zielende, jedoch gleichfalls abgelehnte Antrag als angenommen be⸗ zeichnet.. Bei 8. 28 beantragt Bening Die Wiederherstellung des gestrichenen zweiten Absatzes, welcher die Bestimmung enthält, daß unter Berücksichtigung besonderer provinzieller Verhältnisse durch die Provinzial-Verfassungs⸗Urkunde eine Abstimmung nach Abthei⸗ lungen (Kurien) zugelassen werden kann; um so mehr sieht er . zu diesem Antrage aufgefordert, als entgegengeseßten Jalles wohl die Rachtheile, nicht aber die Vortheil e] 2 Systems sich zeigen würden. Auf deshalb eb , wand Vezin's, welcher auch heute wieder der Ber 9 stim ͤ 'ennter Vers⸗ eventuell aber dem und Abstimmung in ungetrennter Versammlung, an , nnn, Drei⸗Kuriensysteme den Vorzug giebt, entgegnet . g von Münchhausen, daß da, wo um die weitere 6 . es si den Thats icht besondere Rechnung zu tragen es sich handle, den hatssczen ichen lebensfähigen Entwickelung erforderlich sei, indem diese bei einst en . e werb elbst si ltend zu machen im Stande; jeden sa s aber wer e von selbst sich ge zäher belehren, ob die Thatsachen als selche erst die Erfahrung darüber belehzen, Gr, fährlich' aber sei es, gleich so unbedingt maßgebend zu erachten. Gefährlich a er sei 3a. gle z. bei der ersten Einrichtung allzu sehr sic zu binden, wenn gleich, was nicht von ihm verkannt wird, in dem Gesetze drei verschiedene ö fiche Momente aufgefunden werden können. Nicht durch den todten Buch⸗ staben, sondern nur in ihrer praktischen Entwickelung und Fortbil⸗ dung reiften dieselben zu ihrer Vollendung. Nachdem schließlich Thoörmeyer keinen Grund aufsinden zu können erklärt, weshalb man dem Wunsche einzelner Landschaften präjudiziren wolle, zumal da, wo die Abstimmung in zwei Kurien schon seit Jahrhunderten bestanden, und nachdem auch Bening noch darauf hingewiesen, daß die Zulassung von drei Kurien selbst nach Maßgabe des Ge setzentwurss durchaus nicht ausgeschlossen sei, beharrt jedoch die Ver⸗ sammlung bei dem Beschlusse voriger Berathung. Nach Erneuerung auch der übrigen Beschlüsse voriger Berathung, und, nachdem P rä sid um (Vicepräsident Hausmann nimmt in heutiger Versammlung den Vorsitz ein) die Debatten geschlossen, gelangt der Gesetzentwurf im Ganzen zum dritten Male zur Abstimmung. Der Gesetz⸗Entwurf wurde gegen 6 Stimmen wiederum angenommen.
Hannover, 2. Juni. Zweite Kammer. Sitzung vom 2. Juni. Ein Urantrag wird dann von Grumbrecht eingebracht wegen all— mäliger Veräußerung der größeren Domanial⸗Gutskomplexe wört⸗ lich so lautend: „Stände erklären der Königlichen Regierung, daß sie die allmälige Veräußerung (mittelst Verkaufs im Ganzen oder Einzelnen, Verleihung mit Vorbehalt einer Rente u. s. w.) sehr vieler jetzt durch Verpachtung im Ganzen benutzter Dominial⸗Gutskomplexe, namentlich solcher, bei welchen be⸗ deutende Bauten in Aussicht stehen oder deren Bestandtheile von den Einwohnern benachbarter Orte vortheilhaft kultivirt werden können, nützlich finden und daher geneigt sind, ihre Genehmigung zur Veräußerung solcher Domanialgüter zu ertheilen.“
Es folgt dann ein lange anhaltendes Referat aus Peti⸗ tionen, indem sämmtliche Mitglieder des Auschusses ihres seit einer Zeit augehäuften Vorrathes sich entledigen. — Die Mehrzahl der Petitionen ist von weniger allgemeinem Interesse und finden bei den meisten die ziemlich stereoty⸗ pen Anträge des Ausschusses: „zur Tagesoidnung überzugehen“, bver: „die Petition der Königlichen Regierung zur Erwä— gung zu übersenden“, keinen Widerspruch. Ein hervorragendes Interesse nimmt zunächst eine Petition des Bürgervorsteher⸗-Kolle⸗ giums zu Osnabrück in Anspruch, so wie die Veröffentlichung der Hauptlisten der Geschwornen (wie sie nach der Reduction durch die Gemeindebehörden sich bilden) beantragt wird. Dem von Grum⸗ brecht Namens des Ausschusses gestellten Antrage auf Uebergang zur Tagesordnung wird von Schläger der von Detering un⸗ terstutzte Verbesserungs-Antrag entgegengestellt: „Die Petition der Regierung zur Berücksichtigung zu empfehlen.“ Der Ausschuß hält dafür, daß ahgesehen von anderen Gründen dem Gesuche schon aus dem formellen Grunde nicht stattzugeben sei, weil die Veröffent⸗ lichung im Gesetze nicht vorgeschrieben und folglich ohne für jetzt nicht zweckmäßige Aenderung des Gesetzes nicht statthast erscheine. von Rössing kann die Veröffentlichung der Listen für unzulässig zwar nicht erachten, eben so wenig aber irgend welche Vortheile da⸗ von sich versprechen, und da Kosten damit verbunden, auch sonstige Unannehmlichkeiten davon zu besorgen sind, so schließt er dem An⸗ trage des Ausschusses sich an. Nach Ablehnung des Schlägerschen Verbesserungs Antrags wird bei der Abstimmung der Kommissions⸗ Antrag von der Kammer gebilligt.
