— — 2 nr
— — — —
K—3
1254
Angekommen: Se. Durchlaucht der Herzog von Aren - lieferung an die Kirche zu vollem Besitz und Verwaltung und Genuß; Ver⸗ berg, von Brüssel. waltung' des Kirchenvermögens und das Dispositionsrecht über das⸗ Se. Erlaucht der Graf von Stolberg-Rosla, von Rosla. selbe. Endlich verlangen die Bischöfe in Bezug auf die Schulen, daß da, wo die Schulen aus rein kirchlichen Mitteln gegründet Abgereist: Der Unter -Staatssecretair im Ministerinm für worden, diese Schulen als lirchlicht anerkannt werden; daß die Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten, von Pommer - Esche, katholischen Kirchenobern als solche die Leitung und Ueberwachung 9 dieser Schulen haben; daß der Kirche gestattet sei, neue Schulen Der General-Direktor der Steuern, von Pommer-Esche, ö 2. , n n, beseitigt. und Konfessional⸗ nas , ,,, eme, erden; daß die katholischen Lehrer insgesammt 9 außer ihrer Anstellung vom Staate, auch eine kirchliche Mission l vom Bischof zu empfangen haben, welche dieser ihnen ertheilt, 9 . nachdem sie ihm das Glaubensbekenntniß und das Versprechen ab⸗ Berlin, 29. Juli., Se. Majestät dez König haben Aller⸗ gelegt, ihre Pflichten der religiösen Erziehung nach den Lehren gnädigst geruht: 2Alkerhöchssihrem General⸗Adjutanten, General⸗ des katholischen Glaubens tren zu erfüllen; daß der Bischof reli⸗ Lieutenant Lon Gerlach, die Anlegung des von des Kurfürsten giös entartete Lehrer entfernen kann, und daß er selbst oder durch von Hessen Königliche Hoheit ihm verliehenen Großkreuzes vom von ihm bestellte Commissaire die Schulen beaufsichtigen und visiti⸗ Wilhelms-Orden, dem Commandeur der 5ten Diviston, General⸗ ren darf. ; Wutenant von Wu fsow, die Anlegung des von des Königs von (n „Se. Majestät der Kaiser von He sterreich hat am Bayern Majestät ihm verliehenen Großkreuzes vom St. Michael 25. Juli Nachmittags den Königlich großbrittanischen Gesandten, rden; dem Oberst-Lieutenant von Fallois des 1sten Garde Lord Westmoreland, in einer besonderen Audienz im K. K. Lust⸗ Regiments zu Fuß, die Anlegung des von dem Kurfürsten von schlosse Schönbrunn empfangen. Die Audienz währte beinahe eine Hefen Königliche Höheit ihm verliehenen Commandeur Krehzes 2er volle Stunde, und es war auch der Minister Graf Buol-Schauen— Klasse vom Wilhelms-Orden, so wie dem zur Dienstleistung bei stein gegenwärtig,. ! Allethöchstdemselben kommandirten Rittmeister Grafen van Bis 6c Am 26. Juli stand auf der Tagesordnung des sch weize— narck-Vohlkn vom Garde- Dragoner⸗-Regiment, die Anlegung rischen Nationalraths der Konflikt mit Oesterrgäch. des Ritterkreuzes von vorgedachtem Orden zu gestatten. sion lautet wörtlich: Die Bundes Ver
Der Antrag der Kommif sammlung. der schweizerischen Eidgenossenschaft, nach Einsicht eines Berichts des Bundesraths vom S8. Juli 1853 über den Konflikt mit Oesterreich, so wie einer Botschaft derselben Behsrde vom / 9 1 . syo 95559 ] * 5 ,, . 867
6. Juli 1853, betreffend einen zu militairischen Zwecken zu er— öffnenden Nachtrags-Kredit, beschließt: 1) Die Bundes⸗Ver⸗ . . h. ö sammlung sieht sich unter den obwaltenden Umständen und in . Das Königl. Post⸗Dampfschiff „v. Nagler“ ist am 28. Juli der Erwartung, daß der Bundesrath nichts verabsäumen früh, mit 12 Passagieren am Bord, in Stettin eingetroffen. wird, was die Wahrung der Rechte und der Unabhängig⸗ In Stockholm hat es 6 Tage in Quarantaine gelegen. Mit dem keit der Schweiz erheischt, zu Weisungen an den Bundesrath,
