1853 / 155 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Berfügung vom 29. Juni 1853 betreffend die

Beförderung der Korrespondenz von Wien nach

Konstantinopel während der Dampfschifffahrt auf der unteren Donau.

Angekommen: Se. Hoheit der Prinz Peter von burg, von Frankfurt am Main. ö .

Abgereist: Der Fürst von Hatzfeldt, nach Wiesbaden. Se. Excellenz der General⸗Lieutenant, General⸗Inspecteur der

Einer Mittheilung der Kaiserlich österreichischen Ober Post- Festungen und Chef der Ingenieure und Pioniere, Brese, und Behörde 7 findet die Beförderung der Korrespondenz von Se. Excellenz der Großherzoglich mecklenburg-schwerinsche

Wien na schiffe auf der unteren Donau coursiren, in folgender Weise statt:

a) aus Wien Dienstag He Uhr Abends per Eisenbahn über

in Pesth Mittwoch 5 Uhr 39 Mi— Göänserndorf; 3 hij uyr früt ; aus Pesth Mittwo r früh iff: in ö Donnerstag Nachmittags r ,,,, aus Semlin Donnerstag Abends in Konstantinopel Mittwoch Mittags und b) aus Wien Freitag 9 Uhr früh durch Pesth Freitag 8 9 Uhr Abends H durch Semlin Sonnabend Abends e. . durch Galacz Dienstag früh if. in Konstantinopel Donnerstag Mittags Die am Freitage Nachmittags von Triest nach Konstantinopel abgehenden und dort am zweiten Sonntage Morgens ankommenden Dampfschiffe des Oesterreichischen Lloyd sind während der Dauer der Donau⸗Dampfschifffahrten zur Beförderung der Korrespondenz von Wien und , nach Konstantinopel nicht mit Vortheil zu benutzen, indem die Briefe mittelst der oben ad b angegebenen Verbindung ihrer Bestimmung beinahe 3 Tage früher zugeführt werden können, als auf dem Wege über Triest.

Die Post-Anstalten werden hiervon mit der Anweisung in Kenntniß gesetzt, die nach Konstantinopel bestimmten Briefe 0, so wie überhaupt die auf dem Wege über Pesth und Semlin zu be— fördernde Korrespondenz nach der Türkei den österreichischen fah— renden Post⸗Aemtern der Bodenbach⸗Prager und resp. der Oder⸗ berg⸗Wiener Eisenbahnroute zuzuführen, von welchen die Briefe von Gänserndorf ab direkt auf Pesth geleitet werden. Von Berlin muß die nach Konstantinopel 2c. bestimmte Korrespondenz, wenn sie auf dem oben ad a angegebenen Wege Beförderung erhalten soll, spätestens am Montage 13 Uhr Nachmittags über Dresden und Prag, und um auf der Route ad b Beförderung zu erhalten, spätestens am Mittwoch, 11 Uhr Abends, über Breslau und Oder— berg abgesandt worden. Es wird hierbei bemerkt, daß bei der obi— gen Verbindung ad à auf den Anschluß des Mittwochs früh in Vesth eintreffenden Eisenbahnzuges an das denselben Morgen von dort nach Semlin abgehende Dampfschiff nur während der günstigen Jahreszeit, also bis etwa Ende August, mit Sicherheit gerechnet werden kann, daß daher später die Korrespondenz, wenn sie jenen Anschluß sicher erreichen soll, dergestalt abgeschickt werden muß, daß sie schön Dienstag Nachmittags mit dem Morgenzuge von Wien in eh n n

on dem Aufhören der Donau-Dampfschifffahrten werden die Post⸗Anstalten seiner Zeit in Kenntniß . =

Berlin, den 29. Juni 1853.

General ⸗Post⸗Amt. Sch mückert.

per Landpost;

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗Angelegenheiten.

Zur Feier des Leibnizischen Jahrestages wird die Königliche Akademie der Wissenschaften am Bonnerstage, den 7. d. M., Nach— mittags um 5 Uhr, eine öffentliche Sitzung halten, zu welcher der Zutritt, auch ohne besondere Einladung durch Karten, freisteht.

Berlin, den 4. Juli 1853.

Das Sekretariat der ang , Akademie der Wissenschaften. Böckh.

ö Finanz⸗Ministerium.

