1851 / 119 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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selben diejenige Gen

stellung und zwar ohne Noth und Zweck erschweren würde. Ein dritter Vorwurf gegen die Richtigkeit der Nachweisung wird damit begründet, daß die veröffentlichten Ergebnisse der ersten drei Quar⸗ tale zusammen in manchen Rubriken ein geringeres Ergebniß dar⸗ stellen, als für das ganze Jahr angegeben ist. 3 Bemerkung genügen, daß die von der Finanz⸗Verwaltung periodisch veröffentlichten Gebahrungs-Uebersichten aus den von den ein⸗ zelnen Kassen wöchentlich und monatlich vorgelegten Nach weisungen der Staats-Einnahmen und Ausgaben gleich unmittel bar nach Ablauf eines jeden Viertelsahrs, daher zu einer Zeit zusammengestellt werden, wo buchhalterische Rechnungsabschlusse

noch keinesweges verfaßt werden können. Jene Nachweisungen ha⸗

dem Ablaufe des Vlerteljahres Bei

ben den Zweck, möglichst bald nach ., zur Darstellung der vorgefallenen Finanzergehnisse zu , , diesen Zusammenstellungen tritt aber ost der . . . der Prüfung nachträglich eingelangter Behelfe . ö reits nachgewiesener Daten insbe sondere in der Zerg . ö. einzelnen Einnahme- und Ausgabe a e een . en werden müssen, wodurch, die veröffentlichten . ö . an Richtigkeit und Vollständigkeit in dem . Miahe gewin⸗ nen, je größer die Zeitperiode ist, welche dteselker um fassen. Wegen der unvermeidlichen nachträglich eintretenden Berichtigungen und Ergänzungen ist man auch von der früheren monatlichen Ver⸗ öffentlichung der Finanzgebahrung abgegangen, und auch die viertel⸗ jährigen umfassen einen zu beschräukten Zeitraum, als daß hei dem—

ben di auigkeit der Zergliederung möglich wäre, die bei dem Jahresabschlusse erzielt werden kann. Aus diesem Grunde ist auch die Veröffentlichung der Ergebnisse, des vierten, Quartals von keinem praktischen Nutzen und durch die Veröffentlichung der für das ganze Jahr verfaßten vollständigen Gebahrung jedenfalls

überflüssig.“

Bayern. München, 25. April. (N. K.) Morgen ist Sitzung der Kammer der Reichsräthe zur Berathung des Gesetz entwurfs über die Verleitung von Militairpersonen 2c. Der Aus⸗ schuß beantragt einstimmig die unveränderte Annahme des En wurfs in der Fassung, in welcher er aus der Kammer der Abgeordneten hervorgegangen. . ;

Die General-Direction der Königlichen Verkehrsanstalten hat folgende Verfügung, das Verhalten der Bediensteten gegenüber dem Publikum betreffend, erlassen: „Im Namen Sr. Majestät des Königs von Bayern. Ungeachtet schon bei früherer Veranlassung durch wiederholte Ausschreiben allen Beamten und Bediensteten für den amtlichen Verkehr mit dem Publikum ein stets gefälliges und wohlbemessenes Benehmen nachdrücklichst anempfohlen wor den ist, vernimmt die unterfertigte Stelle gleichwohl nicht sel⸗ ten beschwerende Mittheilungen, welche die Ueberzeugung ge währen, daß manche Individuen die Verpflichtungen ihres Dienstverhältnisses in der oben angedeuteten Beziehung nicht jmmer vor Augen haben. Namentlich wird auch über die ungenü⸗ ende und nichts weniger als gefällige Weise geklagt, in welcher kin und da die dem Publikum nöthigen Aufschlüsse ertheilt zu wer— den pflegen. Man sieht sich hierdurch veranlaßt, sämmtliche Beamte und Bedienstete der Verkehrs Anstalten dringend aufzufordern, im amtlichen Verkehr mit dem Publikum das den gegebenen Vorschrif⸗ ten entsprechende Benehmen niemals außer Acht zu lassen, und werden insbesondere die Amtsvorstände durch eigenes Beispiel und strenge Ueberwachung dafür sorgen, daß zu Beschwerden nirgends mehr begründete Veranlassung gegeben werde. Unverhohlen bleibt hierbei, daß das Benehmen im Verkehr mit dem Publikum bei der Qualification vorzugsweise in Betracht komme und daß Verfehlun⸗ gen in solcher Hinsicht nach Umständen von jeder Beförderung, zu⸗ nächst aber bei Assistenten und Praktikanten von Anstellung aus schließen und die Entfernung des in widerruflicher Eigenschaft auf⸗ genommenen Personals bedingen können. München, den 23. April 1851. General-Direction der Königlichen Verkehrs -Anstalten. Freiherr von Brück. Tauber. . .

