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20 000 Mann während des Monats Dezember 1850; Summa Sum- marum wie oben 1,340,000 Rthlr.
Dresden, 3. Febr. Erste Kammer. (D. A. Ztg.) Heute wurde die Berathung des Ausgabebudgets für das Departement des Kultus und öffentlichen Unterrichts mit Pos. 66 b. fortgesetzt, welche 22,050 Rthlr. für die Gelehrten und Realschulen fordert, Nach dem Antrage der Deputation wurden 1000 Rthlr. Zuschuß für die Landesschule in Meißen, 2350 Rthlr. desgleichen für die zu Grimma, 14,206 Rthlr. für die städtischen Gymnasien (die zweite Kammer will nur 12,200 Rthlr. gewähren) bewilligt, dagegen von den verlangten 4500 Rthlrn. für die Realschulen (1500 Rthlr. für die zu Annaberg schon bestehende und 30600 Rthlr. für die in Chemnitz noch zu errichtende Anstalt) nur der Posten für Annaberg in seiner vollen Höhe bewilligt, dagegen der Posten für Chemnitz abgelehnt, weil sich das Beduͤrfniß dafür noch nicht ganz übersehen und jedenfalls die Ausgabe bis zur nächsten Finanzperiode sich ver⸗ schieben lasse. .
Pos. 66 c., 17,300 Rthlr. etatsmäßig und 133 Rthlr. trans= itorisch für die Schullehrer-Seminarien gab dem Prinzen Johann zu dem Antrage Veranlassung: im Vereine mit der zweiten Kam⸗ mer die Regierung zu ersuchen, die Frage einer sorgfültigen Erwã⸗ ung zu unterziehen, ob nicht durch eine Reorganisation des bishrn i die Schullehrer vorgeschriebenen Bildungsweges den Mißstän⸗ den, welche sich in Betreff derselben gezeigt haben, am gründlichsten abgeholfen werden könne. von Zehmen befürwortete diesen Antrag lebhaft und schrieb die unklaren Begriffe vieler Lehrer über ihre Pflichten, so wie ihre Betheiligung an revolutionairen Umtrieben, den Seminarien zu. von Friesen eiferte gegen die in den Semina⸗ rien gepflegte Vielwisserei, und von Posern sprach sich für Verlegung der Seminarien auf das Land aus. Auch Ober⸗-Hofprediger Harleß erkannte die Nothwendigkeit einer totalen Reform der Seminarien an. Der Königl. Kommissar Dr. Hübel erklärte, daß die in Frage stehende Reform längst von der Regierung ins Auge gefaßt worden sei, und daß deshalb der Antrag ganz zur rechten Zeit komme; übrigens muß er die Seminarien gegen die vielen Vorwürfe wenigstens eini⸗ germaßen in Schutz nehmen. Der Antrag des Prinzen Johann
wurde schließlich einstimmig angenommen.
Die Position für die Deutschkatholiken (400 Rthlr.) veranlaßte ebenfalls eine kurze Debatte. Superintendent Dr. Großmann machte die Regierung auf die im Schoße der deutschkatholischen Gemeinden herrschende Verwirrung der Begriffe und auf das kecke Absprechen der Führer derselben über die wichtigsten und heiligsten Interessen der Menschheit aufmerksam, das sich mit Religiosität kaum verein— baren lasse, und bat um scharfe Beobachtung der Gemeinden, so wie um die Zurücknahme der Erlaubniß der Mitbenutzung evangelischer Kirchen, in denen man solche Grundsätze, wie sie in der vom deutschkatholischen Pfarrer Rauch in Leip— zig herausgegebenen Zeitschrift: „Die freie christliche Kirche“ gepredigt würden, nicht verkünden lassen dürfe; worauf der König⸗ Üche Kommissar sehr kurz und treffend erwiederte, daß man die
Deutschkatholiken nicht für den Inhalt jener Zeitschrift verantwort⸗ lich machen könne. von Friesen aus Rötha benutzt die Gelegenheit zu einigen Ausfällen gegen die Grundrechte und spricht gegen eine Unterstützung der Deutschkatholiken, worin ihm die von Erdmanns— dorf und von Welck zustimmen. Dr. Harleß glaubt bei dem schwer zu bestimmenden Standpunkte, den die Deutschkatholiken einnehmen, deren enge Verbrüderung mit den Freien Gemeinden annehmen zu dürfen, bedauert, daß man diese Konjektur nicht auch beweisen könne, und spricht sich gegen jede Verwilligung aus. Trotz der Verwendung der Bürgermeister Müller und Starke wurde schließlich dieser Posten gegen 10 Stimmen abgelehnt.
Gannover. Hannover, 3. Febr. Ztg. f. N. D.) Durch das heute bekannt gemachte Gesetz, die persönliche Portofrei⸗ heit betreffend, werden im Allgemeinen alle persönlichen Portofrei⸗ heiten, welche nicht auf einem Vertrage beruhen, aufgehoben. Eine Entschädigung findet nur statt, wenn die Portofreiheit mittelst spe— zieller auf die Person bezüglicher Verfügung unwiderruflich bewil⸗ ligt war, und beträgt, wenn bis zum 1. Juli d. J. darauf ange— tragen ist, für das Jahr 10 Rthlr. Alle neu bewilligten persoͤn⸗ lichen Portofreiheiten sollen öffentlich bekannt gemacht werden.
