1851 / 19 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Peters, Polizei⸗Präsident zu Königsber 5 iiy! j ö 9. Philips born, Geheimer Hosst led Berlin.

Pohl, katholischer Pfarrer zu Falkenhayn bei Schönau.

v. Pradzyns ti, Provinzial⸗Feuer⸗Sozietäts-Direktor

Rath auf Skarpi.

und Landschafts⸗·

Dr. Reu scher, Sanitäts-Rath und Kreis-Phpsilus in Stendal.

Rieche, Kreis-Einnehmer in Nordhausen, Ritters dorf, evangelischer Pfarrer in Elbing.

Runge, Oberförster zu Alt-Küakow, Regierungs-Bezirk Köslin.

Ruprecht, Schornsteinfeger⸗Altmeister in Berlin. Sander, Appellationsgerichts-Rath in Magdeburg.

Schäffer, Regierungs- und Landes⸗Oekonomie⸗R

Kommission zu Stargard.

ath bei der General⸗

O. Schirrmacher, Posamentierwaaren - Fabrikant zu Königsberg i. Pr. v. Schlebrügge, Appellationsgerichte-Rath in Breslau.

Schmidt, evangelischer Pfarrer zu Neu-Ruppin,

Direction zu Danzig.

v. Schön, Premier -⸗Lientenant vom Zten Kürassier · Regiment.

Schob, Ober- und Geheimer Regierungs-Raih bei der

Schönaich, evangelischer Prediger zu Frankfurt a. d. O.

Schütte, evangelischer Pfarrer zu Koblenz.

von der Schulenburg -Priemern, Legations⸗Rath in Paris.

Aug. Schultz, Destillateur in Potsdam. Schultz⸗Völcker, Kreisgerichts-Direktor in Kempen. Sch u st er, Kreisgerichts⸗Direktor in Beeskow. Schwark, Ober⸗Staats . Anwalt in Ratibor. Schwarz, Steuer-Rath in Breslau.

Sebald, Polizei⸗Rath in Berlin.

Seeger, Kanzlei⸗Rath und Kanzlei⸗Direltor beim

Berlin. Seger, Ober-Staats-Anwalt in Posen. W. Sehlmacher, Fabrik-⸗Inhaber in Berlin.

Kammergericht in

Selle, Major a. D. und Rittergutsbesitzer auf Ziegahnen, Kreis Ma—

rienwerder. ; Stadion, Domainen⸗Rentmeister zu Polnisch⸗ Krone.

Steffg en, Justiz⸗Rath und Friedensrichter in Simmern.

v. Stein, Forstmeister in Bromberg. W. Stier, Professor in Berlin.

v. Stolle, Rittergutsbesitzer auf Zalesie, Kreis Kulm. . . Stolze, Vermessungs⸗Revisor im Bezirk der General⸗Kommission zu Sten

dal, in Oebisfelde.

Strahl, Post⸗Kommissarius und Postfuhr-Unternehmer zu Frankfurt a. O.

Strauch, Fabrikant zu Greifenhagen. Veh semey er, Ober⸗Wegebau-Inspektor in Erfurt.

Verdrieß, Schlächtermeister und Gemeinde- Verordneter in Berlin.

Voitus, Ober⸗Staats⸗Anwalt in Magdeburg. Volk, Regierungs⸗Rath in Erfurt. Wachtler, Streichenfabrikant in Berlin.

Weiveling, evangelischer Pfarrer zu Strehlen in Schlesien.

Weigel, Kommisstons-Rath und General-Pächter der Amtsmühlen bei

Oranienburg.

Dr. Weiß, Pfarrer an der Tragheimer Kirche zu Königsberg in Pr.

Werle, Rentner zu Barmen. Wich ura, Kreisgerichts⸗Rath in Breslau. Willing, Kreisgerichts⸗Rath zu Nordhausen.

v. Win ler, Guts- und Hüttenbesitzer zu Michowitz in Schlesien.

Witte, Fabrikbesitzrr in Iserlohn.

Woyte, Geheimer expedirender Secretair und Kalkulator

nisterium.

v. Zanthier, Rittergutsbesitzer zu Püttnitz bei Damgarten.

v. Jedwitz, Gutsbesitzer zu Uscikowo bei Obornik,

im Kriegs⸗Mi⸗

Zobel, Landes⸗Ockonomie⸗-Rath im Ressort der General ⸗Kommission zu

Breslau.

J. G. Zobel, Garnison⸗Verwaltungs-⸗Inspektor in Berlin.

Den St. Johanniter-Orden: v. Alvensleben, Geheimer Justiz- und vortragender Rath im Justiz-

Ministerium.

v. Bre dow, Major a. D. und Rittergutsbesitzer zu Briesen,

ländischen Kreises.

westhavel⸗·

v. d. Bor ne, Rittergutsbesitzer auf Berneuchen, Kreis Landsberg a. W.

v. Gustedt, Landrath zu Dardesheim. v. Ko seritz, Major und Post-Direktor in Deßau.

v. Ko tze, Rittmeister und Landrath a. D. zu Klein⸗Oschersleben. v. Oppen, Obeist-Lieutenant, Commandeur des 10ten Husaren-⸗Regiments.

v. Penb an dt, Appellationsgerichts Rath in Frankfurt a. O.

Graf v. Perponcher-Sedlnitzty, Seconde -Lieutenant vom Garde⸗

Kürassier⸗Regiment und persünlicher Adjutant Sr. Königl.

Prinzen Georg von Preußen. v. Schüz, Major vom Kriegs⸗Ministerium.

v. Schwartzkoppen, Regierungs- und Forstrath zu Minden.

Hoheit des

Graf zu Solms-Laubach, Major vom Garde ⸗Kürassier⸗Regiment.

v. Zastrow, Kammerherr zu Berlin.

Das Allgemeine Ehrenzeichen Anlauf, Eibscholtisei⸗Besitzer und Ortspolizei⸗Verwalter zu Peicherwstz,

Kreis Neumarkt. Asch, Scholze in Ober⸗Waldenburg. Becker, Kanzleidiener im Kriegs⸗Ministerium. Berndt, Sergeant im 1sten Ulanen-⸗Regiment.

Beyer, Sergeant im 4ten kombinirten Reserve-Bataillon, kommandirt

zur Dienstleistung im Artillerie⸗Depot zu Berlin.