Aus dem Landraths-Abschiede für die Ober⸗Pfalz heben wir folgende Bescheide hervor: „Die Festsetzung gewisser Normen be züglich der Quieszenz Bezüge dienstunfähig gewordener Schullehrer und angemessener Bestimmungen bezüglich der Dauer der Werk⸗ und Felertags-Schulpflicht wird Unserer Bedachtnahme nicht ent— gehen. Das zur Zeit noch bestehende Bebürfniß, abtretenden eme⸗ ritirten Schullehrern Absente von dem Diensteinkommen zu bewilli⸗ gen, wird nach Regelung der Quieszenz⸗Verhältnisse derselben von selbst hinwegfallen. Wir haben Unsere Kreis⸗Regierung angewie⸗ sen, den Schullehrers-Wittwen den Nachsitz, auch wo die dringend sien Motive dafür zu sprechen scheinen, nicht über den Anfang eines neuen Schuljahres hinaus zu bewilligen. Bezüglich des er neuerten Wunsches des Landrathes wegen Einführung eines all— gemeinen katholischen Katechismus wird derselbe auf den in dem Landraths⸗Abschiede vom 5. Juli 1849 Ziff. V. 10 ertheilten Bescheid hingewiesen. Die Fürsorge, daß bei dem Schulunterrichte lber dem Nützlichen das Wesentliche nicht verabsäumt und jenes den besonderen Verhältnissen der Gemeinde und der Bevölkerung angemessen behandelt werde, ist Aufgabe der Vollzugsbehörden, welche, wenn sie ihre Obliegenheiten gehörig auffassen, einer neuer⸗ lichen Hinweisung auf bestehende Vorschriften kaum bedürfen wer⸗ den. Uebrigens wird Unsere Kreisregierung, wenn sie desfalls Un— gehörigkeiten, so wie den Gebrauch ungeeigneter Lehr⸗ und Lesebücher, wahrnimmt, solche Mißstände abstellen. Die Einführung passender den Zeitbedürfnissen entsprechender Lehr- und Lesebücher ist Gegen⸗ stand Unserer fortwährenden Aufmerksamkeit. Bezüglich des erneuer⸗ ten Wunsches, es möge bei den Streuabgaben das agrikole Bedürf⸗ niß der Kreisbewohner in Würdigung gezogen werden, verweisen Wir auf Unsere Verordnung vom 19. August 1849 über Abgabe und Ver— werthung der Forstprodukte aus Staatswaldungen, durch welche den lantwirthschaftlichen Interessen bereits jede mit der Erhaltung per Staatswaldungen vereinbarliche Berücksichtigung zugewendet ist. Auf die erneute Bitte des Landrathes, daß mindestens jene bedeu— tenden Straßen, welche von Eilwagen befahren werden und schon parum sich über ein bloßes distriktives Bedürfniß erheben, als Staatsstraßen erklärt werden sollen, erwiedern Wir, daß Lie zumeist von den Bezirken in ihrem eigenen Interesse nachgesuchte Benutzung ver Bezirksstraßen zum Eilwagen- und Kariolposten laufe hier nicht ausschließlich maßgebend sein könne, daß vielmehr die nothwendigen Rücksichten auf die allgemeinen Verlehrsverhältnisse, so wie auf die durch die budgetmäßige Dotation der Straßenbau-Etats gesetzten

Hierüber wird die

Gränzen, als entscheidend betrachtet werden müssen. Die Ablieferung von Sträflingen in die Zwangsarbeitshäuser, welche sich jedoch nie⸗ mals auf Kettensträflinge erstreckt hat, war durch die in neuerer Zeit eingetretene Ueberfüllung der Strafanstalten nothwendig ge⸗ worden. Die bereits eingeleitete Eröffnung einer neuen Strafan⸗ stalt wird jedoch die Möglichkeit gewähren, die Arbeits haus Sträf⸗ linge aus den Zwangsarbeits-Anstalten wieder zu entfernen,. Die neuerdings angeregte Frage wegen Einrichtung einer ärarialischen Brennholztrist auf dem Regenflusse hat die Anordnung wiederholter sorgfältiger Prüfung der Ertragsfähigkeit der betreffenden Waldun⸗ gen zur Folge gehabt und wird nach Maßgabe des Ergebnisses die⸗

568 Indem Wir dem Landrathe der Oberpfalz und von Regensburg ünter voller Anerkennung seines, warmen, umsichtig bethätigten Berufseifers diesen Abschied ertheilen, erwiedern Wir die mehrfach dargelegten Gesinnungen unerschütterlicher Treue, größter Opfer- willigkeit und nie erlöschender Dankbarkeit mit dem erneuten Aus— drucke Unserer Königlichen Huld und Gnade.

München, 26. April. (N. C.) Gestern wurde an die Mit. glieder der zweiten Kammer das Budget für die Jahre 1851 565 vertheilt. Wie schon früher erwähnt, werden für die Regierungs⸗ presse jährlich 20,9000 Fl. verlangt, zur Motivirung wird in dem besonderen, dem Budget beigefügten Erläuterungshefte bemertt: „Einer freien Presse gegenüber muß die Staats⸗Regierung Organe haben, um ihre Ansicht zu vertreten, falsche Richtungen zu be⸗ kämpfen, Unrichtigkeiten und Verltumdungen zu widerlegen. Die Benutzung solcher Organe fordert aber Geldmittel, de⸗ ren Flüssigmachung aus Staatsfonds bei dem veranlassenden wohlbegründeten Staatsinteresse nicht wohl beanstandet werden kann und auch anderwärts stattfindet.“ In der Kammer der Abgeord— neten hat auf die Interpellation des Abgeordneten Fürsten Waller stein bezüglich der Lieferung der Eisenbahnschienen so eben der Herr Minister-Prästdent erklärt, daß die Staats-Regierung diese Inter— pellation nicht beantworten werde, weil dieselbe in das Gebiet der Verwaltung eingreife, diese aber der Regierung allein zustehe und die Kammern kein Recht zur Mitverwaltung hätten. Bei Prüfung der Rechnungs-Nachweisungen habe übrigens die Kammer Gelegen heit, die Lieferungen 2c. zu den Eisenbahnen zur Sprache zu brin— gen, und dann werde die Regierung hierauf eingehen.

(A. Abdztg.) Das Referat des Grafen von Reigersberg über den in Folge des Beschlusses der Kammer der Reichsräthe vom Sten d. M. wiederholt an den Ausschuß verwiesenen Gesetz⸗Entwurf, die „Familien-Fiveikommisse“ betreffend, ist erschienen. Der Schluß Antrag des Herrn Referenten reduzirt sich darauf: a) „das Gesetz über die Verhältnisse der bäuerlichen Erbgüter sei mit dem land— lägiger Berathung von der Königlichen Staats-Regierung überg, benen Gesetze über künftige Bildung bürgerlicher Fideikommisse nicht zu vereinen, sondern hierüber, ohne dem in nächster Zukunft nach ministerieller Zusicherung zu erwartenden Gesetz-Entwurfe vorzu⸗ greifen, gesonderte Vorlage abzuwarten, daher die dermalige fort⸗ gesetzte Berathung auf ersteren zu beschränken; h) dem Gesetz⸗Ent wurfe über bürgerliche Fideikommisse sei die Eigenschaft eines Ver⸗ fassungs-Gesetzes nicht beizulegen.“ (Der Referent hat demnach beide in der Sitzung vom Sten dem Ausschuß zugewiesene Fragen verneint.)