Die Ziehung der 1sten Klasse 108ter Königlicher Klassen-Lot⸗ 2 wird nach planmäßiger Bestimmung den hten d. 4 früh 6. zihren Anfang nehmen; das Einzählen der sämmtlichen dacht Ii une, gun imern aber, nebst den 4000 Gewinnen ge⸗ . er Klasse schon heute Nachmittags 3 Uhr durch die Kö= de n bender un s g ommissgrien öffentlich und im Beisein der 3 35 ö hiesigen Lotterie⸗Einnehmer Stadtrath iel er ge 9 orff, Rosendorn und Frühberg aus Bleicherode im

gs es des Lotterie Haufes stattfinden

erlin, den 5. Juli 1853

Konstantinopel gegenwärtig und so lange die Dampf⸗

Staats⸗Minister, Graf von Bülow, nach Stettin. Der außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am

Königlich spanischen Hofe, Kammerherr Graf von Galen, nach Mün ster.

Nichtamtliches.

Berlin, den 4. Juli.

Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Karl von Preußen sind am 2. Juli mit dem berliner Schnell—⸗ zuge in Frankfurt a. M. angekommen und wurden von Höchst— ihrer Tochter der Prinzessin Friedrich von Hessen Königliche Hoheit, deren durchlauchtigstem Gemal, so wie von dem Königlichen Bundestagsgesandten auf dem Main⸗Weser Bahnhof empfangen.

Sämmtliche höchste Herrschaften stiegen im Hotel der preußischen Gesandtschaft ab und geruhten, ein Höchstihnen angebotenes De— jeun er einzunehmen. „Um 23 Uhr setzte darauf Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Karl ihre Reise nach Schlangenbad wei— ter fort, um dort einige Wochen die Kur zu gebrauchen. Zum gleichen Zwecke wird Se. Königliche Hoheit der Prinz Karl Don Preußen sich morgen nach Baden-Baden begeben.

. Die hohen Gäste aus Deutschland, welche gegenwärtig in London weilen, besuchten am 29. Juni die Blumen- Äuͤsstellung im, botanischen Garten des Regents-Park. Später besichtigte Ihre Königliche Hoheit die Prinzefsin von Preußen in Begleitung ihrer Damen und. des Preußischen Gesandten, Ritte rs von Bunsen, das neuerbaute Palais des Grafen Ellesmere und machte dann mit Ihrer Majestãt der Königin eine Spazierfahrt ins Freie. Seine Königliche Hoheit der Prinz von Preußen ritt mit dem Prin— zen Albert und dem Herzog von Coburg aufs Land und nach dem Diner sah man die hohen Gäste mit der Königin im Princeß—

Theater, iwo Byron's „Sardanapalus“ aufgeführt wurde. Vorher hatte Seine Königliche Hoheit der Prinz von Preußen den Trauerwagen besichtigt, in welchem die sterblichen Ueberreste des Her

zogs von Wellington in die Gruft von St. Pauls geführt worden waren. Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Louise von Preußen war mit den älteren Kindern der Königin Abends im St. James-⸗Theater.

Mit dem 3. Juli ist in der Stadt Danzig die Gemeinde— Ordnung vom 11. März 1859 aufgehoben und tritt an deren Stelle die Städte -Ordnung vom 30. Mai d. J. in Kraft. Nach §. 82 derselben verbleiben die bisherigen Mitglieder des Gemeinderaths in ihrer Stelle bis zum Ablauf der Periode, für welche sie gewählt worden sind und zwar als fortan Stadtverordnete. . Der Herr Ober Präsident Eichmann aus Königsberg weilt

seit dem 39. Juni zur Erholung auf einige Zeit in dem bei Danz ig belegenen Oliva.

Am 28. Junt Abends traf Se. Excellenz der kommandirende General von Grabow in Bromberg ein und inspizirte am 29sten das bromberger Landwehr-Bataillon und das Bataillon des 2Isten Infanterie Regiments. Nach der Inspizirung des Füsilier⸗Bataillons 14ten Infanterie⸗Regiments am 50. Juni reiste der General nach n n .

. Am 4. Juli ist der österreichische Feldzeugmeister Graf Giulay durch Breslau nach St. . . unn und Stettin gereist.

Ihre Majestät der König und die Königin von Hannover nebst hoher Familie werden am ten d. M. von London abreisen und am 5sten gegen Mittag per Extrazug in Aachen ankommen. Die hohen Reisenden werden noch denselben Tag Ihre Reise bis nach Düsseldorf fortsetzen, und am 6ten wieder in Hannover eintreffen.

