Heftes seiner neuesten Folge pompejanischer Wandgemälde zur Stelle ge⸗ bracht. Außer dem vorzüglichen Farbendruck des Bildes Venus und Ado— nis wurde Taf. 41, Hochzeit des Amor und der Psyche, und Taf. 5, Kon= zert von fünf Pspychen und zwei Eroten mit aufgesiellter Erzfigur einer Psyche, ihrer gefälligen Darstellung wegen, besonders anziehend befunden. Freiherr von Prokesch-Ssten legte der Gesellschast drei goldene Dariken seiner Sammlung vor und machte auf die wechselnde Darstellung des auf diesen Münzen dargestellten Königs aufmerksam. Zugleich ward die Ver⸗ muthung nahe gelegt, daß in diesen Figuren Bildnisse zu vermuthen, und insofern eine jener Münzen, weiche Herr von P. in Marathon fand nein bartlosen Herrscher zeigt, in dieser das Bild des Terres uns erhalten sein möchte. — Herr Ge hard brachte die neuerdings aus Athen und ge wordene und füt die Bessimmung der alten Ligorg wichtige, ken ch Inschris ten gesicherte Entdeckung der Steile des Bulenterion zur Sprache; auch ward der schönen in Griechenland vorhandenen Starz gedacht welche bir⸗ sigen Orts durch einen Abguß des Obertheils im Besit des Herrn Gehei⸗ men Raths Beuth befindlich, als dem belvederischen Merkur vergleich⸗ bar, aber mil den Vorzügen griechischer Kunst ausgestattet, sich kund giebt, — Durch Herrn Sam. Birch zu London waren Nachrichten über die auf 48 Seiten eines ägyptischen Papyrus ganz neuerdings entdeckten anderthalb Reden des Hyperides, im Besitz des Herrn T. Arden, eingelaufen; diese Nach⸗ richten werden zugleich mit dem griechischen Anfang einer jener Reden näch⸗ stens in der Archäologischen Zeitung“ erscheinen; ebendaher war der Sie gelabdruck einer auf ein Augenheilmittel bezüglichen Inschrift an Herrn Gerhard gelangt, welche an gleichem Orte erscheinen wird. — Noch legte derselbe aus Mittheilungen des Prof. Bock zu Brüssel diejenige Stelle ei⸗ ner von demselben entdeckten mittelalterliche Chronik vor, in welcher die römische Inschrift eines dem Kaiser Trajan in der apulischen Stadt Traki gewidmeten, jetzt aber spurlos verschwundenen Ehrendenkmals erhalten ist. — Hierauf berichtete Herr Panofka über die neu erschienene schätzbare Schrift, von Mercklin, die Talossage betreffend und über R. Rochette's neulich' Abhandlung über die Adonisgärten; Herr R. vertheidigt mit vol⸗ lem Recht A. von Humboldt's, im Kosmos II, S. 130 ausgesprochene Ansicht, daß die Alten keine Treibhäuser kannten, trotz der Wär⸗
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ĩ der Caldaria in ihren Bädern und trotz der in den n e Pompest vom Kuppeldach herabgefallenen Glasscheiben“ gegen die Behauptung Dureau de Lamalle's, der aus mißverstandenen grie- chischen und lateinischen Stellen die Existenz von Treibhãusern durch Ado⸗ nisgärten vertreten glaubt. Außerdem wurden als literarische Neuigkeiten von Herrn Gerhard vorgelegt: 4) Plinii Historia naturalis ed. Sillig. Erster Band eines ein Vierteljahrhundert hindurch vorbereiteten und sehn— sich erwarteten Werkes. — 3) A schik's neuestes zu Odessa 1851, 8. in russischer Sprache erschienenes Werk über die neuesten, namentlich statugri-= schen Ausgrabungen. — 3) K. Klein u. A‚ Zeitschrift des mainzer Ver— eins für Alterthümer, Th. I., Heft 4 — 4 von Floreneourt, Jahres⸗ bericht der gelehrten Gesellschast zu Trier für 1850. 5) Neigebauer, dacische Alterihümer (in Jahn's neuen Jahrbüchern für Philologie XV., 2. S. 244 ff). — 6) Lloyd über Polygnot B. II. und 7) Scharff, Statue of Minerve, beides aus Falkener's Museum. — 8) St. Alo, Plan de Pompöéji, mit Einreihung von drei bisher ungekannten Stadtthoren. — 9) H. A. Fischer, Bellerophon. Leipzig 1851. 8., willtommen als fleißige Monographie über einen anziehenden mythologischen Gegenstand. — Lee- mans Mededeeling omtrent de Schilderkunst der Onden. Amister dam 1850. 8. — 11) R. Bergmann de inscriptione latina ad P. Sulpi- cium Quirinum Cos. a. 242. u. c. ut videtur referenda. (Luckauer Gym ⸗ nasialprogramm 1815. 4.) Der Verfasser nimmt seine der Gesellschaft frü⸗ her vorgelegte Deutung jener nur in ungenauer Abschrift ihm bekannt ge= wesenen Inschrift auf L. Sentins Saturninus zu Gunsten der nach gesichertem Text von Prof. Momm sen empfohlenen Sanclementeschen Ansicht zurück, welche er überdies mit neuen Gründen unteistützt.
