11.
— 2 * . 8 10. 13. 14. 16. 18. 1. 2. 3 1. . ; ; ; . Regulirungen und Ablösungen. Gemeinheitstheilungen. Bei den Regulirungen und Ablösungen sind Bei den Regulirungen und Ge⸗ Zahl der i meinheitstheilungen sind separirt, ; 2 ; di e ö . resp. von allen Holz⸗, Streu u. Bem er 3 Zahl übrigen anDiensten aufgehoben folgende Entschädigungen festgestellt: Von den stipulirten a, nen n, . Bemer⸗ Die 16. Dienst⸗ u. — d e ; Provinz . Abgaben⸗ Renten (Kolonne 10 kungen. Provinz. th regulirten Pflichti⸗ . . u. 11) sind später Flche urtgessen a 5 — Hand⸗ ggen⸗ . 36. 96e. 4. dienst Geldrente. ö. wieder durch Kapi⸗ .. ü welche n. Rente. . Hrund⸗ imer. 20 a ) ] ; . j thüm abgelöst Tage. tal abgeltst Besitzer. stücke. haben. ö Thaler. Scheffel. Thaler. Scheffel. Morgen. M. Ou. - Meil.
‚. 78. 03 29 1,035 , 069 2, 544 812 64 4, 103 5. 70 . 6 , J 86 211 5,759 9,553 109 60 ö 3551 266,778 265 2. Posen 552 160 3, 646 62 341,143 7. 88d 210 17,08 444 W, 0h d, 95d 3. Schlesien. . . 309 1 42 1,138 18 . 4 94 155,179 14, 153 4. Pommern... . ö 18 142 105 9, 495 568 110 207 67 3495 186,762 Sb. 192 . , 2, 986 997 1048 794 130 ö gibs 267325 246 23? J . 178 35 568 110 10 176 2763 641335 . Westfalen ...... * 50, 9 6 8 Rhein-Provinz, öst⸗ ö . 1 67 331
lich vom Rhein. 116 27 ; ö . H * 0 0 = * 7) 45 2 38 786 267 ; 16 33 „434 9, S3 1 367, 383 12,743 632 22,093 67 30,072 1,453,338 786,267 a pro 1849 4629, 390 233 8, 434 19,83: r; . Summa pro 184 ) Dazu die Resul⸗ tate der bis Ende 1848 ausgeführten Auseinandersetzungen laut der Zusammen⸗ 5 . 289 4 . ( ; fen 2 z 4 4. * B J 0 2 . 4 70 . 777 ,, ,, 582 289, 651 5, 978, 295 16,869, 824 18,544,766 1,599, 992 249,136 nis Sorg Os, 636 Ke tg, 6s 7: gust 8a... e; 0, 5ð ⸗ . . U e . 5 Ferner ĩ Er⸗ Safer, Gerste Safer —ĩ Ferner die Er und Weizen folge derjenigen Aus P oi e einandersetzungen, P / welche irrthümlich in der Zusammenstel⸗ lung bis Ende 1848 nicht nachgewiesen sind und zwar: j - . . . ; . a. im Regierungs 3 ö 26 3549 3502 1935 25 4329 261,747 Bezirk Köslin .. 127 ) . / b. im Regierungs⸗ 136 1868 oö 05 Bezirk Stettin. 5 c. im Regierungs⸗ . J . 22 17 13 2 04 Bezirk Arnsberg 225 / d. im Regierungs⸗ . 22 6 59 1,966 9 air My tor 9 506 70 Bezirk Münster e. im Regierungs⸗ ; , . 53 . 5947 126,404 Bezirk Minden. 693 68 179 327 . im Regierungs⸗ 0 38 169 1333 Bezirk Düsseldorf ) P g. im Regierungs⸗ . Bezirk Köln. . . 1, 184 . 6 4 5977 250 6 , . 035,327 44,884,396 50,424, 044 R . .. ; ö. 519 88 9g. 335 1,615,077 250,610 93, 273 / 8,091 11,035,327 44, „Zi „424, Ueberhaupt 4629,59 70,942 300,856 6, i, 800 17,241,261 18,869, ; . . . / Scheffel in in Scheffel
der bei den Auseinandersetzungs-Behörden im
Safer, Gerste
ünd Weizen
3usammenstellung Jahre 1849 anhängig
Safer
gewesenen Geschäfte.
