ö
.
die zur Zeit der französischen Gesetzgebung als die unter der österreichischen gemachte Erfahrung zu Rathe gezogen. 8? dem italienischen National- carakter besonders zusagenden Formen des öffentlichen und mündlichen Verfahrens hatten sich während ihres Bestandes im lombardisch⸗venetiani-= schen Königreiche großen Beifalles erfreut, und ihre Abschaffung wurde von vielen Seilen bedauert, doch hatte die Erfahrung auch manche Mängel jenes Sostems gezeigt, und die Gediegenheit der österreichischen Gefegbüschen, fo wie die Gerechtigkeit und strenge Unparteilichkeit, womit die Rechtspflege verwaltet wurde, was hauptsächlich der großen Sorgfalt der Regierung für die gute Besetzung der Richterstellen und der im Ganzen begünstigten und unabhängigen Stellung des Richterstandes verdankt weiden muß, bemerhie, daß auch die österreichische Gerichts verwaltung im lombardisch-venetians⸗= schen Königreiche sich Achtung verschaffte, ja derselben zum Theile vor der fran o schen, . Vorzug gegeben wurde; was namentlich von der Civilrechts- pflege gilt. . Es kam also darauf an, von den beiden Systemen das Gute beizu⸗ behalten und dasjenige möglichst zu vermeiden, was sich durch die Erfah⸗ Tung als minder zweckmäßig bewährt hatte. Im Wefentlichen sollen auch bei der neuen Justiz-Einrichtung der lomhardisch-venetianischen Piovinzen die durch die Allerhöchste Entschließung vom 14. Juni 1849 genehmigten Grundzüge als Norm dienen und Abweichungen davon nur insofern statt sinden, als dieselben auf klar einleuchtenden wichtigen Gründen beruhen. Denn wenn auch in dem Ministerial⸗Vortrage zu den Allerhöchst ge⸗
nehmigten Grundzügen vom 14. Juni 1645 gesagt wurde, daß diese Grundzüge in den einzelnen Kronländern nach den eigenthüm⸗ lichen Verhältnissen der letzteren ausgeführt und daß insbesondere
im lombardisch-venetianischen Königreiche eine mit den Wünschen und Be— dürsnissen des Landes übereinstimmende Justizverwaltung eingerichtet werden soll, so sind doch die Vortheile einer möglichst gleichen Rechtspflege in allen Theilen des großen Gesammtstaagtes zu einleuchtend, als daß nicht auf Gleichförmigkeit der Grundsätze bei den Justizeinrichtungen der einzelnen Kronlander ein großer Werth gelegt und Abweichungen davon möglichst be= schränkt werden sollten. Diese waren die leitenden Grundzüge.
96
gekommen und im Fürstenhofe abgestiegen; derselbe hat mit sämmt- lichen österreichischen Sfsizieren beim Könige gespeist.
Der Plan für die Richtung der Eisenbahn von Göttingen bis zur hessischen Gränze ist seit Bekanntmachung des Ministeriums des
nnern dahin festgestellt: . .
3 Von ö fe. 2. Westseite der Stadt 2 projektirten Bahnhofe aus soll die Eisenbahn neben den Dörfern Grone und Ellershausen vorbei, nördlich ves Dorfes Settmarshausen bis zum Rischenkruge, von dort nach Ueberschreitung der Wasserscheide zwi⸗ schen dem Flußgebiete der Leine und Weser, nördlich neben Drans⸗ feld vorbei durch die Feldmark von Varlosen in das Scheede-Thal, in diesem durch Oberscheeden und neben den Dörfern Niederschee— den, Mielenhausen, Volkmarshausen vorbei zum Blümer Berg, an diesem über die Vorstadt Blume hindurch bis zur Werra, nach de— ren Ueberschreitung östlich von Münden bis zum südöstlich dieser Stadt prosektirten Bahnhofe, von da in das Fulda⸗-Thal und am rechten Ufer der Fulda durch die Feldmarken der Dörfer Bona⸗
(Schluß folgt.
In Wien erscheinen gegenwärtig fünf sslavische Zeitschriften: q 1) Die Slovenske noviny, redigirt von den Herren Daniel Lichard und Jonas Zaborsky, seit der zweiten Hälfte des Jahres 1849, wöchentlich dreimal, theils mit lateinischer, theils mit schwa⸗ bacher Schrift gedruckt. 2 Wystnik dla Rusinow, eine Zeit⸗ schrist für Ruthenen, redigirt von Ivan Holowacki, dreimal in der Woche, mit cyrillischen Lettern gedruckt. 3) Vidensky Dennik Wiener Tagblatt), eine czechische politische Zeitung, redigirt von Jan Votka; mit H) einer belletristisch-wissenschaftlich literarischen Beilage Vesna (Frühling) und 5 Mirozrenia, eine Zeitschrift in bulgarischer Sprache, redigirt von Joan Dobrovic, in monat— lichen Heften zu zwei Bogen. Die letzteren vier Blätter sind im Jahre 1850 gegründet worden.
Das Krüegs-Ministerium hat durch das österreichische General— Konsulat in Paris einen mittelst Dampf wirkenden Feuerlösch⸗Appa⸗ rat nach der Erfindung des englischen Ingenieurs Philip für den Gebrauch der Kaiserlichen Marine ankaufen lassen, welcher Appa—⸗ rat, da er vorzüglich bei Feuersbrünsten in abgeschlossenen Räumen seine volle Wirkung ausübt und überdies keine hohen Anschaffungs⸗ kosten (einschließlich des Transports von Paris bis Wien circa 169 Fl.) erfordert, auch, wie der Lloyd bemerkt, zur Verwendung auf Schiffen der Handels⸗Marine sich sehr vortheilhaft erweisen dürfte.
Das allgemeine bürgerliche Gesetzbuch ist einer Revision unter— zogen worden, die bereits beendet wurde. Professor Hye präsidirte der Liesfälligen Kommission. Mit Bekanntmachung dieses Gesetzes und des Strafgesetzbuches, welches gleichfalls ausgearbeitet ist, wird die Revision der Justizgesetze vollendet sein.
Der Bau der Befestigungswerke auf den Anhöhen um Ofen wird gleich bei dem Eintritte der besseren Jahreszeit in Angriff ge⸗
zweiten Kammer.
nommen werden. Nach dem Bauprojekte soll derselbe erst in vier Jahren vollendet, Ofen aber dadurch eine der vorzüglichsten Fe— stungen des Reiches werden.