„v. Nagler“ ist auch der Königl. preußische Gesandte in Stock- betreffend die weitere Behandlung der vorwürsigen Angelegenheit holm, Brassier de St. Simon, in Stettin angekommen und nicht veranlaßt; 2) der von dem Bundesrath vermittelst Bot nach Berlin weiter gereisit,. schaft vom 6. Juli zu militairischen, Zwecken verlangte Nach⸗
— Der Magistrat von Tilsit faßte in einer am 20. Juli tragskredit von 211,763 Fr. wird bewilligt; 3) dem Bundesrath wird gehaltenen Versammlung den einstimmigen Beschluß, zum Empfange ein unbestimmter Kredit eröffnet, um, so viel es ihm nothwendig Sr. Majestät des Königs eine Deputation nach Königsberg zu scheint, theils die Vertheidigungsmittel der Eidgenossenschäaft zu ver⸗ senden. Von Seiten der Aeltesten der Kaufmannschaft wurden am vollständigen, theils zur Erleichterung der Lage der durch die Maß 21. Juli in der Versammlung gleichfalls Deputirte gewählt. s
NR ichtamtliches.
Berlin, den 29. Juli.
21 ö , ö. P regeln, Oesterreichs gegen Tessin geschädigten Schweizerbürger wei . Ihre. Majestät die Königin von Sa ch en wind sich, von ter beizutragen. Escher beantragte Namens der Kommission ge⸗ München nach Ischl begeben, und daselbst die Rückkehr Sr. Maje= heime Berathung. Kehrwand aus dem Waadtland verlangte das stät des Königs von Sachsen aus Italien und Südtyrol abwarten. Wort, um eine Ordnungsmotion zu stellen, tritt aber mit folgen— — Die Mitglieder der im Jahre 18415 in Braunschweig dem Antrag sogleich auf die Sache selbst ein: der Bundesrath sei gegründeten deutschkatholischen Gemeinde haben ihre Auflösung be- eingeladen, über die Erledigung des Konfliktes mit Oesterreich der schlossen und ist dieser Beschluß vom Ministerium genehmigt worden. Bundesversammlung bestimmte Anträge vorzulegen und diejenigen Die zweite kurhefsische Kammer hat in der Ver⸗ Maßregeln zu bezeichnen, welche die Wahrung der Ehre und Ün— fassungsfrage den von dem katholischen Deputirten Herrlein abhängigkeit erfordert. Das Präsidium entzog dem Redner das gestellten Antrag, die Paragraphen der neuen Verfassung, welche Wort und die Berathung wurde geheim fortgefetzt. Nach mehr⸗ das Verhältniß der katholischen Kirche zum Staate betreffen, weg- stündiger Discussion beschloß die Verfammlung mit 69 gegen 26 fallen zu lassen, verworfen. Bekannt ist, daß der Bischof vn Stimmen, am 27. Juli in geheime Sitzung einzutreten. Fulda bei Konstituirung der dermaligen Stände⸗Versammlung seinen Im Ständerath wurde in der freiburger Angelegenheit mit 29 Eintritt in die erste Kammer von dem Wegfall dieser Paragraphen gegen 12 Stimmen der Antrag der Kommnlission auf Tagesordnung als conditio sine qua non abhängig machte. angenommen. Weder der Antrag des Herrn Keiser, den Bundes⸗ Aus der bischöflichen Benkschrift der oberrheintschen rath Linzuladen, die geeigneten Mittel zu ergreifen, um dem Volke Kirchenptovinz theilt ein Berichterstatter des „Fr. 3. aus 3 ore dan Fresburg ün nöthigen Fal! mittelst einer Verfassungs-exision burg vom 26. Juli folgende in, derselben nictivirte Forderungen zur Ausübung seiner Souverginetätsrechte zu verhelfen, noch der mit:? Besetzung der kirchlichen Aemter und Pfründen; freie und Antrag des Herrn Sprecher, den Bundesrath zu beauftragen par⸗ ohne Einmischung