri— gen fremden Fonds sind Mex. etwas besser, 343.

Holl. Int. 576, 3. 3proz. neue 673, 443. Span. Ard. 12. gr.

Piecen 1245. Coup. 713. Russ. alte 105. 4proz. 879. Stiegl. S6 . Oest. Met. 5proz. 713, neue 765, d, 23proz. 373. Wechsel⸗Course. Paris 56. Wien 277 G. Frankfurt 100 G. London 2 Mt. 11. 67. . Hamburg 35. . Petersburg 181. Markt⸗Beriehte. Königsberg, 2. Jan. Zufuhr war gering. Weizen

55 bis 62 Sgr. pr. Schffl., Roggen 34 bis 38 Sgr., große Gerste 24 bis 28 Sgr., kleine Gerste 22 bis 26 Sgr., Hafer 20 3 23 Sgr., graue Erbsen 140 bis 46 Sgr., weiße Erbsen 37 bis 12 Sgr.

Stettin, 4. Jan. Weizen ohne Umsatz,

Roggen matt, S2pf6. pr. Jan. mit 345 Rthlr. bez. u. Br., pr. Früh. 36 Rthlr. bez. u. Br.

Hafer magazinmäßiger fr. Magazin mit 25 Rthlr. bez.

Heutiger Landmarkt:

* b29] Ediktal-⸗- Citation. / wird hiermit öffentlich bekannt gemacht. Bekanntmachungen. Auf den Antrag des Unteroffiziers im 12ten Land— Berlin, den 23. Dezember 1850.

Weizen. Roggen. Gerste. Hafer. Erbsen. 48 251. , . , 2 723 38 a 40. Rüböl pr. Jan. 10119 Rthlr. bez., pr. Febr. März 10* Rthlr Br., 107 Rthlr. Gld., pr. März April, April -Mai 105 Rthlr. Gld., pr. Sept. Okt. 10 Rthlr. bez. Spiritus weichend, aus erster Hand zur Stelle ohne Faß mit 237 bez., aus zweiter Hand ohne Faß 23 a 233 7h bez., mit Faß 235 5. Br., pr. März sind 100,000 Quart mit 22 Ih

O.

bez., pr. Frühjahr 22 S6 bez. u. Gld., 214 * Br.

Posen, 3. Jan. (Der Scheffel zu 16 Metzen.) Weizen 1 Rthlr. 16 Sgr. 8 Pf. bis 1 Rthlr. 25 Sgr. 6 Pf. Roggen 1 Rthlr. 5 Sgr. 8 Pf. bis 1 Rthlr. 10 Sgr. Gerste 26 Sgr. 8 Pf. bis 1 Rthlr. 3 Sgr. 14 Pf. Hafer 20 Sgr. bis 22 Sgr. 3 Pf. Buchweizen 26 Sgr. 8 Pf. bis 1 Rthlr. 1 Sgr. 1 Pf. Erbsen 1 Rthlr. 23 Sgr. 4 Pf. Kartoffeln 12 Sgr. bis 14 Sgr. Heu, der Ctr. zu 110 Pfd., 20 Sgr. bis 25 Sgr. Stroh, das Schock zu 1200 Pfd., 6 Rthlr. bis 7 Rthlr. Butter, ein Faß zu 8 Pfd., 1 Rthlr. 15 Sgr. bis 1 Rthlr. 20 Sgr. Telegraphische Jutizen. Wien, 3. Jan. Met. 5proz. 973. 45proz. S825. Anl. 39: 112. Nordbahn 114. B. A. 1142 Wechsel⸗Course. Amsterdam 178). Augsburg 130. Frankfurt 1293. Hamburg 192. London 12. 30. Paris 151. K. Gold 1315. Silber 129. Fonds angenehm und höher. Hamburg, 4. Jan. 25 Uhr. Berlin⸗Hamburg 87. Köln Minden 964. Hiagdeb. Wittenb. 50). Getraide leblos. Paris, 3. Dez. 5 Uhr. Zproz. 656. 70. 5proz. 94. 865.

Valuten und Komptanten fester

Mit der heutigen Nummer des Staats-Anzei gers sind Bogen 13 und 14 der Verhandlungen der Zweiten Kammer ausgegeben worden.

Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdrugerei.

Königl. Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. Deputation 11. für Verbrechen.

schuldig fein sollen, bei Strafe des Ausschlusses und ewigen Stillschweigens.

Hamburg, den 27. Dezember 1850. Zur Beglaubigung:

sich innerhalb 6 Monaten zu ihrem

l 6891

Schuhmacher Johann

terlassen haben. des wissentlichen Meineides schuldig

Von Rechts Wegen.

10 . . Niedergericht hierselbst hat Procurator Fisci Namens des löblichen Zehnten⸗Amtes, mit der Bitte um Verstattung eines öffentlichen Proklams, angezeigt: Am 28. Oltober 1850 sei August Johann Funck ver⸗— storben, welcher in seinem am 14. April 1850 vollzoge⸗ nen, am 1. November publizirten Testamente, nach An- ordnung einiger Vermächmisse, zur einen Hälste des Nachlasses seine eigenen und zur anderen Hälfte dessel⸗ ben seiner im Januar dieses Jahres verstorbenen Ehe⸗ frau Johanna Rosina Carolina Funck geb. Jungtown nächste Intestat⸗ Erben als Universal-Erben eingesetzt Verwandte des Testators sollten in Kassel woh— nen. Die Ehefrau solle Bruder -Kinder in Berlin hin—

Und ist dieses Proklam dahin erkannt: daß Alle, welche an diese Verlassenschaft aus einem Erbrechte oder aus sonst irgend einem erdenklichen Eoupons, Grunde Ansprüche erheben oder der beigebrachten 2. und 15. Januar 1851 nicht in Berlin und Ham- letzten Willengordnung widersprechen wollen, diese ihre refpektiven An und Widersprüche in einem einzigen peremtorisch auf den 16. Mai 1851 anberaumten Termin und zwar Auswärtige durch einen hiesigen Bevollmächtigten im Nie- dergericht zu melden und demnächst zu rechtfertigen

; G. Pemöller, Dr., Actuarius: ö Lübeckische Staats-Anleihe loan von 1850.

Die Zahlung der am 1. Januar 1851 fälligen Zins Coupons findet nach Wahl der Inhaber statt:

in Berlin bei Herren Gebrüder Schickler oder

bei Herren Mendels sohn G Co.,

in Hamburg bei Herrn Salomon Heine,

in Lübeck von der unterzeichneten Behörde.

Es sind dazu die Werkiage vom 2. bis 15. Januar 1851 bestimmt. .

Diejenigen Inhaber, welche die Zahlung in Berlin oder in Hamburg entgegennehmen wollen, haben ihre Coupons einen Monat vorher mithin zwischen dem 1. und 15. Dezember d. J. bei einem der gedachten Banquierhäuser abstempeln zu lassen. ;

Die abgestempelien Coupons, welche zwischen dem

burg bei dem Banquierhause, von welchem sie abgestem= pelt sind, erhoben werden, können späterhin nur in Lü— beck eingezogen werden. Lübeck, den 31. Oktober 1850. Die Deputation zur Verwaltung der Lübeckischen Staats. Anleihe von 1850.

Das Abonnement beträgt: 5 Rthlr. für Jahr. 10 Rthlr.⸗ 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis⸗Erhöhung. Bei einzelnen Nummern wird der Bogen mit 2 Sgr. berechnet.

ö

Amtlicher Theil. . Den tf ch an d

Preußen. Dirschau. Eisgang. . . Desterreich. Wien. Der Ministerpräsident und die dres dener Konfe—= renzen. Veränderungen in der Armee. Die Börsenmäkler.

Revision der Privilegien⸗-Gesetzgebung.

Handelsverkehr von Wien. gebung, Die Zustände

Landwirthschaftliche Lehranstalt zu Ungarisch⸗Altenburg. in der Herzegowina und Albanien. Vermischtes.

Sachsen. Dresden. Kammer-Verhandlungen. Fürst Schwarzenberg.

Die Konferenz.