Nach den eben erschienenen Satzungspreisen vom 16. bis 31. Januar hat das Roggenbrod zu 6 Kr. ein Gewicht von zwei Pfund 45 Loth. Dasselbe ist sonach im Vergleiche zur früheren Satzung um ein Loth schwerer geworden.
Das Rabbiner⸗Kollegium zu Padua hat einen Preis von 1000 Fl. C. M. für die Abfassung eines historisch-kritischen Werkes der politischen und Religionsgeschichte der Israeliten seit der ersten Be⸗ lagerung Jerusalems bis zur Zeit der letzten Kollaboratoren bes Talmuds ausgeschrieben.
Bayern. München, 9. Jan. (Pf. Ztg.) Die am Starnberger See zu errichtende höhere Bildungs- und Unterrichts⸗ Anstalt soll in Bezug auf die Lehrgegenstände und die Behand— lungsweise des Unterrichts ein Mittelglied zwischen dem Gymnasium und der Universität bilden. Um den lebenden Architekten Anlaß und Gelegenheit zu bieten, sich nach Kräften an diesem großartigen Werke zu betheiligen, wird auf Befehl Sr. Majestät durch die Kö— nigliche Akademie der bildenden Künste eine freie Preisbewerbung zur Anfertigung eines Bauplanes für jenes für die Kunst wie die Wissenschaft gleich bedeutenden Unternehmen eröffnet. Eine diesen Gegenstand ausführlich besprechende, von der Königlichen Akademie der bildenden Künste eigens verfaßte Brochüre, welche ein de— taillirtes Programm des aufzuführenden Baues enthält, hat so eben erst die Presse verlassen. Es werden drei Preise ausgesetzt, und zwar der erste zu 4000 Fl., der zweite zu 2000 Fl. und der dritte zu 1500 Fl. Dem Baumeister ist ins⸗ besonvdere als Aufgabe gesetzt, sich mit voller Freiheit aller vorhan—⸗ denen Baustyle und ihrer Ornamentik zu bedienen, und diese Ele— mente zu einem originellen, schönen, organischen Ganzen in der Weise zu gestalten, daß die zu wählende Bauart keinem der schon bestehenden Baustyle speziell angehöre. Die ganze Anstalt soll be— stehen; 1) aus einem Hauptgebäude mit mehreren auf ungefähr 100 bis 130 Zöglinge berechneten Studir⸗, Schlaf⸗, Hör-, Musik- Versammlungs⸗ und Bibliothek⸗-Sälen, einem Naturalien-Kabinette und einer geräumigen, zur Aufnahme von mindestens 80 größeren und kleineren historischen Oelgemälden bestimmten Halle oder Säulengange, wohin auch der Cyklus von Bilbern aus verschiedenen Epochen der Weltgeschichte zu kommen hätte, welcher bekanntlich im Auf⸗ trage Sr. Majestät von den hervorragendsten Historienmalern unserer Zeit ausgeführt wird; 2) aus drei Nebenbauten, von denen zwei theils die Wohnungen des Direktors und der verschiedenen Lehrer der Anstalt, theils Werkstätten zu Arbeiten in Holz und Eisen, so wie eine Modellkammer und ein Laboratorium fuͤr chemische und phystkalische Versuche enthalten, der dritte jedoch in einer Rirche bestehen soll, welche zugleich für den Gebrauch der näͤchsten Anwoh— nerschaft bei der . bestimmt und mindestens für 1000 Perso⸗ nen zu berechnen ist; 3) aus vier Oekonomiegebäuden, dann meh⸗ reren geräumigen Höfen und Gärten mit schattigen Laubgängen und Baumalleen; endlich 4) aus zwei Gebäuden zu Turn und Schwimmübungen. Die zur Konkurrenz bestimmten Baupläne sind bis spätestens den 31. Juli l. J. an die Königliche Akademie ber bildenden Künste in München einzusenden.
Hannover. Hannover, 17. Jan. (3tg. f. N. D.) Der Erzherzog Leopold ist heute Nachmittag von Hildesheim hier an—
forth und Speele bis zu der in der Nähe der Domaine Kragen⸗ hof befindlichen Uebergangsstelle über die Fulda geführt werden, welche dort die Gränze gegen das kurhessische Gebiet bildet.
Celle, 17. Jan. (3tg. f. N. D.) Seit dem 13ten d. M. passiren hier täglich 3 — 1 österreichische Truppenzüge, welche aber meistentheils ohne allen Aufenthalt weiter fahren. Heute Morgen Uhr kam mit dem gewöhnlichen Personenzuge der Feldmarschall Legeditsch hier an; in seinem Gefolge befand sich der Prinz Solms und, mehrere andere höhere Offiziere. Die Herren fuhren vom Bahnhofe in die Stadt, um unseren Marstall in Augenschein zu nehmen, und setzten darauf 113 Uhr ihre Reise fort, nachdem in— zwischen der übrige Theil des Generalstabes und dessen sonstiger Zubehör mit einem Extrazuge angelangt war.
(Schw. M.) Sitzung der Der Präsident eröffnet die Berathungen über die Abänderungen, welche die erste Kimmer zu den an sie gelang—⸗ ken beiden Gesetzentwürfen, die Einführung des neuen Strafgesetz⸗ buches mit Schwurgerichten und die Polizei der Presse betreffend, beschlossen hatte, und worüber in ersterer Beziehung Trefurt, in letzterer von Stockhorn berichteten. In beiden Berichten beantra— gen die betreffenden Kommissionen die Zustimmung zu erwähnten Aenderungen mit wenigen Ausnahmen, worauf die zweite Kammer auch einging und die Gesetze selbst, ersteres mit allen Stimmen gegen Eine (Weller), letzteres aber einstimnig annahm. Hierauf solgten mehrere Berichte der Petitions⸗-Kommission.
Hessen. Kassel, 17. Jan. (K. 3.) Diesen Mittag um halb 12 Uhr wurde Herr Henkel, zweiter Bürgermeister der Stadt, auf Ver⸗ fügung der Untersuchunge kommission des permamenten Kriegsgerichts verhaftet und in das Civilgefangenhaus abgeführt.
Fulda, 17. Jan. (Fr. J.) Heute Mittag 2 Uhr rückte unser zweites lkurhessisches Infanterie⸗Regiment wieder in seine Garnison Fulda ein. Eine Deputation der Offiziere der Bürger— garde war ihm bis Neuhof entgegengegangen und geleitete es in die Stadt. Alles hatte sich schön frühzeitig nach dem Thore be— geben, um die Ankommenden zu begrüßen. Das Regiment wurde vom Eintritt in die Stadt bis zur Kaserne von den Einwohnern aller Stände mit Hurrahruf begleitet. Morgen zieht auch die kleine noch hier befindliche bayerische Garnison von hier ab.