Bitomsky, Schulze zu Pawlowitz im tost⸗gleiwitzer Kreise. Bleyer, Gerichtsscholze in Domslau, Kreis Breslau.

Brandt, Schulze zu Mocheln. Breiter, berittener Gendarm in Brieg. Butz kie s, Markt⸗Wachtmeister in Luckenwalde.

Conrad, Botenmeister beim Appellationsgericht in Naumburg. Deng, Spritzenmeister und Panioffelmacher zu Schwedt.

Dittm ann IL, Fuß⸗Gendarm in Schmiedeberg. Doubberke, Förster in Glatrop, Kreis Greifswald. Ebert, erster Wachtmeister in Reu⸗Ruppin. Eggert, Schulze zu Wollenhagen.

Ehrhardt, Formermeister zu Vietz.

Feist, berittener Gendarm in Trebnitz

Fischer, berittener Gendarm in Neu-Stettin.

Francke, Lehn- und Gerichtsschulze zu Stensch, Kreis Züllichau.

Friedrich, Kreisgerichts-Bote zu Neustadt in Oberschlesten.

Fritsch, berittener Gendarm in Bernstadt. Frosch, Ober⸗Siedemeister in Halle. Gatzki, Steuer-Aufseher in Gnesen.

Geß auer, Schulze zu Alt-Tarnowitz, Kreis Beuthen.

Gebhardt, Kreisgerichts- Bote in Erfurt. Gebhardt, Schulze zu Günstedt, Kreis Weißensee.

Gerngroß, Zeugdiener beim Artillerie⸗ Depot in Glatz. Gohlisch, Erb⸗ und Gerichtsschulze zu Zechelwitz, Kreis Steinau. Gottschalt, Feldwebel in der Gen Pionler⸗Abtheilung.

Günther, Appellationsgerichts-Bote in Königsberg.

Guts mu ihs, Maggzin⸗Depot-⸗Verwalter in Halberstadt.

Habelmann, Lehnschulze in Flachsee. Habert, Bote beim Appellationsgericht zu Breslau.

Habicht, Kanzleidiener bei der General⸗Inspection des thüringischen Zoll=

und Handels Vereins in Erfurt. Hadamezik, Kalkbrennerei Besitzer in Krappitz. Häuser, Schulze zu Mötlitz Haldewang, Gendarm in Bromberg.

Hartmann, Gestütwärter beim Friedrich⸗Wilhelms⸗Gestüt.

Hafse, Briesträger in Berlin.

Heise, Fuß⸗Gendarm zu Sobernheim, Kreis Kreuznach.

Helbig, Schulze zu Schlobitz, Kreis Liegnitz.

Hempel, Ober⸗Aufseher bei der Stadtvolgtel⸗Gefangen ⸗Anstalt in Berlin.

Hildebrandt, Schulze zu Neu- Hardenberg, Kreis Höcke, Gerichtsbote in Freden.

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önemann, erster Wachtmeister der Gendarmerie zu Düren.

haz, evangelischer Lehrer in Herrndorf bei Pr. Holland.

hl, Ortsrichter in Prittiß, Kreis Weißenfels.

h mann, ehemaliger Schulze zu Aderstedt.

setzke, Kanzleidiener im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten. effen, Schulze zu Weseram, Kreis Osthavelland. . ͤ in genberg, Botenmeister bei der Hof · hostamts · Packfammer in Berlin. ock nr, Krelsgerichts⸗-Bote in Schneidemühl.

6 nig, Kreisgerichts⸗Bote in Gnesen.

Koschel, berittener Gendarm in Schönau.

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Kotschote, Gerichts-Schulze in Przittkowitz, Kreis Militsch.

Kottwitz, Kreis-Kassendiener in Sprottau. Krämer, Kanzlei Secretair beim Appellationsgericht in Stettin.

Kranz, Stadtsergeant in Berlin. Kretz schmer, berittener Gendarm in Ober⸗Waldenburg. Krause, Wachtmeister im 3Z2sten Landwehr Kavallerie⸗d egiment.

Provinzial Steuer-

Krüger, Geheimer Kanzleidiener im Ministerium des Innern.

Krüger, Kantor und Lehrer zu Wittstock.

Kuchenbecker, Torfwärter zu Karolinenhorst in Poẽmmern.

Kuhn, Hof⸗Postamts-Bote in Berlin.

Lämmel, Schornsteinfegermeister in Falkenberg.

Larisch, Förster zu Kuischkau, Regierungs⸗Bezirk Posen.

Leibküchler, Stempler und Kassendiener bei der Kontrole der Staats- papiere in Berlin.

Lilie, Salarien-Kassen-Rendant in Görlitz.

Linnartz, Musketier im 25sten Infanterie⸗Regiment.

Lippold, Büchsenmacher im 2ten Bataillon (Stettin) 1sten Garde ⸗Land⸗ wehr⸗Regiments.

Luttenberg, Kaufmann in Hettstedt.

Luttermann, Kreisgerichts-Secretair in Delitzsch.

Mätschke, Erb- und Gerichtsscholz zu Klein- Saul, Kreis Guhrau.

Manstein, Förster in Kempen, Kreis Daun.

Matschke, Äufseher bei der Stadtvoigtei⸗ Gefangen - Anstalt in Berlin.

Mau, Müller⸗-Altermann in Putbus.

Meyer, Schulze in Diesdorf.

Miethte, Schulze zu Sophienthal, Kreis Lebus.

Minderjahn, Bote beim Appellatlonsgericht in Bromberg.

Mir, Oberschulze zu Thiemsdorf, Regierungs-Bezirk Danzig.

Möller, Waldwärter zu Sitowice, bei Polnisch- Krone.

Müller, Förster zu Königsbruch, Regierungs- Bezirk Marienwerder.

Müller, Dorfrichter zu Droskau, Kreis Sorau.

N 33 , und Polizei- Distrikts⸗Kommissarius zu Grüningen, Kreis Brieg.

Niydorff, Steuer-Aufscher in Berlin.

Nottrodt, Marktmeister und Polizeidiener in Schwedt.

Ogrodowski, Schulze zu Stonsk, Kreis Inowraclaw.

Ollmann, berittener Schutzmann in Berlin.

Pagels, Wachtmeister in der Schutzmannschaft zu Berlin.