Ru g e ig ander se tz n n
Zahl der aus⸗ schließlich oder dochüberwiegend
sse si estäti 7 ö von den Ausein . 3. . Rezesse sind bestätigt 8 2 von den Namen Aus früheren Jahren Neu anhängig wurden Zusammen waren esse ? 2 Davon sind beendigt andersetzungs⸗ blieben anhängig im Jahre 1849 anhängig ?. ö 2 * Behörden be der . in Sachen der Aus⸗ 23 schäftigten , einandersetzungs⸗ Sa- 8318 n. . . Ge—⸗ Behörden. 8 . J Auseinandersetzungs⸗ inn Regu⸗ Regu⸗ . durch durch rechts— . diegu (hz. mein Regi. gil Abls⸗ . e Ver- träftige , Sa 4 Behörden. lirun / heits lirun⸗ Summa. Regu⸗ Abls— 3 * Kerr Ent Kom⸗ . . 9. 8 ] 2 113 2 38 . . 3sler. . sungen. sungen. sungen. lirun „ heits⸗- hör⸗ * 9 gung. gleich. schei missa⸗ messer gen. gen. gehn ngen den. 5 dung. rien. FR lungen. lungen. an 2 J / ö P . 1. General⸗Kommission zu J ¶ 2 8 77 24 4 26 11 . ö u 45 228 6 50 2651 ö ö 1 2. General⸗Kommission zu / 9438 . 91 214 1305 . 18 3 656 ,, ö 8. 108 2234 330 264 2564 8 235 209 1091 214 1305 1 3. General⸗Kommission zu . 9 . 1735 93 i 2 13 16 Münst er.. ... 2s 274 32 31 306 254 . 4. General⸗Kommission zu . 99 24‘ 74 135 21 34 ,, 352 694 3 365 632 ö ö ö 5. General⸗Kommission zu . . ö . . 53 109 15 90 18 12 Stargard... 14 120 144 14 1064 dõ0 . 37 ö 6. General⸗Kommission z . ö . . 518 29e 2 68 143 53 168 Stel dg rn .... 10 1168 1960 159 16 1317 3438 581 56 518 296 7. Regierung zu Frank . . 6699544 9 25 q. h ö . 143 444 54 146 408 18906 7 54 19 48 143 ö — . 1 8. Regierung zu Dan⸗ . 2120 * 19 1 . 8 10 1 1 9 14 142 1 ö ö. Regierung zu Gum⸗ ö. . . ö 7 39 5 22 4 ö. ,. ö . 14 3 47 524 8 2 38 9 ; ierung zu Kön i ; 297 . 2 : 10. ö . 9 416 1 9 1146 936 18 297 148 18 3 99 11 146 11. Regierung zu Marien⸗ ö 39 ! 19 8 185 85 2 21 37 8 16 wer der. ...... . 52 2 8 69 60 1112 5 4 6 . . w . 56 394 78 213 A462 ) Summa. .... 787 5277 170 692 57 5969 17760 66 1104 6 4209 1468 60 3 394 781 !
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n h g 1 Amtlicher Theil. Deuntsch lan d
Preußen. Potsdam. Hofnachrichten.
Hesterreich. Wien. Audienz des Reichsraths-Präsidenten.
Sachsen. Dresden. Denkschrift der sächsischen Regierung. — Konferenz⸗ Versammlung.
Hannover. Hannover. Märsche österreichischer Truppen. brück. Landtags-Verhandlungen.
Hessen. Kassel. Bekanntmachung wegen der Kriegsgerichte.
Schleswig-⸗Holstein. Kiel. Verhandlungen der Landes-Versammlung.
Beseler's Rücktritt von der Statthalterschaft. Proclamation der
Statthalterschaft. — Altona. Beibehaltung der Cadres der Armee.
Nassau. Wiesbaden. Landtags⸗Verhandlungen.
Osna⸗
Ausland—.
Frankreich. Gesetzgebende Versammlung. Annahme eines von Remusat gestellten Antrags. Paris. Die Konferenz des Präsidenten der Republik mit den acht Abgeordneten der Majorität der Nationalver— sammlung. — Beschluß des Civilgerichts hinsichtlich Nauguin's. — An— trag auf Ordensverleihungen. Zusammensetzung des neuen Ministe⸗ riums. — Der Beschluß der Nationalversammlung. Vermischtes.