Hessen und bei Rhein. Darmstadt, 16. n . Die neue Gerichtsorganisation, die unserem Großherzogthume in Aussicht gestellt war, existirt nunmehr im Entwurf. Da derselbe vermuthlich den morgen zusammentretenden Ständen noch vorgelegt wird, so dürfte eine kurze Uebersicht seiner Hauptbestimmungen nicht ohne Interesse gelesen werden. Wir hatten bislang drei Stellen, die mit Kriminalgerichtsbarkeit ausgestattet waren, die Unter- und Hofgerichte und das Schwurgericht; diesen würden nach dem neuen Ent— wurfe noch sogenannte Bezirksstrafgerichte zur Seite gesetzt, von denen fünf in Starkenburg und acht in Oberhessen errichtetwerden. Deren Kom— petenz erstreckt sich über diejenigen leichten Vergehen, die bisher den Schwurgerichten anheimfielen und deren Thätigkeit in enormem Grade in Anspruch nahmen; sie sind aus einem Landrichter als Dirigenten und zwei Assessoren zusammengesetzt und erkennen nach öffentlicher und mündlicher Verhandlung auf Vortrag eines Staatsanwalts über die That- und Rechtsfrage. Die Schwurgerichte sind sehr wesentlich modisizirt und fernerhin kompetent nur bei Verbrechen, die eine, fünfjährige oder höhere Zuchthausstrafe nach sich ziehen. Die übrigen Verbrechen gehören vor die Hofgerichte (deren Sitzun⸗ gen hierbei öffentlich sind), ausgenommen eigentliche Forst- und Polizeisachen, die den Untergerichten verbleiben.
Darm stadt, 18. Jan. (Dst. Ztg.) Beide Kammern des auf den 15ten d. Mts. berufenen außerordentlichen Landtags hielten gestern ihre ersten vorbereitenden Sitzungen, in welchen sie ihre Präsidenten und Büreaus wählten. Die erste Kammer wählte in der Vormittagssitzung, in welcher der Großherzogliche Ministerial⸗ rath von Bechthold als Einweisungs-KKommissr functsonirte und 25 Mitglieder anwesen waren (noch nicht eingetroffen die Abgeord— nete Grode, Deninger, von Lehmann, zwei Stellen noch offen), un— ter dem Vorsitze des Alterspräsidenten Humann zu ihrem Präsidenten den Grafen Otto von Solms-Laubach mit 214 Stimmen“ zum 1 sten Vice ⸗Präsidenten den Oberappellationsrath Hesse, zum 2ten den Universitätskanzler Dr. Birnbaum, jeden mit 24 Stimmen, zu Schriftführern den Regierungsrath Kritzler und Justizrath Winter, jeden mit 23 Stimmen.
Die zweite Kammer hielt Vormittags eine erste vorbereitende Sitzung, welche der Großherzogliche Ministerial⸗Rath Maurer als Einweisungs⸗Kommissär anwohnte. Sie zählte 48 anwesende Mit— glieder, und es fehlten nur die Abgeordneten Hillebrand und Mohr. Abgeordneter Müller aus Bensheim war Alters-Präsident. Die zur vorläufigen Prüfung der Wahlen durch das Loos zusammen— gesetzten fünf Abtheilungen wählten die erste den Abgeordneten Prätorius, die zweite Goldmann, die dritte Breidenbach, die vierte Matty, die fünfte Klipstein zu ihrem Vorstande. Den Abtheilun— 6 wurden die Wahl-⸗Aklten überwiesen, mit welchen sie sich in die
Baden. Karlsruhe, 16. Jan.
üreaus zurückzogen.
In einer zweiten, Nachmittags 4 Uhr beginnenden Sitzung, an welcher 49 Mitglieder — alle außer dem durch Krankheit ab⸗— gehaltenen Abgeordneten Mohr — theilnahmen, wurde über die vorläufige Prüfung der Wahlen Bericht erstattet, nach welchem bei keiner derselben eine Beanstandung vorkani. Hierauf schrilt man zur Wahl des ersten Präsibenten, für welche bei mangelnder ab solutter Majorität drei Strutinien nöthig wurden. Im ersten er⸗ hielten Abgeordneter Goldmann 19, Abgeordneter Hillebrand 18, Abgeordneter Klipstein 11, Abgeordneter Hofmann 1 Stimme; im zweiten Goldmann 20, Hillebrand 18, Klipstein 10, Hofmann 1 Stimme; im dritten endlich Goldmann 24, Hillebrand 26, Klip— stein 5 Stimmen. Abgeordneter Goldmann ist daher erster Prä—⸗ sident. Die Vice Praͤsidenten erhielten gleich im ersten Skru⸗ tinium jeder die absolute Mehrheit und zwar Abg. Klipstein als
Vice⸗Präsident 29 Stimmen. — Die Wahl der Secretaire fiel im ersten Skrutinium auf Abg. Metz mit 27 Stimmen als ersten Se⸗ cretair; im dritten Skrutinium auf Abg. von Grolman mit 2. Stimmen als zweiten Secretair. Als Substituten der Schriftführer wurden die Abg. Draudt und Eich, jener mit 27 Stimmen im zweiten Skrutinkum, dieser mit 30 Stimmen im ersten erwählt.
Heute nach 11 Uhr wurden die landständischen Kammern von dem Prästdenten des Großherzoglichen Siaats-Ministeriums, Herrn Freiherrn von Dalwigk, im Namen und Vollmacht Sr. Koͤnigl. Hoheit des Großherzogs mit folgender Rede eröffnet:
n, , , Herren!
Se. Königliche Hoheit der Großherzog haben mir den Be—
fehl zu ertheilen geruht, in Allerhöchstihrer Verhinderung die der— malige außerordentliche Ständeversammlung zu eröffnen. Die Ereignisse, welche die Staatsregierung genöthigt haben, eine Versammlung zu berufen, in welcher besser, als es bei Wahlen mit allgemeinem direkten Stimmrech e möglich war, die Wünsche und Interessen der konservativen Elemente der Bevölkerung vertreten sein werden, waren von der ernstesten Art. Sie ließen nur die Al⸗— ternative, ent weder auf das monarchische Prinzip zu verzichten, den Staat selbst und mit ihm die Existenz seiner Angehörigen der schlimmsten Herrschaft, der Willkür der Factionen, preiszugeben, oder von dem Nothwehrrechte Gebrauch zu machen, welches für solche auß erordentliche Fälle eine weise Gesetzgebung auch noch aus— drücklich in die Hände des Staatsoberhauptes gelegt hat.