In der heutigen Magistralssitzung wurde eine Königl. Regie⸗ rungs- Entschließung bekannt gemacht, wonach über die bisherige, altherkömmliche Matrikelzahl der hiesigen Israeliten forfan keine Aufnahme in den Gemeindeverband mehr stattfinden darf Dieser Beschluß fand bereits seine Anwendung, indem der israelitische Buchhalter Löwenfeld aus Kriegshaher, ein Mann mit bedeuten dem Vermögen, mit seinem Ansässigmachungsgesuch abge wie sen wurde, weil gegenwärtig eine „Judenmatrikel“ nicht erledigt ist.

Die hiesige deutsch-katholische Gemeinde hat an den Magistrat das Ansuchen gestellt, ihr bis zur Erbauung eines Bethauses ein Lokal zur Abéaltung ihres Gottesdienstes zu überlassen, indem die Miethe des gegenwärtigen Saales abgelaufen ist. Das Kollegium beschied jedoch dieses Ansuchen, wie schon früher einmal, abschlägig, weil ein disponibles Lokal nicht vorhanden sei.

Aus dem Budget für die Jahre 1851 —55 entnimmt die A. Z. Folgendes: Nach der mit dem 31. Januar 1851 abgeschlosse⸗ nen General-ebersicht des neuen Budgets stellen sich die Einnah— men eines jeden Jahres auf 33,007,522 Fl. Die Gesammt⸗ Summe der jährlichen Ausgaben beziffert sich auf 36,668,768 Fl., wodurch, wie schon früher mitgetheilt, ein ung deckter Rest von 3,661, 246 Fl. verblieb. Um nun diefes bedeutende Defizit, dessen Deckung durch Anleihen dem Finanz-Ministerium nicht räthlich erschien, aus zugleichen, wurden vorerst sämmtliche Einnahmesätze im Einzelnen noch einmal durchgegangen, und als Ergebniß konnten folgende Einnahmemehrungen über den budgetmäßigen Ansatz bezeichnet wer— den: Bei der Kapital-Renten-, Einkommen- und Gewerbesteuer 75,009, bei den Taxen 100,000, bei den Zöllen 433,000, aus dem Lotto 1,200,000, bei den Grundgerichts- und zinsherrlichen Gefäl—⸗ len 75,000 Fl., wodurch somit eine Mehreinnahme von 1,883,009 Fl. in Aussicht gestellt wird. Die nach Abzug vorstehender Summe immerhin noch übrig bleibende Summe von jährlich 1,ů778,246 Fl. kann nach Ansicht des Finanz-Ministers nur durch eine Erhöhung der Grunde und Dominikal-Steuer herbeigeschafft werden, da wei—⸗ tere Einnahme-Vermehrungen durch Steigerung der einzelnen Vor⸗ anschläge im Budget sich durchaus nicht mehr anbringen lassen, und Einnahmegrößen, die blos auf dem Papier stehen, aber nicht wirk- lich einfließen, nur dazu dienen würden, den Staatshaushalt ins Stocken zu bringen und der Finanz-Verwaltung schwer zu be seiti⸗ gende Verlegenheiten zu bereiten. „Wirft man“, so schließt der Finanz-Minister seine einleitenden Bemerkungen, „einen flüchtigen Ueberblick auf das Schluß-Resultat des vorliegenden Budgets, so möchte beit dem ersten Eindruck, inebesondere aus dem Umstand, daß zur Ausgleichung der Ausgaben mit den Einnahmen zu einer Er⸗ höhung der direkten Steuern gegriffen werden mußte, die Sach— lage allerdings als nicht so günstig, wie in früherer Zeit, ange⸗ sehen werden können; allein, wenn in Betracht gezogen wird, daß eben die Zeitverhältnisse, welche zu Anfang der fünften Finanz Periode gestatteten, mit einer Budget-Ausgabe von 32,036,407 Fl. abzuschließen, sich inzwischen so sehr geändert haben, daß gegenwär⸗ tig die Ausgabesumme von 36,668,768 Fl. als nothwendiges Be⸗ dürfniß erfordert wird, und daß das deshalb schon bei dem Budget der ersten beiden Jahre 1849 ,s51 der sechsten Finanz-⸗Periode noth⸗ gedrungen ergriffene Auskunftsmittel der Deckung des Defizits bei einer Ausgabe im ordentlichen und außerordentlichen Vudget von 38,551,474 Fl. (sohin mehr als im gegenwärtigen Budgel don etwa 2,000 000 Fl.) mittelst Anlehen im Grunde auch, nichts Anderes als eine indirekte Steuer-Erhöhung war, so wird die Sache in günstigerem Licht erscheinen, zumal da zur Beruhigung sich denn doch der Hoffnung, hingegeben werden darf, raß sowohl ber durch vie finanziellen Gesetze und die nachwirkenden Ursachen des Jahres 1818 herbeigeführte niedrige Stand der Staats Einnahmen, als die steigenden Ausgaben bereits ihren Culminationspunkt erreicht haben werden, als ferner die allmälig geregelte Rückzahlung der Staatsschuld die Zinsenlast vermindert, als endlich Ersparungen, in der Verwaltung vorgenommen, in ihren Folgen wirksam sich zeigen werden und somit die gegründete Hoff nung erwächst, daß ein künftiges Budget sich wieder vortheilhafter werde gestalten lassen; eine Hoffnung, die in ihrem Gefolge dann bas allmälige Wiederverschwinden der gegenwärtig zur Deckung des Staatsbedarfs nöthigen Mittel mildernd mit sich führen dürfte.“

Das Kreis-Intelligenzblatt ber Oberpfalz enthält folgende Be⸗ kanntmachung, den Biensteid der kathollschen und protestantischen Geistlichen betreffend: Im Namen Sr. Majestät des Königs. Es haben sich Fälle ergeben, daß die Installationskommissäre den Geist⸗ lichen den bei ihrer Amtseinsetzung zu leistenden Eid le⸗

ser Ermiltelungen in erneute reifliche Erwägung gezogen werden.

