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ein Unglück begegnet, in Folge dessen der Lokomotivführer, der Heizer und ein Passagier das Leben verloren haben. Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen, welcher sich auf der Rückreife von Berlin nach Bonn auf dem Zuge befand, ist mit seinem Gefolge unverletzt geblieben.
Köln, 22. Jan., Nachmittags. (Köln. 3tg.) In Betxeff des gestrigen Unfalls auf der Köln-Mindener Eisenbahn erhalten wir eben folgende Bekanntmachung: ]
Die in der zweiten Ausgabe dieser Zeitung vom 22sten 3. M. gegebene Rachricht von einem' Unglücksfalle, welcher zwischen Brak⸗ webe und Gütersloh gestern den Berlin-Deutzer Zug getroffen hat, bestätigt sich leider. Bie Ursache des Entgleisens der Maschine und des unmlttelbar dahinter laufenden Pack- und der folgenden wier Personenwagen bei einem Wege⸗Uebergange der Bahn wärter⸗Sta⸗ lion Nr. Z33 konnte bis zur Stunde nicht ermittelt werden. Außer dem hierbei erfolgten Tode des Maschinenführers Kleine II. und des Heizers von Majowaki ist auch der des nordamerikanischen Ge⸗ sandtschafts⸗Secretairs John B. Ander aus New-Nork zu beklagen.
Ferner ist nach den bisherigen Mittheilungen schwer verletzt worden; der Hülfs-Bremser Hölscher; leichter: der Zugführer Stumpfeld, die Schaffner von Cölln, Bormkessel und Bunteschuh; auch einige Passagiere haben Verletzungen davongetragen. ;
Eine Unterfuchung des Unfalls ist angeordnet und behalten wir uns weitere Mittheilung über das Ergebniß derselben vor.
Köln, 22. Januar 1851.
Die Birecklon der Köln-Mindener Eisenbahn⸗ Gesellschaft.
Oesterreich. Wien, 21. Jan. Der Herzog von Parma hat dem Erzherzog Leopold von Oesterreich das Großkreuz des Königlichen unter der Benennung des heiligen Ludwigs Ordens bestehenden Verdienst⸗ Ordens, der Großherzog von Toskana dem Fürsten Friedrich Liechten⸗ stein, Kommandirenden der österreichischen in Toskana garnisonirenden Hülfstruppen, das Großkreuz des unter der Benennung des heiligen Josephs⸗-Ordens bestehenden Verdienst⸗Ordens verliehen.
Der Lloyd meldet: „Der Verein zur Errichtung weiblicher Arbeitsschulen ist in reger Thätigkeit begriffen und wird noch im Laufe weniger Tage Schulen errichten. Unser Gouverneur, Feld⸗ zeugmeister Freiherr von Welden, fährt fort, sich mit menschenfreund⸗ lichem Eifer dieser Arbeitsschulen anzunehmen. Derselbe ist jetzt eifrig bemüht, das Interesse unserer reicheren Mitbürger für diese Anstalt zu wecken, und hat den folgenden Brief an die Freiherren von Sina und von Rothschild gerichtet: „„Hochwohlgeborner Frei— herr! Ich wende mich diesmal nicht allein an den Mann des Reichthums, sondern ganz vorzüglich an den Menschen von Gemüth und Verstand. Wenn wir das immer mehr heranwachsende Prole—⸗ tariat nicht jedes Besitzthum gefährden sehen wollen, so müssen Mittel jeder Art dagegen angewendet werden von Seiten des Staats, daß um jeden Preis die Handhabung der Gesetze durchgeführt werde, von Seiten der Besitzenden, indem sie trach— ten, dem wirklichen Elende und Mangel, so viel es einem Jeden möglich ist, zu Hülfe zu kommen. So schwer auch die Aufgabe sein mag, der Anfang muß gemacht werden, indem vor⸗ zügllch auf die Moralität des weiblichen Geschlechtes, auf welcher ja die Verbesserung der künftigen Generation beruht, hingewirkt wird, und dieser Zweck wird wohl durch Errichtung von weiblichen Arbeitsschulen für die unteren Klassen am besten erfüllt werden können. Sie müssen dort am allerersten errichtet werden, wo das Ververbniß am größten ist, das heißt, in allen größeren Haupt— städten. Ich habe diesen Gedanken in der gedruckten Nebenlage mehr entwickelt. Es hat die Würdigung und den Beifall bei man- chen erleuchteten Männern, am meisten bei vielen gefühlvollen Frauen aller Stände gefunden. Da Weiblichkeit auch nur von Frauen gebildet werden kann, so hat sich schnell unter dem Schutze einer hohen Frau ein Schulverein gegründet, der sich rastlos mit der Erziehung und Beschäftigung von Mädchen der untersten. ärmeren Klassen in dem Alter von 7 bis 15 Jahren beschäftigen will. Den großen Nutzen einsehend, haben sich auch einige Ge—= meinden mit der größten Bereitwilligkeit dem frommen Unterneh— men angeschlossen, und die Gemeinde Gumpendorf hat eine wahre Musterschule bereits gegründet, die unter dem Schutze Ihrer . Hoheit der Frau Erzherzogin Sophie nur Segen bringend fein kann. Sieben bis acht Arbeitsschulen in verschiedenen Vor— stäbten treten so eben in das Leben. Der Anfang wäre gemacht, aber für die große Population in Wien wären wenigstens 25 der⸗ lei Schulen nothwendig. Was möglich war, ist geschehen; aber die Kräfte schwinden, wenn nicht bedeutende Zuflüsse folgen. Ich habe mich voriges Jahr, und nicht umsonst, an das Großhandlungs— Gremium um Unterstützung für die Armen, vorzüglich aus der ar⸗ beitenden Klasse, gewendet und spreche Ihnen, Herr Baron, und Allen, die damals so reichlich gespendet, noch einmal meinen wärm⸗ sten Dank aus. Ich habe öffentlich Rechenschaft gelegt über die Verwendung der Beträge, die ich einem mich so hochehrenden Vertrauen verdanke. Die Armuth ist aus Wien nicht verschwun— den, das ist nicht die Aufgabe eines Jahres, aber sie ist minder erbittert geworden gegen den Besitzenden, weil der Arme gesehen, daß sich dieser mit seinem Elende