Papenhauserheide, Gerichtsbote in Recklinghausen.

Penzig, Steuer -Aufseher in Berlin.

Peters, Kanzleidiener im Ministerium des Königlichen Hauses.

Petri l, Gendarm in Driesen, Kreis Friedeberg.

Pissarek, Schulze zu Pawlowitz, Kreis Pleß.

Pruskowski, Gendarm in Gerswalde.

Rabe, Polizei-Sergeant in Berlin.

Redanz, Deichgeschworener zu Dorposch, Kreis Kulm.

Reidel, Steuer⸗Amtsdiener in Münster.

Rich ter, Schulze zu Hartmannsdorf, Kreis Lübben.

Riemann, Kirchen -Vorsteher zu Eisenbarth, Kreis Friedland.

Riesebeck, Bote beim Appellationsgericht zu Greifswald.

Röder, Kreisbote in Ahiweiler.

Rogan, Kastellan und Botenmeister bei der Militair- und Ministerial— Bau-Kommission in Berlin.

Schäfer, Kreisgerichtsbote in Leobschütz.

Schäfer, Kanzlei⸗Secretair in Halberstadt.

Scheer, Gendarm in Wollstein.

Scheibe, berittener Gendarm in Weißensee.

Schernikau, Deichschulze und Schiedsmann in Sandau.

schirdewahn, Gerichtsschulze zu Groß⸗Perschnitz, Kreis Militsch. chlederm ann, Festungs⸗Bauschreiber in Stettin.

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Schmidt, Walzmeister zu Hegermühle bei Neustadt⸗ Eberswalde.

Schnee, Kreisgerichts-Secretair zu Stolp. chneicker, Fuß-Gendarm in Ratibor. chneider, vormaliger Gerichtsschulze zu Herzogswaldau.

neider, Gendarm in Posen.

nierste in, Schlossermeister in Posen.

schrader, Kommunalförster zu Arnsberg.

üßler, berittener Gendarm in Prökuls, Kreis Memel.

ulz, Bäckermeister in Posen.

Schulz III., berittener Gendarm in Reppen, Kreis Sternberg.

Schulz VI., Gendarm in Gnesen.

chulze, gewesener Lakai des Hochseligen Prinzen Heinrich Königliche Hoheit, in Berlin.

Schulze, Polizei⸗-Sergeant in Köln.

Schwarz, Fuß-Gendarm in Mühlhausen, Regierungs-⸗Bezirk Königsberg.

Schwarz, Gendarmerie⸗Wachtmeister in Düsseldorf.

Schwedt, Bote beim Appellationsgericht in Marienwerder.

Sehring, Stadtgerichtsbote in Berlin.

Sen ger, Schulze zu Groß-Nebrau, Regierungs ⸗Bezirk Marienwerder.

Sie beneicher, Gerichtsscholz zu Lilienthal, Kreis Breslau.

Siegfried, Förster zu Zollbrück, Regierungs⸗Bezirk Erfurt.

Stahl, Bote beim Appellationsgericht zu Arnsberg.

Sta rosfi, Erbscholtifei⸗Besitzer zu Bischdorf, Kreis Neumarkt.

Stegemann, Kreisgerichtsbote in Köslin.

Stövesand, Kammergerichts - Kanzlist in Berlin.

Tasch ka, katholischer Schullehrer in Lublinitz, Regierungs Bezirk Oppeln.

Terheimer, Kreisschulze zu Werbellin, Kreis Angermünde.

Thiel, Amtsdiener zu Friedrichswalde, Regierungs- Bezirk Stettin.

Thomas, Feldwebel von der Garde—⸗ Unteroffizier ⸗Compagnie.

Tim mler, Gerichtsscholz in Gawitz, Kreis Breslau.

Tschersich, Steiger zu Waldenburg.

Uhde, Schachtmeister in Alten⸗Weddingen.

Ullrich, Kanzleidiener beim General- Auditoriat in Berlin.

Violett, Kanzlei⸗ Secretair beim Appellationsgericht in Naumburg.

Walomann, Gendarmerie⸗Wachtmeister in Halberstadt.

Walp, katholischer Elementar- Lehrer in Friesdorf, Kreis Bonn.

Wannovins, Salarien⸗-Kassen-Rendant in Kempen, Regierungs · Bezirk

Posen.

. Schulze zu Tannenberg, Kreis Neisse.

Wiese, Kreisgericht bote zu Schlawe.

Wila tus, Polizei⸗Sergeant in Bonn.

Win cler, Kreisgerichts bote in Halle a. .

Ziltlau, evangelischer Lehrer in Czarnowo bei Thorn.

Zimmer, ChausseeAufseher zu Erxleben.

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an Mein Seer!

Die Zustände, welche es vor zwei Monaten nöthig machten, zum Schutz des Vaterlandes die gesammte Wehrkraft desselben auf⸗ zubieten, haben sich dahin günstig geändert, daß es möglich gewor⸗ den ist, gleichzeitig mit der Wiederkehr des Tages, an welchem Preußen die Krönung seines ersten Königs felert, abermals einen beträchtlichen Theil der älteren Soldaten des Heeres dem heimat⸗— lichen Heerde und Gewerbe wiederzugeben.

Ich kann diese Gelegenheit nicht vorübergehen lassen, ohne den regen Eifer, mit, welchem der Uebergang des stehenden Heeres in die Kriegsformation gefördert worden, die bereite Hingebung, wo⸗ mit das Land die nöthigen Leistungen übernommen hat, und die Freudigkeit, mit welcher die Landwehr dem Rufe zu den Fahnen gefolgt ist, beifällig und dankend anzuerkennen.

Die Änstrengungen, welche stattgefunden haben, sind keine ver= lorenen; ihr Gewicht hat die Wagschale auf die Seite des Friedens

tudo und Temperantia.

trefflich.

geneigt, indem sie von Neuem den gediegenen Werth des Heeres und insbesondere, zum erstenmale nach den glorreichen Jahren 1813, 14 und 15 im vollen Aufgebote, die Kriegstüchtigkeit und Kriegsbereitschaft der Landwehr dargelegt und jeden Zweifel daran besiegt haben.