Die gleichzeitig erfolgte Bekanntmachung des Finanz-Ministe—⸗ rium verfügt sodann im
S. 1. Das erwähnte Gesetz hebt nur die Portofreiheit auf, welche einzelnen Personen für ihre Korrespondenz, ohne Rücksicht auf den Gegenstand derselben, bisher zugestanden hat. Es wird daher durch das Gesetz die auf Dienstsachen beschränkte Porto— freiheit einzelner Angestellten nicht berührt. Unter Vorbehalt des— fallstiger weiterer Anordnungen wird hinsichtlich derartiger Porto— freiheiten in Dienstsachen hierdurch bestimmt, daß die Briefe an solche Angestellte oder von solchen Angestellten, welche eine auf Dienstsachen beschränkte Portofreiheit genießen oder künftig noch erhalten, nur dann portofrei befördert werden, wenn sie mit der Bezeichnung „Dienstsache“ und mit der Kontrasignatur des Absen— ders kenntlich versehen sind.
S. 2. Auf Grund des §. 3 im Gesetze vom 265sten d. M. wird vom 15. Februar d. J. an den nachstehend erwähnten Ange— stellten eine nicht auf Dienstsachen beschränkte Portofreiheit für an= kommende und abgehende Briefe bis auf weiteres beigelegt: 1) den Staats⸗Ministern und Ministerialvorständen; 2) den General-Se— cretairen bei den Königlichen Ministerien; 3) dem Chef des König⸗ lichen Ober ⸗Hofmarschallamts; 4) dem Chef der Königlichen Do⸗ mainenkammer; 5) dem Präsidenten des Königlichen Obersteuer= und Schatz Kollegiums; 6) den General⸗Direktoren der direkten und der indirekten Steuern; I) den, Landdrosten; 8) dem Berghaupt⸗ manne; 9) dem General⸗Post-Direktor; 10) den Konsistorial-⸗Direk— toren; 11) dem General-Adjutanten der Armee.
Hildesheim, 1. Febr. (Gerst. Ztg.) Der Verkehr über die Elbe scheint wieder hergestellt zu sein. Der bisher hier gelegene Reservetrain des österreichischen Executionsheeres verläßt uns heute und morgen vollständig.
Schleswig⸗Holstein. Kiel, 3. Febr. (B. H.) Das vorgestern ausgegebene Amtsblatt für die Herzogthümer Schleswig- Holstein bringt die Rechnungs- Ablage für die Zeit vom 1. Januar 1850 bis zum 28. Januar 1861 zur öffentlichen Kunde. Die spe⸗ ifizirte Einnahme beträgt 22,697,777 Mk. 74 Schill. Die eben- all. spezifizirte Ausgabe 19,019,458 Mk. 1 6 Schill., der Kassebehalt am 1. Januar d. J. 3,688,319 Mk. 6 Schill.ͥ, am 28. Januar d. J., wegen des großen Ueberschusses der Ausgabe des Januar⸗ Monats über die bis dahin eingegangene Einnahme, aber nur 749,407 Mk. 55 Schill. Eine vollständige Rechnungs- Ablage pr. 1860 kann jedoch erst nach Ablauf der Continuations⸗-Monate Ja⸗ nuar, Februar und März 1851 aufgemacht werden. Von den Ein⸗ zelheiten bemerken wir vorläufig, daß die von den deutschen Regie⸗
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rungen erstatteten Verpflegungskosten 354082 Mr. 10 Schill, be—
3 52 noch . Mi. 43 Schill. nicht angewtesen sind,
Der Graf Reventlow-⸗Criminil mit dem Baron Karl von Ples⸗
sen, so wie der Baron Blome zu Falkenberg und Heiligenstedten
und der Syndikus Prehn, sind e . Mittag hier eingetroffen.
Herr Schleiden, bisher Bureauchef im Departement des Auswärti⸗ gen, ist ausgeschieden und hat Holstein bereits verlassen.
Rendsburg, 31. Jan. (N. Ir. Pr.) Auf Ansuchen sind von der Statthalterschaft entlassen worden; der Oberst - Lieutenant Prinz Friedrich von Augustenburg und Oberst - Lieutenant Prinz Fhristian von Augustenburg, beide mit der Erlaubniß, die Kavalle⸗ rie⸗Uniform zu tragen.
Rendsburg, 1. Febr. (B. H.]) Große Züge von Wagen, schwer beladen mit Geschützen und Befestigungsmaterial, passtren seit vor= gestern Mittag unaufhörlich durch die Stadt, vom Norden kommend und nach Suͤden gehend; denn nicht allein die Vorwerke, sondern auch das Kronenwerk wird desamirt, um, wenigstens verläufig, das kostbare Material zu erhalten.
Rendsburg, 3. Febr. (S. H. Wehrz.) Resp. am 5., 6. oder 7 Februar werden die zur Besetzung der Festung bestimmten österreichischen und preußischen Truppen hier eintreffen, an Infanterie 2 österrei⸗ chische und 2 preußische Bataillons. Zwei von diesen Bataillons und eine Abtheilung österreichischer Artillerie werden die Baracken beziehen, ein Bataillon Oesterreicher wird in der Altstadt, ein Ba⸗ taillon Preußen nebst einer Abtheilung österreichischer Kavallerie im Neuwerk bei den Bürgern einguartirt. Es dürfte eine Einquartie⸗ rung von circa 10 Mann auf das volle Haus kommen.
Altona, 2. Febr. (B. H.) Heute hat General von Bau— dissin seinen Abschied genommen und sich heute Nachmittag, nachdem er von den Offizieren am hiesigen Bahnhof Abschied genommen, nach Kiel begeben.
Mecklenburg⸗ Schwerin. Rostock, 28. Jan. (W. M.) Ein kleiner Theil unserer Banknoten ist in den letzten Ta— gen aus Berlin eingetroffen und werden dieselben jetzt, nach ge⸗ schehener Originalisirung, sofort in den Verkehr gebracht werden. Die weiteren Einsendungen erfolgen suecessive, so wie der ziemlich schwierige Druck fortschreitet, zu dessen Kontrolirung ein Beauf— tragter des Verwaltungsraths seit dem Neujahrstage in Berlin an⸗ wesend ist. Das Drucken der Noten soll etwa 4800 Rthlr., Pa—⸗ pier, Beaufsichtigung des Drucks und dergleichen etwa weitere 2000 Rthlr. kosten. Die kleinsten Noten werden übrigens die zu 10 Rthlrn. sein; geringere sind von der Regierung nicht bewilligt worden.