Die erste glänzende Genugthuung wurde der Regierung zu Theil, als die Fortentrichtung der willkürlich verweigerten Steuern mit einem bis dahin nie vorgekommenen Eifer erfolgte. Eine wei— tere Genugthuung erwartet die Regierung von Ihnen, meine hoch— geehrtesten Herren, indem sie Ihnen Gesetz- Entwürfe zur Erthei— lung Ihrer Zustimmung vorlegt, welche bestimmt sind, die früher so ausgezeichnete Ordnung in den Finanzen des Großherzogthums neu zu befestigen und den revolutionären Angriffen auf die monarchische Verfassung des Landes kräftiger, als seither möglich war, nament⸗— lich durch eine ausreichende Preßgesetzgebung, so wie durch Vor— schriften zur Sicherung einer unpartesischen, unabhängigen Rechts⸗ pflege und Herstellung selbstthätiger befriedigender Abministration, zu begegnen.
Die hessischen Waffen waren es, die vor nicht langer Zeit der übermächtigen, gewaltsamen Revolution einen festen Tamm ent— gegenstellten. An uns ist es nun, unserem deutschen Vaterlande zu zeigen, daß auch in der Bekämpfung der Anarchie mit den fried— lichen Mitteln der Gesetzgebung, in ber Schaffung von Einrich—⸗ tungen, welche die öfsentliche Sicherheit und die damit zusammen— hängenden Interessen der Einzelnen, eben so kräftig, als die bür— gerliche Freiheit, wahren, das Großherzogthum Hessen unter allen Staaten Deutschlands in der vordersten Reihe steht.
Die Staats-Regierung wird redlich bemüht sein, durch Ge⸗ setzlichkeit, durch Thätigkeit und Kraft den Erwartungen zu ent— sprechen, welche Sie, meine hochzuvrehrenden Herren, und das Land an sie zu stellen berechtigt sind. Sie wird insbesondere, wo sie immer die Interessen des Landes zu wahren hat, nie ver— gessen, welche Stellung Hessen, gestützt auf sein gutes Recht und die Haltung seines Volkes, anzusprechen berufen ist.
(Der Ministerial-Secretair verliest die Eidesformel und ruft die Beeidigten einzeln auf. Nach der Beeidigung fährt der Groß herzogliche Kommissär fort:)
Im Namen des Großherzogs erkläre ich die gegenwärtige außerordentliche Stände⸗-Versammlung für eröffnet.“
Schleswig⸗Holstein. Aus Schleswig, 17. Jan. Durch die Flensb. Ztg. wird eine Bekanntmachung vom 11ten d. ver— öffentlicht, nach welcher die Einrückung der Proklame und anderer
ffentlicher Bekanntmachungen der Behörden des Herzogthums Schleswig in den Altonaer Merkur und die Schleswig⸗ Holsteinischen Anzeigen, so wie in fremde Zeitungen, bis weiter wegfallen, dagegen solche Bekanntmachungen in die Flens⸗ burger Zeitung, die Dannevirke und die Berlingsche po⸗ litische und Avertissements-Zeitung eingerückt werden sollen. Die Behörden haben in den Fällen, in welchen sie der besonderen Um— stände wegen eine Einrückung in fremde Zeitungen sür erforderlich hal⸗ ten sollten, zuvor die Genehmigung der Ober⸗Justiz⸗Kommission zu be— wirken. Die Veröffentlichung de rjenigen Proklame, deren Einrückung in den Altonaer Mercur‘ und die Schleswig-Holsteinischen Anzeigen nach den bisherigen Vorschriften hätte geschehen sollen, jedoch unterblieben ist, ist nachträglich in die oben genannten Zei⸗ tungen zu veranlassen, insofern nicht den Umständen nach von der Ober-⸗-Justiz⸗Kommissien das Unterbleiben derselben genehmigt wer— den sollte. Die für das einmalige Einrücken einer Bekanntmachung zu erlegende Gebühr ist für die B erlingsche Zeitung zu 3 Mark Cour., für jedes der beiden anderen Blätter zu 1 Mark 8 Schill. Cour., so wie für dreimaliges Einrücken, für die Berling=— sche Zeitung zu 6 Mark Cour. und für jedes der beiden anderen Blätter zu 3 Mark Cour. bestimmt; die gratis und es officio er— lassenen Bekanntmachungen dagegen werden unentgeltlich in die genannten Blätter eingerückt werden.
Mecklenburg⸗Schwerin. Schwerin, 18. Jan. Das Regierungs-Blatt enthält folgende Bekanntmachung: Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß für den Durch⸗ marsch der nach Holstein rückenden Kaiserlich österreichischen und Königlich preußischen Executions- Truppen durch Mecklenburg ein verfassungsmäßiges Marsch⸗Kommissariat, bestehend aus dem Gra» fen von Oeynhausen auf Brahlstorf, als landesherrlichem Kom— missarius, und aus dem Landrath Grafen von Eyben auf Setzin und Bürgermeister Flörke in Grabow, als ständischen Deputirten, bestellt worden ist. Schwerin, am 16. Januar 1851. Großher⸗ gel ,, Ministerium des Innern. Im Auftrage. Knaudt.
erster Vice⸗Prästdent 30 Stimmen; Abg. Hofmann als zweiter
Rostock, 17. Jan. (M. Ztg.) In der Nacht von gestern auf heute starb nach 14tägigem Krankenlager an einem Brustübel der ordentliche Professor der Theologie und derzeitige Dekan der theologischen Fakultät, r. Johann Philipp Bauermeister, ein vieljähriges und verdientes Mitglicd unferer Universität, im bi sten Lebensjahre.