Ich hege das feste Vertrauen, daß alle diejenigen, welche von den ahnen wieder beurlaubt worden, wenn sie abermals gerufen werden müßten, mit gleichem Eifer kampfmuthig zurückkehren und alle Theile des Heeres durch treuen Gehorsam und Heilighaltung der Disziplin auch ferner dahin streben werden, daß das Ganze bleibe, was es seither gewesen, der feste Hort und gerechte Stolz des Vaterlandes. .

Berlin, den 18. Januar 1851.

Friedrich Wilhelm.

von Stockhausen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: . Staats-Anwalts-Gehülfen Költz zu Eilenburg zum Staats-Anwalte bei den Kreisgerichten zu Sangerhausen und Eis⸗ leben, mit dem Wohnsitze in Sangerhausen, zu ernennen.

Finanz⸗Ministerium. 2 .. Die diesjährige ordentliche General-Versammlung der Meist— betheiligten der preußischen Bank wird auf

Mittwoch den 26. Februar d. J.

Nachmittags 35 Uhr hierdurch von mir einberufen, um für das Jahr 1856 den Verwaltungs-Bericht, den Jahres -Abschluß nebst der Nachricht über die Dividende zu empfangen und die für den Central-Ausschuß nöthigen Wahlen vorzunehmen (Bank-Ordnung vom 5. Oktober 1846, §§. 62, 656, 68, 97). Die Versammlung findet im hiesigen Bank⸗Gebäude statt. Die Meistbetheiligten wer⸗ den zu derselben durch besondere, der Post zu übergebende Anschrei⸗ ben eingeladen werden. Berlin, den 17. Januar 18561. Der Chef der preußischen Bank. Hansemann.

Se. Excellenz der General -Lieutenant und

Angekommen: Strotha, von

Inspecteur der 2ten Artillerie—⸗ Inspection, von Zossen. . Abgereist: Der Fürst von Hatzfeld, nach Breslau.

Uichtamtlicher Theil.

Den t schland.

Preußen. Berlin, 18. Jan. Nach dem heutigen Mi— litair-Wochenblatte ist Lindow, Major und Genie⸗-Direktor in Mainz, zum Inspektor der 2ten Festungs-Inspection, von Köckritz, Major und Ingenieur des Platzes Erfurt, zum Genie— Direktor in Mainz, und bei der Landwehr Harry⸗Richardson, Oberst- Lieutenant vom 1ästen Bataillon 265sten Regiments, Prinz Wilhelm zu Sol ms-⸗Bra unf els, Oberst-Lieütenant vom 1 sten Bataillon 25sten Regiments, von B o delschwingh, Oberst vom Isten Bataillon 30sten Regiments, von der Führung des 2ten Auf⸗ gebots entbunden, und sollen die beiden Letzteren à la Suite ihrer Bataillone fortgeführt werden, Berghmann, Oberst-Lieutenant a. D., zuletzt im 34sten Infanterie⸗Regiment, beim 1sten Bataillon 25sten Regiments, Gebauer, Major a. D., zuletzt im 29sten Infanterie ⸗Regiment, beim 1sten Bataillon 29sten Regiments, Schreiber, Major a. D., zuletzt im 38sten Infanterie⸗Regiment, beim 1sten Bataillon 30sten Regiments, Dollmann, Major a. D. zuletzt im 30sten Infanterie Regiment, beim 3ten Bataillon 30sten Regiments, zu Führern des 2ten Aufgebots ernannt worden. Ferner ist Witthoff, Hauptmann von der 3Zten Ingenieur-Inspec—⸗ tion, als Major mit der Ingenieur- Uniform, mit den vorschrifts⸗ mäßigen Abzeichen für Verabschiedete, Aussicht auf Civilversorgung und Pension, der Abschied bewilligt worden.

Daffelbe Blatt enthält die Verordnung, betreffend die Zah⸗ lung von Offizier⸗Gehältern, desgleichen, betreffend den Abschluß von Verträgen wegen der Beförderung von Truppen auf den Eisenbah⸗ nen. Desgleichen, betreffend die Gehaltszahlung an die Lazareth⸗ Gehülfen. Desgleichen, betreffend die Verpflegung der von mobi— len Landwehr-Truppen in die Heimat zu entlassenden Mannschaften. Desgleichen, betreffend die Achfelbänder für die General- und Flü— gel⸗Adjutanten Sr. Majestät.

Oesterreich. Wien, 16. Jan. Mit dem gestrigen Tage haben die Schwurgerichts-Sitzungen auch in der Residenz begonnen.

Auf dem Glacis streifen jetzt allnächtlich 12 Infanterie und 5 Kavallerie⸗Patrouillen der Polizeiwache.

Bayern. München, 14. Jan. (A. 3.) In der hiesigen Glasmalerei-Anstalt sind in diesem. Augenblick zwei von Maler Müller ausgeführte Kirchenfenster aufgestellt, welche, ein Geschenk König Ludwig's, den altehrwürdigen regensburger Dom schmücken sollen. Schon vor 20 Jahren, kurz nachdem die lange verloren ge⸗ gangene Kunst der Glasmalerei hier wieder ins Leben gerufen wor⸗— den, schenkte König Ludwig ein gemaltes Fenster in jene Kirche, und es sind noch zwei Fenster bestellt, die den eben fertig gewor⸗ denen nachfolgen werden. Die hier ausgestellten enthalten zusam⸗ men vier Scenen aus dem Leben des heil. Laurentius und über denselben die bildliche Darstellung der Sapientia, Justitia, Horti- Die Composition dieser Bilder ist vor=

Der Königl. bayerische Gesandte in Rom, Graf von Spaur, ist mit Gemahlin und Sohn nach Rom zurückgereist und wird vorerst Turin nicht berühren. Staatsminister von der Pfordten von Dresden bis zu Ende dieser Woche zurückerwartet.

Wie man hört, beabsichtigt der König Max am starnberger See eine Bildungs und Unkerrichtsanstalt zu gründen für 109 bis 130 talentvolle junge Leute, die sich dem höheren Staatsdienst widmen wollen. Zur Änfertigung eines Bauplanes hierfür ist die Königl. Atademie der bildenden Künste beauftragt, eine öffentliche Preisbewerbung auszuschreiben, und wird demnächst ein entsprechen⸗ des Programm darüber veröffentlichen. ö

Für die deutschen Zollfragen werden sich in nächster Woche die Herren von Meixner und von Hermann nach Dresden begeben.