Großbritanien und Irland. London. Hofnachricht. — Beschluß der Bank⸗Direktoren. Vermischtes.
Rußland und Polen. St. Petersburg. Kaiserliches Handschreiben an den Fürsten Dolgorukoff. — Vermischtes.
Börsen- und Handels-Nachrichten.
— ——
Amtlicher Theil.
Berlin, den 12. Januar.
Ze. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den zum außerordentlichen Gesandten und, bevollmächtigten Minister der ottomanischen Pforte an Allerhöchstihrem Hoflager ernannten Fürsten Caradjia gestern Mittag im Schlosse zu Charlottenburg zu pfangen und aus seinen Händen das Schreiben seines Souverains gegenzunehmen, wodurch er in der gedachten Eigenschaft beglau— 1
1p wird.
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ent big Königliche General-Lotterie⸗Direction.
Die Ziehung der 1sten Klasse 103ter Königlichen Klassen⸗ Lotterie wird nach planmäßiger Bestimmung den 15ten d. M. früh 8 Uhr ihren Anfang nehmen; das Einzählen der sämmtlichen 0,000 Ziehungs⸗ Nummern aber nebst den 3500 Gewinnen ge— dachter Ister Klasse schon heute, Nachmittags 3 Uhr, durch däie Königlichen Ziehungs-Kommissarien öffentlich und im Beisein der dazu besonders aufgeforderten hiesigen Lotterie-Einnehmer Bor— hardt, Matzdorff und Stadtrath Seeger im Ziehungssaal des Lot— teriehauses stattfinden.
Berlin, den 14. Januar 1851.
üAichtamtlicher Theil. Deut schland.
Preußen. Potsdam, 12. Jan. Se. Majestät der König haben heute Morgen um 113 Uhr das 24ste Landwehr-Kavallerie⸗ Regiment auf der Potsdamer Chaussee zwischen dem Kanal und Schöneberg besichtigt.
Von dort aus haben Allerhöchstdieselben sich nach dem pots damer Bahnhof begeben und sind mit Ihrer Majestät der Königin mit einem Extrazuge um 12 Uhr nach Potsdam gefahren. In Allerhöchstihrer Begleitung waren sämmtliche in Berlin anwesende Prinzen des Königlichen Hauses und der Prinz August von Württemberg Königl. Hoheit.
Bei der Ankunft der Allerhöchsten und Häöchsten Herrschaften war das Ste Infanterie- (Leib-Infanterie⸗-) Regiment bereits im Lustgarten aufgestellt, und zwar in Bataillons-Kolonnen mit Com- pagniefront. Se. Majestät der König begaben sich sofort in den Lustgarten, gingen die Front jeder einzelnen Compagnie hinunter und ließen das Regiment zuerst in Zügen, dann in Bataillons— Kolonnen vorbeimarschiren. .
Um 3 Uhr war große Tafel im Königlichen Schlosse, zu der die Generalität, der Führer des 24sten Landwehr „Kavallerie⸗Regi⸗ ments, Herzog Alexander von Württemberg, so wie die Stabs— Offiziere und Compagnie⸗Chefs des Leib⸗Infanterie⸗Regiments, be⸗ fohlen waren. J .
Ihre Majestäten der König und die Königin werden einige Tage hier verweilen.