beschäf— tigt. Von der Summe von ungefähr 16,000 Fl., die ich vom vo⸗ rigen Jahre erübrigt, habe ich in diesem Jahre die dringendste Armuth zu befriedigen gesucht, den größten Rest aber von 15,900 Fl. in Staats⸗Obligationen dem neuen Schulverein zugewendet. Dies hat den Anfang möglich gemacht; jetzt wende ich mich erneuert an das Handlungs-Gremium und an Sie, Herr Baron, als dessen vermöglichsten und würdigsten Repräsentanten, mit der Bitte, diesem in das Le— ben getretenen Schulverein durch kräftige Beiträge ein Kapital zu schaffen, damit seine künftige Existenz gesichert sei, um sorgenfrei sein heilvolles Wirken fortsetzen zu können, weshalb das angefügte Blatt zu gefälligen Beiträgen aufzunehmen bestimmt ist. Ihre Stimme, in Würdigung dieser meiner hier so sehr motivirten Bitte, wird auch die Anderen des löblichen Gremiums bestimmen und die edlen Damen, die sich einem so löblichen Zwecke widmen, auch zu Sammlungen in ande⸗ ren Kreisen ermuthigen. Sie werden mir gewiß nicht sagen, was Sie Alles schon gethan haben, das erkennt man und kann Sie nur bestimmen, in Ihrem Eifer für die gute Sache fortzufahren. Ew. Hochwohlgeboren würden mich sehr verbinden, wenn Sie diesen Brief in dem löblichen Gremium verbreiten wollten, er ist ja an Alle gerichtet, die es gut und edel meinen, und es ist dies die Ur— sache, warum ich ihn Hochdemselben in mehrfachen Exemplaren bei⸗ schließe. Empfangen Sie die aufrichtigste Verficherung meiner ho⸗
en Ächtung, die ich Ihnen hiermit zu zrneuern die Ehre habe. Ew. Hochwohlgeboren ergebener Diener. Wien, 18. Januar 185.“
Wien, 22. Jan, Se. Majestät der Kaiser, von dem leichten Unwohlsein bereits völlig hergestellt, erschien vorgestern im Hof⸗ burgtheater und wohnte dem ersten Akte der Vorstellung Hein⸗ rich s IV. bei.
z. Ihre 2 ät die Kaiserin⸗Mutter war vorgestern von einem leichten Unwohlsein befallen; befindet sich aber seit gestern wieder
vollkommen e n, . Generak⸗Major Baron Jelacie koͤmmt als Brigadier nach
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Agram, General-⸗Major Mihlc nach Karlstadt und General⸗Major 3 Waldstein nach Stanislaus. General⸗Major von Lang ist in den Stand der Disponibilttät versetzt worden.
Bayern. München, 21. Jan, (1. Ztg- Heute Vormit; 6 . an einem Nervenschlag in dem Alter von 62 Jahren der Freiherr Max Prokop von Freyberg-Cisenberg. Staats fath im außerordentlichen Dienst, quieszirter Neichsarchivar und ehemaliger Vorstand der Akademie der Wissenschaften, bekannt als Verfasser mehrerer historischen Schriften, ein Mann von streng⸗ katholischer Richtung, welchem der Ruf der Rechtlichkeit und Bieder⸗ keit ins Grab folgt. In dem Jahr 1847 wurde ihm von König Ludwig das Portefeuille des Kultusministeriums angeboten, dessen Uebernahme Herr von Freyberg damals ablehnte.
Mit nächstem 1. Februar wird Legations-Rath Dingelstedt die Leitung unserer Hof- und Nationalbühne provisorisch übernehmen. Der bisherige Intendant, Freiherr von Frays, tritt als Oberst des hiesigen Infanterie-Leibregiments in den aktiven Militairdienst, zu— rüch und ist in allerhöchster Anerkennung seiner thätigen Geschäfts⸗ führung von Sr. Majestät mit dem Komthurkreuz des Michaels⸗ Ordens ausgezeichnet worden. Zur Industrie-Ausstellung in Lon— don wird sich als bayerischer Regierungs- Kommissär Professor Schafhäut begeben und demnächst dahin abreisen, um schon bei Auspackung und Aufstellung der von Bayern entsendeten Industrie⸗ Gegenstände an Ort und Stelle anwesend zu sein. Ein Bild der Vorzeit sehen wir wieder in dem alle sieben Jahre sich erneuernden Schäfflertanz, welcher in diesem Karneval auf den Straßen Mün⸗ chens ausgeführt wird. Der Ursprung desselben datirt auf die Zeit der großen Pest in München, das Jahr 1517, zurück, und es hat sich die alte Sitte des periodischen Tanzes der Schäffler mit ge— ringer Unterbrechung und ohne wesentliche Veränderung der frühe— ren Kostümirung unausgesetzt bis auf unsere Tage erhalten.
Zur regelmäßigen Ergänzung des stehenden Heeres für das Jahr 1851, gemäß den Bestimmungen des Heeres-Ergänzungs— Gesetzes vom 15. August 1828, hat Se. Majestät der König die vorldufige Aushebung einer dem Sechstel des formationsmäßigen Heeresstandes entsprechenden Anzahl von 13,000 Konskribirten (davon 9044 zur Infanterie, 1872 zur Reiterei, 1809 zur Artillerie, 122 zu den Sanitäts-Compagnieen und 163 Mann zum Genie⸗ Regiment) aus der Altersklasse 1829, vorbehaltlich der gesetzlich zu— lässigen Maßnahmen für den eintretenden Fall eines weiteren Er⸗ gänzungs-Bedarfs, allerhöchst genehmigt.
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Hannover. Hil des heim, 20. Jan. (3 tg. f. N. D.) Die in den letzten Tagen hier durchgekommenen, noch nicht erwähnten österreichi— schen Truppen bestehen aus dem Brigadestabe des General-Major Görger, 1sten und 2ten Bataillon Graf Rugent⸗Infanterie (Gali zier), welche heute Morgen mit der Eisenbahn weiter befördert sind. Augenblicklich liegen hier und in den Ortschaften der Umgegend das 1ste und 2te Bataillon Erzherzog Ludwig-Infanterie (Mähren), so wie mehrere Batterieen, worunter eine Raketen⸗Batterie. Auch trifft so eben ein ungeheurer Brückenpark hier ein. Ein in hie— siger Kaserne für die Oesterreicher errichtetes Lazareth ist bereits sehr stark überfüllt.