Hessen. Kassel, 16. Jan,. S; P. A. 3.) Heute gegen 1 Uhr Nachmittags rückten 2 starke Bataillone des Kaiserlich Kö⸗ niglich österreichischen Infanterie ⸗-Regiments Erzherzog Ludwig unt die 6pfündige Batterie Nr. 11 hier ein. Der Königlich baye⸗

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rische General der Kavallerte, ürst von Thurn und Taxis, war dem

Regi Empfang mit Gefolge entgegengeritten und lleß, ö ü. der ö. desselben zur Stadt eingekehrt war, die Truppen vor dem Palais Sr. Königlichen Hoheit des Kurfürsten defiliren. Hiernach wurde ein Theil der Mannschasten sogleich weiter auf der Eisenbahn nach Karlshafen befördert, während die größere Anzahl in und um Kassel Quartier bezog.

Hessen und bei Nhein. Mainz, 14. Jan. M a inz. J) Gestern Abend gab Se. Excellenz der Kaiserlich Königlich öster= reichische Vice⸗ Gouverneur ein, Ballfest, wozu das gesammte öster= reichische und preußische Offizier⸗Corps, saͤmmtliche hiesige höhere Staatsbeamten und die angesehensten Familien der Stadt, in der Gesammtzahl von 400 Personen, eingeladen waren.

Mecklenburg⸗Schwerin. Schwerin, 17. Jan. Seine Königliche Hoheit der Großherzog ist heute zum Ordensfeste nach Berlin gereist.

Aunsland.

Frankreich. Gesgtzge bende Versa mmlung. , Sitzung vom I5. Januar. Den Vorsitz führt Dupin. Die Tribünen sind überfüllt. Die Damen sind in der Mehrzahl. Broglie und Bedeau unterhalten sich lange mit Changarnier. Das Tagesgespräch der Repräsentanten bewegt sich um die Erklärung, welche der vorige Handelsminister Dumas sechs Repräsentanten des Norddepartements uber seinen Rücktritt gegeben. Die Ursache desselben sei nicht die Absetzung Changarnier's, sondern seine Weigerung, einen Han⸗ delsvertrag mit England abzuschließen, der die französische Stein⸗ fohlenindustrie zu Gunsten der englischen vernichtet hätte. In man⸗ chen Gruppen fallen bittere Bemerkungrn über den Zusam— menhang, den dieser Vertrag mit der Gleichgültigkeit rücksichtlich der Do⸗ tation haben könnte. An der Tagesordnung ist der Antrag der Remusat⸗ schen Kommission. Go ulard (Bonapartist) spricht gegen den Entwurf und für Versöhnlichkeit. Ein Lob Changarnier's hätte leicht jedes Mitglied der Majorität votirt, nicht aber einen Tadel des Mini— steriums. Er erinnert an die Coalition unter Ludwig Philipp, pie dem bedrohten Minister einen seiner schönsten Siege verschafft habe. (Aller Augen richten sich auf Mols.) Er giebt zu, daß frü⸗ her Reibungen zwischen beiden Staatsgewalten stattgefunden, deren Epoche aber die Präsidentenbotschaft abgeschlossen habe. Von da an falle alle Schuld auf die Versammlung, welche namentlich in dem Beifallsvo⸗ tum für Changarnier eine Niederlage der Exekutivgewalt beabsichtigt habe. Das Publikum wenigstens habe die ganze Sache für eine gemachte Komödie angesehen. Wenn dies auch die Ansicht des Präsidenten gewesen, so habe er eine Erniedrigung zurückweisen müssen. (Lärm.) Man dürfe eine Regierung nicht leichthin der Verschwörung an⸗ klagen, wenn man selbst dieser Anklage sich aussetzen könne. Statt dieser Gehässigkeiten solle man lieber gewisse das Land beunruhi⸗ gende Hoffnungen für die Zukunft aufgeben. Fresneau will den Kommissions- Antrag; nicht mehr, noch weniger. Mit Recht habe die absichtliche Absetzung Changarnier's die Versammlung beleidigt. Bekannt sei die ministerielle Krisis und die Rekrutirung des neuen Ministeriums unter solchen, die durch das allgemeine Wahlrecht ausgeschlossen worden und unter Ministerial⸗ Beamten, . Wegen seiner schlechten Anwendung eines Verfassungsrechtes müsse dieses Ministerium, todt oder lebendig, streng getadelt werden. Denn es habe ganz gut gewußt, welchen Weg es mit Changarnier's Absetzung betreten. Alles Unheil für die Versammlung sei aus der Schwäche entsprungen, mit welcher sie die irrigen Prinzipien der Botschaft vom 30.7 Oktober behandelt habe. Darum alle Journal-Artikel, die zu dementiren das Ministerium nicht den Muth gehabt, darum die Erhebung von Changarnier's Beruf bis zu einer constitutienellen Garantie. Entweder trete das Ministerium ab und man kehre da— purch wieder zu constitutionellen Garantieen zurück, oder es bleibe, um der Versammlung eine ewige Lection im Patriotismus zu geben. Monet verlangt ein scharfes Mißtrauensvotum gegen das Ge⸗ sammt⸗Ministerium. Die Versammlung sei immer Herrin der Lage und folglich auch des Ministeriums, das seit 1849 an Herabsetzung der Le⸗ gislativgewalt arbeite. Changarnier'sAbsetzung sei nur ein neues Zei⸗ chen diefes bösen Willens. Er behandelt weitläufig die Angriffe der Journale des Elysee, von denen das bereits bestrafte Pouvoir frotz seiner größeren Heftigkeit noch das Privilegium des Straßen⸗ verkaufs besttze. Was endlich die vom Minister geleugneten Revue⸗ Skandale betreffe, so bemerkt er, der zwanzig Schritte vom Minister entfernt gewesen, daß sie wahr seien. Leo de Laborde thut Glei⸗ ches als Augenzeuge. Minister Baro che giebt die Ausrufungen zu, leugnet aber, die Unordnungen. „Haben wir nicht“, sagt er, mit der Majorität an dem Gesetze über den Unterricht, die Wah⸗ len, die Presse gearbeitet? Was kann man der Exekutivgewalt dann vorwerfen? Man möge uns in Anklagestand versetzen, wenn man will, aber nie vergessen, daß uns das Publikum beurtheilt und Recht gegeben hat. Den Kommissions⸗ Mitgliedern, die mit dem Erstaunen über die Komplott⸗-Vernachlässigung zu mir kamen, fonnte ich nur mit dem Erstaunen über die Annahme antworten, ich würde sonst Verbrechen, wenn sie existirten, ungeahndet lassen. Die Botschaft wurde so beifällig aufgenommen, wie es die Kommis— sion selbst anerkennen muß, die sehr unklar dann über Verantwort-⸗— ichkelt des Präsidenten und der Minister sich ausspricht. Der Prä sident ist nach ihr nicht für Verwaltungsdetails verantwortlich. Ge⸗ neral Changarnier's, des erst „eine constitutionelle Bürgschaft“ ge—