Eine andere zu einer längeren Verhandlung führende, das all— gemeine Interesse in Anspruch nehmende Petition ist überreicht von Thristian Bock zu Leer und Genossen, Namens einer Anzahl Bap⸗ tisten in Ostfriesland, wegen Gewährung der Civil-Ehe. Der auch hier den Uebergang zur Tagesordnung empfehlende Antrag Tes Ausschusses wird von Buer en im Interesse der verfassungsmäßig garantirten Glaubens- und Gewissensfreiheit entschieden bekämpft. Der Votant, welcher die Civil-Ehe prinzipaliter als ein für alle Staatsbürger geltendes Institut eingeführt zu sehen wünscht, glaubt mindestens in' den Fällen dieses Institut als ein unabweisbares Bedürfniß bezeichnen zu müssen, in welchen das Glaubensbelenntniß der Verlobten als ein Hinderniß ihrer ehelichen Verbindung entgegen— tritt. Da nun bei den Petenten dieses insofern vorliegt, als die christlichen Geistlichen zu einer Copulation von Baptisten sich nicht verstehen wollen, so beantragt er, um der Regierung die möglichst schleunige Vorlage des in Betreff der Civilehe zu erwartenden Gesetzes damit zu em— pfehlen, „die Petition der Regierung behufs baldigster Abhülfe der Beschwerden zu übersen den.“ Staats -Minister Meyer — wenn zwar zugebend, daß in dem Verfassungsgesetze vom Jahre 1818 das Verlangen nach Gestattung einer civilen Form für Abschließung von Ehen unter Sektirern begründet sein möge hielt gleichwohl für dringend wünschenswerth, daß, so lange ein schreiendes Be— dürfniß dazu nicht vorhanden ist, man von der Civilehe in jeder
Weise abstrahire, weil das religiöse Gefühl des bei weitem größten Theils des Volkes durch Einführung der Civilehe, selbst nur für Ausnahmefälle, entschieden verletzt werde. Die Anzahl der Bap— tisten sei eine verhältnißnäßig sehr geringe, und ie Er— fahrung habe ergeben, daß ein oder andere christliche Pre⸗ diger noch immer sich gefunden haben, dergleichen Ehen zu vollzlehen, so daß ein eigentliches unabweisliches Berürfniß zur Zeit nicht vorhanden sei für die Gestattung der Cioil-Ehe Die Regierung habe inzwischen die Sache bereits ernstlich in Er— wägung gezogen und den ausgearbeiteten Entwurf vorläufig den Konsistorien zur Begutachtung mitgetheilt. Im Laufe dieser Diät werde den Ständen der Entwurf nicht mehr vorgelegt werden lön— nen. Bue ren glaubt bei seiner Meinung beharren zu müssen. Und wenn auch nur ein einziger Fall da wäre, wo der Glaube der Eingehung einer gültigen Ehe entgegenstände, so müssen Stände sich der Sache doch mit allen Kräften annehmen. Er fragt dann, ob nicht ein Gesetz wegen der Ehen zwischen Juden und Christen zu erwarten sei? Staats⸗Minister Meyer; In dieser Diät überall kein derartiges Gesetz! — Groß, Niedmann, Grumbrecht, Lang J., Schläger und Ellissen nehmen sich des Buerenschen Verbesserungs⸗Antrages an, theils weil sie von dem Bedürfniß des Institutes der Civil⸗Ehe für die Fälle überzeugt sind, wo eine kirch⸗
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̃ aus Glaubensrücksichten nicht geschlossen werden kann, . nf sie dafür halten, daß ein Gesetz iber die Civil⸗ Ehe zur Ausfüh⸗ rung der Verfassung unbedingt als nothwendig sich darstelle. — Nach längerer Debatte wird der Buerensche Verbesserungs-A1Antrag mit 37 gegen 31 Stimmen abgelehnt und der Antrag des Ausschusses auf Uebergang zur Tagesordnung genehmigt. Nachdem das Referat aus Petitionen vorläusig beendigt, stellt Richter einen Urantrag wegen einer dreitägigen Vertagung der Kammern zum bevorstehenden Pfingstfest.
Sachsen⸗Weimar. Weimar, 31. Mai. W. Ztg.) In diesen Tagen haben Se. Königliche Hoheit der Großherzog (ben so, wie andererseits Se. Masestät der König von Württemberg — den Vertrag ratifizirt, welcher am 9. Mai in Stuttgart zwischen dem Königlich württembergischen Bevollmächtigten, Staatsrath Frei⸗ herrin von Linden und dem Großherzoglich fächsischen Bevollmäch— tigten Geheimen Staatsrath Karl Thon in Bezug auf die Vermäh⸗ lung Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Auguste von Württem⸗ berg, Tochter Si. Majestät des Königs von Württemberg, mit Sr. Hoheit dem Prinzen Hermann von Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach abgeschlossen worden ist. Bie Vermählung des hohen Paars wird, wie wir hören, in der zweiten Hälfte des Juni stattfinden.
Ihre Königl. Hoheit die verwittwete Frau Erbgroßherzogin von Mecklenburg⸗Schwerin hat Weimar wieder verlassen.