In Gera ist ein Civil-Staatsdiener⸗Gesetz erschienen,

nach welchem die Versetzung von richterlichen Beamten nur dann

erfolgen kann, wenn ein Vergehen vorliegt, welches ein Besserungs—⸗ Verfahren gesetzlich begründet. Auch soll jeder Beamte auf die Landes-Verfassung verpflichtet und bei Beförderung lediglich das Dienstalter und die Tüchtigkeit als maßgebend angeschen werden.

Die Erste Kammer der kurhessischen Landstände hielt am 29. Juni eine Sitzung, in welcher das von der Zweiten Kam— mer bereits genehmigte Gesetz über die Klassensteuer zur Verhand— lung kam und mit einigen Abänderungen angenommen wurde.

Die Zweite Kammer hielt am 1. Juli eine öffentliche

Königliche General-Lotterte-Direction.

Sitzung, um die Vorlage zu berathen, welche die Regierung zum Zweck der Umänderung der Gemeinde-Ordnung gemacht hat. Die

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immung über die zahlreichen Anträge, welche theils der Aus⸗ 6 . . 2 ver Kammer stellten, wird erst in der

ü n. 9 nächsten n , . Landtag ist am 1. Juli geschlossen worden. Nachdem das Anleihe Gesetz und der Entwurf des Fi⸗

; den, und von

n zweiter Lesung angenommen worden, 6 n. a. sofort die Zustimmung erhalten hatten, wurde ge e an 2 folgender vom Staatsrath Krell verlesener Rede

geschlossen: N de wärtige Landtag die ihm oblie⸗ Mei achdem der gegenwärtig ag die oblie „Meine Herren, . habe ich im Auftrage Sr. königlichen Hoheit

. 6 27 end . : n,. 6 1 zu schließen, Bei einem Rückblicke auf die

. gegenwärtigen Landtags tritt vor Allem hervor / 0 es unter Ihrer Mitwirkung, meine Herren, gelungen ißt, , . ö. . vorigen Landtag begonnene, eben so schwierig: als . . einer Revision des Staatsgrundgesetzes von 1849 ö t Hh rr. ständnisse auf ,,, . . ile ehre . ö Zustimmung ist eine Reihe nie , n,, , ö, , des Großherzogt zu Stande gebracht, ist der Staatshaushalt geregelt, . gerd n e nern, J an, Gehalten und e mh, ,. . Justiz⸗ und Verwaltungsdienste Regulative festgestellt 1 . n. durch' außerordentliche Bewilligungen die ,, . ö. 2 gesetzt, der Entwickelung der w . n,, . hr längst gewünschte Fürsorge zu widmen,. ͤ auf

. r rn . Herren, kaun nur . fein, und die öffentliche Anerkennung wird Ihnen nicht feb h ie jetzt in Ihre häuslichen Kreise heimkehten. Se. Königliche . . J. herzog haben mich ausdrücklich beauftragt, Ihnen, e , ,,,, ihre besondere Befriedigung für die ausdauernde Thätig eit auszudrü . mit der Sie in der gegenwartigen Sitzungsperiode 14 Monate hindurch . vollen Arbeiten obgelegen und durch deren Ergebnisse für die weitern nt⸗ wickelung der öffentlichen Angelegenheiten den ,, . Boden befestigt haben. Der gegenwärtige Landtag hat gleich wie der vor . den Beweis geliefert, daß nur bei gegenseitiger Verständigung und tin . 4 gem Zusammenwirken zwischen der Staats-Regierung und der , . tretung die öffentlichen Verhältnisse gedeihlich sich entwickeln und geförder

werden können. Se. Königliche Hoheit der Großherzog hoffen und ver— trauen, daß solches Zusammenwirken ein dauerndes sein und daß es so nach dem Vorbilde Höchstihres dahingeschiedenen unvergeßlichen i Herrn Vaters, des durchlauchtigsten Großherzogs Paul Friedrich August, ihm mit Hülfe des Höchsten gelingen werde, das Land Aldenburg einer segensreichen Zukunft entgegen zu führen. Im Namen , Hoheit des Großherzogs 6 . gegenwärtigen sechsten Landtag des Großherzogth für geschlossen.“ . ; 2 ee, , n, mere! 6 darauf unter dreimaligem Lebehoch auf de to ß zog. U ö

3 ren, undesversammlung hat in ihrer ö. 29. Juni die Bestellung und Remuneration ines eigenen , . für die Bundes-Besatzung in Frankfurt a. M. beschlossen, der nach einem bestimmten Turnus aus den betreffenden Kontingenten gewahlt werden soll. Der durch Bundestags⸗Beschluß vom 23. August