Hessen. Kassel. Das Kriegsgericht. Truppenbewegungen. Nassau. Wiesbaden. Gesetze. Hamburg. Hamburg. Die Kommissarien für Schleswig-Holstein. Frankfurt. Frankfurt a. M. Verhandlungen der gesetzgebende Ver— sammlung. Ausland. BVesterreich. Verona. Befinden Radetzky's. Eröffnung einer Te— legraphenlinie. Frankreich. Gesetzgebende Versammlung. Bastiat 4. Ge—

setzentwurf über den Rekrutenbedarf. Kommerzial⸗Gesetz⸗ Entwurf für Algier. Einfache Tagesordnung über eine Interpellation wegen eines Changarnierschen Tagesbefehls. Antrag in Betreff der Verhaftung we⸗— gen Schulden. Paris. Gerüchte von Veränderungen im Kabinet und Berichte über die Unterredungen im Elysee bei den Neujahrs-Gra⸗ tulationen. Die Frage hinsichtlich der Verhaftung von Volksvertretern wegen Schulden.

öroßbritanien und Irland. an die Zollbeamten.

London. Hofnachrichten. Befehl

Italien. Turin. Anerbieten in Betreff des Arsenals zu Genua. Gesandtert fur Paris. Florenz. Antrag auf Abänderung der Zoll— gesetze. Rom. Die neue Gebiets-Eintheilung. Uebertritt zur ka⸗—

tholischen Kirche.

Griechenland. Athen. Antwort der Königin auf die Senats Avresse.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. New⸗NYJorkt. Der Bericht des Schatz⸗Secretairs. Vermischtes.

Central-⸗Amerika. Greytown. Personenverkehr und Konsulate.

Börsen-⸗ und Handels⸗Nachrichten.

Amtlicher Theil.

Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. Dem Mechaniker Schäffer in Magdeburg ist unter dem 3. Januar 1851 ein Patent . auf eine in ihrer ganzen Zusammensetzung für neu und eigenthümlich erkannte Construction eines Quecksilber— Thermometers, ohne Jemand in der Anwendung bekann— ter Theile zu beschränken, auf fünf Jahre, von jenem Tage an gerechnet, für den Umfang des preußischen Staats ertheilt worden.

Königliche General-Lotterie⸗Direction.

Die Ziehung der 1sten Kiasse 193er Königl. Klassen-Lotterie wird nach planmäßiger Bestimmung den 15ten d. Mts. früh 8 Uhr ihren Anfang nehmen; das Einzählen der sämmtlichen 80,000 Ziehungsnummern aber nebst den 36500 Gewinnen gedachter ÄÜster Klasse schon den 14ten d. Mts. Nachmittags 3 Uhr durch die Kö— nigl. Ziehungs-Kommissarien öffentlich und im Beisein der dazu besonders aufgeforderten hiesigen Lotterie Einnehmer Borchardt, Matzdorff und Stadtrath Seeger im Ziehungs-Saal des Lotterie⸗ hauses stattfinden.

Berlin, den 7. Januar 1851.

Angekommen: Se. Durchlaucht der Prinz Friedrich zu Schleswig-Holstein-Noer, von Frankfurt a. d. O.

Der General-Major und Commandeur der 12ten mobilen Di vision, von Wu ssow, von Liebenwerda.

Abgereist: Se. Excellenz der Großherz. mecklenburg⸗strelitzsche Staats-Minister, von Dewitz, nach Neu-Strelitz.

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Uichtamtlicher Theil. Dent sehland.

Preußen. Dir schau, 31. Dez. (Elb. 3tg.) Nachdem am 27sten mit dem Abtakeln der Brücke der Anfang gemacht worden, wurde der 28ste, 30ste und 31ste d. M. dazu benutzt, um die Pontons in den Hafen zu bringen und das sämmtliche Material zu bergen. Seit dem Anfang des Brücken⸗-Abbruches bis heute früh, konnte der Plattprahm an der Leine gehen, doch mußte des verstärkten Eis⸗ gangs wegen heute die Leine eingezogen werden. Die Passage wird jetzt durch zwei Spitzprahme und zwei Passagierböte unter⸗