Sach sen⸗Koburg⸗Gotha. Gotha, 30. Mai. (. 3tg.]) Die Mittheilung, daß das Staats- Ministerium die Allodialrenten⸗ Angelegenheit dem hiesigen Landtage zur weiteren Beschlußfassung vorlegen werde, hat in der heutigen Sitzung der Abgeordneten⸗ Versammlung ihre volle Bestätigung gefunden. Das Staats-Mi— nisterium hat nämlich unter Darlegung des gegenwärtigen, dem Fiskus keinesweges günstigen Standes dieses Prozesses dem Land⸗ tage mittelst Dekrets bekannt gemacht, daß es im Interesse des Landes mit dem Bevollmächtigten des Prinzen Albert in Vergleichs⸗ Unterhandlungen getreten sei und einen Vertrag ausgefertigt habe, welcher zur Genehmigung dem Landtage vorliege. Die vor⸗ züglichsten Punkte diefes sind: Anerkennung des schon ange— deuteten, unterm 24. September 1836 zwischen dem letzt— verstorbenen Herzog Ernst und dem Herzog Wilhelm von Nassau abgeschlossenen Handelsvertrages; die Verzichtleistung der Allocialrenten-Berechligten auf ein Fünftel der jährlichen Renten⸗ summe von 50,000 Fl.; die Abzahlung der bis jetzt anfällig gewor denen Rentenbeträge, so wie die Ausscheidung des Allodiaglgrund— besitzes aus dem Staats-Eigenthume, welches nöthigenfalls durch drer Schiedsrichter zu bewirken sei, von denen einer vom Prinzen Albert, die beiden anderen unter Zustimmung des Landtags vom Staats-Ministerium erwählt werden sollten; über den Ausspruch derselben würde ein vom Ober-Appellationsgericht zu Jena bestellter Obmann entscheiden. Eine andere dem Landtage gemachte Vorlage betraf die deuische Angelegenheit und beantragte von der Abgeord⸗ neten-Persammlung die Zustimmung zu der durch die Umstände ge⸗ botenen Abordnung eines Bundestags⸗-Gesandten in der Person des Geheimen Staatsraths von Fritsch.
Sachsen Meiningen. Meiningen, 1. Juni. (. Ztg.) Vom Staats-Ministerium, Abtheilung des Innern, ist unterm 24sten v. M. ein Erlaß ergangen, daß in keinem Falle Auslän dern, welche genügend zu erkennen gegeben haben, daß sie das monarchische Prinzip bekämpfen, eine neue Revolution vorbereiten und organisiren und durch solche die verfassungsmäßig bestehende Regierungsform beseitigen wollen, der Aufenthalt im Herzogthum Meiningen gestattet und auf eine derartige Aufenthaltsgestattung überhaupt ein Recht nicht zugestanden werden könne. In Folge dieses Erlasses ist der Ihnen vor kurzem bereits genannte Herr⸗ mann Rollet aus Oesterreich und der Literat Henkel, früher Mit⸗ redacteur der eingegangenen ultraradikalen „V olksleuchte“, welche Beide in Hlbburghausen ihren Aufenthalt genommen hatten, aus dem Herzogthume ausgewiesen worden.
Frankfurt. Frankfurt a. M., 1. Juni. (Fr. I) Ihre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin von Preußen ist gestern Nach mittag mit dem Dreiuhrzuge der Taunus Eisenbahn von Koblenz hier eingetroffen und hat mit dem Fünfuhrzuge der Main⸗Neckar⸗ bahn die Reife nach den Bädern zu Baden fortgesetzt. Se. Hoheit der Fürst von Hohenzollern-Sigmaringen kam auf der Rückreise von Sigmaringen gestern hier an.
Frankfurt, 2. Juni. (Fr. J.) Prinz Adalbert von Bayern traf vorgestern, von Mannheim kommend, hier ein.
Frankfurt, 1. Juni. (Fr. Bl.) Gestern Abend gegen 11 Uhr brachte die Musik des hier garnisonirenden Kaiserlich öster= reichischen Feldjäger -Bataillons dem in einigen Tagen unsere Stadt verlassenden Könlglich preußischen General- Lieutenant von Peucker eine Abendmusik mit Fackeln. Den Vortrag derselben schloß die preußische Nationalhymne.
Frankfurt, 2. Juni. (Fr. Bl.) Indem der Königlich preufische General-Lieutenant von Peucker mit der Beendigung der Functionen der Bundes-Central-Kommission unsere Stadt verläßt, in welcher er drei Jahre verweilt hat, dürfen wir nicht unterlassen, zu veröffentlichen, wie sich unsere freie Stadt demselben gegenüber würdig verhalten hat. Es ist dem Herrn General folgendes Schrei⸗ ben übersandt worden: „Ew. Excellenz waren in den letzten verhäng⸗ nißvollen Jahren durch Ihre dienstliche Stellung berufen, in un serer Stadt zu verweilen. Wir waren diese ganze Zeit hindurch Zeugen von Ihrem Bestreben, auch bei den schwierigsten Verhält⸗ nissen Ruhe und Ordnung zu erhalten, Zeugen von dem Geiste rer Vaterlandsliebe, der alle Handlungen Ihres schweren Berufs leitete. Insbesondere haben wir mit Dank die Festigkeit und Um⸗ sicht zu erkennen, mit welcher Sie in den Septembertagen des Jahres 1848, als die Anarchie die ganze bürgerliche Ordnung bedrohte, zur Unterdrückung des Aufstandes mitgewirkt haben. Bei Ihrem Scheiden aus unseérer Stadt bin ich ermächtigt, Ew. Ex— cellenz die Anerkennung des Senats für Alles das auszudrücken, was Sie für die Stadt gethan haben. Unsere besten Wünsche für Ihr ferneres Wohlergehen begleiten Sie.“ Frankfurt am Main, den 13. Mai 185 Ber ältere Bürgermeister der freien Stadt Frankfurt, von Günderode.
Lübeck. Lübeck, 31. Mai. Bürgerausschuß. Die Ge⸗ nehmigung der Ratification eines Schifffahrts- und Handels⸗-Ver⸗ trages zwischen ken Hansestäbten und Sardinien, und der Ver⸗ wendung von circa 30,172 Mark aus gekündigten zu 3 pCt. belegten Aktivis der Stadtkasse herrührend, zur Abtragung der Interims⸗ Anleihe wurde der Bürgerschaft empfohlen. Eine ablehnende Rück⸗ äußerung des Senates auf den Antrag wegen Verstärkung der Bürgergarde, nebst Gutachten der Bewaffnungs⸗Deputation, be⸗ schloß der Bürger⸗Ausschuß an den Wortführer der Bürgerschaft gelangen zu lassen.