nannten, Absetzung ist also nur ein Verwaltungsdetail. Das Recht bes Präsidenten erkennt der Antrag an, was allerdings viel ist. Soll

nun die Exekutivgewalt vielleicht blos Rechte haben, um davon kei nen Gebrauch zu machen? Nicht aus Empfindlichkeit über das Vo⸗— tum vom 3. Januar hat die Regierung den General Changarnier abgesetzt, was ich bereits der Kommission erklärte. Im Gegen—

theil hat dieses Votum die Absetzung verzögert, welche bann die Eintrittsbedingung eines Kabinetsmitgliedes geworden

ist. Ich wiederhole es, bereits geraume Zeit war im Ka⸗ binet einstimmig die Aufhebung eines Kommando's, das zur dritten Staatsgewalt geworden, beschlossen.“ Havyn Tranchdre: Es hinderte den Ruf: Es lebe der Kaiser! Baroche: Nicht immer, denn man hörte diesen Ruf im Mal 1849. (Bewegung.) Er war vollkommen constituttonell und nur sonderbar, daß der ausgezeich⸗ nete General, der ihn damals hervorrief, ihn später verbot. Des Generals Anwesenheit hinderte auch unconstitutionelle Rufe nicht. Wer rief ste damals hervor? Stimme: Sie selbst! Baroche: Verleumdung! Ein Kommando, wie das der pariser Armee, wird eine Last, wenn es keine Nothwendigkeit mehr ist. Kerdrel unter⸗ bricht den Minister mehrmals mit der Bemerkung, Changarnier's Ab— setzung sei schwarzer Undank. Baroche: Die Kommission spricht von imperlalistichen Kestaurationsplänen? Der Präsident hat allein ei= nen Eid gethan, den er in der letzten Botschaft wiederholte. Er wird ihn halten. In dieser Gefahr hat sich die Kommisslon ab⸗ sonderlich getäuscht. (Bewegung und Lärm.). Grundsätzlich hat man das Recht anerkannt, und ich glaube bewiesen zu haben, daß man es nicht angemessener üben konnte. (Lärm.) Morny spricht noch kurz für die Regierung. Jules de Lasteyrie bemerkt, wie

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die Führer der Majorität. Alles zur Unterstützung der Exekutiv⸗ Gewalt gethan, während die Störenfriede in des Präsidenten Um- gebung sie beschimpft hätten. Diesem Stande der Dinge will er ein Ende gemacht wissen. Namentlich tadelt er die Exzesse des zehnten Dezember. Die Fortsetzung der Debatte wird auf morgen vertagt und die Sitzung aufgehoben.

Paris, 15. Jan. In dem von Lanjuinais abgestatteten Be⸗ richt der Remusatschen Kommission heißt es: „Hauptsächlich wollen wir Ihnen (der gesetzgebenden Verfammlung) eine kurze Uebersicht der Thatsachen vorlegen. Da man jedoch nach der Art und dem Schauplatze ihres Erscheinens leicht mißdeuten konnte, so beeilen wir

uns, zu bemerken, daß unserer Ansicht nach die Verantwortlichkeit dafür nicht höher, als bei der ministeriellen Gewalt zu suchen ist. Die Natur der Sachen muß Ihnen zur Genüge beweisen, daß, wenn der Präsident für Verwaltungsdetails verantwortlich wäre, Ihnen die De= batte unmöglich würde, ohne seinem Ansehen Eintrag zu thun und jeden Augenblick die gute Harmonie der höchsten Staatsgewalten zu stören. Nach der Praxis beweisen mehrere Beispiele, daß die Minister sich nicht durch die Verantwortlichkeit des Präsidenten zu decken suchten. Die beginnende Diskussion wird noch unwiderleglicher beweisen, daß die Verantwortlichkeit des Präsidenten nur in denjenigen Fällen an⸗ fängt, wo die der Minister nicht ausreicht. Man kann sich nicht verhehlen, daß seit langer Zeit bei der Regierung eine Tendenz besteht, wenig Vertrauen in unsere Einrichtungen zu zeigen, die gegenwärtige Regierungsform als vorübergehend und ephemer zu betrachten, die angeblichen Wohlthaten der absoluten Herrschaft an⸗ zupreisen und in einer unbestimmten Zukunft nach einer Art Kaiserlicher Restauration zu trachten. Jedermann von uns achtet die Heiligkeit der Erinnerungen, aber sie muß nicht in einen Rausch ausarten, die Gemü⸗ ther verwirren, Krisen und neue Revolutionen bereiten. Dies könnte dennoch geschehen, wenn Sie nicht einer Bewegung ein Hinderniß zu stellen beitrügen, die unter dem glücklichen Einflusse der Botschaft des Präsidenten innezuhalten schien, und die seit einiger Zeit mit neuer Stärke auftritt. Das von uns bezeichnete Streben ist von der Regierung nicht nur nicht gehindert worden, sondern hat sich selbst in einigen ihrer Handlungen geoffenbart. Die aufrührischen Rufe: Es lebe der Kaiser! wurden bei den Revuen ausgebracht. Ein Ge⸗ neral, der dem gegebenen Anstoße widerstand, wurde abgesetzt. Die durch das Privilegium des Straßenverkaufs begünstigte Presse ergoß sich in Schmähungen und Verleumdungen der Nationalversammlung mit der augenfälligen Absicht, sie zu erniedrigen und ihr moralisches Ansehen zu untergraben. End— lich hat ein wichtigerer Akt, der uns mit den vorhergehenden in Verbindung zu stehen scheint, die Absetzung des Obergenerals der pariser Armee, Ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen.“ Was die Presse anbelangt, heißt es weiter, so habe der Minister jedwede Theilnahme an ihren Angriffen in Abrede gestellt, was der Kom— mission nicht ganz glaubwürdig erscheine. Doch habe er zuletzt durch den Polizei-Präfekten die Haupt⸗Redacteure, falls sie bei ihrer Richtung verharrten, mit Entziehung des Straßenverkaufs bedrohen lassen. „Wir wollen,“ fährt der Bericht fort, „nun von der Ab— setzung des Ober-Kommandanten der pariser Armee sprechen. Zwei Umstände bezeichnen ihren Charakter: Daß dieser Att in Verbindung mit den angeführten Thatsachen steht, und daß er am Tage nach, dem Zustimmungs⸗ Zeugnisse der Versammlung an General Changarnier erfolgte. Ihre Kom⸗ mission hat geglaubt, in diesen Umständen die wahre Bedeutung dieses Aktes fuchen zu müssen. Die Erklärungen der Minister ha— ben ihre Ansicht nicht geändert. Sie haben bestätigt, daß vor dem 3. Januar und bereits seit einiger Zeit das alte Kabinet entschlos⸗ sen war, das doppelte Kommando der pariser Armee und der Na⸗ tionalgarde abzuschaffen, seine Einrichtung abzuändern. Aber die von der Versammlung den Aeußerungen des Generals gezollte Bil⸗ ligung machte mehrere Mitglieder desselben schwankend. Es fanden theilweise Entlassungen statt, und endlich kam die Gesammt⸗Entlas⸗