des Staates vorzunehmende Prüfung der Geist⸗ über zu wachen und vorkommmendenfalls geeignete Maßregeln zu lichen; kirchliche Gerichtsbarkeit iber die Geistlichen; Erziehung des treffen, um das Volk des Kantons Freiburg in der freien Aus bung Klerus und zwar 1) in Bezug auf das theologische Studium das des ihm verfassungsmäßig zustehenden Wahlrechtes zu schützen, er⸗ Recht der Bischöfe auf Errichtung, resp. auf den Fortbestand kirch= hielten mehr als 19 bis 12 Stimmen. ö lich-theologischer, von der Universität getrennter Lehranstalten und — Die „Neue Rotterdamer Zeitung“ meldet, daß die letzte Seminarien, letzteres mit besonderer Rlcksicht auf das mainzer Se- Note der holländischen Regierung bereits dem Kardinal Antonelli minar; 2) in Bezug auf niedere Konvikte und Knaben Seminare zu Rom üßerreicht worden. Sie dringt vornehmlich auf Abände⸗ die Befugniß der Bischöfe, dieselben allein zu leiten; Beseitigung des rung des Eides, welcher von den Prälaten zu leisten wäre. Die landesherrlichen Tischtitels; die Ertheilung des Religionsunterrichts, Petitions⸗ Kommission der zweiten niederländischen Kammer hat sei es an höheren, sei es an niederen Schulen, so daß derselbe lediglich bereits ihren Bericht über 168 Adressen niedergelegt, in welchem von den Bischöfen abhängig und einzig ihrer Leitung und Aufsicht unter- die Kammer angegangen wird, das Kultusgesetz zu verwerfen, worfen ist, ud zwar in ber Weise, daß weder ein Professor und Dozent indem Lasselbe nicht nur verfassungswidrig, sondern die reli der Theologie auf der Universität, noch ein Religionslehrer überhaupt giöse Freiheit der Bürger bedrohe. Das ministerielle Blatt, lehren kann, ohne hierzu vom Bischofe ermächtigt zu sein, und daß der „Nieverlander“ veröffentlicht eine Petition der Reformirten der der Bischof diese Ermächtigung jederzeit ihm wieder zu entziehen Probinz Gröningen gegen den Entwurf, es heißt darin: „Die Unter⸗ vermag; die Beseitigung des Placet; die Befugniß, Voͤlksmissionen zeichneten sind der Ansicht, daß der Protestantismus seine Kraft und abhalten zu lassen ohne vorhergehende Genehmigung des Staats; Stütze nur in der Wahrheit seiner Glaubenssätze, in der Einfachheit 9 Recht auf Errichtung von Klöstern und kirchlichen Vereinen; seines Kultus und dem christlichen und tugendhaften Leben seiner Mit⸗ , , 3 6 Erfüllung ihrei glieder suchen. müsse. Sie sind, der Ansicht. . 4 ö Dberhauptẽʒ e hn , , . erkehr mit dem Stütze eine falsche und trügerische sei, und . . Ern ö. e ent⸗ Wahlen e. Vis , , .. i ö , . bei den fernteste Garantie zur Erhaltung und . eit . . estantis⸗ per Be stellung M gen ner, s l. . 9 are, und bei mus in diesem Gesetze zu erblicken, , en ie es als verleum⸗ resp. Ausscheldung der se l ez Jeste un sichere Bis humsdotation, derisch, weil es den Schein von Schwäche des pro estantischen OQlau⸗ g derselben aus dem Staats vermögen, und deren Aus bens an sich trägt.“ — Der „Riederlander“ berichtet, daß ein
1255
neues Konzessionsgesuch zur Anlage einer neuen, Nordbahn für Holland an das Höuvernement ergangen. Die Bahn solle durch Friesland, Gröningen, Drenth, Ober)yssel und Geldern sich hinzie⸗ hen, um diese Provinzen mit Rtorddeutschland, nämlich mit der han⸗ noverschen Gränze zu verbinden und sich der Eisen bahn anzuschlie ßen, die späͤter von . aus über Bremen, Oldenburg und Leer ich hinzi vürde.