Hamburg. Hamburg, 2. Junt. (Itg. f. Nd.) Unter den sechs Proposttionen, welche der erbgesessenen Bürgerschaft in
ihrem heutigen Konvente vom Senate vorgelegt und von derselben genehmigt wurden, ist die wichtigste as Gesetz über die Organt= sation der Verwaltung nebst transitorischen Bestimmungen, über welches der Senat mit der durch den Rath⸗ und Bürgerbesch lu vom 27. September 1849 für die Verfassungs⸗Angelegenheit einge— setzten Rath⸗ und Bürger⸗-Kommission sich geeinigt hat.
Vusland.
Frankreich. Paris, 1. Juni. Der Präsident der Republik ss gestern Abends nach Dijon abgereist. Eine telegraphische Depesche aus Tonnerre von heute um 115 Uhr Morgens meldet: „Der Präsi— dent ist um 103 Uhr angekommen; 30,00 Menschen von zehn Mei len in der Runde haben ihn enthusiastisch empfangen. Unter den— selben befanden sich Gemeinderäthe und Nationalgarden der umlie— genden Gemeinden.“
Das Bulletin de Paris bezeichnet die Nachricht auswärti ger Journale, daß Frankreich in die Einverleibung Gesammt Desterreichs einwilligen werde, als erdichtet, indem die ranzösische Regierung vielmehr ihre Gesandten aufs bestimmteste angewiesen habe, sich einfach auf die Denkschrist vom 5. März zu beziehen. Aehnliche Weisungen habe auch angeblich der in dieser Sache mit Frankreich völlig einverstandene Lord Palmerston seinen Agenten ertheilt. ;
Der hiesige neapolitanische Geschäftsträger hat vorgestern dem Minister des Auswärtigen eine auf die Lage Siciliens bezüglicht Note übergeben, worin von strengen Maßtegeln gegen die Flücht linge gesprochen wird, um sie zu verhindern, in Sicilien Propa ganda zu machen. Der schweizerische Gesandte hatte gestern eine Konferenz mit dem Minister des Auswärtigen, dem er eine auf die Flüchtlings-Angelegenheit bezügliche Note übergab—
Nach neueren? Berichten aus Algier vom 25. Mat hatte das Expeditions-Corps bis zum 22sten kein neues Gefecht bestanden und setzte seine Operationen im Lande der Sahel-Babur fort. Der Verlust der zwei am 14ten überfallenen Compagnieen wird auf Todte, worunter sämmtliche 5 Ofszieré und 60 Verwundete ange geben. Nach einem Privatschreiben aus Koustantine soll die Expe ditions Armee, nachdem sie Dschidschelli, Kollo und Bugia entsett und noch mehrere immer für sie vortheilhafte Gefechte dem Feinde geliefert, auf ihrem Rückmarsche nach Konstantine kegrissen sein Die Bergbewohner Kabyliens sollen bedeutende Verluste, sowohl an Menschen, als an Material, erlitten haben.
Der Constitutionnel veröffentlicht heute, um zu , Prãsi
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daß die Bewegung für Verlängerung der Vollmachten des denten sich über das ganze Land verbreitet habe, wied Reihe von Petitionen, worin das desfallsige Verlangen ausgespro chen wird.
Am Schlusse der Sitzung legte gestern Broglie folgenden A trag auf. Revision der Verfassung ; unterzeichneten Repräsentanten haben die Ehre, in der Absicht, der Nation den vollen Gebrauch ihrer Souverainetät wieder zurückzustellen, Ter Versamm= lung den Antrag zu machen, sie möge den Wuunsch aus prechen, daß die Verfassung revidirt werde.“ Folgen 233 Unterschriften, darun ter Broglie, Montalembert, beide Abbalueci, General Regnau de St. Jean d'Angely, General Lebreton, Ferdinand Barrot Drouyn de Lhuys, Lacrosse, Passy, General Baragugy d'wHillier— Edgar Ney, Oberst Vaudrey, Lucian Murat, de la Moskowa
1L 3 93 2
niedern: Die
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Generale Rulhières und Grammont, Clary, der Seineprase gi Auch der bereits mitgetheilte Revisions-Antrag Payer's ist gektern am Schlusse der Sitzung niedergelegt worden. Der heutige M niteur veröffentlicht bereits den gestern angenommenen Antrag wegen formeller Behandlung der Revisions Vorschläge in seinem offiziellen Theil. Der Constitutionnel findet die Frist dereinbringung verworfener Anträge auf Verfassungs
kurz, hofft aber, was durch ein Votum festgesetzt word
durch ein Votum wieder umgestoßen werden und
monatliche Frist seiner Zeit noch genehmigt werden.
ferner, daß General Cavaignac gestern für
ment Jules Favre aufgestanden sei, nach n verworfene Anträge nicht wieder sollten eingebracht werden Die Petitionen um Verfassungs⸗-Revision zählen kis 180,000 Unterschriften. vinzen sind hier, um persönlich Petitionen um Revision zu überge ben und sich mit ihren Repräsentanten zu verständigen. Auch sind mehrere Präfekten, die sich am nachdrücklichsten für die Revision aus gesprochen haben, hierher berufen worden. Das General⸗Revisions Tomité für die Verfassungs-Revision antwortet heute auf die Frage ob man zum Petitioniren noch Zeil habe, mit „Ja“, indem es da bei bemerkt, daß man so lange petitio niren könne, bis der Revisions wunsch in einen definitiven Beschluß umgewandelt worden sei.