Boitzenburg, 31. Jan. (Boiz. Hag. Wchblt.) Gestern hat der Rest des österreichischen Militairs bei Artlenburg die Elbe passirt; ein großer Nachtrabh von Reservesachen und Armterequisiten mit der dazu gehörigen Besatzmannschaft steht aber noch zu erwar— ten. Bereits ziehen schon jetzt lange Reihen von Wagen mit derlei Gegenständen unserer Stadt zu, die bei den Fähren hier, in Lauen—⸗ burg und Artlenburg befördert wurden. Gestern passirte hier Ar— tillerie und war Infanterie von dem Regiment „Nugent“ hier ein⸗ quartirt, diesen Morgen gings weiter nach dem Mecklenburgischen hinein. Es war bestimmt, die Brücke bei Artlenburg solle bis zum 1. Februar stehen bleiben, und in diesem Falle wäre jetzt schon Alles, was zu dem österreichischen Corps gehört, diesseits der Elbe; aber, wie bereits erwähnt, störte hierin der starke Frost. Am Montag noch wollte man das eine Ende der Brücke, welches von Pontons der Oesterreicher gebildet war, durch andere von der vier— ten Abtheilung der Preußen ersetzen, damit die Oesterreicher mit ihrem Train marschiren könnten; jedoch war dieses überflüssig, da an demselben Tage die Witterung schon das gänzliche Abschlagen gebot. — So eben trifft hier die vierte preußische Pionier-Abthei⸗ lung mit ihrem Train ein, um morgen weiter über Ludwigslust nach Magdeburg hin zu marschiren; die Garde-Pioniere werden bald folgen.
Mecklenburg ⸗Strelitz. Neu ⸗Strelitz, 31. Jan. (Nstrl. Ztg.) Gestern Abend 12 Uhr sind der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin mit dem Erbprinzen von England hier einge— troffen.
Sch warzburg⸗Rudolstadt. Ru dolstadt, 2. Febr. (. 3.) Das fürstliche Ministerium zu Rudolstadt hat unterm 27sten v. M. bekannt gemacht, daß die vielen kursirenden falschen rudolstädter Kassenbillets nicht eingewechselt und von den fürstlichen Kassen nicht angenommen würden.
Ausland.
Paris, 1. Febr. Fallouxr sagt in der Revue des deur Mondes: „Am Tage nach dem 2. Februar befanden sich die Monarchisten in der peinlich sten und angstvollsten Lage, die man sich denken kann. Die Republik annehmen, hatte den Anschein, als wiche man der Furcht; sie verwerfen, hieß in einem Anfalle von Raserei einem Kranken Vernunft predigen. Dieser Zwiespalt war aber nicht erst aus den lezten Barrikaden emporgesproßt, er ist schon sechzig Jahre alt. Statt einer wieder beginnenden Revolution war es vielleicht eine dem Ende nahe Revolution. Dies lohnte die Mühe einer kaltblü— tigen Ueberlegung. Drei Hauptepochen rissen tiefe Spaltungen zwischen die Politiker in Frankreich 1789, 1814 und 1839. Was war 1814 und 15157 Eine Regung der Gerechtigkeit Frankreichs, das zu seinem alten Königshause sagte: „„Ich dergesse die Emigration. Werft mir die Trümmer nicht vor, in deren Mitte ich euch zurückrufe, und baut sie wieder auf. Das Jahr 1830 war der Triumph der be⸗ klagenswerthen Mißverständnisse. Die Spaltung datirt nun nicht mehr blos zwischen Royalisten und Revolutionairs. Das monar⸗ chische Lager trennte sich in zwei Parteien. Die unheilvollen Pro— phezeihungen begannen.“ Von dem Benehmen der Royalisten nach der Februar Nevolution sagt Falloux: „Die Monarchisten haben zwei Dinge gethan: Eine große That des Patriotismus und eine große That der Geschicklichkeit.“
Am 30. Oktober 1796 wurde Josef Lesurgues wegen Raub⸗ mord hingerichtet. Kurz darauf erhielt man die Beweise seiner Un⸗ schuld, welche ungeachtet wiederholter Bemühungen seiner Familie noch nicht durch Ürtheilspruch wiederhergestellt worden ist. Eine solche Petition liegt neuerdings der gesetzgebenden ,
Frankreich.
vor. Der Berichterstatter der betreffenden Kommission, Laboulie,
beantragt nun, endlich die seit vierzig Jahren verweigerte Gerechtigkeit zu gewähren. Das Besttzthum von Lesurgues wurbe konfiszirt und der Senatorie des Grafen Jacqueminot zugewiesen, der es zurückwies, weil Blut eines Unschul— digen auf demselben hafte. Fünfmal, hatten die Kam— mern ihre vollkommene Ueberzeugung von Lesurgues Unschuld aus⸗ r, die nur einmal vom Berichterstatter des Staatsrathes, zangiacomi, in Zweifel gezogen wurde, dessen Bemerkungen Labou⸗ lie jetzt entschieden widerlegt. Er verwirft die Verweisung an den Justiz⸗-Minister, well für solche Fälle kein Restitutionsgesetz bestehe, worauf dieser sich stützen könne, fordert dagegen (ine glänzende Genugthuung für den Justizmord und beantragt Ernennung einer Kommission zu diesem Zwecke, mit Ausschluß der richterlichen Ge— walt im Entscheidungspunkte.