diglich nach der durch die allerhöchste Verordnung vom

23. August 1845 vorgeschriebenen Form abnehmen, ohne hierbei die allerhöchste Verordnung vom 15. März 1850, die Theilnahme der Staats- und öffentlichen Diener an Vereinen betreffend, zu berück— sichtigen. Da nun aber diese allerhöchste Verordnung für Staats— und öffentliche Diener, somit auch für die katholische und protestan— tische Geistlichkeit, erlassen worden ist, und dieselbe eine neue Eides— formel wegen Nichttheilnahme an geheimen Verbindungen vorge— schrieben hat, so werden in Gemäßheit höchsten Ministerial-Reskripts vom 12ten d. Mis, die zur Einweisung katholischer und protestan tischer Geistlicher abzusendenden Kommissäre hiermit angewiesen, den zu installirenden Geistlichen statt der in der allerhöchsten Ver ordnung vom 23. August 1845 vorgeschriebenen Eidesworte: „Ich schwöre auch, daß ich zu keiner geheimen Gesellschaft over zu irgend einer inländischen oder ausländischen, von meinem allerg ädigsten Könige nicht ausdrücklich gebilligten und genehmigten Verbin dung gehöre, noch je in Zukunst gehören, noch die Zwecke der selben durch Anwerbung, Verbreitung oder irgend eine Art der Theilnahme befördern werde“ den durch die allerhöchste ordnung vom 15. März 1850 (Regierungsblatt von 18590 pag. 241 normirten Eid in nachstehender Formel abzunehmen: „Ich schwöre, daß ich keinem Vereine, dessen Bildung dem Staate nicht angezeigt ist, angehöre, noch je angehören werde, dann daß ich in keinem Ver— bande mit einem Vereine verbleiben werde, dessen Schließung der zuständigen Polizeistelle oder Behörde verfügt worden ist, oder an welchem mir die Theilnahme in Gemäßheit der jeweils bestehen den Disziplinar-Vorschriften untersagt sein wird.“

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Sachsen. Dresden, 26. April. (Dr. J) laucht der Prinz Nikolaus von Nassau ist heute Nac eingetroffen und im Königl. Palais abgetreten.

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Braunschweig. Braunschweig, 25. April. (H. 6 Der Geburtstag Sr. Hoheit des Herzogs wurde heute durch eine große Parade, welche der preußische General Hedemann (der Chefs unserer' Brigade) abhielt, und wozu sich viele preußische ffiziere eingefunden hatten, begangen. Abends ward, bei festlich erleuchte ten Hause, die „Großfürstin“ zum Besten der Armen aufgeführt

Auf den 28sten d. ist der Wiederzusammentritt der Kammer an gesetzt

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es SIlehsd.

Oesterreich. Agram, 26. April. (W. 3.) Skenderbeg versuchte über die Unna einen Brückenschlag, der jedoch von den In surgenten vereilelt wurde, worauf er sich zurückzog, um Verstärkung abzuwarten. Skenderbeg hatte früher die Ortschaften Golubie und Ripas eingenommen. Die Insurgenten haben einen Zuzug von 500 Mann erhalten.

Frankreich. Gesetzgebende Versammlung.

vom 26. Avril. Den Vorsitz führt General Bedeau. Die Sitzun wird um 2 Uhr eröffnet, das Protokoll verlesen und angenommen An der Tagesordnung ist der Antrag von Bourzat und Genossen auf Abschaffung der Kardinals-Gehalte. Die Kommission will den Antrag nicht in Betracht genommen wissen. Die Versammlung tritt dieser Ansicht bei. Der Rest der Sitzung bietet kein Interesse

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E Ordens ernannt worden,

Man glaubt, die National-Versammlung werde die Kreditfor derung von 245,000 Fr. als rückständigen Sold des Marschalls Jerome Bonaparte verwerfen. Die Gesammtansprüche der Familie Bonaparte für Apanagen und Domainen belaufen sich angeblich auf 120 bis 130 Millionen.

Das Organ Berryer's, die Union, bemerkt heute dem Con— stitutionnel: „Es heißt, die französische Nation, und namentlich den Theil der Nation, dem die Arbeit unter den Händen entschlüpft, schmählich täuschen, wenn man eine Präsidentschaftsverlängerung als alltin mögliche Lösung der gegenwärtigen Krisen hinstellt. Man hängt sich an einen Schatten, und weil man hinzufügt, daß m zehn Jahre lang so leben werde, glaubt man, dies werde D haben.“

Die Kommission für innere Verwaltung hat gestern ihre Si gen wieder aufgenommen. Sie beschäftigte sich mit der Or tion der Präfekturrälhe. Bereits vor längerer Zeit t l schlossen, daß die Präfekturräthe von der Exekutivgewalt aus einer von den General-Conseils aufgestellten Kandidatenliste ernannt unt nur durch Staatsrathsbeschluß abgesttzt werden dürften. Um diese Freiheit zu beschränken, verlangte Moulin die Wiederherstellung der General-Secretaire, welche mit dem Interim und den Functionen eines Regierungs-Kommissars beim Streitigkeitsgerichte beauftragt werden könnten. Der Antrag wurde unterstützt von Chadenet, Fer dinand de Lasteyrie und Godelle, bekämpft von Veruhette, Emanuel Arago, Vatismenil, Pdilon Barrot, und schließlich nicht angenom men? Nach lebhafter Debatte hielt die Kommission die Disposition des Gesetzes, welche zwei Ersatzräthe bei jedem Präfekturrathe be stellt, aufrecht.

General d' Hautpoul verkündet in einem Tagesbefehl, daß der Oberst d'Aurelle neulich das Dorf Sellum gegen den ihm ertheil ten bestimmten Befehl angegriffen habe und deswegen in Arrest ge sert würde, General d'Hautpoul soll angeblich an Stelle des Kriegsministers Randon treten und dieser sein Nachfolger im Gou vernement von Algier werden.