Oesterreich. Wien, 11. Jan. Der Prãäsident des Reichs⸗ rathes, Freiherr von Kübeck, hatte vorgestern eine dreistündige Au⸗ dienz bei Sr. Majestät dem Kaiser. Dem Lloyd zufolge, handelte es sich um einen Vortrag des Statut - Entwurfes über Einrichtung und Wirkungskreis des Reichsraths. Im Const. Blatt. a. B. heißt es in dieser Hinsicht: „Die Zusammensetzung der Mitglieder des Reichsrathes, welche dem Präsidenten Baron Kübeck übertragen wurde, ist noch immer nicht vollendet, und es wird noch die An⸗ kunft des Ministerpräsidenten Fürsten Schwarzenberg erwartet, um bei den differirenden Ansichten über einige Persönlichkeiten ein ent= scheidendes Wort zu vernehmen. Wenn wir anders gut unterrich— tet wurden, so ist man von der ursprünglichen Idee abgegangen, nach welcher in dem Reichsrathe hauptsächlich die Kapazitäten der verschiedenen bedeutenderen Kronländer versammelt sein sollten,
Berlin, Dienstag den 14. Januar
die dem Ministerium durch ihre genaue und erprobte Kenntniß der Landesverhältnisse und durch ihr persönliches Gewicht im Lande selbst konsultirend zur Seite stehen würden, und auf anderseitige Vorschläge eingegangen, welche, dem Vernehmen nach, dahin zielen, in dem Reichsrathe vorzugsweise mit dem Regierungs-Organismus
vertraute Staatsmänner zu berufen. Dadurch gewinnt es den Anschein, als wollte man eine Coalition der alten und neuen Schule herbeiführen und den passiven Widerstand vieler talentvol⸗ ler und erfahrener Männer brechen, welche bisher ruhig und ohne scheinbare Theilnahme dem Staatsschiffe zusahen, wie es von den Wogen gedrängt und zuweilen sogar in eine gefährliche Bahn ge— worfen wurde.“
Sachsen. Dresden, 11. Jan. Das Dresd. Journal enthält folgende Denkschrift der Königlich sächsischen Regierung, die wünschenswerthe Berücksichtigung der materiellen, besonders der Zoll- und Handelsfragen bei der dresdener Konferenz sämmt⸗— licher deutschen Regierungen betreffend:
Fester und inniger, als durch völkerrechtliche Verträge, als durch die beste Föderativ⸗Verfassung, werden Staaten von verwandten Interessen durch ausgebildete Beziehungen des Verkehrs und täglichen Lebens und die aus denselben hervorgehende Gemeinschaftlichkeit der Bedürfnisse und Wünsche, die denselben unausbleiblich folgende Uebereinstimmung mannigfacher In⸗— stitutionen, die darin mit unzähligen Verzweigungen haftenden Wurzeln des Besitzes und der Arbeit mit einander verbunden.
Hätte dieser Erfahrungssatz noch neuer Beweise bedurft, sie würden durch die neueste Geschichte des Zollvereins, dessen Institutionen eine Periode voller Zerwürfnisse überdauert haben und selbst in Ländern, welche der Re⸗ volution ganz anheimgefallen schienen, durch die aus Gewöhnung hervor⸗— gegangene Achtung des Volkes unverletzt erhalten worden sind, schlagend geliefert worden sein.
Schon die politische Klugheit möchte demzufolge nach solchen Erfah⸗— rungen gebieten, bei dem jetzt begonnenen Werke festerer Vereinigung der deutschen Staaten zu einer großen Gesammtheit neben den formellen Bin— dungsmitteln der materiellen nicht zu vergessen. Denn das lehrt die Ge— schichte seit den ältesten Zeiten und lehrt es täglich aufs neue, daß es nicht die sogenannten politischen Sympathieen, nicht einmal Verwandtschaf— ten in Sitte und Sprache sind, welche Staaten vereinen und zu gemein— samen Zwecken dauernd verbinden, daß dieses Ziel vielmehr nur bei Ge— meinschaft der Interessen und deren richtiger Erkenntniß mit Sicherheit er— reicht werden kann.