Koönigliche Schauspisle. Mittwoch, 11. Juni. Im Schauspielhause. l ste Abonnements Vorstellung: Kabale und Liebe, Trauerspiel in 5 Abth., von Schiller. (Frau Mitterwurzer: Lady Milfort, als Gastrolle.) Anfang 6 Uhr.
Donnerstag, 12. Juni. Im Schauspielhause. NMste Abonnements. Vorstellung: Der geheime Agent, Lustspiel in 4 Akten, von Hack länder. Hierauf: Solotanz.
Königsstädtisches Theater.
Mittwoch, 11. Juni. Sechste Gast⸗Vorstellung der 48 jungen Tänzerinnen, unter der Leitung der Balletmeisterin Frau Josephine Weiß, in 3 Abtheilungen. Erste Abtheilung (vor dem ersten Stück): Ungarischer National-Tanz, ausgeführt von 24 Tänzerinnen. Zweile Abtheilung (vor dem zweiten Stüch: Tyroler Natlonal⸗Tanz, aus= geführt von 32 Tänzerinnen. Dritte Abtheilung Gum Schluß): Auf vieles Begehren: Pas de sleurs, ausgeführt von 48 Tänzerinnen. (Sämmtliche Tänze komponirt von Frau Josephine Weiß.) Die neue Schluß⸗Decoration: „Neapel von den Grotten am Pausilipp“ (Stumme von Porticih, gemalt vom Decoratiensmaler Köhn. Dazu: Das war ich! Lustspiel in 1 Akt, von Hut. Und: Paris in Pommern, oder: Die seltsame Testaments-Klausel, Vaudeville in 1 Akt, von L. Angely. Anfang 65 Uhr.
Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. 2c.
Donnerstag, 12. Juni. Siebeute Gast-Vorstellung der 48 jun gen Tänzerinnen. Dazu: Der Alpenkönig und der Menschenfeind, Zauberspiel mit Gesang, von F. Raimund. Erster und dritter Akt.) (Herr Weiß vom K. K. National-Theater zu Wien: Rap— pelkopf, als Gastrolle.) ;
Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc.
Berliner Börse vom 10. Juni.
I ec hsel- Coumse.
/ Kriel. ¶ eld. 250 FI. e 142 141 1415 1415 300 Mr. x 15h, 300 M. 1493 1493 1L1è631. 6 1956 193 300 *r. 805 80 Wien in 20 Xr. 150 FI. 79 973 150 EFI. 1015 — 100 Thlr.
ms ter dam do.
Ilamburs do.
London
Ausbur... . ö
. 995 Fraukfsurt a. M. sidd. W...... 16060 kl. 56 14 100 sh. 3 Wochyen, = 1043
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Leipzig in Couraut jm 14 Thlr. Fus ... 100 Thlr.
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In liindlische Fonds, He fanchbrie/se, ANommimnmdl - ain nun (l C elcl- o ννά.
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Disconto.
Ars ländische Fonds.
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Der Reinertrag wird nach erfolgter Hekanntin
Rein- Frtraę E828. Rein- Ertrag 1850.
Börsen- Eins FEechnung.
in der dazu bestimmten Rubrik aus getüll Die mit 35 pCt. ber Actien sind v. Sinat gar
Hr / ί- cl ιυσ. 1 pill.
Fünmiliche Priocitits-Actien werden dureh jährliche Verloosung “ 1 pCGi arortisist
6. 000, 000 H, O00, 000 1.82.4. 000 1,900, 006 l. 760, 0001 2. 500,000 9. 0660, 060 135,000. 060 500.9000 1.651, 200
Berl. Anh. Litt. A. B. do. Hamburg do. Stettin - Starg. . do. Pots d. Magd Magd. Halberstadt do. Leipziger ..... Halle - Thüringer Cöln - Miuden Ren, Bonn. Cöln PDüsseld. Elberfeld. . l. 000.000 Steele - Vohwinkel 1.300, 000 . Niederschl. Märkiseh. 16. 96060. ¶ ih ö. ) S7 a 863 ba. u 6 40. Lweigbahn 1.500, 960 ö , Obersehl. Lit. .... 2, 253, 199 35 7 128439 130 ba. 63 2, 406, 09 1.200, 000 1.700, 000] 1.300.909 1,000,909 5, 900,000
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S8. 00G, 6606 1 . . J
Kassen-Vereins-Banke-Actien 105 h.
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do. wei gbahn 52.000 Magdeb. - Wittenb. ... 2, 000, 006 do. Halberstädter 700,600 Krakau - Ohberschl 360, 000 Cosel Oderberg. ... 250, 000 Steele Vohwinkel 325.000 do do. II. Ser. 375, 000 Breslau - Freiburg... 100,000 Berg. Märk. 1.100, 000
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Ausl. Stamm- cl.
Kiel Altona .. Sp. 2, 0650, 009 5 Cöthen-Bernb. Lhlr 650, 006 2 Mecklenburger Ihlr. 4,309,000 fre.
