1851 / 56 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

tions⸗Präsidenten. Er wurde, wie die Gazzetta di Genova sagt, da er darauf beharrte, das Portefeuille der Gnade und Justi nicht wieder zu übernehmen, mit einer Zuweisung von 7000 Lire in Disponibilität versetzt Bas erwähnte Portefeuille ist bereits 91 den Herren Massa Saluzza, Persolio, Stara und zuletzt vom Ca⸗ valiere de Andreis zurückgewiesen. ö k. Die Deputirtenkammer hat mit 119 gegen 4 Stimmen den . setzvorschlag in Betreff der Abschaffung der Iideilonmimisst . nommen. Der Senat diskutirt das Gesetz wegen J . liegenden Güter moralischer Körperschaften. Ver Hande m in fer D ir er eine esetz' Entwurf vor, wodurch eine legt der Deputirtenkammer einen Gesetz⸗Entwi urg in, Umgestaltung der Schifffahrtstaren oder ein . . un ö. ff⸗ fahrtstraktat mit Belgien beantragt, wird. e, . as ; 3. . rium über die Beschaffenheit der Additional⸗Artikel des mit Eng . abgeschlossenen Traktates, von welcher die Königin in ihrer Rede Erwähnung that, interpellirte, antwortete das Ministerium, man lönnte die in Frage stehenden Artikel noch nicht vorlegen, bis einige zur Zeit unerledigt gebliebene Punkte ultimirt sein würden. Bologna, 16. Febr. (El.) Kardinal Bedini hat den Ge⸗ brauch leichter, zweiräderiger, für einen Sitz berechneter Fuhrwerke nur auf distinguirte Personen eingeschränkt. . Die Unordnungen und Räubereien in den Legationgn dauern fort; deshalb haben die päpstlichen Behörden angemessene Preise für die Festnehmung solcher Uebelthäter ausgesetzt. . . Rom, 14. Febr. (Ll.) Eine allgemeine Personal⸗Conscrip⸗ tion ist angeordnet worden, wahrscheinlich zum Behufe der Vor— nahme der Gemeinderathswahlen. . Die Mutter des Kardinals Wiseman ist zu Fano gestorben. Es scheint, als wenn der vom Kriegs- Minister Kalbermatten entworfene Plan zur Regelung der päpstlichen Armee vertagt wor—

den wäre; derselbe hatte bereits die Genehmigung des heiligen Va⸗

ters erlangt. Nichtsdestoweniger soll ein neues Projekt aufgenom⸗

258

men worden sein, welches darin besteht, daß sechs Bataillone gebil⸗ pet und die Rekruten dazu aus verschiedenen Nationen geworben werden sollen. Man weiß noch nicht, ob dieser Entwurf ap⸗ probirt werden wird, übrigens soll er in den höchsten Kreisen be— deutende Sympathieen für sich haben.

(Hazetta di Venezia). Der neue britische Gesandte am toskanischen Hofe, Herr Sheil, hatte die Absicht, einige Monate in Rom zu verbringen, theils um dort seine Zeit den Studien zu widmen, theils auch, weil er eifrig der katholischen Religion zuge— than ist, zu welcher er sich bekennt; wegen einiger unangenehmer, über eine wichtige politische Frage entstandener Verhältnisse ist er aber verhindert, diefes Vorhaben auszuführen und sich nach dem Kirchenstaate zu begeben. ö

Königliche Schauspitle.

Dienstag, 25. Febr. Im Opernhause. 25ste Abonnements⸗ Vorstellung. Zum erstenmale: Giralda, romantisch-komische Oper in 3 Akten, nach Scribe, von W. Friedrich. Musik von Adam.

Die neue Decoration des zweiten Aktes, das Innere einer Mühle darstellend, ist vom Königlichen Decorationsmaler Herrn Gropius gemalt.

Preise der Plätze: Parquet, Tribüne und zweiter Rang 1 Rthlr. Erster Nang, erster Balkon daselbst und Proscenium 1 Rthlr. 10 Sgr. Parterre, dritter Rang und Balkon daselbst 20 Sgr. Amphitheater 10 Sgr.

Mittwoch, 26. Febr. Im Schauspielhause. 3Z8ste Abonnements— Vorstellung: Die Erzählungen der Königin von Navarra, Lustspiel in 5 Akten, von Scribe, übersetzt von W. Friedrich.

Königsstädtisches Theater. Dienstag, 25. Febr. Zum erstenmale wiederholt: geist. Posse in 4 Akten, von Raupach. Hierauf: Die Boxdorf. (Intermezzo aus: „Das Dorf im Gebirge.“)

Der Zeit⸗— Schule zu

Mittwoch, 26. Febr. Gastrolle der Madame Castellan. (Italle= nische Opern⸗-Vorstellung.) Norma. Oper in 2 Akten. Musst von Bellini. (Mad. Castellan: Norma.)

Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balhn des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.

Donnerstag, 27. Febr. Zum Benefiz des Fräulein Louise von Hagn. Zum erstenmale: Gänschen von Buchenau, Lustspiel in 1 Akt, nach Bayard, von W. Friedrich. Hierauf: Pas seul, aus dem Ballet: „Die Weiberkur“, ausgeführt von Fräulein Marie Taglioni, begleitet von den Damen Bethge und Koch, Königl. Solotänzerinnen. Dann: Der zweite Akt aus der Oper: „Marino Jaliero.“ Musik von Donizetti. Hierauf, zum erstenmale: Zwei komische Scenen aus Göthe's Schönbartspiel: Das Jahrmarktfest zu Plundersweiler; für die Darstellung auf dem Königsstädtischen Theater eingerichtet und mit Couplets versehen, von D. Kalisch. Zum Schluß: Los Toréadores, spanischer Nationaltanz, ausgeführt von Fräulein Marie Taglioni und Herrn Gasperini, Königlichen Solotänzern.

Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und lim Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc.

RMeteorologische Beobachtungen.

N ach Beobachtuuß.

Morgens Nachmittags Abends eiumaliger 6 Uhr. 2 br. 10 uUnr.

338, 1“ Vur. 339. 72“ var. 3140, 44 Har. Quell wärme 74 * 2 . 2,9 U. Flusswärme 0,9 k. 3,0 n 2,7 Uu. 4.7 n 80 pt. 71 pCt. 79 pCt. heiter. heiter. NW. NVW. NW. . 4,0 ,, 36. 77 d wn.