Als Nothwendigkeit stellt sich aber eine solche Berücksichtigung der materiellen Interessen dar, wenn man auf die tiefer liegenden Gründe jener Unzufriedenheit mit der bisherigen Bundes versassung, so weit solche nicht blos bei Doktrinären, Republikanern und den Sozialdemokraten, sondern wirklich in einem großen Theile des eigent- lichen Volkes vorhanden ist, zurückgeht; jener Verstimmung, welche den Bewegungen der letzten Jahre, als sie von außen zu uns kamen, den Weg nach allen Richtungen hin öffnete und ihren eigenthümlichen Charak— ter gab; jener Verstimmung, die nicht blos zu unterdrücken, sondern deren Wiederkehr zu verhindern die große Aufgabe der Gegenwart ist. Es ist schon oft und gewiß richtig gesagt worden, daß dieses Zurückbleiben der In—⸗ stitutionen des Bundes hinter den Wünschen des Volkes viel weniger in den Formen, als in der mangelhaften Benutzung derselben begründet ist und auf erstere direkt nur insoweit zurückgeführt werden kann, als dieselben in einzelnen Punkten einer wirksamen und energischen Thätigkeit der Bun— desgewalt überhaupt hinderlich waren. Fragt man nun aber, worin die Mangelhaftigkeit in der Benutzung der Bundesinstitutionen haupt- sächlich sichtbar gewesen, so wird Jedermann antworten: Darin, daß man nach so langer Reihe von Jahren es noch zu keiner Ueberein— stimmung der Gesetzgebung in Handelssachen, im Post- und Eisenbahnwe— sen, in Minze, Maß und Gewicht und vielen anderen Lebens bedürfnissen des Verkehrs gebracht hatte, daß man immer noch innerhalb Deutschlands die Zollschranken fortbestehen ließ und den Verkehr zu Wasser und zu Lande mit hohen Abgaben beschwerte, daß man noch sehr weit von einer auch nur annähernd freien, die Ausgleichung der Gegensätze einigermaßen vermit— telnden Bewegung der Bevölkerung entfernt blieb, und endlich darin, daß der Deutsche als solcher des energischen Schutzes seiner Interessen im Auslande meist völlig entbehrte. Das sind alles Klagen, welche sich auf ma— terielle Gründe zurückführen lassen. Die Versuche der Nationalversamm— lung, diese Mängel ohne vermittelnden Uebergang zu beseitigen, die vor—Q handenen Gegensätze ohne Schonung der verschiedenen Interessen, die un— ter dem Schutze der bestehenden Einrichtungen entstanden und großgewach sen waren, aufheben zu wollen, würden an der Zähigkeit derselben Ver⸗ hältnisse, welche sich zwar allmälig assimiliren, aber nicht mit einem Streiche nivelliren lassen, gescheitert sein, ja es ist unverkennbar, daß schon die Aus— sicht auf die Möglichkeit eines solchen gewaltsamen und rücksichtslosen Ein greifens die theils wirklich vorhandenen, theils nur eingebildeten Gegensätze der materiellen Interessen verschiedener Theile Deutschlands wieder schärfer hervorgehoben und den Streit über dieselben zu neuer Heftigkeit ange— facht hat.
Wenn man sich hieraus mit Recht eine Warnung vor Wieder- holung gleich gewaltsamer Versuche zu entnehmen hat, so würde es doch ein beklagenswerthes Mißverstehen jener zuletzterwähnten par⸗ tikularistischen Erscheinungen sein, wenn man daraus auf das Nichtvorhan— densein eines Bestrebens nach Einigung in materiellen Beziehungen unter den deutschen Stämmen schließen wollte. Dieses Bestreben ist vorhanden; es ist nur nach vielen Richtungen hin gedämpft durch das Bewußtfein ge— wisser Verschiedenheiten, die ausgeglichen, gewisser Gegensätze, die versöhnt sein wollen, nach deren Ausgleichung und Versöhnnng man sich aber des— halb nicht minder sehnt, weil man sie schonend bewirkt wissen will.
Je weniger zu erwarten ist, daß es jemals möglich sein werde, durch den formellen Theil der zu verabredenden Bestimmungen Allen zu genügen, se vielfacheren Angriffen das Werk von dieser Seite ausgesetzt sein wird, um so nothwendiger erscheint es, von vorn herein zu zeigen, daß man von den Formen, mögen es nun die alten bleiben oder in wesentlichen Punkten neue geschaffen werden, jedenfalls den rechten Gebrauch machen, daß man sie zu Befriedigung allgemein und tief gefühlter Bedürfnisse benutzen will, und schon deshalb ist dringend zu rathen, daß man sich schon auf der gegen wärtigen Konferenz über einige der wichtigsten, die Regelung der mate— riellen Interessen betreffenden Grundsätze vereinige. ö
Es will sogar scheinen, als ob Gefahr im Verzuge sei. Es ist schon oben angedeutet worden, daß das drohende Nivellirungs-System der Na— tional⸗Versammlung den Widerstand der partikularen Interessen auch auf dem materiellen Gebiete provozirt hat; die Gegensätze zwischen Acker bau und Industrie, Halb- und Ganz- Fabrication, Zunftzwang und Ge— werbefreiheit machen sich allenthalben in höherem Grade geltend als je, die Neigung, individuelle Mißstände, das Siechthum gewisser Gewerbs⸗ zweige und andere unwillkommene Erscheinungen ganz falschen Ursachen zuzuschreiben, über eingebildeten Nachtheilen reelle Vortheile zu überse⸗
Alle Post Anstalten des . Auslandes nehmen en, dieses Blatt an, fuͤr Berlin die Expedition des Preuß. Staats Anzeigers:
Behren⸗Straße nr, 5)
71
1851.