Boitzenburg, 17. Jan. (H. 5.) Die ersten Truppen der öster= reichischen Armee unter Feldmarschall⸗Lieutenant von Legeditsch passiren heute pr. Böte die Elbe auf drei Punkten, und zwar bei Artlen— burg, Lauenburg und Boitzenburg. Der Eisganug ist noch nicht so bedeutend, zumäl bei dem jetzigen gelinden Wetter, daß er' den Uebergang wesentlich hindern wird, und es ist die Absicht, auf jeder der drei Fährstellen heute etwa 1200 Mann überzusetzen. — Der Truppentheil, der hier übergeht, übernachtet eine Nacht bei uns, um den folgenden Tag das Herzogthum Lauenburg bei Büchen zu betreten; solcher Abtheilungen haben wir im Ganzen vser zu er⸗ warten. Das ganze Corps von 26,9000 Mann sammelt sich im Lauenburgischen, von einem weiteren Vorrücken in Holstein verlau⸗ tet noch nichts.
ldenburg. Oldenburg, 15. Jan. In der gestrigen 2 des . wurde das Gesetz zur Regelung der Ablö⸗ sungen von Berechtigungen des Staats nach dem Vorschlage des Ausschusses einstimmig angenommen. Durch dasselbe sind nur die unzweifelhaften Verhältnisse geregelt, andere Fälle aber der weite⸗ ren Erforschung bei Gelegenheit der neuen Steuer⸗Umlegung über⸗ lassen, da es auch in der Debatte anerkannt wurde, daß es bei vielen Leistungen sehr zweifelhaft sei, ob sie aus dem gutsherrlichen Verhältnisse, bei der Verwandlung des Gutsherrn in den Landes⸗ herrn, hervorgegangen, oder oh sie zu den staatlichen Abgaben ge— hörten. Die Versammlung vertagte sich am Schlusse der Debatte bis auf nächsten Montag.
Bremen. Bremen, 16. Jan. Die Bürgerschaft beschloß in ihrer gestrigen Versammlung unter Anderem die Gültigkeit der verein⸗ barten Gesetze zur Einführung von Geschworenen-Gerichten auf die nächsten zwei Jahre und demgemäß auch die Niederfetzung einer Kommission zur Entwerfung einer entsprechenden Kriminalprozeß⸗ Ordnung. Von der Ausführung des in der Verfassung ausge— sprochenen Prinzips einer Trennung der Justiz und Verwaltung in den Hafenorten wurde noch Abstand genommen.
Ausland.
Frankreich. Paris, 17. Jan.) Monet, Mitglied der Majorität und gemäßigter Republikaner, beabsichtigt, der National— Versammlung ein allgemeines Mißtrauens-Votum gegen das Mi— nisterium vorzuschlagen.
Der spanische Ex⸗Minister-Präsident Narvaez ist bereits in Paris eingetroffen. Weshalb er Madrid und Spanien nach seiner Demission so eilig verlassen hat, ist noch unbekannt.
Der bekannte Flüchtling Caussidiere ist wegen Verleumdung des legitimistischen Journalisten Marchal, den er beschuldi t hat, sich für 1 Million Fr. zur Ermordung des Grafen Chambord angeboten zu haben, in contumaciam zu 1000 Fr. Geldstrafe verurtheilt worden.
Das Civil-Tribunal hat Zwangs⸗Maßregeln gegen das wegen Veröffentlichung ungestempelter Feuilletons zu etwa 21,000 Fr. Geldstrafe verurtheilte Evenement angeordnet.
General Baraguay d'hilliers hat in den Tuilerieen dieselbe Wohnung bezogen, welche sein Vorgänger Changarnier innehatte.
Als Nachfolger des verstorbenen Revacteurs Perrer beim Siegle nennen Einige Marrast, Andere de Tiennt.
Nächsten Sonntag findet die General-Versammlung der Eigen— thümer der Presse statt. Der Gewinn eines jeden der 50 An⸗ theile (12,000 Frs.) beläuft sich auf 5843 Fr. Das Kapital der Presse beträgt 600,009 Fr, also beinahe 50 pCt. Gewinn.
Das Journal des Débats bedauert, daß Lasteyrie in sei— ner vorgestrigen Rede vergangene Scenen auf eine so giftige Weise dargestellt, wodurch dieselben eine viel größere Wichtigkeit erlangt hätten, als sie früher gehabt. Sehr belobend spricht sich dieses Blatt über den Minister Baroche, über dir Würde und Festigkeit aus, die derselbe an den Tag gelegt.
Großbritanien und Irland. Lon don, 17. Jan. Gestern Mittag war wieder ein Ministerrath, der drei Stunden dauerte. Lord John Russell versammelte gestern in seiner Stadt— wohnung eine zahlreiche Gesellschaft zu einem Diner. Der Gehei— meraths-Präsident, Marquis von Lansdowne, veranstaltet am 3. Fe bruar seine erste Parlaments-Soiree.
Lord Somerset ist in einem Alter von 66 Jahren vorgestern gestorben.
14. Jan. (W. 3.) Borella, Mitglied
Italien. Turin, beantragt die Aufhebung des
der Linken der Deputirtenkammer, St. Paulus⸗Ordens.
Laut der Armoniga sollen Ratazzi und mehrere andere Mit glieder des linken Centrums in das Ministerium eintreten. Da gegen soll die Rechte im vertraulichen Wege remonstrirt haben.
Das Marinebudget ist mit einer Ersparniß von 67,614 Lire votirt worden.
Florenz, 13. Jan. Der Statuto ist wegen eines Artikels gegen das Theatergesetz auf einen Monat suspendirt worden. Der Constituzionale ist ebenfalls auf die Dauer eines Monats suspendirt.
Der Postvertrag mit Frankreich ist abgeschlossen, die Ratifi— cationen desselben werden abgewartet.
Rom, 11. Jan. (W. 3.) Die Regierung hat sich bereit er— klärt, mit Toskana und Oesterreich über Eisenbahnverbindungen in Unterhandlung zu treten.
Spanien. Madrid, 11. Jan. (Ind epend. Belg.) Die Gaceta de Madrid veröffentlicht heute folgendes vom Mi⸗— nister der auswärtigen Angelegenheiten, P. J. Pidal, gegengezeich nete Königliche Dekret: „In Erwägung des dringenden Gesuchs, welches der Präsident Meines Ministerraths, Herzog von Valencia, seines angegriffenen Gesundheitszustandes wegen an Mich gerichtet, habe Ich die von ihm eingereichte Entlassung von seinem Amt angenom men, indem von höchster Zufriedenheit über seine Mir bewiesenen Proben von Treue und über die von ihm während der Ausübung seines hohen Amtes Meinem Throne und der Nation geleisteten Dienste erfüllt bleibe. Gegeben im Palast, 10. Januar 1851.“ Der Heraldo berichtet folgendes Nähere über den Rücktritt des General Narvaez, Herzogs von Valencia: „Der Mini— ster⸗Präsident, entschlossen, sich von dem ausgezeichneten Posten zurückzuziehen, den er seit, so langer Zeit innehatte, ersuchte Ihre Majestät von neuem inständigst, ihm zu erlauben, daß
er seinem lebhaften Wunsche zufolge ins Privatleben zurücktrete,.