Auf Veranlassung des General-Prokurators zu Besangon sind 32 Risten mit Flinten, die von Chalons nach Straßburg abgeschickt werden sollten, in Beschlag genommen worden.
Der Repräsentant Defontaine hat den Antrag gestellt, es sol len Repräsentanten, deren Stellen durch Tod, Entlassung oder anderen Ursachen im letzten Jahre einer Legielatur Periode werden, nicht mehr ersetzt werden.
Die betreffende Kommission hat beschlossen, die des Antrages Morin's, von dem Einkommen der Kapitalien eine Steuer zu erheben, an die Budges-Kommission zu keantragen.
Die Repräsentanten des südwestlichen Frankreichs haben be schlossen, einen Antrag auf den Bau einer Eisenbahn von Bordeaux nach Toulouse zu stellen.
Thiers ist diesen Morgen nach London abgereist, um die In dustrie⸗-Ausstellung zu besuchen.
Heute Morgen hat das 7te Jäger-Bataillon seinen Marsch nach Rom angetreten. Es geht bis Dijon mit der Eisenbahn.
Man will wissen, das Ministerium werde die Departements von Mittelfrankreich wegen sozialistischer Agitation in Belagerungs⸗ zustand erklären.
Nach dem Wochenbericht der Bank hat ihr Metallvorrath jetzt 575 Mill) um 9 ihr Diskonto um 19 und die laufende Rech—⸗ nung des Schatzes um 6 Millionen zugenemmen, während der No⸗ tenumlauf (ietzt 514 Millionen) um 23 Millionen abgenommen hat.
Girardin's Antrag auf Abschaffung des Gesetzes vom 11. Au— gust 1848 über Vergehen und Verbrechen der Presse, namentlich gegen die republikanische Staatsform, ist von der betreffenden Kom⸗ mission als nicht in Betracht zu nehmen befunden worden.
Nächsten Dienstag findet die Erneuerung der Abtheilungen statt, und da diesmal deren Organisation von großer Wichtigkeit ist, wird es einen heftigen Kampf bei den Wahlen der Präsidenten und Secretaire geben.
Eine Erklärung der neuen Sekundanten der Volksvertreter Baune und General Grammont in den Abend-Journalen zeigt an, daß die Duell-Angelegenheit genannter Herren gütlich beigelegt wurde.
In Paris und der Bannmeile sin
angekommen.
Verweisung
mehrere neue Regimenter
Viele angesehene Männer aus den Pro—
, n , 2. Juni. &. 35 In der heutigen Sitzung der Y. Versammlung verlangt Fabvler Berichterstattung über den Antrag Larochejacquelin's auf Abschaffung des Wahlgesetzes. Che⸗ garay ist Berichterstatter. Faucher und Larochejacquelin sprechen darüber; es wird darauf zur Tagesordnung übergegangen. Die Deputirten unterhalten sich sehr lebhaft über die Rede des Prä⸗ sidenten Louis Napoleon's zu Dijon; übrigens bietet die Sitzung wenig Interesse. . . . Louis Napoleon wurde zu Dijon glänzend empfangen. In seiner Rede spricht er von einer neuen politischen Phase, wesche für Frankreich beginnen werde, indem die Wünsche nach Revision der Verfassung sehr zunähmen, doch erwarte er vertrauungsvoll die Manifestationen des Landes und die Beschlüsse der National ⸗Ver sammlung; welche Pflichten das Land auch fordere, er werde ihnen gehorchen und Frankreich in seinen Händen nicht untergehen. Ueber seine Stellung zum Wahlgesetz hat er jedoch nichts Bestimmtes gesprochen.
Großbritanien und Irland. London, 31. Mai. Von Ihrer Majestät der Königin sind folgende Bestäti— gungen erfolgt: Herr Robert Prowse als Konsul zu St. Johns in Neufundland für Preußen; Herr Henry Fourcade als Konsul in Malta, Herr Louis Leon Bucquet als Konsul in Sidney und Herr Isaar Eduard Grasset als Konsul in Port Louis sür die französische Republik; endlich Herr William Hare als Kon— sul zu Halifax in Neu-Schettland für die freie Stadt Lübeck Gestern, als an einem Freitage, wo das Ausstellungs-Ein ritts geld jetzt immer 23 Shilling kostet, betrug die Einnahme 2839 Pfd. . und waren 30,345 Personen im Gebäude gewesen. Im Büreau sur permanente Karten wurden gegen alles Erwarten wie der 61 Pfd. 19 Sh. eingenommen. Man glaubt, daß die Kom mission die Preise der letzteren bald herabsetzen wird. Die Ent⸗ scheidungen der einzelnen Klassen von Geschwore nen sollen n den nächsten Tagen schon den Vorsitzenden zur Bestäti rgelegt werden. Viele an fremde Staaten äumte Preisrichterplätze sind noch leer, und man besorgt, daß s, bei der größten Unparteilichkeit ihrer Kollegen, auf die Ver⸗ theilung der Preise nicht ohne Einfluß bleiben dürfte. Die Herren gor Sohn zeigen an, daß sie nächstens einen Katalog der Ausstellungs⸗-Artikel mit den Preisangaben herausgeben