Preussische Eank- Antheile 95 bu—
Fir Förde war beute sehr günstig gestimmt, und die Gourse der meisten Krakau-Oberschlesischen, erfuhren hei lebhaften Geschäft eine beträchtliche Steigerung.
Nctien, namentlich aber von Stettinern,
Potsdam Magdeburgern, Oberschlesischen Litt. A. und E
Auswärtige Börsen.
Wien, 7. Juni. Met. 5proz. 9ͤ66 Br., R Gld. 4proz. Br., 3 Gld. 41proz. 844 Br., 84 Gld. 2zproz. 50 Anl. 3 ⸗ 39: 1195 Br.,
1
16
Gld. Mailand 7657 Br., 1240 Br., 1237 Gld. Wechsel⸗Course. Amsterdam 177 Br. Augsburg 128 Br. Frankfurt 1275 Br. u. Gld. Hamburg iss Br. London 12. 32 Br. u. Gld. Paris 151 Br. Fonds fest. Bank⸗Actien höher. wesentliche Veränderung etwas matter.
Fremde Valuten ohne
Paris, 7. Juni. 3proz. 54. 50. 5proz. 90. 95. Nord⸗
bahn 475. Wechsel-Course. Amsterdam 2103. Hamb. 1855. Berlin 3683. London 24. 85. Frankfurt 2103. St. Petersburg 387. Gold 5 a2 4. Dukaten 11 . 65 a2 11.60. Die Preise schienen anfangs weichend, doch schloß die Rente mit 90. 95.
London, 7. Juni. Zproz. Cons. p. C. 98, a. 3. 973. 3hiproz. 98. Ard. 2) 4. proz. 403. Holl. 4proz. 905. Russ. 4 proz. 1923. Bras. S895. Peru Sb.
Bie Geschäfte in Engh, Fonds gering, die Preise unverändert. Span. proz. und Mex. höher,
2 Uhr. Der Fondsmarkt unverändert.
Wech sel⸗Course. Amsterdam 11. 165 — 16. Hamburg 13. 83 — 73.
Paris 25. 25 — 25. 20.
Frankfurt 1197 — 119. Wien 12. 50 — 12.40. Petersburg 377 — 37.
Markt ⸗Berichte. Berliner Getraideberichlt vom 10. Juni. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen loco nach Qualität 52 — 657 Rthlr. „im Detail 53 — 58 Rthlr. F„oggen löco nach Qualität 367 — 39 Rthlr. im Detail 37 — 39 Rthlr. Dan / Juli 357 a 36 Rthlr. bez., 36 Br., 3. Juli / Aug. 36 a 36 Rthlr. bez., 364 Br., Aug. / Sept. 363 Rthlr. bez. u. . . Sept. Okt. 36 a 36 Rthlr. bez., 363 Bre, Ott. /Nov. 36 Rihlr. Br., 366 bez., 36 G. Gerste, große 30 — 32 Rthlr. 5 kleine 27 — 29 Rthlr. Hafer löch nach Qualttät 28 — 29 Rthlr.
„ schwimmend 27 — 28 Rthlr. ᷣ Erbsen, Koch- 38 — 42 Rthlr.,, Futter- 36 - 38 Rthlr. Rübsl loco s
pr. Juni Juni Juli Juli / August 105 Rthlr, bez. u. Br, 1e G. Au gust / Sept. 1605 Rthlr. Br., 107 G. Sept. / Okt. 105 a 3 Rthlr. verk. u. Br.,“ 2 * G. Okt. / Nov. 10 a 3 Rthlr. bez., 1022 Br.,, z G. Nov. / Dez. 105 Rthlr. Br., 109 G. Leinöl loro 114 Rthlr. Br. „Lieferung pr. Juni 11 Rthlr. verk. Mohnöl 13 2 125 Rthlr. Hanföl 14 a 137 Rthlr. Palmöl 11 Rthlr. Südsee⸗Thran 113 Rthlr. Spiritus loco ohne Faß 165 a 1645 Rthlr. bez. . mit Faß pr. Juni 167 a Rthlr. bez., n Juni/Juli 1563 G.
— 104 Rthlr. Br., 10 G.
156 Hihlr. be,, 16 n
Aug. / Sept. 166 Rthlr. Br., 16 bez.
Sept. Okt. 168 Rthlr. Br., 16 G. Wetter: heftiger Gewitterregen und windig. Geschäftsverkehr: unhedeutend. Weizen: ohne Geschäft. Roggen: bei partieller Frage höher bezahlt. Hafer: keine Aenderung. Rübsl: eher etwas matter. Spiritus: angenehmer.
Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 7. Juni. Zu Lande: Roggen 1 Rthlr. 23 Sgr. 2 Pf., auch 1 Rihlr. 17 Sgr. 6 Pf. Große Gerste 1 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf. Hafer 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 1 Rthlr. 5 Sgr. Zu Wasser: Weizen (weißer 2 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf., 2 Rthlr. 10 Sgr., auch 2 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf. Roggen 1 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 16 Sgr. 3 Pf. Große Gerste 1 Rthlr. 10 Sgr. Kleine Gerste 1 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf. Hafer 1 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf. Erbsen 1 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf. (schlechte Sorte). Sonnabend, den 7. Juni. Das Schock Stroh 10 Rthlr., auch 9 Rthlr. 59.
n s a6 ; 1 Der Centner 2 Sgr. 6 Pf., geringere Sorte auch 20 Sgr.