1851 bestellte Ausschuß zur eventuellen Berichterstattung. re p. Be⸗ gutachtung in Fällen, wo in einzelnen Bundesstaaten die g staatlicher Einrichtungen, die mit den Grundgesetzen des Bundes nicht im Einklange stehen, auf Hindernisse stößt, welche die ver⸗ fassungsmäßige Einwirkung des Bundestages nöthig machen, ist auf sechs Monate verlängert worden. 2 ö Der Königlich preußische Kriegs-Minister von Bengn Excellenz, welcher sich gegenwärtig in Wiesbaden aufhält, besuchte am 29. Juni Mainz und das österreichische Lager bei Gonsenheim. In der Sitzung der vereinigten Kammern in Wiesbaden am 30. Juni wurde die von der Regierung eingebrachte Nach or⸗ derung von 6009 Gulden für die Gesandtschaften in Berlin, Wien und Haag bewilligt. Aus dem in derselben Sitzung abgestatteten Bericht über das Staats-Einnahme-Budget ergiebt sich, daß die wirkliche Einnahme in 1852 betrug: 1, 410708 81. 59 Kr. aus Do⸗ manialrevenüen, 22,376 Fl. aus directen Steuern, 5806000 Il. aus Zollgefällen und zwar circa 100,909 Fl. indirecter Gefälle mehr als pro 1853 in Aussicht genommen sind; Die Kammer nahm den Antrag der Kommission an, die. Regierung zu ersuchen, daß das Budget über die zur Wiederanlage bestimmten Fonds für die Folge den Ständen vorgelegt werde, nachdem der Präsident Vöollpracht dies bereits zugesagt hatte. Es er⸗ gab sich auch bei dieser Gelegenheit, daß die jährliche, Cin= nahme fämmtlicher Mineralbrunnen des Herzogthums nach 12jähri⸗ gem Durchschnitt 288, 74 Fl. 26 Kr. beträgt. Die Kammer 6 den Kommissions-Antrag an, die Regierung zu ersuchen, den, e⸗ amten der Mineralbrunnen neben ihrer Besoldung noch eine Tan⸗ tirme nicht für den Brutto-Erlös, sondern für den reinen Gewinn zu gewähren. Auch der Ausschuß Antrag, daß die Staatseinnahme, Ins den' indirekten Steuergefällen pro 1855 zu 312608 Fl. und der Ertrag aus dem Vereinszoll pro 1853 zu 550, 0900 Fl. anzu⸗ nehmen sel, wurde angensgmmen und die geforderten Summen für die Verwaltungskosten bewilligt. Der Finanz ⸗Minister Vollpracht brachte i nf eine Gesetzvorlage ein, wonach die Regierung Pro 1855 noch 27 Simpel und pro 1854 2 Simpel Steuern in An⸗ forderung bringt. ; . Se. Majestät der König von Württemberg ist am 29. Juni von Baden-Baden, wo er länger als fünf Wochen ver⸗

weilte, in Begleitung Sr. Hoheit des Pri dien, e . Prinzen Peter von

Am 2. Juli, orgens 67 Uhr, trafen Ihr ͤnigli Majestäten von Baäern auf Ihrer . 28 3 e. Extrazuges im Bahnhof zu Augsburg ein. Beide Majestäten setzten unter dem lauten Hochruf der Anwesenden nach einem Auf⸗ enthalt von ungefähr zehn Minuten ihre Reise fort.

In Folge einer von Sr. Majestät dem Kaiser von Rußland an Se. Majestät den Kaiser von Oest erreich schon vor einiger Zeit gerichteten Einladung, einige höhere Offiziere in das dort zusammenzuziehende große Lager abzusenden, sind, wie die „Oesterr. Corresp.“ vom J. Juli eine frühere telegraphische Korrespondenz bestätigt, von Sr. K. K. Majestät die Herren F3 M. Graf Gyulat und FMe. Baron Steininger hierzu auserwählt worden und auf der Reise dorthin begriffen.

Der Königlich nie derländische Minister Lichtenfeld ist, wie das „Staatscourant“ offiziell anzeigt, mit einer besonderen Mission von Sr. Majestät dem Könige der Niederlande beauftragt, nach Rom abgegangen. Während seiner Abwesenheit wird der Mi⸗ nister der auswärtigen Angelegenheiten das katholische Kultus⸗ Departement verwalten.