sch nn,, en fr „Moniteur“, enthält ein Dekret, wodurch Frankreich zum Behufe der Inspection der Präfelturen durch neun Rommüiffarien in eben so vielt Bezirke getheilt wird. Aus dem bei⸗ gefügten Rundschreiben des Ministers des Innern ersieht man, daß die Inspektoren, außer den von ihm gegebenen Anweisungen, auch noch direct vom Kaiser instruirt worden sind und daß der Letztere „einen Austausch von aufrichtigen und wohlwollenden Mittheilungen zwischen den Mitgliedern ver Sber-Verwaltung und den Localbe⸗
omten erwartet, da er überzeugt ist, daß die Inspection ihm auf
diese Weise die Mittel bieten werde, die Wirksamkeit der Departe⸗ mentalbehörden besser zu unterstützen und von diesen zugleich eine kräftigere Mitwirkung zu r g ngen. =
Aus einem dem Kaiser überreichten Bericht über die Fort⸗ schritte der gegenseitigen unterstütwungs⸗Gesellschaften geht hervor, daß Frankreich in diesem Augenblicke 236 dieser An⸗ stalten, die sich dem Decret vom 26. März 1852 gemäß vom Staate haben anerkennen lassen, außerdem aber 2438 ganz unabhängige zählt. Diese letzten haben nahe an 250,00 Mitglieder und nahe
an 11 Millionen Kapital; die ersten sind meistens noch zu neu, als daß ihre Mitglieder zahlreich sein könnten; die 28 Pariser, von den Masres ins Leben gerufenen, haben 3591 wirk⸗ liche und 3024 bloß beitragende Ehren- Mitglieder. Der Zweck dieser Gesellschaften ist, den Mitgliedern in Krankheits⸗ fällen die ärztliche Hülfe, die Arzneien und eine Unterstützung zu gewähren, so wie nach dem Tode die Begräbnißtosten zu bezahlen. Viele der früher bestandenen Vereine sicherten auch Pensionen fürs Alter zu, konnten aber in der Regel dies Versprechen nicht halten. Der Vericht erwähnt eines auffallenden Mißtrauens, womit diese Anstalten mehrseitig aufgenommen worden seien. Ihre Königliche Hoheiten die Prinzessin Victoria und die Pꝛrinzessin Alice haben sich am 25. Juli von London nach der Insel Wight begeben. JJ Im OSberhause ging am 25. Juli die Erbschaftssteuer⸗ Bill (wie bereits erwähnt) durch den Ausschuß, erfuhr aber vorher noch eine heftige Opposition von Seiten der Tories. Lord St. Lebonards eroͤffnete die Angriffe, indem er behauptete, der Umstand, daß keine Petition gegen die Bill eingegangen sei, und daß sie daher nicht unpopulair scheine, beweise sehr wenig, oder doch nur so viel, daß
das Publikum die Tragweite der Maßregel noch nicht gefaßt habe;
Di
sobald sie in Wirksamkeit trete, werde es sich zeigen, daß Niemand ohne einen Advokaten an der Seite werde leben können. Der Lord⸗ kanzler versicherte dagegen, das Publikum wisse die Tendenz der Maßregel sehr wohl zu würdigen und finde es ganz in der Ord⸗ nung, daß die großen Grundbesitzer denselben Lasten unterzogen würben wie die andere Bevölkerung. Graf Winch; lsea von der pposition er⸗ klärte, es sei seit der Zeit, wo die Barone Alt-Englands sich gegen unge⸗ rechte Besteuerung erhoben, kein solcher Gewaltschritt, wie der gegenwärtige, von der Regierung versucht worden, und es werde schlimm um England stehen, wenn die Nachkommen jener Barone sich jetzt nicht ihrer Ahnen