Heu
Woll ⸗Berichte.
Brieg, 14. Juni. An Wolle wurden von den Rustikalbe⸗ sitzern zum diesjährigen Frühjahrs-Wollmarkt überhaupt einge⸗ bracht 209 Ctr. 65 Pfd., dagegen vorjährig nur 200 Ctr. 102 Pfd., mithin diesjährig mehr 8 Ctr. 73 Pfd.
Die Preise der Wolle waren pro Ceniner der besten Sorte zu 53 Rthlr. 10 Sgr., der mittleren 51 Rthlr. 10 Sgr., der gerin⸗ geren 47 Rthlr. 20 Sgre, mithin durchschnittlich der Centner zu 30 Rthlr. 23 Sgr. 4 Pf., dagegen vorjährig zu 55 Rthlr., mit⸗ hin diesjährig um 4 Rthlr. 6 Sgr. 8 Pf. wohlfeiler.
— ** r
Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober- Hofbuch druckerei.
Beilage
M 160.
773
nhalt
Dentschlan d.
Bayern. München. Kammer-Verhandlungen.
Bremen. Bremen. Versammlung der Bürgerschaft.
Ausland.
Italien. Turin. Gemeinderaihs-Bewilligung für das Karl Albert— Monument. — Deputirtenkammer. Die Vorlagen über Handels-An— gelegenheiten. — Cirkularnote des Unterrichts -Ministers. — Errichtung öffentlicher Bäder. Vermischtes. — Florenz. Berichte über die letz— ten Nuhestörungen.
Spanien. Madrid. Reise des französischen Gesandten. — Die por— tugiesische Angelegenheit. Vermischtes. Vorbereitungs⸗Sitzungen der Eortes. — General Armero. — Französisches Geschwader zu Cadix. — Eröffnung der Cortes. Wechsel im Marine⸗Ministerium. — Die Schuldregelungsfrage.
Portugal. Lissabon. Kommission für Wahlgesetz⸗Nesorm. — Erklä⸗ rung Über die Auszahlung der Staatsschulden-Dividenden. Kriegs— schiffe im Tajo.
Eisenbahn⸗Verkehr.
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Bayern. München, 5. Juni. Aus dem Vortrage des Refe— renten des zweiten Ausschusses der Kammer der Abgeordneten, Lang⸗ guth, bezüglich der Militair-Ausgaben in den Jahren 18 17 — 49 theilen wir Folgendes mit: Die Gesammt-Ausgaben für das Heer und dessen Attribute, dann die übrigen militairischen Institute haben im Jahre 1847 — 48 13,956,969 Fl. 28 Kr. und im Jahre 1848 —49 13,466,401 Fl. 15 Kr. in Anspruch genommen Summen, welche mehr als ein Drittheil der gesammten Staats- Einnahmen ausma— chen. Damit in Zukunft die Ausgaben für das Militair den finan— ziellen Kräften des Staats mehr angepaßt werden, hat der Refe rent den Antrag ad II. gestellt. Ad III. begründet er seinen An trag folgenderweise: „Die Ausgaben auf Pensionen haben sich seit 6 Jahren in einer außerordentlichen Weise vermehrt. Sie betrugen: im Jahre 1843 — 44 463,764 Fl. 47 Kr. 2 Hl., im Jahre 1844 — 45 189, 932 Fl. 14 Kr. 2 Hl., im Jahre 1845 — 46 512,589 Fi. 40 Kr. 491. im Jahre 1846 — 47 626,743 Fl. 4 Kr. 4 Hl., im Jahre 1847 18 02,299 Fl. 44. Kr. 6 Hl., im Jahre 1818 — 49 704,840 Fl. 3 Kr. Es ist im Hinblick auf die staitgefundene Vermehrung der Armee und namentlich des Offizierstandes wohl natürlich, daß jetzt ind in den letzten Jahren eine bedeutende Pensionslast eintreten mußte, welche nach dem Stande im März 1851 sogar die enorme Summe von 848,310 Fl., also mehr als ein Zehntheil des ganzen Bedarfs der Armee und mehr als ein Vierzigtheil der gesammten Staats-Einnahme beansprucht und absorbirt, da 4 General-Lieute⸗ nants, 26 General-Majors, 42 Obersten, 26 Oberst-Lieutenants,
Majors, 275 Hauptleute und Rittmeister, 57 Ober⸗Lieutenants,
Lieutenants, 152 Militairbeamte, dann 1469 Unteroffiziere nd Soldaten pensionirt sind. Es ist aber eben deshalb auch gerechtfertigt, darauf hinzuweisen, wie es bei der nicht glän— enden Lage des Finanzhaushalts und Angesichts eines jährlichen Defizits von mehreren Millionen Gulden, das vielleicht, wie uch von der Staatsregierung vorgeschlagen wurde, gar nicht an⸗ ders als durch Steuererhöhung seine Deckung finden kann, gebie terische Pflicht der Regierung sein wird, dahin zu streben, daß icht durch die häufigen, in manchen Fällen vielleicht nicht gebo⸗
gen Pensionirungen die Staatskasse übermäßig beschwert werde
und daß auch eine Revision und eine den Verhältnissen mehr ent