sung, um dem Präsidenten freiere Hand bei Bildung ei nes neuen Ministeriums zu lassen. Auf der Basis der

Abschaffung des Gesammt⸗— Kommando's der pariser Armee fanden dann mit mehreren Mitgliedern des alten Kabinets Unter⸗ handlungen statt. Die Verhandlung zeigte übrigens, daß man, wie der Minister sagt, ohne diese Abschaffung keinen der gewünschten Generale zur Uebernahme des Portefeuilles vermögen konnte. Un ter gewöhnlichen Umständen wären diese Erklärungen annehmbar. Aber nachdem man das Kommando unter Umständen, welche dem öffentlichen Frieden so günstig sind, wie die gegenwärtigen, beibe halten hat, schien es uns gewiß, daß seine plötzliche Abschaffung am Tage nach dem Votum vom 3. Januar eine politische Ursache hatte, welche durch ihre Beziehungen zu den oben besprochenen Ten— denzen die Würde der Versammlung intexressiren könnte und in die⸗ ser Beziehung in das Bereich ihrer Beurtheilung fiele. Was endlich die von der Independance belge verbreiteten Kom⸗ plottgerüchte betreffe, so habe der Minister erklärt, er wisse nichts vom Bestehen der Komplotte, sonst würde er ihre Theilnehmer he reits gerichtlich belangt haben. Mit 8 gegen 7 Stimmen schlägt die Kommifsion schließlich ein Tadels-Votum gegen das Ministerium wund eine Vertrauens-Erklärung für Changarnier vor. Der Antrag lautet: „Die National-Versammlung, obschon sie das Recht der Exekutivgewalt, über die Ober-Kommandos zu verfügen, anerkennt, tadelt das Ministerium wegen des Gebrauchs, den es von diesem / Rechte gemacht hat, und erklärt, daß der General Changarnier alle ͤ

seine Ansprüche auf ihre Achtung und ihr Vertrauen behält.“

In der gestrigen Sitzung des orleanistischen Parteivereins der Rue des Pyramides schlug Faucher vor, nur ein „Bedauern“ über EChangarnier's Absetzung zu votiren, sonst aber zur einfachen Ta⸗ gesordnung überzugehen. Eben sollte abgestimmt werden, als Thiers lebhaft dagegen sprach, sich dann mit seinen Anhängern zu— rückzog und so die Abstimmung vereitelte.

Heute wurden abermals 26,900 Fr. 5proz. Rente diskontirt. Remusat's Antrag beunruhigt die Börse nicht. Man glaubt nicht an einen Tadel des Ministeriums.

Der Präsident der Republik hat auf einstimmigen Antrag der Minister, nach dem Pouvoir, beschlossen, keinem Repräsentanten mehr einen diplomalischen Posten zu verleihen. Dasselbe Blatt bringt aber die Nachricht, er habe Lamartine den Gesandtschafts— posten in London angetragen. Andererseits spricht man auch von Persigny's Ernennung zum Gesandten in London, obgleich keines⸗ weges das ganze Kabinet dafür sei und besonders Drouyn de l'Huys sich derselben widersetze, dessen Nachgeben jedoch erwartet werde.

Lord Normanby, dem man die Ernennung des jetzigen Mi⸗ nisters der auswärtigen Angelegenheiten hauptsächlich zuschreibt, machte demselben vorgestern einen langen Besuch. .

Croisette, Oberst der 4ten Legion der Nationalgarde, hat an den General Perrot auf dessen Anzeige von seiner neuen dienstlichen Stellung als selbstständiger Commandeur der Nationalgarde ein Ant⸗ wortschreiben gerichtet, worin er sagt, der General konne mit Zu— versicht auf die Hingebung der Natlonalgarde für die Vertheidigung der Verfassung und der Gesetze zählen. .

Der Unterrichts-Minister Parrieu soll bei Gelegenheit der Dis—⸗

kussion über die Ernennung der außerordentliche ̃ gendes über die Elysee⸗Presse geäußert 22 . 4 weist jede Theilnahme an den Handlungen einer der National⸗Ver⸗ sammlung feindlichen Presse, welche Sie die des Elysee nennen von sich; wenn es jedoch wahr ist, daß diese Presse ihre Inspira! tionen vom Elysee erhält, so kann dies nur von einer schwachen Partei gelten, für deren Handlungen der Präsident nicht verant= wortlich sein kann.“ ;

Louis Bonaparte wurde bei seinem gestrigen Besuche der Kunst⸗ Ausstellung von der draußen versammelten Menge mit allen Zeichen von Achtung und Theilnahme begrüßt.

Zu Toulon wird morgen ein Linienschiff von 90 Kanonen, das zugleich mit einer Dampfmaschine versehen ist, vom Stapel gelassen; der Kiel wurde schon 1835 gelegt.