Paris, 2. Febr. In der National⸗Versammlung beschäftigte man sich gestern mit den verschiedenen Tendenzen der zukünftigen Minister⸗ Combination, welche man aus gewissen Einladungen des Elysee entnehmen wollte. Lamartine, Billault, Duclere, Senard und Bethmont speisten nämlich vor einigen Tagen zusammen beim Präsidenten. Gegen ein solches Ministerium erklärt sich schon im voraus die legitimistische Opinion publique aufs entschiedenste Das Ordre glaubt, daß die zu dem oben erwähnten Diner beim Präsidenten, welchem nur noch Persigny und Flandin beiwohnten, eingeladenen Männer zuverlässig das neue Ministerium bilden wür— den. Nach demselben Blatte würde die Dotation, trotz des Widerrathens mehrerer dem Elysee befreundeter Repräsentan ten, morgen oder längstens übermorgen eingebracht werden. Im Evenement liest man: „Die Dotationsforderung für den Präsidenten ist aufgeschoben, aber auch nur aufgeschoben. Die Re— gierung hat nie den Gedanken dieser Forderung aufgegeben. Fol gendes Verfahren soll beschlossen worden sein. Das Uebergangs— ministerium soll einige Diskussionen auf die Tagesordnung bringen, welche die Majorität des Widerstandes wiederherstellen könnten, z. B. den Antrag V. Lefranc's in Bezug auf das Wahlgesetz vom 31. Mai, und die Berathung über das neue Nationalgarde-Gesetz, deren Berichterstatter Riancey ist. Ist dann die Majorität wiederhergestellt, so würde das Uebergangs⸗Ministerium, welches nur dazu da ist, den Dota⸗ tions-Entwurf mit verringerter Ziffer, 1,500,000 Franken z. B., um die Leute nicht allzu sehr zu erschreckrn, einbringen. Dann würde anfangs Mai zur Belohnung und als Versöhnungs⸗Unterpfand ein definitives Ministerium von der Färbung Barrot⸗Faucher gebildet werden, um die wichtige Debatte der Verfassungsrevisson, an der Par lament wie Exekutivgewalt gleich betheiligt sind, vorzunehmen.“ Alle Blätter der Majorität ereifern sich über einen Artikel im Bulletin de Paris, welcher die Behauptung aufsstellt, wenn der Präsident an das Volk um eine Vertrauens-Alternative appellire und dieses sich für ihn, also gegen die National-Versammlung, ausspreche könne er dieselbe auflösen.
Der Kommissionsbericht über Casimir Perier's Antrag, es solle die National-Versammlung Verträge mit fremden Mächten nicht amendiren, sondern nur annehmen oder die Ratifications-Ermäch— tigung verschieben können, spricht sich für den Antrag aus.
Die Kommission der Supplementar-Kredite hat gestern die Minister des Krieges und der auswärtigen Angelegenheiten ver nommen. Einige Mitglieder beantragten, es solle mit Ende dieses Jahres die Occupation des Kirchenstaates aufhören und bis dahin mindestens der Effektivstand vermindert werden. Die Minister er klärten eine Verminderung des Effektivstandes für die Dauer der Occupation, deren Ende sie nicht anzugeben im Stande waren, für unmöglich.
Aussicht auf Annahme bei der Debatte über die den Straßen verkauf der Journale betreffenden Anträge soll ein Amendement Etienne's haben, welches allen seit zwei Jahren erscheinenden und in diesem Zeitraume nicht bestraften Journalen den Straßenverkauf gestattet wissen will.
Ein Dekret des Präsidenten der Republik setzte neulich auf Antrag des Ministers des Innern und des Generals Perrot die Anzahl der Offiziere des Generalstabs der pariser Nationalgarde fest. Der frühere Unter-Chef des Stabes, Saisset, veröffentlicht heute in mehreren Journalen ein Schreiben, worin er behauptet daß dieses Dekret eine Gesetzverletzung und Eigenmächtigkeit sei da nach dem zu Recht bestehenden Gesetze vom 16. März 1848 die Generalstabsoffiziere gewählt werden müßten und die Wähler vom Capi⸗ tain an und aufwärts an keinen Rang der Gewählten gebunden seien. Blos für die Dauer des Belagerungszustandes im Juni 1848, als Changarnier die Nationalgarde kommandirte, sei das Gesetz außer Kraft gesetzt und dem Kommandanten gestattet worden, seinen Ge neralstab selbst zu wählen.
Das Mitglied des Instituts, Blanqui, dessen Angaben der Minister des Innern Vaisse für unrichtig erklärte, hat an die Abend ⸗Journale ein Schreiben gerichtet, in welchem er die von ihm veröffentlichten Thatsachen über das gränzenlose Elend eines großen Theiles der Arbeiter⸗Bevölkerung von Lille aufrecht erhält. Er sagt darin: „Der frühere Präfekt des Departements du Nord, heute des Departements der Creuse, Durand Saint— Amand, war von den Berichten, die ich ihm gemacht, lebhaft erschüttert und wollte sich von der Wahrheit selbst überzeugen. Eine General-Inspection der Wohnkeller wurde daher beschlossen, und dieser Beamte von mehreren Mitgliedern der Mu nizipalität und des städtischen Gesundheitsrathes begleitet, begal sich nicht ohne Aufsehen, da das Gefolge aus funfzehn Personen bestand, an Ort und Stelle. Die Untersuchung war langwierig und genau. Ich erinnere mich noch, daß der Präfekt einen dieser Wohnkeller, in welchem man vor mephitischer Ausdünstung erstickte schnellstens verlassen mußte, um in die freie Luft zu gelangen, wo er einer Ohnmacht nahe war.“ K
Der Constitutionnel erklärt die Revision des Prozesses Le surque's für eine zweifellose Sache, spricht aber der National-Ver sammlung unbedingt das Recht dazu ab. „Ließe“, sagt dies Blatt,
„die National Versammlung nach Laboulie sich zu diesem gefährli—
lichen Gelüst verleiten, wer sollte nicht die augenscheinlichen Folgen einer solchen Gewalt⸗Usurpation einsehen? Die ganze richterliche Hierarchie wäre umgestürzt. Ueber die souverainen Gerichtshöfe, über die Verdikte der Jury, über die Entscheidungen des obersten Gerichtshofes stellte sich dann ein neues Tribunal, die gesetzgebende Versammlung, welche sich die Befugniß anmaßte, die Entscheidungen der Gerichte aufrecht zu erhalten oder zu vernichten. Das Beispiel Lesurque's würde Tausende von Rerclamationen derselben Art her— vorrufen, und jeden Tag wäre die gesetzgebende Gewalt Richter, über die richterliche.“
General Rulhieres brach gestern, als er den Parteiverein der Rue des Pyramides verließ, beim Herabgehen über die Treppe das Bein. Da der Bruch gerade an der Stelle einer alten Wunde geschah, fürchtet man für sein Leben.