Hessen. Kassel, 21. Jan. (K. 3.) Nachdem die Durch- züge der Kaiserlichen Truppen aufgehört haben, werden einzelne Abtheilungen der Königlich bayerischen jetzt wieder der Stadt nä— her gelegt werden. Die betreffenden Dislocationen haben bereits begonnen, und es ist eben (Mittags) ein Bataillon Bayern nebst einer Batterie Geschütz hier eingerückt. Die Kurfürstlich hessischen Truppen sind durch den Einmarsch der Jäger, welche vor drei Ta⸗ gen hier wieder einrückten, um ein Bataillon verstärkt worden. Zwischen den verschiedenen Truppentheilen herrscht vollkommene Eintracht.
Kassel, 21. Jan. (D. R.) Die Märsche der nach Schles— wig⸗Holstein rückenden österreichischen Pacifications-Truppen sind mit dem vorgestrigen Tage geschlossen. Die Einquartierungen hatten für Kassel aber schon mit dem 17ten d. aufgehört, da die seitdem durch⸗ gekommenen Mannschaften meistens auf den umliegenden Dörfern untergebracht wurden und theils sofort weiter gingen. Am 18ten kamen hier in der Nähe noch zwei Transporte Pioniers, ein De⸗ taschement Nugent-Infanterie und die 7te Proviant-Division an, und am 19ten das Aufnahmespital No. 4, bei welchem sich meh— rere barmherzige Schwestern befanden. Heute gegen Mittag kam hier ein Bataillon Bayern vom ten Infanterie-Regiment mit klin— gendem Spiele an. Der Kurfürst empfing dasselbe auf dem Friedrichsplatz und ließ es dort an sich vorbeidefiliren. Dieses Ba— taillon hatte Kassel wegen der österreichischen Truppen⸗Durchmärsche verlassen und geht jetzt, nachdem es hier einen Rasttag gehalten, nach Rotenburg, welches ihm vorläufig als Garnisons-Ort angewie— sen ist. Weitere Truppenbewegungen haben nicht stattgefunden, außer daß vorgestern Ahend ein Schützen-Bataillon hier ankam, und das Zte kurhessische Infanterie-Regiment, welches früher in und um Bockenheim lag, in seine Garnison Hanau zurückgekehrt ist.
Der Bezirks-Direktor Wachs hat folgende Bekanntmachung erlassen: „Da es neuerlich vorgekommen ist, daß ein Theil des Publikums durch Beifallsbezeugung bei solchen Stellen der zur Aufführung gebrachten Theaterstücke, welche nur irgendwie eine po— litische Auslegung zulassen, Demonstrationen hervorzurufen suchte, so sieht sich der Unterzeichnete in besonderem Auftrage des Herrn Bundes-Civil-Kommissars veranlaßt, vor der Wiederholung derarti— ger Ruhestörungen mit dem Bemerken zu warnen, daß die Anstif⸗ ter und Theilnehmer an solchen Demonstrationen als Ruhestörer nach den gegenwärtig bestehenden Gesetzen des Kriegszustandes zur Bestrafung werden herangezogen werden. Der Bezirksdirektor Wachs.“ Man hofft, daß dieses Verbot bald wieder zurückgenommen werden wird, da dasselbe wider den Willen der Hoftheater⸗Intendantur er— lassen ist. Ber Graf hatte bereits vor 14 Tagen diesen Befehl an den Polizei-Direktor Henkel ergehen lassen. Dieser erklärte sich jedoch außer Stande, denselben auszuführen, da die Hoftheater⸗ Intendankur nicht damit einverstanden sei.
Der Polizeidirektor Henkel ist noch nicht vernommen und eben so wenig der Polizeikommissar Hornstein. Dem Staatsprokurator ist nur eine einfache Anzeige der erfolgten Verhaftung zugegangen, und zwar zu dem Ende, um für die Aufnahme derselben im Civil⸗ efängnisse zu sorgen, und den Angeklagten ist mitgetheilt, daß sie is auf Welteres verhaftet blieben.
Hessen und bei Nhein. Darmstadt, 21. Jan. (Fr. J.) In der heutigen Sitzung der ersten Kammer ward beschlossen, zur Jeitersparniß künftig die Protokolle nicht mehr zu verlesen, sondern nur zur Einsicht der Mitglieder im Berathungszimmer niederzu— legen. Unter den Eingaben befindet sich eine des Advokaten Pur⸗ gold wegen Umgestaltung der Anwaltvereine und Anwaltkammern fn deutschrechtliche Genossenschaften. Abg. Kritzler erneuert meh⸗ rere seiner Anträge vom vorigen Landtage, und zwar wegen Be= nutzung des Wassers in nicht chiffbaren Flüssen und Bächen durch Gewerbtreibende und e , . um Streitigkeiten vorzubeugen, wegen wohlfeilerer Betreibung grundherrlicher Gefälle, wegen Ent⸗
rungen von Mobilien in Civilrechts Streitigkeiten. Antragstelle wünscht Vorlagen von Gesetz-Entwürfen seitens der Staatsregie⸗ rung über diese Gegenstände. Es wird von mehreren Abgeordne⸗ ten bemerkt, daß die Regierung bezüglich des dritten Gegenstandes bereits eine Gesetzvorlage beabsichtige. Der Graf von Leiningen— Westerburg protestirte gegen die im Jahr 1848 erfolgte eigen mächtige Aufhebung der Rechte der adeligen Gerichtsherren, sich auf seine bereits af zwei früheren Landtagen erhobenen Reclama— tionen beziehend und sich vorbehaltend, nöthigenfalls bei dem deut⸗ schen Bunde, den er noch als zu Recht bestehend anerkenne, geeig nete Schritte zu thun. Die Kammer wählte ihre ständigen Aus— schüse und zwar: 1) in den Finanz-Ausschuß die Herren von Bech told (General), von Riedesel, Humann, Eckhardt und Winter; 2) in den Petitions⸗ Ausschuß: Kanzler Birnbaum Pfannebecker, Engelbach, Ellenberger und Camesasca; 3) Legitimation Ausschuß: von Löw, Davis, Kritzler, von Günderrode, don Grolman. .