um seine bekanntermaßen sehr wankende Gesundheit wiederherzu⸗ stellen. Die Königin weigerte sich, wie bei früheren Gelegenheiten, die vom Herzog von Valencia eingereichte Entlassung zu genehmi— gen und ließ ihm durch Vermittelung der Kabinetsmitglieder, welche General Narvaez ersucht hatten, seine Mittelsmänner zu sein, die lebhaftesten Bezeugungen ihrer Achtung zukommen. Abends erschie⸗ nen sämmtliche Minister bei Ihrer Majestät, um ihr die Gründe vorzutragen, aus welchen der Herzog von Valencig auf seinem, auf⸗ richtigen Rücktrittswunsch beharrte, und baten Ihre Majestät um Annahme seines Entlassungsgesuchs. Nach neuen und lebhaf⸗ ten Bitten willigte die Königin endlich ein. Sofort begab ich der Herzog von Valencia zu Ihrer Majestät, um ihr zu dan⸗ ken, Es versteht sich von selbst, daß die anderen Minister sich eben⸗ falls beeilen, ihre Entlassung anzubieten, doch wissen wir nicht, ob sie gangengmmen worden. Der Herzog von Valencia wollte nicht, na lein n . oder seine Anwesenheit irgend einer Combination im Wege stehen möchte, er entschloß sich daher, außerhalb Spaniens
97
die Ruhe zu suchen, deren er bedarf, und er ist denn auch noch in derselben Nacht nach dem Auslande abgereist. Die Nacion fügt hinzu, der Herzog von Valencia habe sein Entlassungsgesuch an die Königin durch Vermittelung der Herren Sartorius und Mo⸗ lins eingereicht. Um 2 Uhr Morgens reiste General Narvaez in Begleitung seines Adjutanten in einer Postkutsche nach Frankreich. Am folgenden Morgen unterrichtete eine von Herrn Pidal unterzeichnete Mittheilung die Prästdenten der beiden Kam⸗ mern von der Auflösung des Kabinets und, ersuchte sie, die Cortes Sitzungen so lange einzustellen, bis die Königin von ihrer Präro— gative würde Gebrauch gemacht haben. Die beiden Präsidenten wurden zur Königin berufen, welche, ihr Gutachten. in Bezug auf die Bildung eines neuen Kabinets hören wollte. Bis heute Abend ist ein solches jedoch noch nicht zu Stande gekommen. Man be⸗ zeichnet Herrn Mon für die Finanzen und Herrn Flores für die auswärtigen Angelegenheiten. Ob die Herren Satorius, Togores und Seijas mit dem Herzog von Valencia ebenfalls abtreten wer⸗ den, weiß man noch nicht. Der Rücktritt des General Narvaez hat ungünstig auf die Fonds gewirkt.
Türkei. Konstantinopel, 26. Dez. (Czas.) Meh— rere, Offiziers Stellen bekleidende Emigranten haben ihre Entlas— sung genommen, worauf von Seiten der Pforte Jedem eine Gra ⸗ tification von 1000 Piastern verabfolgt wurde. Sie richteten für diese Gunst eine Dank- und Ergebenheits Adresse an die Pforte, die 26 Unterschriften enthielt. Die Emigration in Schumla hat diesen Ort bereits verlassen und ist heute in Konstantinopel ange⸗ kommen, um sich nach Amerika einzuschiffen. (-Der Lloyd meldete bereits die bevorstehende Einschissung der Emigranten auf einer sardinischen Brigg nach Liverpool mittelst des Telegraphen).
Die Zeit der Abreise ist auf den 15. Januar anberaumt. Die Pforte hat 300,90) Piaster zur Bestreitung der Zahrkosten zis Liverpool bewilligt, von wo sie auf Kosten der engli⸗— is Liverpod willigt,
schen Regierung weiter befördert werden, welche auch versprochen habe, für Lie erste Unterkunft in Amerika zu sorgen. Auch die hier zurückgebliebenen Emigranten haben vom englischen Hesandten Neise⸗ pässe erhalten, um die Türkei beliebig verlassen zu können. Michael Czaykowski, welcher der Vermittler zwischen der Emigration und den westlichen Mächten gewesen, bleibt einstweilen dort unter dem Schutze Frankreichs, welcher Schutz ihm jedoch nach einer neuesten Eröffnung entzogen wurde. Die polnischen Emigranten Adam ZIloszowski, Strzelecki, Kabath, Kozlowski und Treczkin haben am 11. Dezember Aleppo verlassen, um nach Palästina zu reisen, wo sie alle historisch merkwürdigen Orte sehen und beschreiben wollen.
Eisenbahn⸗Verkehr. Kaiser Ferdinands-Nordbahn.
Die Einnahmen der Kaiser Ferdinands Nordbahn im Jahre 1850 sind sehr befriedigend; dieselben übersteigen die des Jahres 1849 bedeutend, in welchem durch die starken Truppen - Transporte eine bedeutende Vermehrung der Einnahme herbeigeführt wurde. Es wurde zwar im Jahre 1859 ebenfalls dadurch eine Vermehrung der Einnahme erzielt, jedoch nicht in dem Umfange, wie im Jahre Personen und 5,543,584 Ctr. Güter, die Einnahme betrug für Im Jahre 1849 wurden be—
Kr., zusammen 4,261,433 Fl. 3 Kr. 1 fördert 688,321 Personen und 4,006,057 Etr.
1848 wurden befördert 163,100 Personen und 3,381,465 Ctr. Gü ter, die Einnahme betrug für Personen 1,213,070 Fl. 54 Kr. und für Güter 1,462,048 Fl. 19 Kr., zusammen 2,675,119 Fl. 13 Kr Es wurden sonach auf der Hauptbahn im Jahre 1850 gegen 1849
Einnahme betrug mehr für Personen 279,164 Il. 12 Kr. und für Güter 638,219 Fl. 4 Kre, zusammen 917383 Fl. 46 Kr.; gegen 1348 wurden mehr befördert 392,400 Personen und 2,162,119 Ctr. Güter, die Einnahme betrug mehr für Personen 675,918 Fl. 54 Kr. und für Güter 910,394 Fl. 56 Kr., zusammen mehr 1,586,313 Fl. 50 Kr. Auf der Stockerauer Flügelbahn wurden im Jahre 18650 befördert 338,589 Personen und 115,318 Ctr. Güter, die Einnahme betrug für Personen 139,980 Fl. 48 Kr, und für Güter 8085 Fl. 7 Kr., zusammen 148,065 Fl. 55 Kr. Im Jahre 1849 wurden befördert 294,969 Personen und 96,286 Ctr. Güter,
Güter 6473 Fl. 52 Kr., zusammen 125,167 Fl. 142 Kr. Je 1848 wurden befördert 330,963 Personen und 76,670 Ctr. Güter, Güter 5700 Fl. 22 Kr., zusammen 138,801 Fl. 18 Kr. Es wur
21,286 Fl. 58 Kr. und für Güter 1611 Fl.