Der Herzog von Nemours ist am 1. Juli aus Brüssel nach Deutschland gereist.

Der „Moniteur Belge“ vom 1. Juli enthält den König⸗ lichen Beschluß, welcher die von den belgischen Kammern angenom⸗ mene Weiterführung der Eisenbahn von Hasselt nach Mastricht durch die Aachen⸗-Mastrichter Eisenbahn-Gesellschaft sanctionirt.

Der pariser „Moniteur“ enthält in seiner Nummer vom 30. Juni den zwischen Preußen und Frankreich abgeschlossenen Postvertrag.

Am 29. Juni starb zu Paris der Präsident der Akademie der Wissenschaften, Professor und Administrator des naturgeschicht⸗ lichen Museums im Jardin des Plantes, Adrien Jussieu.

In der Sitzung des englischen Unterhauses am 29. Juni erhielt die irische Landübertragungs-Bill die zweite Lesung. Diese Bill hat den Zweck, ein Land -Tribunal in Irland einzu⸗ führen, auf welches die Vollmachten des Cassationshofes zur Ver⸗ steigerung überschuldeter Güter übertragen werden sollen.

Zu Aranjuez wurde am 25. Juni ein Ministerrath ge⸗ halten, in welchem höchst wichtige Beschlüsse gefaßt worden sein sollen. Man versichert, daß die Einberufung der Cortes auf Anfang Oktober darin beschloßssen worden, daß die Cortes dann über die so stark angefochtene Nordbahnkonzession entscheiden sollen, und daß Narvaez bei Eröffnung der Cortes wieder nach Spanien zurückkehren dürfe, um seinen Sitz im Senat einzunehmen.

Kraft eines Königlichen Decrets, wird aus Madrid vom 26. Juni gemeldet, soll ein Konsulat zu Jerusalem errichtet werden, welches mit der Frage der heiligen Orte in Verbindung steht. Fortan sollen die in Spanien gesammelten Gelder für die heiligen Orte nicht mehr direkt an die Mönche der heiligen Orte gesandt werden, fondern dem Konsulat zur angemessenen Vertheilung zuge⸗ sandt werden. . .

Ein Beschluß des Finanzministers setzt eine Spezialkommission von fünf Mitgliedern ein, welche den Zolltarif zu revidiren hat.

Im dänischen Volksthing fanden am 28. und 29. Juni ziemlich lebhafte Verhandlungen statt. Von den für die Civilliste geforderten 600,000 Rbthlr. wollte Kayser nur 180,000 Rbthlr. als 3 Antheil für das Königreich) aufgeführt wissen, was der Fi⸗ nanzminister aus Gesammtstaats-Gründen bestritt. Das Amende⸗ ment wurde zuerst mit 34 gegen 33 Stimmen und dann, da bei der Majorität von einer Stimme Namensaufruf stattfinden muß, mit 12 gegen 35 Stimmen angenommen. Ferner wurde die Be⸗ nennung „Geheimer Staatsrath“ in „Staatsrath“ verwandelt und die für denselben ausgesetzte Summe von 32.400 auf 31,560 Rbthlr. reduzirt. Zu dem Kriegs⸗-Budget, welches 2,789, 886 Rbthlr. 48 Sh. beträgt, wurden verschiedene Amendements gestellt, die aber nicht ernstlich gemeint waren. .

Da in Schweden noch die Quarantaine gegen die epi⸗ demische Cholera besteht, so ist unterm 25. Juni von Malmöe aus ein Mandat erlassen worden, welches für alle von Kopenhagen kom⸗ emnden Fahrzeuge Quarantaine verfügt.

Wien, Sonnabend, 2. Juli, Nachmittags. (Tel. Dep. d. C. B.) Die so eben erschienene „Oesterreichische Correspondenz“ desavouirt die lemberger Lloyd-Nachricht vom Einmarsch der Russen in die Donaufürstenthümer.

Gewerbe- und Handels-Nachrichten.

Die Münchener Bank hatte im ersten Semester d. J, einz Ein⸗ nahme 3 ,. Fl. 41 ! Hierunter befinden sich 341,452 Fi. 5t Kr. Hypotheken-Erträgnisse, 196,823 Fl. 20 Kr. Leih Ertrãgnisse 30,825 Fl. 42 Kr. Escompte-Erträgnisse und einige andere Posten, dann Reinertrag der Filiale Augsburg mit 18,822 Fl. 16 Kr. Die Ausgaben