„Das heutige Journal des Débats berichtet: „Der be— rühmte Komponist der „Vestalin“ und des „Fernand Cortez“, Spontini, ist in seiner Vaterstadt Jesi in den römischen Staa—
ten, wohin er sich begeben hatte, um den Winter daselbst zuzubrin⸗
gen, in der Hoffnung, seine Gesundheit dort herzustellen, vom Tode
ereilt worben. Der rauhen Jahreszelt ungeachtet hatte er einem Gottesdienst , , wollen und sich beim Hinweggehen aus der Kirche eine Erkältung zugezogen, ., e . 3. Dare 1778 geboren, hat also ein Alter von 73 Jahren erreicht. Seine Glanz ⸗Zeit als Komponist fiel in die Jahre ; in,
beiden obengenannten Meisterwerke schrieb. Im Jahre 1820 wurde er als General-Musikdirektor der Königlichen Oper nach Berlin berufen, wo er die „Vestalin“ „Cortez“ und „Olimpia“ umarbei⸗ tete und noch die Opern „Nurmahal“, „Alcidor“, „Agnes von Hohenstaufen“, das Festspiel „Lalla Rukh“, den preußischen Volks— gesang „Borussia“ und mehrere Festmärsche komponirte. Zwanzig Jahre leitete er die Oper in Berlin und zog sich dann ins Pri— vatleben zurück, abwechselnd zu Paris und in Jtalien sich auf—⸗
haltend.
Michel Chevalier ist gestern zum Mitglied der Akademie der
moralischen und politischen Wissenschaften mit 19 von 22 Stimmen gewählt worden.
an deren Folgen er bald darauf
1807 und 1808, in denen er zu Paris seine
Gothland's Rekursgesuch ist nun auch vom Cassationshofe ver—Q worfen worden. .
Das lyoner Komplott wird von Geschworenen eines anderen
z Rhone-Departements gerichtet werden. n Folge einer Postreform sind die vorgestrigen lyoner und zorvorgestrigen marseiller Journale zum ersten Male bereits gestern Abend hier eingetroffen.
die Jury für die londoner Industrie-Ausstellung hat gestern
Dupin's Vorsitz ihre erste Sitzung gehalten, welche
Minister eröffnet wurde. Nächsten Dienstag um
die Jury ihre erste Generalsitzung im Nordbahnhofe mund die Prüfung beginnen.
Das Vote universel hat eine Subscription für die in Enz⸗
und der Schweiz lebenden französischen Flüchtlinge eröffnet,
Resultat jeden Tag in der ersten Spalte des Blattes veröf-
wird. neue Drama von George Sand, „Claudie“, macht jetzt aris großes Aufsehen.
Persigny ist jetzt täglich im Ministerium der auswärtigen An⸗—
iheiten beschäftigt.
Die Kreditforderungen für das Gestüt zu St. Cloud und die Ackerbauschule zu Versailles, bei welcher die bewilligte Summe um 100,000 Fr. überschritten worden, dürften, wie man meint, zu einer da behauptet wird, daß zu Ver lilles eine Menge unnützer Lehrstühle errichtet worden sei.
X II8 ve als de 3 9
5 10* I wo YIM s 5 1819 haften Debatte Anlaß geben,
Großbritanien und Irland. London, 1. Febr. parlament wird am Dienstage von der Königin in Person net werden. Es soll diesmal bei der Eröffnungs-Ceremonie iußergewöhnliche Pracht entfaltet werden. Mehr als tausend zk für Damen sind bereits vom Ober-Kammerherrn
r eingegangene Nummer der Pekinger szeitung zeigt an, daß mehrere chinesischen Dschunken, gt von einem Mandarin dritter Klasse, eine „Vergnügungs⸗ t“ angetreten haben, um die große Industrie - Ausstellung in n zu besuchen. Diese Dschunken sind vor sechs Wochen zu— en von Canton abgegangen und dürften, wenn das Wetter n günstig ist, etwa nach einer zehnwöchentlichen Fahrt in Lon eintreffen; sie sind von Dampfschiffen ins Schlepptau genom— Jede Dschunke hat vier Familien an Bord, welche größten
r Klasse der Thee und Porzellan-Händler angehören. Den londoner Theatern ist verboten worden, fernerhin das gegen Haynau in der Brauerei von Barclay und Perkins
Polen St. Petersburg, 30. Jan
Dezember 1850 enthält den auf Antrag des
izMinisteriums erlassenen Befehl des dirigiren
etreffend die Publication des in Wien am 13. No
von dem russischen Gesandten, Baron Meyendorff,
nösterreichischen Minister der auswärtigen Angelegenheiten,
Schwarzenberg, unterzeichneten Protokolls über die auf ein
'raumte Verlängerung der am 25. Juli 1840 zwischen
) Oesterreich geschlossenen Donauschifffahrts-Convention.