hen, ist im Wachsen, und dies zeigt sich unter anderen sehr deutlich in
dem jetzt schroffer als je selbst innerhalb des Zollvereins hervortretenden Widerstreite der Ansichten. So würbe, wenn man in diesem Augenblicke noch neue Veranlassungen der Spaltung geben, ja wenn man sich nur rein passiv verhalten wollte, die Gefahr, selbst von den auf dem Gebiete materieller Einigung bereits erlangten Resultaten wieder einen Theil verlo⸗ ren gehen und Deutschland im Momente seiner politischen Wiedergeburt der größten materiellen Zerrissenheit anheimfallen zu sehen, in der That näher sein, als man vielleicht glaubt. Zu einem solchen Resultate aber hätte sich Niemand Glück zu wuͤnschen, am allerwenigsten die, welche momentan dabei zu gewinnen glaubten. Und Bestand würde unter solchen Umständen auch die gelungenste politische Combination nicht haben.
Zu einer dergestalt durch die Klugheit und Nothwendigkeit gebotenen, dringenden Gefahren begegnenden Einigung über die wesentlichsten Grund- züge für künftige Behandlung der materiellen Interessen Deutschlands ist aber auch kein Moment günstiger als der gegenwärtige.
Zuerst die Vereinigung der Vertreter sämmtlicher deutschen Regierun⸗ gen mit dem festen Willen, sobald als möglich ein die wahren Bedürf- nisse der Nation befriedigendes Werk zu Stande zu bringen, vorausseftzlich also auch geneigt zu Ausgleichungen und Opfern verschiedener Art auf ver= schiedenen Gebieten, von deren Nothwendigkeit zum Wohle des Ganzen man allgemein erfüllt ist. .
Sodann das unmittelbar vorhergegangene glückliche Gelingen größerer Eini- gungsversuche auf den speziellen Gebieten der Post und des Telegraphenwesens; das Bevorstehen anderer in Beziehung aufdie nunmehr alle Binnengränzen Deutsch⸗ lands mehrfach überschreitenden Eisenbahnen; das Schweben der Verhandlungen über den Zollvereinstarif, über die Elb⸗ und Rheinzölle, endlich und haupt- sächlich die offenbare Geneigtheit der drei Hauptländermassen, in welche Deutschland rücksichtlich der Zoll und Handelsverhältnisse dermalen zer⸗ fällt, zu einer Annäherung; eine Geneigtheit, theils deutlich ausgesprochen, theils aus der Lage der Verhältnisse klar zu erkennen. Hierbei ist etwas länger zu verweilen.
Der große deutsche Zollverein ist nach siebzehnjährigem Bestehen am Vorabende einer abermaligen Erneuerung der Verträge angelangt und, wie es scheint, zugleich am Vorabende einer mehr oder minder eingreifenden Reorganisation. Wenigstens läßt sich nicht erwarten, daß diesmal wieder eine unveränderte Verlängerung ohne Weiteres erfolgen werde. Das ist sebr natürlich, aber sicher nicht auf eine allgemeine Unzufriedenheit mit den Wirkungen des Vereins oder gar auf ein Bestreben nach dessen Auflösung zurückzuführen.