1

Lustdruck Luftwürme ..... Thaupunkt -.. kBodenwürme A usdünstung, Ntedersehla G.

Würmowechsel 4 1,9“

PDunstsättiuns Wetter

nn, Weolkenzug ....

Tagesmittel:

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vol 24. Februar.

If ec hsel- Coumse. Brief.

,, H uur? 250 FI. 2 At. 300 Mie. ,, 2 Mt. 1 18t. 3 Mt. 300 Er. 2 Mt. 150 EI. 2 Mi. 150 Fl. Z Mi. 100 ThIr. 2 Mit.

Amstar dam - do. Hamburg... Kurz

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Mit. 56 2456

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Leipzig in Couraut im 14 Tblr. Fuls ... 100 k. 100 sRbI.

Frankfurt a. M. südd. W.

Hetershurs;

100 ble. / c

Inländische Fonds, I sandhmie /e . AHommundl - Idi um dl Cell! - Counse.

4 nriet. Geld. Gem.

Preuss. Freiw. Aul 5 106 Grh Eos. Pfdbr. dz 90 * ͤ do St Aul. v. 50 45 1002 190 (stpr. Pfandbr. 37 9. 2 942 St. Schuld- Sch. 31 85 84 bonum. Pfandbr. 3323 96 Od. Heichb.- ObI. 47 ,, feur- u. Nn. do. 3 96 Seeh. Prüm. - Sch. 128 Selhlesische do. I. u. Nun. Schuld v. 3* (lo. Lt. B. gar. do. 3 lherl. Stadt- Obl. Hr. Hk. Auth. - Sch.

10. 0. . Friedrichsd'or. Westpr. Pfandbr. 37

Aud. Goldi, à 5th. ö Grossb. Posen do. 71 Discouto.

2Xf. Brief. Geld. Gen.

Ausländische Fonds. —— . Polu. nene Pfdbr. 4 91

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do. Hope 1. J. J do. Part. 500 El. 1 ö

o. Stiegl. 2. 4. A. 4 J do. 450. 300 'I. . 144 / . do. do. 5. [ 4 IIamb. Feuer-. 3*

do. v. Rthsch. Lst. 5 1995 lo. Staats- Pr. Anl. . lübeck. Staais- A. 44

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lo. do. s. B. 20061. N. Sad. do. as II.

L oln a. PIdbr. a. C. 942

Stargard

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Stamm- Actien. kAKMspaul. d

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1843.

ILages - Coms.

Rein-

in der dazu bestimmten Üubrik ausgefuülh

Der Reinertrag wird nach erfolgter Bekamtim. Die mit 34 pCt. ber. Actien sind v. Staat gar

Hyiãorit ils - Actiri. Hapilal. IaCges - Cos

Simmtlichke wriorisüts-Actien werden dureh jährliche Verlosung 1 pCt. amortisirt

100 a 994 bæ. 91* 6. 1I03 be. u 6. 633 a 61 bæ. 130

Berl. Anh. Litt. A. B. do. Hamburg do. Stettin -Starg. . do. Pots d. Magd. .. Magd. Halberstadt.. do. Leipziger Halle - Thüringer. . . . . Cöln Minden ,, Bonn Cöln / Düsseld. Elberfel 1, 069, 00 Steele Vohwinkel 1.360, 000 Niederschl. Märkisch. 10, 009,060 do. zweigbahn 1,500,000 . Oberschl. Lit. &.... 2, 253, 190 do. it 2, 400, 060 Go Glen, 1.2900, 000 Breslau - Ereiburg. . . l, 00, 000 Krakau-Oberschil. . . . 1. 800,000 Berg. Mãärle 1, 906606, 006 Posen .. 5, O60, 600

6, 000,000 S, 00 6, 000 148271, 000 4, 060,900 l, 760,000 2, 300, 000 9, 6060, 000 13, 000, 000

4, 500, 000

1.051, 200

Ruhrort-Grefeld ... Lachen-Düsseldort .. Brieg Neisse

Mag deb. Wittenßk. . . . 4.

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kKassen-Vereins-Bank-Actien 1073 2 3 b—

1.1411, 800 97 B. 5, 000, 6090 101 6 1,000, 000 1060 6. 2,367, 200 93 k. 3, 132, 800 1925 6. 1.000, 0900 1015 12 800, 000 1043 ba. l, 88, 600 1, 000, 0600 5. 671,500 3, 500, 000 l, 217, 000 2, 487, 250 1, 250, 000 1,000,000 4, 175, 000 3,500,000 2,300, 000 252, 006) 2, 000, 000 370,300 360,000 250, 000 325,000 375, 000 100, 000 1.100, 000

Berl. Anhalt. . . . do. Hamburg do. do. II. Ser. do. Potsd -Magd. .. do. do. . do. go litt I do. Stettiner Magdeb. Leipziger .. Halle Thüringer. . .. Cöln - Minden do. do. ẽkhein. v. Staat gar. , en n, do. Stamm-Prior. Duüsseldorf-Elberfeld. Niederschl. Märkisch. do. do. do. III. Serie. do. zweigbahn Mag deb. Wittenb. . . . Obers chlesische Krakau- Oberschl Cosel- Oderberg Steele Vohwinkel do. do II. Ser. Breslau- Freiburg . . . Berg.

99 be 101 6 16033 k. 82 k 89 6. 82 k 914 6 94 br 104 n 1035 u.

995 k

Lusl. Silaamm- Act.

2.050.600 656, 000 1.300, 000

, Sp. Thlr. Thlr.

kiel Cöthen-Bernb. Mecklenburger

Preussische Bank-Antheile 965 a 96 bm

Die Börse war heute animirt, und die Course der

meisten Actien stellten sich höher als Sonnabend.

Auswärtige Börsen.

Wien, 22. Febr. Met. 5proz. 9b Br., 3 Gld. Aproz. 763 Br., 76 Gld. 4 proz. 85 Br., 845 Gld. T2iäproz. 52 Br., K G, 3 119 Br., 119 Glo. Nordbahn 130 Br., 1297 Gld. Gloggn. 1325 Br., 132 Glo. Mail. 77 Br., 765 Gld. Pesth 89 Br., 887 Gld. B. A. 1252 Br., 1250 Gi.

Kaiserl. Gold 1343 Br. u. Gld. Silber 1295 Br. u.