2

3 *

halten. Der Wasserstand ist 6 Sz“ bei Südwind und 47 Kälte. Oesterreich. Wien, 4. Jan. Der Lloyd meldet unterm

gestrigen Datum: „Die Oesterreichisch Correspo ndenz brachte gestern die Nachricht, daß der Fürst Schwarzenberg vorgestern Abends hier eingetroffen ist, was auf einen Irrthum beruht. Se. Durchlaucht ist noch nicht hier angekommen.“ Dasselbe Blatt be— richtet: „Eine Nachricht, welche uns vorgestern aus Dresden ge⸗ meldet wurde, stellt die Ordnung der Prästdialfrage durch den sehr praktischen Vorschlag in Aussicht, einen engeren Bundesrath aus den Vertretern der größeren deutschen Staaten zu bilden, der mit der Exekutivgewalt zu beauftragen sei, in welchem Oesterreich den Vorsitz zu führen hat, und einen weiteren Bundesrath aus den Vertretern aller deutschen Staaten für die legislativen Angelegen⸗ heiten zusammenzusetzen, dem Preußen zu präsidiren habe. Der

Preußischer

Berlin, Dienstag den 7. Januar

Wille zur Einigung ist allseitig vorhanden, und darum wird auch der Weg sicherlich gefunden werden, welcher zu ihr führt.“

Zum Inhaber des vakanten dritten Husaren⸗-Regiments wurde Se. Königl. Hoheit der Königl. bayerische Feldimarschall Prinz Karl von Bayern, zum zweiten Inhaber des Infanterie-⸗Regiments Erz⸗ herzog Franz Ferdinand d'Este Nr. 32 der Feldmarschall-Lieutenant Johann von Kempen und zum zweiten Inhaber des Infanterie-Re⸗ giments Herzog Wellington Nr. 42 der Feldmarschall- Lieutenant Freiherr von Karaisl ernannt. Feldmarschall-Lieutenant Freiherr von Lebzeltern wurde in Disponibilität versetzt und dagegen Feld— marschall- Lieutenant Freiherr von Alemann zum Lokaldirektor der Wiener-Neustädter Militair⸗Akademie ernannt.

In der Austria heißt es: „Die bekannten Anordnungen des Ministerrathes über den Geschäftsverkehr an der wiener Börse, durch welche die Agiotage, das Spiel um Werthpapiere, mit einem Schlage vernichtet wurde, haben zu gleicher Zeit eine nicht unbedeu— tende Menge reeller Geschäfte, die bisher in der Coulisse und von unbefugten Agenten vermittelt wurden, auf das Parquet der K. K. Börse gedrängt und den Händen der K. K. Sensale überantwortet. Die legalen Mittel des Börsenverkehrs, die zur Zeit der Geschäfts⸗ theilung zwischen dem Parquet und der Coulisse und der Verwen— dung unbefugter Mäkler genügten, scheinen den geänderten Ver— hältnissen nichk gewachsen zu fein: man vernimmt Klagen, daß die Anzahl der gegenwärtig bestehenden K. K. Wechselsensale zu gering sei: die Schwierigkeit, bedeutende Käufe o der Verkäufe jetzt, so wie es sonst ge⸗ schah, ohne Aufsehen und durch dritte oder vierte Hände zu effek— tuiren, erregt hier und da Mißbehagen. Wie versichert wird, hat der Herr Handelsminister im Einverständnisse mit dem Herrn Fi⸗ nanzminister unseren Börsenzuständen seine vollste Aufmerksamkeit zugewendet. Um den Geschäftsverkehr auf dem legalen Geld- und Effektenmarkte flüssig zu erhalten und vor Stockungen zu schützen, welche aus der Unzulänglichkeit der bisherigen gesetzlichen Geschäfts⸗ Vermittlung entstehen könnten, soll es in der Absicht liegen, nicht allein die Anzahl der K. K. Wechsel-⸗Sensale an der wiener Börse zu vermehren, sondern ihnen auch die Möglichkeit zu gewähren, den Kreis ihres Geschäfts-Verkehres zu erweitern. Wir vernehmen, daß es in letzterer Beziehung im Antrage ist, den K. K. Wechsel⸗Agenten zu gestatten, sich Agenten beizugesellen, welche im Auftrage und un⸗ ter Verantwortlichkeit der Ersteren zu arbeiten hätten.“