würdig erwiesen und das Land von die⸗ ser gehässigen und schmählichen Bill befreiten. Graf Derby bean⸗ tragte indessen vor der Hand nun ein Amendement gegen diejenige Bestimmung der Bill, welche der Bill eine rückwirkende Kraft gebe, indem sie der Steuer auch Erbschaften unterwerfe, welche schon festgesetzt worden, ehe dieselbe in Wirtung. getreten. Das Oberhaus, bemerkte er, könne zwar nicht unmittelbar in die vom Unterhaus ausgehende finanzielle Gesetzgebung eingreifen, wohl hes mtelßat, sonst wärt d mr nel solcher Gegenstände im Oberhause eine leere Förmlichkeit. Auch bei einer früheren Gele⸗ genheit sei eine Geldbill dem Unterhause in amendirter Jorm zurück gestellt worden, welches die Aenderungen zwar, nicht ohne Weiteres angenommen, aber dafür eine neue eigene Bill eingebracht, welche pie Amendements des Oberhauses enthalten. habe. Die Erbschafts⸗ steuer nun könne unmöglich populär sein, denn sie bedrohe nicht nur den großen, sondern auch den. kleinen Grundhe⸗ besitz; für den letzteren würden soggr die Gerichtstosten und Schi⸗ kanen noch drückender sein als für den ersteren. Graf a berder n warf dem Führer der Tory⸗ Opposition eine hinterlistige Politik vor, indem derselbe auf einem Umwege die Regierungs man gl nichl zu modiflclren, sondern zu vernichten suche, obgleich er selbst, als er Premierminister gewesen, mit einem ähnlichen Plan, wie der vorliegende, umgegangen sei. Diese Behauptung, stellte Graf Derby in Abrede, worauf Graf Aberdeen einige Stellen aus einer Rede des damaligen Kanzlers der Schatzkammer, Herrn Disraeli, vorlas, um seine Meinung zu begründen. Graf Granvilbe wollte das Recht des Oberhauses zur Verwer⸗ fung einer Geldbill nicht bestreiten, bemerkte aber, daß die Aus⸗ übung desselben nie unpolitischer sein könnte, als im vorliegenden
daß die Preise beim Getreide der Du
Diese Ziffern reden deutlich. Die extrafeine Wolle koste 1843 bis 45 nur 3 Rthlr. weniger, als 1826 bis 29. blieb sich völlig gleich. Die feine Wolle hatte sich in dieser Zeit nicht um 4 Rthlr. oder 5 Proz. vertheuert, während die M
Rthlr. oder um 36 Proz., die ordinäre Wolle um 23 63 Proz. im Preis gestiegen war. Im Jahr 1851 1
Preußen zeigt folgende stark
Falle. Das Anzendement des Grafen Derby wurde hierauf mit 102 gegen 66 Stimmen verworfen, und sämmtliche Artikel der Bill gingen ohne erheblichen Widerstand durch. Dessenungeachtet glauble Graf Derby die Ueberzeugung aussprechen zu können daß die Bill in den Gesetzbüchern Englands nicht lange werde stehen bleiben.
— In der Sitzung des Unterhauses am 25. Juli wurden wieder mehrere Artikel der ostindischen Bill, nach Verwerfung der dazu gestellten Amendements, angensmmen. Die Bill, welche der Regierung stärkere Mittel zur Verhinderung und Unterdrückung von Gewaltthätigkeiten in Irland verleihen soll, erhielt mit 141 gegen 23 Stimmen die zweite Lesung, und die Bill, welche einfache Zei⸗ tungs-Beilagen vom Stempel befreit, ging durch den Ausschuß. (Daß die zweite Lesung der ostindischen Bill mit 118 Stimmen an⸗ genommen wurde, ist bereits telegraphisch gemeldet worden.)