sprechende Regelung resp. Minderung der Pensionen nach ihrem Betrage vorgenommen werde. Da in letzterer Beziehung auf eine von dem Kammerpräsidium an das Königliche Kriegs-Mi— nisterium gerichtete und vom Referenten veranlaßte Anfrage die nicht erfreuliche Mittheilung wurde, daß die Beschäftigung eines neuen Pensions-Regulativs nicht beabsichtigt werde, so erach tet Referent für nöthig, den Antrag sub III. förmlich zu stellen.“ Nach §. 18 des Vortrags haben die außeror— dentlichen Ausgaben in den zwei Jahren 1847 — 19 4,892,941 Fl. 50 Kr. 1 Hl. und 5,394,156 Fl. 45 Kr. 7 Hl. betragen, welche durch den Armee-Reserve⸗Fonds und durch Anlehen gedeckt wurden. Abgeordneter Langguth bemerkt hierüber: „Wenn diese Ausgaben auch insofern ihre Rechtfertigung finden mögen, als die Gesektze
vom 12. Mai 1848 und 23. Dezember 1849 ausdrücklich besagen,
daß die Anlehen zum Zweck der Deckung des Mehraufwands für den erhöhten Militair-Etat gemacht werden, und wenn auch anzuerkennen ist, daß es für Bayern nach den Lehren der Erfahrung und den Prinzipien einer klugen Politik, geboten ist, ein gut eingerichtetes Heer, reichliche Vorräthe an Armee-Bedürfnissen und Material zu besitzen, so dürfte doch für die Zukunft auch darauf Bedacht zu nehmen sein, daß durch eine gut organisirte Landwehr und durch zweckmäßige Formation der Reserven ein übermäßiger Aufwand für die altive Armee ver⸗ mieden und daß überall, wo es nur immer geschehen kann, die größtmöglichste Sparsamkeit bethäligt werde, da die Großartigkeit der Armeeformation, wie sie aus S8. 8—12 des Vortrags zu ersehen ist, mit den finanziellen Kräften des Landes nicht harmonirt, die Pferdeankäufe, deren Einstellung, Wiederverkauf und dessen abermalige Sistirung, die öfteren Beurlaubungen und sofortige Wiedereinbe rufung, die Anordnung von Dislocationen u. s. w. aber die An— sicht wohl begründet erscheinen lassen, daß der Kostenpunkt nur in sehr untergeordneter Weise bisher Berücksichtigung gefunden hat. Die Vermehrung des Heeres überhaupt, insbesondere aber die Er⸗ richtung des Regiments reitender Artillerie, der dritten Infanterie—⸗ Bataillone, der siebenten Kavallerie-Escadrons, dann die Vermeh— rung der Genietruppen, die bewilligten Theuerungs-Zulagen, die erhoͤhten Getraide⸗- und Fourage-Preise, theilweise auch den größ⸗ ten Bedarf für Bauten, hat im Allgemeinen der größere Bedarf veranlaßt. Die Remontirung nahm die Summe von 935,810 Fl. 49 Kr. in Anspruch, während 57,302 Fl. 10 Kr. als Erlös für den Verkauf dienstuntauglicher Pferde sich ergab.“
. Bremen. Bremen, 4. Juni. (H. C.) Der heutigen Versammlung der Bürgerschaft wurde vom Senat zunächst ein öchifffahrts- und Handelsvertrag zwischen den freien Städten Lü⸗ eck, Bremen und Hamburg und dem Königreich Sardinien zur Nitgenehmigung vorgelegt. Als neue Bestimmungen sind aus dem— ben die Ausdehnung der bisher nur hinsichtlich der Schifffahrts⸗ dogaben bestehenden Reciprocität auf Waarenzölle, so wie eine nähere Feststellung der Befugnisse der beiderseitigen Konsuln be⸗ züglich der Gerichtsbarkeit über die Seeleute ihrer Nation und über etwanige Deserteurs von den Schiffen ihres Landes, hervor— zuheben. Die Genehmigung dieses Vertrags fand keinerlei Wider⸗
Beilage zum Preußischen St
spruch; eben so wurden auch zwei anderweitige Anträge des Senats auf Ermächtigung der Finanz⸗ Deputation zum An—⸗ kauf des nach der mit der Krone Hannover abgeschlossenen Uebereinkunst zu dem bremerhavener Distrikt zu schlagen— den Terrains und ferner nach §. 6 derselben, zur Auszahlung von 8000 Rthlr. an die Königliche hannoversche Kriegskasse angenom⸗ men. Auf Antrag der Deputation für Bremerhaven wurde sodann der öffentliche Verkauf von 6 Bauplätzen in Bremerhaven beschlos⸗ sen; der im Monat März vorgenommene Verkauf von 16 Bau⸗ plätzen hatte die bedeutende Summe von 36,000 Rthlr. ergeben. Mit Einholung eines Gutachtens von der Handelskammer über das Projekt einer Eisenbahn vom Bahnhof nach der Weser mit einer Berichterstattung der Finanz-Deputaiion darüber, wie die Zinsen der zu diesem Unternehmen erforderlichen Kapi alien, so wie die Betriebskosten, zu decken, mit Verlängerung der Expropriations⸗ pflicht für die seitens des Staats für den Fall der Ausführung der Bahn in Anspruch zu nehmenden vorstädtischen Grundstücke und endlich mit Aufhebung der Expropriations ⸗ Verpflichtung der betref⸗ fenden Grundeigenthümer der Altstadt erklärte sich der Senat ein⸗ verstanden. Die wegen Entwurfs