Ueber den Handelsverkehr Wiens liest man in der Wiener Zeitung: „Auch das Verkehrs-Ergebniß des November zeigt, gleich jenem des vorhergehenden Monats, mancherlei Schwankungen, diesmal namentlich bei der Einfuhr aus dem Auslande. Während der Import einzelner Waaren-Gattungen, wie: Fische, Kaffee, Mandeln, Samen, getrocknete Weinbeeren, Felle, weißes Baum⸗ wollgarn, Maschinen, die Belange des November 1849 überboten hat, sind hinwieder andere Artikel, als: Südfrüchte, rohe Baum⸗ wolle, Indigo, Oel, Unschlitt, Bobbinet, Leder, Zuckermehl für Raffinerieen, gegen das Vorjahr zurückgeblieben. Nennenswerth sind diese Unterschiede bei: Südfrüchten (6566 Centner weniger), Kaffee (804 Ctr. mehr), getrockneten Weinbeeren (894 Ctr. mehr), roher Baumwolle (1238 Ctr. weniger), Unschlitt (2279 CEtr. weniger), Bobbinet (283 Ctr. weniger), Maschinen (10,563 Fl. mehr), Zuckermehl für Rafsinerieen (2875 Ctr. w niger). Von edlen Wei⸗ nen in Fässern und von jenen in Flaschen à 18 Kr. der T. P. 619 wurde mehr, von Kapweinen und Champagner in großen Flaschen weniger vom Auelande hereingebracht. Die Ausfuhr nach dem Auslande hat mit weniger Ausnahme den Stand des Novem— ber 1849 durchweg nicht erreicht, und haben namentlich Eisenwaa—⸗— ren, Schaafwolle und zum Theil auch derlei Waaren ein bedeuten⸗ deres Minderergebniß gegen jenen Monat des vorigen Jahres ge⸗ liefert. Es ist dieses bei der Ausfuhr sowohl wie bei der Einfuhr der Mehrzahl der Waarengattungen nach minder günstige Verkehrs⸗ resultat wohl zunächst die Folge des im November 1850 durch die äußeren politischen Zustände schwer bedrückten Handels und der eben dadurch bedingten anomalen Geldverhältnisse.“

. Im Handelsministerium sinden kommissionelle Berathungen statt, welche eine Reviston der Privilegiengesetzgebung und die Aus⸗ dehnung derselben auf Ungarn, Siebenbürgen, die Woywodschaft, Croatien und Slavonien zum Gegenstande haben. „Es dürfte,“ sagt die Wiener Zeitung, „das Prinzip, welches dem öster⸗ reichischen Privilegienpatente vom 31. März 1832 zu Grunde liegt, in der Wesenheit beibehalten werden. Die in Vorschlag gebrachten Abänderungen sind größtentheils nur formeller Natur und entwe— der durch die neue Gliederung der Verwaltungsbehörden

bedingt oder durch die bisherigen Erfahrungen über die praklische Brauchbarkeit einzelner Bestimmungen hervorgeru⸗ fen. Die Einbeziehung Ungarns und der übrigen genann⸗—

ten Kronländer in den Schutz der Erfindungs-⸗-Privilegien ist eine Maßregel, welche selbst zur Zeit, als diese Länder noch ein selbst— ständiges Zollgebiet bildeten, empfindlich vermißt worden: jetzt, wo die Zwischen-Holllinie gefallen ist, wurde sie zur dringenden Noth— wendigkeit. Die nächste legislative Arbeit, welche das Handels⸗ Ministerium nach vollendeter Revision des Privilegien-Gesetzes in Angriff zu nehmen gedenkt, wird in Berathungen über ein Gesetz zum Schutze ver Fabrikzeichen und Muster bestehen.“

Nach einer neuen Organisation der höheren landwirthschaft⸗ lichen Lehr-Anstalt zu Ungarisch Altenburg steht das Institut un— mittelbar unter dem Ministerium für Landes⸗Kultur, welches jähr⸗ lich einmal den Zustand desselben durch eine Kommission untersuchen läßt. Die Leitung führt der Direktor mit dem Lehrer-Kollegium zur Seite. Der Grund⸗Eigenthümer, Erzherzog Albrecht, hat die Be⸗ nutzung der Gutswirthschaften nebst Zugehör zu praktischen Demon⸗ strationen für die Zöglinge auf das bereitwilligste zugesagt. Außer⸗ dem gehört der Anstalt selbst eine kleine Demonstratlons- und Versuchs⸗Wirthschaft. Der Haupt-Lehrplan ist auf einen zweijäh⸗ rigen Kursus berechnet.