Darmstadt, 21. Jan. (Fr. J.) In der heutigen Sitzung der zweiten Kammer kam die Kompetenzfrage, angeregt durch einen bezüglichen Antrag des Abgeordneten Lehne, zur Sprache. Der Antragsteller bat um baldige Verhandlung des Gegenstandes, und in den Abtheilungen wurde der Ausschuß zu dessen Prüfung so⸗ gleich ernannt aus den Herren Müller-Melchiors, Klipstein, Reh, von Rabenau, Breidenbach. Letzterer ist Vorstand des Ausschusses. Bei der Wahl der ständigen Ausschüsse wird der Finanzausschuß gebildet aus den Abgeordneten: Müller-Melchior's, Draudt, Kraft von Dieburg, Volhard, Kraft von Gießen, Zöp—
pritz, George. Vorstand: Zöppritz. Der Legitimations⸗Ausschuß aus den Abgeordneten: Wittmann, Matty, Reh, Klipstein,
5 Vor⸗
Brumhard und Frank von Darmstadt. stand: Klipstein. Der Petitions⸗-Ausschuß aus den Abgeordneten Eich (Vorstand), Ploch, Kempf, Hillebrand und Lehne. Zu Abthei lungs-Vorständen werden erwählt: die Herren Lehne, Klipstein, von Stark, Matty und Reh. Die Diskussion über die Frage: „ob auf die Thronrede eine Adresse erlassen werden solle oder nicht“, währte nicht lange. Nur Mitglieder der gothaer Partei (die Herren Zöppritz, Volhard u. s. w. sprechen sich für den Erlaß einer Ad resse aus, während die konservative Partei solche als zeit- und geldrau— bend verwarf, wie Herr von Rabenau und Andere. Nach Beseiti⸗ gung einiger Vorfragen wurde der Erlaß einer Adresse mit großer Masjorität abgelehnt.
von Stark,
Nächste Sitzung morgen früh 11 Uhr.
Vꝛecklenburg⸗Schwerin. Schwerin. Die Schw. Ztg. ist im Stande, das nachfolgende Aktenstück zu veröffentlichen:
„In Bezug auf die unterm 2. Januar d. J. aus Großher zoglichem Finanz⸗Ministerium erlassene Verordnung, betreffend die Verweigerung der Zollfreiheit bei Produkten ritterschaftlicher Guts⸗ pässe, welche nicht der vorschriftsmäßigen Form entsprechen oder au Personen und Gegenstände lauten, denen gesetzlich die Zollfreihei nicht gebührt, findet sich das Departement unter nochmaliger, Hin weisung auf die am 9. Juli 1859 (im 27sten Stück des offiziellen Wochenblatts) erneuert abgedruckten, älteren Kammer-Verordnungen zu nachfolgenden näheren Erläuterungen veranlaßt: .
15 Die im §. 286 des Landesvergleichs begründete Zollfreiheit der Ritterschaft steht nur den Gutsbesitzern und deren Pächtern zu, nicht auch den ritterschaftlichen Pachtbauern, Erbzinsleuten und an deren Hintersassen. 2) Gegenstand dieser Zollfreiheit sind nur die auf den ritterschaftlichen Gütern selbst gewonnenen natürlichen Er zeugnisse, wie die für das Gut erforderlichen Bau- und Haushalts= Bedürfnisse. Die Zollfreiheit erstreckt sich nicht auf die zum wei⸗ teren Vertrieb von den Gutsbesitzern oder Pächtern angekausten Produkte und Gegenstände; ebensowenig auf Kunsterzeugnisse, wie fie der §. 288 des Landesvergleichs bezeichnet, in stéecie wenn sie außerhalb des Landes gehen. 3) Die Zollfreiheit hört auf, sobald die Produkte dem Käufer derselben oder einem Dritten tradirt sind, es wäre denn, daß dieser aus eigenem Richte die Zollfreiheit an zusprechen hätte. Die Tradition ist allemal als vollendet anzu⸗ nehmen, wenn die Produkte aus der Hand des Verkäufers oder seiner Leute in die des Käufers oder dessen Bevollmächtigten über⸗ gegangen sind. ) Eben so ist die Tradition als geschehen und die Zollfreiheit als erloschen immer mit dem Momente anzunehmen, wo die Gutsprodukte von einem Kommissionshändler oder Spedi⸗ teur übernommen werden. 5) Grundbedingung für die Anerken nung und Gewährung der Zollfreiheit auf an sich zollfreie Guts produkte bleibt ohne Ausnahme die Production eines vorschrifismä
7 J 1
Pässe sind zwar von den Zollbeamten zu ihrer eigenen Rechtferti⸗ gung wegen Verweigerung der Zälfreiheit zurückzubehalten, der Zoll aber in solchen Fällen, nach Vorschrift der Rolle, wie von jedem anderen Zollpflichtigen zu erheben. 6) Die Landzollbediente haben diese Bestimmungen oder Grundsätze genau zu beachten und bei Prüfung und Untersuchung der Zollpässe und der transportirten Gegenstände mit gehöriger Umsicht und Sorgfalt zu verfahren, da— mit einerseits begründete Reclamationen vermieden, andererseits ungesetzliche oder ohne die bedingungsmäßige Form angesprochene Zollexemtionen nicht zugestanden werden, insbesondere aber auch, damit die etwa dem steuerpflichtigen Käufer, Commissionair und
Spediteur treffende Handelssteuer nicht gleichzeitig verloren gehe. 7) In Fällen des Zweifels über die Gültigkeit eines Guts
passes oder die Zollfreiheit des Paßinhabers oder der geführten Produkte und Gegenstände ist, nach Sicherstellung der event. fälli⸗ gen Abgaben und der etwa verwirkten Contraventionsstrase, sofort dieserhalb beim Departement unter Vorlegung des betreffenden Passus berichtlich anzufragen. Schwerin, am 6. Jannar 1851. Großherzogliches Steuer- und Zoll-Departement.