einer Antwort an den Senat auf seinen Antrag vom 19. April, betreffend die Revision des Wahlgesetzes, niedergesetzte Kommission berichtete sodann und schlug folgende an den Senat abzugebende Erklärung vor: „Die Bürger⸗ schaft hat die Mittheilung des Senats vom 19. April 4. c. einer sorgfältigen Prüfung unterzogen, kann sich aber durch die daselbst geltend gemachten Gründe von der Dringlichkeit einer jetzt schon vorzunehmen—⸗ den Reviston des Wahlgesetzes nicht überzeugen. Sie sieht keinen Wi⸗ derspruch zwischen unseren jetzigen Wahlbestimmungen und den be— stehenden Fundamentalgesetzen des Bundes und glaubt es nur räth⸗ lich, etwa bevorstehende Abänderungen dieser abzuwarten, zumal da auch andere und namentlich die uns benachbarten Staaten Deutsch— lands sich keinesweges zu beeilen scheinen, zu den veränderten Zu⸗— ständen und Einrichtungen im übrigen Deuischland die ihrigen in ein übereinstimmendes Verhältniß zu setzen. Eben so wenig vermag sie in dem, was der Senat über den Gebrauch und die Bewährung des allgemeinen Stimmrechts sagt, ein dahin zielendes Motiv zu sinden, da das Alles nicht nur an sich thatsächlich unerweislich ist, sondern auch über eine bloße Revision des Wahlgesetzes zu einer völligen Umgestaltung unserer auf dem Grunde des allgemeinen Wahlrechts beruhenden Verfassung hinausgreift. Sie kann daher auf den Antrag des Senats wegen Niedersetzung einer Deputation zu obigem Zwecke auch jetzt nicht eingehen. Indem sie aber die se Erklärung abgiebt, sieht sie sich zugleich durch betreffende Mitthei⸗ lung des Senats veranlaßt, sich entschieden dagegen zu verwahren, daß dem Senat irgendwie ein Urtheil über ihre einzelnen Mitglie⸗ der zustehe, und sie muß den Senat im Interesse der Verfassung und des Staats daran erinnern, daß es zu den nachtheiligsten Fol
gen führen kann, wenn die eine oder die andere dieser Corporationen, die sich als solche gegenseitig doch nur als Gesammtheit kennen, sich einer Kritik der Mitglieder der anderen erlaubt.“ Die Be⸗ rathung wurde, da der Bericht noch nicht gedruckt vorlag, bis zu nächster Sitzung verschoben. Sodann in der Bergthung des Bud
gets fortfahrend, sprach die Bürgerschaft aus, daß sie statt der für Beiträge zur deutschen Bundeskasse im diesjährigen Budget ausge⸗ worfenen 12.000 Rihlr. nur den früheren Ansatz wünsche, geneh— migte die Vorschläge der Straßenbepflasterungs-Deputation behufs weiterer im laufenden Sommtr noch vorzunehmenden Arbeiten und beschloß auf Bericht der betreffenden Deputation einige zum Vor— theil der Auswanderer am Sicherheitshafen zu treffenden Einrich tungen.
AMusland.
Italien. Turin, 1. Juni. (Ll.) Der Gemeinde Rath hat einen Raum des Kastell⸗ Platzes vor dem K öniglichen Palaste zur Errichtung eines National-Denkmals für Karl Albert bewilligt.
In der Deputirten-Kammer wurden 9 Kategorieen des Zoll⸗ Tarifs angenommen.
Anlangend den schweizerischen Handelsvertrag, soll Herr Bi schof nicht, wie z. B. der Zollverein, den Vertrag mit Belgien, sondern den mit den amerikanischen Freistaaten geschlossenen zur Richtschnur zu nehmen beauftragt sein Die Schweiz dürfte es vornehmlich nur auf Lie Erleichterung des Imports ihrer noth wendigen Produkte und auf die Regelung der Handelsbeziehungen
zwischen Genf und den angränzenden sardinischen Provinzen absehen. Der Gesetzesvorschlag über die Veräußerung der Staats-Obligatio— nen im Betrage von achtzehn Millionen ist mit der unbedeutenden Modification, daß erstens die Unterschriften in allen Hauptorten der Provinzen aufliegen sollen, und daß Niemand mehr als auf fünf Aktien fubskribiren dürfe, in der Kammer durchgegangen; auch ist bereits vie allgemeine Diskussion über den reformirten Zelltarif, gegen den,
außer Nizza, auch Genua, jedoch letztere auf constitutionellem Wege,
ein Protest erhoben, eröffnet und darin der Zoll von raffinirtem Zucker von den ursprünglich festgesetzten 45 Lire pr. 10 Kilogram auf Antrag des Ministers auf 25 Lire modifizirt worden. Graf Cavour versprach nächstens den Pönal-Kodex über Doganal-lleber⸗ tretungen vorzulegen. Auch das Gesetz über die Civilehe, das be⸗ breits fertig fein soll, wird in kurzem vor die Kammer kommen.