Wechsel⸗Course. Amsterdam 180 Br., 1795 Gld. Augsburg 130 Br., 129 Gld. Frankfurt 1297 Br., 1297 Gld. Hamburg 191 Br., 1903 Gld. London 12. 42 Br. u. Gld. Paris 1523 Br. u. Gld.

Fonds und Eisenbahn -Actien ohne wesentliche Veränderung flauer. Bank⸗Actien mehr angeboten. Fremde Valuten wie notirt.

Fraukfurt a. Mi., 22. Febr. Oesterreichische Bank-Ac— tien 1163 Br., 1161 Gld. 5proz. Metalliques-Obligationen pr. Compt. I45 Br., 747 Gld. Badische Partial-Loose a 35 Fl. vom Jahre 1550 33 Hr., 33 Gld. Kurhessische Parlial-Loof. 40 Rthlr. 32 Br., 325 Gld. Sardinische Partial-Loose a 36 Fr. bei Gebrüder Bethmann 34 Br., 34 Gld. Darmstädt. Partial -Loose 2 50 Fl. 755 Br., 755 Gld. Span. Zproz. inländ. 33 Br., 335 Gld. Poln. A4proz. Oblig. 2 500 Fl. 825 Br., 827 Gld. Friedr. Wilh. Nordbahn 38 Br., 37 Gld. Bexbach 824 Br.,

Gld.

2; Glo. Köln⸗Minden 98 Br., 97 Glv.

Von Fonds waren an heutiger Börse die 3Zproz. Spanier, 5— und Iproz. Metall. zu etwas besseren Preisen gefragter. Desterr. Actien, Toscan. Oblig. und Bexbacher waren mehr offerirt. Alle übrigen Gattungen ohne Bewegung. Das Geschäft war im Gan— zen unbedeutend.

, ,, 69 ö ämien⸗ ationen? r., r 3 6. Br., 913 Gld. Stiegl. 87 Br., 87 Gld· Dän. 733 Br. Ard. 13 Br., 121 Gld. Zproz, 3 Br,, 315 Glo. Amerikan. 6proz. V. St. 105 Br., 1904. Gld. Ham⸗ burg⸗Berlin 90 Br.,, 901 Gld, Bergedorf 903 Gld. Magde⸗ burg⸗Wittenberge 6b Br., Gld. Altong⸗Kiel w. Br., 33 Gld. Köln- Minden 977 Bre, 97 Gld. Mecklenburg 287 Br.

34proz. pr. C. 887 Br., 883 Gld. 90 Glo. E. R. 106 Br.,

In Fonds und Eisenbahn Actien unbedeutendes Geschäft. Die Course der Span. höher. 21 Feb.

Paris, 3Zproz. 57. 75. 5proz. 96. 35. Nord bahn 475. Wechsel⸗Course. Amsterdam 2113. Hamburg 1863. Berlin 3689. London 24. 8135. Frankfurt 2113. St. Petersburg 387. Gold al marco 3. 25 3. Dukaten 1 70 65. Die Course flau und die Geschäfte schleppend. London, 21. Febr. Zproz. Cons. p. C. u. a. 3 . 6. ztyproz. 83, 4. Int. 534, J. 4proz. id, E. Ard. 193. ö 378. Pass. 45, 3. Russ. ,, 113. A4proz. *. g9g4, 92. Mex. 335. Peru 80, 792. J In engl. Fonds . ö wesentliche Veränderung, nur deutende Geschäftslosigkeit; fremde auch ohne Umsatz⸗ . 2 Uhr. In engl. Fonds wenig Geschäft. Fremde unverändert. Amsterdan, 21. Febr. In holl. Fonds wenig Handel und Veränderung. Von fremhen Effekten. sind Span. 5 rc etwas an— genehmer; die übrigen Gattungen fast ganz ohne Veranderung. Russ. proz. wiederum mehr angeboten. Desterr. zu den gestrigen Preisen zu haben, alle bei unbedeutendem eschäft; Met. proz. Fiß, neue 753, 24 proz. 38, , Mex, 335. Dukat. 5. 70 * 65. 60. Holl. Int. 575, Kü. Zproz. neue 67 4, 3. Span. Ard. 13 66, 3, gr. Piecen 135, B. Coupons 8z. Passive 4. Russen, alte 105, 4proz. s7 5. Stiegl. S6.

he

Markt⸗Berichte. Berliner Getraidebericht vom 24. Februar. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt:

Weizen nach Qualltät 47 5 Rthlr.

Roöggen loch 30 32 Rthlr. 7 pr. Frühjahr 29 a 30 Rthlr. bez., 30 G. „Mai MHuni 30 a 305 Rthlr. bez., 31 Br., 305 G. » Jun Juli 32 Rthlr. Br., 31 bez. u. G.

Gerste, große loco 25— 27 Rthlr. kleine 23 25 Rthlr. Hafer loch nach Qualität 49 22 Rthlr. t . 18pfd. pr. Frühjahr 19 Rthlr. Br., 185 G. Ihpfd. 195 a z Rthlr. verk,, 193 Br., 195 G. Erbsen, Koch- 37 = 41 Rthlr., Futter- 33 35 Rthlr. Müböl loco 107 Rthlr. Br., 105 G. . pr. diesen Monat 108 Rthlr. Br., 10 bez. u. G. Febr. / März 105 Rthlr. Br., 103 bez. u. G. März / April 107 a Rihlr. Br., 109 G. ö April / Mai 109 a E Rihlr. Br., 105 bez. u. G. Mai Juni 107 a 4 Rthlr. Br., 168 bez. u. G. Juni Juli 107 Rthlr. Br., 107 G. . Sept. / Okt. 10 Rthlr. bez., 10 a3 8 10 6 Leinöl loch 11 Rthlr. bez. „pr. April / Mal 11 Rthlr. Br., 112 bez. Südsee Thran 12 a 117 Rthlr. Fäohnöl 13 Rihlr. Hanföl 14 a 137 Rthlr. Palmöl 11 211 Rihlr. Spirttus loch ohne Faß 15 2 155 Rthlr. bez. mit Faß pr. Febr.) [ Peslr. Br. 145 G Febr. / März 15 Rthlr. Br., . . März April 165 a 15 Rthlr. Br, 145 * 15 G. April / Mai 1567 a S Rthlr. verk., 15 Br., 165 G. Mai/Juni 1535 Rthlr. Br., 163 G. Juni / Juli 165 Rthlr. Br., 16 G. Juli / Aug. 17 Rthlr. Br., 163 G. Wetter: gelinder Frost und hell. Geschäftsverkehr: schwach. Weizen: wenig beachtet. Roggen: mehr gefragt und höher bezahlt. Hafer: etwas billiger verkauft. Rüböl: etwas fester bei geringem Umsatz. Spiritus: wenig verändert. Mit der heutigen Nummer des Staats-Anzei— gers sind Bogen 699 und 70 der Verhandlungen der Ersten Kammer und Bogen 50 und 51 der der

Zweiten Kammer ausgegeben worden.

Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei.

Beilage

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259

Beilage zum Preußischen Staats-Anzeiger. Dienstag d. x. Jebr.

.

Deutschlan d. Oesterreich. Wien. Zollkongreß⸗Verhandlungen und Schlußrede des Handels ministers. Ausland. Vermischtes.

Frankreich. Parts. . Christiania.

Schweden und Norwegen. an denselben.

Storthing; Botschaft

Eiseubahn⸗Verkehr. Pfälzische Ludwige-Eisenbahn.

Uichtamtlicher Theil.

Dent fchland.

Oesterreich. Wien, 20. Febr. In der zweiundzwanzig sten Sitzung des Zoll-Kongresses war der erste Gegenstand der Berathung die Tarifabtheilung: 29. Literarische und Kunstgegen stände: a Bücher, Karten (wissenschaftliche, Musikalien 2 Fl. 30 Kr. in der Ein-, 1 Kr. in der Ausfuhr.

Auf die Frage des Vertrauensmanns Arthaber, in welche Rubrik die Eid⸗ und Himmelsgloben einzuschalten wären, erwiederte der Handels- Minister: „Sie sind wie Papierarbeiten zu verzollen, wie sie auch im al- phabetischen Register berücksichtigt sind.“ Abgeordneter Hlubek stellt den Antrag, daß die Bücher eben so verzollt werden, wie im Zollverein, näm- lich mit 45 Kr., statt 2 Fl. 30 Kr. Dieser Antrag wird angenommen. In Bezug auf eine Eingabe trägt Sectionschef Baumgartner an, daß die im Tarif vorkommende Bemerkung: „daß Bücher mit Bildern dann als Bücher verzollt werden, wenn die Bilder dem Buche beigebunden u. s. w.“ in der Textirung heißen soll: „wenn die Bilder dem Buche beigebunden, beigeheftet sind oder aus denselben ersichtlich ist, daß sie zum Buche gehören.“ Die Versammlung erklärt sich mit dieser Textirung einverstanden; eben so, daß, wie in Anmerkung 2 gesagt: „Gebundene Bücher, deren Einbände mit Schließen oder anderen Verzierungen von Metall- oder Bijouterie⸗Arbeiten versehen sind, als Papierarbeiten, nicht besonders benannte“, behandelt werden. In Betreff der drüten Anmerkung, welche lautet: „Bücher, deren Verleger und Drucker auf denselben genannt und im Zollgebiete ansässig sind, werden in der Einfuhr zollfrei behandelt, wenn sie vom Verleger selbst, als für sich be—= stimmt, angegeben werden,“ schlägt Sectionschef von Baumgartner vor, daß man nicht blos sagt: „Bücher“, sondern: Bücher, wissenschaftliche Karten und Musikalien u. s. w.“ Abg. Hlubek wünscht, daß angegeben werde, daß sie im Lande gedruckt wurden, welcher Antrag angenommen wird.