lautet: „Da die Frist von 10 Jahren, für welche,
9, die zu St. Petersburg am 25. Juli 1840 zwi⸗
und Oesterreich abgeschlossene Donauschifffahrts-Con⸗
war, am 22sten des vorigen September-Monats
Se. Majestät der Kaiser aller Reußen, so wie
Königl. apostolische Majestät beschlossen haben,
nte Convention noch auf ein Jahr, d. h. bis zum
ember 1851, in Kraft zu erhalten; so haben die unter—
ie von ihren respektiven hohen Regierungen zur regelmäßi⸗
Konstatirung dieser Uebereinkunft Bevollmächtigten sich zu die—
zweck vereinigt und am heutigen Tage gegenwärtiges Proto—
doppelten Ausfertigungen unterzeichnet und demselben ihre
Wappensiegel beigedruckt. So geschehen zu Wien, den 13. Novem⸗ 1850
O General⸗Lieutenant, Präsi—
vollmächtigte ent des Minister-Raths und
it des Kaisers aller Reu Minister des Hofes und der
Baron von auswärtigen Angelegenheiten Sr
Kaiserl. Königl. apostolischen
Majestät. (Unterz.) J. Schwar zenberg.“
iußerordentliche Gesandte ichtigte Minister Sr.
1911 (
. J J Meyendorf
eden und Norwegen. Christiania, 21. Jan. relandet. Im öffentlichen Leben ist es still. Alle Par— isten sich, den Storthing zu empfangen; in den Büreaus der
teien rus
Regierung wird spät und früh gearbeitet, die Oppositionsblätter
dreschen in schamlosester Weise die Ausweisung des „greisen“ Harro Harring und die Absetzung des Bergaufsehers Seze im Kongs⸗ berger Silberbergwerk ab, während die Arbeiter -Agitatoren ihre Horden dressiren und sie mit einem unsinnigen Projekt nach dem anderen beschäftigen. Unterdeß sammeln sich die Mitglieder des Storthings allmälig in der Hauptstadt und fangen an, sich die Zu⸗ stände näher anzusehen.
Auch hier bei uns fängt es an Sitte zu werden, daß die Ver⸗ fasser belletristischer Schriften ihre Arbeiten zu Weihnachten erschei— nen lassen. Die Kauflust ist noch so gering, daß sie des Antriebes bedarf, welchen das Fest und dessen Bedarf darbietet. Unter den Schriften, welche die diesjährige Weihnachtszeit brachte, will ich be⸗ sonders namhaft machen „dale“, eine Winterschrift, herausgegeben von Asbzörnsen und „im Brunnen“, eine ganz kleine, aber liebliche Sammlung von Erzählungen für Kinder, von Moe. Auch auf eine andere kürzlich erschienene Schrift will ich bei dieser Ge⸗ legenheit aufmerksam machen, nämlich auf Sun dt' s „Bericht über
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das Fante⸗ „ oder Landstreichervolk in Norwegen“. Seit langer Zeit wußten wir von einem Volksstamme, aus gelbbraunen, dun⸗ kelhaarigen Menschen mit schwarzen, stechenden Augen bestehend, welche unausgesetzt das Land von Süd nach Nord und wieder zu⸗ rück durchstreifen, von Stavanger nach Osten über Akershus und so nach Norden über Drontheim bis Nordland und Finnmarken hin⸗ auf. Diese Menschen ziehen gewöhnlich in größeren oder geringe— ren Schaaren, Männer, Weiber und Kinder, bisweilen mit Pfer⸗ den und Wagen und verschiedenen Hausthieren, besonders Schwei⸗ nen, umher und treten in den verschiedensten Eigenschaften auf, bald als Professionisten, bald als Pferdehändler, bald als Bettler, endlich auch als Diebe und Räuber. Ueberall zeichnen sie sich durch ein eigenthümliches, fremdartiges, verdächtiges We sen aus, theils demüthig und einschmeichelnd, theils frech und trotzig. In den abgelegenen Gebirgsthälern, durch welche sie vorzugsweise ihren Weg nehmen, sind sie ein Schrecken der Be—⸗ wohner, bei welchen sie sich einquartieren und Nahrung für sich und ihr Vieh fordern. Das Volk behandelt sie mit einer Mischung von Abscheu und Furcht, indem es sich des Glaubens an die Zau berkräfte der fremdaussehenden Fanten und an ihr Vermögen, Menschen und Vieh zu schaden, nicht erwehren kann, und sich des⸗ halb beeilt, ihren unverschämten Forderungen nachzukommen. Diese Menschenrage, die, ohne eigene Wohnungen, schon seit viertehalb Jahrhunderten im Lande umhergestreift ist, besteht ursprünglich aus echten Zigeunern, oder, wie sie sich selbst nennen, „horta Rommanisael“*,imit einer eignen, jedoch allmälig verarmten Sprache, Rommani; sie ist aber in späterer Zeit mit hellfarbigen Landstreichern norwegischen Ur sprungs, den sogenannten Schoiern (Sköiern) vermischt worden. Bei der Volkszählung im Jahre 1845 zählte man etwa 1150 solche hei⸗ matlose Personen, doch ist diese Angabe unzuverlässig und ihre Zahl muß höher angenommen werden. Herr Sundt hat mit Unterstützung der Regierung einen Theil des Landes bereist, um die Sitten und Ver— hältnisse dieser Fanten zu untersuchen, welche in der That von solcher Be schaffenheit sind, daß nur wenig Hoffnung vorhanden ist, diese Rage für die bürgerliche Gesellschaft zu gewinnen. Es scheint fast ein unvertilgbarer Naturtrieb bei diesen Menschen zu sein, der es ihnen unmöglich macht, feste Wohnsitze zu nehmen und für ihren Lebens unterhalt zu arbeiten; sogar diejenigen, welche als Kinder von Predigern und Landleuten aufgenommen wurden, laufen gewöhnlich, sobald sie erwachsen sind, davon, um ihre Verwandten in deren lustigen Lagern in den dunklen Wäldern aufzusuchen. Die gericht lichen Protokolle haben daher auch oft die traurigsten Zeugnisse von dem sittlichen Elende, worin sie leben, geliefert. Ob sie getauft und getraut sind, ist zum Theil Sache des Zufalls, und die abscheulich— sten Schlägereien, ja selbst Morde, sind an der Tagesordnung. Ueber die Todesart der Alten schwebt auch ein undurchdringliches Dunkel; fast kein Prediger kann sich erinnern, jemals auf einen Fant Erde geworfen zu haben. Das Resultat seiner Untersuchungen legt Herr Sundt in oben angeführter höchst interessanter Schrift (etwa 400 Seiten stark) nieder, worin er zugleich ein Verzeichniß von Wörtern des echten aus Indien stammenden Rommani, so wie Proben des selbstgemachten über ganz Europa verbreiteten Rothwälsch oder der Diebessprache vorlegt, welche von zusammengelaufenem Pack, näm— lich den weißlichen oder blonden Schoiern, so wie von dem Diebes gesindel auf den jütischen Haiden, welche Herr Sundt für dänische und deutsche Landstreicher hält, gesprochen wird.