Der Unterrichts-Minister hut an alle Bischöfe des Reiches eine Cirkularnote gerichtet, worin er ihnen die Beobachtung des Gesetzes bezüglich des theologischen Unterrichts in den Dizesen empfiehlt, sie ermahnt, diese Schulen, anstatt in den Seminarien, in den König⸗ lichen Kollegien offen zu halten, sie der Aufsicht der Königlichen Inspektoren zu unterziehen und darin die Programme der König⸗ sichen Universitäten anzunehmen. Dabei wurde zugleich bekannt⸗ gegeben, daß im Nichtbefolgungsfalle die für diese Schulen vom Staate ausgesetzten Zuschüsse eingezogen werden würden. Mehrere Bischöfe sollen sich gegen die Beobachtung des angeführten Gesetzes erklärt haben. Diese Nachricht, von mehreren Journalen verbreitet, wird von der Armonia mit heftigen Ausfällen gegen das Kabinet und insbesondere gegen den Unterrichts-Minister begleitet.
Der turiner Munizipalrath denkt nun ernstlich an die Errich- tung öffentlicher Bäder und Waschhäuser, wie sie in England be⸗ stehen und in Frankreich eingeführt werden, und eine Kommission, aus mehreren gelehrten Doktoren bestehend, worunter auch Maf⸗ foni und Baruffi, beschäftigt sich mit den hierzu nöthigen Vorstu⸗ dien. Diese Anstalten, namentlich in den südlichen Ländern, wo sie in früheren Zeiten auch zuerst aufgekommen, sind für die ärme⸗ ren Klassen nicht nur eine wahre Wohlthat, sondern ein Bedürfniß. Möge der in den oberen Sphären entwickelte Eifer auch bei diesem Unternehmen vorwalten.
Der turiner Senat hat in seiner Sitzung vom 30. Mai, nach Anhörung des Berichtes über den Gesetz-Vorschlag der Postver⸗
aats- Anzeiger.
Mittwoch d. 11. Zuni.
bindung mit der Insel Sardinien, ohne Diekussion den Kredit von 15,000 Lire zur Bereitung des Minenpulvers nach der champyschen Methode mit 53 gegen 4 Stimmen bewilligt, ist dann zur Bera⸗ thung des Gesetzes über die Postrechte geschritten, wovon auch die ersten 11 Artikel angenommen wurden, und beschäftigte sich zuletzt mit Petitionen.
Nach dem Risorgimento soll das französische Ministerium angeordnet haben, die Schiffe von Mentone in keinem französischen Hafen aufzunehmen, wenn sie die sardinische Flagge führen, was nach jenem Journale zu bedeuten hat, daß die französische Republik die Ansprüche des Fürsten Grimaldi auf jene Besitzungen anerkennt. Es heißt, daß im nächsten Monat von der piemontesischen Regie⸗ rung drei Ingenieure nach Gravellona geschickt werden, um sich dort mit österreichischen InGgenieuren über die nach dem Friedens⸗ vertrage zu erbauende Brücke ins Einvernehmen zu setzen.
Florenz, 30. Mai. Der Monitore Toscano berichtet: „Ein Widerstand gegen die bewaffnete Macht, der gestern Morgens in der Kirche zum heiligen Kreuz stattgefunden, hat ganz Florenz in Allarm versetzt. Aber der festen nd muthigen Haltung der Gendarmerie, welche nach vergeblicher Anwendung aller Mittel der Ueberredung Gebrauch von den Waffen machte und einige Schüsse in die Luft that, gelang es, den Tumult zu zerstreuen und zwölf von den Rädelsführern zu verhaften. Den klugen Anordnungen des Major-Adjutanten Malerbi und des Lieutenants Vegni ist es zu danken, daß hierbei, außer einigen Stockschlägen, welche die Gendarmerie trafen, und einer Frau, die im Gewirre der fliehenden Menge zur Erde geworfen wurde, sich kein Unglück ereignete. Eine Stunde nach diesem Vorgange trat die gewohnte Ruhe in allen Kreisen wieder ein.“ Der Ofservatore Costi⸗ tuzionale von Florenz veröffentlicht den ausführlichen Bericht des Gendarmerie-Kemmando's an den Minister des Innern über die traurigen Vorfälle am 29sten in der Kirche Santa Croce und fügt bei, daß diese That den ordentlichen Gerichtsbehörden ange⸗ zeigt sei und der Staatsanwalt die nöthigen Schritte bereits ein⸗ geleitet habe. Es sollen bei einigen Verhafteten Waffen vorgefun⸗ ben worben sein und unter den Stöcken, welche zerstreut in der Kirche herumlagen, mehrere mit Blei gefüllte gewesen sein.