G. L. Schultze.“
Nassau. Wiesbaden, 20. Jan. (F. J.) Durch Urtheil
des von dem Kais. österreichischen und unserem Staats⸗-Ministerium
angerufenen Kompromißgerichts ist das Schloß Johannisberg sammt
Appertinenzien, mit dem Jahre 1851 anfangend, an das Herzog—
thum Nassau steuerpflichtig geworden und hat überdies an unsere
Domainen-Kasse 7066 Fl. als Rückvergütung für gemachte Steuer vorlagen zu entrichten.
Lübeck. Lübeck, 21. Jan. (L. Ztg.) In der gestrigen Versammlung des Bürger-Ausschusses machte der Senat die Mit⸗ theilung über die Einquartierung österreichischer Truppen in den im Lauenburgischen belegenen lübeckischen Enklaven. Eine durch den Secretair Dr. Winckler bei der lauenburgischen Regierung und dem Höchstkommandirenden der betreffenden österreichischen Truppen hier gegen angebrachte Remonstration sei ohne Erfolg gewesen. Zu⸗
gleich sel für den Fall einer Besetzung Rendsburgs die Möglichkeit eines Durchmarsches durch sonstige Gebietstheile und die Stadt selbst mit den erforderlichen Rasttagen in
Aussicht gestellt. — Den vom Senat gestellten Antrag, betreffend die Zustimmung zu den nicht abzuweisenden Maßregeln, beschloß der Bürgerausschuß zu genehmigen, unter der Voraussetzung, daß bin⸗ nen kürzester Frist dle von Seiten der Quartiergeber zu leistenden Verpflichtungen, so wie die Bestimmungen über die Ausgleichung der Einquartierungslasten, bekannt gemacht würden (Antrag des Dr. von Bippen). Ein von Slevogt gestellter Antrag, bahin gehend,
ßig ausgestellten Gutspasses. Unvollständige oder sonst mangelhafte
daß der Durchmarsch öperreichischer Truppen durch lübeckisches Ge⸗ biet, event. dessen Bequartierung für eine Gewaltmaßregel zu er— klären und dagegen an geeigneter Stelle Protest einzulegen sei, wurde abgelehnt.
Ansland.
Oesterreich. Venedig, 18. Jan. (Lomb. Venet.) Gestern Abend ist der in der Kundmachung vom 25. November 1850 zur freiwilligen Betheiligung an der lombardisch-venetianischen Anleihe festgesetzte Termin abgelaufen. Die Subscriptionen an der K. K. Finanzkasse für Venedig allein belaufen sich auf die beträchtliche Summe von 4,800,009 Lire.
Frankreich. Gesetzgebende Versammlung. Sitzung vom 21. Jan. Den Vorsitz führt Dupin. Mehrere Berichte wer⸗ den niedergelegt. Die Versammlung ermächtigt die Kommission auf Cordier's Antrag wegen der Fleischergewerbe und des Vieh— handels zur Einleitung einer Untersuchung. Hierauf folgt die Fort⸗ setzung der Diskussion über den Schuldenarrest der Repräsentanten. Nach einer längeren Debatte, an der Boinvbilliers, Odilon Barrot, Baze, Creton, V. Lefrane Theil nehmen, wird Art. 1 nach Baze's Antrag modifizirt angenommen. Er lautet nun: „Gemäß dem Grundsatze der Unverletzlichkeit der Repräsentanten kann kein Schul⸗ denhaftsurtheil ohne Ermächtigung der National-Versammlung voll⸗ zogen werden.“ Ein Zusatz Larochejacquelin's auf 6 Monate frü⸗ her zu erstattende Anzeige von Einbringung des Haftermächtigungs⸗ Gesuches wird verworfen. Art. 2 der Kommission wird angenom men. Art. 3 wird mit 426 gegen 235 ebenfalls und das ganze Gesetz mit 456 gegen 196 Stimmen angenommen. Die Sitzung wird aufgehoben. . —
Paris, 21. Jan. Die Ursache, weswegen der Präsident die anfangs verweigerte Entlassung seiner Minister endlich doch geneh— migte, wird in folgender Weise angegeben: Sonntag Morgens kam die Minorität des vorigen Tages auf getroffene Verabredung zusammen. Larabit ergriff sofort das Wort und behauptete, die Minorität müsse das Ministerium Baroche gegen die Majorität vertheidigen. Lebhafter Widerspruch erhob sich, und eine große
St. Beuve gestimmt weges sur das
hätten, so hätten sie Ministerium gestimmt
mehr als zwei Drittheile der Anwesenden zurück. Nun erst nahm der Präsident die Entlassung seiner Minister an. Die Ministerlisten Barrot — Lamartine, Batrot Remusat Lan⸗ juinais, Barrot Remusat — Lanjuinais — Lamorcière — von Le— france und Cavaignac als Kommandant der pariser Armee, Abba
deswegen keines⸗ Sofort zogen sich
tucei Lamartine Baraguay d'Hilliers — Dufaure Beau⸗ mont Lamorcitre werden sämmtlich für falsch erklärt, wenn sie
gleich von vielen Journalen mit ziemlicher Bestimmtheit veröffent— licht werden. Es heißt, daß man Lamartine Anträge gemacht, die⸗ ser sie aber zurückgewiesen habe.
Seit die Gesellschaft des zehnten Dezember aufgelöst ist, ver— sammelt sie sich regelmäßig jede Woche zweimal in der Passage Jouffroy, um ihre Rechnungen zu liguidiren. In der letzten Li⸗ quidations-Versammlung wurde beschlossen, in Paris und den De⸗— partements mit aller Energie für die Präsidentschafts-Verlängerung L. Bonapartes zu wirken und zu diesem Ende möglichst viele Peti⸗ tionen in diesem Sinne zu erzielen.
Die Polizei hat gestern Abends das Lokal der vereinigten Köche Barrière-Pigale mit ihren Agenten umstellt und Abgeordnete der Arbeiter⸗Associationen verhaftet. Heute Morgens erfolgten aber— mals neue Verhaftungen von den Abgeordneten sämmtlicher Arbei⸗ ter⸗Associationen. Ein Programm sozlaler Reformen und ein Auf⸗ ruf an das Volk, in der gegenwärtigen Lage den Royalisten und Bonapartisten gegenüber auf seiner Hut zu sein, aber ja nicht los zuschlagen, sind die aufgefundenen Dokumente, auf welche sich die Anklage einer geheimen Gesellschaft gründet. Man ist der Ansicht, es werde diese Entdeckung die Aufhebung aller Arbeiter -Associatio nen zur Folge haben.