Thiers hat eine Reise nach Belgien angetreten, die sich, es heißt, auf längere Zeit erstrecken dürfte.

Die Komissimion der parlamentarischen Initiative hat Chaot's Antrag, das Petitionsrecht zu regeln, in Betracht gezogen.

In dem Konferenzsaale der National-Versammlung erzählte man gestern, das Gesetz über Ausweisung der Nichtzuständigen und Beschäftigungslosen von Paris durch den Polizei -Präfekten nach dessen alleinigem Ermessen solle in Folge einer Volksbewegung, die man für den 4. Mai erwarte, eingebracht werden.

Seit acht Tagen ist der Andrang von Fremden nach Paris so groß, daß manche Hotels keinen Raum mehr übrig haben. Die

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meisten werden die Feste am 4. Mai mit ansehen und sich dann nach London begeben.

Der Prästdent will dem am 30. April im Saale der italieni⸗ schen Oper stattfindenden Wohlthätigkeitsballe beiwohnen.

Die Anwesenheit einer starken Militair Abtheilung in La Villette bei Paris verursachte einige Aufregung. Es wurden 40,000 Kilogramme Pulver, von St. Omer kommend, ausgeschifft und un⸗ ter der genannten Bedeckung nach den Forts Nogent und Charen⸗ ton transportirt.

Das Musik-Corps des 9ten Dragoner-Regiments unter seinem Kapellmeister Sax wird während der Industrie-Afusstellung sich in London hören lassen.

Großbritanien und Irland. London, 25. April.

Der Handels- und Schifffahrts-Vertrag zwischen Sardinien und England, dessen Ratificatlon am Sten d. M. erfolgte, ist eben

tikeln beträgt die Ermäßigung beinahe 50 pCt., bei Kabeljau 26

im Druck veröffentlicht worden. Es ist in der Einleitung der ge⸗ genseitige Wunsch beider Nationen ausgesprochen, die Vortheile der Schifffahrtsgesetz- Reform von England und der Aufhebung der Differenzialzölle in Sardinien zu verwirklichen. Vollkommene Gleich⸗ stellung in allen Schiffs- und Handelsrechten wird beiden Theilen garantirt, mit Ausnahme der Küstenschifffahrt in beiden Reichen. Die Schiffe beider Staaten dürfen jedoch ganz nach Belieben einen Theil ihrer Ladung in einem Hafen ausladen und mit dem Rest verselben in einen anderen einlaufen. Was die den britischen Un⸗ serthanen gewährte volle Handelsfreiheit in Sardinien selbst betrifft, so bleiben Lie Monopole der Krone: Taback, Salz, Schießpulver und anderes Schießmaterial und Spielkarten davon ausgeschlossen. Andererseits sollen die seit dem 1. Januar für Belgien geltenden zollermäßigungen, vom 1. Juni angefangen, auch für England in

Es beziehen sich dieselben auf Glas, Bücher, raffi—⸗

Kraft treten.

nirten Zucker, Leder und Kabeljau, eben so auch Garne und Wollen—

In allen diesen Ar⸗

fabrikate, auf Flachs, Hanf und Baumwolle. 5

Ct. Gleichzeitig sind die Ausfuhrzölle auf Rohseide (auf 1 Fr. 6 C.), auf ungegerbte Lammfelle (15 Fr.) und auf Ziegenfelle 9 Fr.) herabgesetzt worden. Eine spezielle Klausel des Traktats hert den Jonischen Inseln dieselben Vortheile, sobald die dortige ĩ te gierung sich zur Reziprozität entschlossen haben wird. katholische Blatt Vindicator enthält folgenden Auf Wir fordern eindringlich alle Katholiken dieses Landes auf, der zeitig im Juni einer Monster-Versammlung ler Nationen zu berufen, um der Welt in ver rachen die monströse Intoleranz dieses ewig prahlen— der Freiheit auseinanderzusetzen.“ Die lange ange⸗— nlung „zum Schutz der bedrohten religiösen Freiheit“, tag zu Dublin gehalten. Herr John Reynolds, präsidirle. Bischof Cantwell von Meath n welches die Bildung einer katholischen Association empfiehlt und folgendermaßen sa ließt: und Begünstiger religiöser Verfolgung sind die tödt ver menschlichen Freiheit, so wie die ärgsten Wider ones. Es ist eine Schmach für die gepriesene Frei⸗ und unwürdig seiner Staatsmänner, die Zeit der Versammlung an die Diskussion von Strafgesetzen inden, die, wenn sie durchgingen, gerade so viel Achtung Gehorsam verdienen würden, wie die Forderung des Straßen Einer der Redner, ein Geistlicher, wollte, im Fall die durchginge, eine Subscription eröffnen, um eine Deputa— in alle katholischen Höfe Europa's zu senden und sich bei ihnen die englische Regierung zu beklagen. Zeit acht Tagen segelten aus dem Hafen von Cork allein 11 igranten befrachtete Fahrzeuge nach Quebek, Boston und Die Gesammtzahl der Passagiere auf diesen 11 Schif Eines der Emigrantenschiffe heißt „Feld⸗Marschall Auch die Armenhäuser befolgen die Politik, ihren Ueber Dcean zu senden. Das Armenhaus von Kenmare tag 100 anständig gekleidete Arme nach Cork, die am ztspur“ nach Quekek gingen. Diese 100 bildeten den Transport aus Kenmare seit einem Monat. Dublin fand am Tienstag die alljährliche Viehausstellung jniglichen dubliner Soztetät statt. Der Vice⸗-König, Graf von welcher selbst zu den preisgekrönten Ausstellern gehörte, Eröffnung eine Rede über die 6ökonomischen Zustände