— Aus Fiederikshavn wird vom 22. d. M. gemeldet: Gestern passirte die vereinigte schwedisch-dänische Escadre, vom Admiral Crusenstolpe kommandirt, Skagen; sie befindet sich heute
unter Hirtsholm und steuerte nach dem Belt zu. Prinz Oscar von
Schweden befindet sich als Flaggencapitain bei der Escadre.
Vr Donnerstag, 28. Juli. (Tel. Dep. d. C. B) Der Kaiser befindet sich heute im Lager von Satory.
Gewerbe- und Handel s-RNachrichten.
(Diesjährige Wollmärkte.) Es liegt eine Liste vor nns, be—
merkt die „Ä. A. J.“, über die Zufuhren und erzielten Preise auf einer 1 * Jm. R * '. 1 ? J 1. J 5 ? * * I * Anzahl norddeutscher Wollmärkte. Recht brauchbar würden freilich erst
die Ziffern, wenn wir auch Angaben aus Oesterreich und Süddeutschland
besäßen. Wir müssen daher eine Gesammtübersicht- erst erwarten, und ge⸗
ben, bei dem Interesse, das gerade im jetzigen Augenblick dieser Gegen⸗ stand hat, vorläusig jene unvollständige Liste. Doch wird vorher unseren Landwirthen gewiß ein Ueberblick willkommen sein, welchen Tendenzen
O
unsere Wollproduction in den letzten 25 Jahren gefolgt ist. Wir bedienen
.
uns dazu des statistischen Materials über die preußische Schafzucht, da von den 22 Mill. Schafen des Zollvereins 1635 Mill. Stück allein auf Preußen fallen. Im Jahre 1826 betrug das Gewicht der in Preußen
geschorenen Wolle 126,86 Etr., im letzten Jahre 192,916 Ctr. In der
Zpwischenzeit hat jedoch die Production beträchtlich geschwankt. Von 1831
bis 1833 bettug sie nur zwischen 96 und 99060 Etr. Seit dem Jahre
1834 aber in kräftigen Progressionen zu, und erreicht im
27,752 Cir. Die Noth im Jahre daß im folgenden Jahre nur
Die durchschnittlich erzielten Preise S826 bis 1830 zwischen
höchste Durch
trug. Eine
Y); 1845 1818 Die Wollproduction von 184 eine damals der höchste Durchschnittspreis seit 1826
gesunken war. Production im schiedenen Wollsorten. hsch auf den breslauer Frühjal wenigstens für den Norden, Süden der Hauptstapelplatz ist. ml Thalern extrafein mittel 1826 bis 29 973 55 1834 bis 37 140 055 875 1843 bis 45 1851 115 1852 130 ĩ stete in den Jahren Der Preis also
*
35 Rthlr. oder um jatte sich das Ver—
ittel wolle um 20
2 —
hältniß für extrafeine, noch mehr für feine gebessert. und diese Tendenz setzte sich noch in das Jahr 1862 fort. Der Preisaufschlag in diesem Jahr gegen 1826 bis 29 betrug indessen bei der extrafeinen Wolle immer nur 11 Rthlr oder r Proz., bei der feinen 175
8
Rihlr. oder 20 Proz., bei der Mittelwolle 25 Rthlr. oder 4535 Proz., bei der ordinären 26 Rihlr. oder 523 Proz.
Das Steigen der Preise bei den niedern Wollsorten deutet entweder
eine vermehrte Nachfrage oder eine verminderte Production, oder ein Zu⸗ sammentreffen beider preisbewegenden Faktoren an. Die Production hat
sich bei den ordinären Wollen wirklich vermindert, denn der Schafstand in
1
e Veränderung: 1816 1849 Merinos 719, 200 4,452, 913 Halbveredelte. 2, 367, 900 7, 942, 718 Landschafs ... 5, 174, 186 3,901,277 Die Vermehrung der Merinos betrug daher das Sechsfache, der