Großbritanien und Irland. London, 21. Jan. Die verwittwete Königin Amalie brachte den gestrigen Tag in Windsor zu und verließ am Abende mit den Herzoͤgen von Aumale und Nemours das Schloß, um auf ihren Landsitz zurückzukehren.
Gestern war wieder zweistündiger Ministerrath. In Folge eines Podagra ⸗-Leidens des Geheimeraths-Präsidenten, Maruis von Lansdowne, fand die Berathung in seiner Wohnung statt. Lord J. Russell bat gestern nach der Minister-Konferenz London verlassen.
Einer der wenigen Admirale im Dienste, welche die Kämpfe Nelsons am Nil mitgemacht haben, Admiral Wye, ist im Alter von Sb Jahren am 18ten gestorben. Bei der großen Nil⸗Seeschlacht war er als Lieutenant des „Orion.“
Italien. Turin, 17. Jan. (W. Z.) Gestern wurde der mit Frankreich, Belgien und der Schweiz abgeschlossene Postvertrag der Kammer vorgelegt und von dem Ministerium darüber ausführ— lich Bericht erstattet. Die Kammer erkannte sofort die Dringlich keit des ministeriellen Vorschlages an. .
Pgrüg, te Jö Li, Der Serzag von rm hat bei Gelegenheit seines heutigen Namensfestes mehrere Gnadenakte dekretirt und einige Verhaftete theils gänzlich freigesprochen, theils ihnen die Strafzeit verkürzt und die Strafe überhaupt gemildert.
Florenz, 17. Jan. (W. Z.) Mittelst Großherzoglichen Dekretes wird der Verwaltung der Privateisenbahnen gestattek, eine Abzweigung von Siena nach der Romagna zu führen; es wird jedoch dabei der ausdrückliche Vorbehalt gestellt, daß auch andere Linien zwischen Toskang und dem Kirchenstagte aufgesucht und nach Befund ihrer Zweckmäßigkeit konzessioͤnirt werden können.
Rom, 15. Jan. (W. 3.) Das französische Kriegen ericht verurtheilte 2 Individuen, welche im Dezember v. J. durch einen Steinwurf nach einer Schenke französische Soldaten verwundeten, zu Ijähriger und Zmonatlicher Kerkerhaft.
Spanien. Madrid, 15. Jan. Die Königin hat die zweite Combination Bravo Murillo's bestätigt. Zum Minister der öffentli⸗ chen Arbeiten ist Santiago Fernandez Negrete ernannt. Die neuen Minister haben der Königin bereits den Eid geleistet. Sie haben sich von dort zum König, zur Königin Mutter und zum Vater des Königs begeben. Der Minister-Präsident Bravo Murillo will an⸗ geblich morgen den Cortes sein Programm vorlegen und erklären, daß er abtreten wolle, wenn es nicht genehmigt würde. Das neue Kabinet will, wie es heißt, auch die Entwürfe der Gerichts-Ord— nung an, des Preßgesetzes zur Abänderung zurücknehmen. Am Kriegs-Budget und dem des Innern sollen bedeutende Reductionen statt ten ,
Der Civil-Gouverneur von Madrid, Zaragoza, hat plötzli seine Entlassung gegeben. Die Urfache sst . . ö
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Türkei. Konstantinopel, 4. Jan. (Lloyd.) Gestern verfügte sich der Sultan, von seinem gewöhnlichen Gefolge be⸗ gleitet, in die Moschee von Fundukli, um dort dem Mittagsgebete beizuwohnen. Nachdem er die Moschee verlassen hatte, begab er sich in das Arsenal, woselbst er einige Stunden zubrachte,
Die englische Gesandtschaft hat zur Feier des Neujahrstages ein glänzendes diplomatisches Diner veranstaltet, bei welchem Sir Straford und Lady Canning mit vollendetster Courtoisie die Hon neurs machten.
Der bekannte Emir Beschir, welcher seit fünfzig Jahren eine so hochwichtige Rolle in der Geschichte Syriens gespielt hatte, ist in einem sehr vorgerückten Alter in einem Hause, welches er zu Kadikeni in der Umgebung der Hauptstadt bewohnte, gestorben. Seine Beerdigung fand am lötztverflossenen Mittwoch statt. Die Kaiserl. türkische Kegierung hatte nichts unterlassen, um sein Alter so sorgenfrei als möglich zu gestalten. Seine beiden Söhne, Halil und Emir, welcher Letzterer zum Islam übergetreten war, sind be— reits vor ihm gestorben.
In der Bekleidung der türkischen Infanterie soll eine nützliche Neuerung Platz greifen. Statt der bisher üblichen Wämse wird die Tunika eingeführt werden. Mehrere Compagnieen der Kaiserl. Garde sind bereits auf diese Art bekleidet.
Die deutsche Gesellschaft „Teutonia,“ die sich hier gebildet hatte, um die zu Konstantinopel lebenden Deutschen, welche sich keines hin⸗ reichenden Erwerbes erfreuen, zu unterstützen und namentlich auf die sittliche Bildung arbeitender Individuen hinzuwirken, veranstal tete kürzlich in den Sälen des Königlich preußischen Gesandten, Herrn von Pourtales, ein Konzert, dessen reichliches Erträgniß der Kasse des Vereines zufloß.
Answärtige Börsen. Breslau, 23. Jan. Poln. Papierg. 94 Gld. Oest. Bankn. 783 Gld. Poln. Pfdb. alte 914 Gld., do. neue 94 in. Gld. Poln. 5900 Fl. Loose 81 Gld. B. Cert. 200 Fl. 18 Gld. Russ. p. Sch. Ob. 79 Br. Krakau⸗Oberschles. Obl. in pr. Cour. 7 Gld. Oher⸗ schles. A. 1097 Gld., do. B. 1065 Gld. Freiburg 74 Br. Nie⸗
derschles. 8 Br. Neisse-Brieg 37 Br. und Gld. Friedr. Wilh.