Den jüngsten vom Osservatore dalmato mitgetheilten Nachrichten von den Gränzen der Herzegowina zufolge, hat sich der neue Gouverneur von Bosnien, Hairidin Pascha, da er den

nzeige s

Alle Post Anstalten des In- u Auslandes nehmen ge, mn, J. die ses Blatt an, für Berlin die Expedition des Preuß. Staats Anzeigers: Behren⸗Straße Nr. 57.

1851.

Weg über Mostar nicht nehmen konnte, mit seinen Truppen von Buna aus nach seinem künftigen Bestimmungsorte begeben. Gleich nach seinem Abgange zog sich der aufrührerische Pascha mit seinem 1000 Mann starken Corps nach Mostar zurück. Bei dieser Gele⸗ genheit wurde Rustan Beg, ältester Sohn des Westrs der Herzego— wing, von den Aufständischen aus Mostar vertrieben. Der Se⸗ raskier entsendete einen seiner Adjutanten nach Buna, um wo mög⸗ lich den obschwebenden Streit auf gütlichem Wege beizulegen; kaum war aber dessen Ankunft in Buna bekannt, als die Aufständischen sich noch beharrlicher zeigten, nicht etwa in feindlicher Gesinnung gegen den Sultan und den Seraskier, sondern, wie sie sagten, ge gen Ali Pascha und dessen Familie, und man zweifelt auch nicht an einem Ausgleiche, sobald Ali Pascha und seine Söhne das Kom⸗ mando niedergelegt haben werden. In Albanien ist, mit Ausnahme einiger Aeußerungen der Unzufriedenheit mit der neuen Ordnung der Dinge, nichts Bedenkliches vorgefallen.

Die österreichische Leibgarde hat am 1. Januar zum ersten Male in der neuen Uniform die Wache in der Hofburg bezogen.

Die Rekruten-Ausstellung ist in Pesth vollständig beendet.

Dem Ministerium des Innern ist ein verbessertes Projekt des Herrn von Ehrenberg bezüglich der Colonisation Ungarns eingereicht worden. Nach den Hauptgrundsätzen desselben soll dem armen thä⸗ tigen österreichischen Staatsbürger eine sichere Existenz gegründet und die Verbesserung der ungarischen Boden-Verhältnisse als Ziel angenommen werden. Die sinanziellen Mittel sollen durch Hinaus⸗ gabe von hunderttausend Stück Aktien zu 200 Gulden herbeige⸗ schafft werden und somit in einem Fonds von zwanzig Millionen bestehen. Für den ersten Beginn der Colonisation wurde das arader Komitat ausersehen.

Sachsen. Dresden, 3. Jan. (Dresd. Journ.) Mit der heutigen Sitzung der zweiten Kammer, die Abends 5 Uhr be⸗ gann, nahm die Kammer ihre durch kurze Weihnachtsferien unter— brochene Thätigkeit wieber auf. Am Ministertische war als König⸗ liche Kommissar der Herr Geheime Kirchenrath Dr. Hübel anwe⸗ send; im Laufe der Sitzung erschien auch Herr Staats -Minister von Beust. Die Tagesordnung führte zur Berathung des Berichts der Finanz⸗Deputation (Referent Abgeordneter Sachße) über das Ausgabe Budget für das Departement des Kultus und öffentlichen Unterrichts.