Dänemark. Kopenhagen, 1. Febr. Die den heimkeh⸗ renden Truppen bereiteten Empfangs-Feierlichkeiten werden morgen, wo die Leibgarde zu Fuß einzieht, beginnen. Am Montag wird dann das 1ste, am Donnerstag das 2te leichte Bataillon und Sonn— tag über acht Tage die Garde-Husaren folgen. Das zum Empfang der Truppen gebildete Comité zeigt an, daß es auch Beiträge in natura in Empfang nimmt.
Der Landesthing hat gegen den Antrag gegen den ausgesprochenen Wunsch der Minister Minister und der Justiz-Minister wollten erst den Frieden und die Gesammt⸗Organisation der bewaffneten Macht abwarten mit 2 gegen 16 Stimmen beschlossen, die Berathung des Gesetzes die kopenhagener Bürgerwehr fortzusetzen.
Im Volksthing hat die dritte Lesung des gonnen
des Ausschusses und der Kriegs
Finanzgesetzee
Italien. Turin, 29. Jan. (Fr. B.) Auf Ansuchen der englischen Gesandtschaft sind alle in Sardinien wohnenden oder rei senden Engländer aufgefordert worden, ihre Namen bei der Obrig
keit ihres Aufenthaltsortes anzugeben
Spanien. Madrid, Mirasol bleiben im Ministerium.
General Pavia soll General
Die Kammer diskutirt über den Rechnungshof
Capitain von Madrid
Eisenbahn⸗Verkehr. Thüringische Eisenbahn.
Die Einnahmen der Thüringischen Eisenbahn im verflossenen Jahre 1850 haben die vom Jahre 1849 bedeutend überschritten, wobei jedoch zu bemerken ist, daß im ganzen Jahre 1850 die Bahn in ihrer ganzen Länge von 25 Meilen im Betrieb war, wogegen im Jahre 1849 in den ersten neun Monaten nur eine Länge von 22 Meilen und in den letzten drei Monaten die ganze Bahnlänge im Betrieb war. Bei einer näheren Vergleichung der Frequenz und Einnahme und der im Betrieb gewesenen Bahnstrecken in bei⸗ den Jahren steht aber doch das Resultat von 1850 dem von 1849 bedeutend vor. Es wurden im Jahre 18560 befördert 765,561 Per⸗ sonen und 1,480,502 Ctr. Güter, die Einnahme betrug für Perso nen 126,453 Rihlr. 7 Sgr. und für Güter 323,944. Rthlr. 23 Sgr., zusammen 749,400 Rthlr. Im Jahre 1849 wurden befördert 631,117 Personen und 1,130,439 Ctr. Güter, die Einnahme betrug für Personen 316,719 Rthlr. 1 Sgr. 9 Pf und für Güter 249,196 Rthlr. 2 Sgr. 10 Pf., zusammen 565,915 Rthlr. 4 Sgr. 7 Pf. Bei den Einnahmen ist jedoch zu bemerken, daß die von 1850 nur nach den, unter Vorbehalt der Feststellung durch die Kontrole, veroͤffentlichten monatlichen Aus⸗ weisen zusammen gestellt sind, die von 1849 aber schon durch die Kontrole regulirt sind, jedoch keine erhebliche Differenz von den mo natlichen Ausweisen ergeben. Es wurden nach oben angegebenen Zahlen im Jahre 1850 gegen 1849 mehr befördert 134,444 Per sonen und 350,063 Ctr. Guter, die Einnahme betrug mehr für Per⸗— sonen ca. 168,734 Rthlr. und für Güter ca. 7471 Rthlr., zusam⸗
*) Fant, d. i. eigentlich ein einfältiger, närrischer Mensch.