Nö, , D D 6Gld In; ,, . ᷓ Nord , nn Anzahl Mitglieder erklärte, wenn sie auch gegen das Amendement kö .
Met. 5proz. 95 Br., 947 Gld. 4proz.
Wien, 22. Jan. — 2zIproz. 497 Br.,
1 B 74 Gld. 45hproz. 82 Br., Gld. 19, FJid. Anl. zi: 261 Br., 260 Glo; 39: 11567 Br, 116 Glö. Nordb. 1177 Br., Gld.
Gloggn. 1277 Br., 1267 Gld. Mail. 754 Br., 75 Glb. Pesth 883 Br., z Gld. B. A. 1149 Br., 1187 Gld. K. Gold 1345 Br., 1345 G. Silber 1313 Br. 131 Gld. Wechsel⸗Course.
Amsterdam 1795 Br.
Augsburg 131 Br., 130 Gld. Frankfurt 130 Br., 130 Gld. Hamburg 1923 Br., 1923 Gld. London 12. 41 Br., 12. 40 Gld. Paris 16523 Br.
Fonds und Actien angenehmer.
Fremde Valuten niedriger und mehr offerirt.
Leipzig, 23. Jan. Leipz.Dresdn. Partial⸗Obligationen 108 Gld. Leipz. B. A. 1607 Gld. Leipz.Dresd. E. A. 137 Br., 1365 Gld. Sächsisch⸗Bayer. 843 Br. Schles. 4 Br. Chemnitz Riesa 225 Br., 215 Gld. Magdeburg-⸗ Leipzig 208 Br. Berl.⸗ Anhalt. 965 Br., 967 Gld. Krakauer 737 Br. Friedr. Wilh. Nordbahn 367 Gld. Altona⸗Kiel 937 Glo. Dessauer B. A. A. Pr., do. B 118 Br. Preuß. B. A. 96 Br, 965 Gd,
Frankfurt a. M., 22. Jan. In Fonds fanden an heutiger Börse mehrere Umsätze statt. Zproz. Spanier, 45proz.
russische, sard. Fonds und bayer. Grundrenten, so wie Friedrich Wilhelm's Nordbahn und Bexbacher-Actien, waren gefragter, und man bewilligte dafür bessere Course als gestern. 41proz. belg., österr. Actien, 5 und 45proz. Metalliques waren etwas mehr an geboten. Alle übrigen Fonds und Actien preishaltend. Lombar— disch-venetianische 5proz. Oblig. 717 a 713 Geld. Oesterr. Bank-Actien 1066 Br., 1063 Gld. Obligationen pr. Compt. 723 Br., 723 Gld.
1 26
5proz. Metallig. Badische Partial⸗ Loose a 35 Fl. vom Jahre 1850 325 Br., 32 Gld. Kurhessische Preuß. Partial⸗Loose a 40 Rthlr. 31 Br., 305 Gld. Sardinische Partial-Loose a 36 Fr. bei Gebrüder Bethmann 34 Br., 33 Gld. Darmstädt. Partial-Loose a 60 Fl. 74 Br 76 Gld., do. a 25 Fl. 275 Gld. Span. 3proz. inländische 333 Br., 334 Gld.
Poln. 4proz. Oblig. a 500 Fl. 815 Br., 815 Gld. Friedr. Wilh. Nordbahn ohne Zinsen 365 Br., 3635 Gld. Köln⸗-Minden ohne E. 975 Br., 973 Gld. Bexbach 8 4, Br., 803 Gld.
Hamburg, 22. Jan. Zz proz. pr. C. 89 Br., 883 Gld.
St. Präm. Oblig. 91 Br., 90 Gld. E. R. 104 Gld. 43proz. 91 Br., 907 Gld. Stiegl. 86 Gld. Dän. 7257 Br. Ard. II Br., 117 Glo. Zproz. 313 Br. und Gld. Amer. Hproz, Verein. St. 1045 Br. u. Gld. Hamb.⸗Berlin 887 Br. u. Gld. Berged. 88 Glo. Magd. Witt. 52 Br., 51 Gld. Altona⸗Kiel 93 Br. Köln-Minden 97 Br., 97 Glo. Friedrich Wilhelms-Nordbahn Mecklenb. 29 Br. Paris, 21. Jan. 3pri 5proz. 95. 25 bahn 467. 50, 470. Gold 2 — 1. 650. Dukaten 11. 70 — 65. Wech sel⸗Course. Amsterdam 2104. Hamburg 187. Berlin 368. London 24. 771 Frankfurt 2122. St. Petersbur Wenig Geschäfte; Preise sehr fest.
36 Br.
Nord⸗
1 2 1 g 3885.
1 1 9
London, 21. Jan. Zproz. Cons. p. C. 9h, z, , 4. a. Z. 96, 9 3 3h proz. 985, . , ; Zproz. 38, 375. 574, J. 4proz. 90, 43. Russ. Aꝓproz. 96, proz. 1123, 1105.
Engl. Fonds waren flau, doch die Preise nicht gewichen.
Fremde Fonds bei flauem Geschäft wie gestern.
2 Uhr. Engl. Fonds 3 pCt. gewichen.
Von fremden waren Mex, besser.
Amsterdam, 21. Jan. In Holl. Fonds war heute wenig Handel und Veränderung. In Ard. und Coup. war der Umsaß sehr belebt. Oestr. waren fast unverändert. Russ. proz., anfangs flauer, erholten sich später durch einige Einkäufe. Von den übri—
gen fremden Effekten ist Nichts zu bemerken. — Russ. alte 1055. Stiegl. 855, 86. Oestr. Met. 5proz. 703, 4, neue
proz. S6, H. 763, , 24 proz. 373, z, 3.
Holl. Int. 57 , , 57, 3proz. neue 67. Span. Ard. 121, R, gr. Piecen 124, 3. Mer. 335, 3.
Rhein. E. -A. 931. Coupons 7s, &.
Markt⸗Berichte.