Zwei früher, wie gemeldet, wegen Beleidigung Louis Bona⸗= partes, Len sie als Auster von Boulogne im Bilde dargestellt hat⸗ len, in' contumaciam zu je zwei Jahren Gefängniß und 3000 Hr. Geldstrafe verurtheilte Personen, welche sich sestdem dem Gerichte gestellt hatten, wurden vorgestern freigesprochen.

Das Ordre erklärt die aus der Independance Belge in die hiesigen Journale übergegangene Angabe, daß Changarnier seit drei Monaten mit mehreren Hauptmitgliedern der National⸗ BVersammlung für Wiedereinsetzung des Hauses Orleans konspirire, für eine verleumderische Lüge.

Das Journal des Debats erklärt, daß es an keinerlei Verschwörung, weder an eine legitimistische, noch an eine orleani⸗ stische, noch an eine imperialistische glaube. Es hält dieselben ge⸗ radezu für unmöglich, da Jedermann so gut wie es selbst einsehe, daß keine andere Regierungsform, als die bestehende, möglich sei.

Großbritanien und Irland. London, 15. Jan. General- Lieutenant von Radowiß ist gestern nach dem Diner bei der Königin wieder nach London zurückgekehrt. Lord Grey begab sich unmittelbar nach dem Ministerrath nach Windsor.

Am 12ten d. M. ist der Herzog von Neweastle gestorben. Derselbe war am 30. Januar 1785 geboren. Im Oberhause stimmte er beharr⸗ lich 20 Jahre lang gegen alle Reformen. Sein Schloß in Not⸗ tingham wurde daher am 10. Oktober 1831, als die Reformbill im Parlamente diskutirt wurde. und zu anarchischen Scenen im ganzen Königreiche Veranlassung gab, vom Volke angegriffen und niedergebrannt, so daß jetzt davon blos die nackten Mauern sichtbar sind. Zu derselben Zeit zertrümmerte der Pöbel in London die Fenster seines Hauses in Portman-Square, und der Herzog mußte sich auf seinem Wohnsitz in Elumber wie in einem Kastell ver⸗ schanzen. Die einzige Stelle, die er als Lord-Lieutenant von Not⸗ tinghampshire bekleidete, wurde, ihm von Lord John Russell im Jahre 1839 entzogen. Die Whigs haben an ihm einen der heftig⸗ sten Gegner verloren.

Das Kommando des Mittelmeer-Geschwaders soll Admiral Dundas übernehmen.

Man erwartet den König von Portugal zum Besuche der lon⸗ doner Ausstellung.

Markt Berichte.

Berliner Getraidebericht vom 18. Januar. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 48 525 Rthlr. Roggen loco 34 37 Rthlr. 5 pr. Jan. 333 Rthlr. Br. n pr. Frühjahr 1851 343 a 34 Rthlr. verk., 34 Br., 34 G. „Mai Juni 3435 Rthlr. Br., 347 G. Jun! Huli 36 Rthlr. Br., 353 G. Gerste, große loco 25 - 26 Rthlr. ; kleine 23 26 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 23 24 Rthlr. Aspfd. pr. Frühjahr 23 Rthlr. Br., 225 G. „50pfd. 24 Rthlr. Br., 23 G. Erbsen, Koche 140 = 44 Rthlr., Futter⸗ 34 36 Rthlr. Rüböl loco 104 Rthlr. verk. u. Br., 105 G. „pr. diesen Monat 105 Rthlr. Br., 105 verk. u. G. „Jan. MFebr. 10 Rthlr. Br., 103 G. „Febr. / März 107 Rthlr. Br., 105 G. y d J z . 107 Rthlr. verk. u. Br., 1065 G. Leinöl loco 117 Rthlr. „pr. Frühjahr 117 Rthlr. Br., 115 G. Mohnöl 133 Rthlr. Palmöl 113 Rthlr. Südsee⸗Thran 13 a 127 Rthlr. Spiritus loco ohne Faß 165 Rthlr. y mit Faß 155 Rthlr. verk.

verk. u. Br., 16 G.

v Jan. / Febr. 16 Rthlr. Br., 16 u. 1563 verk., z

v Febr.“ März 163 Rthlr. Br., 1614 bez., 16 G.

n März salpril 1684 u. 3 Rthlr. verk., 165 2 163 G.

) April / Mai 17 Rthlr. bez. u. Br., 1635 a 1

n Mai/Juni 175 Rihlr. Br., 177 G

. Juni Juli 18 Rthlr. Br., 1775 G

Wetter: gelinde.

Geschäftsverkehr: bedeutungslos.

Weizen: ohne Geschäft.

Roggen: stark weichend.

Hafer: mehr angeboten.

Rüböl: zu billigeren Preisen vergebens angetragen Spiritus: matter.

Königliche Schausptele

Sonntag, 19. Jan. Im Opernhause. Ste Abonner Vorstellung: Der Prophet, Oper in 5 Akten, nach dem sischen des E. Scribe, deutsch bearbeitet von L. Rellstab. von Meyerbeer. Ballet vom Königl. Balletmeister Hoguet. (Mad de la Grange: Fides, als letzte Gastrolle. Anfang 6 Uhr.

Preise der Plätze: Parquet, Tribüne und zweiter Rang?! Rthlr. Erster Rang, erster Balkon daselbst und Proscenium 1 Rthlr. 10 Sgr. Parterre, dritter Rang und Balkon daselbst 20 Sgr. Amphitheater 10 Sgr.

Im Schauspielhause. 131 Abonnements -⸗-Vorstellung: Die Erzählungen der Königin von Navarra, Lustspiel in 5 Akten, von E. Scribe, übersetzt von W. Friedrich.

Montag, 20. Jan. Im Schauspielhause. 14e Abonnements⸗ Vorstellung: Im Wald, ländliches Charakter⸗Gemälde in 4 Akten, von Ch. Birch⸗Pfeiffer.

Königsstädtische

Sonntag, 19. Jan. Zum erstenmale wiederholt: Der me,. schene Prinz. Lussspiel in 3 Akten, Son Plötz. (Herr Theodor Wagner;: Den Schuster Wilhelm, als Gastrolle⸗ Hierauf: Das

gner: Den Schuster Wilhelm, ) 96 6 Dorf im Gebirge. Liederspiel in 1 Akt. Zum Schluß: Der Markt Ter hin eb , wwesicet? Zestungascherz in 1 Akt (nach von Leuwen).

Theater.