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lowes und englischen werden ö. Sir Robert Peel, der Sohn des verstorbenen berühmten Staatsmannes hat an die Times folgendes Schreiben gerichter: Mein Herr, darf ich mir erlauben, durch die Vermittelung der Times der Wählerschaft, welche im Parlament zu vertreten ich 1 habe, als ihr Vertreter und zugleich als Sohn des verstorbenen Sir Robert Peel, meinen Dank auszusprechen für den unwillkürlichen Ausdruck der Entrüstung, mit welchem jene muthigen Pilger des Schutzzolls begrüßt hat, die sich am vorigen Mittwoch im Stadthause von Tamworth einen nur trügerischen Zufluchtsort suchten zum Genusse von Festlichkeiten, La— mentationen und Schmähungen? Es freut mich in der That, daß keine krankhafte Sentimentalität“ die Bewohner der Stadt und der n , 4 Apathie und Gleichgültigkeit hat versinken lassen oder sie abgel alten hat, ihren Gefühlen Luft zu machen und die dem Andenken eines Mannes angethane Beschimpfung zu rächen, dessen Ruhm, wäh⸗ rend er die politischen Antecedentien meiner Wähler adelt, unbestreitbar ihrem Gedächtniß theuer ist. Ist es nicht wunderbar, wenn auch vielleicht erfreulich, daß der Volksunwille sich selbst in den Augen blicken der bittersten Gereiztheit in Schranken zu halten wußte, und daß man so gelind gegen Fremde verfuhr, welche, um ihren Haß zu befriedigen und um ihren Vorwürfen und Verleumdungen desto mehr Pointe zu geben, es für passend befanden, Tamworth zu wählen, jene Halle, wo die kaum verstummte Stimme des von uns seschiedenen Todten noch wiedertönt, und den Ort, welcher nur wenige Schritte entfernt ist von der Stätte, die seinem Gedächtniß geweiht werden soll, in der eitlen Hoffnung, einem bestrittenen Distrift durch das wahnstnnige von ihnen aufgeführte Schauspiel künstlich den Glauben an eingebildete Uebel beizubringen? Ich liebe der ernstlichsten Hoffnung, irgend einer zukünftigen Gelegenheit an eine Wieder
i. nebst Capitain Townshend die Ehre
daß, sollte bei holung dieser Aufführung gedacht werden, man Vorsichtsmaßregeln ergreifen wird, um, wo möglich, Blutvergießen zu verhindern, und daß man solche erbärmliche Gaukler, wie Herrn G. F. Joung, dazu anhalten wird, die öffentliche Ruhe nicht zu stören, damit wir nicht Exzesse zu beklagen haben, welcher früher oder später die un— vermeidliche Folge der leichtsinnigen Thorheit dieser Menschen sein werden, besonders, wenn dieselben noch einmal versuchen sollten, sich der Aufmerksamkeit des Burgfleckens Tamworth aufzudrängen. Ich ö,, Haus der Gemeinen, Freitag, 30. Mai Rober Peel.“
Auf Verlangen des Korrespondenz zwischen der britischen Regierung und deren Bevoll— mächtigten in Italien nebst den offiziellen Aktenstücken, seit der Occupation Roms durch die Franzosen, im Druck erschienen. Sie umfaßt die Zeit vom 1. Januar bis 1. Dezember 1849
Nach dem neuesten Bankausweise befinden sich Noten in Circulation für 19,926,595 Pfd., eine Abnahme von 98,980 Pfd. Der Baarvorrath beträgt 13,568,049 Pfd., 211,629 Pfd. mehr als
in vergangener Woche.
Unterhauses ist gestern die voluminöse
London, 2. Juni. (K. 3.) Nach Berichten aus New⸗Nork e Veputirten gelöst ist und die ee Verfassungs-Revision berusen wor
den sind.
RNußland und Polen. St. Petersburg, 29. Mai. Im Rufsischen Invaliden wird Nachstehendes aus einem Tagesbefehle Sr. Kaiserlichen Hoheit des Großfürsten Thronufolgers, als Ober-Chefs der Militair-Lehranstalten, vom 4ten d. M., mit getheilt: „Der Herr Kriegsminister, General-Adjutant Fürst Tscher⸗ nyschew, hat mich mittelst Schreibens vom 10. April davon in Kenntniß gesetzt, daß Se. Majestät der Kaiser die vom General⸗ Lieutenant Baron Medem verfaßte Beschreibung der Militair-Lehr— anstalten Preußens mit Wohlwollen entgegenzunehmen und dem Verfasser ein seinem Range angemessenes Geschenk Allergnädigst zu bewilligen geruht haben. Diesen allerhöchsten Befehl bringe ich zur Kenntniß der Militair-Lehranstalten.“
Warschau, 2. Juni. Se. Majestät der Kaiser ist vorgestern Abend von Olmütz nach Skierniewice zurüdgekehrt, hat, dort über⸗ nachtet, gestern früh sich nach Lowiez begeben, wo Kirchenparade im Lager stattfand, und ist gestern Nachmittag um 4 Uhr wieder in Warschau eingetroffen. Mit Ausnahme der beiden Großfürsten Nikolaus und Michael, Kaiserliche Hoheiten, welche von Olmütz mit ihrer Suite nach Berlin gereist waren, sind sämmtliche Personen, die den Kaiser nach Olmütz begleitet hatten, mit Sr. Majestät von dort zurückgekehrt. Auch befand sich in der Begleitung des Kaisers der oͤsterreichische Feldmarschall- Lieutenant Fürst von Liechtenstein nebst feinem Adjutanten, Oberst Möller. Gestern um halb 6 Uhr Nachmittags traf Ihre Majestät die Kaiserin mit ihrem ganzen
747 Hofstaat von Pulawy ebenfalls wieder hier ein und wurde bei ihrer Ankunft im Palast Lazienki von Sr. Majestät und dem Fürsten Statthalter empfangen. Abends war Militair-Musik auf den Schloß⸗Terrassen.