Es beginnt dieses Departement mit Position 62 des ordentlichen Ausgabe-Budgets, welche „für das Ministerium des Kultus und dessen Kanzlei“ jährlich 20,643 Rthlr. postulirt. In diesem Ansatze befin— det sich unter Anderem eine Gehalts⸗Erhöhung von 500 Rthlrn. für den ersten rechtsgelehrten Rath dieses Ministeriums, welche die De⸗ putation, in Rücksicht auf die gegenwärtigen Finanzverhältnisse, zu streichen anempfiehlt. Die Abgeordneten Vicepräsident von Criegern, Meisel, Thiersch und Präsident Dr. Haase sprechen sich gegen den Deputatlonsantrag und für das volle Postulat aus, und der letztere stellt den ausreichend unterstützten Antrag, dasselbe „trans⸗ itorisch“ zu bewilligen. Es wird von dieser Seite darauf hingewie sen, daß das Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts vom Minister der auswärtigen Angelegenheiten mit verwaltet werde, daß dieser bei den gegenwärtigen Zuständen durch das letztere De⸗ partement überaus in Anspruch genommen sei und dadurch dem ersten Rathe des Kultusministeriums ungleich mehr Beschäftigung erwach⸗ sen müsse. Es werde durch diese Gehaltserhöhung nur eine Gleich⸗ stellung dieses Raths in seiner Eigenschaft als Spezialdirektor mii den Räthen anderer Ministerien erzielt; auch werde durch die Be willigung dieser Minderausgabe vielleicht eine größere erspart.

Der Abg. von der Planitz vertheidigt die Deputation, bei der das Streben nach möglichster Sparsamkeit als höchstes Gesetz gel ten müsse. Derselbe erklärt sich übrigens nicht sowohl gegen die in Rede stehende Gehaltserhöhung an sich, sondern will sie nun nicht auf dem Etat erscheinen sehen, indem er glaubt, daß es dem Ministerium auch ohne ständische Bewilligung möglich werden dürfte, sie aus dem Dispositionsfonds zu gewähren.

Nachdem noch der Abgeordnete Unger für den Deputations Antrag gesprochen, wird abgestimmt und die Position nur in Höhe von 20,143 Rthlr. bewilligt, indem die Kammer die gedach ten 500 Rthlr. Gehaltserhöhung gegen 14 Stimmen ablehnte. von der Majorität der Deputation gestellter Antrag, des Inhaltee daß bei dem Kanzleipersonale eine weitere Erhöhung der einzelnen Ge halte nicht stattfinden möge, wurde gegen 2 Stimmen angenommen

Bei Pos. 63, welche 2645 Rthlr. „für das Landeskonsistorium verlangt, veranlaßte die Fassung des Deputations-Antrage lange, jedoch rein formelle Debatte; das

z Resultat derselben daß das Postulat wie es die Regierung gefordert gegen 20 Stin men bewilligt wurde.

Pos. 64 wird mit 4431 Rthlrn. „für das apostolische Vika und die zur Ausübung der katholisch⸗ geistlichen Gerichtsbarkeit den Erblanden niedergesetzten Behörden“ ohne Debatte einstimmig bewilligt.

Pos. 65 fordert „für die Universität Leipzig“ jährlich 42,025 Rthlr. (2100 Rthlr. mehr als früher). Von diesem Betrage kommen 1) 34,0900 Rthlr. zu den regelmäßig fortlaufenden Bedürfnissen der Universität, einschließlich 300 Rthlr. für die homöopatische Heil anstalt; 2) 1200 Rthlr. für die Gesellschaft der Wissenschaften, statt vorher nur 600 Rthlr.; 3) 400 Rthlr. zu Stipendien; 4) 576 Rthlr. zu Brennholz für Studirende; 5) 849 Rthlr. sür 110 Klaf⸗ tern Scheitholz an Professoren; 6) 5000 Rthlr. zu allgemeinen un— vorhergesehenen Bedürfnissen der Universität. .

Die unter 1, 3, 4, 5 und 6 angeführten Posten werden von der Kammer ohne Debatte sofort unverändert einstimmig genehmigt, wogegen für die unter 2 aufgeführte Akademie der. Wissenschaften, auf Antrag der Majorität der Deputation, nur die frühere nr. von jährlich 600 Thlrn. bewilligt, im Uehrigen, aber e. Ministe rium anheimgestellt wurde, den höheren Bedarf der Akademie aus dem Dispositlonsfonds zu bestreiten,.

Hiermit wurde die Sitzung geschlossen.