Man muß in dieser Beziehung sich wohl hüten, die absichtlich und unabsichtlich übertriebenen Klagen aus den äußeisten Gränz- lagern der entgegengesetzten Interessen, die noch dazu auf mannigfachen Irrthümern beruhen und nicht selten dem Sosteme des Zollvereins Uebel- stände zur Vertretung zuschieben, welche ganz andere Gründe haben, für den Ausdruck der Wahrheit zu halten. Vom höheren Standpunkte sind die ökonomischen Vortheile des Zollvereins für alle dabei betheiligten Länder ganz entschieden gegen etwaige Verletzungen Einzelner überwiegend, die ge⸗ genseitige Verzweigung und Verkettung selbst der einander anscheinend wi⸗ derstrebenden Interessen ist allgemein geworden; man würde dessen erst recht gewahr werden, wenn man das so lange Verbundene trennen wollte. In der That denkt auch gewiß keine der Zollvereins-Regierungen daran, sich von Insinuationen extremer Parteien zu Schritten treiben lassen zu wollen, welche später von derselben Seite her nur Verwünschungen eintragen wür- den; ganz abgesehen von den finanziellen Seiten der Frage. Die sächsische Regierung ist in einer vorzüglich günstigen Stellung für die unbefangene Betrachtung der Verhältnisse; — hierin scheint neben dem Umstande, daß kein Land so schwer als Sachsen die Folgen verfehlter Schritte auf dem vorliegenden Gebiete empfinden würde, ihr Beruf, ja ihre Pflicht zur Anregung dieses Gegenstandes begründet zu sein. Die Gegen sätze des reinen Ackerbau - und Handels - Interesses und des Fabrik- Interesses, im Großen weit von einander getrennt und einseitig hervortretend in den norddeutschen Küstenländern und in Süddeutschland, finden sich in Sach— sen auf kleinem Raume wieder, nicht minder scharf in den Gemüthern der Betheiligten, aber zu steter unmittelbarer Berührung genöthigt und dadurch einen klaren Blick in das Getriebe ihrer Wechselwirkung er— leichternd. Dasselbe gilt von dem Gegensatze der Handels- und Fabrik Interessen, deren erstere dem zahlreichen fächsischen Fabrikstande geger über in Leipzig eine wichtige Vertretung finden. Auch in Sachsen sind die Wünsche der verschiedenen Produzenten höchst einseitig, auch hier giebt es nur wenige, welche über den zunächst liegenden scheinbarer Vortheil hinaussehen, aber die Ueberzeugung von der Nothwendi keit des Fortbestehens des Zollvereins, die Ueberzeugung, d vollständige Erreichung der eigenen einseitigen Wünsche um den Prei Lösung des Vereins zu theuer erkaust sein würde, ist allgemein nur dann, aber dann auch gewiß der entgegengesetzten Ansicht Platz ma beabsichtigt werden sollte, das Prinzip, auf dem er beruͤht, we ändern und durch ihn extreme handelspolitische Grundsätze
bringen.
Worin anders liegt dies, als in dem unbewußten Erkennen heit, daß gegen die erreichte Größe des Marktes, gegen nd Freiheit des gegenseitigen Verkehrs, gegen die dadurch begründ faltigkeit der Beziehungen unter den verbundenen Mängel des Systems in den Hintergrund treten. zugleich der Schlüssel gegeben zu Erklärung des Umstand friedenheit in einzelnen Theilen des Zollvereins, das D stemsänderungen, die daraus hervorgehenden unzäh gründe im Einzelnen hervorrufenden Schwankungen und des Systems mit der Dauer des Vereins gewachsen sind, an vermindern. Einen wie großen Theil an dem gegenwärtig unzw prinziplosen Zustande des Vereinstarifs einzelne in unzeitiger Nachgiebi gegen sich vordrängende Sonderinteressen gefaßte Beschlüsse einzelner Re rungen und die in der Verfassung des Zollvereins begründete Zufälligkeit Zustandekommens einzelner Abänderungen gehabt haben, mag nicht weiten unter sucht weiden. Aber das ist nicht schwer einzusehen, daß in dem Maße, als die dun Schließung des Zollvereins erlangten Vortheile eines größeren inneren M tes und die vervielfältigten Beziehungen allen Productionsfreisen zur Ge wohnheit und der Genuß derselben fast unbewußt wurde, die Klagen über das, was noch zu wünschen ist, immer lauter, immer weniger gedämpft durch die Erinnerung an das bereits Erlangte erschallen müssen. So wie durch Gründung des Zollvereins die ertremen Wünsche keinesweges erfüllt, aber ebensowenig die extremen Befürchtungen gerechtfertigt, vielmehr in 6 ersten Jahren von der durch die Erweiterung des Marktes , knüpfung der mannigfachsten neuen Verbindungen hervorgerufenen . und ihre segensreichen Folgen in den Hintergrund gedrängt 3 ö. 2 auch auf die gegenwärtigen Klagen — denen als mehr ö e en ö, 3 ‚ X ** ider . pitigen theilweise n n, 369 a ,, 8 Welt ganz abhelfen kann — sicher nicht ? a4 ,, dem . 96. in ihren Interessen , n, . , in. 16 durch Erweiterung des Martles, Lurch , hn . einzig richtige Anzwort zu geben sein. dinte ?