und für Güter 2384 Fl.
für Personen 6879 Fl. 52 Kr. ö Auf beiden zusammen 54
zusammen 9264 Fl. 37 Kr. langen Bahnstrecken wurden l, 194,189 Personen und 5,58, 902 Ctr. Güter, die Einnahme be trug für Personen 2, 028,970 Fl. 36 Kr. und für Güter 23 1,528 Fl. 22 Kr., zusammen 4,109,498 Fl. 58 Kr. Im Jahre 1849 wur—
*
3 Kr., zusammen 3 469,216 Fl. 59 Kr.
1,467,748 Fl. 41 Kr., zusammen 2,813,920 Fl. 31 Kr.
2,200,767 Ctr. Güter, die
men mehr 1,595,578 Fl. 27 Kr.
43 Kr. für das Jahr 1849.
) Die pariser Abend ⸗ ; ; / . gangen. Nachrichten vom 17ten sind heute nicht einge
1849. Auf der Hauptbahn wurden im Jahre 1859 befördert 855,500 Personen 1,888,989 Fl. 48 Kr. und für Güter 2,372,443 Fl. 15
Güter, die Ein⸗ nahme betrug für Personen 1,509,825 Fl. 6 Kr. und für Güter 1,734,224 Fl. 11 Kr., zusammen 3,344,049 Fl. 17 Kr. Im Jahre
mehr befördert 167,179 Personen und 1537.52, Ctr. Güter, die
die Einnahme betrug für Personen 118,593 Fl. 50 Kr. und für Im Jahre
die Einnahme betrug für Personen 133,100 Fl. 56 Kr. und für
den sonach in 1850 gegen 1849 mehr befördert 13,720 Personen und 19,932 Ctr. Güter, die Einnahme betrug mehr für Personen 15 Kr., zusammen 22, 898 Fl. 13 Kr.; gegen 1848 wurden in 18650 mehr befördert 7726 Personen und 38,648 Ctr. Güter, die Einnahme betrug mehr 6 Meilen im ganzen Jahre 1850 befördert
den befördert 83,290 Personen und 102,343 Ctr. Güter, die Einnahme betrug für Personen 1,728,518 Fl. 56 Kr. und für Güter 1,740,698. „ zus Im Jahre 1848 wurden befördert 794,963 Personen und 3,468,135 Ctr. Güter, die Ein⸗ nahme betrug für Personen 1,316,171 Fl. 50 Kr. und für Güter Es über⸗ steigt sonach die Anzahl der beförderten Personen in 1850 die von 1849 um 210,899 und der beförderten Güter um 1,656,559 Ctr., die Einnahme betrug mehr ftir Personen 300 451 Fe. 40 Kr. und für Güter 639, 830 Fl. 19 Kr., zusammen mehr 940,281 Fl. 59 Kr.; gegen 1818 wurden in 1860 mehr befördert 400,126 Personen und Einnahme betrug mehr für Personen 682,798 Fl. 46 Kr. und für Güter 912,779 Fl. 41 Kr., zusam— Hierbei ist jedoch, wie oben schon erwähnt, zu beachten, daß besondere Einnahmen in den Jahren 1849 und 1850 die Gesammt-Einnahme vermehrten. Dieselben betrugen im Jahre 1849, und zwar vom Monat Mai bis ult. Dezember, 105,816 Fl. 16 Kr.; im Jahre 1850 betrug diese Einnahme, und zwar nur in den Monaten November und Dezember, 288,712 Fl. 8 Kr.; rechnet man diese Einnahme von der Gesammt-Einnahme ab, so verbleibt aus dem gewöhnlichen Betriebe eine Einnahme von „120,786 Fl. 50 Kr. für das Jahr 18650 und von 3,03, 1400 Fl. Vergleicht man nun diese Einnahmen, welche aus dem Betriebe entsprossen sind, so würde sich eine Mehr⸗ einnahme pro 1850 gegen 1849 von 1,057,386 Fl. 7 Kr. ergeben; die Mehreinnahme gegen 1848 würde alsdann betragen 1,366, 866
ergeben würde gegen 1848 von 108,905 Jl. 30 Kr. und gegen 1849 von Ss, 115 Fl. 30 Kr. Die verschiedenen Quartale der' letz⸗ ten drei Jahre mit einander verglichen ergiebt Folgendes: im ersten Quartal 1850 wurden befördert 211,897 Personen und 1,328,979 Ctr. Güter, die Gesammt-Einnahme betrug S55, 909 Fl. 38 Kr.; im gleichen Quartal 1849 wurden befördert 133985 Personen und 714,902 Ctr. Güter, die Einnahme betrug 510,516 Fl. 39 Kr.; in demselben Quartal 1848 werden befördert 144819 Personen und 902,404 Ctr., die Gesammt⸗Einnahme betrug 60h, 33 gl. 28 Kr. Es wurden sonach in diesem Quartal 1850 gegen 1849 mehr be⸗ fördert 72,912 Personen und 613,177 Ctr. Güter, mehr eingenom⸗ men wurden 315,392 Fl. 59 Kr.; gegen 1848 wurden mehr be⸗ fördert 67,048 Personen und 425,675 Ctr. Güter, die Einnahme betrug mehr 2560, 536 Fl. 10 Kr. Im zweiten Quartal 1860 wurden befördert 285,ů764 Personen und 1,322,084 Ctr., die Gesammt; Einnahme betrug 1,016,429 Fl. 9 Kr.; im gleichen Quartal 1819 wurden befördert 279,898 Personen und 1,105,740 Ctr. Güter, die Gesammt- Einnahme betrug 976,669 Fl. 50 Kr.; in demselben Quartal 1848 wurden beförderl 212,978 Personen und 853,937 tr, die Gesammt- Einnahme betrug 712,413 Il. 48 Kr. Es wurden sonach in 1850 gegen 1849 mehr befördert 5866 Personen und 216,344 Ctr. Güter, mehr eingenommen wurden 393757 51. 19 Kr.; gegen dasselbe Quartal 1848 wurden mehr befördert 2,786 Perso nen und 468,147 Ctr. Güter, mehr eingenommen wurden 301, 01531. 