Italien. Turin, 28. Mai. (El.) Der turiner Senat hat in dé gestrigen Sitzung, nach Anhtrung des Berichts über die Postgesetze, die Passivbilanz für das Unterrichts -Ministerium mit 16 gegen 3 Stimmen bestätigt. In der Deputirten⸗ Kammer wurde die Veräußerung der Staats- Obligationen mit 101 geßen 17 Stim⸗ men genehmigt und sodann die Diskussion über die Reform des Zolltarifs vorgenommen. Der Minister des Innern legte einen Plan vor zur Organisation der Justiz, Graf Cavour zu einem Anlehen von 75 Millionen, welches auf den Eisenbahnen zu hypotheziren ist
Der Risorgimento widerlegt in seiner gestrigen Nummer abermals die aufs neue erhobene Behauptung eines turiner Blattes, daß die Regierung dennoch Schritte zum Abschlusse eines Bünd= nisses mit den itallenischen Staaten gethan hätte
Ein sardinisches Kriegsschiff ist in Nizza erschienen, um alle in
in Empfang zu
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den dortigen Depots befindliche Kriegs⸗Munition nehmen. Der dortige französische Konsul hat mit dem dortigen General-Intendanten der Stadt eine lange Konferenz gehabt
In Florenz ist das Journal il Statuto, welches bekanntlich während eines Monats suspendirt war, am 2hsten d. M. wieder erschienen und erklärt in seinem ersten Artikel, auf dem bisher von ihm eingeschlagenen Wege beharren, nämlich das Prinzip der con⸗ stitutic nelle Regierung, welches nach ihm allein dem Lande von Nutzen sein kann, unterstützen zu wollen
In Rom sind von dem französischen Militair-Kommando zwei römische Soldaten, die bei den letzthin stattgehabten Unordnungen am meisten kompromittirt waren, zum Tode verurtheilt worden.
In Livorno ist am 24sten die amerikanische Kriegs-Dampf⸗ fregatte „Mississippi“, Capitain Lingi Long, mit 10 Kanonen und 256 Mann, von Spezzia angelangt.
In Neapel sind die großen militairischen Frühlingsexercttien, welche am 23. April begonnen, zu Ende. Die Truppen waren auf der großen Ebene von Capua versammelt.
Spanien. Madrid, 27. Mai. (Fr. B.) rath hat das Büreau des Senates ernannt und zwar zum Präsi denten: Marquis Viluma, zu Vice -Präsidenten die Herzoge von Veraguas und von Rivas, Diego Medrano und Joaquim Ezpeleta. Man glaubt jedoch, der Herzog von Rivas werde die Vice⸗Präsi⸗ dentschaft nicht annehmen. —
Ein in der offiziellen Zeitung veröffentlichtes Königliches De— kret setzt ein Comité ein, welches einen allgemeinen Vertheidigungs Plan der Halbinsel und der anliegenden Inseln, wie Besitzungen entwerfen soll. Als Grundlage des Planes sollen gelten die Topo— graphie, der National-Charakter, die neuesten Verbesserungen der Artillerie, der Einfluß der Dampfschifffahrt, endlich die Interessen des Handels und der Industrie. Präsident des Comité's ist der Ingenieur-General, General⸗-Lieutenant Antonio Ramon Zarco del Valle, eine durch ihre militairischen Schriften bekannte Notabilität.
Die Aufregung unter den Studenten dauert fort und greift nach anderen Universitätsstädten, namentlich Saragossa, hinüber. Alle Vorlesungen sind eingestellt. 3
Die Regierung hat aus Lissabon Depeschen vom 23. Mai er⸗ halten. Man glaubt, der „Regenerador“, wie Saldanha seit den letzten Ereignissen sich nennen läßt, werde der weiter gehenden Partei nur kurzen Widerstand entgegensetzen können, die Königin abdanken und Saldanha das Land verlassen müssen.
Der Minister⸗ X
Türkei. Konstantinopel, (Lloyd.) den Provinzen laufen sehr betrübende Berichte über Dürre und von Heuschreckenschwärmen verursachte Verwüstun gen ein. Die Hoffnungen auf eine im Ganzen selbst mittel mäßige Aerndte an Feldfrüchten, Baumwolle und Seide schwinden, und dies dürfte, da die Turkei bis jetzt nur auf den Export ihren Naturprodukte angewiesen ist und einen außer Verhältniß bedeu tenden Import bezahlen muß, d Staate einen sehr empfindlicher Schlag versetzen. Auch hier wir angel an Regen durch den Mangel 41n Wasser sehr drückend fühlbar.
anhaltende
Wenn das noch einige Tage fortdauert, wird man in Pera und Galata in ge⸗ zwungen sein. Wohl macht Ismail Pascha alle möglichen A ; gungen, diesem Uebel abzuhelfen untersucht die Reservoirs und Aquadukte selbst und läßt durch Ingenieure alle Vorkehrungen tref— fen, aber hier muß die Hülfenl iblich von oben kommen, ohne Regen hilft alles nichts.
Bei der dies Jahr hier vorgenommenen gedienten Militairs verließen über zweitausend und in Rumelien sollen gegen zehntausend Mann nach t gangen sein. Dieses masseuweise Austreten, eine Folge des neuen Systems der fünfjährigen Dienstzeit, kann unmöglich praktisch gut genannt werden; bei einer neuorganisirten Armee, die noch keinen Kern hat, muß man es sogar als bezeichnen. Anfangs traten die Ausgedienten meistens wieder ein, aber jetzt obwohl der Großherr, umgeben von allen Würdenträgern — und durch drei Tage mußten deswegen die hohen Aemter geschlossen werden dieser po¶omphaften Entlassungs-Ceremonie beiwohnte ließen sie sich doch, wie Beispiel zeigt, nicht mehr imponirin, und das große Gastmahl, womit der Seraskier die 2000 bewirthete, blieb auch ohne Wirkung. Ein Seitenblick auf die verhaltene Wuth der unermüdeten Alttürkenpartei genügt, um von dieser Seite das Ge
fährliche dieses Systems zu zeigen.