Bei b) Bilder auf Papier, 7 Fl. 30 Kr. in der Ein-, 2 Kr. in der Ausfuhr, stellt Abg. Szabel den Antrag, den Zoll für Bilder auf Papier dem Zolle für Papier, nämlich 3 Fl. gleichzustellen. Bei der Abstimmung wird der Antrag des Abg. Szabel angenommen. Ueber Litt. . Gemälde auf Leinwand, Holz und unedle Metalle, Einfuhrzoll 7 Fl. 30 Kr., und Ausfuhrzoll 3 Kr. entspinnt sich eine interessante Debatte, nach welcher bei der Abstimmung die Versammlung das Amendement des Abg. Szabel annimmt, wonach für Gemälde auf Holz, Leinwand und untdle Metalle ein Einfuhrzoll von 1 Fl. pr. Ctr., sporco ohne Rücksicht auf Rahmen festzusetzen ist. Bei XXX. Abfälle, nicht in anderen Abiheilungen enthaltene, a) Dungsalz, Ein und Ausfuhrzoll 4 Kr.; b) Hefe, flüssige, 5 Kr. in der Ein 1 , , n dann 4) Abfälle, nicht besonders benannte, in der Ein- und Ausfuhr frei, erklärt sich die Versammlung, nachdem der Antrag des Abg. Rorsi, für Venedig den Ausfuhrzoll von Leder -=Abschnitzeln in dem bisherigen Ausmaße von 9 Kr. zu belassen, angenommen worden war, ohne Debatte für die Entwurfs-Anträge. Der nächste Gegenstand der Berathung ist die ursprünglich überschlagene Tarifsabtheilung: XIX. Kleidungen und Putzwaaren. à) Gemeint, Einfuhrzoll nach dem neuen Antrage der Kom— mission 75 Fl. Cim Entwurfe 50 Fl.), Ausfuhrzoll 25 Kr. Abgeordneter Winter bemerkt, daß in Wien allein 2900 Schneidermeister sind, die wirk- lich in einem großen Elende leben, und 18,000 Gesellen, und auch in allen Provinzialstädten Schneider in einer solchen Anzahl sich befinden. Er äu— ßert Befürchtungen von der Einfuhr förmlicher Kleider aus England für diesen Industriezweig und bittet, den Zoll wenigstens auf 100 Fl. zu stel—⸗ len, auch Abgeordneter Hagenauer schlägt ein Amendement vor. Sec— tionschef von Baumgartner begründet den von der Kommission vorge⸗ schlagenen Zoll, welcher auch beibehalten wird. b) Mittelfeine, Einfuhrzoll nach dem neuen Antrage der Kommission 150 Fl. (im Entwurfe 100 Fl.), Ausfuhrzoll 25 Kr. (5 Feine (unter denen nunmehr auch Hüte und Kap— pen aus Filz oder Seide mitbegriffen sind), Einfuhr 2 Fl. 30 Kr. per Pfund netto, Ausfuhr 50 Kr. per Ctr. sporco, und Litt. d) feinster Art. Einfuhr 6 Fl., Ausfuhr z0OKr., und alle nicht besonders benannten Hüte werden ohne Debatte angenommen. Eben so spricht sich die Versammlung für die Annahme der noch nicht be rathenen Tarispost Nr. 75 Lit. b) (Kürschnerwaaren, fein bearbeitete) Ein fuhr 100 Fl. per Ctr. und Ausfuhr 25 Kr. aus. In derselben Sitzung trug noch der Sectionschef von Baumgartner die neue Classification in Bezug auf Glaswaaren vor, welche lautet: „Glas- und Glaswagren: a) Bruchglas, d. h. Stücke von zerbrochenen Glaswaaren, Einfuhrzoll 1 Kr.; b) Giasmassen, farblose, d. h. ordinaires, grünes und weißes, rohes, näm- lich in rohen Platten, Stangen und unförmlichen Stücken, Einfuhrzoll 181. 30 Kr.; ) Glasmassen, gefärbte, rohe, d. h. in rohen Platten, Stangen und unförmlichen Stücken 3 Fl. (der frühere Zoll war 5 Fl.); d) Glas- waaren, gemeinste, d. i. ordinaires, grünes oder weißes Hohle und Tafel⸗ glas, weder geschliffen noch sonst bearbeitet 3 Fl. (früher 5 Fl.); e) Glaswaaren, gemeine, d. h. ordingires, grünes oder weißes, farbloses Hohlglas mit eingeriebenen Stöpseln oder glatt geschliffenen Böden oder Rändern, dann farbiges Hohl. und Tafel— glas, roh, nämlich weder geschliffen noch sonst bearbeitet, endlich gemeine, einfache und doppelte Judenmaßspiegel 6 Fl. (früher 10 Fl.); H Glas— wagren, mittelfeine, d. i. bereits bis zur Hälfte geschliffenes Hohlglas dieser Artikel ist im vorigen Satze gar nicht vorgekommen mit oder ohne geschliffenen Böden, dann farbiges Hohlglas mit eingeriebenen Stöpseln und glatt geschliffenen Böden oder Rändern ohne Gold oder sonstiger Verzierung, endlich Brillengläser und Linsen für optische Instrumente 9 Fl. (der frühere Zollsatz war 10 Fl. und 20 Fl.); g) Glaswaaren, feine, d. i. glattes, gesponnenes Hohlglas und alle nicht besonders genannten Glas⸗ waaren, dann weißes Krystallglas und Lustersteine, Glastropfen oder die sogenannten Prismen entweder geschliffen oder gepreßt und geschliffen, end= lich die Glaswaaren mit den sogenannten Millefiori. Einfuhrzoll 12 Fl. Sectionschef von Baumgartner fragt die Versammlung, ob, sie für einen Satz von 12 Fl. oder 12 Fl. 30 Kr. stimme, weil man einen Satz von 12 Fl. nicht, wohl aber 12 Fl. 30 Kr. habe. Die Versammlung spricht sich für einen Satz von 12 II. 30 Kr. aus. h) Giaswaaren, extrafeine, d. i. weiße, ganz geschliffene Glaswaa⸗— ren mit Vergoldung, Versilberung, Malerei u. s. w.; dann mit eingelegten Kameen, Blumen, Sternen u. s. w., ferner glatte Glasperlen, endlich be— legte und unbelegte Spiegelplatten von nicht mehr als 60 Zoll Additions= maß; ferner farbige Lustersteine, die gepreßten Prismen mit 15 Fl. (statt 40 Fl.); i) Glaswaaren, feinste, d. i. unechte Edelsteine, glatte und ge— schliffene Glasperlen, alle belegten und unbelegten Spiegel von nicht mehr als 690 Zoll Additionsmaß 26 Fl. (statt 40 Fl.). Die Versammlung er= lärt sich für diese neue Classification. Sectionschef von Baumgartner mm nun auf die eisernen Dampfschiffe zurück und setzt seine dies fällige Berechnung aus einander, nach welcher, wie der Minister von Beuck bemerkt, . Zollsaz für die Tonne Tragfähigkeit, wenn man nämlich 4 Fl. für Eisenblech nimmt, auf 8 Fl. sich stellen werde. Abg. Graf Dessewffy trägt darauf an, ven ursprünglichen Satz der Kommission, nämlich auf 2 Il. 30 Kr. beizubehalten, welcher Antrag mit 30 gegen 16 Stimmen angenommen wird.

Gleich im Anfange der gestrigen Sitzung des Zollkongresses ergreift ! nerung zu dem Zolltarif-Entwurfe über und beginnt mit §. 4 derselben.