Die beiden türkischen Kriegsschiffe, welche den Winter über Hafen von Portsmouth gelegen haben, kehren heute in ihre zurück. Sie sollen sich durch die Nüchternheit ihrer Beman⸗ sehr vortheilhaft vor Kriegsschiffen anderer Nationen, na d angländer, ausgezeichnet haben. Andererseits war der stand der Mannschaft nicht befriedigend. Es starben res sechsmonatlichen Aufenthalts in England, was ihrer dem Klima nicht entsprechenden Nahrungs der Enthaltsamkeit von geistigen Getränken, zuzu— gt ist Die Mannschaft wurde bei ihrer Abfahrt mit ffen vers'hen und auch die Gestelle der Schiffskano den nach britischem Muster abgeändert. Schriftsteller⸗Asyl, mit dessen Gründung Bulwer, ndere beschäftigt sind, verlautet jetzt Ausführlicheres oll mit einer der solidesten Lebensversicherungs-Ge— Verbindung gebracht werden und außer den Anstel— einer Reihe sehr verdienstvoller oder hülfloser Schrift⸗ gewähren wird, auch gelegentliche Unterstützun⸗ er Wohnsitz des Vereins wird auf Grundstücke errichtet werden; die Be es Prytanäums erwählt das Comité. Sie sind entweder Mit oder Assockirte, genießen Jahrgehalte bis zu 200 Pfd. und überneh die Pflicht, jährlich wenigstens drei gemeinnützige Vorle ibrr Literatur, Kunst oder Wissenschaft zu halten. Das soll hier einen Ruheort und das aufstrebende Talent eins Zu vor Nahrungssorgen finden. Den Verein nennen seine Grün Literatur- und Kunst-Gilde.“ Das Lustspiel Bulwer's, wel⸗ Vereinsfonds zum ersten Mal in Devonsphire en soll, wit: Wir sind nicht so schlecht einen Die Aufführung wird in Gegenwart der es Prinzen Albrecht stattfinden; unter den Dilettanten TLheaterzettel auch den Schriftsteller Dickens. Ein Entree stet 5 Guineen. 1e Beiträge il die ar t in betrugen am 14 1427 Pfd., darunter waren drei me Subscriptionen, welche zusammen 800 Pfd. ausmachen. Ein hamburger Schiff, welches eine Ladung von Caput mor— uum eingeführt hatte, mußte dafür, nach langem Hin⸗ und Wie erreden mit den Zollbehörden, 10 pCt. des angegebenen Werthes in Zoll entrichten. Da der Artikel nämlich aus rostigen Eisen— artikeln fabrizirt wird, um zu Farbmaterial verwendet zu werden, so, erklärten die englischen Richter, müsse er als Fabrikat behan—

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delt werden

Für das großartige gastronomische Institut, welches Herr Soyer, der berühmteste Kochkuͤnstler der Gegenwart, während, der Ausstel— lungszeit eröffnet, ist ein Tischtuch von 307 Fuß Länge, 8 Fuß Breite und von einem Gewichte von 2 Ceninern fabrizirt worden.

Am Dienstag wurden hier Schiller's „Räuber“ im Drury⸗ Lane-Theater zum erstenmale aufgeführt. Herr Anderson, der das Stück in Scene setzte und selbst den Karl Moor spiölte, hat sich je doch große Freiheiten mit dem deutschen erlaubt, worüber die Kri⸗ tik, mit Kenntniß des Originals, ihre Entrüstung kundgiebt. Am Schluß läßt Anderson den Räuber Moor auf der Bühne von einer halben Compagnie Soldaten niederschießen.

London, 26. April. Gestern, am Geburtstage der Prin⸗ zessin Alice, war Konzert und Theater im Schloß Windsor. Die Herzogin von Orleans, der Herzog und die Herzogin von Nemours mit dem Grafen von Paris und den übrigen in England anwesen⸗ den Mitgliedern der Familie Orleans kamen Mittags nach Wind⸗ sor und nahmen an einem Gabelfrühstück Theil. Die Königliche Fa⸗

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milie von England kommt Montag nach London zurück. Lord Pal⸗ merston ist heute von seinem Landsitze in Broadlands in der Haupt⸗ stadt eingetroffen. Sämmtliche Minister werden am Montage wie— der hier versammelt sein.

Die Saisonkarten für die Ausstellung sind wieder auf ihren ursprünglich festgesetzten Preis, 3 und 2 Guineen, reduzirt worden, wie es heißt, auf Prinz Albrecht's Wunsch. Der Zudrang nach den Einlaßkarten war übrigens nach der früheren Erhöhung des Preises nur noch größer geworden, und Tausende von loyalen Eng— ländern drängten sich Stunden lang an den Verkaufs-Büreaus und zahlten mit Freuden oft 12 und 20 Guineen für sich und ihre Fa⸗ milien, um ihre Königin sehen zu tönnen. Bei diesem ungeheuren An⸗ drange beschäftigt sich die Könlgliche Kommission schon heute mit der Frage, wie welt man mit der Ausgabe von Eintrittskarten gehen dürfe, um das Gebäude nicht zu überfüllen und die Person der Königin nicht zu gefährden. Es ist darüber noch kein Entschluß gefaßt worden, indessen wurde schon in den letzten Tagen an den Eingängen die Vorrichtung getroffen, daß jeder Ein- und Aus⸗ gehende beim Oeffnen der Thüren eine Feder in Bewegung setzt, welche mit einem Telegraphendrahte in Verbindung steht, dessen Ende in das Hauptbüreau reicht und einen Zeiger in Bewegung setzt, so daß man im Büreau jederzeit genau wissen wird, wieviel Personen sich sich im Gebäude befinden, und ob es räthlich sei, deren noch mehr zuzulassen. In Betreff der Er⸗ öffnungsfeier ist von der Kommission beschlossen worden, daß längs des Hauptmittelganges 5000 Stühle gestellt werden sollen, auf wel⸗ chen die Eintretenden Platz nehmen werden. Man glaubt, daß die Galanterie der Engländer die Sitzplätze der Damenwelt überlassen werde, die im vollen Glanze erscheinen dürfte. Von reservirten oder numerirten Sitzen ist keine Rede, und die Königin hat selbst ihre Eintrittskarte mit zwei Guineen gelöst. Die Aussteller selbst aber haben gestern Abend eine große Versammlung gehalten, bei der über 300 zugegen waren, um der Königl. Kommission Vorstellun gen deshalb zu machen, daß den Ausstellern wohl der Eintritt ohne Zahlung gestattet sein, sie aber dann neben ihren respektiven Ausstellungs-Artikeln stehen bleiben sollen, wo es, vermöge der Ein— richtung der Abtheilungen, nur den wenigsten gegönnt wäre, die Feier—