21 Kr. Bei dem Quartal im 1849 ist zu bemerken, daß unter der Gesammt⸗ Einnahme 172,391 Fl. 41 Kr. für Militair⸗Transporte enthalten sind. Im dritten Quartal 1850 wurden befördert 306,105 Personen und 1,402,012 Ctr. Güter, die Einnahme betrug 1, 105,674 Fl. 54 Kr.; in gleichen Quartal 18419 wurden beför⸗ dert 290,557 Personen und 1,085,409 Ctr. Güter, eingenommen wur⸗ den 974,193 Fl. 17 Kr.; in demselben Quartal 1848 wurden beför⸗ dert 255,694 Personen und 875,745 Ctr. Güter, die Einnahme betrug 89, 8 Fl. 13 Kr., songch in 1850 gegen 1819 mehr 15,548 Personen, 316,603 Ctr. Güter und 131,481 Il. 37 Kr. Einnahmez gegen 1848 mehr 50,411 Personen, 526,267 Ctr. Güter und Il5,s16 Fl. 41 Kr. Einnahme. Im dritten Quartal 1849 befin⸗ den sich unter der Gesammt⸗ Einnahme 163,604 Fl. 58 Kr. für Militair-Transporte. Im vierten Quartal 1850 wurden befördert 390,423 Personen und 1,606,727 Etr., die Einnahme betrug 1,431,485 Fl. 17 Kr.; in demselben Quartal 1849 wurden beför⸗ dert 273,ů85 Personen und 1,196, 292 Ctr. Güter, eingenommen wurden 77,8357 Fl. 13 Kr.; im gleichen Quartal 1848 wurden befördert 180,542 Personen und 826,049 Ctr., die Einnahme be⸗ trug 706,275 Fl. 2 Kr.; sonach in 185 gegen 1849 mehr 116,573 Personen, 410,435 Ctr. Güter und 153,618 Fl. 4 Kr. Einnahme; gegen 1848 mehr 209,s8s1 Personen, S0, 578 Ctr. Güter und 725,210 Fl. 15 Kr. Im vierten Quartal befinden sich unter der Gesammt-Einnahme die Einnahmen für Militair⸗Trans⸗ porle, und zwar für 1850: 288,712 Fl. 8 Kr. und für 1849: 69, 8i9 Fl. 37 Kr. Löbau⸗Zittauer Eisenbahn. Frequenz und Einnahme
vom 1. Oktober bis mit Dezember 1850. . Fir 3, 6,195 Rthlr. 1 Sgr. 6 Pf. „116,649, 11 Ctr. Güter zc. inkl. ö ⸗
, 6,653 5 Summa 12, 848 Rthlr. 20 Sgr. 7 Pf. Die Einnahmen des Jahres 1850 nach den vierteljährigen Veröffent⸗ . ö lichungen haben betragen. . ..... 50, 264 Rthlr. 16 Sgr. 5 Pf. Gegen im ges? 849 K . 44,429 * ,, 9
Mehr⸗-Einnahme im Jahre 1850 5,834 Rthlr. 18 Sgr. 6 Pf,
Sächsisch⸗Schlesische Eisenbahn. 9 Frequenz und Einnahme im Monat Dezember 1850. Fp 35, , ,,,, 17,204 Rthlr. 26 Ngr. — Pf. 111,280, 2 Ctr. Güter 2c. inkl.
k, .
5, . 16,279 ) 16 ; 8 5 33,484 Rthlr. 12 Ngr. 8 Pf.
Die Einnahmen des Jahres 1850 nach den monatlichen Veröffent⸗ lichungen haben betragen ...... 8,30
Gegen im Jahre 1849 .... ...... 377,183
Mehr-Einnahme im Jahre 1850. 31,121 Rthlr.
108, 304 Rthlr. 28 Ngr. — Pf.
86 2
1 Rh, f.
Königliche Schauspiele.
Dienstag, 21. Jan. Im Opernhause, te hor Vorstellung. Statt des Ballets: „Die Sylphide“: Die . oder Gisela, Ballet in 2 Abth., von St. Georges und Cyrallt. Vorher: Die Vertrauten, Lustspiel in 2 Akten, von Ad. Müllner
Preise der Plätze: Parquet, Tribüne und zweiter Rang Rihlr. Erster Rang, erster Balkon daselbst und, Yroscenium Rthlr. 19 Sgr. Parterre, dritter Rang und Balkon daselbst Sgr. Amphitheater 10 Sgr. - . En ,, 22, J n. Im Schauspielhause. 15te Abonnemer te Vorstellung: Am Geburtstage Lessing's, dessen: Nathan der Wei dramatisches Gedicht in 5. Akten.
Abonnements Willys
2
Königsstädtisches Theater.
Dienstag, 21. Jan. Die beiden Faßbinder. Po ff t sang in 2 Akten, von L. Feldmann. Musik von Franz von Supp— Vorher: List und Phlegma. Vaudeville in 1 Akt, von L. Angel: (Herr Theodor Wagner: Baron Palm, als Gast.)
; Mittwoch, 22. Jan. Gastrolle der Mad. Castellan. (Italien sche Opern⸗-Vorstellung Auf vieles Begehren; Lucia di mermoor. Oper in 3 Akten. Musik von Donizetti. Castellan: Lucia.) . . .
Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und i des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛ0. — Donnerstag, 23. Jan. Zum erstenmale: Hans wurst und seine Familie. Schauspiel in 5 Akten, nach der pariser Original⸗Bear beitung des Palliasse et sa Famille, von S. E. .
Die neuen Kostüme nach den französtschen Figurinen.
Meteorologische Beobachtungen.
Nach einmaliger
Fl. 19 Kr., was eine durchschnittliche Mehreinnahme pro Monat
1851 Morgens Nachmittags Abends e,. 19. Jan. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. ame e 740 35 * R 9“ 6 2. 7,4 n. kbustdlruek·· z39, 2 Var. 339, So“ r. 339, 70 . n. Luftwkrme--· * 2,5 n. * 3,1 R * 96 ö 1 w eee ee. j . 9 Mn. 6 * 0 Thaupunkt-- 2 1s. 3 * 9. pCt. Ausdünstunt ö Munrtakttigun - 91 Ec. ö. Rehe. Btederachlas , oas“„ nF. Wetter.. Nobel. . . n. Warme echeel 4 3, 8* Wind .... VW. J. * . 6 9 * . ger 1 8 Tagesmittel: 339, 7 Par. 1,17 R 41, ;