Abgeordn. Ganahl das Wort und erklärt, es seien vorgestern vom Kom⸗ missionstische verletzende Aeußerungen gefallen, welche er widerlegen zu dürfen bitte. Auf Anregung des Abgeordn. Havas jedoch erheben sich alle übrigen Kongreß⸗Mitglieder, um der Kommission für ihre bis jetzt an den Tag gelegte Offenheit und ihr bereitwilliges Entgegenkommen den lau- ten Dank auszusprechen. Nunmehr werden verschiedene Amendements über bereits abgethane Tarispositionen eingebracht: Abg. Wohlfarth beantragt, daß der Eingangszoll von Leinen-Handgarn auch dann mit 2 Fl. 30 Kr. beibehalten werde, wenn, wie beschlossen worden, für Leinen⸗Maschinengarn (nach drei Jahren) der höhere Zoll von 6 Fl. einzutreien habe. (Ange- nommen.) Der Abg. Simion!l beantragt eine eigene Position für Näh⸗ seide mit einem Eingangszolle von 20 Fl. (Angenommen.) Der Ventreter der venetianischen Provinzen, Scarpella, will im landwitthschaftlichen Interesse des von ihm repräsentirten Staatsgebietes den Einfuhrzoll fitr Weizen von 20 Kr. auf 40 Kr., für Mehl von 45 Kr. auf 1 Fl. er- höhen. (Ohne Debatte abgelehnt.. Abgeordnete Werner beantragt für Zwirn eine Zollerhöhung von 25 Kr. auf 40 Kr. in der Einfuhr. Abgeordneter Die irich beansprucht den See- Einfuhrzoll von 3 Fl. auf Streckeisen auch für Siebenbürgen und die Bukowina. (Beide Motionen ohne Debatte abgelehnt. Abg. Richter kömmt abermals auf seinen schon in einer früheren Sitzung gestellten Antrag zurück, für mitielseine und feine Baumwolldruckwaaren einen Einfuhrzoll von 90 und 180 Fl. festzusetzen. Nach einer längeren Debatte entscheidet sich die Mehrheit der Versammlung (30 gegen 21 Stimmen) für den Antrag der Kommission, welchen der Abg. Fürst Jablonowsky zu dem seinigen gemacht hatte, nämlich für Baum- wolldruckwaaren eine eigene Position mit 100 Fl. in der Einfuhr anzusetzen. Abg. Lange will den bereits abgelehnten Antrag des Abg. Dietrich auf die Flüsse, insonderheit die Donau, ausdehnen. (Ohne Debatte verworfen.) Abg., Dr. Neumann beantragt abermals einen Einfuhrzoll von 150 Fl. für Nähnadeln. (Ohne Diskussson abgelehnt.) Ein Amendement des Abg. Szabel geht dahin, die Knochenausfuͤhr zur Ser mit dem niedrigen Zolle von 50 Kr. (ursprünglicher Beschluß 1 Fl. 30 Kr.) zu belegen. (Angenom- men.) Abg. Hagenauer beantragt, alle bisher angenommenen Positionen über 250 Fl. aus dem Tarife auszuscheiden, also diese Sätze auf das Maximum von 250 Fl. zu reduziren (mit 25 gegen 23 Stimmen abgelehnt). Weiter wird von demselben Kongreßmitgliede angeregt, es mögen die Mittel geschaffen werden, damit unter gebührender Garantie gegen Unterschleif die indischen Gewebe (rohen Foulards) zur Bedruckung nach Oesterreich zugelassen und dann wieder ausgeführt werden können. Die Versammlung spricht sich da⸗ hin aus, die Wichtigkeit dieses Gegenstandes der Staatsverwaltung zur Beachtung zu empfehlen. Hierauf wird der Tarif durch Einstimmigkeit der Versammlung als endgültig beschlossen erklärt, woran Abg. Hlubek die Bemerkung anfügt, es mögen an den durch den Kongreß gefaßten Be— schlüssen keine weiteren Aenderungen seitens der Kommission vorgenommen werden. Bei der danach folgenden Berathung über die Durchfuhrzölle wird der Antiag des Abg. Pisko rez, den Durchfuhrzoll von Holz für Croatien mit 1 Kr. zu bemessen, angenommen und nach sofortiger Ablehnung des vom Abg. Szabel eingebrachten Amendements: alle Transitzölle, mit Aus⸗ nahme jener pr. 1 Kr., in einem Satze von 5 Kr. zusammenzufassen, die Positionen des Entwurfes ungeändert beibehalten. Zum Schlusse der Sitzung verhandelte der Kongreß die Vorerinnerung zum Tarisentwurfe bis ein schließlich 8. 17 und stimmte der bezüglichen Textirung fast durchweg ohne Debatte bei.

Wien, 21. Febr. dreiundzwanzigsten Sitzung des Zollkongresses liest Ministerial - Secretair Pollak die neue Textirung bezüglich des Artikels Kerzen: a) Wachs— kerzen und andere Wachsfabrikate, 7 Fl. 30 Kr. in der Ein⸗- und 2 Kr. in der Ausfuhr; b) Kerzen aus Un⸗ schlitt und Fettfabrikate, nicht besonders benannte, fackeln, 2 Fl. 30 Kr. Ein- und 1 Kr. Ausgangszoll; c) alle an— deren Kerzen, 4 Fl. in der Ein⸗ und 1 Kr. in der Ausfuhr. Die Versammlung erklärt sich ohne Diskussion mit dieser Textirung ein- verstanden. Sectionschef von Baumgartner spricht sich dann aus⸗ führlich bezüglich der Textirung der Tarifpost Maschinen aus, worauf sich eine lange Diskussion entspinnt, nach deren Schlusse die Ver— sammlung in Betreff der Tarifpost 95 Lit. a4. für einen Satz von 4 Fl. und bezüglich Lit. b. für Beibehaltung des beantragten Ta rifsatzes ausspricht. Es entsteht hierauf nachträglich eine Debatte über die bereits in einer früheren Sitzung angenommenen Tarifsätze für Papier und Hadern; bei der alsdann vorgenommenen Abstim⸗ mung spricht sich aber die Versammlung mit 26 gegen 25 Stim- men für die Beibehaltung der bereits beschlossenen Zollsätze von 3 Fl. für die Einfuhr des mittelfeinen Papiers (Post Nr. 77 Lit. b.) und von 4 Fl. für die Ausfuhr der Hadern (Post Nr. 105 Lit d.) aus. In Betreff der Nr. 51 Lit. g, Eisen⸗ und Stahl⸗ draht, dann Stahlsaiten, schlägt Sections⸗-Chef von Baumgartner den von Herrn Müller befürworteten Satz: „Eisendraht und Stahl⸗ draht unpolirt mit 5 Fl., polirter Stahldraht und Stahlsaiten mit 15 Fl.,“ vor. In der vierundzwanzigsten Sitzung stellt Abgeordne⸗ ter Wohlfarth den Antrag, daß in Bezug auf das Handgarn, wenn nach drei Jähren der Zoll von 6 Fl. auf Maschinengarn ins Leben tritt, der Zoll mit 2 Fl. 30 Kr. aufrecht erhalten werde:

Die Abg. Richter, Hlubek und Mikulitsch unterstützten diesen Antrag, welcher von der Versammlung angenommen wird. Abg. Si— meoni beantragt zu Tarispost 60 Litt. c. einen neuen Satz für Nähseide mit 20 Fl. in der Einfuhr. Es möge der in Verona so blühenden Näh⸗ seiden⸗Erzeugung der zureichende Schutz noch fernerhin gewährt werden, wel- chen der Antragsteller in einem Zolle von 20 Fl. zu finden hofft, während bei dem erstlich angenommenen Zoll-Ausmaße von 12 Fl. 30 Kr. sich diese Industrie nicht zu erhalten und volllommen zu entwickeln vermöchte. Die ses Amendement wird ohne Debatte zur Abstimmung gebracht und ange— nommen. Hierauf kommt Abg. Nichter noch einmal anf die Baumwollen⸗ waaren zurück, indem er abermals darauf anträgt, die Positionen mittelfein und fein auf 90 und 180 zu erhöhen. Bei der nach einer längeren Dis- lussion vorgenommenen Abstimmung lehnt die Versammlung den Antrag des Abg. Richter auf die Erhöhung der Zollsätze zub Post 64 Litt. d. und e. des Tarif- Entwurfs von 765 Fl. und 150 Fl. auf 90 Fl. und 180 Fla mit 30 gegen 21 Stimmen ab und tritt dem Antrage des Abg. Fürsten Jablonowsky, zwischen den beiden Zollsätzen Litt. d. pr. 75 Fl. und Liit. e. pr. 150 Fl. einen Zollsatz pr. 1060 Fl. einzuschalten, mit großer Majorität bei. Meh— rdre andere aufs neue angeregte Tarifsätze werden zur weiteren Diskussion nicht zugelassen; dagegen entscheidet sich die Versammlung für die De⸗— batte uber den Antrag des Abg. Szabel in Betreff der Tarispost Knochen, den Ausfuhrzoll mit 1 Fl. 30 Kr., wie er gestellt worden ist, für die große Ausdehnung der Monarchie eintreten, für die Seegränze bei der Ausfuhr den angetragenen Zoll von 50 Kr. gelten zu lassen. Dieser Antrag wird bei der Abstimmung angenommen. Ein anderer Antrag des Abgeordneten Hagenauer, daß es für Oesterreichs Industrie lohnend werden könnte, wenn man die jetzt so sehr aufkommenden indischen Gewebe zur Bedruckung dem Inlande zukommen ließe, um sie dann wieder auszuführen, wird wieder mit großer Majorität angenommen. Hierauf erklärt die Versammlung die Berathung des Tarifes in seinen einzelnen Sätzen für geschlossen, mit Aus=— nahme der Durchfuhrzölle und der Vorerinnerung. Abgeordneier Piskorez sagt: Der Durchfuhrzoll auf Holz ist mit 10 Kr. angesetzt worden, während bei der Ausfuhr dem Kronlande Croatien und Slavonien eine Begünsti⸗= güng dahin zu Theil geworden ist, daß der Zoll von 45 Kr. auf 95 Kr. per hundert Kubikfuß ermäßigt wurde. Er glaube daher ganz konsequent zu sein, wenn er bei dem weiteren Umstande, daß nahmhafie Mengen Hol— zes aus dem benachbarten Bosnien durch Croatien nach der Meeresküste gehen, darauf antrage, den Durchfuhrzoll von 10 Kr. auf 1 Kr. herabzusetzen. Bei der vorgenommenen Abstimmung wird der Antrag des Abgeordneten Piskorez zum Beschlusse erhoben, dagegen die Durchfuhrzölle nach dem Tarffent= wurfe beibehalten. Nun geht die Versammlung zur Berathung der Vorin=

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auch Pech⸗

Abg. Havas macht die Bemerkung, daß es wünschenswerth wäre, wenn im ganzen Reiche un donn f nf, beständen, die sich auf große Strecken ausdehnen, wie es z. B. mit Dalmatien der Fall ist. Der Minister von Bruck sagt: „In Bezug auf Dalmatien habe ich schon neulich erklärt, daß Verhandlungen darüber obschweben, da sich dort Stimmen für den Anschluß mit Stimmen dagegen erheben. Es ist dies aber eine Frage, die durchaus zusammenhängt mit den Hinterländern von Dalmatien, und darüber sind noch Verhandlungen im Zuge. Die Frage wird bald ihre Erledigung fin= den. Bisher war auch Istrien ausgeschlossen, das nun einbezogen werden soll. Durch die Hereinziehung von Istrien wird es dann auch möglich ge macht, den Zollausschluß von Triest auf einen ganz kleinen Raum zu be schränken, was bisher nicht geschehen konnte, eben weil ganz Istrien außer der Zolllinie lag. Auch in Bezug auf Fiume ist eine Verhandlung in der Schwebe um den Freihafen⸗Rapon auf einen ganz kleinen Raum zu beschränken. Rück= sichtlich der Aufhebung der anderen Freihäfen: Buccari, Porto Ré, Zengg und Carlopago, die eigentlich gar keinen Grund haben, Freihäfen zu sein, weil sie nichts einführen, fondern blos ausführen, ist gleichfalls das Nöthige eingeleitet.“ Auf die Anfrage des Abg. Winter, welche Stellung die Freistadt Brody in Zu⸗ kunft zu dem neuen Systeme einnehmen wird, erwie dert derandels⸗Minister: „Ich habe schon die Ehre gehabt, die geehrte Versammlung in Kenntniß zu setzen, daß, nachdem die Verhandlungen mit Rußland in Beziehung auf die Aen— derung des Tarifs gepflogen sind, noch weitere Verhandlungen rücksichtlich der Verkehrs- Erleichterungen zwischen Rußland und Oesterreich, namentlich hinsichtlich des Zollkartells, im Zuge sind. Die Frage von Brody fällt mit dieser ganz zusammen und ist bereits in Verhandlung. Ich glaube, meine Herren, es sei hier, nachdem die Frage der Zollausschlüsse angeregt wurde, der Anlaß geboten, Sie in Kenntniß zu setzen, daß die Verhandlung rück= sichtlich Venedigs ebenfalls eine schwebende ist. Es war mir, meine Her⸗— ren, beschieden, bei den Verhandlungen über die Uebergabe diese Stadt den Antrag mit genehmigen zu müssen, einstweilen den Freihafen von Venedig als aufgehoben zu erklären, weil damals so gewichtige und vielfache Gründe dafür vorlagen, daß ich nichts anderes als meine Zustimmung dazu geben konnte. Meine Herren, ich that es wirklich mit gepreßtem Herzen, denn das hieß der einstigen Beherrscherin der Adria die Lebensluft rauben, das Ele— ment, aus dem sie im engsten Sinne des Wortes hervorgegangen, entzie⸗ hen. Ich glaube, meine Herren, es wäre hier die glückliche Gelegenheit und es würde Ihnen geziemen, es würde der Versammlung würdig sein, dieser unglücklichen, aber dennoch einzigen unter allen Städten der Welt, Ihre Theilnahme, Ihr Wohlwollen zu bezeigen. (Sämmtliche Mitglieder des Kongresses erheben sich unter lebhaftem Beifalle von ihren Sitzen.) Meine Herren, ich danke Ihnen herzlich für diese Aeußerung Ihrer Theil- nahme.“ Abg. Hagenauer drückt im Namen der Stadt Triest, so wie Abg. Scarpa im Namen der Stadt Fiume, seinen Dank für die Aeuße⸗ rung des Ministers bezüglich Venedigs aus.