lichkeit und den Umzug der Königin zu sehen. Der Präsident der Versamm

lung, an welcher auch deutsche Aussteller Theil nahmen, war Herr Henry Elliott Hoole aus Sheffield. Er bezeichnete das Recht der Aus— steller, bei der Eröffnung gegenwärtig zu sein, nicht als eine Be— lohnung für ihre Bemühungen, sondern als eine Achtungsbezeigung, die ihnen gebühre. Mehrere der Anwesenden äußerten sich in glei cher Weise. Es wurde beschlossen, eine Deputation zu ernennen, um der Königlichen Kommission deshalb Vorschläge zu machen, und wurden blos Engländer auf ihre Bitte, zu Mitgliedern der Depu tation gewählt.

Die französische Regierung soll an die britische eine Note ge richtet haben, um die Ausweisung Ledru Rollin's und anderer fran zösischen Flüchtlinge zu verlangen, indem deren leichter Verkehr mit Paris und den Departements dem französischen Kabinet große Ver legenheiten bereite und geeignet sei, die Gefahren der gegenwärti gen Krisis zu erhöhen.

Niederlande. Aus dem Haag, 21. April. Das Han⸗ delsblad versichert, die niederländische Regierung sei von Frank— reich und Spanien ersucht worden, als Schiedsrichter in der Regu⸗ lirung der noch nicht liquidirten Ansprüche wegen einiger 1823 von der französischen Marine weggenommenen Schiffe den letzten Aus— spruch zu thun und die Regierung habe den Auftrag übernommen.

Italien. Turin, 20. April. ( Freihandels Partei in den Kammern hat die Ho ralen, die ihn als ihren eigenen Triumph betrachten, bedeutend ge— hoben, die Ansprüche und Erwartungen der ligurischen Repräsen— kanten aber maßlos gesteigert. Die meist aus diesen zusammenge— setzte, mit der Berichkerstattung über das Schifffahrts-Besteuerungs⸗ Gesetz beauftragte Kommission hat auch ohne Weiteres die Steuer bedeutend reduzirt und wollte insbesondere die großen Schiffe un⸗ verhältnißmäßig begünstigt wissen, um zum Baue großartiger, zu weiten Seereisen gerigneter Fahrzeuge, an denen die Handels Ma⸗ rine augenfälligen Mangel leidet, anzueifern. Die mit England und Belgien geschlossenen Verträge sollten nach ihr der Sporn

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zu großartigen Unternehmungen auf dem Oceane sein dem die gegenwärtigen Verhandlungen in Italien, wonach Livorno leicht zum Stapelplatze nf über Gibraltar und aus Spanien und Frankreich, wie aus dem Oriente kommenden Provenienzen werden dürfte, gebieterisch verlangten, daß die Regierung ihre ganze Aufmerksamkeit der nationalen Schifffahrt zuwende und die Zu— kunft Genuas rette, welches durch seine Lage vorzugsweise aus ersehen sei, wie dies ihre große Vergangenheit beweise, eine höchst wichtige Station des ostindischen und levantin schen Handelszuges im Mittelländischen Meere zu werden, jetzt aber von zwei Rivalinnen, von Livorno auf der einen und Marseille auf der anderen Seite, be droht sei. Der Staat müsse demnach vorzüglich darauf bedacht sein, diese Richtung mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln zu begünstigen, und dahin gehöre vorzüglich die Verminderung der Schifffahrtstare und 1

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wieder eine größere Begünstigung der großen Fahrzeuge insbeson dere. Diesen sanguinischen Aufschwung unterbrach der Deputirte Farina mit der Erklärung, daß er diese Bevorzugungs⸗Maßregel,

e zum Nachtheile der Aermeren die Reichen begünstigen würde, als eine wesentliche Verletzung der Gerechtigkeit betrachte, und Graf

vounr bekämpfte nicht nur diese Bevorzugung an sich, sondern überhaupt die ganze Steuerverminderung und stützte sich hierbei auf en vom Deputirten Farina ausgesprochenen Grundsatz der Gerech— tigkeit der bei Vertheilung der Staatskosten als unverrückbar ange sehen werden müsse. Als es zur Abstimmung kommen sollte, über— raschte der Prästdent die Versammlung mit der Bemerkung, daß die Kammer nicht in einer beschlußfähigen Zahl beisammen sei, und so wurde denn die Sitzung auf Dienstag vertagt.

Graf Cavour, der bekanntlich jetzt auch das Portefeuille der Finanzen versteht, soll ein tüchtiger Finanzmann sein: man will wissen, Nigra sei nur deswegen ausgetreten, weil eine gewisse Vor— liebe desselben für das Haus Rothschild, mit dem eine Anleihe kon⸗ trahirt werden soll, den Grafen choquirte und es zu Kollisionen zwischen Beiden kam.

Bekanntmachung.