Berliner Getraidebericht, vom 24. Januar. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt? Weizen nach Qualität 47 - 51 Rthlr. Roggen loco 33 — 35 Rthlr. n pr. Januar 325 Rthlr. Br., 32 G. n pr. Frühjahr 1851 33 a Rthlr. verk., 3335 Br., 3 G. n Mai Juni 34 Rthlr. Br., Z4 bez. u. G. „ Juni Juli 35 Rthlr. Br., 3435 G. Gerste, große loco 24 — 26 Rthlr. n leine 22 — 24 Rthlr. Hafer laäco nach Qualität 22 — 24 Rthlr. „Ispfd. pr. Frühjahr 217 Rthlr. Br., 21 G. 22 Rthlr. Br., 227 verk., 22 G. 36 Rthlr.
* 5ispfd. Erbsen, Koch⸗ 39 – 44 Rthlr., Futter⸗ 34 Rüböl loco 107 Rthlr. Br., 105 G.
„pr. diesen Monat 105 Rthlr. Br., 1043 G.
„Jan. Febr. 107 a . Rthlr. verk., 165 Br., 105 G.
„ Febr.“ März 103 Rthlr. Br., 105 G.
März /Apr . ,, 105 Rthlr. Br., 1043 bez. u. G.
„Mai Juni 105 Rthlr. Br., 107 G.
„ Aug. / Sept. 105 Rthlr. Br., 1065 G.
Sept. / Okt. 11 Rthlr. Br., 107 G.
Leinül loco 115 * 11 Rthlr. pr. April/Mai 115 Rthlr. Br., 117 G.
hußl 13 13 Nil balmöl 11 Rthlr. e⸗Thran 125 a 127 Rthlr.
Spiritus loco ohne Faß 157 Rthlr. verk. ö mit Faß pr. Jan. / Febr. 1654, Rthlr. verk. u. Br., 3 G. Febr.“ März 157 Rthlr. Br., 154 G. März /April 16 a 155 Rthlr. Br., 157 bez. u. G. April / Mai 16 a 1684 Rthlr. bez., 165 Br., 165 G.
Mai/Juni 169 Rthlr. verk., 167 Br., 165 G. — Juni / Juli 175 Rthlr. Br., 17 G.
Juli /Aug. 18 Rthlr. Br., 177 G.
Wetter: etwas rauh und trübe.
Geschäftsverkehr: unwesentlich.
Weizen: ohne Geschäft.
Roggen: in festerer Haltung.
Hafer: ohne Geschäft.
Rüböl: pr. Frühsahr und pr. Herbst etwas fester, sonst un⸗ verändert.
Spirltus: loco und nahe Termine billiger verkauft, Frühjahr bei vereinzelter Frage ohne Aenderung.
Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 23. Januar. Zu Lande: Weizen 1 Rthlr. 28 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. Roggen 1 Rthlr. 15 Sgr. Große Gerste 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf. Hafer 1 Rihlr. 2 Sgr. „Pf., auch 28 Sgr. 9 Pf.
Zu Wasser: Weizen 2 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. Roggen 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf. Große Gerste 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 1 Rthlr. 2 Sgr. 5 Pf. Hafer 1 Rihlr. 1 Sgr. 3 Pf., auch 28 Sgr. 9 Pf. Erbsen 1 . Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf. (schlechte Sorte).
Mittwoch, den 22. Januar.
Das Schock Stroh 9 Rthlr., auch 8 Rthlr. Der Centner
Heu 25 Sgr., geringere Sorte auch 20 Sgr. Kartoffel ⸗Rreise.
Kartoffeln, der Scheffel 17 Sgr. 6 Pf., auch 12 Sgr. 6 Pf.,
metzenweis 1 Sgr. 3 Pf., auch 105 Pf. Branntwein ⸗Preise. Die Preise von Kartoffel-Spiritus waren am
25 S gr.
17, Jan. 1851 163 Rthlr. 18 ) 9 161 Y) . 18. 5 9 3 9 9 . 26 ! 16 ⸗ frei ins Haus geliesert 31 161 pr. 10,800 6 nach 1. J ) 212 * )) 3 n 16 ö Tralles. 235 * 16 u. 153 Rthlr.
Berlin, den 23. Januar 1851.
Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.
Telegraphische NMwtizen.
Frankfurt a. M., 23. Jan. (27 Uhr.) Nordb. 363. Met. 45proz. 63 3. 5proz. 725. B. A. 1065. Loose 155, 87. Span. 333. Bad. 325. Kurhess. 305. Wien 928. Lombard. Anl. 715.
Haimhurg, 23. Jan. (23 Uhr Berlin⸗Hamburg 88!
Köln-⸗Minden 965. Magdeb. Weizen fester. Roggen flauer.
he
Am sterdam, 22. Jan. (4 J Hope S863.
Met. 5proz. 701, neue do. 764 Russ. 94 **. Roggen ohne Handel. Rübsl pr. Frühj. 333.
Königliche Schauspiele Sonnabend, 25. Jan. Im Schauspielhause. 17te Abonn
zorstellung. Auf vie faches Bege en: Die Erzählungen der Ke Vorstellung. Auf vielfaches Begehr d l nigin von Navarra, Lustspiel in 5 Akten, von E. Scribe von W. Friedrich. Sonntag, 26. Jan. Im Opernhause. 12te Abonnemen
Vorstellung. Am Vorabend von Mozart's Geburtstag: So mach es Alle! Gpera huffa in 2 Aufzügen. Musik von A. W. Mozart. Nach Cosi fan tutte, neu bearbeitet von L. Schneider.
Im Schauspielhause. 18te Abonnements⸗-Vorstellung: Ein Sommernachtstraum, in 3 Akten, nach Shakespeare, von Schlegs Mustk von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Königsstädtisches Theater. Sonnabend, 25. Jan. Gastrolle der Mad. Castellan. (Italie! k sche Opern-Vorstellung. CQtello il Moro di Venezia. Othelle .
der Mohr von Venedig.) Oper in 3 Akten. Musik von Rossini. (Mad. Castellan: Desdemona.)
Mit der heutigen Nummer des Sfa ats An zei⸗ zerhandlungen der
. 51 9 27 28 der V gers sind Bogen 27 und 2 r . Ersten Kammer und Bogen 21 der e, n. gen der Zweiten Kammer ausgegeben worden.
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Berlin, Druck und Verlag der Decherschen Geheimen Ober-Hofbuchdruczerei.
binhung der Bürgermeister von Vornahme der Zwangsversteige—⸗