bedenklich
Konstantinopel, 19. Mai. (LI. Se. Hoheit der S hat den Kriegsminister Mehemet Ali Pascha dieses Amtes enthoben und den Präfidenten des Kriegsrathes, Muterdjim Mehemet Pascha, mit dieser Würde bekleidet. Das Journal de Consta ntinoplhe spricht sich sowohl über die Verdienste des abtretenden, als des neu ernannten Großwürdenträgers mit großen Lobeserhebungen aus,
(C. Bl.) Eine verwickelte Aufgabe des Herrn von Lavalette ist die, sich mit der Pforte in Betreff bd el Kader's zu verstän⸗ digen. Bekanntlich hatte Abd el Kader, als er sich den französi— schen Truppen übergab, sich ausbedungen, nach einem einjährigen Aufenthalte in Frankreich ungehindert in das türkische Reich zurůͤck⸗ kehren zu können, dagegen sich verpflichtet, nie nach Algier zu gehen. Frankreich verlangte nachträglich eine Garantie des damals noch lebenden Mehmed Ali oder der Pforte, die aber keiner von beiden zu geben sich berufen fühlte, und so sitzt der noch immer gefürchtete Abd el Kader bis heute im Fort d'Amboise gefangen. Die Pforte hat nun kürzlich Abd el Kader's Freilassung verlangt, und Hern von Lavalette ist, wie es heißt, beauftragt, diese Angelegenheit ins Reine zu bringen, d. h. alles Mögliche aufzubieten, um dlefelbe in die Länge zu ziehen oder die Pforte zu vermögen, von ihrem Be gehren abzustehen. — ö
Markt ⸗ Berichte.
Berliner Getraidebericht vom Am heutigen Markt waren die Preise wi Weizen loco nach Qualität 51 — 56 Rthli im Detail 52 — 57 Rthlr. 89pfd. hochbunter blauspitziger zu 49 loch nach Qualität 36 — 39 Rthlr. im Detail 367 — 40 Rthlr. pr. Junt Juni / Juli h Juli /Aug. 355 a 36 Rihlr. bez., ug, / Sept. 363 Rthlr. Br., Sept. / Okt. ) . t Ski. Nov. Z64 Rthlr. Br., 36 G. rste, groß 30 — 31 Rithlr. kleine 27 — 29 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 26 — 28 schwmd. 50pfd. 28 Rthlr. Br., rbsen, Koch- 38 — 42 Rthlr., Futter Sommer-Rübsen 52 a 51 Rthlr. ibäl loco 944 Rthlr. Br., 95 bez pr. Juni 95 Rthlr. Br., Juni/Juli 95 Rthlr. Br., 96 G. Juli / August 94 Rthlr. Br., 93 G. August / Sept. 1014 Rthlr. Br., 10 G. Sept. / Okt. 103 Rthlr. Br., 10149 bex, 10 G. Ykt. Nov. 105 Rthlr. Br, 10 G Nov. / Dez. ̃ loco 11 Rthlr. Lieferung 117 Rthlr. G. hußl 13 2 12 Rthrr. Hanföl 14 a 133 Rthlr. ; äl 117 Rthlr Thran 1153 Rthlr. loro ohne Faß 16 Rthlr. bez. mit Faß pr. Juni; 15: Juni / Juli h Juli / Aug. 153 Nthlr. Br., 1 Aug. / Sept. 154. Rthlr. bez., 15 Br., Sept. / Okt. 1544. a 16 Rthlr. bez., 16 Br., 153. Wetter: warm und windie Geschäftsverkehr: ziemlich lebhaft. Weizen: im Kleinhandel gut verkäuflich ; bei anziehenden Preisen nicht unwesentlich gehandelt unverändert. auf höchste Notirungen gehalten. fast geschäftslos. Spiritus: gefragter und
Juni
21 351
2
656 hl. ben,
Rthlr.
5 NMthlr.
1 7. J 1
höher bezahlt.
Königliche Schausprele
* 9
zuni. Im Schauspielhause. S9ste Abonnements
3 Nptf gan , R z Abth., von A. W.
5 Vorstellung: Der Hausfriede, Lustspiel in Iffland.
Freitag, 6. Juni. Im Vorstellung: Das Nachtlager von Musik von Kreutzer. (H
Opernhause. 65ste Abonnements — 7 9 6** ** * 1 4 Granada, Oper in 2 Abth. m I 2. 66 aa . 2 4 5 77M
rr Mitterwurzer, vom Königlich sächsischen
1 . 7 4 ß * ss en Jäger, als erste Gastrolle.) Hierauf:
Hoftheater zu Dresden: Ein Divertissement. Kleine Opernhaus
9 2 Rang
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20 Sgr. Erster Rang Parterre, dritt
r Rang und
—cSonzwi 3 chgusptelha
: Verkaufs Taubenstraße abgeholt von 11 bis 1 Uhr
disponirt werden muß
Mittags,
Donnerstag, Tänzerinnen, unter Weiß, in 3 Abtheilungen. des Lustspiels): Lllemande, zeite Abtheilung (nach dem zweiten Akt ausgeführt von 32 Tä i Vaudeville und zum Tänzerinnen. (Sär ö Dazu: Personal nit? Vaudeville in 1 Preise der Plätze: ersten Ranges 1 Rthli Balletmeisterin
Jer Heiraths
Tänzerinnen,
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— 216 )
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Meteorologische
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Mit der heutigen Rummer des Staats-Anze!
gers sind Bogen b und oö der Verhandlungen der
zweiten Kammer, das Namens Verzeichniß der Mitglieder enthaltend, ausgegeben worden.
——
en Ober ⸗Hofbuüchdrucherei.
Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Geheime