Im Verfolg der Bekanntmachung der Herren Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten und der Finanzen vom 24. April d. J. bringen wir hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß der Katalog, der aus dem deutschen Zollverein und aus dem nördlichen Deutschland zur Industrie-Ausstellung aller Völker in London eingesandten Gegenstände, mit Angabe derjenigen Preise dieser Gegenstände, deren Veröffentlichung von den Einsendern frei⸗ gestellt worden, nebst Reductionstafeln fuͤr Münzen, Maße und Ge⸗ wichte, Nachweisung der Waarenklassen und alphabetischem Namens⸗ verzeichniß nunmehr in einer deutschen und in einer englischen Aus⸗ gabe in der hiesigen Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei

erschienen ist und in Deutschland bei dem Einzelverkauf zum Preise von 123 Sgr., beim Verkauf in Partieen aber zum Preise von 10 Sgr. für das Exemplar zu haben ist. Bestellungen können so⸗ wohl bei den Bezirkskommissionen für die londoner Industrie-Aus⸗ stellung und bei der unterzeichneten Kommission als auf dem buch⸗ händlerischen Wege und direkt bei der Deckerschen Geheimen Ober⸗ Hofbuchdruckerei gemacht werden. Berlin, den 26. April 1851. Kommission für die londoner Industrie⸗Ausstellung. von Viebahn. Druckenmüller. Schubarth. Der Verein der Kunstfreunde im preußischen Staate wird am Mitt-— woch, den 28. Mai d. J., Nachmittags 4 Uhr, im Vereins-Lokale, Unter den Linden Nr. 21, seine jährliche General⸗Versammlung abhalten, in welcher über die Wirksamkeit des Vereins und den Befund der Rechnungs⸗ Abnahme Bericht erstattet, die Verlosung der erworbenen Kunstgegenstände und die Wahl für Vorstand und Ausschuß vorgenommen werden wird. Da in der auf den 28. August 1850 anberaumt gewesenen General⸗Ver⸗ sammlung über den Vorschlag des Vorstandes auf Abänderung des Sta— tuts dahin: Daß der nach §. 4 zu öffentlichen Zwecken bestimmte Theil der Jahres-Ein⸗ nahme nur dann, wenn die Zahl der zu derselben beitragenden Mitglie⸗ der Zweitausend übersteigt, auf ein Fünftheil, sonst aber auf ein Zehn theil festzusetzen,

wegen unzureichender Zahl der erschienenen Mitglieder kein Beschluß ge—

faßt werden konnte, so wird auch über diesen Vorschlag zu beschließen sein. Die verehrten Mitglieder werden zu dieser Versammlung ergebenst ein= geladen und zugleich nach §. 10 des Statuts ersucht, die etwa noch rück- ständigen Beiträge bis zu Mittwoch den 21. Mai einzuzahlen, um ihre Theilnahme an der Verlosung zu bewahren. Bis zu diesem Tage ist auch der Zutritt neuer Mitglieder mit dem Anrecht an die diesjährige Vereins gabe und die Verloosung der Kunstwerke gestattet. ö

Die Ausstellung der zur Verloosung bestimmten Kunst- werke wird vom 7. Mai bis zum 21. Mai einschließlich in dem oben erwähnten Lokale täglich von 11 bis 2 Uhr stattfinden. Den hier wohnenden Mitgliedern werden Karten zum Gebrauch für sich und ihre Freunde, auch die Liste der für die Wahl der statutenmäßig ausscheidenden Ausschußmitglieder vorgeschlagenen Kandidaten übersendet werden, die aus- wärtigen hier anwesenden Mitglieder können solche vom 1. Mai c. ab bei dem Schatzmeister Stadtrath Keibel, Stralauerstraße Nr. 52 Morgens zwischen 8 und 10 Uhr im Empfang nehmen.

Berlin, den 15. April 1851. J Der Vorstand des Vereins der Kunstfreunde im preußischen Std ate.

Markt ⸗Berichte. Berliner Getraidebericht vom Am heutigen Markt waren die Preise wie Weizen loco nach Qualität 49 52 Rthl im Detail 50 53 Rthlr.

307 32 8 etail 31 33 Rihlr. fd. 9löth. 33 Rthlr. bez.

r. Frühjahr ) 3 3601, 303, 302 a 30 Rthlr. verk., Mai / Juni 36 Br. u. G.

. Juni / Juli 307 Rthlr. Br. 307 bez. u. G.

Juli „ÄAugust 317 Rthlr. Br., 31 G.

w Aug.“ Sept. 315 Rthlr. Br., 31 G.

n Sept. / Okt. 317 Rthlr. Br., 3175 G Gerste, große 28 30 Rthlr.

Hafer loco nach Qualität 23 25 Rthlr.

„48 A350 pfd. pr. Frühjahr 22 Rthlr. bez. u. Br. Erbsen, Koch⸗ 38 42 Rthlr., Futter⸗ Z4 36 Rthlr. Sommer ⸗Rübsen 54 Rthlr.

Rüböl loco 95 Rthlr. Br., 97 G II vyril ,, 9§5 Rthlr. Br. Mai Juni 97 Rthlr. Jun Juli 10 Rthlr. Br., Juli / August 101 Rthlr.

t. 108 Rthlr.

.

Leinöl

Hanföl

Palmöl

Mohnöl

S 1d ser

Spiritus April / Mai Mai Huni Juni/Juli 15 Rthlr.

Juli / Aug. 157 Rthli

Geschäfts

Weizen: still.

Roggen: anfänglich in die nahen Termine matter.

Hafer: unverändert

Rüböl: ohne wesentliche

Spiritus: eher etwas matter kaufen.

Ie

Königliche Schauspriele Mittwoch, 30. April. Im Schauspielhause. Vorstellung. Zum erstenmale wiederholt: des Euripides, metrisch übertragen von Königl. Kammermusikus Schulz. Anfang Donnerstag, 1. Mai. Im Schauspielhanse. Vorstellung: Die Marquise von Villette, Original 5 Abth., von Ch. Birch⸗Pfeiffer.

Königsstädtisches Theater.

Mittwoch, 30. April. (Letzte itallenische Opern⸗Vorstellung.) Lucia di Lammermoor. Oper in 3 Akten. Musik von Donizetti.

Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc.

Donnerstag, 1. Mai. Zum Stumme, Drama in 6 Tableaux, nach Muc, von Anicer Bourgeois und Masson, E. F. K .

Freitag, 2. Mai. Der Talisman, n

. 11 erstenmale wiederholt: Der dem französischen Le frei bearbeitet von

Akten, von J. Nestroy. (Herr Echten, v Titus er 8 Hast). ; . Titus ,, ,. fi Has Mädchen aus der Feenwelt, oder:

h 3. Mai. J 2 * Der ö Zaubermährchen mit Gesang in 3 Akten,

von F. Raimund.