men 183,485 Rihlr. Die größte in einem Monat beförderte Anzahl der Personen betrug in 1850; Sb, 460 im Monat Juli, ihm folgt der Monat Mai mit 79,137), alsdann der Monat' Heel e; mit 765,281 Personen. Die geringste betrug nur 33,567. In 1849 hatte die stärkste Personenfrequenz der Monat August und zwar 70,322. Die geringste brachte der Januar mit' 30,3963 Personen. Das größte in einem Monat beförderte Quantum Gü⸗ ter betrug in 1850 150,584 Etr. im Monat September, ihm folgt der Monat November mit 147,110 Ctr., dann der Monat Dezem ber mit 146,827 Ctr.; das geringste betrug nur 80,750 Ctr. im Januar. In 1849 betrug das größte 136,322 Ctr. im Monat Oktober, dann folgt der November mit 118,551 Ctr.; das geringste brachte der Januar mit 74,473 Ctr. Die größte Gesammt-Ein—⸗ nahme betrug in 1850 im Dezember 89,400 Rthlr., dann folgt der Monat November mit 76,700 Rthlr., ferner der Monat Oktober mit 75,760 Rthlr.; die geringste brachte der Monat Januar mit 32,260 Rthlr. Ueberhaupt zeigen die letzten Monate gegen die er sten eine bedeutende Vermehrung. Im Jahre 1849 brachte die stärkste der Oktober mit 69, 970 Rthlr., ihm folgt der Monat Sep⸗ ber mit 62,371 Rthlr.; die geringste brachte der Monat Ja—⸗ nuar mit 31,782 Rthlr. Vergleicht man die verschiede⸗ nen Quartale beider Jahre, so ergiebt sich Folgendes:
im ersten Quartal 1850 wurden befördert 121,725 Personen und
281,319 Etr. Güter, die Gesammt⸗Einnahme betrug 114,160 Rthlr.;
in demselben Quartal 1849 wurden befördert 105,305 Personen und 248,564 Ctr. Güter, die Gesammt⸗Einnahme betrug 105,203 Rthlr. 15 Sgr. 6 Pf.; sonach in 1850 gegen 1849 mehr 16,420 Personen und 32,755 Ctr. Güter und S956 Rthlr. 14 Sgr. 6 Pf. Ein⸗ nahme. Im zweiten Quartal 18650 wurden befördert 221,966 Personen und 336,166 Ctr., die Gesammt⸗Einnahme betrug 181,650 Rthlr.; in demselben Quartal 1849 wurden befördert 175,803 Personen und 237,264 Ctr. Güter, die Gesammt-Einnahme betrug 135,261 Rthlr. 12 Sgr. 11 Pf.; sonach in 1850 gegen 1849 mehr 46,163 Per— sonen, 97,902 Ctr. Güter und 46,88 Rthlr 17 Sgr. 1 Pf. Im dritten Quartal 1850 wurden befördert 217,208 Personen und 129,373 Ctr., eingenommen wurden 212,430 Rthlr; im dritten Quartal 1849 wurden befördert 209,106 Personen und 290,524 Ctr., die Gesammt⸗Einnahme betrug 167,547 Rth rl Es wurden sonach in 1850 gegen 1849 mehr befördert 8102 Personen und 135,849 Ctr. Gü⸗ ter, die Einnahme betrug mehr 44,882 Rthlr. 28 Sgr. 11 Pf. In den ersten drei Quartalen des Jahres 1850, in welchen durch— schnittlich 25 Meilen im Betrieb waren, wurden befördert 560,899 Personen, und 1,045, 85s8 Ctr. Güter; eingenommen wurden 508,240 Rthlr. In demselben Zeitraum 1849, in welchem nur 22 Meilen im Betrieb waren, wurden befördert 490,214 Personen und 776,352 Ctr. Güter, die Einnahme betrug 408,011 Rthlr. 29 Sgr. 6 Pf.; es wurden sonach im genannten Zeitraum 1850 gegen 1849 mehr befördert 70,685 Personen und 269,506 Ctr. Güter, die Einnahme betrug mehr 100,228 Rthlr. 6 Pf. durchschnittlich pr. Monat und Meile wurden in 1850 befördert 2493 Personen und 4648 Etr. 25 Pfd. Güter, die Durchschnitts- Einnahme betrug 2258 Rthlr. , In gleichem Zeitraum 1849 wurden im Durchschnitt befördert 24765 Personen und 3011 Ctr. 88 Pfd., die Durchschnitts⸗ Einnahme betrug 2060 Rthlr. 20 Sgr.; sonach in 1850 gegen 1849 im Durchschnitt mehr 17 Personen, 1636 Ctr. 37 Pfd. Güter und 198 Rthlr. 5 Sgr. 4 Pf. Im vierten Quartal 1850 wurden befördert 204,562 Personen und 434,544 Ctr. Güter, die Gesammt-Einnahme betrug 241,160 Rthlr.; in gleichem Quartal 1849 wurden befördert 140, 905 Personen und 354,087 Ctr., die Einnahme betrug 157,903 Rthlr. 5 Sgr. 1 Pf.; es wurden sonach in 1850 gegen 1849 mehr beför⸗ dert 63,759 Personen und 80,557 Ctr. Güter, mehr eingenommen wurden 83,257 Rthlr. Durchschnittlich pro Monat und Meile wur—
in diesem Quartal 1860 befördert 2729 Personen und 5795
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Güter, die Durchschnitts⸗Einnahme betrug 3215 Rthlr. 14 Sgr. In demselden Quartal 1849 wurden im Durchschnitt beför— dert 1878 Personen und 4721 Ctr. Güter, die Durchschnitts-Ein⸗ nahme betrug 2105 Rthlr. 12 Sgr. Es wurden sonach hei einer gleichen Bahnlänge in dem vierten Quartal 1859 gegen 1849 im Durchschnitt mehr befördert 851 Personen und 1074 Ctr. Güter, und mehr eingenommen wurden im Durchschnitt 1110 Rthlr.
2 Sgr
zur Handlung gehörige 6 Uhr.
Freitag, 7. Febr. Im Opernha Vorstellung: Auf Höchstes Begehren: Gent, großes pantomimisches Ba von St. Georges und Albert.
Eigensinn, Lustspiel in 1 Akt, von R
Die Oper: „Armide“ kann wegen nicht gegeben werden.
Preise der Plätze: Parquet, Tribüne und zwe Rthlr. Erster Rang, erster Balkon daselbst und Prosceninn Rthlr. 10 Sgr. Parterre, dritter Rang und Balkon Sgr. Amphitheater 10 Sgr.
Der Billet-Verkauf findet in dem früheren Billet. Lokale des Schauspielhauses, an der Ecke der : grafenstraße, statt.
Königsstädtisches Eheater
J . 8 12 Donnerstag, 6. Febr. Gastrolle der Madame CEastellan. (Italie