Noch bevor die Zollkongreß-Versammlung in der gestrigen Sitzung an die fortgesetzte Berathung der Vorerinnerug zum Tarif⸗ Entwurfe ging, wurden in Folge Anregung der Kommission folgende Beschlüsse über bereits und zum Theil wiederholt verhandelte Ge⸗ genstände gefaßt: bei der Position für gefrischtes Eisen den Zoll in der Einfuhr über die Gränzen gegen die See und die fremden ita— lienischen Staaten von 3 Fl. auf 3 Fl. 30 Kr. zu erhöhen; den Eingangszoll von Stearin und Stearinsäure auf das gleiche Aus⸗ maß mit dem für Stearinkerzen angenommenen Satze, nämlich 4 Fl., zu bringen; den Zoll von gedruckten Shawltüchern, Mantelets und Echarpes auf 250 Fl. in der Einfuhr (wie Abg. Winter bei der bezüglichen früheren Debatte beantragt hatte) festzusetzen; end⸗ lich bezüglich der Hadernausfuhr⸗ und Papiereinfuhrzölle der Kom⸗ mission die Ausmittelung der Ziffern zu überlassen, auf Grund der bei den betheiligten Industriellen vorzunehmenden Umfrage und ohne an die letztlich beschlossenen Sätze gebunden zu sein. Hierauf wurde die ab⸗ gebrochene Verhandlung bezüglich der Vorerinnerung wieder aufgenom- men und ohne irgend erhebliche Diekussion die einzelnen Paragraphen in der Entwurfs⸗-Textirung beibehalten. Ein Antrag des Abgeordne⸗ ten Richter, die in den §s§. 27 bis 31 enthaltenen Gegenstände, welche er als den eigentlichen Unterbau des neuen Tarifs betrachte Zollbolette und Verzollungsstempel; Zoll⸗Aemter; Befugnisse der Zoll-AZemter; Beginn und Dauer der Wirksamkeit des Tarife), vorerst den Handels -Kammern zur Begutachtung zu unterlegen, und dann erst solle, auf Grund des diesfälligen Ergebnisses, seitens der Staats-Verwaltung der endgültige Beschluß uͤber diese Para- graphen gefaßt werden, wird nicht zureichend unterstützt. Bezüg— lich des Beginnes der Wirksamkeit des neuen Tarifs wird der An— trag der Kommission angenommen, dahin gehend, daß von dem Tage der ergangenen Kaiserlichen Genehmigung zwei Monate verfließen sollen, ohne daß irgend damit in den bestehenden Einrichtungen eine Abänderung getroffen wird. Nach Ablauf dieser zwei Monate sollen alle im Tartf festgesetzten Erleichterungen bezüglich der Roh— und Fabricationsstoffe eintreten; jedoch sollen abermals durch zwei Monate hindurch diese Erleichterungen stattfinden, ohne daß die fremden Waaren auch selbst nach dem neuen Tarifsatz eingeführt werden dürfen, so daß erst vier Monate von dem Tage der Kund machung an der ganze Zolltarif in seiner vollen Ausdehnung Wirksamkeit zu treten habe.

Der Minister von Bruck schloß gestern den Zollko— folgender Ansprache:

„Meine Herren! Den Verhandlungen der heutigen letzten, werde ich eine Uebersicht der von Ihnen beschlosser des Zolltarif⸗ Entwurfs anhängen lassen. Vielleicht wird de— theilung morgen nicht möglich sein, und ich bitte jene von den gleich abreisen, hier anmelden zu wollen, wohin Ihnen die B werden können. Ich habe ferner die Absicht, die Ihnen im N sion vorgetragene Begründung des Entwurfs im Zusammenhe graphischen Aufzeichnungen Ihrer Verhandlungen dem Drucke zr mit das schätzbare Material den Handels- und Gewerbskammer wirihschastlichen Vereinen mitgetheilt werden kann, und damit maßen als Leitfaden für alle zukünftigen Verhandlunge wahrt werden. Sobald das Werk vollendet sein wird ert Ehre geben, Ihnen ein Exemplar davon zuzusenden, und ich n es wird Jedem von Ihnen ein willkommenes Angedenken an di sammlung sein. (Die ganze Versammlung erhebt sich) Sie haben meine Herren, die Aufgabe vollendet. Bevor Sie scheiden und na Richtungen des Reiches heimkehren, wollen Sie mir gütigst erlauben 1 Worte an Sie zu richten. Ich sage nichts von der hohen Bedeutung des Werkes, das Sie vollbracht haben, da während der Verhandlungen di ser Gesichtspunkte oft und vortrefflich beleuchtet worden ist. Wohl aber drängt es mich, auf die politische Tragweite hinzuweisen, die diese Versamm— lung erlangt hat, denn, was ich bei der Eröffnung nur als Erwartung an— deutete, haben Sie, meine Herren, zur vollgültigsten Thatsache erhoben. Fortan muß jeder Zweifel darüber verstummen, ob auch die Völker Oester- reichs durch ihre Vertreter zu einer gemeinsamen Berathung sich vereinigen können. (Anbaltender Beifall und Zuruf). Diesen Beweis, meine Herren, haben sie geliefert durch die Lösung der schwierigen Frage über die mate riellen Interessen. Meine Herren! die Ergebnisse dieser Versammhun gen, sie werden voraussichtlich so großartig und so wohlthuend für unser z gh. land in ihren Folgen fein, daß sie mit gerechter Befriet gung an r 9 3 ben. Mir ist die hohe Theilnahme an dieser Versammlung zurückblicken wer haben bie Giste' ge— Ehre zugefallen, Ihre Verhandlungen zu seiten, 6 ar . gi. habt, mir diese Aufgabe leicht und un n ,,, der Entfernung be— wollen, das Sie mir bewiesen, was . 3 Pflicht, Se. Majestät wahren wollen. Ceebbgft. . Verhandlungen unterrichtet zu haben,

ĩ i ortgang der . ; 2 n , n m, In den mir gewordenen Auftrag, Ihnen,