Spanien. Madrid, 39. Mai. (Fr. Bl.) Der franzö⸗ sische Gesandte ist nach Toledo abgereist.
Die Nachricht von der Ernennung Gonzalez Bravo's zum Ge⸗ sandten bei den Vereinigten Staaten wird heute sür unbegründet erklärt.
Der neue Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Marquis Miraflores, widmet der portugiesischen Angelegenheit die größte Aufmerksamkeit und hat bereits Noten an die Kabinette von Lissa⸗ bon, Paris und London gerichtet, welche mit dem hiesigen die Qua⸗ drupel-Allianz unterzeichnet haben. J
Die Monatseinnahmen für April 1851 betragen nach dem of⸗ siziellen Ausweise um 3 Millionen Realen weniger, als im nämli⸗ chen Monate des verflossenen Jahres.
Heute Abend findet eine Partei⸗Versammlung der Progressisten statt, um über ihre Haltung im Parlamente zu berathen.
Madrid, 31. Mai. (Fr. B.) Heute fanden die ge⸗ wöhnlichen Vorbereitungssitzungen beider Kammern statt. Mor⸗ gen werden sich dieselben im gemeinschaftlichen Saale versam⸗ meln, wo ihnen der Minister-Präsident das Eröffnungs-Dekret vorlefen wird. Die Deputirtenkammer wird sich darauf unmittelbar konstituiren. Die gemäßigte Oppositon wird wahrscheinlich keinen Kandidaten aufstellen.
Man nennt General Armero, der größtentheils in der Ha— vanna war, als Marine⸗Minister.
Aus CEadix erfährt man, daß das französische Geschwader unter Admiral Parseval Deschenes am 28sten daselbst vor Anker ge⸗ gangen ist.
Madrid, 1. Juni. (Fr. B.) Die Cortes sind von Bravo Murillo eröffnet worden. Die Deputirtenkammer schritt zur Kon stituirung ihres provisorischen Büregu's. Von 199 Stimmen erhielt der ministerielle Kandidat Mayans 165, der Oppositions⸗-Kandidat Olozaga 28, der Puritaner Pacheco 2 Stimmen; 4 Stimmen gin— gen verloren. Man glaubt, Vice-Präsidenten werden sein Tejada, Nocedal, Castro und Congo Arguelles. Die gemäßigte Opposition hat sich der Abstimmung enthalten. Man meint, sie werde s Taktik bei der definitiven Konstituirung der Kammer aufg eb Auch will man wissen, daß sie nächste Woche einen Antrag einbrin gen werde, der eine Debatte über die Politik der Regierung gen solle. Der Herzog von Rivas hat definitiv die A Vice⸗Präsidentschaft verweigert.
Der Marineminister Bustillos der Station in Havana ernannt. Cadix abreisen. Bis zur Anlunft des neuen Armero verwaltet der Flottenchef Doral interimistisch
zum General wird nächste 9M
Portefeuille.
Die Frage der Schuldregelung soll Streitigkeiten hervorgerufen haben. Die Einen wollen vorgelegte Gesetz wieder einbringen und artikel Anderen halten es für vortheilhafter, von den tigung zu verlangen, das Gesetz auf der von
vorigen Kongresses genehmigten Basis ausfüh
Portugal. Lissabon, 29. Mai. zahlgesetz⸗Kommission hatte gestern ihre erste Zusamme
M Fie man hört, haben sich zwei oder drei royalistisc
glieder und ein Septembrist geweigert, derselben beisuwohnc:
zwar weil direkte Wahlen ausgeschlossen sind und weder eine stituante, noch unbeschränkte Vollmacht für die Deputirten gewährt ist. Auch ist, wie es scheint, der Pair Fonseca Magalhaes nicht geneigt, sich an den Kommissions⸗-Situngen zu betheiligen
z Es wurde offiziell erklärt, daß die Staatsschulden⸗ Dividenden nach dem bisher bestandenen Systeme ausgezahlt werden sollen. Eine Kommission wird den Stand der Finanzen und die Hülfsquellen
des Landes untersuchen, um darüber vor den Cortes Bericht abzu—
J 9
sta l ö. ö. .
Im Tajo liegen folgende Kriegsschiffe: „Prinz Regent, Da. , 5 ö ca 5 95 . „Leander“, Phaeton“, Arethusa“, „Arrogant“ und „L auntleß,
sämmtlich britisch, dazu das Kriegsdampfschiff, Janus é; das srau= zösische Schiff „Henri JV.“ mit einem Dampfboot; das spanische Dampfschiff „Castella“.
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Eisenbahn⸗Verkehr. Berlin⸗ Stettiner Eisenbahn.
Die Per ,,, 1850 ist gegen die des Jah⸗ Die Personen⸗Frequenz im Jahre 1859 ist ge n , weer. res 1849 3. 9010 Ie onen zurückgeblieben. Hauptsächlich zeigt
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